Ja, in der Tat, er machte sich gut in der Toga Virilis! Domitilla hatte als stille Beobachterin der Stationen der Mannwerdung, die ihr Neffe durchlaufen hatte, fungiert. Nun, da sich die Feierlichkeiten ihrem Ende zu neigten, war es an der Zeit, sich auch den Gratulanten anzuschließen. Die Flavia sah sich nach ihrer Sklavin um, die wie es sich für sie ziemte, dezent im Hintergrund verweilte. Die ganze Zeit über, war das Geschenk ihrer Herrin in ihrer Obhut gewesen. Nun, da sie sie Blicke ihrer Domina wahrgenommen hatte, begab sie sich ohne Umschweife in ihre Nähe.
Jenes ebenhölzerne Kästchen mit den goldenen Beschlägen, welches die Sklavin die ganze Zeit über bei sich getragen hatte, beherbergte einige Papyri, mit gesammelten Reden des Isokrates, den man zweifellos zu den bekanntesten attischen Rhetoren zählen durfte. Ein würdiges Geschenkt, so hatte Domitilla gehofft, welches dem jungen Flavius konvenieren und für seinen zuküftigen Lebensweg nützlich sein könnte.
„Mein lieber Gracchus Minor, auch von mir die allerbesten Glückwünsche! Deine Eltern müssen ungemein stolz auf dich sein! Nimm dieses bescheidene Geschenk an, auf dass es dir viel Freude bereiten möge!“ In diesem Augenblick trat Candace, die Leibsklavin der Domitilla einen Schritt nach vorne und übergab dem jungen Flavius mit einer angedeuteten Vorbeugung die Gabe ihrer Herrin.
Die großen erwartungsvollen Augen der Flavia waren auf ihren Neffen gerichtet, um seine Regungen abschätzen zu können, die ihr Geschenk bei ihm verursachen mochten. „Ich hoffe, diese Auswahl der Reden des Isokrates kommt dir zupass, lieber Gracchus,“ fügte die Flavia nach einer kurzen Weile noch hinzu, um sich zu versichern, das rechte Geschenk ausgesucht zu haben.