[Extra Pomerium] Feind in Sicht! Die Rebellen stehen vor Rom

  • Schön, dann war es an ihm, eine Entscheidung für die Hauptstadt des Imperiums zu treffen. Für ihn den Tribunen der Cohortes Urbanae. Einem kleinen Rädchen im großen Räderwerk. Von dem jetzigen Imperator war seit dem Aufmarsch der Rebellen nichts mehr zu sehen oder zu hören gewesen.


    Die Skythen hatte er ihm geschickt, ob er sich schon in sein Schwert gestürzt hatte oder auf geheimen Wegen aus Rom geflohen war? Egal! Auch vom Procurator hörte man in den vergangenen Tagen verdächtig wenig. Dieser war bestimmt schon daran seine Zukunft zu regeln! Auch egal !


    Proximus beratschlagte sich mit seinen treuen Centurio Kaeso Foslius Cato, sowie weiteren Offizieren der Cohortes in seinem provisorischen Hauptquartier nahe dem Palatin. Man beratschlagte sich. Teile der Mannschaften wollten Salinator die Treue halten, er war lange ihr Anführer gewesen. Andere wiederum wollten dem ganzen ein Ende machen. Im Anschluss an die Beratungen war man sich ziemlich einig.


    Dieser Zustand war keiner mehr, das Leben in Rom war praktisch zum erliegen gekommen. Es hatte zwar noch keine Revolte gegeben, aber lange konnte dies nicht mehr dauern. Der Pöbel randalierte schon. Mit den vorhandenen Männern war eine Verteidigung mehr schlecht als recht möglich und Proximus fragte sich, auch wen oder was er mittlerweile verteidigte.


    Proximus wies einen Teil der Cohortes Urbanae an, die frisch angeheuerten Grünschnäbel , welche auf der Mauer ihren Dienst verrichteten nach Hause zu schicken und sich dann ruhig zu verhalten. Die Waffen wurden zuvor eingesammelt und in den verschiedenen Cohortesstandorten , welche über Rom verteilt waren, nach Möglichkeit, eingelagert. Weiter fanden sich die Reste der Cohortes in diesen Standpunkten ein. Die Cohortes wurden vom Palatin abgezogen. Nur eine Wache von wenigen 20 Mann verblieb dort.
    So war es in den Cohortesstandpunkten bald brechend voll.
    Die weiteren Verteidiger der Stadt lies der Tribun informieren, sollten die Vigiles und die Gladiatoren für sich selbst entscheiden was sie tun wollten, aber ohne die Cohortes waren diese eh nur noch ein Häufchen Elend.
    Die wenigen Prätorianer die noch in der Stadt waren, hatte er auch informiert und vor selbstmörderischen Aktionen gewarnt.
    Proximus selbst begab sich zu dem Stadttor der Via Flamina.


    Er saß zusammen mit weiteren hochrangigen Offizieren sowie Cato zu Pferd und lies das Tor öffnen.


    Dann warteten sie.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Männer der Cohortes Urbanae hierher!!!" "Schützt den Tribun!!!"
    Charmis und ich standen zwischen zahlreichen anderen Männern verstreut auf den Zinnen von einem der Stadttore und beobachteten wie gebannt die feindlichen Heerhaufen, als plötzlich ein Tumult hinter uns aufbrandete! Das war es worauf wir solange angespannt und voller Angst gewartet hatten, die feindlichen Truppen waren uns in den Rücken gefallen! Hektisch drehten wir uns um in Richtung des Gebrülls, aber was wir sahen waren keine römischen Legionäre sondern Einheiten der kaiserlich-skythischen Leibwache, welche drauf und drann war mit den Truppen der Cohortes Urbanae handgemein zu werden! Irgendwie stürzte mich dieser Anblick jetzt in Verwirrung, denn es war offensichtlich, das die Skythen es auf den höherrangigen Offizier in der Lorica Musculata abgesehen hatten.
    "Täuschen mich meine Augen oder ist das Onkel Proximus?"Charmis der ausnehmend gute Augen hatte und Proximus schon im Hause vom Marcus Iulius Dives in Ostia bei einem Festgelage bewirtet hatte, bestätigte meine Vermutung."Er ist es Dominus!" "Sollen wir Ihm zu Hilfe kommen?" Eine gute Frage, ganz offensichtlich kämpfte hier jeder gegen jeden!!! Soetwas wie Ehre oder Loyalität schien es hier wohl nicht mehr zu geben. Wahrlich das Imperium Romanum befand sich wieder mal auf einem der moralisch-politischen Tiefpunkte seiner geschichtlichen Existenz. "Nein!!!" "Wenn der Tribun Proximus den Kaiser hintergangen haben sollte so ist das seine Angelegenheit!" "Wir haben strikte Order die Tore zu halten und auf unseren Posten zu bleiben!" "Aber wer dem Tribun vor den Skythen beschützen möchte, den werde ich als gemeiner Miles wohl kaum davon abhalten können." "Ich jedenfalls halte weiter zu Vescularius Caesar!"Kaum das ich das gesagt hatte, stürmten ettliche Männer hinunter von den Zinnen, um Proximus Mannschaft im Handgemenge mit den Skythen noch weiter zu verstärken.

