Fors Fortuna: Fröhliche Weihe des Tempels der Fortuna Fausta, Volksfest und große Lotterie!

  • Die junge Frau schmollte nicht über sein Pfeifliedchen. Diesmal schmunzelte sie und beschäftigte sich dazu weiterhin mit dem Wasser des Brunnens. 'Lamy' grinste. Schon viel besser. Kurzerhand stellte 'er' sich vor, wie ein Wassertropfen an ihr hinabrieselte... den Weg an ihrer Brust vorbeirollte. Doch die innere Freude war nur von kurzer Dauer, denn Massa kannte offenbar die junge Frau. "Ich.. äh... nein, ich kenne sie nicht. Sie ist mir vorhin schon aufgefallen. Beim Hufeisen werfen hat sie gesiegt. Hast du nicht ihre überaus langen Beine gesehen, die sich unter ihrem teuren Gewand abzeichnen?" rettete sich Lamy vor den Nachfragen seines Gegenübers und bekam einen Auftrag. Sie einladen?? Die Frau vom Hufeisen werfen??? Ein wohliger Schauer rann über 'seinen' schwitzenden Rücken. Das Spielchen wurde immer heikler und zugleich interessanter. Welche Verbindung steckten hinter den beiden? Die 'gefährliche' Therme rückte in weiter Ferne. 'Er' atmete auf, doch freute er sich nicht abermals zu früh? Massa hatte noch eine Verpflichtung beim Apfeltauchen... vielleicht fiel diese aus? "Schön, dann essen wir alle zusammen.. ich freue mich darauf. Bis gleich." Wo war eigentlich die Biga mit den herrlichen weißen Pferden abgeblieben? Es fehlte noch ein Mann! Der der von ihm vermutete Ausrichter des Festes der Fausta war: Faustus Decimus Serapio! Mit beiden Ränden umfasste 'er' die Ränder 'seines' blauen Mantels, auf dem Rücken den heulenden Wolf als Stickerei tragend und ging los. Noch einen raschen kecken Blick über die Schultern zurückwerfen. Massa sollte sich wirklich auf 'ihn' freuen. Dann war 'er' bei Petronia Romana angelangt, eine rundliche Sklavin mit Kopftuch stand in ihrer Nähe. 'Lamy' räusperte sich, errinnerte sich daran, dass er mit tiefer Stimme sprechen musste, damit seine Tarnung weiter bestand. "Salve, ihr hört Töne schon aus kürzester Entfernung... wie beeindruckend. Ich soll euch, Petronia Romana, im Auftrag von Appius Decimus Massa zum Essen einladen. Darf ich euch meinen Arm zum Geleit anbieten?" Da war das kecke, spitzbübische Verhalten wieder. "Keine Sorge, ihr werdet in überaus netter Gesellschaft speisen.. junge Frauen werden auch dabei sein... das schönste Kleid tragt jedoch ihr allein!" Komplimente aussprechen machte Spaß... egal ob zu Mann oder Frau.

  • Die Zurückhaltung hatte der Braunhaarigen nicht sehr viel gebracht. Noch bevor sie sich versah, löste sich der Jüngling von Massa und kam auf sie zu. Schnell nahm sie die Finger aus dem Wasser und straffte ihren Körper. Ihr erwidertes Salve! blieb auch weiterhin zurückhaltend. Selbst ihr vorheriges Schmunzeln behielt Romana bei und lächelte nicht wie sonst.
    Als sie sich erhob, wirkte sie aufgerichtet wenig kleiner als der Jüngling. Sie musste nicht, wie sonst bei Gesprächen mit dem männlichen Geschlecht, nach oben sehen, sondern musterte ihn auf Augenhöhe. Das Kreuzen ihres Blickes, sein makellos glattes Gesicht und seine blonden Haare irritierten sie und veränderten in gewisser Weise ihr Bild von Männlichkeit.
    'Wenn Massa der Auftraggeber war und sie zum Essen einlud, konnte ihr Gegenüber nur ein Bekannter oder ein Bediensteter des Centurio sein.' Gemäß dieser Gedanken reagierte sie dann auch, als ihr der Arm zum Geleit angeboten wurde.
    Mit einem Blick zu Nuha, nahm sie den Platz an der Seite des jungen Mannes ein und schob ihre Hand über seine Armbeuge. Das Kompliment über ihr Gewand und die Bemerkung zu den jungen Frauen, beantwortete sie mit einem zaghaften Lächeln, ohne weiter darauf einzugehen. Es klang für sie etwas aufgesetzt und übertrieben, untermauert durch die Mimik und spitzbübische Art, für sie nicht wirklich von Interesse und Wichtigkeit. Verrätst du mir deinen Namen oder ist das ein gut gewahrtes Geheimnis? Scherzte sie schließlich, während sie ihrer Begleitung deutete, vor ihnen her zu gehen.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    Seneca gönnte sich ebenfalls ein Stück Honigkuchen und enthielt sich erstmal den Plaudereien, Decima hin oder her, es konnte nicht schaden wenn Diademata ein paar Kontakte knüpfte. Auch dass Diademata später zum Pilum werfen gehen wollte quittierte er mit einem Lächeln, vielleicht ließe sich ja auch auf dem Fest ein Ehemann für sie finden, aber momentan sah das wohl nicht so aus.


