Nuptiae - der große Tag

  • "Ja, lass uns gehen." Serrana nickte lächelnd, war sich aber nicht sicher, ob Calvena das durch ihrer beider Schleier überhaupt würde sehen können. Die Brautvorbereitungen waren mit all den größeren und kleineren Handgriffen und Ritualen ausgesprochen aufwändig gewesen, dennoch waren die letzten Stunden wie im Flug an ihr vorbeigesaust. Unter normalen Umständen hätte sich die stets unsichere Serrana vermutlich noch zigmal davon überzeugt, dass alles ohne Fehl und Tadel war, und Schleier und Kranz am richtigen Platz saßen, aber sie wusste, dass sie Quadrata in dieser Hinsicht blind vertrauen konnte, denn die erfüllte schließlich seit über 40 Jahren die perfektionistischen Ansprüche ihrer Großmutter.
    Gemeinsam mit Calvena ging sie den kurzen Weg von ihrem Cubiculum hinüber zum Atrium, doch hielten die beiden Mädchen wie auf Befehl kurz davor noch einmal inne und warfen einen schnellen Blick auf den festlich geschmückten Raum und bereits anwesenden Menschen, die bislang von ihnen noch keine Notiz genommen hatten.
    Serrana schluckte kurz, als sie ihre Augen durch das Atrium wandern ließ. Soviel war hier bereits geschehen, vieles davon alltäglich, aber auch einige Dinge, an die sie sich auch in vielen Jahren noch würde erinnern können. In diesen vier Wänden hatte sie ihre Verwandten Silanus, Brutus und Axilla zum ersten Mal gesehen und kennengelernt, hier hatte Sedulus sie das erste Mal besucht und hier hatte auch das erste Zusammentreffen mit seiner Tochter stattgefunden. Und hier hatte sie nach den Ludi Romani auch zum ersten Mal in ihrem Leben offiziell Gäste für eine größere Cena in Empfang genommen. Und jetzt würde sie hier heiraten...
    Serranas suchender Blick glitt kurz über die anwesenden Gesichter, erkannte bereits den einen oder anderen Freund und Familienangehörigen, und blieb dann an Sedulus hängen, der gemeinsam mit Valerian in der Nähe vom Eingang stand, vermutlich um die eintreffenden Gäste zu begrüßen. Serranas Nervosität legte sich nicht wirklich, aber die unglaublich schöne Gewissheit, sich richtig entschieden zu haben, legte sich bei seinem Anblick jetzt wie ein warmes Tuch über ihre Aufregung, und sie begann unter ihrem safranfarbenen Schleier zu strahlen.
    Ganz leicht stuppste sie Calvena an, erwiderte deren Lächeln und gemeinsam traten die beiden Mädchen aus dem Schatten der Säule ins Atrium hinein. Noch immer waren Serranas Beine ein wenig wacklig, aber mit jedem Schritt, den sie auf ihren zukünftigen Ehemann zumachte, wurde es ein wenig besser.


    Sim-Off:

    Liebe Gäste, damit wir alle die Übersicht behalten, wäre es toll, wenn von jetzt an jeder unter einem bestimmten Thema postet =)

  • So eine Doppelhochzeit war schon außergewöhnlich genug und noch mehr, da es sich hier gleich um drei unterschiedliche gentes handelte, die heute die Verbindungen untereinander festigen wollten. Entsprechend gespannt war Prisca auf den geplanten Verlauf dieser Festivität, die Anzahl der Gäste und welche Überraschungen sonst auf die Gäste warten würden. Dem Anlass entsprechend fein gekleidet erschien die Aurelia in einem hellblauen Kleid, dazu trug sie Schmuck aus Gold und Perlen und das Haar kunstvoll zu einem Knoten geflochten, der mit kleinen Kämmen aus Gold und Elfenbein gehalten wurde. Nach dem Betreten der Casa mischte sich Prisca zunächst unter die vielen bereits anwesenden Gäste und grüßte jeden freundlich, ohne sich jedoch einer der Gesprächgruppen sofort anschließen zu wollen. Vielmehr wollte die Aurelia ein wenig ihre Neugier stillen und sich umsehen, zumal es hier vieles zu bewundern und zu bestaunen gab. So wie die wunderschönen Dekorationen zum Beispiel, die den Augen an allen Ecken und Enden schmeichelten. ...


