Appell für den neuen Imperator

  • Sim-Off:

    Ich bin mal so frei und lege den Thread an wie beim Essen angesprochen


    Dich Schlacht unweit von Misenum war noch gar nicht lange geschlagen und sie hatten sich gerade erst in Misenum einquartiert. Titus hatte nicht sonderlich gut geschlafen, das Geschehene wollte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen und das Kommende beschäftigte ihn noch mehr. Es gingen Gerüchte durch die Reihen der einfachen Soldaten, dass sie bald nach Rom, dem Zentrum der Macht aufbrechen sollten. Würden sie tatsächlich unter Waffen die sakrale Stadt Rom betreten und damit das jahrhundertealte Pomerium verletzen? Titus konnte sich dies beim besten Willen nicht vorstellen.


    Neue Nahrung bekamen alle Verschwörungstheorien und Vermutungen dann jedoch am nächsten Morgen. Titus war gerade erst eingeschlafen, da wurde die Porta zum Contubernium dermaßen kraftvoll aufgeschlagen, dass man meinen konnte, sie würde aus den Angeln gehoben. Es war ihr Optio gewesen, der zum Appell rief. Aber warum ein Appell, dann auch noch zu so früher Stunde? Titus kämpfte sich mit Tränensäcken und schwarzen Augenringen aus dem Bette und legte seine Rüstung an. Es fiel ihm an diesem Tag alles sehr schwer und er dachte darüber nach, was nun wohl kommen möge. Würden sie tatsächlich nach Rom ziehen um die Stadt im Kampf zu nehmen?


    Seine Informationslage war bisher alles andere als gut. Er hörte Gerüchte von die Rebellen hätten die Stadt bereits erobert bis hin zu Salinator habe die Aufständischen hinter die Alpen zurückgeworfen. Aber wer waren nun denn eigentlich die Aufständischen? Aus ihrer Sicht mussten nun doch ihre bisher Verbündeten Truppen zu den Aufständischen gezählt werden, oder etwa nicht. Für Titus war an diesem Morgen alles einfach nur verwirrend.


    Auf dem Exerzierplatz angekommen nahm er seinen angestammten Platz in der Formation der Probati ein und wartete auf das Erscheinen eines Kommandeurs. Nachdem Titus mehr oder minder die gesamte Classis inklusive der Cohortes Urbanae auf dem Platz in Formation vermutete, ging er selber stark davon aus, dass Palma zu ihnen sprechen wollte. Aber er ließ sich gerne überraschen.

  • Es war noch einfach noch nicht die Zeit, um wieder so rüde aus dem Bett geworfen zu werden, wie es der Optio mit seiner krächzenden Stimme ganz gerne tat. Warum gerade die Vorgesetzten immer nie Probleme mit dem Aufstehen hatten? Ein großes Rätsel. Offenbar brauchte man je länger man Soldat war, umso weniger schlaf. Da war es doch fast sinnbildlich, dass sich die Frischlinge ziemlich schwer taten ihre gebeutelten Körper aufzurichten und zum Appell anzutreten.


    Coriolan hatte irgendwie auch keinen Überblick warum, wieso, weshalb. Als er dann hörte, dass es nach Rom gehen könnte, zog er überrascht seine Augenbrauen hoch. Aber na klar: Irgendwie musste man sich das ja denken: Palma musste ja schließlich noch nach Rom, um dort auch endgültig Kaiser zu werden. Und ohne Geleitschutz machte er das natürlich nicht. Böses ließ sich schon vermuten, wenn man daran dachte, dass nach all den Strapatzen jetzt noch ein großer Marsch vor ihnen liegen würde. Aber es würde immerhin Rom sein. Da lohnte sich die Reise doch fast schon wieder. Größtenteils war das natürlich alles noch Spekulation. Hier bestand noch kein Grund euphorisch oder genervt zu sein. Erstmal mussten sie sich wohl anhören, woum es wirklich ging.


    Coriolan grüßte seine Kameraden, schlug dem ein oder anderen auf die Schulter, während sich alle aufstellten und sich auf den Appell vorbereiteten. Würde der Cornelier jetzt wirklich zu ihnen sprechen? Und wo war eigentlich der Praefect? Mit Spannung blickte Gnaeus nun über den Platz, abwartend, was sich gleich vor Augen und Ohren abspielen würde.

