[Officium] Marcus Iulius Dives

  • Sim-Off:

    Ich danke :D


    "Was du wieder denkst. Und um das gleich auch noch zu klären, sie und die legio prima sind die einzigen Frauen in meinem Leben." Womit er seinem Verwandten gleich das nächste Rätsel mit auf den Weg gegeben hatte, nämlich wie er dann zu dem Mädchen gekommen war. Da er die Geschichte aber nicht vor dem betreffenden Mädchen ausbreiten wollte, hob er nur kurz die Hand und meinte "Später!"


    Licinus Augenbraue wanderte dann eine Spur nach oben, als er erfuhr, dass Dives nichts von Faustas Aufenthalt in Mantua zu wissen schien und begann zu erklären:
    "Nun, sie war auf einer Inspektionsreise durch die verschiedenen Mansiones Italias. Und ich habe sie zufällig in einer Gaststätte in Mantua getroffen. Italia ist klein und Rom ist ein Dorf." Zitierte er den altbekannten Spruch der in solchen Situationenn oft gebraucht wurde.
    "Kurz gesagt, wir haben uns kennen und ich sie schätzen gelernt."


    "Gut, dann kommen wir also mal zum Geschäftlichen", sprach Licinus und kramte irgendwo aus seiner Gürteltasche ein Pergament.
    "Ich habe hier die Besitzurkunde für dieses Grundstück in Geneva. Ich kann nur sagen, dass ich hoffe, dass die Urkunde des Tauschgrundstückes etwas ... aussagekräftiger ist, als dieses hier. Am liebsten mit Bezug auf irgendein Kataster und nicht auf eine Stadt, die zig hundert Meilen entfernt liegt. Aber lassen wir das. Wie genau hast du dir den Ausstausch denn vorgestellt?"
    fragte er ehrlich neugierig, denn er hatte da durchaus noch andere Pläne, die eine zeitnahe Erledigung des ganzen wünschenswert erschienen ließen.

  • "Oh, das tut er meistens." Der Kommentar zu dem Spitznamen seines Vater für seine angenommene Schwester war schneller über Servianus Lippen, als er hatte aufpassen können. "Bei allem Respekt, aber du bist ziemlich vernarrt in sie" schob er als Rechtfertigung für seine Aussage hinterher.


    Zum Thema der Verlobten schwieg er wieder, denn was sein Vater als patent bezeichnet hatte, hätte er selbst kratzbürstig genannt. Nein, seine Sympathien hatte die Sergia nicht gewonnen. Aber er musste sie ja auch nicht heiraten. Glücklicherweise.


    "Beides ist richtig. Mein Zucht befindet sich direkt in der Nachbarschaft der Stadt. Du weißt sicherlich, dass die Flüsse im Norden eingedeicht sind und auf jenen wiederum können meine Schafe grasen. Und ja, ich will zu den nächsten Wahlen kandidieren. Ich habe mir im Laufe der letzten Jahre mittels eines tirociniums und der Unterstützung meines Vaters einen Stand geschaffen, ein kleines Projekt, die Erneuerung eines Schreines, liegt noch vor mir, dann können die Wahlen kommen." Legte er seine weiteren Pläne dar, zu denen er sich später sicherlich noch einige Anregungen erhoffte. Aber das hatte auch noch Zeit bis nach der Hochzeit.

  • Selbst ein wenig darüber erstaunt, wie schnell und einfach sich hier seine preisliche Vorstellung durchsetzen ließ, konnte sich der Iulier den kurzen Anflug eines selbstzufriedenen Lächelns nicht verkneifen. Endlich war er mal nicht selbst der Unterlegene, der Schwächere, der Erpresste! Auf der anderen Seite natürlich hatte er eine nicht ganz ungenaue Vorstellung davor, wie es auf der Seite des Petroniers wohl gerade aussah. Er wusste, wie es war, wenn man seines freien Willens zwar nicht gänzlich beraubt, aber doch in seiner Entscheidungsfindung irgendwo eingeschränkt war. Es war ein hässliches Gefühl.