    ... und gerade als Prisca eher ziellos im atrium entlang schlenderte, trafen zufällig auch schon die beiden Bräute ein. Die Aurelia winkte den Freundinnen lächelnd zur Begrüßung zu, ehe sie sich dann zwischen den übrigen Gäste einreihte, die ebenfalls zur Begrüßung herantraten. Die Nervosität war den beiden Freundinnen auf alle Fälle anzumerken, aber das war nicht schlimm, denn wer wäre an so einem Ehrentag nicht aufgeregt?! Und beide wirkten sie glücklich, so wie sie lächelten und verstohlene Blicke untereinenader und mit ihren künftigen Ehemännern tauschten. Ein schönes Bild, dachte Prisca und freute sich mit und für ihre beiden Freundinnen ....

  • Immer noch schweigend, da sie das Gespräch nicht stören wollte, stand Valentina hinter ihrem Bruder. Eine Frau trat hinzu und Valentina entfernte sich einen Schritt. Man nahm Valerian mit und Valentina stand ziemlich verlassen auf ihrem Platz.
    Zum Glück gab es da aber ja noch ihre Freundin Tullia, die sie auch schon zu sich winkte. So schnell es ihre zierlichen Schühchen zuließen, eilte Valentina an die Seite ihrer Freundin. Erleichtert darüber nicht alleine unter all diesen fremden Leuten dazustehen schenkte sie Tullia ein Lächeln. "Du siehst wunderschön aus." Mit einem Seitenblick meinte sie dann dann zu Primus. "Aber das hast du sicherlich heute schon einmal gehört." Scheu lächelnd stellte sie sich dann neben Tullia. Hier schien sie am besten aufgehoben zu sein. "Mein Bruder sieht großartig aus, nicht wahr? Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen."

  • Wie in seinem Antwortschreiben angekündigt, ließ es sich auch Livianus nicht nehmen der Hochzeit von Germanicus Sedulus und Iunia Serrana beizuwohnen. Schließlich verband ihm nun mit beiden Familien eine freundschaftliche Beziehung, die es zu pflegen wert war. Er kam jedoch nicht alleine zur Feier, sondern in Begleitung seiner hübschen Nichte Seiana, die gemeinsam mit ihm das Atrium der Casa Iunia betrat. Beeindruck sah der Senator sich um. Die Iunier hatten sich die Feier wohl einiges kosten lassen. Das prunkvoll ausgestattete Atrium war kaum wiederzuerkennen und bereits mit einer ansehnlichen Anzahl an Gästen gefüllt. Es sollte wohl noch einige Zeit dauern, bis sich die beiden zu den Gastgebern vorgeschoben hatten, um ihre Aufwartung zu machen. Lächelnd sah Livianus in der Zwischenzeit zu seiner Nichte und musterte sie noch einmal kurz.


    "Du siehst heute wirklich bezaubernd aus Seiana. Es freut mich, dass du mich hierher begleitet hast."

  • Mattiacus hatte ebenfalls von der Hochzeit vernommen und ließ es sich nicht nehmen, auch zum Fest zu kommen. Er war noch nicht lange in romund er dachte, dass dies die Gelegenheit sei, sich wieder in der feinen Gesellschaft sehen zu lassen.


    Er war gar nicht erst zuhause gewesen sondern kam direkt aus der Castra.


    Nun war Tribunus der Stadtkohorte und kein einfacher Bürger mehr. Er trug daher nicht wie üblich seine blendend weißen Togen sondern eine Tunika mit den breiten Streifen und den Rittermantel. Dass er Tribunus war, konnte man auch an der Herkulesschärpe unter der Brust erkennen, in der das Parazonium stecke.


    Nachdem er in den Festsaal geleitet wurde erkannte er auch sofort ein ihm sehr bekanntes Gesicht.


    Er schummelte sich zwischen den Gästen hindurch und klopfte Livianus auf die Schulter.


    "Man auch in Rom keinen Schritt gehen, ohne auf Livianus zu treffen." scherzte Mattiacus.

  • Im selben Moment spürte Livianus eine Hand auf seiner Schulter und hörte eine ihm wohlbekannte Stimme. Ein Lächeln trat ihm ins Gesicht und er antwortete noch ehe er sich umdrehte um den Überraschungsgast zu begrüßen.


    "Aber ich bin wohl nicht der einzige Decimer der nicht fehlen darf, wenn es irgendwo etwas zu feiern gibt."


    Erst dann wandte er sich grinsend an seinen Bruder Mattiacus und umarmte ihn freundschaftlich, mit der Hand auf seine Schulter klopfend. Er hatte mit allem gerechnet, aber das er seinen Bruder so bald wieder sehen würde, war eine unerwartete Überraschung.


    "Marcus! Ein große Überraschung. Was machst du in Rom Bruder? Dein Tribunat in Germanien kann doch noch nicht zu Ende sein? Vinicius Hungaricus hat dich doch nicht etwa wegen Unfähigkeit wieder zu uns zurückgeschickt?"


