[Extra Pomerium] Feind in Sicht! Die Rebellen stehen vor Rom

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Raghnall ließ den pampigen Kommentar ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen. Im Grunde freute er sich sogar ein bisschen darüber, hieß das doch, dass er von dem Centurio tatsächlich etwas Hilfe würde erwarten können, und nicht, dass dem nun plötzlich einfiel er habe mit der Decima eigentlich nichts am Hut. Hätte der Gallier nun zwar so oder so nicht geglaubt, nicht nachdem er sogar bei dem Kind gewesen war, aber nun ja, man wusste ja nie.
    Auf die pampige Art jedenfalls ließ Raghnall sich nicht ein – er versuchte nicht einmal, den Iunius zu verarschen, was er sonst gerne mal tat wenn er merkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Und allein das zeigte wohl, wie ernst die Sache auch ihm war. „Weißt du warum genau man sie eingeknastet hat?“







    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Seneca blickte Raghnall an, und schaute dann wieder auf den Boden vor seinen Füßen, ein wenig Wind wehte über den, zumindest für Rom, weitläufigen Platz, und der Iunier zog mit seinem Fuß willkürlich eine Linie über den Boden, während er ungläubig schnaubte..
    "Ich habe die Offiziere der Legionen über sie reden hören..", sagte er, und grinste kurz kopfschüttelnd, "Sie nennen sie die Propagandaministerin Salinators, eine absurde Vorstellung.", sicher, sie war Auctrix der Acta, aber er glaubte nicht daran dass sie sich bewusst zu einem höheren Posten in Salinators Propaganda-Maschine aufgeschwungen hatte, "Ich weiß nicht wie das ausgeht, aber ich denke Palma wird milde zeigen. Milde zeigen müssen.", beziehungsweise hoffte Seneca das.

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png In anderen Worten: der Centurio wusste auch nicht viel mehr als er, sah man mal davon ab, dass er mit der Decima persönlich hatte sprechen können. Raghnall würde zusehen müssen, dass er noch mit ein paar anderen Leuten sprach. Vielleicht jemandem von der Legio VIII, die hatten ihr Lager doch in der Castra aufgeschlagen... mal sehen. „Was man so hört, wurde erst mal jeder festgenommen, der auch nur annähernd was zu sagen hatte.“ Der Gallier deutete ein Achselzucken an. So sicher war er sich nicht, dass der neue Kaiser Milde zeigen würde. „Was bringt dich dazu, das zu denken? Hast du schon irgendwas über ihn gehört?“ hakte er nach. Wenn der Iunius nur hoffte, war das eine Sache... aber vielleicht wusste er ja tatsächlich irgendwas, was ihn dazu brachte davon auszugehen, dass es nicht so schlimm werden würde. Genauso wie Raghnall hoffte, dass der Iunius ihm auch noch über eine weitere Sache etwas sagen konnte: „Weißt du was über ihren Bruder?“ War ja immerhin auch der Chef von ihm... zumindest bisher. Dass das nicht so bleiben würde, dürfte wohl jedem klar sein – ganz egal wie viel Milde der Cornelius zu zeigen gedachte, den Präfekten der Schwarzröcke konnte er nicht im Amt lassen, wenn der nicht rechtzeitig übergelaufen war.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • "Einigen gelang sicher die Flucht.", entgegnete Seneca, er hatte nicht wirklich eine Idee was er hätte sagen sollen, aber er würde wohl bald einige Schatten der Vergangenheit jagen müssen, dann blickte er Raghnall kurz an, schaute dann wieder auf den Boden, und dann mit etwas verkniffenen Augen über den Platz, "Nun, wie du siehst lebe ich.", gab er erst einmal zu bedenken, "Er hätte die Offiziere ebenfalls töten lassen können, oder zumindest die ranghöheren, aber alle leben noch. Er will das Imperium wohl schnellstmöglich wieder einen. Ich denke nicht dass allzu harte Strafen für Personen in einigermaßen unwichtigen Positionen den Eindruck eines gnädigen und friedlichen Kaisers erwecken würden."", er kratzte sich kurz die Nase, und schob noch etwas nach, "Aber was weiß ich schon, Politik ist kein Handwerk dass ich erlernt habe.", dann kam Raghnall auf den Decimer zu sprechen, und anders als bei Seiana, um die er sich wirklich sorgte, war es ein anderes Gefühl beim Decimus. Sicher, er hatte sie in den Kampf geführt, doch war auch er nicht allzu lange im Amt gewesen, auch wenn er gut zu Seneca war, vielleicht wollte Seneca auch nur den immer noch schmerzenden Stachel des Verrats verdrängen, indem er sich selbst solche Dinge einredete, "Ich weiß noch dass ich ein Gedränge sah als wir den Fluss überqueren wollten. Ich erfuhr erst später dass es der Decimus war, ich dachte er wäre gefallen.", erklärte Seneca und fuhr fort, "Aber auch er sitzt im Carcer, und bei ihm bin ich was die Folgen angeht weniger optimistisch."