    "Ich werde kurz etwas zu trinken holen, mag sonst noch wer etwas?", dass seine Cousine etwas trinken wollte war ihm bewusst, aber wenn der Kuchen schon in Runden spendiert wurde, so konnte man ja revanchieren, auch wenn Massa schon in der Menge untergetaucht war..


    Nachdem ihr Durst gestillt war wollte Diademata nicht länger plaudern, sondern lieber noch weitere Chancen auf einen Gewinn sammeln. Und außerdem wollte sie ihren Cousin heute eigentlich auch mit niemandem länger teilen, schon gar nicht mit irgendwelchen Frauen.


    "Gehen wir noch zum Pilumwerfen, Aulus? Ich wollte schon immer mal so eine Legionärslanze in der Hand halten!"


    Sie lächelte Helvetia Crispina und Decima Stella zu. "Viel Spaß noch auf dem Fest, vielleicht sehen wir uns später nochmal bei der Verlosung."


    Schon hatte sie sich wieder bei Seneca eingehakt und strebte dem Wurfstand zu.
    "Gibt es eine spezielle Technik beim Werfen?" Auch wenn Diademata wohl kaum so gut werfen würde wie Seneca wollte sie ihre Chancen auf ein Los nicht ungenutzt lassen.




  • Ja, einfach nur herrlich... Und ihm schien es auch ganz gut zu gefallen. Mein Streitwagen verfehlte halt nie seine Wirkung (oder jedenfalls fast nie... wenn man eine gewisse ägyptische Nacht aussen vor ließ... an die ich mich ungern, also besser gar nicht, zurückerinnerte.)
    Doch dass Dives so forsch ranging, da war ich gar nicht darauf gefasst gewesen. Meine Augen irrten hektisch umher – nicht dass uns einer sah!!! - während ich den Kuss überrascht erwiderte, und die Biga geriet ins schlingern.
    "Oh... ähm, ja, ich dich auch" murmelte ich, auf einmal eher verlegen als verwegen, und griff die mir halbentglittenen Zügel nach, brachte den Wagen hastig wieder auf Kurs. Das hatte so echt geklungen, innig und unverstellt, ich hätte es ihm glatt abgenommen..... wenn, ja wenn ich neu in diesem Spiel gewesen wäre. War ich aber nicht.
    Mit einem Rundblick versicherte ich mich, dass da gerade niemand war, ausser uns. Gut!
    "Aber wie es aussieht... ist Fortuna heute mit uns!" erklärte ich dann mit einem breiten Grinsen – denn mit den Zügeln hatte ich auch meine Lässigkeit wieder aufgenommen.
    "Und gewährt es uns, unsere... Sehnsucht endlich zu stillen!"
    Wobei ich ihn feurig anfunkelte. Süßer, köstlicher Dives! Ich hätte ihn auf der Stelle vernaschen können! Natürlich verschlang ich ihn (erstmal) nur mit den Augen. Mir war das hier noch viel zu öffentlich, jeden Augenblick hätte wer um die Ecke kommen können, und einen Skandal konnte ich echt nicht gebrauchen. Aber vielleicht, überlegte ich, vielleicht war das, was ich gerade gesagt hatte, nicht mal Geschwätz, vielleicht war das Zusammentreffen wirklich eine Gegengabe der Göttin an mich für den hübschen Tempel, den ich ihr errichtet hatte? Dives war doch alles was ich mir nur wünschen konnte, um diesen angenehmen Tag noch schöner zu machen (und das letzte Desaster weit hinter mir zu lassen). Die Frage nach dem Morgen sei nicht gestellt; / nimm alle Tage ja als Gewinn, die dir Fortuna schenkt!
    Aber wohin...? Und zu lange sollte ich ja auch nicht weg vom Fest sein.
    "Hm....."
    Kurzentschlossen lenkte ich den Wagen vom Wege ab.....

