Cubiculum | Caius Flavius Scato

  • Als Angus eintrat und ihm direkt seine große Beichte vortrug, runzelten sich die Augenbrauen des Flaviers zu einem fragenden Gesichtsausdruck zusammen, und er legte seine Unterlagen ruckartig beiseite..
    "Also jetzt reicht es mir langsam. Hast du jetzt auch keine Ahnung mehr wovon du sprichst?! Sie steht direkt hier im Raum, was...", Scato fuhr mit der Hand durch sein Gesicht, "...Bei allen Göttern, das kann doch nicht wahr sein. Angus, kümmer dich um sie, zieh ihr was vernünftiges an, und bring ihr zumindest die Grundlagen unserer Sprache bei. Über deine Verfehlung ist das letzte Wort nicht gesprochen, nicht zu fassen womit ich mich hier plagen muss." raunte Scato zum Abschluss und hoffte jetzt endlich mal Ruhe zu haben. Das war wie im Circus, oder in einer Komödie, in welcher er die Rolle des von den Göttern gestraften übernahm.

  • Sie betrachtete Angus der eine Tolage wie 7 Tage Regewetter hatte. Somit entschloss sich Sehrja an angus Seite zu treten und ihm ihre Hand entgegenzustrecken, eine Geste wie musst nicht traurig sein bin ja bei dir.
    Sie hob ihren Kopf an und laechelte ihn aufmunternd an. Den anderen anderen Mann der zunehmends gereizter wurde wendete sie sich zu neigte ihr Haupt so wie sie es oft gesehen hatte bei anderen, das lieben wohl die Bleichen wenn andere den Boden absuchen gut tu ich ihm den gefallen..

  • Ruckartig fuhr mein Kopf nach oben. Erstaunen stand in meiner Mine und nicht nur das. Ein dümmlich wirkendes „Äh“, folgte auch noch. Ich fühlte mich wie überrollt. Nicht nur Scato fragte sich, was mit mir los war. Mittlerweile zweifelte ich selbst an mir.
    Da stand die Kleine in Dreck und Speck, genauso wie ich sie hergebracht hatte. Dieses kleine Biest, dachte ich zuerst und ärgerte mich dann über mich selbst, weil ich die Sache nicht selbst in die Hand genommen hatte. Nun kam ich mir wie ein Idiot vor und Scato tat sicher gut daran, wenn er meine „Verfehlungen“, wie er sagte, demnächst noch einmal zur Sprache bringen wollte.
    Die Kleine indes griff nach meiner Hand, als wolle sie mich trösten. Irgendwie konnte ich ihr nicht wirklich böse sein. Von nun aber würde ich sie nicht mehr aus den Augen lassen und wenn ich sie selbst schrubben und anziehen musste.
    „Ja, natürlich, Dominus!“, sagte ich nur und wirkte dabei wie ein gescholtener Hund. Ich zog Sehrja mit mir aus dem Zimmer hinaus und schloss die Tür hinter uns beiden.
    Auf dem Gang fand ich endlich meine Sprache wieder und hielt ihr eine Gardinenpredigt. „Was sollte das??? Warum tust du nicht, was man dir sagt? Schau dich nur an, wie du immer noch aussiehst!“ Natürlich wusste ich selbst, wie sinnlos das war, denn sie verstand wahrscheinlich kein Wort, von dem was ich sagte. „Komm jetzt!“ Ich zog sie weiter mit mir. Meine Hand hielt ihre ganz fest. So brachte ich sie in den Teil der Villa, der nicht so schön anzusehen war.

  • 'Schrecklich, wie weit es mit der urbs aeterna bereits gekommen ist', dachte sich die Flavia, als ihr Neffe tatsächlich in Erwägung zog, den Duccier einzuladen. Aber ganz offensichtlich schien es sich um einen Mann zu handeln, der sich im Aufwind befand. Hatte man sich nicht auch in den Thermen über jenen Duccius Vala unterhalten? Nun denn, auch wenn er von germanischer Abstammung war, konnte es sicher nicht schaden, einen Blick auf ihn zu werfen, wenn er denn der Einladung nachkam.
    „Na gut, wenn es sich tatsächlich um einen solch signifikanten Mann handelt, dann musst du ihn wohl oder übel auch einladen.“, meinte sie schließlich. Auch ihr war die Abneigung, die ihr Neffe wohl auch für den Duccier empfand, nicht ganz entgangen.
    Umso besser, als Scato das Thema zu wechseln begann. Natürlich schwebten Domitilla bereits einige Ideen vor, wie man ein solches Fest würdig gestalten konnte und dass es vor allem lange im Gedächtnis der Gäste haften bleiben würde.
    „Du solltest deine Gäste mit etwas Außergewöhnlichem überraschen. Zum Beispiel mit exotischen Tänzern, wilden Tieren aus fremden Ländern oder einen Gladiatorenkampf. Natürlich werden wir erlesene Köstlichkeiten dazu reichen und die besten Weine, die die flavischen Weingüter hervorbringen.“ Selbstverständlich würde Domitilla höchstpersönlich die Sklaven beaufsichtigen, wenn es darum ging, die Villa entsprechend zu dekorieren. Wahrlich, dies würde ein rauschendes Fest werden.

