Deductio in foro für Lucius Petronius

  • Nach der Feier im Kreise der Familie war es für Lucius an der Zeit, auf dem Forum der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Diesen Teil der Liberalia hatte der Junge nicht sehr intensiv herbeigesehnt - er hasste große Auftritte vor der Menge, vor allem, wenn er auch noch Reden halten musste. Aber es führte kein Weg daran vorbei - morgen würden die Wahlen stattfinden und er musste der Bevölkerung des wichtigsten Vicus von Mogontiacum ja noch mitteilen, warum sie ihn zu wählen hatten. Seine etwas verpatzte Rede während der Cena für die wichtigen Männer des Vicus hatte den Alten dazu veranlasst, noch einmal mit ihm ins Gericht zu gehen. Deshalb hatte er die Rede ein bisschen umgemodelt und weniger strikt an das Muster gebunden, das Eumenius ihnen eingebläut hatte. Trotzdem war er höchst nervös, als der kleine Zug aus Familiaren und Klienten das Forum erreichte.


    Wieder einmal - wie so oft in den letzten Tagen, wenn er irgendwelche "Wahlkampfveranstaltungen" besuchte - wischte er sich den Angstschweiß aus dem Gesicht und schmierte ihn an seine niegelnagelneue Toga Virilis. Dann steuerte er mit etwas unsicheren Schritten den Platz an, von dem aus der Ausrufer die Decreta der Decurionen verkündete und der Duumvir Recht sprach. Wenn hier jemand stand, wusste man, dass er etwas für alle zu sagen hatte.


    Er blickte in die Menge: neben der Familie und Freunden seines Vaters waren auch einige Schaulustige gekommen, darunter sein Redelehrer Eumenius, der ihn mit einem abschätzigen und zugleich neugierigen Blick ansah. In den hinteren Reihen konnte er außerdem seine Mitschüler entdecken - wenn er sich blamierte, würde er gnadenlosem Gelächter ausgesetzt sein, so viel war sicher!


    Er räusperte sich und öffnete den Mund - aber irgendwie steckte in Knoten im Hals. Noch einmal fuhr er sich durch das Gesicht und räusperte sich erneut. Am liebsten hätte er einen Schluck Wasser gehabt.


    "Bewohner von Mogontiacum! Vicani des Vicus Apollinensis!"


    brachte er schließlich doch heraus.

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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  • Für Crispus, der direkt hinter seinem Sohn ging, war klar zu sehen, dass der Junge schon wieder Angst hatte wie ein kleiner Litterarius-Schüler. Es war sicherlich keine schlechte Idee gewesen, mit seiner Deductio in foro ein Stückchen zu warten - vielleicht hätte er eher noch länger warten sollen. Aber jetzt musste der Junge da durch, es half nichts. Blieb zu hoffen, dass sein Opfer etwas gebracht hatte!


    Als er dann an der "Rostra" von Mogontiacum stand - natürlich war es keine wirkliche Tribüne, sondern eher ein kleines Podest - schienen sich sofort seine schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Lucius sah aus, als hätte er einen Kloß verschluckt, an dem er erstickte. Er hüstelte und räusperte sich, bis er endlich zu reden begann. Für den alten Petronier in der ersten Reihe war es zu hören, aber die leisen Geräusche hinter ihm zeigten, dass die Stimme seines Jungen nicht über die zweite Reihe hinweg zu hören war.


    "Lauter!"


    befahl er.

  • Der Befehl seines Vaters ließ ihn ein wenig zusammenzucken - sein alter Fehler, den er bei Eumenius ständig gemacht hatte. Kurz packte ihn der Gedanke, einfach davonzulaufen, dann zwang er sich aber zum Durchatmen. Wie hatte Eumenius immer gesagt? Der Atem ist der Stoff, aus dem gute Sprache besteht. Also atmete er lieber noch einmal durch.


    Die Zuschauer schienen unterdessen schon ein bisschen nervös zu werden - er musste anfangen! Also noch einmal Räuspern und los ging es:


    "Bewohner von Mogontiacum! Vicani des Vicus Apollinensis!


