Fors Fortuna: Fröhliche Weihe des Tempels der Fortuna Fausta, Volksfest und große Lotterie!

  • Olivia, die junge Sklavin aus der Küche, kam im Gewand einer Dienerin der Fortuna und reichte allen drei die Blumenkränze. Du siehst schön heute aus Olivia. Kannst du uns noch einige Blumen besorgen und eventuell Früchte, damit wir Fortuna huldigen können? Und vergess bitte das Füllhorn nicht. Stella lobte das junge Mädchen und trug ihr gleich auf das gewünschte zu bringen. Diese errötete zart und nickte dann der Decima zu, das sie die Sachen bringen würde.


    Wie wäre es Fortuna zu beehren und danach... Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. ... gehen wir dahin. Sie deutete dahin. wo das Spiel Apfeltauchen stattfand. Und danach mit einem Sreitwagen fahren. Ich wollte schon immer Streitwagen fahren... Und so ein Strohsackduell wäre auch lustig... Massa, darf ich dich runterschuppsen dann? Das freche Lächeln auf ihrem Gesicht schien wie eingemeißelt als sie sich an den Arm von Massa schon fast hing und ihn flehentlich anschaute. Dabei wurde natürlich auch mit den langen Wimpern geklimpert. Liebte Stella doch eher Spiele, die für Damen nicht unbedingt gehörig waren.

  • Eine zerlumpte Gestalt erscheint zusammen mit einem "Hund" auf dem Fest.


    Ich hatte von einem Fest der römischen Obrigkeit zu Ehren einer ihrer Götter gehört, es hätte mich nicht interessiert wenn das Fest nicht für alle Menschen in Rom zugänglich gewesen wäre. Ich war bestimmt nicht willkommen aber ich wollte mir ein bisschen Abwechlung und gutes Essen gönnen, die karge Kost von der ich mich ernährte hing mir zum Hals heraus. Nun erschien ich also auf diesem Fest und betrachtete all die feinen Herren und Damen in ihrer feinen Kleidung, wie sie lachten und scherzten. Obwohl ich meine Kleidung geflickt und Lupus gewaschen hatte, fühlte ich mich irgendwie fehl am Platz.
    Ich hatte auch ein schlechtes Gewissen auf eine Feier zu Ehren eines römischen Gottes zu gehen, also betete ich kurz um mich zu rechtfertigen: "Allvater Odin, Herr über Walhalla und Allsehender. Ich weis ihr seht auf euren treuen Diener Rhianus herab und zürnt ihm ob seiner scheinbaren Lästerei euch gegenüber. Doch seid euch gewiss das er keinen anderen Göttern neben den Asen und Wanen huldigt, weder jetzt noch in Zukunft."
    Ich flüsterte um nicht gehört zu werden. Selbst die Blumenkränze die am Eingang verteilt wurden musste ich mit der Ausrede ich bekäme von den meisten Blumen einen fürchterlichen Husten ablehnen da man mir sagte die Kränze seien eine Huldigung an "Fortuna", ich wollte den Allvater ja nicht erzürnen. Nach einer weile des verlorenem Umherstehens entschied ich mich ein Strohsack-Duell zu versuchen, nur brauchte ich noch einen Gegner. Ich erspähte einen Römer der offensichtlich die selbe Absicht wie ich hatte (Aulus Iunius Seneca). Ich schlenderte zu ihm ich sprach ihn freundlich an: "Salve, mein Name ist Rhianus Vagus. Darf ich euch zu einem Strohsack-Duell herausfordern?"

  • Abschätzig blickte Seneca den Mann an, vielleicht war er es nicht mehr gewohnt sich mit solchen Leuten zu beschäftigen, schließlich marschierte er als Prätorianer nicht mehr täglich auf Streife durch die Straßen Roms wie damals bei den Urbanern. Aber er fing sich, und war etwas überrascht darüber dass der Mann ihn zu einem Duell herausforderte, auch wenn es seiner Verwandten wohl gefiel.. Er blickte sie kurz an, ohne sie dem Kerl vorzustellen, "Du entschuldigst mich einen Moment?", fragte Seneca, und blickte den Mann wieder an, "Nun, warum nicht?"

