Südöstlich von Misenum

  • Die Männer, die auf Befehl von Cornelius Palma vorgeschickt worden waren, erwiderten den Gruß der Gegenseite ebenso angespannt, wie er in ihnen Ohren klang.


    "Salvete! Was hat der Kommandeur der Classis Misenensis unserem Feldherrn und Kaiser Cornelius Palma mitzuteilen?"


    Die Plänkler blieben auf Abstand, sowohl zueinander als auch zu ihren Gegenübern. Derjenige in der Mitte übernahm das sprechen, die anderen schienen eher die Umgebung zu beobachten und nach plötzlich auftauchenden, übellaunigen Bogenschützen zu schauen.

  • Ob es im Elysium noch etwas zu heben gab? Coriolanus wusste es nicht und war nicht scharf darauf, es so schnell zu erfahren. Nun wandte sich der Praefect an Titus und sprach aus, was schon in den Gedanken der Männer herumschwirrte: Kapitulation...das Ende. Coriolan nickte Titus zu, als dieser ihn zum Mitgehen bestimmte und Seneca war ebenso dabei. Langsam schritten sie den Weg hinab, vorbei an den eigenen Männern, hinzu auf die paar Plänkler. Tiro trifft Plänkler - was für ein nettes Schauspiel. "Ich glaube nicht, dass das eine Falle ist. Der Aufwand lohnte sicher nicht, nur um ein zwei, drei Männer mehr zu töten", sprach Coriolan und fühlte sich bei diesem Auftrag komischerweise viel sicherer, als bei allem anderen, denn hier trat die Gefahr nicht so offen zutage. Es war eine Friedensmission, mitten in der Schlacht und womöglich taten sie hier sogar etwas wahrhaft Gutes, wenn damit womöglich unzählige Kameraden gerettet werden konnten. Doch der römische Stolz meldete sich gern unverhofft und verlangte gern eher den ehrenhaften Tod, als das unehrenhafte Leben.


    Welch erschreckendes Gefühl nun zwischen den Fronten zu stehen. Von hier konnte man alles überblickten. Da standen nun die eigenen Reihen, gut sichtbar und vom Kampf bereits gezeichnet, auf der anderen Seite die Truppen Palmas, die derzeit wohl noch am meisten motiviert waren in Anbetracht der Umstände. Als sie nahe genug waren, um einigermaßen miteinander kommunizieren zu können, blieben sie stehen. Titus hatte bereits im Gehen eine laute Begrüßung vorangeschickt, was Coriolan mit Sorge registrierte. Titus redete meist recht viel und konnte sehr stürmisch sein. Hoffentlich würde er sich unter Kontrolle haben, dachte Coriolan nur und hoffte, dass alles ohne Zwischenfälle ausgehen würde. Er hielt alles wachsam im Auge, doch am meisten blickte er auf Flavus. Hoffentlich würde er im richtigen Augenblick seine diplomatische Ader finden.

  • Titus war ebenso angespannt wie alle um ihn herum auch. Es war ein komisches und und unangenehmes Gefühl, zwischen den Frontlinien praktisch auf dem Präsntierteller zu stehen. Titus spürte förmlich, wie nahezu alle Augen der Classis und Cohortes Urbanae, aber auch jene der Seite Palmas auf ihnen lag. Sterben wollte wohl niemand und dies war womöglich die letzte Möglichkeit das Blutvergießen zu verhindern, bei welchem sie unweigerlich den Kürzeren ziehen würden. Titus antwortete mit sicherer und so selbstbewusster Stimme wie irgend möglich:



    "Der Praefectus Classis Tiberius Octavius Dragonum wünscht den Feldherrn und Senator Appius Cornelius Palma zu sprechen um weiteres unnützes Blutvergießen zu verhindern."


