Seit Tagen erlebte die Aula, in der es in den Zeiten des Bürgerkriegs etwas ruhiger zugegangen war, geschäftiges Treiben. Zuerst wurde die Halle gesäubert, dann brachten Sklaven Tische, Stühle und Bänke herein. Für die Richter wurden an einem langen Tisch Sessel aufgestellt. Wandteppiche mit den Insignien der Provinz Germania Superior wurden aufgehängt, nicht zuletzt auch, um den Nachhall in der großen Halle zu dämpfen und dem gesprochenen Wort zu mehr Verständlichkeit zu verhelfen. Pulte für die Schreiber wurden hereingebracht und aufgestellt. Der Scriba Calvus sorgte dafür, dass die Pulte an den Stellen zu stehen kamen, wo es den Schreibern möglich war, dem Prozess gut verfolgen zu können. Er achtete auch darauf, dass genung Tabulae und Griffel bereit lagen.
Nachdem die letzten Tische gerückt, die letzten Papyri mit den Gesetzen des Imperiums in Regale eingeräumt, die Kohlebecken aufgestellt und die Wachen an den Türen eingeteilt waren, inspizierte ich den Saal. Alles war perfekt. Doch da, auf der Anklagebank war ein Besen liegen gelassen worden. Ich stellte ihn in eine Ecke.
Der Prozess konnte beginnen.