Marschlager der classis misenensis

  • Das Klappern von Arbeitsgerät, lautstarke Befehle, Keuchen und Schnaufen der schufftenden Legionäre, bepackte Wagen, Maultiere und Pferde. Die Zelte schossen wie Pilze nach einem warmen Herbstregen aus dem Boden. Bis zum Abend sollten die Centurien ihre Lagerplätze bezogen haben. Das Marschlager nahm Gestalt an. Für Aussenstehende ein undurchdringbares Durcheinander, für den geübten Beobachter lief alles nach einem vorbereiteten und immer wieder ablaufenden Plan ab. Alles war bis ins kleinste organisiert.
    Über allem stand die Principia, Dreh- und Angelpunkt jedes römischen Legionslagers.


    Sim-Off:

    ein eigenes Thema für mehr Übersicht, Gespräche, Befehlsausgabe usw.

  • Das Zelt eines Centurio , eine Liege, ein Klappstuhl, ein kleiner Tisch, eine Kiste mit seinen persönlichen Sachen. Ein Stapel Tabulae bevölkerte den Tisch. Der Krug mit dem verdünnten Wein stand neben dem Klappstuhl. In meinen Finger drehte sich der halbvolle Becher. Eine Tabula ruhte auf meinem Schoß. Die vergangenen Nächte machten mir zu schaffen. Die Träume waren wieder da. Die Schreie, das Blut, der Hauch des Todes, der über den Hügel wehte. Die Narbe über dem Auge begann zu ziehen. Alles das brachte mich dazu, seit einer Stunde hier zu sitzen ohne ein Wort auf der Tabula eingeritzt zu haben. War das nicht nur eine Ausrede ? Eine Ausrede für die Unfähigkeit, die richtigen Worte nieder zu schreiben. Die Angst davor sich lächerlich zu machen? Der Becher hatte ausgedreht. Der Stylus war dran.


    Salve Romana..., Sehr unpersönlich, machst du wieder mal einen Rückzieher ? Geht die Diskussion wieder los? Nochmal los! ...Liebe Romana..., Besser, viel besser. ...Wie geht es dir?... Man jetzt zieh doch mal vom Leder und lass diese Hinhalter weg. Ich brauche Anlauf und außerdem sind da noch gewisse Zweifel... Bla, Bla, Bla....Sieh gefälligst den Tatsachen ins Auge. Ein so zartfühlendes Wesen, ist das nicht was für Achill? Sie wird dich nicht gleich den Löwen vorwerfen. Sie braucht deine starke Brust zum anlehnen. *kicher* Musst du immer so schamlos übertreiben. Wieso übertreiben? Wie war das im Hortus ? Und auf dem Fest der Fortuna, hat sie nicht deinen Arm wie einen rettenden Anker gegriffen? Naaaaaaa?!?! Ist schon gut. Lass mich schreiben. Es ist nicht so einfach die richtigen Worte zu finden.



    Liebe Romana,


    auf meinen Knien liegt diese Tabula und wartet darauf, dass ich ihr anvertraue was ich denke, was ich fühle und mancherlei unwichtige Dinge. Der Becher verdünnten Weins zögert das Unumgängliche nur Hinaus, verhindern wird er es nicht.
    Romana, gesetzt den Fall, du empfindest es anders als ich. Überflieg diese Zeilen, lächle und vergiss sie.
    Mit jedem Aufeinandertreffen, wandelte sich mein Blickwinkel zu dir, meine Gefühle. Von der schätzenswerten Verwandten, zu einer grazilen jungen Frau, die ich gern in meiner Nähe wüsste. Der ich Wärme und Geborgenheit mit meiner Anwesenheit zu vermitteln suche. Abends höre ich in mich hinein und versuche mir dein helles unbeschwertes Lachen in Erinnerung zu rufen. Es nimmt mir die Last des Tages von den Schultern. Bringt mich auf andere Gedanken als den leidigen Krieg.
    Darf ich dieser jungen Frau Hoffnungen machen? Hoffnungen, die vielleicht nie in Erfüllung gehen. Darf ich ihr meine Gefühle offenbaren?
    Natürlich habe ich auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass du in mir nur einen guten Freund siehst. Ich würde es akzeptieren.
    Es wurde Zeit dir das zu schreiben. Weiß ich nicht, wann ich die nächste Möglichkeit habe, dir ein Schreiben von mir zukommen zu lassen.