  • Abseits des Exerzierplatzes und noch außerhalb des Sichtfeldes der dort antretenden Soldaten machte sich Cornelius Palma für seinen Auftritt bereit. Er hatte nicht vor, allzu lange zu sprechen, sonder nur ein paar kurze, dafür aber möglicht einprägsame Worte. Ein Exerzierplatz voller Soldaten war nicht der Senat, und lange Reden daher hier ganz sicher fehl am Platze. Er wollte von den Männern verstanden werden und in guter Erinnerung behalten werden, denn erstens brauchte er sie und zweitens wusste er nicht, wann er sie wieder sehen würde. Außerdem waren die Soldaten der Classis ganz nebenbei diejenigen, die im Rahmen ihres Dienstes noch am ehesten bald eine fremde Provinz sahen und von ihm erzählen konnten. Da war ein positiver Eindruck wichtig.


    Und zu dem gehörte, dass er sich nicht vordrängelte, sondern wartete, bis auch der Praefectus Classis soweit war und ihm offiziell das Wort erteilte.

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Centurio4.jpg]
    Kaeso Plaguleius Ligur



    Ligur hatte die Cohortes Urbanae antreten lassen. Es war in blitzeblanker Rüstung anzutreten. Nocheinmal schritt er die Reihen ab, damit der zukünftige Imperator ein gutes Bild von den Cohortes in Rom hatte bevor die Hauptstadt erreichte.


    Als alles zu seiner Zufriedenheit war, wartete er auf den neuen Kaiser.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Dragonum war im Gedanken versunken, der Appell bereitete ihm mehr Sorgen als er anfangs angenommen hatte, die Schlacht gegen Palma hatte sie viele Leben gekostet und er selbst war es gewesen der ihnen noch vor der Schlacht geprädigt hatte das dem Cornelier nur Verräter folgen würden ... doch nun war er selbst zu einem seiner Gefolgsleute geworden ... würden die Soldaten verstehen warum er seine Meinung geändert hatte? Wusste der Flottenkommandant es denn selbst?


    Dragonum erreichte das Podest und ging die wenigen Stufen hinauf bis er neben seinem Stab zum stehen kam, der Anblick der formierten Soldaten war wie immer beeindruckend ... Die Haltung des alten Vetterans straffte sich und er trat an das Holzgeländer so dass ihn nun sämtliche Centurien sehen konnten, Classis wie auch Cohortes Urbanae ... Der alte Mann und sein Körper hatten Jahrzehnte lang dem Wetter, den Strapazen eines Militärdienstes und dem Alter an sich getrotzt und wer dem Kommandanten nah genug war wusste das auch er längst Bequemlichkeit und Ruhe schätzte um sich von all dem zu erholen ... doch wann immer Dragonum vor seinen versammelten Männern stand fühlte er sich wie er sich gefühlt hatte als er zum ersten mal zu einer versammelten Centurie gesprochen hatte. Kurz streifte sein Blick die Ränge als würde er persöhnlich die Anwesenheit jedes einzelnen kontrollieren, dann wandte er sich mit einem fragenden Blick an seinen Adjutanten ... Konnte er anfangen?

  • Ebenso wie die Classis, war auch die Cohorte angetreten um dem neuen Kaiser, wenn man ihn denn schon so nennen konnte, zu lauschen, so stand auch Ahenobarbus mittendrin und wartete stramm stehend darauf das es begann.
    Viel geschlafen hatte er nicht und der Schlaf den er bekam war unruhig und gefüllt mit schlechten Träumen, dementsprechend waren auch seine Beine ein wenig Müde, was er mit gelegentlichem und hoffentlich nicht sichtbaren schütteln der Füße ausgleichen wollte.
    Eigentlich wollte er letztlich nur eins schnell wieder irgendwo hin und weiter schlafen bevor der Aufbruch gen Rom kommen würde.

  • Sie waren angetreten. Alle die sich dazu in der Lage fühlten waren hier. Jeder von denen die hier standen wollte wissen wie es weiter ging. Sei es nur zu erfahren, dass es weiter Sold gab, das man nicht mit Schimpf und Schande entlassen wurde. Sein Anrecht Bürger von Rom zu werden verwirkt hatte. Wohin man geschickt wurde. Sie hatten gegen den Cornelier gekämpft, gegen den Kaiser. An den Gesichtern war abzulesen, dass sie mit gemischten Gefühlen angetreten waren. Die Toten waren noch allgegenwärtig. Nach den Gerüchten, blieb die classis bestehen wie sie war, aber das glaubten die alten und Langedienten erst, wenn sie es aus dem Mund des Corneliers selbst hörten.