  • Später, gegen Nachmittag – da war ich natürlich schon längst wieder von dem kleinen Ausflug zurück – stand der Höhepunkt des Programmes an: die große Lotterie. Das Fest war in vollem Gange, Musikanten und Gaukler waren aufgetreten, und unzählige Lose waren bei den Spielen verteilt worden (oder nein, unzählig waren sie nicht, Rhea meine Vilica hatte sie sicherlich abgezählt, aber es waren sehr viele).


    "Audite, audite! Strömt herbei ihr guten Leute, sammelt euch, kommt alle vor den Tempel der Fortuna, dort findet in wenigen Augenblicken die GROSSE VERLOSUNG statt!" tönte der Ausrufer mit weittragender Stimme.
    "Kostbare Preise, gestiftet für euch vom Praefectus Praetorio Faustus Decimus Serapio, warten auf euch! Ist Fortuna euch hold, geht ihr mit Schätzen beladen nach Hause!"


    Ich stand, wieder mit Rhea, am zentralen Festplatz vor dem Tempel, neben der hölzernen Bühne, parat für meinen Einsatz, und betrachtete mit iovialem Lächeln das Treiben. Ein letzter Auftritt, der wohl die Wartezeit bis alle da waren, überbrücken sollte, wurde, von anschwellendem Getrommel untermalt, noch groß angekündigt:


    "Doch zuvor, seht hier und heute, exklusiv für EUCH, die unglaubliche, die unvergleichliche, die das Herz betörende Grazie, die die Sinne verstörende und den Leib entflammende fleischgewordene Feuersbrunst, die einzigartige: SCINTILLA!!!"


    Mit grandioser Geste machte der Ausrufer die Bühne frei, und ich sah gespannt nach oben, neugierig was da kommen würde. Ich hatte mal eine Scintilla gekannt, aber das war schon wirklich lange her.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata


    Seneca lächelte Stella und die Anderen noch einmal zum Abschied an, und wandte sich dann mit seiner Cousine ab, "Gerne, du willst also Pila werfen?", fragte Seneca grinsend und suchte nach dem dazu benötigten Feld, bevor er ein wenig Fachsimpelte, "Naja weißt du, im Kampf versuchst du natürlich den Körper zu treffen, ansonsten eben den Schild. Der Speer verbiegt sich und macht den Schild unbrauchbar.", er schaute seine Cousine an, "Aber das bringt hier ja nichts, von daher, ein wenig Schwung, nicht zu hoch und nicht zu tief, und mehr kannst du nicht falsch machen.", scherzte er, und steuerte auf den Stand zu, bevor er die Trommeln hörte, welche etwas großes anzukündigen schienen..

  • Wenige Schritte erst war Romana am Arm des Jünglings gegangen, als der Ausrufer die nächsten Höhepunkte ankündigte. Ihr Augenmerk fiel sofort auf Nuha, die vor ihr ging und ihr Los bei sich trug. Gerade jetzt! Ging ihr Flüstern in der unruhigen Masse unter, die an ihnen vorbei drängte und auf die hölzerne Bühne zustrebten. Mit einem bedauernden Schulterheben, versuchte sie einen Blick von Massa zu erhaschen. Bemüht, nicht unhöflich zu erscheinen, löste sie ihre Hand und lächelte. Das Essen wird warten müssen. Vielleicht trägt mein Gewinn dazu bei, es anschließend zu einem Festessen werden zu lassen. Auch sollten wir unser Gespräch vertiefen, bisher hast du mir deinen Namen verschwiegen. Ein Schmunzeln schlich sich über ihr Lippenpaar, als sie seine Blauen musterte und nicht umhin kam, noch etwas zu bemerken. Du trägst wahrscheinlich den eines Gottes, bei diesem Antlitz. In Gedanken zeichnete die Braunhaarige bereits ihren Begleiter, zog einige Wimpernschläge lang fasziniert mit den Augen seine makellosen Gesichtszüge nach.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    Ein wenig Schwung, nicht zu hoch und nicht zu tief. Ja, also da kann ich wirklich nichts falsch machen, dachte sich Diademata nach Senecas Erklärung und hatte auch schon ein Pilum in der Hand.
    "Für Rom! Und zum Wohl der Fortuna!" grinste sie ihren Cousin an, hob den Wurfspieß (der gar nicht so leicht war wie er aussah) über ihre Schulter zurück und warf ihn dann mehr oder weniger anmutig in Richtung Ziel.


