Was Varus erzählte machte ihn nicht so ganz glücklich. Es klang fast so, als solle er sich einschleimen und zu Kreuze kriechen, nur um dem Senator zu gefallen. nein, so etwas kam für ihn nicht in Frage. Er würde sich nicht auf so etwas einlassen, er war schließlich stolzer Römer und Helvetier noch dazu, die ehemalige Klientelgens der Kaiser! Nein, so etwas hatte er nicht nötig. Auch, dass er sich eventuell einer Factio anschließen sollte kam ihm nicht in den Sinn. Er war leidenschaftlicher Russata-Anhänger und würde seinen Rennstall sicher nicht verraten, wenn der Senator einem angehören sollte.
Nein, er würde es anders machen. Er würde sich mit dem Empfehlen, dass er hatte. Seinem Auftreten, seiner Herkunft und seinen Bestrebungen. "Empfehlen... Ich denke wenn ich bei ihm vorspreche macht das alleine schon einen guten Eindruck, denn er erwischt mich dann ja nicht zwischen Tür und Angel, während ich eventuell seine Tochter küsse.
Ach naja, ich hatte sowieso in Erwägung gezogen, dass wenn ich die pubertas erreicht habe, bei ihrem Vater vorstellig werde und versuche mich ihm für ein tirocinium fori zu empfehlen. Dann würde ich nicht nur nötige Erfahrung für den Cursus Honorum sammeln, sondern auch viel Zeit mit ihm verbringen, die er nutzen könnte, um mich kennen zu lernen.
Da wüsste ich allerdings auch nicht, ob es nicht gefährlich wäre, ihn vorher wegen Sabina aufzusuchen. Wenn er mich dort dann abweist, dann wird seine Entscheidung was das betrifft vorbelastet sein. Aber vielleicht sollte ich es einfach wagen. Ich hätte, wenn in Sachen Liebe alles glatt läuft auch ein indirektes Druckmittel was meine Zukunft betrifft. Er wird natürlich nur das Beste für seine Tochter wollen und das konnte sich günstig für mich auswirken.
Ach, weißt du was, ich werde mit Sabina reden und ihr gestehen, was ich empfinde, dann gehe ich zu ihrem Vater und bitte darum, sie weiter sehen zu dürfen, dann unter vier Augen und wenn die Zeit reif ist, dann werde ich bei ihm vorsprechen und meine politische Karriere in Anspruch nehmen. Du hast einfach Recht. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
So werde ich es machen. ", entschloss er für sich und entwickelte bereits seinen endgültigen Schlachtplan. Sofern Sabina seine Gefühle teilte würde er ja nicht alleine da stehen und ein starkes Argument haben, wenn er ihrem Vater gegenübertrat.
Varus schien dann etwas betroffen zu sein, als er ihn bat nichts zu verpetzen. Scheinbar hatte er Milos Vertrauen erwartet, was dieses Thema betraf. Milo war nun mal von Haus aus misstrauisch und hatte nur sicher gehen wollte, merkte aber, dass das Varus nicht sonderlich gut gefiel. "Verzeih mir mein Misstrauen, Varus. Es ist nur, dass es niemand weiter erfahren soll, ehe ich mit ihr geprochen habe. Sie soll es von mir erfahren und ich will mir einfach auch alle Chancen mit ihr bewahren.", meinte er daher und wollte die Sache wieder bereinigen, was wohl auch gelingen würde.
"Ich stelle dir Sabina dann mal bei Gelegenheit vor.", meinte er dann noch und griff wieder zum Wein, dieses Mal allerdings als Belohnung, dass sein Vorgehen stand, er sich seiner Gefühle bewusst war und wieder guter Dinge war.
"Und jetzt trinken wir was.", sprach er feierlich und hob den Becher, um Varus zuzuprosten.