Marschlager der classis misenensis

  • Der Legionär am Tor war einiges gewohnt. Die Tage hier hatten ihm das Staunen und Hinterfragen von Ereignissen abgewöhnt. Waren besonderheiten darunter, gab er sie an den Optio weiter. So wie die Tabula, die ihm ein Civilist übergab.


    " Salve. ich gebe sie weiter. Wird dem Praefecten zugestellt."






  • Die Einladungen landeten zusammen mit einem Stapel Tabulae auf meinem Tisch in der Principia.


    " Praefect, eine Einladung an dich und den Tribun. Der Duumvir Iulius Dives lädt zur Jubiläumsfeier in die Villa Iuliana Ostenesis ein. " Meine erwähnte ich nicht.


    Die Tabula die ein Legionär herein brachte teilte ich gleich mit.


    " Der Procurator Annonae bittet um eine Unterredung, es geht um die zunehmende Nachfrage an Getreide."


    Für mich ein Rätsel, hatte die Bevölkerung von Rom dermaßen zugenommen? Was war der Grund für die erhöhte Nachfrage?

  • Dragonum sah etwas Überrascht auf als er den Fabier eintreten sah und man mochte den Eindruck haben das der Octavier einen Moment brauchte um sich zu errinnern warum dieser nun hier war ... doch schlussendlich nickte der Flottenpräfekt und deutete auf einen der Sessel ...


    "Ah ja genau ... nimm doch Platz Fabius! Ich hoffe du hast dich im Lager schon eingelebt!?"


    Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten fuhr Dragonum sogleich fort ...


    "Wir erwarten gespannt die Befehle des Imperators wie du sicher weisst, wenngleich wir uns auch sicher sind das wir ausziehen werden um den Feind im Norden zu schlagen, ist nicht sicher ob dies von Erfolg gekrönt sein wird! Daher habe ich beschlossen dir die Aufsicht über das Marschlager und die Stadt Ostia zu übertragen. Die Stadt muss auch nach Abmarsch unserer Streitkräfte weiterhin verteidigt werden und natürlich muss hier auch weiterhin nach dem rechten gesehen werden!"


    Dragonum musterte seinen neuesten Tribun, manch einer begriff nicht sofort was die Vorzüge und was die Nachteile eines Befehls waren aber Dragonum vertraute auf den Intelekt des Mannes vor ihm ...

  • Gespannt ob denn nun endlich ein Marschbefehl angekommen sei blickte ich meinen Adjutanten an, doch scheinbar gab es wiedermal nur unnütze Nebensächlichkeiten ...


    "Eine Jubiläumsfeier? Jetzt? Hat der Knabe Angst das er sie in ein paar Monaten nicht mehr feiern kann? Schreib ihm das ich mich bedanke bla bla und die Einladung zu schätzen weiß .. mich jedoch LEIDER meine unheimlich wichtigen Aufgaben davon abhalten!"


    Das nächste schien ja zumindest halbwegs wichtig und interessant zu sein ...


    "Wenn der Bursche mit mir sprechen will soll er herkommen, das Marschlager der Classis ist gerne Gastgeber für die Bürokraten Roms!"!

  • Die Beisterung war an ihrem Höhepunkt angelangt. Ta Ta! Keine Befehle, keine Meldungen. Ein Stapel Tabulae und....Nichts, was für uns ein bisschen Schwung in den Lageralltag brachte.


    " Die höfliche Absage wird sofort erledigt. Wie sieht es mit dem Tribun aus? Er könnte die classis auf der Feier vertreten. Für ihn und für mich liegt ebenfalls eine Einladung vor."


    Für mich war es keine Frage nicht zur Jubiläumsfeier zu gehen ging der Praefect nicht. Schließlich war ich sein Adjutant. Obwohl es eine Abwechslung für Romana gewesen wäre.


    Der Procurator bekam eine entsprechende Nachricht, dass er jederzeit beim Praefecten vorsprechen konnte. Mehr gab es nicht. Alles andere unwichtiges Geplänkel. Das war bis zum Abend erledigt oder weiterdeligiert.


  • Die rhetorische Frage des Präfekten nach dem Wohlergehen seines neuen Tribuns unbeachtet lassend, nahm Torquatus auf dem ihm zugewiesenen Sessel Platz und faltete seine Hände vor dem Bauch. Tatsächlich hatte der Fabier erwartet, dass er nun das Kommando über einen Teil der Einheit übertragen bekommen würde, jedoch gestaltete sich der Befehl für seine Person völlig anders: Er sollte zurückbleiben, wenn die Marineinfanterie nach Norden zog.