    Etwa drei, vier Schritt flog das Pilum mit leichter Steigung halbwegs geradeaus. Dann aber neigte sich die Spitze und das Ende kippte vorne über. Und im nächsten Augenblick landete der Wurfspieß trudelnd auf dem Boden.


    "Oh." Es hatte wohl doch seinen Grund, dass römische Jungen schon in der Kindheit Speerwerfen trainierten. Und auch, dass römische Männer erst eine Ausbildungszeit absolvierten bevor sie sich Legionär nennen durften.


    In dem Augenblick hörte auch Diademata die Trommeln. Ein bisschen verlegen grinsend wandte sie sich zu Seneca.
    "Das sieht immer so einfach aus. Aber ich glaube da müsste ich noch etwas üben bis ich hier ein Los gewinnen könnte. Lass uns lieber da drüben schauen, da scheint es eine Vorführung zu geben."


    Auf dem weg zum Fortunatempel hörten sie auch den Ausrufer und dass die große Verlosung kurz bevor stand. Diadematas Ausbeute war nicht wirklich gut (eigentlich hatte ja nur Seneca ein Los gewonnen), aber das konnte ihr nicht die Laune verderben. Pech im Spiel, Glück mit der Ehe (oder so ähnlich).

  • Seneca stand einfach nur so neben seiner Verwandten und schmunzelte ein wenig, "Es ist noch kein Legionär vom Himmel gefallen.", sagte er zu dem doch recht kläglichen Versuch Diadematas, und wandte sich dann den Trommeln und der wohl beginnenden Vorführung zu, "Ja lass uns hingehen, vielleicht gewinnt ja unser Los.", auch wenn Seneca in solchen Verlosungen, oder generell Glücksspiel, selten Glück hatte, vielleicht war ja diesmal was drin.
    Von Scintilla hatte Seneca noch nie was gehört, was eventuell daran liegen könnte dass er selten die Chance hatte in die Vergnügungsgesellschaft Roms einzutauchen, schließlich hatte er meistens irgendeinen Dienst zu erfüllen während sich der Rest der Stadt bespaßen ließ, aber irgendeiner musste das ja machen..
    "Gefällt dir das Fest soweit?", fragte Seneca seine Cousine, um den kleinen Fußweg hinüber zur Menschentraube nicht in einem peinlichen Schweigen zu ertragen..

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    Nach und nach gingen alle weiter und es schien das am Ende aus ihrer anfänglich großen Gruppe nur noch Crispina und Decima Stella übrig geblieben waren.
    Crispina kannte hier ja so gut wie niemanden und Stella schien gerade auch mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein.
    Etwas verloren sah Crispina sich deshalb um.

  • Drängeln, entschuldigen und endlich angekommen. Stella war mit irgend etwas beschäftigt und Crispina sah sich um. Ich pirschte mich an. " Wen suchst du?" sprach ich sie über die Schulter an. " Was hälst du davon, wir schließen uns Petronia Romana und Lamy an. Die Lotterie beginnt. Stella kommt einfach nach, dass wir dann alle zusammen Essen können. Ich lade ein." einladend streckte ich ihr meine Hand entgegen.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata & Aulus Iunius Seneca


    Was für ein Tag! Sein Zusammentreffen mit Serapio war zwar vielleicht nicht hundertprozentig optimal verlaufen, doch nach ihrem gemeinsamen Ausflug, war der Iulier dennoch hin und weg. Man musste sich auch an den kleinen Erfolgen erfreuen können und entmutigen ließ sich ein Iulius Dives sowieso nicht so einfach! Serapio hatte ihn in mitten dieser Vielzahl hunderter, tausender feierfreudiger Menschen erkannt, war zu ihm gekommen und hatte ihn auf eine kleine Spritztour eingeladen. Das war für den Decimer vielleicht nicht völlig außergewöhnlich und tatsächlich würde Dives in einigen Tagen erfahren, dass auch manch anderer junger Schönling eine ähnlich spezielle Runde in Aegyptus auf Serapios Wagen gefahren war, doch mit jedem machte der das bestimmt auch nicht! Und das war doch eine Grundlage, die dem Decurio durchaus ausbaufähig erschien...