    Heute ist der große Tag, an dem ich erstmals auf dem Forum - äh - auftrete. Ich - äh - bin Lucius...Petronius Crispus, Sohn des Marcus Petronius Crispus."


    Eumenius sah ihn an wie ein hässliches Insekt, Caius in der letzten Reihe sagte etwas zu seinen Freunden und grinste ihn dann schadenfroh an. Wie sehr er diese Kerle hasste, die da standen und sich über ihn lustig machten! Was wollten die eigentlich von ihm? Sie hatten nie in ihrem Leben einen Pflug bedient! Die wussten wahrscheinlich nicht einmal, wie man ein Gladius hielt! Und was hatten ihre Väter schon geleistet, worauf man sich ausruhen konnte? Das waren doch alles Krämer, die mit ihrem fetten Wänsten in der Curia saßen und Römertum mit Eigennutz verwechselten! Er war der Sohn eines Veteranen und hatte auf die harte Tour gelernt, was es hieß, ein Römer zu sein! Er konnte mit einem Gladius umgehen und konnte sogar diesem dämlichen Caius die Fresse polieren, wenn er wollte und sein Papi ihn nicht mit ein paar von seinen großen Affen beschützte!


    Sein Blick ging weiter zu den anderen Zuschauern: Eumenius, dieser Schmalspuradvokat. Der hatte es doch auch zu nichts gebracht, als in einem Provinznest ein paar Decurionensöhne das Reden beizubringen. Und überhaupt, was war das schon? Rhetorik war doch eine Pseudowissenschaft verglichen mit der Geometrie oder der Logik! Euklid hätte doch nur gelacht über diese Witzfigur! Also sollte er gefälligst nicht hier herumstehen und sich über ihn lustig machen, nur weil er unfähig war, jemandem vernünftig seine Kunst zu lehren!


    Wieder ging es weiter zu den bärtigen Zivilisten, die ihn mit einer Mischung aus Verwirrung, Mitleid und Hohn anstarrten. Sollten sie nur gucken - die würden niemals die Toga Virilis tragen, die gehörten doch zu einem Volk, das bestenfalls als Leibwächter taugte, weil ihre Spatzenhirne nicht groß genug waren, um mehr zu bedenken als das, was sie gerade vor Augen hatten. Denen ihre Verwandten wohnten doch in Hütten, die armseliger waren als der Schuppen jedes römischen Bauern!


    Er war Lucius Petronius Crispus, Sohn eines Decurio und Kandidat für den Vicomagistrat! Die sollten es nur wagen, über ihn zu lachen! Er würde sich jeden einzelnen merken und es eines Tages zurückzahlen! Er war zu viel größerem bestimmt als in diesem schäbigen Nest Streitigkeiten zwischen Anglern und Bauern zu schlichten! Er würde Eques werden und hoch hinaus kommen!


    Scheiß auf irgendwelche Redemuster und sonstwas! Mit einem grimmigen Blitzen in den Augen fuhr er fort.


    "Ich habe heute die Toga Virilis angelegt, die Toga eines römischen Vollbürgers. Meine Familie stammt aus Tarraco im fernen Hispania, doch meinen Vater brachte der Dienst für Rom hier her in den Norden. Er diente mehr als zwanzig Jahre in der Legion, um eure Grenzen zu sichern, jagte Banditen, die eure Straßen unsicher machten und baute mit an Bauwerken, die euch und euren Brüdern die Annehmlichkeiten Roms hier her nach Germania brachten.


    Sein ganzes Leben stand im Dienst Roms und damit im Dienst eurer Sicherheit. Selbst jetzt, als alter Mann, setzt er sich weiter für unsere Stadt ein und arbeitet unermüdlich daran, dass ihr alle ein echtes Bürgerrecht erhaltet und diese Ansammlung von Vici zu einer Civitas aufsteigt!


    Ich habe heute die Toga Virilis angelegt, damit ich ihm folgen und Rom und euch dienen kann! Ich kandidiere als Magister Vici für den Vicus Apollinensis, das Herz unserer Civitas! Das soll ein erster Schritt sein, damit ich Erfahrungen sammle und noch besser daran arbeiten kann, dass-"


    Einen Moment stockte er. Woran arbeiten? Er wollte Rom dienen, aber der Tellerrand dieser tumben Bauern hörte wahrscheinlich hinter Bauconia Nova und Bingium auf. Ach, egal!