  • Mit der neuen Sklavin im Schlepptau, die nun blitzblank sauber war und nun in einer der Frauentuniken steckte, die die flavischen Sklavinnen zu tragen pflegten, klopfte ich sachte an der Tür zum Cubiculum des Flaviers. Ich wartete eins, zwei Herzschläge, dann öffnete ich sie einen Spalt breit und warf einen Blick hinein. Da saß er noch immer, geschäftig wie eh und je.
    Schließlich räusperte ich mich diskret.
    "Ähm Dominus, die neue Sklavin wäre dann so weit!" Ich verharrte einen Moment, bis eine Rückmeldung von ihm kam.

  • Ein wenig geniert wartete Sehrja hinter Angus, das letzte mal als sie diesen Raum betrat, befand sich ein ungeduldiger Mann im sauerlichen Tonfall in ebend diesen. Vorsichtig lugte sie an Angus vorbei, herjemenie da war er schon wieder. Alleine die ihr von Goettern gegebene Hautfarbe fuehrte dazu ihre Gesichtsfarbe nicht zwischen blass und hochrot wechselte. Somit musterte sie ihren vermeindlich neuen Herren ehe ihr Blick gen Angus hinauf glitt. Sag lieber nichts besser ist das, dachte sich die kleine einfach nur.
    Vorsichtig blickte sie sich um, sollte sie einfach davon rennen?

  • Scato blickte etwas genervt auf, keine Sekunde war man hier vor irgendwem sicher, und dennoch, er war recht zufrieden mit Angus' Arbeit..
    "Oh jaja.. Gut.", kommentierte er die Situation knapp und blickte wieder auf seine Unterlagen herunter, es war ihm relativ egal, schließlich würde Sehrja früher oder später sowieso seiner Tante gehören, und er musste unbedingt diesem peinlichen Schweigen aus dem Weg gehen, "Schicke nach Domitilla, sage ihr dass ich eine kleine Überraschung für sie habe." entschloss Scato kurzen Prozess zu machen, und wandte sich dann an Sehrja..
    "Setz dich dort in die Ecke.", sagte er dem Mädchen kühl, und da er immerhin noch wusste dass sie ihn nicht verstehen konnte, deutete er mit der Hand auf eben diese Sitzecke..

  • Sehrja schob ihre Unterlippe vor und blickte in die Ecke, dann zu Scato.
    Nun wollte sie ja gerne beweisen das sie willig war diese urige Sprache zu lernen und tappste ziehlsicher zu ihrer zugewiesene Ecke, mit den Worten,
    "Bei allen Gottern, klar doch ", immerhin hatte sie diese Worte aufgeschnappt. Der eine Teil war von Scato selbst, das musste ja igendetwas bedeutungsvolles sein und von Angus den anderen Teil, die Bestaetigung.

  • Ich trat einige Schritte näher, als der Flavier aufsah und bevor ich die Tür wieder schloss, ließ ich auch Sehrja eintreten. Die Kleine schob sich an mir vorbei und setzte sich in die ihr zugewiesene Ecke.
    So weit, so gut, dachte ich. Die Kleine war nicht dumm und lernte sehr schnell. Vielleicht ein bisschen zu schnell! Als sie sich gesetzt hatte, trat ein Schwall von Worten aus ihrem Mund hervor, der mir die Kinnlade nach unten klappen ließ. Offenbar musste sie das alles eben erst aufgeschnappt haben. In Zukunft musste ich darauf achten, was ich von mir gab.
    Das warf natürlich kein besonders gutes Licht auf mich und meine Fähigkeiten als Sprachlehrer. Dementsprechend verlegen schaute ich aus der Wäsche. Am besten war es jetzt wohl, wenn ich ganz schnell Land gewann und mich auf die Suche nach der Flavia machte, ehe es hier vielleicht noch ungemütlicher für mich wurde.