    Vale Appius




    Geschafft wie nach einem Kampf Mann gegen Mann, lehnte ich mich zurück. Der Stylus landete auf dem beladenen Tisch. Nicht nachlesen, zuklappen, versiegeln. Zweifel , sollte sie die Tabula bekommen? War es nicht zu früh? Ich fühlte mich innerlich hin und her gerissen. Mit Faustus erlebte ich eine herbe Enttäuschung und jetzt? Zwei Frauen zerrissen mir fast die Brust. Das schlimmste daran, sah man es reell, waren beide unerreichbar für mich. Ein Meldereiter der classis bekam die Tabula in die Hand gedrückt. Wahrscheinlich die letzte private Tabula. So bald alles eingerückt war, konnte ich keinen mehr für private Zwecke heranziehen.

  • Der gleiche Weg, der gleiche Bote, der gleiche Empfänger. In der Hand eine Nachricht aus Rom, näherte er sich dem Zelt, in dem er den Centurio zu finden gedachte. Am Kai wurde ihm kundgetan, in welche Richtung er zu gehen hatte und nun stand er und rief mit etwas gedämpfter Stimme Appius Decimus Massa – seit ihr hier?

  • Dragonum betrat sein Zelt und fühlte sich sofort wie daheim, während des Aegyptus Feldzuges hatte er die Vorzüge eines Marschlagers zu schätzen gelernt und sah professionell über alle Nachteile hinweg. Der grauhaarige Kommandant lies sich also an seinem Schreibtisch nieder und bedeutete den beiden Offizieren sich zu setzen ...


    "Nehmt Platz! .. Also Fabius, zuerst sollte ich wohl deine höfliche Vorstellung erwiedern, du musst verstehen ausserhalb der geschlossenen Räu.. Zelte bin ich etwas strenger zu meinen Offizieren! Gibt den unteren Dienstgraden das Gefühl das jedem gleichermassen auf die Finger geguckt wird! Ich bin jedenfalls Tiberius Octavius Dragonum, Praefectus Classis der Classis Misenennsis und das hier ist Appius Decimus Massa, mein Adjutant!"

  • Auf den Befehl des Präfekten hin nahm Cnaeus vor dem Schreibtisch Platz und drückte mit einem Nicken sein Verständnis aus. "Natürlich." Der Fabier wusste, dass Octavius Dragonum ein erfahrener Kommandant war, hatte er doch vor seiner Abreise aus der Kanzlei noch einen genauen Blick auf dessen Akte geworfen - gerade deshalb hegte Torquatus als frischgebackener Tribun keinen Zweifel an der Methodik seines neuen Vorgesetzten.


    Mit einem Nicken grüßte Cnaeus noch einmal den Centurio, der ja bereits am Hafen anwesend gewesen war. Dann blickte er wieder zum Präfekten. "Um auf deine Frage zurückzukommen, Praefectus: Einen Marschbefehl bringe ich nicht aus Rom mit." Was aus der Sicht des Tribuns nicht unbedingt negativ war. Immerhin deutete das darauf hin, dass die Rebellen nach wie vor weit genug von Rom entfernt waren und noch Zeit blieb, die Marineinfanterie zu sammeln und in Ruhe auf den Kampf vorzubereiten. "Wie viel Zeit wird es noch in Anspruch nehmen, die Truppen vollständig in Ostia zu sammeln? Und wie viele Infanteristen stehen der Classis überhaupt zur Verfügung?", erkundigte sich Torquatus weiter. Als Tribun sollte er immerhin einen Überblick über die Aktivitäten der Einheit haben, wenn er in Zukunft auch eine gewisse Befehlsgewalt inne hatte.

  • Zitat

    von Petronia Romana
    ... rief mit etwas gedämpfter Stimme Appius Decimus Massa – seit ihr hier?