    Das Warten brachte einen dazu seinen Gedanken nachzuhängen. Wie es weiter ging? Das lag in der Hand des Corneliers. Was konnte ich tun? Nichts. Der Praefectus traf ein. Sein Gesicht von Wind und Wetter gegerbt. Ein Mann mit viel Erfahrung, der viel gesehen hatte. Entscheidungen treffen musst, die nicht immer leicht waren. Ich schätzte es sehr unter seiner Führung Dienst zu tun. Die Meldungen der Cohorten waren eingegangen. Der Senator war ebenfalls da. „Die Legionäre der classis und der Cohorte Urbanae sind angetreten Praefectus.“ Erwiderte ich auf seinen Blick und trat zurück zu den anderen.

  • Titus Füße schmerzten noch immer vom Gerenne auf dem Schlachtfeld, genauso sehr wie vom ewigen Marschieren. Dies versuchte er während des Strammstehens auszugleichen, indem er ständig kaum merkbar ein wenig wippte oder die Zehen bewegte. Als dann aber ihr Praefect für eine Ansprache an sie herantrat, da versucht Titus wirklich stramm zu stehen. Was mochte wohl im Kopf des Praefecten vorgehen, fragte sich Titus, konnte selber darauf aber keine Antwort geben. Für ihn selber war alles mittlerweile ein großes Abenteuer geworden. Wen er zurück dachte, wo er vor wenigen Monaten noch gewesen war, da musste er beinahe Schmunzeln.


    Viel mehr aber beschäftigte ihn die Gegenwart, beziehungsweise die Zukunft. Was würde der Cornelier wohl mit ihnen machen? Würde er froh darüber sein, dass sie sich ihm angeschlossen hatten oder würde er eher Misstrauen gegenüber der Classis walten lassen. Schließlich waren wir vor gerade mal einem Tag noch erbitterte Feinde gewesen. Titus als einfachem Tiro würde aber ohnehin nicht viel anderes übrig bleiben, als sich überraschen zu lassen.


    Wenn man jedoch den Gerüchten glauben schenken wollte, dann würde es für sie nach Rom gehen. Darauf freute sich Titus. Er wollte immer schon einmal die große Stadt sehen, hatte es bisher aber noch nie geschafft. Nun würde es vielleicht soweit sein. Doch noch konnte er den Cornelier nirgends gesehen. Würde er gar nicht zu ihnen sprechen? Es wurde langsam spannend.

  • Zufrieden nickte der Flottenpräfekt und blickte wieder zu seinen Männern die ihn erwartungsvoll zu Mustern schienen, kaum ein Flottenkommandant hatte je solch eine Mannschaft kommandiert geschweige denn sie ins Feld führen dürfen dachte sich der Octavier und breitete die gealterten wenn auch immer noch muskulösen Arme aus als wolle er die ganze Mannschaft auf einmal umfassen ...


    Milites! Wir stehen hier heute auf dem Feld auf dem unzählige von euch ihr Blut, ihren Schweiß und ihre Tränen gelassen haben um im Austausch dafür das Wissen und die Fähigkeiten zu erhalten, die aus einem einfachen Mann einen Soldaten machen! Alle von euch können sich noch gut daran erinnern als sie hier ihr erstes Scutum anhoben und ihren ersten Gladius in der Hand wogen. Für manche von uns liegt das schon weit zurück, am Anfang unseres Weges! Andere haben ihren Weg erst gerade eben hier begonnen ... Und dennoch stehen wir hier Seite an Seite, egal ob Legion, Classis oder Cohortes Urbanae ... Wir alle haben uns einem Ziel verschrieben, Ruhm und Ehre für Rom! Sicherheit und Ordnung für das Imperium! Und auch wenn im Moment dunkle Wolken am Himmel stehen, gibt es immer Hoffnung ... unsere Hoffnung ist ein Mann der uns gegenüber gerade erst seinen Wert bewiesen hat, dem wir auch unseren bewiesen haben! Der Senator und zukünftige Befreier Roms, Appius Cornelius Palma!"