  • Zitat

    Er saß zusammen mit weiteren hochrangigen Offizieren sowie Cato zu Pferd und lies das Tor öffnen.


    Dann warteten sie.




    ...und ich stand ganz allein wie versteinert auf den Zinnen und sah dem Übergabespektakel von oben zu! Was für eine Blamage für die Gens Iulia!!!(Persönliche Meinung.)

  • Zitat


    Original von Marcus Iulius Proximus
    Er saß zusammen mit weiteren hochrangigen Offizieren sowie Cato zu Pferd und lies das Tor öffnen.


    Dann warteten sie.



    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpgAls die Tore geöffnet wurden, war man auf der anderen Seite erst einmal alles andere als vorbereitet... nein, man war sogar regelrecht überrumpelt davon. Die aufgehenden Torflügel sorgten vor allem erst einmal dafür, dass man sich hektisch Befehle zuschrie, immerhin konnte es sich um einen Ausfall der verzweifelten Belagerten handeln. Tat es aber offensichtlich nicht, denn den hinter ihren Verschanzungen wartenden Männern trat niemand entgegen. Das Tor blieb leer... aber offen.
    Die Meldung machte in brandeseile die Runde, und bald hatte sie sich auch zum Feldherrn des Unternehmens durchgearbeitet... der ebenso überrumpelt war, aber keineswegs verärgert darüber.
    "Nun denn... ihr wisst, was ihr zu tun habt.", brummte er den anderen ihn umgebenden Stabsoffizieren zu, welche sofort dafür sorgten, dass die Meldung jede einzelne Legion erreichte. Von den zwei Centurien seiner eigenen Leute, die ihn im Nervenzentrum umgaben, gab es hier nur die erste Legion an der Via Flaminia... also würde er auch eben die brauchen, so die anderen Tore nicht auch schon geöffnet waren.
    "Der Praefectus der Prima soll seine Leute in Schuss bringen, verlieren wir keine Zeit... rein da!", gab er noch weiter, bevor er nach draußen trat und sich sein Pferd bringen ließ... um zusammen mit seiner Leibwache den vorhermarschierenden Centurien zu folgen. Außerhalb Schussreichweite blieb er stehen, den Marsch der beiden Centurien in die Stadt hinein, die sie schon so lange hatte draußen herumstehen lassen, gebannt beobachtend. Die beiden Centurien formierten und schoben sich, um etwaige Fallen durch Wurfgeschosse und Steinwürfe zu begegnen, in Testudo-Formation durch das Tor.. den dort wartenden iulischen Tribun und dessen Begleitung erst einmal vollkommen links liegend lassend. Ein gebellter Befehl, und mehrere Männer stürmten aus der Formation in die Türen der Wehrgänge des Tores und hinauf, wo sie auf ein paar Urbaner trafen...
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    Zitat


    Original von Gaius Iulius Sabinus
    ...und ich stand ganz allein wie versteinert auf den Zinnen und sah dem Übergabespektakel von oben zu! Was für eine Blamage für die Gens Iulia!!!(Persönliche Meinung.)



    "Mach keinen Scheiss, Junge.", zischte einer der Soldaten, die zuerst oben ankamen und das Tor sicherten, dem dort herumstehenden Mann zu, und machte sich sofort daran ihm die Waffen abzunehmen, und ihn in Richtung der Treppe zu bugsieren: "Los, runter hier..."
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    Als das Tor gesichert war gab man nach außen ein Signal, was den Flaminier langsam durch das Tor reiten ließ, bis er schließlich dem Tribunen der Urbaner Auge in Auge gegenüberstand: "Iulius, Verteidiger Roms... du hast die richtige Entscheidung getroffen. Darf ich davon ausgehen, dass deine Männer die Waffen niedergelegt haben und sich friedlich verhalten werden?"