    "...wir weiterkommen!


    Ich schwöre, meine Pflicht zu tun, wie mein Vater seine Pflicht getan hat! Ich werde alles erledigen, was man als Magister Vici tun muss: Die Feste unserer Schutzgötter, Apollo Mogon und der Lares Vicani feiern, ein Auge auf die Händler und Handwerker in diesem Vicus haben, Ordnung schaffen und dafür sorgen, dass die Interessen dieses Vicus vor den Decuriones vertreten werden!


    Ich werde das tun, wie ein Soldat seine Pflicht tut! Ohne wenn und aber! Ich werde die Gesetze und Decreta Decurionum durchsetzen wie ein Offizier die Befehle des Legaten! Ich bin ein römischer Bürger und ich werde die Gehorsamen schützen und die Hochmütigen unter das Gesetz zwingen!"


    Die letzte Floskel war ihm gerade wieder eingefallen - Eumenius hatte mit ihnen die Rede Ciceros behandelt, in der es um einen armen Kerl gegangen war, den Verres hingerichtet hatte, obwohl er Bürger gewesen war. Und das andere war von Vergil, den sie bei Xanthippus gelesen hatten. "Parcere subiectis et debellare superbos" - das war ein gutes Motto für seinen Auftrag! Selbst, wenn es für eine Vicomagister, der nur so etwas die Feuerschutzverordnungen oder so durchsetzen musste, vielleicht etwas dick aufgetragen war. Aber es war einfach aus ihm herausgesprudelt!


    Nun blickte er streitlustig in die Menge. Caius und seine Freunde starrten ihn an, Eumenius schnappte nach Luft. Denen hatte er es gezeigt! Allerdings schienen alle noch auf irgendetwas zu warten...


    "Wenn ihr mich wählt, werde ich all das tun. Gebt mir die Chance, das zu beweisen!"


    setzte er schließlich hinzu und stellte fest, dass er geradezu intuitiv seine Faust geballt und hielt sie vor sich - das war eine richtige Rednergeste, wie Eumenius versucht hatte, sie ihnen anzutrainieren. Na also, die Redekunst war doch gar nicht so schwierig!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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  • Einer der bärtigen Zivilisten im Publikum, ein Kleinkrämer namens Goswin, hörte sich die Rede des in seinen Augen viel zu jungen Mann an... ach Mann, ein Jüngling, kaum den Kinderschuhen entwachsen und schon will er - typisch Römer - ein Amt bekleiden. Römer. Allerdings sprang ihn ein Wort in dessen Rede an, das ihn tatsächlich interessierte, nämlich das Wort "Bürgerrecht". Bisher konnte er sich das nämlich nicht leisten, aber es würde ihm, seiner Familie und vor allen seinen Geschäften schon helfen und ihm ein paar Türen öffnen... Nur deshalb blieb er stehen und war nicht schon längst wieder weitergegangen. Allerdings... was wollte der Römer mit dem Vicus und Civitas-Geschwafel?


    "Und was bringt uns das, Civitas zu werden?" rief Goswin laut aus. "Haben wir auch was davon oder kostet uns das nur Geld?" Denn davon hatte Goswin nicht viel und wie alle Armen fürchtete er nichts mehr als eine Erhöhung der Steuern.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/34.jpg Audaod war mit ein paar Freunden durch die Stadt gestreift. Er hatte ein wenig Freizeit herausschlagen können, obwohl er seine Zeit mit Lernen oder körperlicher Ertüchtigung verbringen sollte. Ersteres war ihm ein Gräuel, letzters hatte er bereits zur Genüge getan. So schlurften sie scherzend und in möglichst männlicher Pose über das Forum, pfiffen hübschen Mädchen hinterher und endeten in einer der vielen Garküchen, wo sie etwas aßen und ein oder zwei oder mehr Bier tranken. Irgendwann wurden sie auf eine Menschenansammlung an der Rostra aufmerksam und schlenderten in jene Richtung, wobei sie so taten, als wären sie völlig desinteressiert. Der Junge Mann, der dort seine Kandidaturrede hielt, kam Audaod durchaus bekannt vor. War das nicht...ein Petronius, richtig! Lucius Petronius Crispus hieß der junge Kerl. Was hieß jung, er war sicherlich ein paar Jahre älter als Audaod, aber das hieß noch lange nicht, dass der Römer alt war. Mittelmäßig beeindruckt verfolgten Audaod und seine Kumpanen die Worte und horchten dann gespannt auf, als ein Mann aus der Menge zum Schluss eine durchaus interessante Frage stellte. Ja, was hatten sie eigentlich davon? Gemurmel machte sich in der Menge breit und auch Audaod tuschelte mit seinen Freunden.



