Cubiculum | Claudia Livineia

  • Corona betrat hinter Menochares den Raum. Sie hatte gleich bemerkt, dass er nicht angeklopft hatte, hatte aber geschwiegen. Als er in Richtung Livineia ging, nickte sie selbst nur schweigend Delon zu und ließ die Kleider auf einen Korbsessel gleiten. Still, unbemerkt, wie Corona sich nun einmal immer zu bewegen wusste. "Du kannst dann gehen. Ich kümmere mich um die Herrin." wies Corona Delon an, das Zimmer zu verlassen. Sie versäumte, sich vorzustellen, aber die Situation gestattete durchaus, gutes Benehmen zu vergessen.

  • Sie hatte registriert, dass Delon sich zu benehmen wusste und schwieg. Aber kurz darauf kam schon wieder Menochares herein, das Türöffnen konnte man einfach nicht überhören. Wohl aber das Hereinkommen und Schließen von ihrer Leibsklavin Corona. Als Menochares ungebeten zu sprechen bekann, kniff sie ihre Augen kurz zusammen, angestrengt, um sie dann zu öffnen und zu ihm zu sehen. "Nein, ich habe das Gefühl, mein Schädel explodiert gleich." sagte sie leise und sah dann zu Corona, die Delon mit leisen Worten hinaus schickte. Braves Mädchen.

  • Delon war froh das er nichtmehr alleine mit Livineia war. Was wenn sich ihr Zustand verschlechter hätte? Nicht das ihn Menochares forsches Auftreten gefreut hätte, aber die wunderschöne blonde Sklavin die ihm folgte war schon viel netter. Wie ein Stich wurde ihm jedoch sofort bewußt das wunderschöne blonde Sklavinen bald für ihn irrelevant sein würden sobald er erstmal verschnitten war.


    Leise zog er sich zurück und begab sich in die Culina. Wo sollte er auch sonst hin. Er kannte sich ja hiernoch nicht aus. Mansuri oder wenn er Pech hatte Menochares würden ihm irgendwann schon sagen was er machen soll.

  • Stirnrunzelnd hatte Menochares den Blick von Delon in Richtung Corona verfolgt. Leise wandte er sich nun an Corona nachdem Delon draußen war. "Wen du etwas brauchst oder Hilfe benötigst ich warte vor der Türe." Noch einmal blickte er zu Livinieia und trat leise zu ihrem Bett, ging neben diesen in die Hocke und flüsterte: "Ich bin da wenn du mich brauchst, nun ruhe dich aus, der Medicus kommt auch sicher bald."
    Schnell erhob er sich wieder und verließ auf leisen Sohlen das Cubiculum, nachdem er ebenso leise die Türe geschlossen hatte. Auf dem gang ließ er sich einfach auf den Boden nieder, hier würde er warten bis er benötigt wurde.

  • Die sonst so aufmerksame Livineia hatte nichts von Coronas und Menochares' Zwiegespräch mitbekommen, nicht gesehen, wie die Sklavin still genickt hatte. Als sich Menochares an ihrem Bett niederkniete und ihr beruhigende Worte zuflüsterte, war sie wirklich überrascht. Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln statt irgendwelcher Worte und schloss dann wieder die Augen. Endlich war sie mit Corona allein. Sie wusste, dass sie sich auf die blonde Sklavin verlassen konnte. Nun konnte sie in Ruhe die Augen schließen und wusste, dass jemand für sie sorgen würde.

  • Corona hatte Menochares beim Hinausgehen noch freundlich zugenickt. Bisher mochte sie den Nubier sehr gern, schließlich schien er ihr nicht unähnlich zu sein. Er sprach ebenfalls nicht wie ein Wasserfall und erledigte ernst und pflichtbewusst seine Aufgaben. Und trotz alledem kroch er Niemandem der Herrschaften in den Hintern. Aber gesagt hatte sie nichts. Ihr Blick hatte genügend Dankbarkeit ausgedrückt. Nachdem Menochares verschwunden war, hatte sich Corona daran gemacht, wieder die Kleidung von Livineia zusammenzulegen und ordentlich in einen Schrank zu verstauen. Die Blumen hatte sie erst am Vormittag versorgt und ausgetauscht, Staub war ebenfalls eliminiert. Als also die Pflicht getan war, setzte sie sich an Livineias Schreibtisch und griff nach einer Wachstafel. Vorsichtig schrieb sie ihren Namen in das Wachs und setzte den von Linos daneben. Linos. Sie hatte zwar immer wieder mal an ihn gedacht, aber nicht unendlich Zeit damit zugebracht. Wie es ihm in Germanien wohl ging? Sie wäre gerne nach Germanien gegangen - nicht nur wegen ihm. Vor Allem auch wegen ... Ja, Germanien. Irgendwo war es doch ihre Heimat, selbst, wenn sie dort bisher noch niemals war. Heimat ist, wo das Herz ist. Heimat liegt im Herzen. Ja, aber wo war ihr Herz? Sie wusste es nicht, lange Zeit hatte sie einfach nur funktioniert. Erst durch die Worte von Linos hatte sie aufgehört, zu funktionieren und nachgedacht. Sie konnte ihm nicht geben, was er suchte. Das war vom ersten Moment an für sie klar gewesen. Aber dennoch wollte er etwas haben. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, war es Glück gewesen, dass er fort war. So hatte sie Zeit zum Nachdenken. Der Nachteil war, dass sie die Resultate niemandem würde mitteilen können. Mit einem schweren Seufzen ließ sie sich zurücksinken und blickte zu Livineia. Die hatte es gut. Sie würde sich niemals zu irgendetwas entscheiden müssen, ihr würde irgendjemand immer jede Entscheidung abnehmen, die zu treffen sie nicht bereit war.