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Der Romkaiser? Seneca fragte sich kurz ob er einen Legionär vor sich hatte, oder ob der Kerl von der anderen Seite des Limes kam, und sich irgendwie in die Legion gemogelt hatte. Wie dem auch sei, vielleicht war das im hohen Norden auch einfach so..
    Sein Gesicht wurde ernster, er schaute kurz durch das Lager, sah ein paar seiner Männer, ein paar normale Legionäre, und blickte dann rüber zu den Mauern..


    "Wir sind Prätorianer.", sagte er knapp, und wusste natürlich dass das dem Jungen nicht reichen würde, "Wir dienen dem Kaiser. Keiner Person, sondern der heiligen Institution des Kaisers.", erklärte er. "Ich habe Ulpius gedient, meinen Eid auf ihn geschworen. Und wir haben versagt. Dann kam Salinator, und mit ihm das Chaos. Wir hätten uns aus allem herausgehalten, aber dann wurden wir in den Kampf geschickt, und jetzt bin ich hier.", er erinnerte sich an die letzte Zeit. Das Testament von welchem ihn Axilla erzählt hatte, die Verhöre, die Reise nach Sardinia...
    "Die Fronten sind nicht klar zu erkennen. Man kann nicht erkennen wer Feind und wer Freund Roms ist, dafür wurden wir schon zu tief in diese Sache hineingezogen.", er stockte kurz, "Vielleicht ist es das was uns die Seite wechseln ließ, wären die Hintergründe nicht so widersprüchlich, hätten sich viele wohl eher ins Schwert gestürzt als sich euch anzuschließen."


    Hadamar zog die Augenbrauen hoch. „Soll das heißen wir haben nicht denselben Eid geschworen?“ Er war sich zwar nicht ganz sicher, was der Centurio mit der heiligen Institution des Kaisers meinte, aber: der Eid, den er geleistet hatte, da war kein Kaiser namentlich erwähnt. Und als der eine umgebracht worden war, da hatte es halt die Wahl gegeben... zwischen dem Romkaiser, der in der Hauptstadt geblieben war, und dem anderen, der eben nicht in der Stadt geblieben war, dem die germanischen Provinzen dann als ihren Kaiser ausgerufen hatten. Und: er begriff immer noch nicht, wie eine ganze Truppe – noch dazu eine, die angeblich so elitär war wie die Schwarzen – einem Mann diente, über den sie insgeheim lachten. Und der sogar für Chaos sorgte.
    Das nächste allerdings konnte er verstehen. Es war beschissen nicht zu wissen, wer Freund und wer Feind war, wo die Fronten verliefen, und er hatte immer noch nicht ganz kapiert, wer da nun wie Recht hatte mit seinem angeblichen oder tatsächlichen Anspruch auf den Thron. Er war dafür zu weit weg, zu weit von der Politik, zu weit von Rom... und letztlich war es auch egal. Auch wenn er neugierig war, auch wenn er wissen wollte, wie das ganze zusammenhing, am Ende tat er seinen Dienst – und seine direkten Vorgesetzten waren den Göttern sei Dank von der Art, die er respektierte. Auch wenn er sie nicht unbedingt alle leiden konnte. Er wusste nicht, wie er reagiert hätte, wäre er in der Situation des anderen gewesen.


    Eines allerdings wusste er... dass er nämlich schon wieder nicht verstand, was der Kerl jetzt am Schluss sagte. Wieder schossen seine Augenbrauen nach oben. „Du hättest dich also umgebracht, wenn das anders gewesen wär?“ echote er ungläubig. Das ging nun tatsächlich über seinen Verstand... Hadamar hing einfach zu sehr an seinem Leben. Er war sich da ziemlich sicher, dass er versucht hätte sich irgendwie zu retten, und wenn das hieß: überlaufen, mei, dann war es halt so.