    Dennoch korrigierte Dives in dieser Situation nur eine Sache: Den im Vertrag festgehaltenen Preis. Gleich dazu setzte er am Ende zwei Siegel und zwei Unterschriften.
    "Dann bitte ich dich, das Ganze hier zweimal zu bestätigen.", schob er seinem Gegenüber die beiden identischen Vertragsausfertigungen, eine für den Petronius und eine für sich selbst, über den Tisch. In den Schriftstücken festgehalten waren alle bereits besprochenen Details zur Kultstatue des Iuppiter Serapis, sowie der Kaufpreis von 600 Sesterzen, der bei Auslieferung der einwandfreien Ware nach Ostia fällig würde. Ferner enthielt der Standardvertrag selbstverständlich eine wohl als angemessen zu empfindende terminliche Regelung * für die Warenlieferung nebst dennoch auch einer festgelegten Konventionalstrafe in Höhe von einem Fünftel des Gesamtpreises für den Fall, dass entweder der Liefertermin abzüglich einer gewissen Kulanz nicht eingehalten würde oder aber im Gegenzug, der Käufer bei Auslieferung nicht zu zahlen bereit wäre. Der Steinmetzbetreiber sollte schließlich auch seine Sicherheit haben.


    Sim-Off:

    * Da ich aufgrund vieler Baustellen das Thema hier langsam zu einem Ende bringen möchte, verzichte ich mal auf einen Termin näher einzugehen und lasse dir da SimOff auch vergleichsweise freie Hand, wann du an mich verkaufst.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Dem Alten blieb nichts anderes übrig, als den Vertrag zu unterzeichnen - zumindest glaubte er das. Lieber ein schlechtes Geschäft, als eine Klage wegen illegaler Angebote - egal ob für ihn oder für Lucius! Also setzte er ein deutliches [FONT=cataneo bt, amaze]M Petronius Crispus[/FONT] an die vorgesehenen Stellen.


    "Ich hoff', das klappt mit dem Termin - so'n langer Transport is' ja nicht so ganz einfach!"


    sagte er schließlich und blickte auf. Dann verabschiedete er sich noch immer ein bisschen ärgerlich. Er würde Willigis trotzdem bezahlen müssen - egal, wie viel oder wenig er für die Produkte bekam. Und er würde dem Germanen wohl auch sagen müssen, wie so ein Iuppiter Serapis aussah... also galt es, sich in dem einen oder anderen Tempel hier ein bisschen Inspiration zu holen...

  • Wie er schon einstmals im Theatrum Balbi nicht ganz so genau wissen wollte, wie das nun mit seinem Großonkel und dessen 'Mädchen' war, war Dives auch heute nicht unbedingt übermäßig scharf darauf, eine vermutlich doch recht intime Frauengeschichte mit seinem Verwandten zu besprechen. Es lag wohl schließlich auf der Hand, dass jemand es geschafft hatte, dass Licinus schwach geworden war. Und im Nachhinein hatte ihn die Frau - wahrscheinlich irgendeine Peregrina, womit nämlich auch dieses Mädchen hier zunächst nur peregrin gewesen wäre - offenbar irgendwie davon überzeugt, dass er die Kleine als seine Tochter adoptierte. Ja, so mochte es gewesen sein und mehr Details über die Zeugung oder die Art, auf die Licinus später von der Adoption überzeugt worden war, wollte Dives eigentlich nicht unbedingt wissen. Irgendwelche Frauengeschichten erinnerten ihn schließlich nur unnötig an seine eigene 'Frauengeschichte', die er demnächst ehelichen würde. Insofern also winkte er auf das 'Später' seines Gegenübers hin nur ab und schüttelte kurz den Kopf.