    Damit trat der Octavier einen Schritt zurück und präsentierte den versammelten Soldaten den wohl zukünftigen Kaiser Roms, sofern dieser seinen Namen auch als sein Stichwort verstanden hatte ...

  • Endlich war es soweit und der Praefect erhob seine Stimme, um zu seinen Männern zu sprechen. Titus war gespannt was nun passieren würde. Es war für alle eine interessante, um nicht zu sagen komische Situation. Wenn man ganz penibel war, dann konnte man sie als Verräter brandmarken. Schließlich hatten sie ihren Eid auf den Vescularier abgelegt und nun standen sie hier als Anhänger dessen Erzfeindes. Auf der anderen Seite konnte man natürlich auch argumentieren, dass sie nur Rom und dem Imperium verpflichtet waren, dass ihre Aufgabe die Wahrung von Frieden und Wohlstand, die Sicherung des Pax Romana war und dass der Vescularier diesen Frieden aufs Spiel gesetzt hatte. Man konnte es aber drehen und wenden wie man wollte, es gab immer zwei Sichtweisen.


    Deshalb hörten die Männer umso gespannter den Worten des Praefecten zu. Das erste Stichwort, bei dem ein Raunen durch die Reihen ging und welches die Männer wiederholten, war


    "Ruhm und Ehre für Rom!!!"


    Als der Praefect aber dann den designierten Imperator auf die Bühne bat, da blieb es zunächst ruhig. Es ging ein Raunen durch die Reihen. Titus blickte sich um und entschloss sich dann, seine eigenen Bedenken über Bord zu werfen und stimmte die wohl erwarteten Sprechchöre an:


    "Cornelius Palma! Es lebe unser Imperator Cornelius Palma! Befreier und Beschützer Roms!"


    Nach und nach stimmten immer mehr Männer ein, bis der Sprechchor wohl auch noch in Misenum selber zu hören sein musste.


    "Cornelius Palma!!!! Imperator und Beschützer Roms!!!! Es lebe Cornelius Palma!!!!


    Immer wieder wiederholte sich der Sprechchor......

  • Cornelius Palma hatte sein Stichwort gut verstanden und kam nun auf das Podest zu den anderen Offizieren, während die Soldaten Sprechchöre anstimmten, in denen sie seinen Namen riefen und ihn als Imperator betitelten. Besser hätte es für ihn nicht beginnen können! Die Männer riefen ihn zum Imperator aus, bevor er überhaupt zu sprechen begonnen hatte. Er gönnte ihnen und sich diesen Augenblick, bevor er mit einer Geste zu Ruhe aufforderte.


    "Soldaten der Classis Misenensis! Soldaten der Cohortes Urbanae! Ich danke euch für diesen überwältigenden Empfang und bin stolz, vor euch zu stehen. Ich stehe hier nicht als derjenige, der euch besiegt hat. Ich stehe hier auch nicht als derjenige, der euch des Verrats bezichtigen und bestrafen möchte. Ich stehe hier auch nicht als derjenige, der euren Stolz brechen möchte. Auf dem Schlachtfeld hat es keine Verlierer gegeben, denn wir alle haben die Schlacht zum Wohle Roms beendet! Ihr seid keine Verräter, denn ihr habt dem Verräter den Rücken gekehrt! Ihr könnt stolz auf euch sein, denn ihr seid mutig in die Schlacht gezogen und habt sie tapfer beendet! Ich stehe heute hier als euer oberster Feldherr, der euch für eure Leistung danken und diejenigen auszeichnen möchte, die sich besonders verdient gemacht haben!"


    Diese kleine Rede aus wenigen Sätzen sollte als Einstieg genügen, so dass Cornelius Palma eine Pause machte, um den Männern Zeit für eine Reaktion zu geben und aus dieser Reaktion wiederum abzuschätzen, ob er noch weiter reden und ihnen die neue Situation erklären sollte, oder ob er gleich zu den Auszeichnungen übergehen konnte.