  • Nachdem Hadamar den iulischen Duumvir und seinen Kollegen zur Castra gebracht hatte, verteilte er die nächsten Aufgaben und delegierte ein paar von denen, die bei ihm als nächstes angestanden hätten... dann machte er sich auf den Weg zur Prima, um dort wie versprochen den Primus Pilus aufzusuchen und über die Gefangennahme seines... was war es? Ah ja. Seines Großneffen zu informieren.


    Da er den Primus Pilus dort vermutete, wo auch sein eigener die meiste Zeit zu finden war, suchte Hadamar sich seinen Weg bis zum Zentrum der Legio I, dort, wo der Stab zu finden war, und wandte sich dort an einen der Soldaten. „Ich habe eine Botschaft für den Primus Pilus Iulius Licinus... wo kann ich den finden?“

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    Die Skythen hatten die Warnung bekommen. Als sie ihre Waffen und Körper einzusetzen versuchten um sich den Weg frei zu machen, stellte sich die anwesenden Urbaner in den Weg. Durch das Getümmel aufmerksam gemacht, kamen umstehende Urbaner schnell hinzu, sodass die Skythen schnell einer Übermacht an Cohortes Urbanae gegenüberstanden.


    In der Folge lag es an Ihnen, ob sie diesen Weg bis zur anderen Welt gehen wollten.




    Die Skythen ließen sich weder durch das Geschrei noch die Waffen beeindrucken, immerhin hielten sie sich für größer, stärker, besser ausgerüstet, besser trainiert und außerdem waren sie die Leibwache des Kaisers. Entsprechend furchtlos warfen sie sich auf ihre Gegner, so dass von diesen nicht weniger sterben sollten als sie selbst waren, wenn man sie schon mit Gewalt aufhalten wollte.

  • Corvinus inspizierte gerade seinen Stellungsabschnitt und die errichteten "Barrikaden" als ein Läufer die Runde machte das die Salinatortreuen wohl an der Flaminia das Tor geöffnet hatten aber eben keinen Ausfall gemacht hatten.
    Schnell blickte er zu den feindlichen Stellungen auf der anderen Seite des Forum Borarium. War die Besatzung da vorher schon mehr oder weniger nur symbolisch gewesen sah er jetzt niemanden mehr.
    War das eine Finte... machten die irgendwo anderes einen Ausfall... sollte er die Chance nutzen und hier durchbrechen...


    Sein Arm schoss zur Seite und er winkte mit einer herrischen Geste seinen Cornicen heran.
    "Blas sofort zum sammeln! Ich will alle sofort kampfbereit hier haben!"


    Der Befehl wurde natürlich sofort umgesetzt


    "TÖRÖÖÖÖÖÖ" bließ der Cornicen das Signal für Corvinus Centurie das alle die gerade nicht vorne an der Barrikaden standen sondern irgendwo am anderen Tiberufer bei den Zelten lagernt, sich in "Schale zu schmeißen hatten und nach vorne kommen sollten.

  • Zitat


    Original von Lucius Helvetius Corvinus

    ...



    Üüs Taachten hual´ jit fast omslüngen
    Wat üüs fan litj ap wert en lef
    Üüs Terp, hur wü tö Skuul jens gingen
    Üüs Mark, üüs Hiir´, di Wai bi Klef
    Ark Stich, hur wü üs Jungen ronen
    Ark Stegelk, diar aur Eeker gair
    Di Hooger, hur wü Biike bronen
    Hat es jit ales üp sin Stair



    Sang Sönke ein Lied, dass er zuhause einmal gelernt hatte, während er hinter der Barrikade hockte und mit einem Stück Leder auf seinem Helm rubbelte. Den Dreck von Vicetia würde er wohl nie wieder zur Gänze abbekommen. Andererseits würde er genug Zeit haben es zu versuchen, denn hier tat sich rein garnix. Wie lange hatte er hier nun rumgestanden und über den Tiber gestarrt, in der Hoffnung dass sich etwas tat? Zu lange... und ebenso zu lange hatte er auf seiner Ausrüstung herumgeschrubbt. Und das Würfeln erst... wenn das so weiterging, würde er seinen Sold und seine Beute des ganzen Feldzugs verspielt haben bevor sie wieder zurück nach Hause kamen. Dabei wollte er seinen Eltern doch gut was davon abgeben, damit sie sahen wieviel er jetzt verdiente. Und dann... naja, der erste Freigang, die Tabernae hier in Rom sollten ja auch nicht von schlechten Eltern sein, und die Weiber erst..
    Bevor er sich allerdings an den Gedanken an die römische Weiblichkeit ergötzen konnte, riss ihn ein Signal aus den Gedanken... der Cornicen machte sich in aller Deutlichkeit bemerkbar. Erst hielt Sönke das nur für eine Übung, doch als er die ersten flitzen sah, fiel auch bei ihm der Dupondius: Ernstfall! Sammeln! Bewaffnen! ALLES! LOS!