    " Ja, was hast du für mich? " trat ich vor das Zelt in Erwartung eines Melders. Sie fanden mich immer. Wie ich feststellen musste, Fremde fanden mich ebenfalls. Das Gesicht war mit allerdings nicht fremd. Der Bote, der mir Romana's Briefe gebrachte stand da. Erwartungsvoll sah ich ihn an. Eine Antwort auf meine Tabula ? Nein, dafür war der Zeitraum zu kurz. Antwort auf meinen letzten Brief?

  • Sichtlich erfreut, den Centurio zu sehen, wurde dieser mit einem Salve! begrüßt und ohne Umschweife die mitgeführte Nachricht überreicht. Er war müde, hungrig und wollte nach einem guten Essen und einer anschließenden Mütze Schlaf zurück nach Rom. Eine erneute Nachricht aus der Casa Decima. Seine Antwort fiel knapp aus, jedoch freundlich und wurde von einem Schmunzeln begleitet. Du findest mich in der nahen Taverne, sollte es eine Rückantwort geben. Da sein lautes Magenknurren zur Eile rief, verabschiedete er sich zügig mit einem Vale, Centurio! und wenig später war er schnellen Schrittes zwischen den Zelten verschwunden.

  • Dragonum schmunzelte, die Antwort des vermeindlich neuen Tribuns hatte gleich zwei Fragen beantwortet ... nein, er wusste nicht wovon Dragonum sprach und war damit also kein erfahrener Militär und ja, die Rebellentruppen waren noch weit genug weg um ihm ausreichend Zeit zu verschaffen ...


    "Nein ich meinte nicht die Befehle des Kaisers ich meinte den Befehl der dir aufträgt dich hier als Flottentribun zu melden! Und nur so nebenbei wo warst du zuletzt stationiert?"

  • Mit einem Schmunzeln bemerkte Cnaeus, dass er bereits jetzt ins erste Fettnäpfchen getreten war. Die Fehldeutung der Worte des neuen Vorgesetzten zeugte tatsächlich nicht von sonderlicher Kompetenz. Der Fabier versuchte diesen Fauxpas für sich selbst einfach damit zu rechtfertigen, dass sein Blick auf das große Ganze gerichtet war und er keinen Zweifel daran gehegt hatte, man würde die Rechtmäßigkeit seiner Ernennung nicht in Frage stellen. Sich Fehler oder mangelnde Kompetenz einzugestehen, gehörte sicher nicht zu Torquatus' Stärken. "Äh ja, natürlich, Praefectus." Cnaeus holte ein Stück Papyrus hervor und reichte es dem Octavier über den Schreibtisch. "Ich war Primicerius ab epistulis, also mit der Militärkorrespondenz vertraut." Abgesehen von dem theoretischen Wissen, das sich der frischgebackene Tribun an der Academia angeeignet hatte, verfügte Cnaeus im militärischen Bereich nicht über sonderliche Praxiserfahrung. Selbstbewusst wie der Fabier allerdings war, war er sich sicher, diesen Mangel mit anderen Fähigkeiten wett zu machen.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    CNAEUS FABIUS TORQUATUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V NON OCT DCCCLXII A.U.C. (3.10.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    TRIBUNUS CLASSIS - CLASSIS MISENENSIS


  • Nachdem Coriolan sich schon seit längerem den Kopf zerbrochen hatte, ob er seinem Leben die entscheidende Wendung geben sollte, hatte er sich nun endgültig entschieden, bei der Classis anzuheuern. Es schien geradezu ein Zeichen der Götter zu sein, dass die Truppe in Ostia eintraft und dass dazu auch noch ein Offizier der Seestreitkräfte persönlich Coriolan auf die vielen Vorteile des Soldatenlebens aufmerksam machte und damit beste Anwerbungsarbeit leistete. In diesen Kriegszeiten waren frische Männer womöglich auch gern gesehen.


    Als Coriolan am Marschlager der Classis ankam, wandte er sich an die Wache. "Entschuldigung? Ich würde gern Rekrut bei der Classis werden. Könntest du mir da vielleicht weiterhelfen?" Coriolan hatte ja keine Ahnung wie das alles ablaufen würde, noch ob dieses provisorische Lager auch so etwas wie ein provisorisches Rekrutierungsbüro hatte. Aber die Wache würde darüber sicherlich bestens Bescheid wissen.