  • Einen Moment befürchtete Crispus schon, dass es wieder so ein Desaster werden würde wie bei seiner letzten Rede. Gleichförmig wie eine Reichsstraße und vorgetragen wie das Geheul eines kleinen Mädchens. Aber dann plötzlich schien ein Ruck durch den Jungen zu gehen, ja man konnte ein richtiges Feuer in seinen Augen sehen! Und als er nun losredete, klang es überhaupt nicht mehr wie sein kleiner Lucius, der von seinen Mitschülern Prügel einsteckte und sich bei jedem strengen Wort gleich in die Hosen machte. Die Worte seines Sohnes waren richtige Musik in seinen Ohren - darauf hatte er immer hingearbeitet, das hatte er aus ihm machen wollen! Er redete wie ein Soldat, wie ein echter Römer!


    Die Nachfrage der Passanten riss ihn dann ganz aus seinem Taumel. Civitas? Er hatte den Versprecher gar nicht mitbekommen - es ging natürlich um den Munizipalstatus und dessen Vorteile durften auch seinem wie ausgewechselten Sohn bekannt sein. Der alte Petronier hatte ja oft genug beim Abendessen darüber schwadroniert...

  • Mathayus und seine beiden Söhne sowie Nicaea waren natürlich mit auf das Forum gegangen. Die Magoniden hatten sich ein wenig verteilt und so stand Mathayus mit Nicaea mittig vor dem Rednerpult während Malchus und Hamilkar jeweils links und rechts vor Lucius standen. So aufgestellt hörten sie der Rede zu.


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    Hamilkar schien zu bemerken das im hinteren Teil ein paar Leute waren die Lucius anscheinend nicht freunschaftlich gesonnen waren. Jedenfalls machten sie sich noch nicht lautstark lustig ihre Mienen zeigten aber durchaus schon was Kommen könnte. Hamilkar wollte vorbereitet sein und näherte sich den jungen Männern, er selber war zwar nur ein paar Jahre älter, mit dem düstersten Blick den er hatte.



    Die Nachfrage aus dem Publikum kam dann allerdings auch für die Magoniden überraschend und bis auf Hamilkar, der weiterhin die potentiellen Störer fixierte, machten sie, entweder aus Unwissen wie bei Nicaea, oder aus Verwirrung bei Malchus und Mathayus erst einmal gar nichts und überlegten angestrengt was Lucius gerade genau gesagt hatte... Civitas??

  • Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    "Und was bringt uns das, Civitas zu werden?" rief Goswin laut aus. "Haben wir auch was davon oder kostet uns das nur Geld?" Denn davon hatte Goswin nicht viel und wie alle Armen fürchtete er nichts mehr als eine Erhöhung der Steuern.


    Einer der Bauerntölpel meldete sich tatsächlich zu Wort, allerdings hatte er - das hätte Lucius sich ja denken können - nicht richtig zugehört. Dass er sich versprochen hatte, kam ihm in seiner aktuellen Stimmung jedenfalls nicht in den Sinn. Trotzdem musste er wohl antworten - sein Vater hatte ihn ja schon vor den Idioten gewarnt, die versuchen würden, ihn mit dämlichen Fragen aus der Reserve zu locken!


    "Mogontiacum ist schon eine Civitas!"


    antwortete er deshalb etwas genervt.