  • Der Römer wirkte sehr erstaunt aber willigte ein. Wahrscheinlich unterschätze er mich, wie der möchtegern Dieb in Arretium den ich damal wortwörtlich einen Kopf kürzer gemacht hatte. Hoffentlich wusste der Römer worauf er sich einließ, meiner Ehre würde eine Niederlage nicht viel schaden können. Wenn der Römer aber verliere würden viele Leute ihn verspotten. Ich rechnete mir zwar keine großen Chancen aus, ein abgemagerter Rattenfänger der einen römischen Soldaten besiegte gabs nicht, aber ich würde es ihm nicht leicht machen. Trotz meiner Unterernährung war ich kräftig und schnell. "Großartig, seid meinem Großvater hatte keiner aus meiner Familie das Glück mit einem römischen Soldaten zu streiten. Erst wird gekämpft und dann getrunken." Ich grinste den Römer an. "Aber zu erst möchte ich wissen wer mein Gegner ist." Jetzt erst bemerkte ich die Römerin: "Verzeiht das ich euch übersehen hab. Salve.".

  • Zitat

    Original von Petronia Romana


    Unter all den Hübschen war eine die ich kannte: meine Cousine Romana. Still und leise beobachtete ich sie – ich wollte sie ja nicht in ihrer Andacht stören – und registrierte zufrieden, dass der Tempel, wenn er auch klein war, seine Wirkung auf sie nicht verfehlte.
    "Salve Romana," sprach ich sie an, nachdem sie ihr Opfer vollführt hatte, "ich wünsche dir ein fröhliches Fortunafest. Möchtest du vielleicht mit mir und Secundus* rüber zu den Spielen gehen? Ich habe ihm versprochen, dass er Speerwerfen darf."
    Mein kleiner Cousin (wegen dem es schon so großen Streit in der Familie gegeben hatte), hatte nämlich nicht so viel übrig für die "langweiligen Mädchensachen", die seine Mutter und Schwester, auch hier irgendwo im Gewühl, vorhatten.
    Ich sah mich nach Secundus um und da fiel mein Blick auf einen Mann mit blondem Haar, ein Stück weiter weg.... war das nicht der schöne Iulier?! Schon hatte ich ihn wieder aus den Augen verloren, doch die Erinnerung an unser unvergessliches Zusammentreffen, die Aussicht ihn womöglich hier wiederzusehen, vertrieb ein gutes Stück weit meinen Missmut, lies ein Lächeln auf meinem Gesicht erscheinen, und einen Funken von... Beschwingheit in mir aufglimmen.
    Ich bot Romana meinen Arm an und schritt die Stufen herunter, sammelte Secundus samt seines Kindermädchens ein. Aufmerksam nach Dives Ausschau haltend, begab ich mich mit dem Jungen zu der Speer-Werf-Bahn unweit des Tempels. Zwei echte Prätorianer hatten dort die Aufsicht. Sie waren die Attraktion für die Buben, und ertrugen die ganze Aufmerksamkeit mit Fassung. Abgesehen von den beiden, waren auf dem Fest noch einige andere meiner Soldaten anwesend, um falls nötig für die Sicherheit zu sorgen. Aber noch war es früh, kaum einer besoffen, alles friedlich.


    Die Bahn war mit Bretterwänden abgeschirmt. Auf der Rückwand waren die Ziele aufgemalt. Da gab es einen kopflosen Blemmyerkrieger (der gab einen Punkt), einen fiesen parthischen Bogenschützen (zwei Punkte), und einen verdammt böse dreinblickenden bärtigen Mann in Toga, durch ein Cornelierwappen noch deutlicher kenntlich, der einen Blut triefenden Dolch in der Hand hielt. Wenn man den durchbohrte, erhielt man drei Punkte!
    Secundus bekam drei Iaculi ausgehändigt, und ich zeigte ihm geduldig, was die richtige Ausgangsposition zum Werfen war, wie er ausholen mußte um Schwung aus dem Oberkörper zu holen. Das machte mir richtig Spaß. Natürlich sahen jetzt alle uns zu, und die meisten der Buben beneideten Secundus wohl glühend.




    Sim-Off:

    * Secundus, NSC von Venusia, hier mit Venusias Einverständnis gespielt.