    Es war ihm wie immer eine Freude seinen Bruder hin und wieder auf den Arm zu nehmen.

  • Mattiacus umarmte seinen Bruder ebenso herzlich. Nun hatte er das Gefühl wieder zuhause zu sein.


    "Du kennst mich doch, keine Feier ohne mich!" entgegenete Mattiacus.


    "Hungaricus hat mich nicht zurückgeschickt, weit gefehlt. Ich hatte es mir gerade in Mogontiacum gemütlich gemacht, als mich ein Bote mit der Nachricht erreichte, dass ich wieder nach Rom soll. Der Praefectus Urbanus hat mich zu sich befohlen und nun bin ich Tribunus einer der Stadtkohorten. Hat mich selbst gewundert, aber so schnell ganz gehen."

  • Zitat

    Original von Quintilia Valentina
    Zum Glück gab es da aber ja noch ihre Freundin Tullia, die sie auch schon zu sich winkte. So schnell es ihre zierlichen Schühchen zuließen, eilte Valentina an die Seite ihrer Freundin. Erleichtert darüber nicht alleine unter all diesen fremden Leuten dazustehen schenkte sie Tullia ein Lächeln. "Du siehst wunderschön aus." Mit einem Seitenblick meinte sie dann dann zu Primus. "Aber das hast du sicherlich heute schon einmal gehört." Scheu lächelnd stellte sie sich dann neben Tullia. Hier schien sie am besten aufgehoben zu sein. "Mein Bruder sieht großartig aus, nicht wahr? Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen."


    Tullia nickte leicht und meinte,
    Danke,...aber auch du strahlst wie der beginnende Morgen...
    Auf Valentina´s Bemerkung über ihren Bruder entgegnete sie fachmännisch.
    Naja,...er ist ein attraktiver Mann wenn du das meinst.
    Sie hatte vorhin ein wenig mit Primus über Valerian geplaudert und dieser hatte ihr verraten, daß Valerian ein freundlicher Mensch war,...zu der Zeit als er ihn kannte und täglichen Umgang mit ihm hatte.
    Jedoch inzwischen war er Praetorianer,...Tullia wußte nur zu gut aus eigener Erfahrung welcher Menschenschlag bei den Praetorianern Dienst tat. Irgendwie paßte das nicht mit dem überein was Primus so von seinem alten Kameraden erzählt hatte.
    Aber damit wollte sie Valentina nicht belasten. Sie beugte sich ein wenig zu ihr und raunte,
    ...und...hast du schon mit ihm über Lupus gesprochen?

  • Primus erwiderte die herzliche Umarmung und Valerian lachte über die Worte des Freundes. "Gutmensch? Du mußt mich mit jemandem verwechseln." Er hatte sich niemals als Gutmenschen betrachtet. Nur als Menschen mit einem durchaus ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Und der war er seiner Ansicht nach noch immer. "Doch Du hast Recht, die Götter meinen es gut mit mir, sie schenkten mit eine wunderbare Braut. Doch ich sehe, die Götter sind auch mit Dir. Ich bin sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Tullia. Und hab Dank für Deine Segenswünsche." Er lächelte, doch es ließ sich wohl schwer sagen, ob dieses Lächeln allein Tullia gewidmet war oder ob es einfach das Glück war, daß ihn lächeln ließ.


    Aviana trat zu ihnen und Valerian drehte sich ihr zu. "Und wie aufgeregt ich bin! Warte ab, so ein Tag wird auch auf Dich zukommen. Dann wirst Du wissen, was ich meine." Er lachte vergnügt und sein Blick fiel auf seine Schwester. "Valentina, kennst Du eigentlich Senator Germanicus Sedulus? Er ist der Vormund meiner Calvena. Und diese reizende junge Dame ist seine Tochter Sabina. Wenn ich vorstellen darf, meine Schwester Valentina, die ebenfalls aus Germanien anreiste, um mit uns feiern zu können." Kaum hatte er seine Schwester vorgestellt, trat Claudia Romana zu ihnen. Es blieb Valerian nicht verborgen, daß allein er nicht mit einem Lächeln bedacht wurde, doch daran wollte er sich heute wirklich nicht stören. Viel erstaunter war er dann, daß sie - gerade heute - unter vier Augen mit ihm sprechen wollte. "Aber selbstverständlich, werte Claudia. - Wenn ihr mich bitte einen Moment entschuldigen würdet?" Er nickte den anderen zu und trat dann mit Claudia Romana einige Schritte zur Seite und blickte sie dann fragend an.

  • Sedulus begrüßte Claudia Romana mit einem Lächeln wie er es immer tat wenn er sie sah.