    "Meine Familie arbeitet daran, dass ihr ein Municipium werdet! Damit müsst ihr nicht mehr Steuern zahlen, sondern weniger! Municipes sind fast römische Bürger und diejenigen, die sich für den Staat einsetzen, erhalten automatisch das römische Bürgerrecht! Als Municipium wird es viel leichter für alle, das römische Bürgerrecht zu bekommen!"


    Das würde diesem Dummkopf hoffentlich das Maul stopfen! Er stellte auch schon fest, dass Mathayus' Jungs sich so positionierten, dass sie bei einer Schlägerei schnell bei der Hand waren - brave Jungs!

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  • Trotz der drohenden Blicke von Hamilkar und Malchus ließ Caius sich nicht wirklich einschüchtern. Nachdem Lucius die Frage des Germanen so niedergebügelt hatte, rief er ebenfalls zur "Tribüne" vor - allerdings eine Frage, die den Petronier nur provozieren sollte:


    "Bestrafst du dann auch jeden mit dem Vitis, wenn er nicht spurt?"


    Die Bemerkung des Centurionenstabs rief bei Lucius eine unliebsame Erinnerung aus seiner Kindheit hervor, aber er erkannte diesen plumpen Versuch, ihn zu verärgern.


    "Das hätte dein Vater mit dir vielleicht ein bisschen öfter machen sollen!"


    antwortete er deshalb und wünschte sich insgeheim, dass die beiden Punier dies nachholten - Caius hatte garantiert viel zu wenig Prügel in seiner Kindheit bekommen! Aber dafür war jetzt vermutlich keine Zeit, denn schon kam eine andere Frage aus dem Publikum, diesmal einem Töpfer aus der Töpfergasse im äußersten Norden des umwallten Gebiets


    "Und wirst du auch die Töpfer von Vicus Apollinensis verteidigen gegen die Pfuscher vom Vicus Novus?"


    Dummerweise war gerade auch ein Töpfer von diesem Vicus anwesend, der dazwischenrief, bevor Lucius antworten konnte


    "Pfuscher? Die einzigen Pfuscher in ganz Mogontiacum seid doch ihr, das weiß jeder! Ihr könnt eure Becher ja nicht einmal vernünftig versiegeln!"


    Ein wenig ratlos betrachtete der junge Petronier den sich entwickelnden Streit. Er interessierte sich nicht im Geringsten für Töpfer, diese Handwerker, die mit beiden Armen im Dreck wühlten und von oben bis unten mit Lehm beschmiert waren. Abgesehen davon war es ihm egal, ob die in seinem Vicus oder in einem anderen bessere Schüsseln oder sonstwas produzierten - letztlich waren es doch alles die gleichen Primitiven, die da über ihre Scheiben gebückt werkelten!


    Langsam wurde es ihm zu blöd!


    "Ruhe! Als Magister Vici werde ich dafür sorgen, dass alle ihrem Handwerk nachgehen können! Und wenn jemand eine Beschwerde hat, werde ich das an den Ordo Decurionum weitergeben!"


    Im Gegensatz zu gestern erschien es ihm jetzt auch gar nicht mehr so beängstigend, vor ein paar fetten Tattergreisen zu reden. Die meisten waren ja sowieso solche Leute wie Caius' Vater, die drin saßen, um ihre Denare zusammenzuhalten! Warum sollte er vor denen buckeln?

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  • Zwar war Crispus der Meinung, dass Lucius ein bisschen streng redete, aber im Vergleich zu allem, was er bisher von sich gegeben hatte - dieses herumgestottere, das sowieso kein Mensch verstand - war er doch ganz froh. Mars selbst schien in seinen Jungen gefahren zu sein, der hier so souverän das waschweiberhafte Geschwätz der Handwerker unterband. Das würde den Leuten bestimmt gefallen...

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    Das alleinige starren schien nicht zu reichen. Hamilkar ging einen Schritt näher an den fetten Schreier heran und beschaute sich die verweichlichte Gestalt einmal von oben bis unten an. Mit wahrlich finsterem Blick fixierte er ihn dann und starrte ihm in die Augen bemüht einen möglichst einschüchternden Eindruck zu machen. Zusätzlich knackte er ein paar Mal mit den Fingerknöcheln. Zischend sagte er dann:
    "Stell vernünftige Fragen oder halt die Schnauze!"

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