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Die Via Flaminia hatte uns hinaus aus der Ewigen Stadt geführt und wir folgten ihr weiter, geradewegs nach Norden. Am Abend des ersten Marschtages wurde das gebratene Fleisch der Opfertiere (gestreckt mit dem gewöhnlicher Tiere, versteht sich), an die Männer ausgegeben, jeder erhielt ein kleines Stück. Ausserdem stieß ein Reisewagen mit verhängten Fenstern zu uns, den ich von verschwiegenen Soldaten scharf bewachen ließ. Auch am zweiten Tag marschierten wir noch zwischen Feldern und Weiden, passierten die idyllische Hügellandschaft um das Städtchen Narnia, dann wand sich die Straße hinauf in die Apenninen.
Der dritte Tag brachte uns einen strammen Aufstieg durch bunte Herbstwälder bis auf die Höhe des Passes von Cales und ein Marschlager in zugiger Höhe, dann ging es abwärts, mit Blick auf die Adria. Wir kamen gut voran, und, so unschön der Anlass auch war, wenn ich vom Sattel aus den Blick über den langen, wohlgeordneten Heerzug schweifen ließ - fünftausend Mann Infanterie in sauberer Marschformation, fast tausend Mann Kavallerie mit ihren edlen Pferden, das Blitzen der Rüstungen und das Wehen der Feldzeichen – dann schlug mein Herz höher, und die Brust schwoll mir vor Stolz, diese Streitmacht, die Blüte römischer Kampfeskunst, ins Feld führen zu dürfen.
Bei Fanum Fortunae erreichten wir das Meer. An jenem Nachmittag des vierten Tages ließ ich das Lager auf dem sandigen Küstenstreifen errichten. Bis jetzt hatte ich, um möglichst schnell vorwärtszukommen, auf das Schanzen verzichtet und lediglich Pila muralia setzen lassen. Aber nun hatten wir bereits die Hälfte des Weges hinter uns, rückten näher an das, wie meine Späher berichteten, umstrittene Gebiet heran, und damit hies es ab jetzt: Gräben ausheben und Wälle auftürmen.