    Das Wort Kaiser nahm Titus nicht in den Mund, denn noch war Palma nicht Kaiser. Genauso wie das Wort Kapitulation, denn dies ließ sein römischer Stolz nicht zu. Dafür betonte er das Wort Senator umso mehr. Schuster bleib bei deinen Leisten. Der Stolz des jungen Antoniers war weiterhin ungebrochen. Er hatte einen Eid auf Salinator geleistet und dieser wog zur Zeit stärker als die Tatsache, dass sie diese Schlacht so gut wie nicht gewinnen konnten. Trotz Alledem hielt er Beide, Palma und Salinator weiterhin für zwei Egomanen, die nur an ihr eigenes Interesse dachten. Rom war für Beide vermutlich nur Zweitrangig. In diesem Punkt machte sich Titus keine Illusionen. Dennoch verkniff sich Titus weitere Sager, welche die Situation nur unnötig verkompliziert hätten. Gespannt wartete er auf die Reaktion der Plänkler und raunte zu seinen beiden Begleitern:


    "Pah, Feldherr und Kaiser. Wenn ich das schon höre. Diese arroganten Ärsche."

  • Das Pferd hatte mein calo übernommen. Ruhig ging ich die vorderste Reihe der sagittarii ab. „ Wer sind die besten von euch?“ Zögernd trat einer von sich aus vor. Weitere zwei wurden von ihren Kameraden gedrängt vorzutreten. „ Ich brauche sechs von euch .“ Die Sache war schnell abgehandelt. „ Folgt mir.“ Ich machte uns Platz bis zur vordersten Linie. An einer Stelle die von der Entfernung her ideal für die Schützen war. „ Zwischen zwei Legionären Aufstellung nehmen. Macht euch bereit. Behaltet die Plänkler im Auge. Ein Kratzer an den Tirones und sie sind Tod. Wartet auf mein Kommando und schießt wenn ihr sicher seid sie zu treffen.“ Jeder Bogenschütze hatte sich ein Ziel ausgesucht und wusste was zu tun war. Die Pfeile waren aufgelegt. Ich stellte mich gut sichtbar dazu. Sie sollten wissen, dass wir sie beobachteten und im Visier hatten. Ich war bereit für jeden weiteren Toden auf unserer Seite einen von ihnen zu Pluto zu schicken.

  • Seneca behielt die feindlichen sowie auch die eigenen Truppen im Auge und sah das einige der eigenen sagittarii sich etwas besser positionierten. Bei den Ferinden konnt er keine groben Bewegungen erkennen. er machte einen leichten Schritt zur Seite sodass auf die Plänkler ein besser Schussfeld gegeben war. Allerdings war der Schritt so klein das er wol kaum von den Plämklern bemerkt werden würde. Für den Fall das sie hier doch angegriffen werden, waren sie zumindest gut gesichert. Beim Gespräch selbst hielt Seneca sich zurück....

  • Die Plänkler von Cornelius Palma hatten keinen nennenswert umfangreicheren Auftrag, als die Nachricht aufzunehmen und an ihren Kommandeur weiter zu leiten. Verhandeln über die Bedingungen eines Gesprächs konnten sie jedenfalls nicht. Dementsprechend schickte der Sprecher der Plänkler einen seiner Begleiter mit einem Kopfnicken nach hinten zurück hinter die Linie, während er selber auf seiner Position blieb.


    Tausende Blicke schienen den einen Mann zu verfolgen, der nach hinten lief, um seinem Offizier und dieser wiederum Cornelius Palma mitzuteilen, was die Gegenseite mitgeteilt hatte. Letzterer nickte und schickte den Mann wieder nach vorne. Selber ließ er eine Gasse in der Schlachtlinie bilden, durch die hindurch er an den vorderen Rand der Linie reiten konnte, wo er mit seinem Pferd stehen blieb. Derweil hatte der Plänkler wieder die Rufweite erreicht.


    "Dann soll der Praefectus Classis hervortreten und zur Mitte des Feldes kommen, wie es unser Feldherr und Kaiser Cornelius Palma ebenso tut."


    Während man sich auf der Gegenseite durch die Postierung von Bogenschützen offenbar mehr Gedanken darum machte, wie man für weitere Verletzte und Tote sorgen konnte, nutzten auf der Seite von Cornelius Palma die Sanitäter die Pause, um weitere Verletzte vorsichtig vom Schlachtfeld zu ziehen, um sie hinter der Linie versorgen zu können.