    Salve Claudia Romana, es freut mich dich bei unserer Hochzeit begrüßen zu dürfen.


    Dann wandte er sich an die Schwester Valerians.


    Ich freue mich dich kennen zu lernen Valentina. Aus Germanien? Da schau her. Dann bist du sicherlich mit Tullia angereist nehm ich an. Oder kennt ihr euch überhaupt nicht?


    Sedulus ging jetzt einfach einmal davon aus, dass Valentina auch in Mogontiacum lebte.
    Dann wandte er sich schließlich an die andere Frau welche noch kurz zuvor mit Valerian gesprochen, er sie aber leider nicht vorgestellt hatte.
    So fragte Sedulus neugierig wie er war Aviana.


    Ich nehme an du gehörst zur Familie der Quintilier?


    Kaum hatte er gefragt erblickte er auch schon weitere Gäste welche aus dem Hause Decima stammten so wie eine Freundin von Calvena und Serrana. Zumindest nahm er es einmal an.


    Und es dauerte auch nicht mehr sehr lange, als schließlich Calvena und Serrana auftauchten...

  • Ach, Sedulus‘ Lächeln war einfach nur herzerwärmend... Romana unterdrückte ein Seufzen und wandte sich Valerian zu. “Sehr gut.“ Jetzt zeigte sich doch auf ihrem Gesicht eine leichte Verziehung ihrer Lippen, die man mit einiger Fantasie als Lächeln zu bezeichnen konnte. Sabina drängte sich aber genau in diesen Moment rein. Romana versuchte ihr durch ein Zeichen mit ihrer Hand verständlich zu machen, dass es jetzt wirklich nicht ging, und wandte sich wieder zu Valerian. Er und die Claudia entfernten sich ein paar Schritte von den Leuten hier, bis sie sich außerhalb der Hörweite der anderen wähnten.


    Sie blieb stehen, und blickte ihn ebenfalls an. Tief holte sie Luft, und atmete dann wieder aus. Ihre Augäpfel wanderten nach oben, wieder zu Valerian hin, sie blinzelte kurz, als ob sie sich über etwas wundern würde, atmete nochmals ein, und sprach dann, endlich. “Quintilius... ich muss dich um Verzeihung bitten.“ Es waren grauenvolle Opfer, die man hie und da für seine Freunde bringen musste. Doch in Romana war der Entschluss gereift, dies zu tun, nachdem Calvena die in der Villa Aurelia wieder aufgebaut hatte. Für manches musste man Opfer geben, in der Religion wie auch in der menschlichen Interaktion. Hier war es wohl ihr patrizischer Stolz, den sie opferte für Calvenas Freundschaft. Und diese konnte sie nicht beibehalten, wenn sie ihrem Zukünftigen kein Friedensangebot unterbreitete.


    “Einiges, was ich zu dir gesagt habe, bei den Ludi Romani zum Beispiel, war ehrabschneidend und uneinsichtig.“ Sie schaffte das Kunststück, neben ehrlicher Reue auch stolzes Selbstbewusstsein parallel in ihrer Stimme durchklingen zu lassen, und sie war irgendwie verflucht stolz drauf. “Es mochte sein, dass du falsch reagiert hast, als der Bär angriff – doch Centho hat ihn getötet, jetzt ist es nur noch mehr irrelevant. Zudem war es nicht richtig von mir, dich in Person für einen Fehltritt von einem deiner Klienten verantwortlich zu machen.“ Sie schluckte, bevor sie weiterfuhr. “Ich nehme jedoch an, dass du mit ihm darüber geredet hast, oder ihm etwas darüber mitgeteilt hast. Schon alleine, damit er nicht noch einmal droht, deinen Ruf anzukratzen durch sein Verhalten.“ Sie blickte ihn an, ein Nicken erwartend. Romana war sich sehr sicher, dass er ihm zumindest eine Nachricht zukommen hatte lassen. Klienten und Patrone waren ja immer in Kontakt. Und schließlich war sie Patrizierin, die Tochter eines Senators, und zudem eine Vestalin, also nicht unbedingt eine Bettlerin, deren Meckerei man in den Wind schlagen konnte, dachte sich zumindest die Claudierin.


    “Eines bleibt mir aber noch zu fragen. Du hast mir gesagt – wenn ich mich recht erinnere – dieser Marhabal ist in Germania zur Legion gegangen.“ Zumindest sagte ihr Gedächtnis dies. “Er muss also römischer Bürger irgendwie geworden sein. Du... du hast ihn sicher nicht adoptiert. Oder?“ Bei ihren letzten Worten war ihre Stimme leiser geworden, und sie hatte ihr Gesicht näher zu dem von Valerian hingebracht. Sie wollte nicht hören, dass sie wirklich von jemanden dachte, er hätte es unternommen, einen ehemaligen Sklaven zu adoptieren. Und, zudem, Calvena hätte es ihr sicher gesagt, wenn es so wäre! Sofern sie es... natürlich wusste...