    Ohne etwaige Gefühlsregungen zu zeigen, nahm er den Befehl mit einem bestätigenden Nicken nüchtern entgegen. Cnaeus bewertete seine Aufgaben nicht emotional, sodass er von sich und seinem Soldatenleben keinen besonderen Heldenmut erwartete. Stattdessen betrachtete er die Situation ganz sachlich: In Ostia hatte er seine eigene Befehlsgewalt. Er war niemandem untergeordnet. Gleichwohl sank hier die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein germanischer Bauer einer Auxiliareinheit ihn in irgendeinem unbedeutendem Gemetzel niederschlug. Nein, dazu war ihm sein eigenes Leben zu wichtig.


    Zudem erkannte er auch, dass ihm diese Aufgabe eine gewisse Flexibilität und Mobilität verlieh: Würden die Kaiserlichen im Norden scheitern, würde er vielleicht noch auf die Gewinnerseite umschwenken können. Würde der Kaiser siegen, hatte er immerhin seine ihm übertragene Verantwortung vollumfänglich ausgefüllt.


    All diese Dinge abwägend, die etwas wirr in seinem Kopf herumschwebten, nahm etwas Zeit in Anspruch, sodass der Tribun erst nach einigen Sekunden antworten konnte: "Jawohl, Praefectus. Wie viele Soldaten werden für den Schutz der Stadt zurückbleiben?", erkundigte sich Torquatus dann.


  • Der Bote eilte nach der erhaltenen Antwort von Dannen nach Hinnen dort wo der Procurator saß um die Nachricht brühwarm weiterzugeben.

  • Dragonum nickte zögerlich ... doch dann folgte ein entschiedenes Kopfschütteln ...


    "Ihr könnt beide gehen oder nicht ... wie es euch beliebt! Aber vertreten wird die Classis nur von mir, gerade jetzt will ich nicht riskieren das ein Oficiumoffizier eventuell das falsche Wort benutzt um den bevorstehenden Feldzug zu beschreiben!!"


    Das Massa seine Einladung zuerst garnicht erwähnt hatte war Dragonum garnicht aufgefallen und wenn dann wäre er sicher davon ausgegangen das der Centurio seine Gründe dafür hatte ...

  • Eine sachliche Frage als einzige Reaktion war in den Augen dieses Kommandanten das Bilderbuchbeispiel, also eigentlich sogar mehr als Dragonum zuerst erwartet hatte, um genau zu sein hatte er erwartet der Fabier würde sich beschweren das er nicht mit in den Kampf würde ziehen dürfen ... nun, eine freudige Überraschung ...


    "Das werden wir mit der zivilen Verwaltung besprechen müssen, ich habe diesbezüglich auch schon eine Besprechung ansetzen lassen, die "Einladung" bekommst du natürlich noch!"


    Aus Dragonums Sicht war natürlich ein möglichst kleiner Teil besser denn umso mehr Männer hätte er dann für die Schlacht im Norden übrig ...

  • " Jawohl Praefect, verstanden. Ich werde deine höfliche Absage persönlich überbringen, wenn du nichts dagegen hast." Nach reiflicher Überlegung und der großzügigen Freistellung gehen oder nicht, entschied ich zu Gunsten Romana's. Sie musste unter Menschen. Neue Bekanntschaften waren in diesen Zeiten nicht zu unterschätzen. Außerdem ergab sich vielleicht die Gelegenheit mit dem Iulius ein paar Worte zu wechseln.

  • Kaum hatte Quintus die Antort des Praefectus Classis an Aculeo überbracht packte sich der auch gleich zusammen und machte sich zum Lager der Classis auf. Kaum dass eine Stunde vergangen war stand er vor der Wache und meldete sich an.



    Salve Milies. Mein Name ist Germanicus Aculeo, Procurator Annonae. Der Praefect erwartet mich. Da kein Termin gesetzt war hätte Aculeo auch irgendwann kommen können. Nur ob die Classis dann noch in Ostia lagerte war eine andere Frage

  • Der Miles sah den Procurator an. Ging zu einem Tisch auf dem Tabulae verteilt lagen. Geschätig überflog er die Tabulae, bei der dritten wurde er fündig. " Ich bringe dich zur Principia, folge mir."



    Vor dem Zelt übergab er den Procurator an die Zeltposten. Einer begab sich ins Zelt, machte Meldung. " Praefect, der Procurator Annonae ist da. "

  • Schnaufend rückte der Centurio seinen cingulum militare zurecht und meldete, Echion, Spartacus und sich beim Wachposten vor der Principia an.