    P.S. In der WiSim gibts für alle Besucher persönliche Angebote, bedient euch. :)

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  • Zitat

    Original von Octavia Nasica


    Naja, soo außergewöhnlich war der Name Victor aus Dives' Sicht ja jetzt nicht. Zumindest nicht so sehr, als dass es nicht vielleicht auch noch einen weiteren Octavius mit Cognomen Victor hätte geben können. Bei den Octaviern kannte der Iulier sich natürlich weniger gut aus - was ja allein dadurch deutlich wurde, dass er Nasica zuvor nicht gekannt hatte... Doch die Worte der jungen Frau drückten wohl vor allem den Stolz aus - verständlicherweise, denn wer wäre nicht stolz auf so einen Vater?! Einzig das Consulat und vielleicht eine Statthalterschaft waren diesem Mann bislang vorenthalten gewesen, soweit Dives wusste. Aber erstens hatte er damit dennoch bereits enorm viel erreicht und zweitens: Was nicht war, könnte ja durchaus noch werden!
    "Das hat sie wohl...", stimmte der Iulier Nasica zu, "... Cousinchen." Ohja, das Wort gefiel ihm! Ein Cousinchen hatte er jetzt also. Eigentlich ja weder die erste, die er kennenlernte, noch die verwandtschaftlich nächste. Doch Iulia Corona... die war schon hier, als Dives gerade das zweite Mal seine Geburtsstadt Roma betrat. Sie kannte schon alle, er selbst praktisch niemanden. Das hatte sie in gewisser Weise überlegen sein lassen... und das Wort Cousinchen folglich unpassend. Aber jetzt, jetzt hatte er endlich sein Cousinchen! . . . Und einen Cousin gabs gar noch gratis dazu?!
    "Einen Bruder? Wow! Ist der auch hier?" Der Iulier blickte kurz zu dem Mann des Trios. Nein, der sah nicht nach einem Sohn eines Praetoriers aus! Da fiel ihm ein: Wollte er nicht noch irgendetwas anderes gucken? Nasica schaffte es wirklich, dass Dives sich so mit ihr und dem, was sie sagte, beschäftigte, dass er manch anderes vergaß.
    "Ach, und wo wir ja jetzt nicht wirklich so entfernt verwandt miteinander sind, kannst du mich auch Marcus nennen.", erwähnte er beiläufig.


    "Tja, wo komme ich her? Geboren bin ich in Roma, aufgewachsen aber allein bei meiner Mutter in Mytilene auf Lesbos in der Provinz Asia. Meine Eltern haben sich nämlich auch scheiden lassen. Im Unterschied zu dir leben meine aber beide nicht mehr..." Dives ging einfach mal davon aus, dass ihre Mutter noch lebte. Bisher hatte es sich zumindest so angehört. Mit diesen Worten erreichten sie den Tempel. Der Iulier schaute ersteinmal auf:
    '... Verachte nicht die Freuden der Liebe ...', stand da geschrieben. Mehr konnte Dives gerade nicht sehen. Aber das reichte auch vollkommen, um seine Gedanken erneut auf das Thema Serapio schwenken zu lassen. Aber von dem Soldat fehlte auf einmal jede Spur. So ein verdammter Mist! Aber vielleicht sah das ja nach einem kleinen Opfer für die Göttin Fortuna gleich wieder anders aus.
    "Wollen wir rein?", fragte Dives und ging einfach. Sein Blick war zunächst auf die Statue gerichtet. Sie war wirklich... beeindruckend, wenngleich sie doch aus Sicht des Iuliers im Vergleich mit einem knackigen Apoll wohl den Kürzeren ziehen würde. Sei es, wie es sei. Dives las die Inschrift (unbewusst laut vor):
    "Der Fortuna Fausta zum Dank für ihren erfreulichen Beistand. Gestiftet von Faustus Decimus Serapio, Praefectus Praetorio..." Weiter las er nicht. Faustus hieß er also... wow. Der Name war nicht allzu häufig - gerade vergleichen mit Marcus. Aber er war schön... auf jeden Fall! Oder lag das nur an dem speziellen Träger dieses Namens? Egal. Etwas verträumt sah der Iulier wieder zur Statue auf und seuftzte kurz.