  • Titus beobachtete das ganze Schauspiel mit einer gewissen Nervosität. Erst als sich inden Reihen der Rebellen eine Gasse bildete und der Mann, wegen dem sie hier standen bis zur vordersten Reihe seiner Männer hervortrat beruhigte sich Titus langsam. Wie es schien, war auch der Feind an Gesprächen interessiert. Als er dann die Worte des Plänklers hörte schnaufte Titus einmal tief durch, während er überlegte was nun zu tun war. Dann wandte er sich an den neben ihm postierten Coriolanus:



    "Gnaeus, begib dich zum Praefecten und teile ihm mit, dass ihn der Ursupator sprechen will. In der Mitte des Schlachtfeldes."



    Dann wandte er seinen Blick zu Seneca: "Wir zwei warten hier und halten die Stellung."



    Titus spürte unterdessen förmlich die gespannten Blicke seiner Kameraden im Rücken, auch wenn er bisher die wenigsten persönlich kannte. Titus sah zu den Plänklern, welche ebenfalls als Unterhändler fungierten. Diese schienen genauso angespannt zu sein wie es die drei Tirones auf Seiten der Classis waren. Um die Zeit bis zum Eintreffen der beiden Feldherren zu überbrücken versuchte Titus in ein Gespräch mit dem Wortführer der Plänkler zu kommen. Ganz ungezwungen fragte er gerade heraus:



    "Was verschlägt euch denn auf die Seite des Corneliers?"



    Titus vermutete Geld hinter der Motivation vieler Männer, besonders bei den Plänklern. Vermutlich waren diese ebenfalls zu einem Großteil Peregrini und somit würden sie kaum um ein Rom kämpfen, das sie noch nie gesehen hatten und welches soweit abseits ihrer eigenen Heimat lag.

  • Die Melder der Etrusker hatten nur knapp genickt und die meisten von ihnen hatten sich auch sofort aufgemacht, die ihnen anvertrauten Befehle zu überbringen. Lediglich einer der Reiter konnte den Befehl nicht ausführen, so gern er wohl auch gewollt hätte. Seinem Pferd hatte der kurze Wortwechsel zwischen dem Kaiser und ihnen wohl genügt, um sich der eigenen Erschöpfung bewusst zu werden. Erst ging nur ein zittern durch den Körper, dann wurden die Vorderbeine erst etwas vorgestreckt, schließlich eingeknickt, und trotz aller “Oh nein, nicht hinlegen, steh wieder auf!“ legte sich das große Tier vor Erschöpfung einfach hin. Es gab noch ein paar zitternde, tiefe Schnaufer von sich und lag dann schließlich still.
    Der Bote also entschuldigte sich bei Palmas Offizieren und versuchte in leicht gebrochenem Latinum zu erklären, dass sie sehr weit und sehr schnell in den letzten tagen auf der Suche nach ihnen geritten waren und die Tiere einfach sehr erschöpft waren. Erschöpft genug, um sich zum Sterben auch hinzulegen, wie es aussah. Um nicht auf den Maulesel eines Trossknechtes zurückgreifen zu müssen, blieb der Mann dann schließlich einfach in Palmas Lager und versuchte, sich irgendwie halbwegs nützlich zu machen.


    Unterdessen preschten die anderen Melder davon, auch zur Reiterei auf dem Flügel. Diese hatte ihren Angriff wie geplant zuende geführt und wollte sich außerhalb der Reichweite von Bogenschützen für eine weitere Attacke sammeln, als die Boten ankamen. Ein paar Worte wechselten zwischen dem Vexilifer und Cornelius' Männern, dann führte er die Reiterei noch etwas weiter von den Truppen der Classis und den Cohortes weg. Als sie zum stehen kamen, nutzen auch hier einige Tiere die plötzliche Pause vom Angetrieben-Werden, um kurzerhand zu entscheiden, für ein Leben weit genug gelaufen zu sein. Die Reiter versuchten noch, die Tiere aus dem Pulk zu bewegen, aber letzendlich sammelte sich der Reitereiverband dann noch einmal mit den verbliebenen Tieren etwas weiter und ließ etwa 30 sterbende Tiere auf der Wiese liegend zurück. Für sie hieß es nun auf Signale von ihrem neuen Kaiser zu warten.