    "Das... freut mich!", gab sich der Iulier bei den folgenden Informationen sodann positiver, als er sich fühlte. Denn was davon war bitteschön gut, dass sich seine erpresserische Verlobte hier mit Licinus offenbar einen Verbündeten in Dives' eigenen Reihen geschaffen hatte?! Ja, am Ende hatte sie es wahrscheinlich genau darauf abgesehen, als sie Mantua besucht hatte - Inspektionsreise hin oder her! "Ich meine, was könnte auch besser sein, als wenn sie schon vor unserer Eheschließung beginnt freundschaftliche Bande zu meinen mir lieben Verwandten zu knüpfen, nicht?", versuchte er sodann noch zu bekräftigen, da er selbst zuvor nicht ganz überzeugend gewesen zu sein glaubte.


    "Nun, Servianus, so ganz genau kenne ich mich in und um Mantua natürlich nicht aus, doch du machst den Eindruck, als hättest du das Geschäft gut im Griff. Das freut mich! Denn, und das ist für jede Stadt innerhalb, wie außerhalb Italias nicht unwichtig, es ist stets gut, wenn die Personen, die für ihre Civitas Verantwortung - zum Beispiel inform von Magistraturen - übernehmen, auch einen guten Geschäftssinn und etwas Erfahrung im Umgang mit Finanzen besitzen. Niemand möchte schließlich, dass die eigene Civitas herabgewirtschaftet wird und verarmt.", erklärte Dives. Selbstredend hatten Quaestor und Duumviri in aller Regel die Hoheit in diesem Themenbereich, aber deshalb konnte es ja dennoch nicht schaden, wenn man sich als auch finanziell verantwortungsvollen und gut haushaltenden Candidatus präsentierte.
    "Darüber hinaus, und auch das kann ich nur loben, ist es stets gut, wenn man sich nicht nur um ein Klientel, sondern um mehrere bemüht. Bei den ansässigen Familien militärischer Prägung wirst du durch deinen Vater hier sicherlich einen schönen Bonus bekommen und so einige Stimmen bestimmt erwarten dürfen. Auch bei den eher religiös orientierten Schichten auf Stimmfang zu gehen, wie durch die Präsentation als guter Viehzüchter auch bei anderen Farmern, die es schließlich mit Sicherheit begrüßen würden, wenn in gewisser Weise 'einer der ihren' als Magistrat ihre Interessen vertritt, halte ich für eine gute und Erfolg versprechende Strategie." Kurz überlegte er. "Darüber hinaus, so es konkret für Mantua auf diesem Gebiet vielleicht etwas zu tun gibt, macht sich für die Bürokraten unter Umständen auch das Versprechen einer neuen... Markt- oder Stadtverordnung ganz gut. Oder was sich auf diesem Gebiet eben sonst so anbietet. Helvetius Ocella zum Beispiel, ein Mann, der unter mir zunächst Scriba, dann Aedil war und mich später sogar auf meinem Posten als Duumvir beerbte, der hatte mit einer als Aedil ausgearbeiteten und durch den Ordo Decurionum beschlossenen Marktordnung auf einen Schlag sowohl bei manchem Bürokraten, als auch bei diversen Händlern Pluspunkte gesammelt, die ihm letztlich seinen Aufstieg zum Duumvir wenigstens erleichtert, wennnicht gar erst ermöglicht haben.", führte er aus und kam sich just im Anschluss daran plötzlich verdammt alt vor - obgleich er hier nicht der Onkel, sondern im Gegenteil der Neffe seines Gegenübers war!


    Während Servianus nun einen Moment Zeit hatte, um darüber nachzudenken, wandte sich Dives wieder seinem Großonkel zu:
    "Nun, das freut mich erst einmal sehr zu hören! Denn ich habe mich bereits nach dem ersten Erhalt dieser Nachricht durch meinen Boten mit dem entsprechenden Eigentümer in Bovillae in Kontakt gesetzt. Er hat mir auch bereits einen Vertrag zukommen lassen, den ich dir gerne im Anschluss an unser Gespräch 'raussuchen lassen werde. Darüber hinaus hat er sich für die Tage nach meiner Hochzeit angekündigt uns hier zu besuchen - in der Hoffnung selbstredend, dass der Vertragsschluss zustande kommt und er hernach mehr oder minder direkt weiter gen Norden reisen kann.", erklärte der Iulier. "Und selbstredend kannst du davon ausgehen, dass der von mir gepachtete italische Boden ordnungsgemäß in den städtischen Akten katalogisiert ist mit allen nötigen Angaben zu Besitzer, Eigentümer, Wert, Bebauung und so weiter. Italia ist eben doch schon ein paar Jahre länger romanisiert als so manche Provinz...", erlaubte er sich einen kleinen Scherz und schmunzelte.

