...auf der anderen Seite...

  • Fuscus salutierte, meldete sich ab und verließ das Zelt seines Legaten.


    Draußen vor dem Zelt ging er zu den wartenden Kameraden. Er ging ganz nah an Corvinus und Ferox heran und flüsterte diesen mit merkwürdigen Unterton zu:
    "Der Legat will euch beide sprechen. Versaut es nicht, es läuft gerade gut. Wenn ihr alles richtig macht kommen gute Zeiten auf uns zu, wenn ihr Scheiße baut und das überlebt mach ich euch das Leben zur Hölle." Er fügte es nicht in Worten an aber beide wussten das er eigentlich noch sagen wollte `Ich will diese Beförderung!´


    "Also los jetzt, Ferox du gehst vor und machst Meldung!"




    Corvinus war ein wenig überrascht und fragte sich was der Legat wohl von zwei Tiros wollte, sagte aber nichts weiter sondern sah nur mit einer aufmunternden Geste zu Ferox und wartete bis dieser vorging.

  • Gemeinsam mit dem Rest ihres Contuberniums wartete Hadamar vor dem Zelt des Legaten darauf, dass Fuscus seinen Bericht ablieferte und sie gehen konnten – als der allerdings wieder kam, hatte er eine Überraschung im Gepäck. Der Legat wollte Corvinus und ihn sprechen? Hä? Und dann sollte auch noch er den Anfang machen, wo Fuscus doch genau wusste, dass Corvinus das tausendmal besser konnte? Ein Wieso das denn? lag ihm auf der Zunge, aber Fuscus machte nicht den Eindruck, als ob er sonderlich lange mit ihnen quatschen wollte. Und der Legat würde kaum lange auf sie warten wollen, vermutete er.
    Hadamar wechselte also nur mit Corvinus einen kurzen Blick – und zuckte dann die Achseln. Wenn er da vorgehen sollte, machte er das halt, aber er garantierte für nix... erst recht nicht dafür, dass Fuscus später mit ihnen würde zufrieden sein können. Der kannte ihn doch eigentlich mittlerweile... andererseits: was konnte er schon großartig anstellen da drin? Der Legat war auch nur nen Kerl.


    War vermutlich ganz gut so, dass Hadamar keine Gelegenheit hatte, auch nur einen dieser flüchtigen Gedanken laut zu äußern. Er grinste Fuscus also nur kurz zu, und er tat das in der besten Absicht, den Veteran damit zu beruhigen – musste allerdings feststellen, dass der daraufhin ein wenig finster drein blickte. Mit einer beschwichtigenden Geste wandte er sich ab und betrat dann das Zelt, wo er ordnungsgemäß salutierte. „Tiro Lucius Duccius Ferox meldet sich wie befohlen, Legatus.“ Für einen winzigen Moment grübelte er, ob er Corvinus mitmelden sollte... aber da sie nur zu zweit waren, beschloss er, das seinem Kameraden selbst zu überlassen. Und hoffte dass er damit richtig lag, denn dass Fuscus ihnen wie angekündigt das Leben zur Hölle machen würde, darauf hatte er keine Lust.

  • Corvinus war sich sicher das Ferox ihn hätte mitmelden müssen und war sich nun unschlüssig und mangels Erfahrung in solchen Situationen was er tun sollte. Er salutierte deshalb nur zackig blieb in Grundstellung und sagte:
    "Salve Legatus!"

  • Hadamar warf einen kurzen Seitenblick zu Corvinus, als der nur grüßte. Und schwieg. Und immer noch schwieg. Und dann beschloss er, seine Meldung noch zu ergänzen, bevor der Legat etwas sagen konnte. „Und Tiro Lucius Helvetius Corvinus. Wir, äh, melden uns.“ Er räusperte sich und blieb stramm stehen, während er versuchte, unauffällig den Legaten zu mustern – um etwa sehen zu können an seinem Gesichtsausdruck oder so, ob ihm das jetzt negativ aufgefallen war, und wenn ja, wie negativ genau...