  • Coriolan registrierte erleichtert, dass Flavus seine Aufgabe bestens erfüllte. Die Worte waren genau richtig gewählt und der Cornelier wieder zum Senator degradiert, denn schließlich wollten sie mit Anstand und Würde Verhandlungen aufnehmen und nicht wie Feiglinge, die nur ihr Leben retten wollten. Ihr Auftreten war sicher ganz im Sinne des Praefecten, dachte sich Coriolan und bemühte sich selbstsicher und locker neben seinen beiden Freunden, Titus und Seneca zu stehen. "Die haben ganz schön nerven...", sprach Gnaeus noch in Anbetracht des Kommentars von Flavus. Kaiser war der Cornelier noch lange nicht.


    Einer der Plänkler wanderte derweil wieder hinter die Linie, um die Nachricht zu überbringen. Das Schlachtfeld war völlig still und alle Augen waren auf diesen Mann gerichtet, der seinen Weg zum rebellischen Heerführer zurücklegte. Alle warteten nur gespannt, wie es weitergehen würde und die Tirones würden die ersten sein, die es erfuhren. Der Plänkler legte seinen Weg zurück und ja, der Cornelier wollte sich tatsächlich auf Verhandlungen einlassen. Coriolan blickte auf Flavus, der überlegte, was zu tun war, bevor dieser sich an ihn persönlich wandte und wollte, dass er die Nachricht überbringen sollte. Coriolan nickte seinem Freund zu. Mit den Worten: "Danke für die Ehrenrunde", wandte er sich um in Richtung des eigenen Lagers und bewegte sich im Laufschritt zum Praefecten.


    Das eben stattgefundene Schauspiel mit dem Plänkler wiederholte sich nun mit Coriolan. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, er spürte die Aufmerksamkeit, die er auf sich zog. Es war ein merkwürdiges Gefühl nun dieses eine Rädchen zu sein, welches sich seiner kurzweiligen Bedeutung bewusst wurde. Ziemlich erschütternd für einen noch jungen Tiro, der noch so gut wie nichts gesehen hatte. Das war zweifellos einer der wichtigsten Gänge seines Lebens. Er erreichte die Position des Praefecten, der sie vor einer Weile noch nach unten ins Niemandsland geschickt hatte, salutierte kurz voller respektvoll und überbrachte die Nachricht: "Praefect, Cornelius Palma willigt ein. Er will sich mit dir in der Mitte des Schlachtfeldes treffen." Nun lag es am Praefecten und Coriolan fiel ein kleiner Stein vom Herzen in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Blicke jetzt wohl wieder den größeren Männern zuwenden würden.

  • Während ich, wie alle anderen, die Prozedur mit den Soldaten beider Seiten beobachtete, bemerkte ich auf einmal wie sehr der Kampf an meinen Kräften gezerrt hat und hoffte nun umso mehr, dass es zu einer diplomatischen Lösung kommen würde... Ich lehnte mich leicht nach vorne auf mein Scutum, sodass meine Beine ein wenig entlastet wurden.
    Nun hieß es wie so oft schon, warten... und das ganze bei dieser stille...

  • Dragonum nickte dem Tiro stumm zu, zumindest schien der Cornelier an Verhandlungen interessiert, blieb nur noch zu hoffen das er auch an einer Lösung interessiert war ...


    Dragonum setzte seinen Helm auf und klopfte dem jungen Mann der ihm die Botschaft überbracht hatte auf die Schulter ...


    "Dann wollen wir mal sehen wie die Schlachtlinie aussieht!"


    Ein Adjutant kam um Dragonum sein Pferd zu bringen, doch der Praefect lehnte dankbar ab, sollte dies seine letzte Schlacht werden wollte er sie erleben wie er seine erste erlebt hatte ... in seinen Calligae.
    Es dauerte nicht lang bis Dragonum den Rücken der Formation erreicht hatte und die Männer ihm Platz machten, er wandte sich wieder an den jungen Tiro der ihn begleitete ...


    "Geh und hol mir meinen Adjutanten, Centurio Decimus Massa, und diesen Centurio . äh Ligur .. den von den Cohortes!"


