Und der Widerspruch würde wohl mit jedem Wort, das er sprach, mit jeder Sekunde, die er sie an sah nur noch tiefer, noch weiter werden, ähnlich einem Meer aus Treibsand. Sie kannte sich noch nicht wirklich aus, aber sie sah dennoch, was er in diesem Blick barg. Es war eben genau das, wonach sie sich richtete. Die Augen eines Mannes logen schließlich nicht.
Ihre Augen waren also anders, und dennoch schien es ihn nicht allzu sehr zu stören, dass sie es waren. Er meinte, sie war böse auf ihn? Nun, eigentlich nicht. Sie kannte ihn nicht einmal. Und dennoch... schüttete er ihr sein Herz aus. Entweder es war die seltsamste Anmache ihres Lebens oder... der Mann verwechselte sie wirklich. Und jetzt griff dann allmählich ein anderer Wesenszug in ihr, als das bloße Mädchen, das ihn anhimmelte. Etwas weitaus Erwachseneres.
Wie heißt du? fragte sie mit leiser Stimme, wie bisher auch. Sie hatte seine kleine Lüge nicht bemerkt, wie es schien - dafür kannte sie ihn einfach nicht gut genug, überhaupt nicht gut genug. Aber sie ließ ihn dennoch an sich heran, und ließ sich auch die Strähne aus dem Gesicht streichen. Welche Frau genoss derlei Zuneigung denn nicht? Auch, wenn diese nun offenbar definitiv auf einer Verwechslung basierte. Der Conturio hatte Glück, denn er war bei keiner Frau gelandet, die seine Schwäche schamlos ausnutzte.