  • Vom Sklaven ihres Neffen unterrichtet, begab sich die Flavia einige Zeit später gemächlich zu Scatos Räumen. Wie in den meisten Fällen, war sie auch diesmal in Begleitung ihrer Leibsklavin Candace, die in gebührendem Abstand – ganz so, wie es sich für eine gut erzogene Sklavin gehörte, hinter ihrer Herrin herlief. Erst als die Tür zum Cubiculum des Neffen erreicht war, wagte sie sich, an der Domina vorbeizutreten, um ihr die Tür zu öffnen.


    Domitilla schritt wieder voran, gefolgt von Candace, die hinter sich die Tür wieder schloss.
    Ihren Neffen fand sie wie üblich an seinem Schreibtisch sitzend vor, umgeben von Arbeit. Auch wenn es sich bei ihm um keinen direkten Verwandten handelte, erfüllte es sie dennoch mit einem gewissen Maß an Stolz, zu sehen, mit welchem Fleiß und Eifer er an seiner Karriere baute.
    Der zweite Blick jedoch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ein dunkelhäutiges Mädchen, welches in einer Ecke saß und scheinbar auf etwas wartete. Ob sie wohl Teil jener „Überraschung“ war, von der der Sklave gesprochen hatte, konnte sie nur mutmaßen. Da es sich bei ihr ganz sicher „nur“ um eine Sklavin handelte, schenkte sie ihr nur sehr kurz ihr Interesse und wandte sich stattdessen wieder ihrem Neffen zu.
    „Caius, mein Lieber, du hast nach mir geschickt. Nun, hier bin ich.“ Auch wenn sie bereits vor Neugier platzte, welche Überraschung ihr Neffe denn für sie auf Lager hatte, zog sie es vor, diese noch nicht zu erwähnen. Scato würde sie gewiss nicht lange auf die Folter spannen wollen, was dies betraf. So nahm sie zuerst einmal auf einem Stuhl Platz und lächelte erwartungsvoll. Ihre Leibsklavin indes hielt sich dezent im Hintergrund, um allerdings jederzeit abrufbereit zu sein, wenn man ihre Dienste benötigte.

  • Noch immer etwas, nun ja, geschockt, von den neuen sprachlichen Fähigkeiten seiner Sklavin, hatte er diese nur mit einem strafenden Blick gewürdigt und sich weiter seinen Schriften gewidmet bis seine Tante nun schließlich eintraf, und er ihr ihre Überraschung präsentieren konnte..
    "Domitilla, immer eine Freude dich hier zu sehen.", begrüßte er sie und deutete auf einen Platz, wo bereits Sehrja saß, "Ohne große Umschweife, möchte ich zum Grund deines Besuchs kommen, die Sklavin Sehrja, ein exotisches Wesen, sehr jung, und sehr lernbereit." pries er sein Geschenk an, auch wenn "lernbereit" eher Arbeit bedeutete denn Freude, "Ich habe mir gedacht dass sie eine interessante Addition zu deinen Sklaven wäre, und möchte sie dir schenken." erklärte Scato und wartete gespannt die Reaktion ab.

  • Ja so war das mit den Bleichen, nie konnte man es ihnen recht machen. Dabei war Sehrja so stolz einige Worte dieser fremden Sprache aufgeschnappt zu haben aber es wurde lediglich mit einen strafenden Blick gewuerdigt. Betreten hockte sie nun da in ihrer Ecke, lediglich als die 2 Fremden den Raum betraten hob sie ihren Blick neugierig an. Der Mann hinterm Schreibtisch sprach mit der huebschen Frau und die andere wie Sehrja fand auch huebsche verhielt sich ruhig. Dies wiederum zog die Aufmerksamkeit von Sehrja auf sich und sie musterte die Laibsklavin ihrer neuen Herrin. So still und ruhig wie sie ist nicht ein Wort gibt sie von sich. Das ist es was sie also wollen, von wegen man solle die Sprache sprechen. Dies war der Folgeschluss von Sehrja, Sprache lernen ja und ja den Mund dazu halten. Hach wie dumm das Sehrja an sich gerne redete, sie biss sich leicht auf ihre Unterlippe und wagte es der Laibsklavin vorsichtig zu zulaecheln.