    Dann setzte der Flottenpräfekt seinen Weg fort an die Spitze der Formation, natürlich nicht ohne hin und wieder einem etwas entmutigt wirkenden Soldaten auf die Schulter zu klopfen oder den Männern allgemein ein väterliches Lächeln zu widmen. Diese Männer waren ihm zweimal quer durch Italien gefolgt, hatten härtere Rationierung und härteres Training hingenommen, nur um sicher zu gehen das er sie an den Ort führen würde an dem Sie sich dem Feind entgegenstellen konnten der ihre Heimat und ihre Lebensart bedrohte. Und nun war es seine Pflicht sie vor Schaden zu bewahren so wie sie ihn und tausend andere Römer zuvor vor Schaden bewahrt hatten, denn auch wenn sie diese Schlacht nun wahrscheinlich verloren hatten waren sie dennoch ein deutliches Zeichen dafür das Rom nicht einfach zu nehmen war und dafür das es stets Bedingungen für einen Sieg geben würde ...


    Dragonum trat nun neben Titus und bedeutete ihm sich einige Schritte zurückzuziehen ... da stand er also mitten zwischen zwei Heeren, mitten zwischen seinen Männern und dem Feind, schon lange hatte sich nichts mehr so "richtig" angefühlt wie eben das ...

  • Die Möglichkeit, mitten auf dem Schlachtfeld eine kleine Plauderei anzufangen, erschien den Plänklern auf Seite des Cornelius Palma etwas absonderlich, aber die Gegner schienen noch genug Atem dafür zu haben. Aber immerhin war die einfache und zutreffende Antwort schnell gesagt.


    "Das Schicksal!"


    Auf weitere Wortwechsel verzichtete der Sprecher der Plänkler dann aber, sondern verfolgte weiter, was sich auf beiden Seiten tat. Als sich tatsächlich der Praefectus der Classis auf das Schlachtfeld begab, zog er sich selber mit seinen Leuten etwas zurück und blickte nach hinten, was ihr eigener Feldherr und Kaiser tat.


    Cornelius Palma ritt noch ein Stück weiter nach vorne, bis er seine Plänkler erreicht hatte, hielt dort an und stieg vom Pferd. Er sah wenig Sinn darin, einem gegnerischen Offizier, der zu Fuß verhandeln wollte, vom Pferd aus entgegen zu treten. Das entsprach einfach nicht seiner Auffassung dessen, was Sinn dieser Verhandlung sein konnte. Das Pferd blieb also bei einem seiner Plänkler, während er selber ebenfalls zu Fuß nach vorne schritt und Octavius Dragonum begrüßte.


    "Salve, Praefectus Octavius. Du wünschst, dieses sinnlose Blutvergießen unter den Söhnen des Mars zu beenden?"

  • Bewegung unter den Männer. Erst als der Praefect vor die Linie trat bekam ich es mit. Ich hatte meine Aufmerksamkeit auf die Plänkler und die Bewegungen an der gegnerischen Linie gerichtet.


    " Ihr bleibt in Bereitschaft." war der Befehl an meine Sagittarii. Die Legionäre machen Platz. In gemäßigtem Schritt schloss ich mich dem Praefectus an. Er hatte sicher meine Schritte in seinem Rücken vernommen. " Praefectus." War das einzige was ich sagte. Damit wusste er , wer hinter ihm lief. Als der Praefectus auf Palma traf , hielt ich Abstand, konnte aber ohne Probleme hören, was gesprochen wurde.


    Was ich erwartete? ......

  • Die Aufgabe war erfüllt und die kurze Anspannung fiel wieder ein wenig ab von den Schultern des Coriolan. Stattdessen klopfte auf diese Schultern der Praefect, als wenn er sagen wollte: "Jetzt kümmere ich mich darum." Coriolan war Stolz unter diesem Mann zu dienen und er war nicht nur in Trauer über das Schicksal dieser Schlacht, sondern fühlte auch ganz persönlich mit dem Mann mit, der diese Kapitulation wohl ganz verantworten musste. Seine Zukunft war wohl nicht weniger ungewiss, als die Zukunft aller einfacher Soldaten, die hier auf dem Felde standen.