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  • "Vale bene, Petronius!", wünschte Dives dem sich nach der Vertragsunterzeichnung verabschiedenden Mann, bevor er seinen Vertragsausfertigung von einem seiner Bediensteten ordentlich weglegen ließ - unter P, wie Petronius. Damit also war dieser Teil des Tempelplans nun hoffentlich auch endgültig auf den Weg gebracht. Blieben mit Ocella und dem Tempelbau selbst nur noch zwei Punkte, um die es sich bald zu kümmern galt...

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  • Nichts Schlimmes ahnend ließ sich der iulische Hausherr, als der er sich mittlerweile hier eingelebt hatte, die Tageszeitung bringen. Und was sollte er sagen? Ein riesiger Artikel über die scheidenden Magistrate schlug ihm dabei entgegen. Mehr als interessiert - gerade, nachdem schließlich noch NICHT EINER, soweit Dives bekannt, jener scheidenden Magistrate seine Res Gestae gehalten hatte - las er da nun, was die Acta meinte, dass die Magistrate geleistet hätten. Dabei selbstredend, denn derlei Spannung konnte er aktuell einfach nicht lange ertragen, begann er mit der Suche nach seinem eigenen Namen und dem dazugehörigen Abschnitt.
    "SCHWACHSINN! MÜLL! KOMPLETTER MIST!", rief er hernach ungewohnt sauer aus. (Ob seine Dünnhäutigkeit daran lag, dass auch seine Hochzeit immer näher rückte?) "Nicht EIN EINZIGER Senator hat mir JEMALS ÖFFENTLICH vorgehalten, dass meine Laufbahn mich eher für den ritterlichen Cursus Honorum qualifizieren würde! So ein aus den Fingern gesogener Stuss!", polterte er. Wäre sicherlich mal interessant zu erfahren, wer diesen Artikel hier verzapft hatte! "Und nichts Außergewöhnliches hätte ich getan? Wirklich??" Als was bezeichnete man dann die wohlbemerkt ERFOLGREICHE Anstrengung einer Klage? OHNE Cursus Iuris. OHNE, dass es seine Amtspflicht gewesen wäre? - Denn dem aelischen Testament war zu entnehmen gewesen, dass der Fall bereits zu Zeiten eines Decemvirn Duccius Vala als solcher existierte! Da hätte der Iulier ihn auch genauso gut bei den alten Fällen belassen können. Konfisziert. Konfiszierung nicht aufgehoben und fertig. Aber NEIN: Dives hatte die Kanzlei belästigt, den Praetor genervt und letztlich einen Prozess angestrengt. Erfolgreich. Welcher Decemvir (und das interessierte ihn durchaus) konnte derlei - hieß, die erfolgreiche Antrengung einer Klage - bitte von seiner Amtszeit behaupten?!
    "Wenn ich sowas schon lesen muss - 'das kann man so und so sehen' und 'eigentlich' - dann wird mir ganz schlecht!" Alltagsgeschäft mit Nebenverdienst. Lächerlich.


    Sim-Off:

    Anmerkung zum SimOff-Kommentar: Nicht auf meine Initiative, sondern im Gegenteil gar entgegen meines ursprünglichen Willens wurde eine Aufteilung der Fälle vorgenommen, die zudem auch lediglich diejenigen Fälle bis Oktober 2013 betrifft. Alle nachfolgenden Erbschaftsangelegenheiten, wie auch meinem Officium in der Basilica Ulpia entnehmbar ist, sind ganz regulär von mir als SimOn-Decemvir bearbeitet worden - sogar bis zu solchen, die erst kurz vor Amtszeitende im Februar aufgekommen sind.