  • Hätte mir einer gesagt, ich hätte auf ihn gewartet. Den hätte ich ausgelacht. Tatsächlich wartete ich am Tor, aber auf einen Boten vom Verwalter des Mietshauses, des Kaufmanns Gabinius.
    Wer tauchte am Tor auf, der junge Bursche aus der Taverne. Gnaeus war sein Name? Ja, wird schon stimmen.


    Der Wachposten rückte seinen cassis zurecht. „ Rekruten? Hier? Nee, da musst du nach Misenum. Hier ist nur ein Marschlager. Hier sind nur Gediente und Jungspunde, aber keine Frischlinge.“


    Recht hatte er. Den Jungen wegschicken? Nachdem was er erzählt hatte, sah es nicht gut aus.
    Die Seite gewechselt und eingemischt. „ Danke Legionarius. Er hat recht, hier nehmen wir keine Rekruten auf.“ Ich sah den Jungen an. „ Ich übernehme das. Du kommst mit mir.“ Ich winkte ihn zu mir. Der Legionär ging wieder seinem Dienst nach.


    Beinahe wäre ich ohne den Boten abzuwarten gegangen. Glück gehabt, er rannte uns regelrecht um. „ Für Centurio Decimus. Zwei Schlüssel, der Vertrag, die Wohnung V., rechts oben im Atrium, zwei Zimmer, Ausblick auf die Straße.“ Ich nickte. „Die Miete für vier Wochen wie abgemacht.“ Der Bote erhielt einen Beutel. “ Vale.“


    „ Gehen wir erst Mal zu meinem Zelt und dann sehen wir weiter.“ Unterwegs machte ich mir Gedanken wie ich es angehen sollte. „ Tritt ein und nimm Platz.“ Ich wies auf einen Hocker, setzte mich selber auf den Klappstuhl.

  • Nach Misenum? Wirklich jetzt doch? Dabei hatte er sich doch alles so einfach vorgestellt. Die Wache schien seinen Traum vom Soldatenleben jedenfalls mit seinen einfachen Worten stückweise zu zerstören. Noch nicht einmal den Kopf hatte Coriolan jedoch senken können, da bemerkte er doch tatsächlich den Offizier Massa, mit dem er vor nicht allzu langer Zeit noch in der Taverne gesessen hatte und sich seiner auch erstaunlicherweise sofort annahm. Noch ehe er sich versah, wurde Coriolan aufgefordert zu folgen und plötzlich stand er auch schon im Zelt des Centurios. Sicher wurde diese Ehre nicht jedem zu teil, Coriolan wirkte jedenfalls sichtlich nervös, als er sich auf den entsprechenden Hocker setzte. "Viele Dank, dass du dich meiner angenommen hast.", gab er dann auch gleich wertschätzend von sich. "Ich hätte nicht gerechnet, dir so schnell wieder zu begegnen, schließlich ist die Classis ja nicht gerade ein kleiner Verein. Die Götter müssen es so eingerichtet haben, ganz sicher." So gab Coriolan dann auch gleich seine ganze jugendliche Naivität preis. "Ist es wahr? Werde ich nach Misenum reisen müssen?"

  • Na grossartig ein Schreibtischtribun, genau was er jetzt gebrauchen konnte so kurz vor einer das Imperium verändernden Schlacht ... aber vielleicht war das alles garnicht so schlimm, vielleicht lies sich ja eine passende Verwendung finden, vielleicht war der Fabier ja auch ein Leben lang von privaten Taktik und Nahkampftrainern unterrichtet worden ... vielleicht ...


    "Hast du denn jemals eine militärische Grundausbildung absolviert? Wie steht es um deine Fertigkeiten? Reiten, Schwimmen, der Umgang mit Waffen oder Taktik?"


    Nach Lesen und schreiben brauchte Dragonum ja nun zumindest nicht zu fragen, das konnte der Fabier sicher besser als so manch anderer hier in der Classis ...