  • Mansuri war mit dem Medicus eingetroffen, somit hatte Menochares vorerst seine Aufgabe erfüllt. Es war nun reichlich Hilfe für Livineia da, ihn würde man vorerst nicht benötigen
    Er stand auf nickte Mansuri und dem Medicus zu. „Falls du mich brauchst Mansuri, ich bin in der Culina oder im Hortus.“

  • Livineia war ein wenig eingedöst, Corona hatte auf sie Acht gegeben. Livineia war kein Mensch, der sich geschützt unbedingt besser fühlte - aber es war doch entspannend, wenn man wusste, für die eigenen Belange wurde gesorgt. Das Klopfen selbst hatte Livineia nicht vernommen, aber Corona hatte sie leise geweckt und war anschließend zur Tür gegangen, um diese zu öffnen. Diese Zeit hatte Livineia nutzen können, um sich leicht aufzusetzen und zur Tür zu sehen. Vermutlich war das schon der Medicus?
    Sie nickte den Ankommenden knapp zu, rang sich aber - natürlich - nicht zu einem Lächeln durch. "Salve." grüßte sie Mansuris Anhang also. Mansuri selbst wurde nicht begrüßt, aber die war ja schließlich auch eben erst aus dem Raum gegangen. Wieviel Zeit war eigentlich seitdem vergangen? Livineia hatte keine Ahnung. Sie war blass, blasser als sie es in ihrem patrizischen Stolz für gewöhnlich war.

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    Iaret machte eine vage Kopfbewegung. So wie sie es darlegte, konnte man es natürlich auch sehen, obwohl er Tieren ein derartiges Empfinden nicht zusprechen wollte. Ein Vogel sang und ein Fisch lebte im Wasser, weil es ihm von den Göttern so gegeben war. Und aus eben diesem Grund war er auch Arzt.


    Er kommentierte die Worte der Sklavin allerdings nicht weiter, machte sie doch zum einen damit klar, dass sie anderer Meinung war – was eine weitere Unterhaltung überflüssig machte, und Iaret mochte nichts, was überflüssig war –, und waren sie zum anderen inzwischen vor der Tür der Claudia angekommen, die er behandeln sollte. „Salve, Claudia. Mein Name ist Iaret“, grüßte er in ruhigem Tonfall zurück und stellte sich vor, während er sie aufmerksam betrachtete. Etwas blass um die Nase schien sie zu sein, ansonsten fiel ihm auf den ersten Blick nichts weiter auf, was ungewöhnlich wäre. Er kam näher heran, zog sich einen Stuhl herbei, ohne zu fragen, und ließ sich neben ihr nieder, um ohne weitere Umschweife zur Sache zu kommen. „Unter welchen Beschwerden leidest du?“





    MEDICUS

  • Livineia betrachtete den Medicus eingehend. Natürlich tat sie das. Zumindest so eingehend, wie es nur ging. Es fiel ihr dieses Mal schwer, eine verfrühte Meinung zu bilden, ihre Gedanken kreisten nur um die Hoffnung auf Linderung der Beschwerden. Sie wusste nicht einmal, ob sie sein bestimmtes - beinahe schon unhöfliches Verhalten - als professionell oder eher plump bewerten sollte.
    Es half wohl nichts, als sich einfach überraschen zu lassen. "Ich habe seit längerer Zeit enorme Kopfschmerzen. An manchen Tagen fühlt es sich an, als würde mir der Kopf zerbersten wollen." begann sie also sachlich seine Frage zu beantworten. Die Schilderung des Grades traf es dieses Mal auch ziemlich genau, wenngleich Claudia sonst oftmals zu Übertreibungen neigte. "Außerdem wird mir sehr schnell schwindelig. Es gibt Tage, an denen geht es einigermaßen. Aber die Tage, an denen mich das kleinste Geräusch unheimlich quält, überwiegen deutlich." Während sie sprach, bedeutete sie Mansuri, den Raum zu verlassen. In dieser intimen Athmosphäre duldete die Claudia ausschließlich ihre Leibsklavin Corona in ihrer näheren Umgebung.