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Konnte wohl als Argument zählen, was der Iunius da sagte. Es war wohl etwas übertrieben, jeden Centurio einen Kopf kürzer zu machen, nur weil sie auf der falschen Seite gestanden hatten... aber das mit den höheren Offizieren zog, und dazu noch etwas anderes, was der Iunius nicht erwähnte: er lebte nicht nur, er lief frei herum und war noch in Diensten der Legion, sogar der Schwarzröcke. Mochte sein dass das nur vorübergehend war, bis der Cornelius ankam und eigene Entscheidungen traf, aber er hatte zumindest nicht vorab oder per Brief irgendwelche Instruktionen gegeben, möglichst hart gegen seine Gegner durchzugreifen. Trotzdem blieb die Sache unwägbar, zu sehr, als dass Raghnall sich tatsächlich so etwas wie Hoffnung erlaubt hätte. Andererseits: er war Pragmatiker. Irgendwie würde er schon klar kommen, auch wenn er sich an die Decima und sein Leben bei ihr ziemlich gewöhnt hatte und das nicht aufgeben wollte.


    „Hoffen wir dass du Recht behältst“, antwortete er nur, ohne genauer auf seine Gedanken einzugehen. Und war im Anschluss ziemlich enttäuscht, als die Sprache auf Seianas Bruder kam. Da waren die Informationen mehr als nur dürftig... so viel wusste er inzwischen auch. Das hieß, das mit der Gefangennahme wusste er nur aus Gerüchten, die alles mögliche zu berichten wussten, darunter auch die Variante mit der Flussüberquerung – aber was wirklich interessant war, nämlich was mit dem Decimus jetzt war, dazu erzählte der Iunius auch nicht mehr als das, was allgemein bekannt war: er saß im Carcer.
    Der Gallier unterdrückte ein Seufzen. „Ja, das dürfte noch happig werden. Hast du irgendwas Genaueres gehört über ihn?“ Militärs erzählten sich untereinander vielleicht mehr, wenigstens war das Raghnalls Hoffnung. „Wie es ihm geht?“





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • "Wie es ihm geht?", fragte Seneca noch einmal nach, mehr rhetorisch, er hatte die Frage verstanden, "Anders als Seiana hat er nicht so viel Glück.", sagte er, und verzog bedauernd seinen Mund, auch wenn Gück auch nicht gerade das Wort war, welches Seianas Lage beschreiben würde, "Ich war im Carcer, und habe einige Wachen gehört, er sitzt wohl weiter unten.", erklärte der Iunier, und fuhr fort, denn es würde ihn überraschen wenn der Kerl den Carcer in der Castra kannte, "Da unten scheint kaum Sonnenlicht, es ist kalt, nass, Ratten. Ich habe ihn nicht gesehen, aber in der Schlacht scheinbar getroffen, und nun in den Zellen in denen wir früher die schlimmsten Gestalten festhielten. Glaube mir, es geht ihm nicht gut. Ich hoffe für ihn dass er es übersteht."