    Würdevoll schritt er hinab und hielt nicht einmal ein Pferd für notwendig. Voller Demut ging er dem Niemandsland entgegen. Dann doch noch ein weiterer Auftrag für Coriolan. Massa, er musste Massa holen, den Mann, zu dem er immer noch eine gewisse Verbindung hatte, weil er Gnaeus damals in die Classis geholt hatte. Gut zu wissen, dass er offenbar noch lebte. Jeder wusste ja, dass Centurios während einer Schlacht nicht unbedingt die beste Überlebensquote hatten. Er informierte sich kurz, wo dessen Einheit gerade stand und ging im Laufschritt durch die Reihen. Dann sah er ihn und seine sagittarii. Er stellte sich vor ihn, grüßte und machte Meldung. "Centurio Decimus Massa! Der Praefect braucht dich umgehend an seiner Seite! Er wird Palma entgegengehen und mit ihm Verhandlungen aufnehmen." Dann sah er Massa auch schon losgehen und dieser reihte sich an den Praefecten an.


    Dasselbe Spiel wiederholte sich bei den Cohortes. Er suchte nach dem Centurio Kaeso Plaguleius Ligur und gab ihm dieselbe Meldung, auf das er sich umgehend zum Praefecten begeben sollte. Coriolan selbst hatte nun seine Aufgabe getan. Würde es seine letzte in dieser Schlacht gewesen sein? Er wusste es nicht, atmete einmal tief durch, ließ seinen Blick über das Feld schweifen und beschloss dann zurück zu den restlichen Tirones zu gehen, von denen er durch den Sonderauftrag gemeinsam mit Titus und Seneca getrennt wurde. Gemeinsam mit seinen Kamderaden würde er das Ergebnis der Verhandlungen erfahren. Würde der Kampf sich fortsetzen oder hatte das Blutvergießen ein Ende?

  • "Das Schicksal"


    wiederholte Titus die Antwort der Plänkler. Dieses Wort wollte ihm für längere Zeit nicht mehr aus dem Kopf. Zudem schienen die Plänkler nicht gerade besonders interessiert an einem Gespräch. Aber sei es drum, nun brach für Titus die Zeit heran wo er ohnehin wieder in die Zweite Reihe zu treten hatte. Der Praefect betrat das Schlachtfeld und stellte sich neben ihn. Titus salutierte und begrüßte Dragonum knapp:


    "Praefectus!"


    dann machte er auf dem Absatz kehrt und trat wie befohlen mehrere Schritte zurück wo er sich dann postierte. Er war nahe dran am Geschehen. Er war wohl nun dabei wie über ihre Zukunft, aber auch über die Zukunft des ganzen Imperiums verhandelt wurde. Es war ein aufregendes Gefühl. Wie würde sich ihr Praefect wohl entscheiden? Würde er ihre Leben retten und kapitulieren, oder würde er sich für den ehrenhaften Weg entscheiden und doch den Weg in den Tod gehen? Auf der anderen Seite stellte sich natürlich auch die Frage wie der Cornelier diese Verhandlungen angehen würde, nun nachdem er wusste, dass er in der besseren Position war. Es wurde spannend....

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Centurio4.jpg]
    Kaeso Plaguleius Ligur



    Nachdem man Ligur informiert hatte, begab dieser sich flugs in Richtung des Praefecten. Da er ja recht weit vorne, um nicht zu sagen in erster Reihe gestanden hatte, war der Weg nicht weit. In geeigneter Entfernung stieg er vom Pferd und begab sich zum Praefecten. Angekommen ( seitlich hinter ihm eingereiht) grüßte er Praefect ! und ging neben Massa hinter dem Praefecten her. Massa nickte er zur Begrüßung zu. Bevor sie am Gesprächspunkt ankamen, rieb sich Ligur im gehen noch Blutspritzer von den Armen, diese wären bei der Plauderei kein schönes Bild.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Mit zwei weiteren Veteranen im Rücken fühlte sich Dragonum bereits wieder wie der Vertreter der stärkeren Verhandlungspartei, aber natürlich war ihm bewusst das selbst wenn sie jetzt noch leicht einen verlustreichen Sieg erreichen konnten das ganze spätestens in drei bis vier Stunden ein Ende haben würde wenn die feindlichen Fußtruppen zur Gänze hier waren ...


    "Salve Senator Cornelius, ja genau das ist mein Wunsch! Allerdings sind wir auch stolze Söhne Roms und als solche werden wir unsere Waffen nicht bedingungslos strecken!"