  • Menecrates stand noch in die Karten vertiefte, als Duccius und Helvetius das Zelt betraten. Er brauchte sie für nicht viel mehr als eine Auskunft und eine Anweisung, hatte also nicht vor, erst den Kopf zu heben, sondern wollte sie sofort heranwinken. Das jedoch überlegte er sich, als die Meldung erfolgte. Er richtete sich auf und wandte bewusst langsam den Kopf Richtung Zelteingang, bevor er sich ganz umwandte. Die Arme vor der Brust verschränkt begann er eine Musterung, bei der er sich Zeit ließ. Als er Erscheinung und Haltung der beiden analysiert hatte, sagte er:


    "Wollt ihr es noch einmal mit einer ordentlichen Meldung versuchen?" Obwohl als Frage formuliert, stand eine Wahlmöglichkeit natürlich nicht zur Verfügung. Die ausdruckslose Miene ließ weder die Gemütslage des Legaten noch die Bewertung der bisherigen Situation erkennen.

  • Wouh. Der Kerl war... wouh. Wie der sich ihnen bewusst langsam zuwandte und sie dann musterte, das hatte was... beeindruckendes, fand Hadamar – und er war durchaus in der Lage, das auf einer distanzierten Ebene festzustellen und gleichzeitig tatsächlich beeindruckt zu sein. Und vielleicht ein klitzekleines bisschen... naaa, nicht eingeschüchtert, er doch nicht, aber... naja... Da war auf jeden Fall Respekt da.


    Und dann, nach einer gefühlt ewigen Musterung, in der der Mann vor ihnen zumindest für Hadamar nicht erkennen ließ, was er dachte, machte er den Mund auf. Und was er sagte, brachte Hadamar ins Schwitzen, oder hätte ihn wohl ins Schwitzen gebracht, wenn es nicht so kalt gewesen wäre. Trotzdem spürte er, wie seine Ohren warm wurden, und er ahnte schon, dass sich deren Farbton gerade seiner Haarfarbe anglich.
    Er wagte es in diesem Moment, unter dem Blick des Legaten, nicht, Corvinus nochmal anzusehen Aber er konnte sich schon denken, dass die Situation für den Kameraden ungleich schlimmer sein musste, weil der ja so viel mehr Wert darauf legte, nicht nur einen guten Eindruck zu machen, sondern alles perfekt hinzulegen. Aber was musste Fuscus auch ihm sagen, dass er zuerst Meldung machen sollte!


    Für einen Moment, wirklich nur einen winzigen Moment, überlegte Hadamar, ob er auf die Frage des Legaten antworten sollte. Natürlich war ihm klar, dass sie keine Wahl hatten. Nur: es war halt eine Frage, und Hadamar war Hadamar. Und er wäre nicht er, wenn es ihn nicht absolut gejuckt hätte, eine solche Frage mit einer Antwort zu würdigen, indem er irgendeinen Spruch riss. Aber das hier war der Legat. Das war eine völlig andere Liga, eine, in der er besser nicht mal den Versuch machte mitzuspielen... er stellte sich manchmal etwas dämlich an, aber blöd war er nicht. Auch wenn es einen Teil von ihm wirklich gereizt hätte... „Tirones Lucius Helvetius Corvinus und Lucius Duccius Ferox melden sich wie befohlen, Legatus!“ wiederholte er also die Meldung, diesmal hoffentlich korrekt, und noch ein bisschen zackiger als zuvor. Als Wiedergutmachung, sozusagen.