  • Ihr Neffe kam recht bald auf den Punkt, was mit wohl auch seiner Arbeit geschuldet war, die noch erledigt werden musste. Er deutete auf jenes Mädchen, welches der Flavia bereits beim Eintreten aufgefallen war und begann sie und ihre Fähigkeiten in höchsten Tönen zu preisen. Doch damit nicht genug. Er überraschte sie in der Tat damit, als er erklärte, ihr die Sklavin schenken zu wollen.
    „Du möchtest sie mir schenken?“ war die erste Reaktion der Flavia. Der Sklave, den ihr Neffe losgeschickt hatte, um nach ihr zu schicken hatte also keineswegs übertrieben. Erfreut darüber besah sich dann die junge Sklavin noch etwas genauer. Unterschwellig beschäftigte sie natürlich auch die Frage, weshalb Scato ihr eine Sklavin schenkte. Mittlerweile kannte sie ihren Neffen so gut, um zu wissen, dass er dergleichen nicht ohne Grund zu tun pflegte. Doch vielleicht war dies einfach nur eine Demonstration seines guten Willens und so beschloss sie auch schon an diesem Punkt ihre Nachgedanken, ob es wohl bei diesem großzügigen Geschenk einen Haken gab. Ganz gleich was es war, die nette Geste zählte, dachte sie sich und widmete sich lieber weiter ihrem Geschenk.
    Wenn es stimmte, was ihr Neffe von der Sklavin behauptet hatte, dann war sie tatsächlich eine Bereicherung. Lernbereit und sehr jung waren gute Grundlagen, um aus ihr eine gute Sklavin zu formen. So rief sie das Mädchen zu sich, damit sie sie auch aus der Nähe begutachten konnte. „Komm einmal her, Sehrja!“

  • Als Sehrja ihren Namen hoerte hob sie ihren Kopf ruckartig an und ihr Blick glitt zu Flavia. Kurz ueberlegte sie was sie tun solle denn gaenzlich verstand sie die Aufforderung nicht. Unsicher blickte sie gen Angus und als jener ein Zeichen mache sie solle sich zu Flavia bewegen tat sie dies. Sehrja streckte ihren Ruecken gerade straffe ihre Schultern und trat vor Flavia. Ein aufgeweckter Blick ruhte nun auf Flavia und Sehrja harrte still aus.

  • Erwartungsgemäß hatte das Mädchen eine Regung gezeigt und näherte sich nun ihrer neuen Domina, ganz so, wie es auch ein kleines Hündchen tun würde, wenn man es rief. Die Flavia war ganz entzückt davon und konnte ihre Freunde kaum verbergen. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Caius!“
    Erheitert über die Folgsamkeit der jungen Sklavin strahlte sie wie ein Kind, das man gerade mit einem Geschenk überrascht hatte.
    Als Sehrja schließlich vor ihr stehen blieb, beäugte sie das Mädchen genau. Vorsichtig ergriff sie das Kinn der Sklavin und besah sich auch ihr Gesicht von allen Seiten. „Ein Nubierin?“ , vermutete sie laut, da die Hautfarbe der Sklavin ihr dies assoziierte. „Woher kommst du, Sehrja?“, fragte sie sie schließlich, um Gewissheit zu bekommen. Noch hatte die Flavia noch keine Ahnung, wie es um Sehrjas sprachliche Fähigkeiten stand. Stattdessen malte sie sich bereits aus, für welche Tätigkeiten sie Sklavin einsetzen konnte. Wenn sie gute Manieren besaß, dann konnte sie eine gute Gesellschafterin werden, die man überall mit hinnehmen konnte. Natürlich würde sie sicher nicht über die gleichen Qualitäten ihrer Candace verfügte, doch die Sklavin war noch jung und daher auch noch sehr formbar, was dies betraf. Mit ein wenig Aufwand würde man auch aus ihr ein brauchbares Mitglied ihres Haushaltes machen. Selbstverständlich würde diese Aufgabe dann ihrer Leibsklavin obliegen.

  • Achherrje, die ihr Fremde sprach noch mehr mit ihr. Ein Fragezeichen breitete sich buchstaeblich auf ihrem Gesicht aus, angestrengt dachte Sehrja nach. Diesen Wortlaut hatte sie schoneinmal vernommen, genau von Mama Cunagah. Sehrja neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und dachte angestrengt nach wie sie wohl antworten koennte. Woher stammte sie, an sich eine gute Frage wenn man keine Weltkarte im Kopf hat. Somit begann Sehrja in ihrer angestammten Sprache zu sprechen und fuer Flavia waren dies wohl eher urige klickende und schnalzende Gerrausche . Wie gerne haette sie in der ihr so befremdlichen Sprache geantwortet aber ihr fehlte die Kenntnis. In ihrer Muttersprache jedoch gab sie von sich, es war wesentlich waermer als hier und niemand war so blass wie ihr hier. Sie war ja ein redseeliges Kind schon immer gewesen, dumm nur wenn sie niemand verstand. Aber immerhin begann sie langsam die Fragen der Bleichen zu verstehen. Als sie sah das sie mit ihren Lauten auf Unverstaendnis stiess verstummte sie und hoffte wenn sie Flavia mit grossen Augen ansah, ala hab mich lieb, das man nicht ganz so arg mit ihr sein wuerde.