    Die übrigen Abschnitte überflog der Iulier an dieser Stelle lediglich und beschloss daraufhin einen Brief an die Acta aufzusetzen. Er würde sich beschweren. Ganz sicher. Allerdings, und diesen Gedanken konnte er noch rechtzeitig fassen, würde er sich nicht die Blöße geben und allzu inhaltlich werden. So verärgert war er dann doch nicht - zumindest wollte er das nicht sein, nicht für die Acta und die Öffentlichkeit.

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  • ,,Verzeihe mir bitte, wenn ich diese Möglichkeit nun gleich ergreife und mich von dir verabschiede. Ich denke wir haben über alles Wichtige gesprochen. Und falls nicht, nun ja. Wir laufen uns sicherlich wieder öfter über den Weg.", sprach Crassus und machte beim letzten Satz eine ausladende Armbewegung, die soviel heißen sollte wie:' Hier im Haus! '


    Dann verabschiedete er sich noch einmal höflich bei seinem Cousin Dives und machte zur Tür kehrt um dann das Officium zu verlassen.

  • Etwas verwirrt war Licinus schon, als Dives so aus allen Wolken zu fallen schien. Sprachen Verlobte heutzutage nicht mehr miteinander? Oder war das so eine Tradition, dass man sich vor der Hochzeit nicht sehen durfte? Wieder mal fühlte er sich von gesellschaftlichen Dingen überfragt. "Ja nicht wahr. ich meine bevor sich die Familie zerstreitet." Antwortete er etwas verunsichert.


    Über die Tips zu Servianus Kandiatur in Mantua schwieg Licinus ersmtal und mischte sich nicht ein.


    "Das kannst du allerdigns laut sagen," entgegnete Licinus, der den unangenehmen Teil des Gespräches mit dem duumvir noch gut in Erinnerung behalten hatte."Ich würde dich dann bitten, mir den Vertrag auf mein Zimmer schicken zu lassen. Damit ich mich auf das Treffen mit dem Eigentümer deiner Güter vorbereiten kann." Das hieß zwar wohl nicht viel mehr als zu überprüfen, dass die Angaben in seinen Augen vollständig waren. Aber zumindest das wollte Licinus selbst tun.



    Sim-Off:

    So wegen der Ereginisse auf der Hochzeit sehe ich mich hier gezwungen dringend mal zu etwas zu springen,w as ich ohnehin vorhatte


    "Da war noch etwas anderes, was cih dich fragen wollte: hast du eigentlich etwas von Serapio gehört?" In Mantua war nur über die acta das Gerücht angekommen, dass er zwar freigesetzt worden war, allerdings hatte man zeitgleich gewusst, dass er die heimatliche Casa verlassen hatte, so dass Licinus keine Ahnung gehabt hatte, wohin er sich hätte wenden sollen.

  • Servianus lauschte Dives Rat sehr genau. Es wäre vermutlich nur wenig übertrieben gewesen, hätte jemand gesagt, dass er an seinen Lippen hing, so konzentriert schien er. Gleich verschiedene Interessengruppen zu bedienen erschien ihm ausgesprochen anstrengend und bei sich dachte er, dass es eine Möglichkeit geben musste jene Arbeit zu minimieren.
    Aber er sagte nichts, auch noch nicht direkt als Dives geendet hatte.
    Erst nach einer kleinen Pause des Sackenlassens sog er Luft ein und sprach dann langsam.


    "Ich danke dir. Das war ausgesprochen informativ. Ich habe tatsächlich schon daran gedachte, eine neue Hochwasserordnung aufzusetzen, um mich so zu profilieren. Mantua ist eine ausgesprochen flache Stadt am Ufer eines vielfach größeren Sees.
    Und gerade die religiöse Fraktion werde ich mir nochmal genauer ansehen müssen, denke ich."