  • Eine leere Tabula lag immer auf dem Tisch. " Ja, das müsstest du." bemerkte ich im Zusammenhang mit Misenum. " Während ich hier schreibe, machst du 10 Liegestütz und antwortest auf meine Fragen." Name und Geburtsdatum blieben außer acht. " Wie groß bist du? Dein ungefähres Gewicht?" Sehen und Hören konnte er. " Krankheiten? Krankheiten in deiner Familie?" Nach Beendigung der kleinen Übung, legte ich ihm die Tabula hin. " Hier vervollständigen und vorlesen."





    Rekrutierungsbericht / Personalakte
    I. Allgemeines Datum: ANTE DIEM III ID OCT DCCCLXII A.U.C. (13.10.2012/109 n.Chr.)


    Name:
    Geburtsdatum:
    Geburtsort:
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst:


    Name des Vaters:
    Name der Mutter:



  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Na grossartig ein Schreibtischtribun, genau was er jetzt gebrauchen konnte so kurz vor einer das Imperium verändernden Schlacht ... aber vielleicht war das alles garnicht so schlimm, vielleicht lies sich ja eine passende Verwendung finden, vielleicht war der Fabier ja auch ein Leben lang von privaten Taktik und Nahkampftrainern unterrichtet worden ... vielleicht ...


    "Hast du denn jemals eine militärische Grundausbildung absolviert? Wie steht es um deine Fertigkeiten? Reiten, Schwimmen, der Umgang mit Waffen oder Taktik?"


    Nach Lesen und schreiben brauchte Dragonum ja nun zumindest nicht zu fragen, das konnte der Fabier sicher besser als so manch anderer hier in der Classis ...


    Die Fragen des Präfekten überraschten den Fabier etwas. Natürlich hatte er keine militärische Grundausbildung absolviert. Das hätte ja bedeutet, dass Cnaeus bereits zuvor einen langjährigen Dienst als einfacher Soldat hinter sich gebracht hätte und dann noch zum Ritter erhoben wurde - was mehr als unüblich war. Dennoch versuchte Cnaeus die Fragen des Kommandeurs zu dessen Zufriedenheit zu beantworten. "Natürlich wurde ich, wie es von einem ritterlichen Tribun der ersten Stufe erwartet wird, an der Academia Militaris taktisch geschult. Deshalb - und auch, weil ich in meiner vorhergehenden Tätigkeit bereits eine gewisse Befehlskraft übernommen hatte - bin ich mir sicher, dass ich die Anforderungen an einen ritterlichen Tribun voll ausfüllen kann." Abgesehen davon hatte der Kaiser persönlich ihn für tauglich empfunden, dachte der Fabier selbstzufrieden. "Ich bin durchaus fähig einen Gladius auch zum Nachteil meines Feindes einzusetzen, Praefectus", entgegnete Torquatus dann noch auf die Frage seiner Waffenfertigkeiten hin.

  • Dragonum nickte zögerlich, "zum Nachteil meines Feindes einzusetzen" Oh ihr Götter, der Feind sollte nicht unzufrieden nach Germanien zurückkehren, er sollte verdammt nochmal an seinem eigenen Blut ersticken ... aber immerhin konnte man auf die Ausbildung der Academia vertrauen, auch wenn in Dragonums Augen nichts so wertvoll war wie Erfahrung ...


    "Gut, ich werde bei Gelegenheit eine geeignete Aufgabe für dich finden. Aber für den Moment nutze die Ruhepause um dich mit dem Lagerleben vertraut zu machen und mit der Stadt Ostia!"


    Das er dem Fabier vorerst keine Truppen anvertrauen würde war ja klar, immerhin war der Mann ja noch geradezu feucht hinter den Ohren und ausserdem hatte Dragonum da noch eine ganze Hand voll anderer Offiziere die das übernehmen konnten ...

  • Der Vorteil eines Adjutanten, im Hintergrund stehen und zuhören. Das kann einem sehr schwer fallen, besonders bei einem frischen Tribun. Unbeeindruckt nach außen, im Innern mit dem Lachen kämpfend. Ein Schreibtischtribun, der sich mit Papierkrieg auskannte. Hoffentlich war es keiner von denen, die sich unbedingt beweisen mussten. Der Praefect sorgte dafür, dass er nicht im Weg rum stand und sich zuerst mit dem notwendigsten vertraut machte.