    Sim-Off:

    Kleiner Edit: Sorry, Sabinchen ;(

  • Sabina schmollte kurz, als Romana ihr so wenig Beachtung schenkte. Warum musste die Erwachsenen auch immer wegen irgendwas die Köpfe zusammen stecken. Das war doch langweilig.
    Aber schnell war ihr Kummer vergessen, als ihr Vater sie einer fremden Frau vorstellte. Sie machte große Augen, als sie erfuhr, dass es sich um die Schwester Valerians handelte. Sie schenkte Valentina ein strahlendes Lächeln. „Salve Valentina“, sagte sie eifrig und lächelte freundlich. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde dann von anderen Gäste angezogen. Sie entdeckte Aculeo und dann ein Gesicht das ihr bekannt vor kam, aber nicht einordnen konnte. Die Dame war wirklich hübsch und an den Halbmonden konnte sie erkennen, dass sie eine Patrizierin war. Sabina überlegte eifrig, wo sie diese schon einmal gesehen hatte. In der Runde stand auch noch ein weiterer Mann. Kurz entschlossen wusselte sie zwischen den Beinen der Erwachsenen herum und sprang dann mitten hinein. „Hallihallo“, grüßte sie ziemlich fröhlich in die Runde. „Salve, Paullus! Marcus ist hier auch irgendwo!“ erklärte sie und sah sich suchend nach dem Jungen um. Wo steckte er denn nur? Sie waren doch gemeinsam hier her gekommen... Für den Moment war es jedenfalls egal. „Ich bin Sabina“, stellte sie sich dann kurzerhand vor. Jetzt fiel ihr auch ein, woher sie die Dame kannte. Sie war eine Freundin ihrer Cousine und bei den Fontinalien dabei gewesen. „Schön dich wieder zu sehen Septima!“ sagte sie eifrig, froh, dass ihr der Name wieder eingefallen war.


  • Ich möchte mich nochmals herzlichst für die Einladung bedanken und freue mich an diesem grossen Ereignis teilnehmen zu dürfen.


    Bitte, mach dir keinen Stress. Ich bin mir sicher man kommt mit dem einen oder anderen, oder der einen oder anderen ins Gespräch ohne diesen ganzen offiziellen Hin und Her. Mit einem Lächeln Sedulus nochmals zunickt und sich anschliessend Septima zuwendet.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima



    Romanas Lächeln hatte sie ebenso herzlich erwidert, wie diese sie angeschaut hatte, überließ es allerdings der Vestalin, ihr gewünschtes Gespräch mit Valerian unter vier Augen führen zu können. Somit wand sich Septima an einen anderen Gast auf dieser Hochzeit, der offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut hatte, heute hier zu sein. „Salve Germanicus Aculeo. Wie schön dich hier wieder zu sehen“ begrüßte sie ihn mit einem charmanten Lächeln und nickte dem neben ihm stehenden, hageren Mann (Iunius Merula) zu. „Salve.“ Sich selbst vorzustellen wäre zu unhöflich, also wartete Septima darauf, dass dies Aculeo übernehmen würde, insofern er den neben sich stehenden Mann überhaupt kannte.


    Slave, Tiberia Septima. Es ist mir eine Freude dich wieder zusehen. Septima ein offenes Lächeln zuwirft und sich dann ebenfalls den unbekannten Gast zuwenden. (Iunius Merula)


    Salve. Paullus Germanicus Aculeo. Und darf ich Tiberia Septima vorstellen.