  • „Ja, wär wohl weniger gut...“ Auch wenn Hadamar nicht glaubte, dass die ehemaligen Besitzer der Sklavin sich ernsthaft trauten Stunk zu machen dann, aber man musste ja kein Risiko eingehen. Er klopfte Corvinus kurz auf die Schulter, in einer Geste, von der er hoffte, dass sie tröstend ankam, als der noch mal auf Alwina kam – und hörte dann gespannt zu, als sein Kumpel weiter erzählte. Das was jetzt kam war etwas, was ihn definitiv interessierte, und scheinbar hatte Corvinus da einiges zu tun gehabt mit den Decimern. „Angegriffen? Aber sonst geht's denen noch gut, hu?“ Hadamar konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er ungläubig drein gucken sollte oder nicht doch eher lachen... wie dämlich war das denn, sich gegen eine Abordnung Soldaten auch noch zur Wehr zu setzen, an dem Tag, an dem Rom eingenommen wurde? Wenn Sönke tatsächlich den ersten Schlag abbekommen hatte, hoffte Hadamar, dass er dann ordentlich zugelangt hatte. Bezahlt schienen die Decimer so oder so zu haben dafür, dass sie sich nicht zusammen gerissen hatten... nach dem, was Corvinus so erzählte, konnte von der Casa wohl nicht mehr viel übrig sein, wenn nach den Soldaten auch noch der Mob quasi ungehindert hinein gekommen war. Sie alle hatten zwar Order gehabt, dass Plünderungen für sie selbst tabu waren und dass sie sie verhindern sollten, wenn sie die Gelegenheit dazu hatten... aber ganz ehrlich: bei solchen Leuten, die auf Seiten ihrer Gegner gewesen waren, und sich dann auch noch so uneinsichtig zeigten – da fehlte ihm jedes Mitleid. Und jede Bereitschaft, römische Soldaten ein Risiko eingehen zu lassen, um deren Hab und Gut zu schützen, indem sie marodierende Leute aufhielten.
    „Die ham nix anderes verdient dann“, kommentierte er kategorisch. „Ist ja noch schöner, auf der falschen Seite stehen und dann noch groß rummucken...“ Bei der Erzählung über Decima Seiana zog Hadamar dann allerdings kurz die Augenbrauen hoch. Eine Frau, die sich noch dazu vernünftig zeigte, und ausgerechnet Corvinus griff dann trotzdem so hart durch? Das zeigte ihm mehr als alles andere, wie übel sein Kumpel drauf gewesen sein musste an dem Tag. Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, und als Corvinus darüber mutmaßte, warum er das Weib hatte holen sollen, dachte Hadamar nun doch wieder darüber nach, ob das wohl das gleiche war wie das des Iuniers. So viele Weiber, gerade aus höheren Familien, waren ja nicht gefangen genommen worden – genauer gesagt hatte er nur von einem einzigen gehört bisher. Aber das hatte nicht unbedingt was zu sagen, mit den Gefangennahmen hatte er nichts zu tun gehabt, und selbst wenn es die gleiche war, spielte das ja keine Rolle für ihn. Wär nur ein bisschen interessant zu wissen, vielleicht sollte er Alrik mal fragen, wie viele Weiber von der Art in den Carcer gebracht worden waren, der musste das ja wissen. „Gut möglich“, antwortete er Corvinus allerdings nur mit einem leichten Achselzucken. „Irgendnen Grund muss es ja geben, dass sie eingeknastet wurde. Wobei Bückstück dann ein bisschen wenig wär... oder anders gesagt: dann müsst der Carcer voll sein mit Weibern, von dem was man so hört über Salinator.“ Jetzt grinste Hadamar breit.