    Bei diesen Gedanken ein bisschen verträumt lächelnd blickte Dives zur Bühne, wo gerade groß eine Scintilla angekündigt wurde. Ohne auf das Geschehen um ihn herum zu achten, ging der Iulier langsam ein paar Schritte auf die Bühne zu und stieß dabei, wie es nun also kommen musste, einmal mehr jemanden an: eine elegant aufgetakelte Blondine.
    "Salve... Ich meine, Entschuldigung.", erklärte er gegenüber der Frau, die offenbar in Begleitung ihres Ehemannes (?) hier war. Dessen Gesicht hatte der Iulier, da war er sich sicher, auch schon irgendwo einmal gesehen. Einen Namen konnte er dennoch keinem der beiden zuordnen.
    "Ich war gerad' irgendwie in Gedanken... ' tut mir Leid...", fügte er hinzu und lächelte dabei. Es waren schöne Gedanken gewesen...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • " Ich bekomme noch eins. Die Lotterie findet erst nach dem Auftritt statt." suchend sah ich nach Romana und Lamy, hatte sie entdeckt und arbeitete mich mit Crsipina an der Hand zu ihnen durch. " Das ist Helvetia Crispina, Decima Stella kommt nach. Ich bin gleich wieder da."


    Durch die Menschenmenge zum Apfeltauchen. Die Haare nach hinten mit einem Lederband zusammen gebunden, stützte ich mich auf dem Rand des Fasses ab und tauchte mit dem Kopf unter Wasser. Die Äpfel waren nicht leicht zu kriegen. Kurz bevor mir entgültig die Luft ausging, erhaschte ich einen und biss zu. Schnaufend wie ein Nilpferd tauchte ich auf. Beim Apfeltauchen ertrunken, zum Glück hatte die Luft gereicht. Ich riss dem Mann das Los förmlich aus der Hand und rannte zurück.
    Trief nass im Gesicht, im Bart hingen kleine Wassertröpfchen, die in der Sonne schillerten, Vorn auf meiner Tunika hatte ich lauter Wasserspritzer. Ungeachtet dessen hielt ich Crispina stolz das Los hin. " Deins." sagte ich schniefend.


    Romana bekam von mir einen Strahlemannblick. Es ärgerte mich, dass ich für sie keins hatte. Unter anderen Umständen wäre das nicht passiert. Alles ging eben nicht. Dicht blieb ich neben Lamy stehen. Legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und raunte ihm zu. " Scintilla, sagt mir nichts. Übrigends bin ich nass ohne dein zutun." grinsend schüttelte ich den Kopf wie ein Hund. Die Wassertropfen aus meinem Bart flogen in alle Richtungen, auch in die Lamy's.

  • Zitat

    Original von Petronia Romana
    Die Zurückhaltung hatte der Braunhaarigen nicht sehr viel gebracht. Noch bevor sie sich versah, löste sich der Jüngling von Massa und kam auf sie zu. Schnell nahm sie die Finger aus dem Wasser und straffte ihren Körper. Ihr erwidertes Salve! blieb auch weiterhin zurückhaltend. Selbst ihr vorheriges Schmunzeln behielt Romana bei und lächelte nicht wie sonst.
    Als sie sich erhob, wirkte sie aufgerichtet wenig kleiner als der Jüngling. Sie musste nicht, wie sonst bei Gesprächen mit dem männlichen Geschlecht, nach oben sehen, sondern musterte ihn auf Augenhöhe. Das Kreuzen ihres Blickes, sein makellos glattes Gesicht und seine blonden Haare irritierten sie und veränderten in gewisser Weise ihr Bild von Männlichkeit.
    'Wenn Massa der Auftraggeber war und sie zum Essen einlud, konnte ihr Gegenüber nur ein Bekannter oder ein Bediensteter des Centurio sein.' Gemäß dieser Gedanken reagierte sie dann auch, als ihr der Arm zum Geleit angeboten wurde.
    Mit einem Blick zu Nuha, nahm sie den Platz an der Seite des jungen Mannes ein und schob ihre Hand über seine Armbeuge. Das Kompliment über ihr Gewand und die Bemerkung zu den jungen Frauen, beantwortete sie mit einem zaghaften Lächeln, ohne weiter darauf einzugehen. Es klang für sie etwas aufgesetzt und übertrieben, untermauert durch die Mimik und spitzbübische Art, für sie nicht wirklich von Interesse und Wichtigkeit. Verrätst du mir deinen Namen oder ist das ein gut gewahrtes Geheimnis? Scherzte sie schließlich, während sie ihrer Begleitung deutete, vor ihnen her zu gehen.