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  • Zitat

    Original von Octavia Nasica



    Die Vestalinnen wurden grundsätzlich zu fast jeder kultischen Handlung eingeladen, es gab nur wenige, an denen sie nicht teilnahmen. Daher machte sich Messalina mit zwei weiteren Vestalinnen, drei Liktoren und ein paar Sklaven, unter ihnen Nysa, mit einem Vierer-Wagen auf. Die Fahrt selbst war sehr ruhig verlaufen, langweilig, denn man unterhielt sich nur über diverse religöse Dinge. Das gefiel Messalina ganz und gar nicht. Viel lieber hätte sie über Personen getratscht und gelacht. Es machte ihr nämlich spaß, in Gegenwart, wem auszulachen und zu schikanieren. Als der Wagen am Zielort angekommen war, stieg sie ab und schaute sich ein wenig von Weiten um. Sie konnte bereits einige bekannte und flüchtige Gesichter erkennen. Darunter auch ihr Onkel Serapio. - Trotzdem wollte sie erst einmal allein sein und Abstand bewahren, wenn auch das recht schwer fiel, da sie als Vestalin sowieso auffiel und genug Bürger gab, die ständig irgendwelche Fragen hatten.


    Weiter ihr Blick Richtung Geschehen gerichtet, sah sie ein ihr unbekanntes Gesicht. Neugierig versuchte sie Näheres in Erfahrung zu bringen, denn irgendwie fühlte sie sich sofort angezogen, als wäre ein Schicksalsband geflochten worden.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca und Rhianus Vagus


    "Ich? Mit dem Wagen?" stammelte Diademata auf den Vorschlag ihres Cousins eine Runde im Streitwagen zu fahren. Natürlich hatte sie große Lust aber es kam ihr doch etwas verwegen vor. Ganz davon abgesehen, dass sie auch ein bisschen Angst hatte nach hinten hinaus zu fallen so wie der Wagenlenker das Gefährt gerade über die Wiese sausen ließ.


    Zum Glück ging Seneca aber schon auf das Strohsackduell ein und ein Gegner war schneller gefunden als gedacht.


    Sieht ja aus als käme der gerade aus der Gosse gekrochen. Und was ist das für ein hässliches Vieh das da um ihn herum schleicht? Gehört das zu ihm? dachte Diademata und man sah ihrem Blick wohl an, dass der Anblick sie ein bisschen ekelte (vielleicht auch ängstigte, wer wusste schon was der Kerl und sein Tier für Krankheiten mit sich herum schleppten?).
    Ach, anscheinend gefällt es ihm auch noch gegen Römer zu kämpfen. Ein Barbar aus der Provinz also. Pah, Aulus wird ihm schon zeigen, wie der römische Sack schwingt!


    Immerhin hatte er ein paar Manieren. "Salve!" grüßte die Iunia Rhianus Vagus reserviert zurück.


    Dann beugte sie sich schmunzelnd zu Seneca. "Glück brauche ich dir wohl nicht zu wünschen, denn auf wessen Seite Fortuna hier steht ist eindeutig."
    Sie schaute zur Umrandung des Kampfareals. "Ich werde dort vorne warten, von da aus kann ich dich am besten anfeuern," freute sie sich schon auf das erste Los das Seneca ohne Zweifel bei dem Kampf erringen würde.

  • Als das Salve! an ihr Ohr drang, war Romana zwischen den Säulen angelang und erkannte jetzt erst Serapio. Er musste sie die ganze Zeit gesehen oder gar beobachtet haben und genau von dem Gedanken getragen, überzogen sich ihre Wangen erdbeerrot. Salve auch dir und danke für das wundervolle Fest und ... ihr Arm beschrieb einen kleinen Bogen. Der Tempel wird für alle Zeit an einen wundervollen Mann erinnern und Fortuna wird stolz sein, diesen Mann zu kennen. Inwieweit die Cousine stolz auf ihren Cousin war, dass konnte er in ihren hellblauen Augen erkennen. Selbst noch, als ihre Aufmerksamkeit auf den Kleinen überging, leuchteten sie und sprühten vor Begesterung wie nun auch ihre Stimme. Sehr gerne mit dir und Secundus. Dabei schob sie ihre Hand unter seinen angebotenen Arm und lächelte. Eine bessere Begleitung könnte ich mir nicht vorstellen und so hautnah habe ich Speerwerfen noch nie erlebt. Während sie an seiner Seite die Stufen beschritt, warf sie einen kurzen Blick über die Schulter. Sie war sich sicher, Nuha würde ihr folgen und mit ihrer Entscheidung zufrieden sein.
    Vom Glücksgefühl getragen, was nicht nur Fortuna geschuldet war und stolz auf die Begleitung des Schirmherren der Festlichkeit an ihrer Seite, schritt sie von den hellblaugen Blüten bekränzt neben ihn her. Das Kribbeln durch die Aufregung verbarg sie gekonnt durch leise staunende Töne, wenn sie etwas besonders Interessantes sah, was sie am liebsten laut von sich gegeben hätte.
    Am eigentlichen Ziel angelangt, hielt sich Romana dann im Hintergrund und beobachtete konzentriert. Dabei nahm sie sich auch vor, es später zu zeichnen. Vor allem das Gesicht des Kleinen faszinierte sie, wie er mit leuchtenden Augen die Iaculi entgegen nahm und auf Serapio acht gab, der ihn geduldig und sichtlich mit viel Spass, dabei behilflich war.

