In den vergangenen 8 Tagen hatte Mathayus fast seine ganze Zeit auf die Ermittlungen rund um den Diebstahl der Stadtkasse gelegt. Eigentlich war er nur zum schlafen in sein Domus zurückgekehrt und sich fast immer etwas zu Essen bringen lassen. Mehrere Male hatte er sogar die Nächte durchgemacht und in seinem Officium gearbeitet. Er hatte mit Vorliebe Verdächtige oder solche die er dafür hielt sehr spät Abends, möglichst nach einem langen Arbeitstag den die meisten Verdächtigen waren ja in der Curia tätig, zu Verhören geladen. Die Vernehmungen hatten sich teilweise bis in die frühen Morgenstunden hingezogen und so langsam litt die tägliche Arbeit der Mitarbeiter der Curia unter den Ermittlungen.
Anfänglich hatte Mathayus überlegt schnell einen "Schuldigen" zu finden und die Ermittlungen zum Abschluß zu bringen. Doch hatte er sich dann dafür entschieden wenigstens zu versuchen den wirklichen Schuldigen zu finden. Ihm war bewußt das der erste Weg der einfachere gewesen wäre und die Chance das Geld und den Schuldigen zu finden sehr gering war. Doch dann hatte sich eine Chance aufgetan die ihm und der Stadt helfen konnte. Zwei Schreiber hatte er bereits mehrfach vernommen und schließlich erste Erkenntnisse erlangt.
Bei dem einen hatte es nichts mit dem Raub der Stadtkasse zu tun doch hatte dieser in den Vernehmungen zugegeben schon längere Zeit kleinere Beträge zu unterschlagen. Mathayus hatte diesen "Erfolg" nicht wirklich genutzt und den Mann an die normalen Ermittler der Stadt übergeben.
Der andere jedoch hatte zugegeben Informationen über die genaue Lage der Stadtkasse, seine Sicherungsmaßnahmen verkauft zu haben. Zu Mathayus großer Zufriedenheit hatte den Kontakt zwischen dem Schreiber und dem Käufer ein reicherer germanisch stämmiger Händler hergestellt. Zufällig war dieser ein Konkurrent von Mathayus und zwar gleich in doppelter Hinsicht zum einen was die Handelsgeschäfte anging zum anderen auch bei der Wahl zum Ordo Decurionum der Vicus Navaliorum für die er sich auch hatte aufstellen lassen.
Da dieser Mann aber nicht ohne Einfluss war wollte er vorher mit seinem Auftraggeber sprechen.