  • Titus wartete gespannt auf das, was nun passieren würde. Sein Praefect sprach das an, was wohl vielen, bei allem Bangen sein Leben vielleicht zu verlieren schwer wog: Der römische Stolz der inihnen loderte. Eine schmachvolle, bedingungslose Kapitulation kam für einen Römer nicht in Frage, so auch für Titus nicht. Allerdings hatte seine Meinung hier überhaupt kein Gewicht, weshalb er sie auch gerne für sich behielt. Jetzt kam es auf das Verhandlungsgeschick desPraefecten an, wie glaubhaft er dem Cornelier vermitteln konnte, dass dessen Ambitionen Kaiser zu werden einen empfindlichen Dämpfer erhalten konnte, wenn er hie. gegendie Classis kämpfen musste. Bis seine unerwarteteVerstärkung hier eintraf, da musste Palma mit erheblichen Verlusten rechnen. Eventuell müsste er auch den Rückzug antreten oder wurde gar gefangen genommen, oder verwundet. Die Risiken waren für Palma weitaus größer als derNutzen, wenn er gegen die Classis hier antrat.



    Die Verhandlungen versprachen also interessant zu werden und Titus war in der dritten Reihe hinter Massa und dem Urbaner hautnah dabei. Eins war sicher: hier wurde gerade ein neues Kapitel in der Geschichte Roms begonnen. Obdieses Kapitel nun ein gutes war oder nicht, dies würde erst die Zeit zeigen.

  • Der Tonfall beziehungsweise die Einstellung, die der Praefectus Classis an den Tag legte, überraschte Cornelius Palma durchaus ein wenig, denn immerhin hatte er den Gegner nicht zur Kapitulation aufgefordert, so dass es zumindest ungewöhnlich war, dass dieser nun Forderungen ankündigte. Aber als erfahrener Senator wusste er natürlich, dass es manchmal hilfreich sein konnte, erst einmal zuzuhören, auch wenn man nicht die Absicht hatte, seinem Gegenüber gleich alle Wünsche zu erfüllen.


    "Nichts anderes würde ich auch fordern und ein Kampf unter Brüdern fordert umso mehr, dass man unnötige Demütigungen vermeidet, um die gemeinsame Zukunft zu sichern. Wie also lautet dein Angebot für eine gemeinsame Zukunft?"


    Cornelius Palma ging davon aus, dass auch der Praefectus Classis die Verhandlungen nicht zu einem einseitigen Diktat werden lassen wollte, so dass es ihm leicht fiel, mehrfach die Gemeinsamkeiten zu betonen. Dass man für ein Gegeneinander aber auch weiterhin bereit wäre, zeigte die Schlachtlinie hinter ihm, die keinerlei lässigen Auflösungserscheinungen zeigte, sondern in der die Offiziere und Unteroffiziere die Pause nutzen, um die Reihen zu ordnen und die Männer für den Fall eines Falles auf ein erneutes Zusammentreffen vorzubereiten.

  • Dragonum war Soldat vom Scheitel bis zur Sohle, ein Interesse für politische Unterfänge war ihm daher nahezu vollkommen fremd ... und wäre es nicht auch Teil der Ausbildung an der Akademia gewesen hätte er jetzt wahrscheinlich garnicht gewusst was er sagen/antworten sollte, doch so war er zumindest in der Lage zu verstehen das er es besser nicht übertrieb mit seinen Vorderungen, wenn er tatsächlich wollte das seine Männer dieses Schlachtfeld lebendig verliessen ...


    "Nun da ich erkannt habe das du wahrlich von den Göttern gesegnet bist, Cornelius. Bin ich bereit die Waffen zu strecken und mich dir und deinem Kurs anzuschließen. Die Classis Misenennsis und die mir untergebenen Teile der Cohortes Urbanae werden sich dir anschließen, des weiteren werde ich die in Misenum und Ostia verbliebenen Verbände anweisen sich ebenfalls zu ergeben und dir somit beide Städte kampflos und unbeschädigt übereignen!
    Dafür verlange ich lediglich das die Soldaten unter meinem Kommando im Dienst verbleiben und entsprechend ihrer Verdienste ausgezeichnet werden!"

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