  • Venusia hatte sich bereit erklärt mit einem Korb durch die Reihen der Besucher zu gehen und die Gaben der Familie an die Armen zu verteilen. Ihr zur Seite sollte ihr ihre Tochter stehen. So hatte sie es mit Serapio versprochen. Dieser würde sich mit ihrem Sohn an diesem Tage beschäftigen. So langsam hatte er seine eigenen Vorstellungen von einer Tagesbeschäftigung und diese waren nur noch selten die gleichen wie sie seine Schwester hatte.



    Es war ein wirklich schöner Tag. Es war ihr nicht zu warm und auch nicht zu kalt. Sie hatte sich schon festlich angezogen, aber auf das Anbringen von viel Schmuck verzichtet. Wenn sie Gaben an die Armen verteilen sollte, wäre es sicher nicht angebracht sich in sämtliche Geschmeide zu hüllen, die sie besaß. Die Ohrringe, die sie beim Besuch mit den Kindern und Massa bekommen hatte, trug sie heute und eine dünne Kette, die dazu passte. Auch Sevilla trug einen kleinen Korb. Einige Leibwächter sollten sie vor all zu aufdringlichen Bittstellern schützen. Die Reihen wurden immer voller und es wurde mit der Zeit immer schwieriger sich durch die Leute zu drängen. Den Auftrag jedoch wollte sie erfüllen und so gab sie Brote, Käse und Obst aus, wechselte einige Worte mit den Leuten und wiederholte es immer und immer wieder. Ihre Tochter an ihrer Seite, die es ihr gleich tat.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata und Rhianus Vagus


    Seneca lächelte seine Verwandte an, "Ist gut, feuer mich an, aber nicht zu leise.", scherzte er, ein wenig Spaß konnte und musste man sich auch mal gönnen, dann wandte er sich wieder an den Vagabund der da vor ihm stand, "Seneca von den Iuniern, Optio der Prätorianer.", sagte er knapp und dachte damit schon ein wenig Eindruck zu schinden während er sich schon einmal einen dieser Strohsäcke griff, wirklich handlich waren die Dinger nicht, aber irgendwie würde es wohl schon gehen, "Wollen wir dann?", fragte er herausfordernd während er sich auf den dafür vorgesehen Balken begab.

  • Vor noch gar nicht all zu langer Zeit war Alan nichts anderes als ein Schreiner gewesen. Er hatte damit ein gutes Ansehen bei den anderen Dorfbewohner gehabt. Man half hier ein bisschen aus und bekam dann Hilfe dort. So war das in ihrer Gemeinschaft gewesen. Jeder half jedem und jeder tat das was er am besten konnte. Die Vorbereitungen für ein Fest waren gerade in vollem Gange gewesen. Eine Hochzeit stand an. Doch dazu sollte es nie mehr kommen. Zwei Nächte vor der großen Feier überfielen feindliche Truppen das Dorf. Eine gegnerische Sippschaft hatte sich mit anderen zusammen gerottet und somit den vernichtenden Schlag gegen Alans Dorf getan. Viele wurden im Schlaf überrascht und einige auch getötet. So schnell man nur konnte versuchte man das zu retten was einem lieb war und kämpfte gegen die Übermacht an. Auch der Schreiner. Der Kampf dauerte bis zum Morgengrauen. Dann ließen die Kräfte nach und man überwältigte Alan. Er wurde zusammengeschnürrt wie gefangenes Wild und man brachte ihn zum nächsten Außenposten der Römer. Als Friedensgeschenk verkauft, brachte Alan Geld und ein weiteres Jahr in dem man sich nicht vor der römischen Übermacht ängstigen musste.