  • Nachdem der Chor der Soldaten, bei dem auch Ahenobarbus mit machte, durch die Geste Palmas zum Schweigen gebracht wurde, begann er mit seiner Rede und in dieser wurden alle Anwesenden nicht, wie eigentlich von vermutlich vielen erwartet, als Verräter, sondern ganz gegenteilig als tapfere Sieger betitelt und Cornelius Palma wollte auch noch Auszeichnungen vergeben.
    Nach Ende seiner Rede, ließ eine Reaktion seitens der Soldaten nicht lange auf sich warten, der Sprechchor der eben erst wieder zur Ruhe gebracht wurde, brach mit neuer Begeisterung aus und ließ es so noch lauter wirken


    "Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!"

  • Titus horchte gespannt den Worten des designierten Imperators. Viel würde nun davon abhängen, wie er an die Soldaten sprach und ob er deren Nerv treffen würde. Und dem war so. Besonders die Worte Sieger, tapfer und auszeichnen ließen das ein oder andere Raunen durch die Menge der Soldaten gehen. Ihr neuer Feldherr sah sie also wirklich sehr positiv. Nüchtern betrachtet mochte dies wohl taktisches Kalkül sein, doch dies war den meisten einfachen Soldaten egal. Solange sie gut behandelt wurden und regelmäßig ihren Sold erhielten, waren sie loyal. Auch Titus stimmte wieder in die Sprechchöre ein:


    "Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!
    Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!"


    Bald wurde Titus dann aber etwas leiser, denn seine Stimme gab ein wenig nach und er wurde heißer. Der Rest um ihn herum tobte aber immer noch weiter. Ein großer Teil der Soldaten war aber nun auch gespannt wie ein Bogen, wer denn wohl alles eine Auszeichnung erhalten würde. Vielleicht, so hoffte Titus für sich und seine Kameraden, würden sie zugleich auch endlich zu echten Soldaten der Classis erhoben und somit als Nauta und nicht als Tiro in Rom einziehen würde....

  • Als der Praefect sich zeigte und wiedermal ein paar kurze, aber sehr treffende Worte an sie richtete, konnte man ruhigen Herzens noch einmal Revue passieren lassen, dass viele, die hier heute noch standen, ihr Leben dem Octavier und dessen Umsicht zu verdanken hatten. Er ließ seine Männer nicht sinnlos abschlachten. Er schaffte es, die Schlacht zu einem Ende zu führen, welches mit so wenig Blut auskam, wie nur irgend möglich. Das musste man anerkennen, trotz einer Kapitulation im Angesichte Palmas.


    Auf die Worte des zukünftigen Kaisers kam es denn letztlich auch an. Als der Praefect endete, erwartete alles mit Spannung auf den großen Auftritt. In das zwischenzeitliche Schweigen mischte sich nun plötzlich Titus mit den ersten Sprechchören für Rom und Palma. Dass Titus ganz allein der erste war, der die Sprechchöre anstimmte, war schon sehr imposant. Coriolan bewunderte immer wieder den Mut und die Entschlossenheit seines Kameraden, der hier noch vor den Veteranen die lobenden Rufe auf den zukünftigen Kaiser anstimmte und offenbar alle anderen mitriss, die ebenfalls lauthals ihren neuen Kaiser willkommen hießen. Gnaeus blickte mit großer Ehrfurcht auf seinen Kameraden Titus und hoffte, dass auch er selbst eines Tages eine solche Einstellung haben würde. Doch da musste Coriolan sicher noch ein wenig an sich arbeiten.


    Die Worte Palmas fand Gnaeus nicht ganz so schon, wie diejenigen ihres Praefecten, doch sie schienen zumindest Anerkennung und Vertrauen auszudrücken. Besonders über eine Stelle machte er sich Gedanken: Wir wären keine Verräter, weil wir dem Verräter den Rücken gekehrt haben. Das war durchaus überzeugend. Wir standen einfach nur auf der falschen Seite und wussten es nicht und der Logik nach, mag es doch eindeutig sein. Denn ist es tatsächlich noch Verrat, wenn der Verräter selbst verraten wird? Nein, trotz Eid und aller Treue. Einem Verräter an Rom konnte man nicht die Treue halten und somit hatte Cornelius Palma die Männer nun wohl auch verbal reingewaschen.


    So stimmte auch Coriolan freudig in die Sprechchöre ein und rief so laut er nur konnte:


    "Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!"