    Sönkes Körper reagierte bevor sein Geist es tun konnte: der Lederlappen wurde achtlos beiseite geworfen, der Helm auf den Kopf gedrückt und die nahebei liegenden Scutum und der Gladius gepackt um sich noch im Rennen zum Centurio in Ordnung zu bringen. Es war die mittlerweile x-fach geübte Routine, die ihn sofort seinen Platz in der angetretenen Centurie finden ließ. Erwartungsvoll glotzte er zusammen mit den anderen den Centurio an... und wie viele andere hoffte er jetzt darauf, dass das bloß kein Scherz war.

  • Fast hätte Regulus den Klang der Cornicen überhaupt nicht verstanden. Er war immer sehr bemüht sich die Ohren zuzuhalten, wenn Madarus mal wieder eines seiner merkwürdigen Barbarenlieder sang. Der Artorier konnte immer kein einziges Wort dieser komischen verstehen und seinem ästhetischen Geschmack nach, war Madarus auch nicht gerade jemand, der in der Öffentlichkeit singen sollte. Der Artorier spielte sogar schon mit den Gedanken sich etwas Brot in die Ohren zu stopfen, damit er möglichst nichts mehr hören musste und seine Hände nicht so gebunden waren. Aber im Moment gab es ja ohnehin nicht allzu viel zu tun. Sie saßen nur mühsam ihre Zeit ab. Aber selbst wenn Regulus die Cornicen nicht gehört hätte, so wären ihm dennoch die plötzlich herumlaufenden Kameraden um ihn herum aufgefallen und so wurde er dann ebenfalls aus seiner Langeweile herausgerissen. Ja, der Klang der Cornicen war nebenbei sogar überaus wohltuend, für die sonst so gequälten Ohren des Artoriers.


    Schnell wurde das Zeug zusammengesucht und die Erwartungshaltung war groß. Würde jetzt endlich was passieren? Regulus starrte jedenfalls ganz genauso wie alle anderen gebannt auf den Centurio.

  • Sehr zügig kamen die Legionäre die ihm verblieben waren dann auch angelaufen wir Corvinus zufrieden feststellte. Aufgrund der Verluste ihrer Cohorte gab es im Moment auch nur noch 3 Centurien dafür waren diese aber auch fast wieder auf vollker Stärke... naja wenigstens halbwegs.


    Wie vorher besprochen und als Befehlt ausgegeben besetzten die heranstürmenden Männer ihre jeweiligen Abschnitte der Barrikade und erkannten.... das kein Gegner auf sie zustürmte und selbst der alte Sack Burdo würde mit seinen Augen erkennen das die gegnerische Barriakade welche eh nur spärlich und dazu noch mit zweitklassigen Stadtwachen besetzt gewesen waren scheinbar nun vollkommen verwaist waren.


    Corvinus überlegte derweil hin und her. Dies war einer der Moment, so glaubte er wo eine richtige Entscheidung viel Ruhm und Ehre und eine falsche den Tod oder noch schlimmeres bringen konnte. Er warf kurz einen Blick über den Tiber dahin wo grob das Zelt des Legaten und der Tribune stehen mussten. Wenn er während dieses Feldzuges eines gelernt hatte dann das, was ihm freilich die alten Hasen im Centurionat auch vorher schon gesagt hatte, von diesen hohen Herren war seltenst was zu erwarten und dann noch seltener was Gutes. Er konnte sich gar nicht mehr genau erinnern wann er den Legaten das letzte mal gesehen hatte.... doch ganz kurz als sie die übergelaufenen Prätorianer vereidigt hatten... aber sonst. So aktiv und ausgesprochene Führungspersönlichkeit er in Mogontiacum auch gewesen war. Auf diesem Feldzug hatte ihr Legat quasi nicht statt gefunden. Vielleicht war er aber auch einfach zu alt und das "harte" Leben auf einem Feldzug einfach nicht mehr gewachsen gewesen. Corvinus musste kurz schmunzeln, auf außenstehende wohl eher ein diabolisches Grinsen, als er sich vorstellte wie "hart" es als Legat sein musste zu reisen mit dem ganzen Brimborium an Sklaven und Diener um einen herum. Ob der sein Ding beim pissen noch selber halten musste... na so dekadent würde er wohl noch nicht sein.