    Zitat

    Original von Petronia Romana
    Wenige Schritte erst war Romana am Arm des Jünglings gegangen, als der Ausrufer die nächsten Höhepunkte ankündigte. Ihr Augenmerk fiel sofort auf Nuha, die vor ihr ging und ihr Los bei sich trug. Gerade jetzt! Ging ihr Flüstern in der unruhigen Masse unter, die an ihnen vorbei drängte und auf die hölzerne Bühne zustrebten. Mit einem bedauernden Schulterheben, versuchte sie einen Blick von Massa zu erhaschen. Bemüht, nicht unhöflich zu erscheinen, löste sie ihre Hand und lächelte. Das Essen wird warten müssen. Vielleicht trägt mein Gewinn dazu bei, es anschließend zu einem Festessen werden zu lassen. Auch sollten wir unser Gespräch vertiefen, bisher hast du mir deinen Namen verschwiegen. Ein Schmunzeln schlich sich über ihr Lippenpaar, als sie seine Blauen musterte und nicht umhin kam, noch etwas zu bemerken. Du trägst wahrscheinlich den eines Gottes, bei diesem Antlitz. In Gedanken zeichnete die Braunhaarige bereits ihren Begleiter, zog einige Wimpernschläge lang fasziniert mit den Augen seine makellosen Gesichtszüge nach.


    Es fühlte sich gut an, die zierliche Frau durch die Menschenmenge zu geleiten und 'er' genoß es. Die rundliche Sklavin mit Kopftuch ging vor ihnen her. "Geniesst doch noch ein Weilchen das Gefühl neben einem Geheimnis zu stehen und zu gehen." scherzte 'er' und tastete nach seiner Kappe, ob sie auch bombenfest und unverrutschbar auf seinem Kopf saß. Auch Lamy nahm den Ausrufer wahr und lauschte ihm während dem Gehen. "Ah.. die Verlosung beginnt bald, das wird sicher sehr spannend. Ihr habt doch auch ein Los gewonnen..." Sicher hätte Petronia Romana auch zwei Lose gewonnen, wenn er sie nicht durch sein Pfefen abgelenkt hätte. "..vorhin beim Hufeisenwerfen, nicht wahr? Ihr habt Geschick darin." Sie blieb stehen und blies das Essen mit ihm und Massa ab, da sie der Lotterie dabei sein wollte. "Oh, richtig, ihr solltet das Spektakel nicht verpassen." 'Er' schüttelte den Kopf. "Aber gerne können wir noch einmal miteinander sprechen.. warum wollt ihr meinen Namen? Ist er euch wichtig?" 'Lamy' wurde es heiss und kalt unter dem Umhang. Bloß nicht... er mochte keine Götter, sie hatten 'ihm' seinen Zwillingsbruder weggenommen, indem dieser sich entschieden hatte, den Unsichtbaren im Himmel als Priester zu dienen. "Zuviel der Ehre, meine Dame. Ich kann Euch versichern, mein Name ist schlichter Natur."


    Kaum hatte er es gesagt, tauchte Appius Decimus Massa neben ihnen auf und brachte eine Dame, Helvetia Crispina, mit. "Salve!" grüßte 'er' die Helvetierin und blickte dem davonstürmenden Massa nach. "Hat ihn ein Insekt gestochen? Er ist mit einem Male sehr aufgedreht." Oder war es der Wein?!? Der blonde Jüngling unterdrückte das amüsierte Grinsen, welches seine Miene zieren wollte. Dann war sein Opfer auch schon wieder zurück, mit blinkenden Wassertropfen. In seinem Bart! Lächelnd erwiderte 'Lamy' die Umarmung, legte seinen Arm von hinten um Massas Taille herum. Die Wassertropfen flogen durch die Luft. "Ein sehr erfrischendes Mitbringsel, mein Lieber." neckte 'er' Massa und wischte sich die Tropfen aus dem Gesicht. "Scintilla? Ach.... mhm.. die Musik passt schon mal ganz gut." Sollte 'er' seine Umarmung von Massa lösen oder nicht? Ganz langsam zog 'er' seinen Arm zurück und grübelte, ob 'sein' Freund Mamiliusi eine Frau namens Scintilla besaß. Das wäre natürlich beste Werbung für das thermopolium von Mamiliusi, wenn sie bei diesem Fest auftrat. Unter dem Namen versteckte sich eine Gaststätte oder Bar, in der warme Speisen und Getränke als Schnellimbiss verkauft wurden. Diese Gaststätte/Bar bestand aus meist kleinen Räumlichkeiten, die gegen die Straße hin mit einer gemauerten Theke versehen waren. In diese mit Marmorbruchsteinen bunt belegte Theken waren Vorratsgefäße sowie Wasser- und Kochtöpfe eingelassen, deren Inhalt durch ein darunter liegendes Feuer warm gehalten werden konnte. Im Innern der Bar befand sich ein Herd, auf dem die Gerichte vorgekocht wurden. Da 'er' es neulich besucht hatte, hatte 'er' gesehen, wie die Gäste ihr Essen gleich im Stehen verzehrten. Mamiliusi's Thermopolium beinhaltete als Schmankerl Gästezimmer in der darüberliegenden Etage, welche als Bordell dienten.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca und Marcus Iulius Dives