  • So knapp, wie es sich mit einiger Vorplanung hatte einrichten lassen, traf auch Laevina schließlich in der Casa Iunia ein, wo sie sich sofort unauffällig im Atrium auf einen stillen Beobachterposten zurückzog. Gesellschaftlichen Blabla-Smalltalk würde sie im Verlauf dieses Tages noch genug halten können und müssen, doch das musste warten, denn heute war ein großer Tag im Leben der alten Germanica. Immerhin würde sich in Bälde eins ihrer größten Lebensziele, die Heirat mit einem Senator, erfüllen. Nicht durch sie, Laevina, persönlich, ihr war es unbegreiflicherweise all ihrer Talente und Vorzüge zum Trotz nicht geglückt, und auch nicht durch ihre wunderschöne Tochter, die auf diesen iunischen Habenichts hereingefallen war. Nein, ausgerechnet ihrer verhuschten Enkelin, die sie mit viel Glück an einen wohlhabenden Landbesitzer zu verkuppeln erhofft hatte, war es gelungen, sich einen solchen Ehemann an Land zu ziehen. Unfassbar eigentlich, aber im Grunde auch gleichgültig: das Ziel war endlich in greifbare Nähe gerückt und jeden, der sich dem jetzt noch in den Weg stellen würde, würde Laevina bei lebendigem Leibe in kleine Stückchen schneiden und den Gästen zur Cena servieren.
    Doch sobald das Hochzeitsritual heute vorbei, Serrana verheiratet und sie selbst nicht mehr für deren Tugend verantwortlich war, würde sie zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder durchatmen und sich anderen Dingen widmen können. Schließlich war sie ja noch nicht tot, auch wenn sie bereits stramm auf die 60 zuging.
    Mit einem grimmigen Blick der Entschlossenheit nickte die dienstälteste Germanica dem einen oder anderen Verwandten oder Bekannten zu, postierte sich dann an einer Säule mit hervorragender Aussicht auf den Foculus und harrte mit Adleraugen der weiteren Ereignissen.

  • Verus betrat die Casa Iunia, und er kam nicht alleine. Neben ihm kam auch ein junger Haruspex rein, ein Mann von noch nicht dreißig Jahren aus Volterrae in Etrurien. In seiner Familie hatte die Haruspizin Tradition, und so war auch er dazu auserkoren worden. Sein Name war Longinus, Marcus Vestricius Longinus. Hinter den beiden folgten 4 Popae, 2 Flötenspieler, und ein Victimarius, der eigentlich der lokale Fleischer von Verus war, aber dann und wann auch außertürliche Arbeiten übernahm. Einer der Popae trug in seinen Armen ein bewusstloses Lamm – wie ausgemacht, würde der Haruspex, den Verus aufgetan hatte, selber sein zu examinierendes Tier mitbringen.
    Verus blickte sich um und schritt, kaum dass er Calvena und Serrana ausfindig gemacht hatte, rasch auf sie zu, Longinus mit sich schleppend.
    “Salvete, Kinder! Es ist so schön, euch wieder zu sehen! Ich muss mich entschuldigen, dass ich nicht eher gekommen bin, das Lamm hat Umstände gemacht.“ Er lachte vor sich hin. “Darf ich vorstellen? Vestricius Longinus, euer Haruspex heute.“ Longinus neigte seinen Kopf leicht und lächelte freundlich. Er hatte ein ebenmäßiges, wirklich zartes Gesicht für einen Mann, man würde ihn für noch jünger einschätzen, als er es war. “Sehr erfreut.“ Der Vestricier hatte eine angenehme, melodiöse Stimme. Sicherlich war er der Schwarm einiger Frauen in seiner Nachbarschaft. Verus grinste. “Nun, Kinder, wann fangen wir an?“ Longinus würde natürlich mit der Leberschau beginnen, erst dann würde das Opfer kommen.


    AFP

  • Auf die Frage von Tullia ob sie mit ihrem Bruder schon über Lupus gesprochen hatte, schüttelte Valentina den Kopf und wurde etwas traurig. "In seinem letzten Brief war mein Bruder nicht sonderlich erbaut darüber. Er hatte mir vorgeworfen es ihm nur durch einen Brief mitzuteilen. Und Lupus hätte ihn wohl erst um Erlaubnis fragen müssen. Ich wollte dieses heikle Thema nicht vor der Hochzeit ansprechen. Mir scheint dafür würden wir länger brauchen und Valerian benötigt zur Zeit jede Minute für seine Braut."


    Kaum hatte Valentina ausgesprochen, erschien ihr Bruder auch schon hinter ihr und machte sie mit einem Mann und dessen Kind bekannt. Dem Mädchen nickte Valentina freundlich zu und schenkte ihr Aufmerksamkeit dann dem Mann. "Es freut auch mich dich kennen zu lernen. Und ja, ich bin mit Tulia hierher angereist." Scheinbar waren die Fragen soweit beantwortet, denn ihr Gesprächspartner wittmete sich jemand anderem.
    Valentina legte die Hände ineinander und sah Tullia von der Seite an. "So viele fremde Leute hier."