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    Iarets Miene blieb undurchdringlich, als die Claudia zu sprechen begann. Als sie gerade von erzählte, sie hätte das Gefühl ihr Kopf würde bersten, hob er seine Hände und begann, ihren Kopf abzutasten, zunächst die Schläfen, dann von dort aus nach hinten wandernd, zum Nacken, übte hier und dort mal leichten, mal stärkeren Druck aus. „Wie lange leidest du schon darunter? Hattest du bereits als Kind diese Kopfschmerzen?“ Er zog seine Hände zurück. „Und wie häufig passiert das?“ Er wollte präzise Angaben, so präzise wie möglich.





    MEDICUS

  • Sie musterte ihn aus argwöhnischen Augen, als er sich zu ihr neigte. Nähe war nicht gerade das, was sie übermäßig gewohnt war oder gerne hatte. Half aber nichts, auch das war ihr bewusst. Sie wollte schließlich, dass es ihr sehr bald besser ging und dafür war eine Untersuchung unabdingbar.
    Sie kniff die Augen zusammen als er den Druck ausübte. Ein starkes Ziehen schoss in ihren Kopf hinauf und daraus machte sie keinen Hehl. "Pass doch auf." fauchte sie, sich gerade so eben noch eine Beleidigung verkneifend. Wenn er so weitermachte, würde sie ihm noch den Hals umdrehen. Als wären die Schmerzen nicht so schon schlimm genug.
    "Áls ich ungefähr 12 war, ging es mit diesen Kopfschmerzen los. Mittlerweile wird es immer häufiger. Es sind eher seltene Momente zu denen ich meine Ruhe habe, ansonsten variieren die Schmerzen eher nach Heftigkeit." beschrieb sie etwas vage, aber auch unwissend wie sie es näher definieren sollte. Sie schloss wieder ihre Augen, pochten doch ihre Schläfen wieder kräftig.


    Sim-Off:

    Sorry... Hatte es ja erklärt :)

  • Livineias Kopfschmerzen waren nachwievor eine Qual für die junge Claudia. Nicht einmal auf die Hochzeit hatte sie es geschafft. Auf Anraten des Arztes würde sie also wieder eine kleine Reise in Begleitung eines kleinen Hausstaates unternehmen. Empfohlen hatte man ihr sogar kühlere Regionen, aber damit hatte sie sich auf keinen Fall arrangieren können. So hatte sie also den Norden Italias vorgezogen, gar nicht allzu weit weg - auf den Hof von anderen Claudiern. Die stehende, heiße Luft inmitten von Rom schien das Hämmern in ihrem Kopf nur noch mehr anzufachen.
    So ersparte sie sich das Schiff und würde auch auf Land nicht allzuweit reisen müssen. Ihre Sklavenschaft würde sie für diese Zeit in die Obhut ihres Bruders geben, was sie auch schriftlich festgehalten hatte. Mühsam hatte sie das Papier beschrieben. Ihre Schrift sah noch immer ziemlich unbeholfen aus.
    Livineia hoffte auf baldige Besserung. Kaum dass ihr Vater wieder in Rom war, führte ihr Weg sie schon wieder fort. Aber ihr gesundheitlicher Zustand war so tief gesunken, dass sie wirklich kaum mehr aus dem Bett kam. Und das hatte wirklich nicht mehr mit viel Launenhaftigkeit zu tun. Es war wirkliches Kranksein. So machte sie sich an einem grauenden Morgen auf, auf zur Genesung.

  • Unbemerkt kam Apolonia mit ihrem Korb in die Villa zurück.
    Schnell verschwand sie, sich noch einmal vergewissernd, das man sie nicht beobachtete in eins der zahlreichen Cubiculums der Villa Claudia.
    Diesesmal verschloss sie leise die Türe, bevor sie mit ihrem Korb, an den Tisch neben der Cline trat und ihn dort abstellte.
    Die lacerna landete auf der Cline. Jetzt war der Inhalt des Korbes wichtig. Sie griff nach einem Armband. Es war nicht gerade ihr Geschmack, doch besser als gar keins. Die Fibel war dafür um so schöner.

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