    Auf Senecas Frage nickte Diademata begeistert.
    "Oh ja, es ist wirklich fantastisch! Es ist so viel los und es gibt so viele Attraktionen, dass ein Tag ja beinahe nicht ausreicht bei allem mitzumachen!"
    Mit dem Streitwagen wäre sie ja auch wirklich gerne noch gefahren. Vielleicht bot sich nach der Verlosung noch die Gelegenheit. Zumindest würde sie sich da nicht so blamieren können wie beim Pilumwerfen, weil sie ja nur mitfahren würde.


    "Und ich finde es wirklich toll von dir, dass du deinen freien Tag für mich geopfert hast. So macht das gleich alles noch viel mehr Spaß!"
    Hätte sie das gewusst, dass sie so einen tollen, gut aussehenden Prätorianer-Cousin in Rom hatte, hach ja, sie wäre schon viel früher in die Hauptstadt gekommen.


    Doch es kam, wie es in der Öffentlichkeit Roms zwangsläufig kommen musste (zumindest nach den Befürchtungen von Diadematas Mutter). Ein wildfremder Mann (Iullius Dives) stieß mit ihr zusammen.
    "Huch!" entfuhr der Iunia eine halbe Oktave höher als sonst und sie fasste schnell Senecas Schulter um nicht zu straucheln.


    Ein Gelegenheitsrempler! fuhr es ihr durch den Sinn. Das ist ja unglaublich! Da habe ich einen Prätorianer an meiner Seite und nicht einmal er schreckt diese Heiratsschlepper ab! Aber es war wohl eindeutig, denn dieses selige Lächeln auf den Lippen des Mannes konnte nichts Gutes bedeuten.
    Wahrscheinlich liegt er in Gedanken schon mit mir im Ehebett!


    "Von diesen Gedanken will ich gar nichts wissen!" schnauzte die Iunia den armen Iulius an, der nichts von den mahnenden Worten und Horrorszenarien wissen konnte, die Diadematas Mutter ihr bezüglich der Gelegenheitsrempler in Rom mit auf den Weg gegeben hatte.

  • Die Überforderung, durch die Abfolge der Ereignisse, zeichnete das Gesicht der Braunhaarigen sichtlich. Romana zog wieder einmal nicht damenhaft die Unterlippe zwischen die Zähne nach innen und verfiel ins Grübeln. Immer dann, wenn das Bild vor ihren Hellblauen zu tanzen begann und sie es nicht mehr mit einem Blick erfassen konnte, zog sich ihr Wesen langsam zurück und ihre Gedanken kreisten.
    'Da war der Jüngling, der sein Geheimnis für sich behalten wollte, die Frau von der Cena mit dem Neid in ihren Augen, als Massa ihr den Platz neben sich anbot, das strahlende Gesicht mit den großen braunen Augen, das gegenseitige Berühren der beiden Männer und die schrecklich laute Musik im Hintergrund.'
    Erst der Tropfen kaltes Wasser, der auf ihren Hals traf, weckte sie aus ihrer Lethargie und die Erinnerung an Gesprochenes kehrte zurück. Nach dem Salve! fanden endlich noch weitere Worte den Weg über ihre Lippen und wurden umrahmt durch ein sachtes Lächeln. Dabei sah sie abwechselnd vom Jüngling zu Massa und zuletzt zu Crispina. Kurz strich sie auch noch Nuha über den Arm und deutete in Richtung Podium. Wir haben beim anschließenden Essen Zeit zum Gespräch, lasst uns erst zur Verlosung gehen und auf die Gunst Fortunas hoffen. Um das Gesagte noch zu unterstützen, drängte sie sich spontan zwischen die beiden Herren und hakte sich bei ihnen unter.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata und Marcus Iulius Dives