  • Noch ehe sie sich ihrem Bräutigam überhaupt nähern konnte, wurde sie aufgehalten. Mit einem warmen Lächeln begrüßte sie dann auch sogleich die Herren, die sich so frech ihnen in den Weg gestellt hatten. Ein gutes Stück ihrer Nervoität verschwand ins Nirvana, denn soeben war ihr Lehrer Durmius Verus eingetroffen. Sie mochte den alten Priester und er war sichtlich gerührt gewesen, als sie ihn darum gebeten hatten, ob er nicht das Opfer zu ihrer Hochzeit durchführen wollte. Er war zwar mittlerweile im Ruhestand, aber dieser Aufgabe hatte er mit Freuden angenommen und sie dann auch noch mit vielen gut gemeinten Ratschlägen überschüttet. Ganz leicht senkte sie das Haupt vor ihm. „Salve, Durmius Verus. Vielen Dank, dass du gekommen bist. Noch seid ihr nicht zu spät, soweit ich das sehe fehlen noch einige Gäste“, lächelte sie und konnte gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Kurz ließ sie den Blick schweifen um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei stellte sie sich glatt etwas undamenhaft auf die Zehenspitzen um über die Köpfe einiger Gäste zu schauen. Sie war eben nicht die größte. Aurelia Prisca war auch schon da, diese hatte sie vorher noch nicht entdeckt.
    Dann wandte sie sich an den Begleiter des Priesters. Der Haruspex wirkte noch recht jung, sie schätzte ihn auf ihr Alter und wäre wohl aus allen Wolken gefallen, wenn sie erfahren hätte, dass er älter war, wie er aussah. Aber Aussehen hatte nichts mit Erfahrung zu tun, sie vertraute dem Urteil ihres Lehrers, dass er der Richtige war. Sie hatte auch nicht wirklich einen Kopf dafür, sich jetzt damit auseinander zu setzen. Sie wollte zu Valerian, aber erst einmal galt es die Regeln der Höflichkeit einzuhalten. „Herzlich Willkommen Vestricius Longinus. Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen. Auch dir möchte ich danken!“ Wieder neigte sie kurz das Haupt, schließlich versah der Mann eine ehrenvolle Aufgabe an diesem Tag. Der Charmes dieses Mannes ging an ihr völlig vorbei, schließlich hatte sie gerade eigentlich ein ganz anderes Ansinnen und nur für einen Mann in diesem Raum Augen. Immer wieder huschte ihr Blick kurz zu ihrem Bräutigam herüber. Was er und Romana wohl gerade besprachen? Sie glaubte kaum, dass die Claudia jetzt einfach eine Szene machen würde, auch weil diese es ihr versprochen hatte.
    „Einen Augenblick werden wir uns wohl noch gedulden können. Es fehlen ja auch noch einige Gäste“, kurz tauschte sie einen Blick mit Serrana. „Mischt euch noch kurz unter die Gäste. Elissa wird euch etwas zu trinken geben“, meinte sie und machte ihrer Leibsklavin einen kurzen Wink, die davon huschte, nachdem sie sich nach den Wünschen erkundigt hatte. „Wir werden euch dann ein Zeichen geben“, meinte sie und entdecke just in diesem Augenblick Laevina. Kurz stupste sie ihre Mit-Braut an und deutete auf den Schatten in dem sich die alte Germanica verbarg. Wurde Zeit, dass sie Beide jetzt erst einmal noch weitere Gäste begrüßten, auch wenn sie sich gern hinter ihrem Lehrer versteckt hätte, denn sie ahnte bereits, dass alle Blicke auf ihr Ruhen würde, wenn sie zu Valerian ging. So viel Aufmerksamkeit war ihr dann doch unangenehm. Aber auch irgendwie schön und heute durften sie im Mittelpunkt stehen.
    „Wir sollten euch wohl unsere Männer vorstellen“, meinte sie dann, schließlich hatten sich die Männer noch nicht bekannt mit einander gemacht. Das war die Gelegenheit, auch weil sie so sich kurz unauffällig verdrücken konnte. Mit einem letzten freundlichen Lächeln und einem kurzen Kopfnicken, entfernte sie sich dann.


    Wie bereits erahnt, folgten ihr so einige Blicke, als sie sich zielstrebig Valerian und Romana näherte. Über was die Beiden redeten, bekam sie nicht wirklich mit, stattdessen störte sie einfach ungeniert und ließ ihre Hand recht unauffällig in Valerians gleiten. „Welche Geheimnisse habt ihr Beiden vor mir?“ fragte sie strahlend. Hier gehörte sie hin, an die Seite ihres Bräutigams. Das sie damit so ein konspiratives Gespräch unterbrach, entging ihr völlig. Heute durfte sie, schließlich war es ihre Hochzeit und welche wichtigen Dinge mussten ausgerechnet jetzt erörtert werden?
    „Salve Romana! Schön, dass du da bist!“ begrüßte sie erst einmal ihre Freundin und umarmte sie wie immer kurz und herzlich, ehe sie an die Seite ihres Mannes zurückkehrte.
    Kurz stellte sie fest das der Schleier doch ganz schön störte, gern hätte sie Valerian jetzt einfach in eine dunkle Ecke entführt und zumindest einen kurzen Kuss ausgetauscht. So aber lächelte sie ihn erst einmal einfach nur und drückte ganz kurz seine Hand. „Ich möchte dir Durmius Verus vorstellen!“ erklärte sie ihm dann und machte eine leichte Bewegung mit dem Kopf in Richtung des alten Priesters, der soeben von Elissa bedient wurde.