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Raghnall verzog das Gesicht bei der Beschreibung. Zwar verwunderte es ihn etwas, was der Iunius erzählte – dass der Decimus offenbar in einem der schlimmeren Löcher gelandet war, obwohl er anderswo gehört hatte, dass er aufgrund seiner Position eigentlich eine der besseren Zellen bekommen hatte –, aber er war nicht selbst im Carcer gewesen. Und selbst die besseren Zellen würden nicht angenehm sein, schon gar nicht wenn man verwundet war. „Die Frage ist nur was kommt, wenn er es übersteht.“ Was der Cornelius machen würde mit dem Mann. Vielleicht war es besser für ihn, wenn er im Carcer starb. Aber Raghnall konnte nicht anders als dem Iunius insgeheim beizupflichten: er hoffte, dass der Decimus es überstand. Er kannte Seiana wie kaum jemand sonst, und er wusste besser als jeder andere, dass es das Potential hatte seine Herrin zu zerstören, wenn sie ihren Bruder verlieren sollte.
    Nach einem Moment des Schweigens räusperte sich Raghnall und wechselte dann das Thema. „Was hast du wegen dem Mädchen vor?“ Ein bisschen überfallartig, aber das war bewusst – er wollte sehen, wie der Iunius reagierte, wenn er so unvorbereitet auf das Kind angesprochen wurde.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Seneca verzog sein Gesicht zu einer, zumindest ein wenig, bedauernden Miene.. Was würde wohl kommen wenn er es übersteht? Er wollte es gar nicht so wirklich sagen, aber weder Raghnall noch er waren wirklich von der zarten Sorte, zumindest nicht was solche Themen anging, also blickte er kurz nach unten und ließ seinen Blick dann zum Palast schweifen.
    "Im besten Fall wird er seines Amtes enthoben, die Decimii müssen zahlen, und er darf Abseits der großen Bühne sein weiteres dasein fristen. Immerhin war er nicht lange im Amt, und hatte keine wirkliche Wahl unter Salinator.", resümmierte Seneca die Dauer von Serapios Mandat bei der Garde, "Wenn es schlecht läuft, droht im die Verbannung, oder die Hinrichtung.", sicher wusste Raghnall das schon, und sicher wusste er auch dass "Der schlechte Fall" wohl eher der reguläre Fall war, und es schon sehr glimpflich verlaufen müsste, und Palma sehr viel Gnade zeigen müsste, damit ersteres eintreten würde.
    Dann jedoch kam der Gallier auf etwas zu sprechen, was Seneca kurz die Gesichtszüge entgleisen ließ, schließlich hatte er in Bezug auf das Kind nie wirklich weiter als ein paar Tage gedacht. Er seufzte kurz, und verzog seine Lippen etwas ratlos..
    "Das Mädchen...", sagte Seneca, und man merkte wohl dass er ihr gerne einen Namen hatte geben wollen, "Ich will für sie sorgen. Keinen Zweifel, ich denke wenn sich das Chaos gelegt hat werde ich mich um sie kümmern. Aber was ist mit Seiana? Hat sie etwas dazu erwähnt?"

  • Die bessere körperliche Verfassung und eine ruhige Minute nutzend, setzte sich Menecrates in seiner Unterkunft an längst ausstehende Aufgaben. Sein Sekretär war ausgefallen, viele Hilfskräfte konnten nicht schreiben und so wühlte sich der Legat mit Unterstützung seines Enkels Felix durch den Berg an ausstehenden Beförderungen, die er für notwendig erachtete. Keiner kannte die Zukunft, auch Menecrates nicht. Er wusste nicht einzuschätzen, wie lange er noch Position und Möglichkeit für derlei Schritte innehatte.


    In einem weniger förmlichen Akt wurden die Schriftstücke später an die jeweiligen Centurien verteilt.

  • IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MARCUS MARIUS MADARUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXIII A.U.C.
    (18.7.2013/110 n.Chr.)
    .


    ZUM
    OPTIO - LEGIO II GERMANICA


    Herius Claudius Menecrates



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    GAIUS ARTORIUS REGULUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXIII A.U.C.
    (18.7.2013/110 n.Chr.)
    .


    ZUM
    OPTIO - LEGIO II GERMANICA


    Herius Claudius Menecrates



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    LUCIUS DUCCIUS FEROX


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXIII A.U.C.
    (18.7.2013/110 n.Chr.)
    .


    ZUM
    CENTURIO - LEGIO II GERMANICA


    Herius Claudius Menecrates

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Eigentlich hatte Raghnall keine Antwort erwartet. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was kommen würde wenn der Decimus aus der ganzen Sache heil rauskam, er hatte das eigentlich nicht unbedingt hören müssen. Sein Gesichtsausdruck wurde düster, als er den Iunius die Optionen aufzählen hörte, aber er kommentierte es nicht weiter... es gab einfach nichts zu sagen. Und nichts zu tun, außer abzuwarten.


    Mit dem nächsten Thema hatte Raghnall dann erfreulicherweise weit mehr Erfolg als mit dem ersten, und das schon nach der ersten kleinen Frage. Er sah, wie seinem Gegenüber die Gesichtszüge entglitten, für einen Moment nur, aber der war genug. Es bedeutete ihm etwas, hieß das, und genau das deutete er auch mit seinen Worten an: er wollte für die Kleine sorgen. „Ob Seiana was erwähnt hat?“ Raghnall stieß einen Laut aus, der halb Schnauben und halb Lachen war. „Natürlich hat sie das. Sie hat schon alles durchgeplant, was denkst du denn? Ich dachte du kennst sie inzwischen.“ Er zuckte die Achseln. „Aber du bist der Vater. Hau auf den Tisch, wenn's sein muss. Das heißt, wenn du das wirklich willst. Wenn nicht: wie schon gesagt, sie hat sich um alles gekümmert. Das Mädchen wird als Decima aufwachsen. Irgendein entfernter Zweig, in irgendeiner Provinz, Eltern gestorben“, umriss er kurz, was Seiana sich gedacht hatte.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Seneca lächelte kurz als Raghnall ansprach, dass er Seiana mittlerweile kennen müsste. Und in der Tat, er hatte sich schon gedacht dass Seiana irgendeinen Plan hatte, nur wie genau dieser aussehen würde, war ihm bis zu diesem Zeitpunkt ein Rätsel..
    Als Raghnall den Plan schildert, blickte Seneca auf den Boden, und schob seine Augenbrauen ein wenig skeptisch zusammen. Weit weg sollte sie aufwachsen, ihre Eltern gestorben, nein, das war nicht die Art von Zukunft die sich Seneca für das Kind erhofft hatte..
    "Nein, sie ist auch eine Iunia. Sie hat es nicht verdient unter solchen Umständen aufzuwachsen.", befand Seneca und blickte Raghnall wieder an, "Ich werde das Kind bei uns aufnehmen. Vielleicht erzähle ich erst einmal dass es ein Waisenkind eines gefallenen Kameraden sei. Oder was weiß ich..", erklärte der Centurio und fuhr fort, "Aber sie wird als Iunia aufwachsen. Dafür werde ich sorge tragen.", Seneca war fest entschlossen die Kleine bei sich aufzunehmen. An der Erklärung müsste noch ein wenig gearbeitet werden, Seneca hoffte Axilla würde ihm das abkaufen, aber dafür hatte er wohl noch ein wenig Zeit zum nachdenken.
    "Wie ist denn die Lage in der Insula? Habt ihr dort noch alles was ihr braucht?"