    Die Tribune waren aber auch nicht viel besser. Meistens ja junge Burschen die es einfach zu was bringen wollten. Man konnte schon froh sein wenn die einem nur nach einer siegreichen Schlacht den Ruhm wegschnappten.
    Corvinus blickte einmal nach links und rechts und schaute nach den beiden Crispas seiner "Standeskollegen". Er wusste das beides relativ alte Männer und Veteranen waren aber er konnte sich nicht vorstellen das sie schon einmal davor standen Roma anzugreifen oder einzunehmen.
    Diese bescheuerte Sache mit dem Pomerium .... wenn die nicht gewesen wäre hätte er schon längst gewußt welchen Befehl er geben würde.
    Auf der Brücke sah er einen Melder in Richtung der Zelte der Tribunen und Legaten flitzen. Bald würde der Moment wahrscheinlich vorbei sein wo man noch selber eine Entscheidung würde treffen können. Corvinus grinsen wurde breiter und diabolischer als er sich zu seinen Männern und der Verschanzungen wandte.
    Er zog sein Gladius und brüllte:
    "Milites!!
    Gladios stringite!"

    Sein Arm schoss etwas runter und deutete auf die feindliche Verschanzungen
    "Cursim!
    Reißen wir diesen Witz da drüben ein!"


    Und dann lief Corvinus loß. In Gedanken sandte er noch ein
    "Mithras Herr des Lichts
    Sei bei mir!"

    an seinen Gott und war gespannt ob und wie er die andere Seite des Forum Boariums erreichen würde.

  • Gern hätte man die Gedanken des Centurios lesen können, vor allem in dem Augenblick als sich dieses breite Grinsen in seinem Gesicht ausbreitete. Was dann folgte bedeute nur eines: Das Herumsitzen war vorbei! Rom, oh Rom, wie lange musste du jetzt von außen betrachtet werden, bevor du endlich erobert werden konntest. Rom erobern? Naja, in der allgemeinen Interpretation der Sachlage wurde Rom natürlich nur befreit, befreit von einem Tyrannen. Und diese Mission neigte sich nun ihrem Ende. Bald schon könnten sie vielleicht wieder den Weg nach Mogontiacum antreten, es war alles gar nicht mehr so weit weg.


    Regulus folgte dem Befehl des Centurios und Schritt mit allen anderen auf die Verschanzungen zu, die so gut wie nicht besetzt waren. Oder würden sie vielleicht doch? Vielleicht war ja alles doch nur ein Trick und sie würden hier noch ihr blaues Wunder erleben. Sicher sein, konnte man sich dem nicht und wahrscheinlich hätte der Centurio seine Männer damit in den sicheren Tod geschickt, ohnehin konnte man sich fragen, ob der Helvetier schon von irgendjemandem Weisung erhalten hatte, aber der Mann wurde in seiner Centurie eigentlich nicht mehr wirklich hinterfragt - zumindest vom Artorier nicht. Der hatte so geblutet bei Vicetia, dass sich das schon irgendwie in die Köpfe der Männer gebohrt hatte, dass er irgendwie doch schon was drauf hatt, was allerdings dennoch niemanden davon abhielt ausreichend Witze über dessen aufgeschlitzter Pobacke zu machen.


    Sie bewegten sich auf die Verschanzungen zu... nur noch ein paar Meter... würden sie hier so einfach so durchkommen? War Rom schon so gut wie in ihrer Hand?

  • Zitat


    Original von Lucius Duccius Ferox


    ...