  • Erwartungsvoll blickte Domitilla in das Gesicht ihrer jungen Sklavin. Dabei überlegte sie sich bereits, was man noch mit den Haaren der Kleinen anstellen konnte, um sie etwas zu bändigen. Candace würde sich darum kümmern müssen.
    Aber warum antwortete das Mädchen nicht? War sie etwa stumm? Hatte man ihr die Zunge herausgeschnitten? Nichts dergleichen, sie konnte die Zunge des Mädchens erkennen, als es endlich den Mund aufmachte. Doch statt einer vernünftigen Antwort brachte sie dieses seltsame Geräusch hervor, das keiner normalen Sprache entstammen konnte. Die Flavia legte ihre Stirn in Falten. „Wie bitte? Was war das?“ Sie ließ die Sklavin nicht mehr aus den Augen. Zu suspekt erschien ihr plötzlich dieses Geschenk. Eine Sklavin, die niemand verstand… Hilflos wandte sich Domitilla an ihre Leibsklavin. Candace war ihre letzte Rettung. Schließlich wusste sie immer alles. Doch diesmal musste selbst sie passen.
    Leicht ungehalten wandte sie sich wieder der Kleinen zu, die sie nun auch noch mit großen Augen ansah. Zugegebenermaßen nahm dieser Hundeblick ihr ein wenig den Wind aus den Segeln. Außerdem konnte sie ihren Neffen nicht kompromittieren, indem sie sein Geschenk kritisierte oder gar ablehnte.
    „Aha, Schön! Nun Sehrja, wir werden wohl noch ein wenig an deiner Aussprache feilen müssen. Candace wird sich nun um dich kümmern. Sie wird dir auch einen Platz zum Schlafen zuweisen. – Candace!“ Die Leibsklavin trat in den Vordergrund und nahm das Mädchen bei der Hand. Dann verließ sie mit ihr den Raum.

  • [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img51/84/d2q8.gif]
    Candace


    Ohne einen Umweg in Kauf zu nehmen, begab sich Candace unverzüglich zum Cubiculum des Flavius Scato und klopfte. Sie würde dem Dominus die Entschuldigung ihrer Domina so überbringen, als würde es sich um eine ganz normale Nachricht handeln. Sie brauchte sich doch keine Sorgen deswegen zu machen! Der Dominus würde doch sicher nicht sie für die Verfehlungen ihrer Domina zur Verantwortung ziehen. Sie war doch nur die Überbringerin der Nachricht...
    Und außerdem, Domitilla hätte ihm unmöglich mit verheulten Augen gegenübertreten können, mal ganz abgesehen davon, dass sie ihr Gesicht wahren wollte. ‚Entschuldigung‘ war eben doch das schwierigste Wort von allen.

  • Scato ließ die Tür öffnen und war überrascht dass Candace, die Sklavin seiner Tante vor seiner Tür stand..
    "Sag deiner Herrin dass alles bereits besprochen ist." versuchte er sie abzuwimmeln, denn um was sollte es wohl sonst gehen.
    Derweil wandte er sich wieder seinen Unterlagen zu, und versuchte den fehlenden Daten aus Lugdunum auf die Spur zu kommen..

  • Die Tür öffnete sich. Zum Vorschein kam der Flavius, der an seinem Schreibtisch saß und einige Unterlagen überflog. Ohne richtig aufzusehen versuchte er sich abzuwimmeln. Doch Candace ließ sich nicht abwimmeln. Sie hatte einen Auftrag. Deshalb trat sie einige Schritte näher und ließ sich von nichts und niemand aus der Ruhe bringen.


    „Meine Domina schickt mich. Sie bittet dich vielmals für ihr ungebührliches Benehmen um Verzeihung. Ihre aufbrausenden Bemerkungen dir gegenüber waren unangebracht und unüberlegt.“
    Candace hielt kurz ein, um das Verhalten des Flavius zu beobachten. Erst als sie sich sicher sein konnte, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte, fuhr sie fort.
    „Sie lässt weiter ausrichten, dass sie ihre Meinung überdacht hat und nun der Verbindung mit dem Tiberius zustimmt. Außerdem dankt sie dir für deine Bemühungen.“

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