    Der Schreiner aber durchlebte daraufhin eine wahre Qual. Weitergereicht durch viele Hände gelangte er schließlich an einen Sklavenhändler. Dieser nahm ihn mit hierher nach Roma. Oft schimpfte man auf Alan ein, doch der Germane verstand kein Wort. Trotzig hatte er geschwiegen und gerade aus gesehen. Er hatte nicht einmal einen Ton über die Lippen gebracht, als der Sklavenhändler ihm das Brandzeichen auf die Haut drückte. Die Stelle schmerzte heute noch, wenn er hinfasste.
    Und aus dem einstigen Schreiner war ein Sklave geworden. Viele Tage stand Alan von Morgengrauen bis Abends auf dem Podest des Sklavenhändlers in der sengenden Sonne. Er wünschte sich nichts sehnlicheres als einfach zu sterben. Doch statt dessen wurde er gekauft. Von der Frau hinter der er nun zwei Schritt herging. Sie verstand ihn und hatte wohl Erbarmen gehabt. Anders konnte es sich Alan nicht erklären. Und obwohl er doch eigentlich dankbar sein sollte verspürte er nichts weiter als unsagbaren Zorn. Zorn auf sich selbst, auf die feindliche Sippschaft, auf die Römer. Er konnte nicht einmal sagen auf was Alan am Meisten wütend war. Er wusste nicht wie es den Anderen aus seinem Dorf ergangen war. Viele waren getorben.


    Seine Herrin verteilte Nahrungsmittel an die Armen. Alan wusste wie es war zu hungern. Nachdem er in seinem neuen Zuhause angekommen war hatte man ihm etwas zu essen und trinken gegeben und der Germane hatte so viel gegessen, dass ihm fast schlecht geworden war. Konnte er ja nicht wissen wann er wieder etwas bekam. Man sorgte sich gut um ihn. Er trug die einfachen, römischen Kleider wie sie zu seinem Stand passten. Er war eben nur nicht frei. Und das alleine schmerzte Alan mehr als Hunger, Durst oder Heimweh.
    Ein Mann näherte sich dem kleinen Mädchen etwas zu nahe. Alan war sofort zur Stelle und schob den Bettler wieder zurück in die Reihe. Das Mädchen war die Tochter seiner Herrin. So viel hatte er schon erfahren. Man feierte hier wohl ein Fest. Der ehemalige Schreiner hatte nicht gefragt. Es interessierte ihn nicht. Seine Aufgabe war es für die Sicherheit seiner Domina und deren Tochter zu sorgen. Und das würde er tun. Denn eines wusste Alan. Er brauchte Zeit um einen Fluchtplan aus zu arbeiten. Und es war hier allemal besser als wieder zurück zu dem Sklavenhändler gebracht zu werden oder gar an einen schlimmeren Ort.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata und Aulus Iunius Seneca


    Der Römer war sogar Optio der Prätorianer. Davon war ich nicht sehr beeindruckt, mein Großvater hatte gegen unzählige römische Soldaten in großen Schlachten gekämpft. Ich stieg ebenfalls auf den Balken: "Legt los.". Ich zwinkerte ihm zu.