  • Es war nicht leicht gewesen den gesamten Tag von Verpflichtungen zu befreien, aber wo ein Wille war, fand sich auch ein Weg und so kam Avarus leicht errötet vom straffen Marsch fast zu spät auf die Feier. Einige Kontakte duldeten keinen Aufschub und so manche Formalie wurde an diesem Tag leidlich hinweg gewischt, um zum Feste zu kommen. Das es die Jugend mal wieder nicht erwarten konnte, ja selbst sein mittelalterlicher Neffe Sedulus Hummeln im Hintern hatte, war für Avarus nachvollziehbar. Das der Laden bereits brummte, als er aus seiner Sänfte stieg, überraschte ihn dennoch. Wie es schien hatte man nicht nur halb Rom geladen, nein diesmal mußte alles von Dignität und Reputation eingeladen worden sein.


    Hier und dort begrüßte Germanicus Avarus einige bekannte Senatoren nebst Gattinnen hielt sich nur kurz mit Floskeln auf, um dem Kern der Geschichte näher zu kommen. Doch das war in dem Gedränge garnicht so leicht...


    Wenigstens ein Priester begann eine Art Schneise auszubilden, als er auf das Brautpaar zuging. Avarus schickte sich hindes an diese Frontentrennung auszunutzen. So wie es sonst Neugierige taten, stolzierte eine Kandidat aufs Forum Romanum, um seine Visionen mit all den Anderen zu teilen, um am Ende die Belohnung einer Wahl entgegen zu nehmen. Doch viele konnten einfach nur das reden, was das Volk hören wollte und jenes was unbequem war ausblenden. Die Zeit heilte alle Wunden, so auch die des Germanicus Avarus, das weder Calvena noch Sedulus bereit waren im Dienste der Gens ihre Hochzeit zu feiern. So würde es ein rauschendes Fest werden, ohne Frage, aber Allianzen schmiedete man in einem anderen Feuer...


    M'Germanicus Avarus hatte eine perfekte Position gefunden, um nicht nur die Fingerfertigkeiten des Priesters mitzubekommen sondern auch das Ergebnis aus den klaren Schnittlinie zu sehen sowie des priesterlichen Kommentators Stimme zu vernehmen.

  • Vitale wollte nicht zu früh auf der Feier erscheinen und auch nicht zu lange bleiben. Schließlich war er nur Angestellter und kannte auch nicht viele Gäste.


    Es schien schon ein Großteil der Eingeladenen anwesend zu sein - die Gästeliste kannte er ja.


    Hier grüßte er Germanica Laevina mit einem höflichen Nicken (sie hatte einen Platz eingenommen, von dem aus sie alles gut im Blick hatte), dort grüßte er kurz und unaufdringlich Medicus Germanicus Avarus.
    Gleich viel ihm die hübsche Vestalin auf, die er bei einem seiner Botengänge bereits kennengelernt hatte. Ob sie ihn wieder erkennen würde?
    Von weitem sah er Sedulus, aber an die Brautleute war momentan kein Herankommen. Es wäre für ihn unpassend, sich zwischen die Gäste zu drängen.

    Da fiel ihm das helle Licht auf, das von den beiden Bräuten ausging. Sie strahlten eine Freude aus, wie es nur zwei junge Bräute fertig brachten. Es war wunderschön anzusehen!
    In der Menge erkannte er ein kleines Gesicht zwischen den Gästen durchhuschen: Sabina.
    Bei ihr sah er zwei Männer, zu denen er sich gesellen könnte. So kam es ihm jedenfalls vor. Der eine jung und blond, der andere dunkel. Mal sehen, ob Sabina sie ihm vorstellen konnte.
    "Salve junge Dame! Ich hätte dich ja kaum erkannt, so hübsch bist du heute, Sabina!" Die kleine schien ganz quirlig zu sein. Nichts hielt sie still, da sie anscheinend mit jedem, den sie kannte sprechen wollte. Vitale hoffte, durch sein Kompliment ihr Aufmerksamkeit nur kurz erobern zu können.

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