  • Es war unglaublich was sich unten bei den angetretenen Cohorten der Classis und der Cohortes Urbanae tat. Sie jubelten bevor der Senator ein Wort gesprochen hatte. Sie riefen ihn zum Imperator aus ohne zu wissen was auf sie zukam.


    Der Senator trat nach vorn. Seine Worte waren gut gewählt. Sie trafen den Nerv der Legionäre. Er machte sie zu Siegern. Begeisterung brandete auf. Die Jubelrufe wurden lauter, rissen immer mehr mit. Der Senator wurde als Imperator gefeiert. Mit Sicherheit konnte man sagen, die Legionäre der classis standen hinter ihm und würde ihm, ohne zu zögern, sofort in die Schlacht folgen, stünde eine bevor.


    Ich atmete hörbar aus. Für den einfachen Legionär war alles geklärt. Für mich sah die Sache nicht so klar aus. Wir waren noch nicht in Rom und was erwartete uns, wenn Cornelius Palma Imperator wurde. Alles wird sich ändern, da gab es keine Zweifel. Er setzte seine Männer bei den Legionen ein, die nicht von Beginn an auf seiner Seite kämpften, um sich der Loyalität der Truppen zu versichern. Die neu gewonnene Macht musste gesichert werden.


    Bis heute hatte ich es vermieden an meine Gens, meine Familie zu denken. An Seiana, Faustus, meinen Bruder Cnaeus. Wie es ihnen ging, lebten sie überhaupt noch. Bis zu diesem Appell war die classis das wichtigste für mich. Schließlich war sie so etwas wie meine Familie. So wie die XXII. davor. Ich wagte nicht daran zu denken, was nach der classis kam. Wozu über Dinge den Kopf zerbrechen, die kaum beeinflussbar waren.


    Mit zwiespältigen Gefühlen hörte ich die Männer jubeln. Sie feierten den Senator und zweifellos neuen Imperator. Sollten sie, er hatte sie zu Siegern gemacht.

  • Ein väterliches Lächeln auf den Lippen stand Dragonum unweit des Imperators und bedachte seine Männer mit einem stolzen Blick ... Die Zeit würde zeigen wie die Zukunft für sie alle aussah, doch für einige von ihnen hatte Dragonum auch schon ganz konkrete Pläne, die in Kürze hier beginnen würden wenn denn der Senator seine Ansprache beendet haben würde ...

  • Sprechchöre brandeten auf, erst zaghaft, dann überwältigend. Cornelius Palma konnte mit der Wirkung seiner Rede zufrieden sein und sah keine Notwendigkeit, nun weitere Worte zu verlieren, in denen er über Politik oder die Zukunft Roms sprach. Die Männer waren sicher auch nach einer Nacht noch müde und warteten auf ihre Auszeichnungen, da musste man sie sie nicht weiter auf die Folter spannen, wenn sie ihm jetzt schon so offen ihre Treue zusicherten. Dementsprechend ließ er sich eine Liste reichen mit jenen Namen, die er zuvor zum Teil mit den zuständigen Offizieren abgesprochen hatte.


    HIERMIT ZEICHNE ICH


    TIBERIUS OCTAVIUS DRAGONUM
    ...
    APPIUS DECIMUS MASSA
    ...
    MARCUS AEMILIUS CLASSICUS
    ...
    TITUS FLAVUS
    LUCIUS DOMITIUS AHENOBARBUS
    GNAEUS CORIOLANUS


    MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    Die Teilnahme an der Schlacht von Misenum


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXIII A.U.C. (30.5.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Appius Cornelius Palma




    Es folgte eine zweite, etwas kürzere Liste mit zusätzlichen besonderen Auszeichnungen.




    HIERMIT ZEICHNE ICH


    ...
    TITUS FLAVUS
    LUCIUS DOMITIUS AHENOBARBUS
    GNAEUS CORIOLANUS
    ...




    MIT
    ARMILLIAE IN BRONZE


    FÜR
    Besonders vorbildliches und tapferes Verhalten in der Schlacht von Misenum


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXIII A.U.C. (30.5.2013/110 n.Chr.)


    AUS.


    Appius Cornelius Palma





    HIERMIT ZEICHNE ICH


    ...
    APPIUS DECIMUS MASSA
    ...


    MIT
    TORQUES IN SILBER


    FÜR
    Vorbildliche Leistungen als Offizier in der Schlacht von Misenum


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXIII A.U.C. (30.5.2013/110 n.Chr.)
    AUS.