    Seneca lächelte nur als sich Diademata bedankte, er fand es ja auch nicht so schlecht mal rauszukommen und ein wenig in die Gesellschaft Roms einzutauchen. Als dann der Iulius in seine Cousine lief, musste Seneca noch mehr schmunzeln, ihrer Reaktion geschuldet. Sie war auf der Suche nach einem Ehemann, und auch wenn der Iulius wohl nicht der passende sein würde, zumindest in seinen Augen, so war diese Form von Annäherung in der Öffentlichkeit wohl nichts ungewöhnliches.


    "Du solltest aufpassen wo du hinläufst...", Seneca suchte kurz nach dem Namen, dass er den Mann aus Ostia kannte, war ihm bewusst, wohl ihm mehr als seinem Gegenüber, schließlich hatte Seneca auf alle die seinem Praefectus zu nahe kamen ein Auge zu werfen, und für ihn war er wohl nur ein einfacher Soldat, "..Iulius aus Ostia richtig?", fragte Seneca recht neutral, und machte sich dann auch daran seine Cousine, welche sich vorher ein wenig unrühmlich verhalten hatte vorzustellen, wobei er dieses Kapitel galant überging, "Darf ich dir meine Cousine vorstellen? Diademata aus dem Hause der Iunier."

  • Ein Fischer der sein netzt auswirft, gefasst auf einen Fisch und plötzlich zwei drin zappeln hat. Nicht ganz, einer versuchte sich ganz sachte zu entziehen. Lamys Arm verschwand. Bevor ich auch nur reagieren konnte, fand ich meinen Arm von Lamy getrennt und von einem weiblichen Arm gefangen. Petronia Romana ging forsch ran. Gegen ihren Arm hatte ich nichts einzuwenden. " Einverstanden, gehen wir." Crispina bot ich meinen linken Arm an. " Ich bin gespannt was Fortuna alles bereit hält." und zwinkerte ihr zu. Ein flüchtiger Blick zurück. Stella war noch nicht zu sehen.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata & Aulus Iunius Seneca


    Die kleine kleffte Dives ja ganz schön an... weil oder obwohl ihr das doch am heutigen Tage bestimmt schon unzählige Male passiert sein musste? Egal. Der Tag war gelaufen und sie - eine Frau - würde ihn wohl kaum noch ruinieren können! Der Iulier blieb also auch weiterhin bester Laune. Den ihrerseits geäußerten Wunsch nichts weiter von den iulischen Gedanken zu hören, konnte der junge Decurio ihr problemlos erfüllen, denn er dachte ja nicht im Traum daran sich hier in aller Öffentlichkeit und dazu noch mit einer ihm gänzlich unbekannten Person darüber zu unterhalten.


    "Wie gesagt, es tut mir Leid und ich bitte vielmals um Entschuldigung.", erwiderte Dives, als sich dann auch ihr Mann oder männlicher Begleiter noch leicht muckierte. Dessen Stimme kam dem Iulier weit weniger bekannt vor, als dessen äußere Erscheinung, sodass er sich für einen kurzen Augenblick damit zu irren meinte, dass er diesen Mann bereits einmal gesehen hätte. Erst als sein eigener Name fiel, änderte sich dies wieder. Dives nickte, während sein Lächeln etwas angespannter wurde und zeigte, dass er nachdachte. Wer war dieser Mann, der ihn aus Ostia kannte?
    "Sehr gerne. Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, Iunia und... Iunius.", antwortete er dann auf die Vorstellung der beiden. Eine Diademata sagte ihm nichts und einen Iunius, sofern er mit dieser Vermutung denn überhaupt richtig lag, kannte er ebenso wenig persönlich. Zu den Ehrengästen in Ostia hatte Dives definitiv keinen Iunier eingeladen, was letztlich die Vermutung nahelegte, dass der Mann im Theater vielleicht einfach nur in der Nähe gesessen haben mochte. In der Regel kannten schließlich alle Gäste den Gastgeber, aber der Gastgeber solcher Veranstaltung bei weitem nicht alle Gäste...


    "Ich wollte auch garnicht weiter stören...", sprach Dives dann, während er seinen Kopf leicht senkte. Aus den Augenwinkeln versuchte er zu erkennen, ob er sich anschließend lieber wieder vom Acker machen sollte oder ein bisschen mit den beiden plauschen könnte...

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