  • Secundus war mit Feuereifer bei der Sache, und als schon nach wenigen Versuchen sein Iaculum geradewegs in den finsteren Togamann fuhr, und in der Holzwand steckenblieb, da waren wir beide mächtig stolz. Er bekam ein Los für die große Lotterie überreicht, und dann hies es nur: "Nochmal!!"
    "Na gut." sagte ich. Wir hatten ja Zeit. Während er weiter mit den Speeren übte und die hölzernen Gegner zur Strecke brachte, gesellte ich mich zu Romana. Wieder ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen, betrachtete die Menschen, winkte kurz meiner Großcousine Messalina zu, die in ihrer weißen Tracht wie immer auffällig aus dem Meer bunter Flecken herausstach.
    "Dies hier sind nicht die Speere, die wir für gewöhnlich benutzen." erklärte ich Romana "Sie gehören eher zur Reiterei. Aber mit einem Pilum wirklich was zu treffen, ist eine ganz andere Herausforderung."
    Wenn ich so drüber nachdachte, war Romana die perfekte Begleitung für mich: eine das Auge erfreuende Erscheinung, kunstsinnig, wortgewandt, fröhlich, freundlich und bescheiden. Ich konnte gar nicht mehr verstehen, was mir anfangs an ihr mißfallen hatte! Wenn ich heiraten müßte - und ich konnte das wirklich nicht mehr allzu lange vor mir herschieben.. - dann sollte meine Frau genau so wie sie sein... oder vielleicht doch lieber mehr wie Seiana?...Nein, die würde mir ja dann ständig in alles reinreden. Bei Romana konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie ihrem Mann viel widersprechen würde. Aber ob sie auch in Gesellschaft brillieren, stramme Söhne gebären, einen großen Haushalt organisieren und Zucht und Ordnung beim Gesinde aufrechterhalten könnte, das war natürlich die andere Frage. Sie wirkte so zart, vielleicht zu sehr.
    "Sag, liebe Cousine, was möchtest du gerne tun?" fragte ich sie zuvorkommend. Dann fiel mein Blick auf die zwei Kämpfer, die gerade nebenan zum Strohsackduell antraten, und ich machte sie auf die beiden aufmerksam.
    "Sieh mal, die Duellanten dort. Der linke ist Gardeoptio, ein Iunier, guter Mann. Pass auf, der wird den anderen gleich mitsamt Strohsack in Grund und Boden rammen..."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Zeit für ein Opfer. Selbstredend hatte Dives nichts außergewöhnlich Großes vorbereitet, da er ja einerseits eigentlich bereits wieder auf dem Weg nach Ostia sein wollte und andererseits dies ein großes öffentliches Fest war, auf welchem der Iulier nicht der einzige sein würde, der Fortuna einige Gaben darzubringen gedenken würde. So musste ein kleines Füllhorn ausreichen, welches dafür jedoch umso liebevoller mit grünen und blauen Weintrauben und kleinen roten Kirschen befüllt und durch ein paar nicht zu große, gelbe Blüten abgerundet wurde. Entsprechend der römischen Tradition brachte Dives das kleine Opfer dar, sprach auch einige Worte, die jedoch wohl nur der Wind vernehmen könnte und würde, der sie dann hoffentlich an die Adressatin weiterleitete. Schlussendlich hatte der Iulier noch einen feuerroten Apfel, wohlgeformt und zum Anbeißen einladend, dabei. Er führte ihn zum Mund, setzte einen Kuss darauf und legte ihn ebenfalls zu den Opfergaben. Letztlich wandte er sich nach rechts von der Statue ab.


    Zitat

    Original von Decima Messalina


    Etwas überrascht (wenngleich es an sich eigentlich alles andere als überraschend war) erblickte Dives dann eine ihm bekannte Vestalin. Auf den zweiten Blick erinnerte er sich auch wieder, woher sie ihm bekannt war: Das Theater zu Ostia! Ein Glück, dass seine Ehrengäste damals hauptsächlich aus der Gens Decima stammten, sodass sich das Problem der Anrede nicht stellte:
    "Vestalin Decima! Salve!", begrüßte Dives offenherzig die Frau und kam ihr mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen. Er überlegte, was er noch sagen könnte. Welch Überraschung es wäre sie hier anzutreffen, lag ihm auf der Zunge. Und bei den vielen Leuten mochte es vielleicht wirklich überraschend sein, dass sie sich trafen, doch irgendwie erschien es dennoch ein wenig unpassend. Aber zum Glück war Dives ja nicht allein!
    "Darf ich dir meine Cousine vorstellen? Das ist Octavia Nasica, Tochter des Senators Octavius Victor!", lenkte er die Aufmerksamkeit wieder von sich weg und zeigte mit seiner Rechten stolz zu Nasica. Inwiefern die Decima das Cousinchen des Iuliers schon zuvor bemerkt hatte, wusste Dives genauso wenig wie, ob sie sich vielleicht schon kannten. Aber das würden die Reaktionen sicherlich zeigen, vielleicht. Und wenn nicht, dann war es auch nicht schlimm.

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  • Lepidus beschlich der Eindruck, dass es inzwischen immer voller wurde. Hier und da erblickte er sogar einige bekanntere Gesichter, hielt sich aber ausnahmsweise reserviert zurück und beobachtete lieber das Treiben. Stolz schritt er erhobenen Hauptes in seiner Toga und den Calceus Patricius durch den Garten. Als er dann jedoch mitbekam, dass in seiner Nähe ein Strohsackduell stattfindet und sich die Mundpropaganda schon schnell verbreitete, dass einer der Teilnehmer bei der Garde ist, wollte er sich dieses Schauspiel natürlich nicht entgehen lassen. Zwar fanden an diesem Tag etlicher solcher Duelle statt, aber gerade dieses könnte womöglich höchst belustigende Formen annehmen.