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Raghnall runzelte flüchtig die Stirn, als er die Antwort hörte. „Naja... Seianas Plan sieht immerhin vor, dass das Mädchen als ein ehelich geborenes Kind aufwächst. Womit sie später mehr Chancen hätte.“ Der Gallier war sich bewusst darüber, dass später mehr Chancen zu haben nicht alles im Leben war, schon gar nicht im Leben eines Kindes. Und als Sklave, der er war, fand er spätere Chancen auch gar nicht so wichtig. Man kam auch so recht gut durch's Leben, wenn man nur wusste wie. Aber ihm war auch klar, dass die Decima Wert auf solche Dinge legte – dass sie lange überlegt hatte, wie sie es so hinbekam, dass das Kind nicht den Makel einer unehelichen Geburt trug. „Und nur so als Tipp: wenn du sie wirklich zu dir nehmen willst, solltest du vorher überlegen, welche Geschichte du erzählst...“ Raghnall bezweifelte, dass die Decima sonderlich glücklich sein würde über das Oder was weiß ich. „So weit ich weiß ja. Jedenfalls haben sie nichts gesagt, als ich vorhin da war.“







    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Raghnalls Antwort klang im Prinzip plausibel, ein eheliches Kind vom Land, eine Decima, im Prinzip nichts schlechtes, nur hatte die Sache einen Makel..
    "Sie ist meine Tochter.", entgegnete Seneca, nicht etwa trotzig, aber doch recht bestimmt.
    Er wusste dass wieder mal sehr schwer werden würde, aber da hatte er ja mittlerweile ein wenig Erfahrung mit.
    "Mach dir darum keine Sorgen. Ich werde schon alles hinbiegen. Natürlich muss ich vorher mit Seiana sprechen, ich bete zu den Göttern dass sie bald freikommt.", sagte Seneca etwas resignierend. Er vermisste sie, das war es, natürlich ging es auch um die Zukunft des Kindes, aber er wollte sie auch einfach nur wiedersehen.
    "Gut, du weißt ja, wenn es an etwas mangelt, werde ich unverzüglich Hilfe leisten."

  • Manius Arennius Cavarinus

    http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg
    Mit unbewegter Miene, aber sehr aufmerksam besah Cavarinus sich das Lager der zweiten Legion, als er hinein ritt, um zum Legatenzelt im Zentrum zu gelangen. Seine Legion, ab sofort. Erst am Morgen war er informiert worden, dass der Kaiser ihn zum Legat der II ernannt hatte, nachdem er zuvor schon lange Jahre die XI befehligt hatte – und Cornelius begleitet hatte von Syria bis hierher, auf dem Weg den Thron für sich zu reklamieren. Den Partherkrieg hatte er miterlebt, jetzt diesen Bürgerkrieg, und nun hieß es für ihn: auf nach Germanien. Von einer Grenzprovinz in eine andere, was ihn allerdings wenig störte. Er hatte nicht explizit darum gebeten, versetzt zu werden, aber er hatte deutlich gemacht, dass er seine Zukunft nicht in Rom sah, und dass er auch nicht scharf war auf einen Posten, auf dem das Leben bequem war. Nicht seins. Nicht so lange er noch jung genug war, ein anderes Leben zu führen.


    Als er das große Zelt erreicht hatte und von seinem Pferd abstieg, ließ er zuallerst den Stab zu sich kommen, stellte sich vor und hielt ihnen die Ernennungsurkunde mit dem Siegel des Kaisers unter die Nase. Und verteilte dann seine ersten Befehle. „Wird Zeit, dass Rom uns los wird. Die Truppen sollen das Lager abbauen und sich bereit machen; morgen früh sollen sie antreten – sie lernen ihren neuen Legaten kennen, danach brechen wir auf.“ Die Männer um ihn herum nickten und verschwanden, um sich um alles Nötige zu kümmern.