  • Der aufmerksame Blick des Legaten nahm jede Regung der beiden Soldaten wahr, auch wenn er selbst unbeweglich in seiner Haltung verharrte. Er wusste, Kritik musste nicht zwingend in Worte gefasst werden. Eine Lehre blieb nachhaltiger wirksam, wenn der Betroffene selbst nachdachte und zum jeweilig richtigen Schluss kam. Dass der gezogene Schluss korrekt ausfiel, erkannte Menecrates nicht nur an der makellosen Nachmeldung, sondern auch am offenen Blick. Die sichtlich erhöhte Durchblutung der Ohrmuscheln signalisierte, wie stark es in dem vor ihm stehenden Mann arbeitete. Er deutete sie als Scham, eine Grundlage, auf der er weiterarbeiten konnte. Seine Männer sollten mit Herz und Verstand bei der Sache sein und nicht einzig stumpf dem Zwang des Überlegenen folgen. Der Legat brauchte Motivation in seinen Reihen, daher vermied er Erniedrigung, was Mahnung und Korrektur nicht ausschloss.


    "Schon besser, Soldat. Movemini!" Die Beurteilung richtete sich an Ferox, das Kommando an beide Männer, was ein kurzer Augenkontakt zu Corvinus anzeigte.


    "Tretet näher." Menecrates wandte sich wieder seinen Karten zu. Er blickte nicht auf, als er weitersprach. "Du sollst aus dieser Provinz stammen, Duccius. Wie gut kennst du dich in diesem Landstrich aus?" Menecrates ließ seine Hand über einem Teilbereich der Karte kreisen. "Hier ist unser Marschlager." Er tippte auf eine Stelle in Flussnähe. "Für den Rückweg zum Basislager plane ich diesen Weg, vorbei an einem Sumpfgebiet." Sein Zeigefinger beschrieb die Wegstrecke.

  • Als der Legat sich zufrieden zeigte, war Hadamar doch... ein wenig... erleichtert. Na gut. Mehr als nur ein wenig. Auch wenn Hadamar ganz bestimmt nicht das war, was man obrigkeitshörig nennen konnte, auch wenn es ihm manchmal sogar am gesunden Respekt mangelte – aber wie gesagt: er war nicht dämlich.
    Er lockerte seine Haltung, als der Legat es erlaubte, und trat näher bei der Aufforderung. „Jap“, kommentierte er ohne nachzudenken, und da der Legat gleich weitersprach, fiel ihm nicht mal auf, dass seine flapsige Art vielleicht nicht ganz angebracht war. Woran sich wieder zeigte, dass es ihm halt doch etwas an Respekt mangelte. Manchmal. „Mittel“, antwortete er dann. Mit dem Tross hatten sie zwar knapp zwei Tage gebraucht, aber ohne Gepäck war man wesentlich schneller hier. Und zu Pferd erst recht. Mit anderen Worten, auch in dieser Gegend war er gelegentlich mit Freunden unterwegs gewesen, wenn es die Zeit erlaubt hatte. „Ich kenn's von früher. War nicht ständig hier, aber ab und zu“, fügte er noch erklärend an und betrachtete die Karte, die in etwa der glich, die Fuscus gehabt hatte – nur etwas ausführlicher schien sie zu sein. Hadamar orientierte sich kurz. Marschlager. Basislager. So weit so gut. Dass der Legat keine Frage gestellt hatte, störte ihn dabei weniger... unaufgefordert begann er zu erzählen. „Die Ala hat ihr Lager ungefähr hier, nach der Beschreibung des Praefectus.“ Hadamar deutete auf eine Stelle und machte mit dem Finger dann eine kleine Kreisbewegung. Und dann kratzte er sich am Kopf. Am Sumpf entlang zu marschieren war an und für sich keine schlechte Idee, weil sie dann zumindest von einer Seite nicht angegriffen werden konnten. Allerdings... „Mh. Sümpfe wandern. Ich würd da nicht zu dicht rangehen, das kann gefährlich werden. Oder Späher vorausschicken, die einen sicheren Weg auskundschaften. Und hier“, sein Finger tippte auf eine Stelle noch vor dem Sumpfgebiet, die ebenfalls entlang der Wegstrecke lag, wo ein Hügel eingezeichnet war. „Das hier ist ein Abhang, der würd sich für nen Hinterhalt eignen. Sollten wir umgehen...“ Hadamar zuckte die Achseln und grinste flüchtig. „Oder nutzen.“