  • "Also doch", dachte sich Coriolan. Er würde sich wohl keinen Ruhm auf dem Schlachtfeld verdienen. Einerseits war dies etwas betrüblich, andererseits hatte er damit wohl bessere Chancen diesen Krieg zu überleben als manch anderer. Offensichtlich hatte seine Musterung nun schon aber begonnen. Etwas perplex ging Coriolan sofort auf den Boden und machte seine Liegestütze. 10 waren nicht viel und er war noch jung und dynamisch genug, um diese Übung zu meistern. Das zusätzliche Fragen beantworten, brachte ihn zwar schon etwas aus der Puste, aber zum Glück musste er nur einzelne Stichworte geben, die mit einem Atemzug geäußert waren. "181cm", antwortete er auf die Größe, "75Kg", auf das Gewicht. "Selber keine Krankheiten, Mutter starb an einem nicht näher bekannten Fieber."



    Am Schluss erhielt Coriolan die Tafel mit den Angaben in die Hand:



    Rekrutierungsbericht / Personalakte
    I. Allgemeines Datum: ANTE DIEM III ID OCT DCCCLXII A.U.C. (13.10.2012/109 n.Chr.)


    Name: Gnaeus Coriolanus
    Geburtsdatum: ANTE DIEM IV NON DEC DCCCXLIV A.U.C.
    Geburtsort: Ostia
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst: Peregrinus


    Name des Vaters: Gnaeus Marcius Coriolanus
    Name der Mutter: Antigone





    Er las die einzelnen von ihm ergänzten Informationen noch einmal vor und hoffte, dass alles zur Zufriedenheit des Offiziers war.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Dragonum nickte zögerlich, "zum Nachteil meines Feindes einzusetzen" Oh ihr Götter, der Feind sollte nicht unzufrieden nach Germanien zurückkehren, er sollte verdammt nochmal an seinem eigenen Blut ersticken ... aber immerhin konnte man auf die Ausbildung der Academia vertrauen, auch wenn in Dragonums Augen nichts so wertvoll war wie Erfahrung ...


    "Gut, ich werde bei Gelegenheit eine geeignete Aufgabe für dich finden. Aber für den Moment nutze die Ruhepause um dich mit dem Lagerleben vertraut zu machen und mit der Stadt Ostia!"


    Das er dem Fabier vorerst keine Truppen anvertrauen würde war ja klar, immerhin war der Mann ja noch geradezu feucht hinter den Ohren und ausserdem hatte Dragonum da noch eine ganze Hand voll anderer Offiziere die das übernehmen konnten ...


    'Bei Gelegenheit eine geeignete Aufgabe für dich finden' - für Cnaeus war eindeutig, was dies bedeutete. Gleichzeitig hatte er für die Zukunft ein eindeutiges Ziel vor Augen: Die Aufgaben auszufüllen, wofür ein Tribun eben geschaffen war - das Kommando einer Untereinheit und die Beratung des Kommandeurs. Im Moment musste er sich wohl tatsächlich damit begnügen das Lagerleben und Ostia kennenzulernen, bis er genug Vertrauen beim Präfekten geschaffen hatte. "Verstanden, Praefectus", bestätigte der Fabier mit militärischem Tonfall. "Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen muss?" Cnaeus wusste ja nicht, inwieweit der Präfekt ihn als neuen Tribun in das aktuelle Treiben einbeziehen wollte - nichtsdestotrotz erwartete der Fabier, dass er vielleicht über die Dauer der Truppensammlung und die weiteren Schritte informiert werden würde.

  • Dragonum nickte zufrieden und deutete in Richtung des Zelteingangs ...


    "Alles was du im Moment wissen musst findest du im Lager! Was den Feldzug angeht und die noch nötigen Aufgaben bis zu dessen Beginn kommt dann demnächst in einer Stabsbesprechung, wo ich dich dann auch dem restlichen Stab vorstellen werde! Wann es dann soweit ist erfährst du dann von meinem Adjutanten! Wegtreten!"


    Damit widmete sich Dragonum bereits wieder einigen Karten die das nordwestliche Umland Roms recht genau darstellten, immerhin musste er ein für seine Männer geeignetes Schlachtfeld finden ...

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