  • Manius Arennius Cavarinus

    http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg
    Nachdem der Stab verschwunden war, griff Cavarinus sich zunächst mal ein paar Lageberichte der Legio II und ging diese durch, führte sich zu Gemüt, wie der Stand der Truppen war, vor allem wie viele Männer gefallen oder verletzt waren. Bei der Gelegenheit fiel ihm auch auf, dass noch einige Männer bei der Secunda waren, die hier eigentlich nichts zu suchen hatten... „Thalatio“, brüllte er nach seinem Scriba.
    „Ja, Legat?“
    „Bring mir mal einen der Prätorianer her.“




  • Seneca hatte die Männer der II. beobachtet und bemerkte wie sich langsam alle daran machten ihren Kleinkram zusammenzupacken, scheinbar ging es für sie bald nachhause, die Lager in Rom leerten sich, der Alltag würde bald zurückkehren, eine gute Sache.
    Doch plötzlich wurde sein Müßiggang gestört, und er wurde von einem Miles darum gebeten zum Legaten der II. mitzukommen, eine ungewöhnliche Bitte, aber natürlich leistete Seneca dem Folge..


    ...kurz darauf war der Iunier auch schon beim Arennier, wie gewohnt grüßte er knapp militärisch, "Salve Legatus. Centurio Aulus Iunius Seneca von den Prätorianern meldet sich wie befohlen.", und nahm Haltung an.

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Zur Abwechslung mal hatte Raghnall den Anstand, den amüsierten Gesichtsausdruck zu unterdrücken, der sich ihm eigentlich aufdrängen wollte, als er die Antwort des Iunius hörte. Sie ist meine Tochter. Harr! Wenn er so bei Seiana ankam, schätzte der Gallier dass es nicht allzu lange dauern würde, bis die Decima einknickte.
    „Wie du meinst“, erwiderte er nur, um einen neutralen Tonfall bemüht. „Ich wollte nur darauf hinweisen, was meiner Herrin wichtig war bei ihren Planungen.“ Bei den anschließenden Worten nickte er. „Hoffen wir das beste... und ich werde mich melden, wenn irgendwas ist.“ Wovon Raghnall allerdings nicht ausging. Die Verstecke der decimischen Finanzen immerhin waren unangetastet geblieben, so dass es keine Probleme darstellte, für das Nötigste zu sorgen – sofern es in Rom nicht generell Engpässe gab, aber daran würde dann auch der Iunius nichts ändern können. „Eins noch... sie hat langsam mal einen Namen verdient. Wenn du sie wirklich zu dir nehmen willst, solltest du ihr bald einen geben.“






    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Manius Arennius Cavarinus

    http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg
    „Centurio.“ Cavarinus nickte knapp zur Begrüßung, als einer der Prätorianer wie angefordert kam und zu ihm durchgelassen worden war. „Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, wird die Secunda nicht mehr allzu lange vor Rom verweilen. Sorg dafür, dass die Prätorianer, die nach Vicetia dieser Legion zugeteilt, aber nicht dauerhaft versetzt wurden, ihre Sachen packen. Findet euch in der Castra Praetoria ein und meldet euch dort bei Tribunus Angusticlavius Laetilius Blasio.“ Laetilius war zuvor Tribun unter ihm bei der XI gewesen – ein fähiger Mann, Cavarinus hatte die Versetzung zu den Prätorianern befürwortet. Und es erwies sich auch schon als Vorteil, ihn zu kennen: so würde Cavarinus ohne große Probleme in Erfahrung bringen können, ob der Centurio seinen folgenden Auftrag auch erfüllte: „Gib ihm das hier“, er zückte eine versiegelte Schriftrolle und reichte sie dem Centurio, „wenn du dich bei ihm meldest.“ Es war wohl nicht schwer zu erraten, dass darin eine Auflistung aller Prätorianer zu finden war einschließlich einer Einschätzung, seit sie den Eid auf den Cornelius geleistet hatten – wer sich vorbildlich benommen hatte und wer kritisch zu beobachten war.




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