  • Auch Corvinus lockerte seinen Stand nachdem der Legat die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Ebenso trat er näher wie gewünscht und warf auch einen Blick auf die Karte. Er hielt sich allerdings mit Kommentaren zurück und wartete ab.
    Ferox war hier weil er die Gegend kannte, was bei ihm nicht der Fall war. Er wartete also ab ob noch etwas kommen würde was ihn betrag und versuchte bis dahin eine gute Figur zu machen und schwieg.

  • Die Jungsoldaten traten näher, der eine nah genug, um seine Worte mit Zeichen zu untermalen, der andere hielt einen respektvollen Abstand ein. 'Sehr gut', befand Menecrates insgeheim, der bei keiner Gelegenheit Bewertungen dieser Art versäumte. Dann nahmen Ferox' Ausführungen seine Aufmerksamkeit gefangen, denn hätte der nicht selbstständig das Lager der ALA erwähnt, würde der Legat ihn dazu aufgefordert haben. Vermutlich von Ferox unbemerkt teste der Legat auf diese Weise die Kompetent des Einheimischen. Er glich die von Ferox bezeichnete Position auf der Karte mit Fuscus‘ mündlich übermittelten Angaben über den Standort der ALA ab und stellte Übereinstimmung fest. Ein kaum merklichen Nicken und das Heben des rechten Mundwinkels zeigte die Zufriedenheit des Legaten, dann hörte er weiter zu.


    Sie würden in Germanien immer einmal wieder mit Sümpfen konfrontiert werden, deswegen sollte auf diesem Manöver der Umgang mit solchen Naturherausforderungen geübt werden. So ein Sumpf barg gleichzeitig Nutzen und Gefahr, das schien selbst der Jungsoldat zu erkennen. Und Menecrates wusste, dass Geländevorteile viel zu wenig von den römischen Einheiten, sondern häufiger von den Barbaren erkannt und genutzt wurden. Ferox hinterließ einen guten Eindruck, daher fasste der Legat einen Entschluss. Er richtete sich auf und wandte sich beiden Männern zu.


    "Du wirst auf dem Rückmarsch zwei Männer bei der Aufklärung überstützen. Beide kennen sich ebenfalls passabel in der Gegend aus", sagte er zu Ferox. "Rustius, ein Optio, und Papius, beide aus der Cohors V, Centuria Sexta. Morgen beim Abmarsch geht ihr an der Spitze. Ich werde mich beim Rückmarsch - wie eigentlich üblich - im Mittelfeld der Kolonne aufhalten. Und jetzt kommst du ins Spiel." Menecrates blickte Corvinus an. "Du bist der Verbindungsmann zwischen mir und den Aufklärern. Ziel ist es, eine reibungslose Befehls- und Informationsübermittlung zu sichern."


    "Ein für einen Hinterhalt geeignetes Territorium - sofern es nicht bereits anhand der Karten ersichtlich ist - frühzeitig zu erkennen, fällt in ebenfalls in den Aufgabenbereich der Aufklärung."

  • Hadamar sah von der Karte auf, und auf seinem Gesicht breitete sich für einen Moment ein breites Grinsen aus, als der Legat ihm sagte, dass er die Aufklärer unterstützen durfte. Einen kurzen Moment – bevor er sich wieder erinnerte, vor wem er stand, und versuchte wieder einen angemessenen Gesichtsausdruck zu zeigen. „Jawohl, Legat!“ Durch die Wälder streifen. Und das auch noch ganz offiziell, nicht nur mit Erlaubnis, sondern sogar auf Befehl! Das war fantastisch. Und das würde sogar Fuscus gefallen, da war Hadamar sich recht sicher.