    Ob er sich umgebracht hätte? Auf diesen Gedanken war Seneca gar nicht gekommen, es geschah alles zu schnell, sie hatten auf verlorenem Posten auf den Mauern Vicentias gekämpft, der Nachschub versiegte, alle rannten weg, sie waren verloren. Dann kam die Kapitulation, es wurden kurz die Orden verteilt, eine lächerliche Veranstaltung, dann ging es zur Sammelstelle der Gefangenen, genug Zeit einen ehrenhaften Tod zu finden hatten sie dort nicht, eventuell hätte er in der Schlacht sterben sollen, das wäre wohl der iunische Weg gewesen, wie sein Vater vor ihm und davor sein Vater.
    Aber es gab zu viel was ihm am Leben hielt. Axilla, seine notorisch unsichere Cousine welche in manchen Situationen zur Löwin wurde, Diademata, Avianus, all die Iunier, die er nicht im Stich lassen konnte. Serrana, ihre Kinder, die er kaum kannte, aber vor allem, vor allem sie. Seiana, immer wieder pochte ihr Name in seinem Kopf, Seiana, die wunderschöne Seiana, er hatte in den Wochen und Monaten versucht alle Erinnerungen an sie zu bewahren, ihre Stimme, ihren Geruch, ihr Aussehen, das Gefühl ihrer Haut, und außerdem, sie war die Mutter eines Kindes, vermutlich seines Kindes, und er wusste nicht wie es um sie stand, auch wenn er ständig an sie dachte..


    Ob er sich umgebracht hätte? Es hätte seine Ehre gerettet, aber er hätte zu viel verloren, nach kurzer Denkpause blickte er den Optio an, "Es gibt Dinge für die es sich zu leben lohnt.", sagte der Iunier ein wenig grinsend, "Die Sache mit der Ehre biege ich schon wieder hin."

  • Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    Da er den Primus Pilus dort vermutete, wo auch sein eigener die meiste Zeit zu finden war, suchte Hadamar sich seinen Weg bis zum Zentrum der Legio I, dort, wo der Stab zu finden war, und wandte sich dort an einen der Soldaten. „Ich habe eine Botschaft für den Primus Pilus Iulius Licinus... wo kann ich den finden?“



    "Gar nicht", lautete die verblüffende Antwort des Wachsoldaten, der sogleich die Notwendige Erläuterung folgte:
    "Der is mittlerweile praefectus. Da die Tür, zweiter Stock erste Tür, linke Seite. Dein Name?"



  • Als die Torflügel sich öffneten hatte ein Posten sofort Alarm geblasen und Licinus war in Montur die Treppe so schnell runter gelaufen, wie es seine angeschlagene Fitness zu ließ. Doch kaum war er unten und stand in Sichtweite des Tores war klar, die Stadtkohorten hatten sich zurückgezogen. Entprechende Befehle waren bereits früher ausgegeben worden, so dass nun jede Einheit wusste, was sie zu tun hatte. So würde beispielsweise die IV. der IX direkt helfen das Tor sichern. Andere Einheiten (hauptsächlich die Reste der ersten chohors) hatten die Aufgabe den Palatin abzuriegeln, wieder andere würden sich Aufteilen und Verhaftkommandos bilden.
    Licinus selbst reihte sich hinter einigen centurien ein, die die via Flaminia passierten. Noch vor ihm sah er den Oberbefehlshaber hoch zu Roß. Ein erhabener Anblick ganz im Gegensatz zu ihm auf seinem verfluchten Gaul, dessen war er sich sicher.
    Jetzt lief die Sache also und Licinus konnte nur hoffen, dass alles ruhig abging.

  • Der Papierkram war ein weiterer Teil die ein Centurio zu erledigen hatte, aber nicht jetzt und hier.
    Ich habe verstanden. Ich werde mein bestes geben.
    Eine kurze Pause folgte.
    Wenn du sonst keine Befehle mehr hast würde ich meine Sachen packen und meine Männer aufsuchen.

  • Ein centurio der prima
    Es gab noch einige weitere Kommandos, die die Stadt passierte. So zum Beispiel das unter der Leitung eines namenlosen centurios, der den Auftrag hatte, die Stadttore auf der anderen Seite zu öffnen, sodass auch die übrigen legiones die Stadt betreten konnte.
    Der Mann mochte seine Aufgabe alles andere als gerne, denn zum einen war seine Truppe, die alle Abteilugnen, die in die Stadt vorrücken sollten, nicht mit ihren gladii bewaffnet sondern nur mit Prügeln und den pugios. Außerdem hatte er den Befehl erhalten sich zu beeilen. Also durfte keine testudo gebildet werden und die centuria war von oben verwundbar. Im Laufschritt ging es die via tiburtina entlang, auf jenes Tor zu, dass der castra praetoria am nächsten stand.
    Als sie es erreichten kam es zu einem kurzen Handgemenge mit den dort stationierten, nein Soldaten waren es nicht. Das Tor wurde von Jünglingen gehalten, die flohen, kaum dass sie den ersten von ihnen niedergeschlagen hatten. Seine Männer wuchteten den Schrott beiseite, der das Tor blockierte, entfernten den Querbalken und schon bald öffnete sich ein weitere Tor in der Stadtmauer.

  • Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Der Papierkram war ein weiterer Teil die ein Centurio zu erledigen hatte, aber nicht jetzt und hier.
    Ich habe verstanden. Ich werde mein bestes geben.
    Eine kurze Pause folgte.
    Wenn du sonst keine Befehle mehr hast würde ich meine Sachen packen und meine Männer aufsuchen.


    "Es gibt allerdings noch etwas," kanzelte er den neuen centurio ab. Allerdings war seine Stimme nicht sonderlich scharf, mochte durchaus sein, dass er den Eindruck erweckt hatte, dass er bereits am Ende war.
    er tippte mit dem Finger auf eine tabula, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    "Befehle für den Fall, dass wir in die Stadt einrücken:
    Unsere legio rückt durch die via Flaminia ein, zuerst die erste cohors, dahinter deine Männer. Ihr sichert das Tor und nehm die Verantwortlichen da fest. Wenn das Tor und die Umgebung gesichert ist, sendest du eine Abteilung zur Casa Iulia. Sollten sich ein Iulius Proximus oder ein Iulius Centho dort befinden, nimmst du sie in Gewahrsam und lässt sie hierher bringen. Ansonsten sorgst du dafür, dass der Casa nichts geschieht."

    Licinus hatte es Überwindung gekostet, diese Befehle auszugeben, aber er wollte sich nicht nur auf das allgemeine Plünderungsverbot verlassen. Also nutzte er die Macht, die seine Beförderung ihm verliehen hatte an dieser Stelle ein wenig aus.

  • Zitat


    Original von Gaius Iulius Sabinus
    ...und ich stand ganz allein wie versteinert auf den Zinnen und sah dem Übergabespektakel von oben zu! Was für eine Blamage für die Gens Iulia!!!(Persönliche Meinung.)



    "Mach keinen Scheiss, Junge.", zischte einer der Soldaten, die zuerst oben ankamen und das Tor sicherten, dem dort herumstehenden Mann zu, und machte sich sofort daran ihm die Waffen abzunehmen, und ihn in Richtung der Treppe zu bugsieren: "Los, runter hier..."
    __________


    ...ist ja schon gut!!! Zischte ich ärgerlich zurück und ließ mich wiederstandslos die Treppe hinunter zu den anderen entwaffneten Urbanern bringen. Für mich persönlich war das eine Riesenblamage. Ich dachte an die ganzen Büsten und Bildsäulen die wir vom dicken Salinator gemacht hatten, ganz zu schweigen von seinem unfertigen Reiterstandbild. Dieser ganze Aufwand für nichts und wieder nichts! Die Truppen der Sieger würden sich nun darüber her machen und alles zerstören. Durch das Gedränge der Rekruten hindurch gesellte sich auch Charmis wieder zu mir, der Bursche, bzw. seine Anhänglichkeit ging mir auf die Nerven, andererseits war ich auch ganz froh ihn bei mir zu haben. "Salve Dominus!" "Was machen wir nun?" Na was wohl, soweit weg von Rom wie möglich, Salinator war bestimmt schon gefangen oder Tod und man könnte eventuell Fragen stellen, wer denn da die ganzen Bildsäulen für Ihn angefertigt hatte. Proximus und die anderen Iulier glaubten doch nicht wirklich das sie ungeschoren davonkämen, immerhin hatten sie von Salinators kurzer Regentschaft am meisten profitiert. "Ich kehre Ostia den Rücken, überlasse die Werkstadt ihrem Schicksal und lasse mich in Misenum als Schiffsbauer nieder!"

  • Fontinalis lies sich die Worte nochmal durch den Kopf gehen. Die Befehle waren klar. Wieso er die zwei genannten in Gewahrsam nehmen sollte war nicht klar, wahrscheinlich weil sie mit dem Praefectus verwandt waren.
    Wie auch immer, Fontinalis war es egal wenn er warum festsetzte.
    Ich habe verstanden, soll ich die beiden gleich zu dir bringen?

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