    Beide Kontrahenten machten sich bereit für das Duell und stiegen auf den Balken. Der Gegner des Prätorianers sah gegen diesen ziemlich heruntergekommen aus. Der Unterschied stach förmlich ins Auge. Dem traute wohl keiner was zu. Da konnte es sich der Tiberier nicht mehr verkneifen: "Haha, ich gehe jede Wette mit, dass der Zerlumpte am Ende die Nase vorn hat!" Ja, es schien wohl ein amüsantes Fest zu werden.

  • Eine kleine Gruppe hatte sich um uns gesammelt. Die meisten setzten auf Aulus. Bevor der Kampf beginnen konnte bat ich meine Götter um beistand, denn ich nahm dieses Duell sehr ernst. "Allvatar, laat me leren ze de macht van de Romeinen, Saksen en vermeerder mijn eer.", sprach ich in der Sprache meines Volkes. Nun war ich wirklich bereit. "Wenn ihr nichts dagegen habt zähl ich von drei runter.", sagte ich zu Aulus.


    Sim-Off:

    Hier die übersetztung von Rhianus "Gebet": "Allvatar, lass mich diesen Römer die Kraft der Sachsen lehren und meine Ehre mehren." Und ja das ist nicht Altsächsisch sondern Niederländisch ;).

  • Zitat

    Marcus Iulius Dives


    Von Lesbos kam er also, wo die von mir verehrte Sappho einst gewirkt hat. Und auch seine Eltern hatten sich damals scheiden lassen. Ob sie es wohl mußten aus Familienpolitik oder ob sie sich einfach auseinander gelebt hatten?
    Sag, bemerkt man Sapphos Geist noch in Mytilene?
    Gemeinsam gingen wir den Pfad weiterhinauf zum Tempel und dieser - obwohl klein - erstrahlte in einer Pracht, die der Göttin Fortuna mehr als würdig war.
    Ich hob meinen Kopf und las die Inschrift - ich glaubte Horaz zu erkennen. Wer auch immer dieser edle Gönner war, er bewies erlesenen Geschmack.
    Ich nahm das liebevoll von Lamia und mir arangierte Füllhorn aus dem Körbchen und legte es auf den Altar der Fortuna. Still nur die Lippen bewegend bettete ich O Fortuna velut luna statu variabilis...*
    Ich schloß meine ganze Gens mit ein und hoffte das wir unbeschadet diese Zeit in der wir uns gerade befanden überstehen würden und Onkel Dragonum nicht gezwungen war in den Kampf zu ziehen.
    Auch wenn Fortuna bisher der Gens Octavia hold war, konnte man dieser wankelmütigen Herrin nicht genug Opfergaben bringen, damit sie ihre schützende Hand weiterhin über uns hielt.


    Marcus war eine sehr angenehme Begleitung und ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ich freute mich, das Fortuna mir heute so hold war und uns zusammengeführt hatte.
    Kaum hatten wir den Tempel verlassen, erblickte ich mehrere Gestalten in den wundervollen und edlen Gewändern der Vestalinnen - aus dem Trubel an bunten Tuniken stachen sie hervor wie frisch gefallener Schnee an den Hängen des Vesuvs.
    Eine unter ihnen fiel mir besonders auf. Ihr dunkles langes Haar hob sich deutlich ab - und dann kam die junge Vestalin auch noch auf uns zu und Cousin Marcus sprach sie an.
    Durfte man einer Vestalin die Hand reichen? Ich wußte es nicht, so streckte ich ihr meine entgegen.
    Salve Vestalin Decima Plötzlich fühlte sich mein Mund sehr trocken an und ich bekam kein weiteres Wort heraus.

  • Ein kurzes Stoßgebet zu Mars sollte genügen, er würde in Zeiten des Bürgerkrieges sicherlich besseres zutun haben als ein Strohsackduell abzusegnen, weswegen Seneca ihn auch nicht lange belästigen wollte, den Strohsack in der Hand, leicht gehockt nickte er nur, als der Kerl vorschlug dass er von drei heruterzählen würde..

  • Ich zählte also: "3..2..1..LOS!", und mein Strohsack traf den Römer seitlich am Kopf.
    Ein Raunen ging durch die Menge, ja ich konnte zuschlagen. Lupus bellte vor Freude.

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