    Ein sehr ungwöhnliches Dreiergespann, dachte sich der Wachposten. Der Centurio war ganz schön geladen und mürrisch.


    " Praefect, ein Centurio aus der Vexillatio mit einem Tiro und einem Nauta bittet um eine kurze Unterredung."

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Der Miles sah den Procurator an. Ging zu einem Tisch auf dem Tabulae verteilt lagen. Geschätig überflog er die Tabulae, bei der dritten wurde er fündig. " Ich bringe dich zur Principia, folge mir."



    Vor dem Zelt übergab er den Procurator an die Zeltposten. Einer begab sich ins Zelt, machte Meldung. " Praefect, der Procurator Annonae ist da. "


    Herzlichen Dank...antortete Aculeo und bestätigte darüber hinaus auch mit einem Kopfnicken sein Aussage. Bis zum Praetorium wurde der Germanicer gebracht wo er für einige Augenblicke darauf warten musste ins Zelt gelassen zu werden.

  • Der Centurio führte uns wie er es gesagt hatte zum Zelt des Präfecten. Hier im Marschlager war es genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Überall waren Soldaten die herumstreiften zwischen den Zelten und wiederum andere die so schienen als würden sie schwerst Arbeit verrichten.


    Da ich es mittlerweile gewöhnt war machte es mir nichts mehr aus. Ich erinnere mich aber noch an die Zeit als ich Rom erreichte. Da hat mich diese Art des Lebens schon sehr gestört da sie mir nicht die Möglichkeit gab mal in Ruhe nach zu denken.


    Sei es drum. Ich musste wie immer meine Gedanken auf die Gegenwart konzentrieren. Wir warteten nun direkt vor dem Zelt des Praefecten darauf empfangen zu werden.

  • Dragonum sah überrascht auf, nicht nur das er eigentlich geglaubt hätte der Bürokrat würde sein Officium nicht verlassen, jetzt stand der Mann doch tatsächlich schon direkt vor dem Zelt ... das musste ja nun wirklich wichtig sein ...


    "Er soll reinkommen! ... Ah Procurator, was spornt dich zu solcher Geschwindigkeit an? Was kann die Classis Misenennsis für dich tun?"

  • Heute hatte der Präfekt alle Hände voll zu tun, scheinbar war gestern eine komplette Zeltgemeinschaft desertiert, geschlossen und direkt durch das Vordertor in voller Montur ... nun mussten sie natürlich schnellst möglich gefunden werden, damit die anderen Miles nicht glaubten das man mit soetwas ungeschorn davon kam ...


    In der Annahme es möge sich vielleicht bereits um zwei der Männer handeln winkte er den Centurio samt seiner Beute herrein und sah dann gespannt in die Runde ...


    "Worum gehts?"

  • Stichwort Getreide, Praefect. Das ist der Grund meines raschen Erscheinens. Wie weit bist du über die neuesten Ereignisse in Rom informiert? antwortete Aculeo geradeaus wobei er nicht darauf wartete dass ihm die Frage beantwortet wurde sondern machte dies selbst.


    Nun....die Zustände kennst du sicher. Die Getreidelieferungen bleiben aus. Das Brot wird knapp und zuletzt haben auch noch die Speicher in Rom gebrannt. Es wurde eine Menge Getreide dabei vernichtet und man weiß wie das Volk auf Hunger reagiert. Ich möchte jedenfalls nicht in Rom sein wenn es erwacht. Du wirst dir nun wahrscheinlich selbst denken können warum ich hier bin. Und...ich bin aus eigenen Stücken hier denn der Praefectus Annonae war der Ansicht dass die Flotte nicht helfen kann. Aber ohne Versuch bei dir um Hilfe anzufragen kann ich nicht wissen ob es vergebens ist.

  • Das..Aculeo lachte kurz auf... würde ich in solchen Zeiten natürlich nicht von Soldaten verlangen. Am Feld arbeiten....kurzes Kopfschütteln. Nein Praefect. Meine "Bitte" wäre es, wenn es möglich ist, einige Schiffe zum Schutz zum Schutz abzustellen. Wir müssen Getreide heranschaffen. Egal woher. Und das ist äber den Seeweg am ausichtsreichsten. Hier in Italia wird es immer schwerer Leute zu finden die bereit sind Korn zu senden. Den Grund wirst du dir ja denken können.

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