    Appius Cornelius Palma



    Abgesehen von den Phalerae, bei denen die Verleihung an jeden einzelnen etwas länger gedauert hatte, wurden die genannten Soldaten jeweils nach vorne gerufen, um die Auszeichnung direkt entgegen zu nehmen.


    Weitere Auszeichnungen und Beförderungen sollten später noch folgen, aber für diese wollte Cornelius Palma den jeweiligen Kommandeuren den Vortritt lassen. Immerhin konnte er sich als designierter Kaiser nicht um jede Einheit dauerhaft persönlich kümmern, sondern musste auch dort gleich von Anfang an Verantwortung teilen.

  • Ahenobarbus konnte es kaum glauben, er wurde für die Teilnahme an der Schlacht und darüber hinaus für vorbildliches und tapferes Verhalten während der Schlacht ausgezeichnet und das von dem Mann gegen den er während jener angetreten war. Für die Phalera wurde er nach vorne gerufen, ein überwältigendes Gefühl machte sich in ihm breit, als er seine Schritte auf die kleine Anhöhe nahm, tausende Augen waren in diesem Moment auf diese Prozedur gerichtet und das spürte Ahenobarbus auch, hitze stieg auf und er begann sogar zu schwitzen "Ich bin eindeutig kein Mensch für öffentliche Auftritte" kam dabei in die Gedanken.
    Dann stand er vor Cornelius Palma, dabei versuchte Ahenobarbus natürlich sich nicht so aufgeregt zu geben wie er war, er salutierte knapp und nahm mit aufrichtigem Dank seine Auszeichnung entgegen.
    Nach einem weiteren Salut machte der Domitier auf seinem Absatz kehrt und ging wieder runter, froh nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, zurück zu seinem Platz an welchem er mit stolzgeschwellter Brust blieb.

  • Es traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich spürte den Kloß im Hals. Reichlich unerwartet war das, was mir zu Teil wurde. Der Senator, Feldherr und unser zukünftiger Imperator. Die Männer hatten ihn längst dazu ausgerufen. Für sie stand es felsenfest. Von ihm bekam ich die Torques in Silber überreicht. Ich konnte es beinahe nicht fassen, immer noch leicht verwirrt bedankte ich mich beim Senator. „ Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet. Senator Cornelius, Feldherr und zukünftiger Imperator.“ Damit hatte ich nicht gerechnet. War es Minerva? Fortuna? Die daran ihren Anteil hatten? Beide Göttinnen sollten ein Opfer bekommen. Sichtlich beeindruckt ging ich zurück in die Reihe der Stabsoffiziere.

  • Das auch er eine Phalera bekam zeichnete ein Lächeln auf Dragonums Gesicht, doch viel stolzer machte ihn der Erfolg seiner Männer, die mit stolzgeschwellter Brust und einem Grinsen im Gesicht ihre Ehrungen entgegen nahmen. Massa bekam natürlich auch einen persönlichen Schulterklopfer ...


    "Hoffentlich ist noch genug Platz dafür!"


    Dann trat Dragonum neben den Senator den seine Männer bereits zum Kaiser ernannten und erhob erneut die Stimme um auch die Beförderungen zu verkünden ...


    "Ihr alle habt euch diese Auszeichnungen verdient, doch darüber hinaus gab es auch einige die bewiesen haben das noch mehr in ihnen steckt! Allen voran unsere jüngsten Brüder, die ihre Feuertaufe auf dem Schlachtfeld hatten und sich von Heute an als vollwertige Nauta der Classis Misenennsis bezeichnen dürfen! In den Rang eines Nauta werden befördert ... Gnaeus Coriolanus, ..., Titus Flavus! Raustreten Tirones!"


    Dragonum wartete bis die entsprechenden Tirones aus der Formation rausgetreten waren, augenblicklich bekamen die Männer Beifall von ihren Kameraden, denn auch ihnen waren die Leistungen der Tirones während der Schlacht nicht verborgen geblieben ...


    Anschließend folgten noch zwei neue Optiones und ein Centurio, dann sah Dragonum den Cornelier fragend an, immerhin war er sich nicht sicher ob dieser den Beförderten auch noch etwas zu sagen hatte ...

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