    Eine Frage hatte er allerdings trotzdem noch. „Sollen wir Ausschau halten nach einem geeigneten Platz für ein weiteres Marschlager? Oder planst du, das Basislager in einem Tag wieder zu erreichen, Legat?“

  • Thyrsus stand neben dem Optio, zum Glück wurde er nicht zu solchen Manövern geschickt und hatte so zeit für andere Dinge, insofern man Mitten im Manöver zeit haben konnte.


    "Optio was soll ich nun tun? Wie gehen wir weiter vor, gibt mir Aufgaben die es zu erledigen gilt."


    Sim-Off:

    Ich habe den Überblick verloren, versuche so mal wieder hineinzufinden

  • Jungen Männern fehlte oft die Beherrschung, das wusste Menecrates, und solange die mangelnde Beherrschung Freude verriet, gab es nichts zu kritisieren. Im Verlauf seines Lebens würde auch Ferox noch lernen, dass man Emotionen vor seinem Gegenüber möglichst verbarg.


    "Nein, ein weiteres Marschlager ist am morgigen Tag nicht geplant", antwortete Menecrates auf die Nachfrage. "Wir übernachten im Basislager und marschieren den darauffolgenden Tag wieder ins Gelände. Der morgen eingeschlagene Weg müsste also die Rückkehr ins Lager bis zum Abend berücksichtigen.
    Tja, wenn sonst alles klar ist, dann könnt ihr wegtreten.
    Menecrates nahm an, es gab keine Fragen zu den Aufgaben eines Verbindungsmannes.

  • Corvinus hatte auf den Befehl des Legaten als Verbinungsmann zu dienen nur mit einem kurzem Nicken gezeigt das er verstanden hatte.


    Er sollte zwischen dem Legaten und den Aufklärern hin und herlaufen und Botschaften überbringen. Das war seiner Meinung nach einfach genug um nicht nachzufragen. Einzig war er sich nicht ganz sicher wo er anfangen sollte entschied dann aber das es wohl mehr Sinn machen würde wenn er zunächst bei den Aufklären sein würde. Denn die würden ja zuerst aufbrechen und eventuell was entdecken.


    Dann kam der Befehl zum Wegtreten und Corvinus ging wieder in Grundstellung und trat anschließend ab.

  • Frühnebel hüllte den germanischen Landstrich ein. Die Kälte kroch in Begleitung von Feuchtigkeit in jede Zeltritze, sie ließ die Stoffe und Felle klamm werden. Als das Signalhorn zum ersten Mal erklang, stand der Legat längst auf den Beinen. Seine Morgentoilette lag hinter ihm und ebenso ein knappes, aber nahrhaftes Frühstück. Viele der Soldaten rollten sich erst jetzt von ihrem Scutum. Das erste Signal rief zum Wecken. Wer noch nicht in seiner Rüstung steckte, legte sie flugs an. Ein paar Trockenfrüchte und Käsestücke füllten leere Mägen, dann begann das Verstauen des Gepäcks.
    Die Handgriffe zum Abbruch des Lagers saßen und noch bevor das dritte Signal erklang, konnten viele Centurien Marschbereitschaft vermelden. Der Zug formierte sich, allen voran die Aufklärer. Die Spitze der Kolonne nahm wieder die 2. Cohorte ein. Wie am Abend angekündigt, reihte sich der Legat mit seinem Beraterstab dieses Mal in der Mitte der Marschkolonne ein.
    Ein Signal vermeldete den Abmarsch, es wurde von anderen Hörnern aufgenommen und in die hintersten Reihen weitergegeben. Die Soldaten der Secunda setzten sich in Bewegung, während die Aufklärer längst ein Stück des Wegs hinter sich gebracht hatten. Ferox, Corvinus und Thyrsus gehörten zu ihnen. Bereits in einer Entfernung von drei Meilen erstreckte sich der Sumpf. Es galt, den best möglichen Weg an ihm vorbei zu finden und gleichzeitig seine Nähe als seitliche Schutzbegrenzung zu nutzen, ohne zu nahe an die Ausläufer zu geraten, die Tücke in sich bargen.

  • Corvinus war ebenfalls schon vor dem Signal wach geworden. So leise wie mögliche hatte er seine Ausrüstung zusammengepackt. Sein Marschgepäck, sowie sein Scutum und die Pila würden auf das Maultier verladen werden. Als Meldeläufer musste er beweglich sein und kämpfen musste er ebenfalls aus dem Weg gehen. Er lieh sich einen zweiten Wasserschlauch, aß eine Kleinigkeit und wartete dann darauf das Ferox und die anderen Aufklärer losmachen würden.

  • Thyrsus wälzte sich hin und her, es war keine angenehme Nacht gewesen und an richtigen Schlaf war nicht zu denken. Er war müde, war aber rechtzeitig fertig und reihte sich bei den restlichen Aufklärern ein. Es war keine gute Situation um diesen Job machen zu müssen, das Gelände war tückisch und bot der Legion nicht gerade gute Chancen zum Ausweichen, alle mussten sie nun ihr Bestes geben. Sumpf auf der einen Seite, Wald auf der anderen, kaum Platz um die überlegene Taktik der römischen Armee gegen potentielle Angreifer auszuspielen. Nicht einmal die Reiterei konnte hier wirklich etwas tun, die Pferde mussten sogar geführt werden da der Boden nachgab.

  • Unter den Aufklärern befand sich ebenfalls der Grieche, der nun vollends zur Legio II versetzt worden war und den Rang eines Eques trug. Endlich war er nicht länger unter dem Kommando des Terentiers, der für ihn einst ein ehrbarer Mann gewesen war, sich aber im Nachhinein als ein unwürdiger Träger seines Amtes entpuppte.
    Es war nebelig, was die Sicht schwer behinderte. Germanenland, dieser Teil des Landes gehörte wahrlich zu den beschissensten. Serafím spuckte auf den Boden, er wartete schon so lange darauf, dass er endlich einem Germanen seinen Kopf von den Schultern schlagen konnte. Bei der Legio würde er sich auch nicht mehr rechtfertigen müssen für seinen Hass gegen diese Schweine, waren doch hier deutlich weniger unter ihnen als bei der ALA.

  • Langsam begann die Sonne ihren festgelegten lauf zu folgen. Es war neblig als wir abmaschierten. Der tag gestern war vordernd. Und wer wusste was der heutige bringen würde.
    So setzten sich die Männer in bewegung, man konnte die unsicherheit bei manchem spüren, aber wachsamkeit war ebenfalls vorhanden. Nuemand wollte sich überrumpeln lassen

  • Wie so ziemlich jeden Tag quälte Hadamar sich ziemlich mühsam von seinem Schlaflager hoch, als das Wecksignal ertönte. Er war einfach kein Frühaufsteher. War er nie gewesen… und daran hatte sich in all den Jahren nichts geändert, die er von seiner Mutter Tag für Tag für Tag aus dem Bett gejagt worden war. Im Halbschlaf packte er seinen Kram zusammen und legte seine Rüstung an. Und dann, als er etwas wacher geworden war, fiel ihm plötzlich wieder ein, was am gestrigen Tag passiert war. Aufklärer! Allein durch den Wald streifen! Juhu! Gut, nicht allein, da waren schon noch andere dabei, aber trotzdem: juhu! Und gleich darauf fiel ihm noch ein weiterer Grund zur Freude ein: da die Aufklärer – logischerweise – früher aufbrachen als der Rest, konnte er sich jetzt auch gepflegt vor dem Abbau des Lagers drücken.


    Mit steigendem Wachheitsgrad also zunehmend fröhlicher gesellte Hadamar sich zu den Aufklärern und meldete sich beim Ranghöchsten der Aufklärer, dem Optio Rustius.

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