    Er wusste, dass sein Vater kein sonderlich religiöser Mensch war, evtl galt es hier also sogar eine Scharte auszuwetzen.
    "Meine Viehzucht dagegen werde ich leider nicht rechtzeitig vergrößern können. Naturbedingt!" schließlich brauchten auch Schafe einige Zeit um zu wachsen.

  • Sim-Off:

    Ich bin mal so frei, hier vorerst einen Schlussstrich zu ziehen.


    Dives seinerseits war nun kurz selbst etwas verwirrt darüber, dass sein Großonkel leicht verwirrt schien. Hatte ein Verlobter etwa immer und überall und zu jeder Zeit genau zu wissen, wo die eigene Verlobte war, was sie tat und mit wem? Es war ja schließlich nicht so, dass die Sergia unter die iulische Patria Potestas käme. Nein, sie war und bliebe sui iuris. Dazu hatte sie sogar noch eine staatliche Anstellung beim Cursus Publicus, verbunden ganz bestimmt sicherlich auch noch mit dem einen oder anderen Geheimnis, welches nicht an externe Personen weitergegeben werden durfte. Und zuletzt: So wie die Sergia sich an Dives herangemacht und ihn wider besseren Wissens in eine baldige Ehe mit ihr gezwungen hatte, wäre wohl auch kaum davon auszugehen, dass sie sich jetzt schon durch fremde Betten schlief, nicht wahr? Damit letztlich sollte es dem Iulier relativ gleich sein, was seine Verlobte derzeit so trieb, solange sie es ohne seine Beteiligung tat und ihn in Ruhe ließ.
    Der unglücklich Verlobte lächelte leicht fragend auf die Zustimmung Licinus, bevor er in Sachen Grundstücksvertrag dann wieder etwas sicherer dreinschaute und nickte. Direkt im Anschluss an diese Unterhaltung würde er Entsprechendes in die Wege leiten, den Wunsch seines Großonkels zu erfüllen. Zuvor jedoch tischte jener noch ein ganz anderes Thema auf: Faustus!


    "Serapio?", stahl er einen Wimpernschlag Zeit, um seine Gedanken zu sortieren. Denn hatte er etwas von Faustus gehört? JA, jede Menge sogar! Begonnen damit, wo sich der Decimer derzeit - so er nicht erneut 'umgezogen' war - befand und wie er nach seiner langen Gefangenschaft aussah, darüber, dass er sich mit seinem Vater offenbar überworfen hatte, bis hin natürlich zu der eigenen Auseinandersetzung zwischen Dives und Faustus... über... die Sergia... Fausta. Doch gerade über Letzteres wollte der Iulier hier und jetzt eigentlich gar nicht so detailiert nachdenken, überwog trotz allem doch noch immer sein innerer Wunsch danach, dass Faustus nachgeben, zur Hochzeit erscheinen und seinen Segen zu der iulisch-sergischen Verbindung geben würde. Dives schluckte.
    "Er... also... er wurde wohl freigelassen.", begann er mit dem, was Licinus wahrscheinlich ohnehin schon wusste. "Und er hat seinem Vater und damit der Casa Decima wohl den Rücken gekehrt... erzählt man sich.", behauptete Dives, obgleich er wahrscheinlich der einzige war, der derlei erzählen würde. Weitaus wahrscheinlicher war ja schließlich auch, dass Livianus den gefallenen Adoptivsohn einfach verstoßen und rausgeschmissen hatte. Verriet der Iulier hier also indirekt, dass er doch ein wenig mehr wusste, als er zuzugeben bereit war? "Aber keine Ahnung, wo der jetzt ist oder was er jetzt macht.", schloss er letztlich mit einer glatten Lüge und verschwieg für den Augenblick bewusst die an den Decimer ausgesprochene Einladung zur Hochzeit und die eigene Hoffnung auf Faustus Erscheinen. Es war einfach leichter so, befand er.


    In der Folge versuchte sich Dives in erster Linie auf seinen jungen Onkel und dessen Pläne zu konzentrieren und mögliche Themenwechsel in Richtung Faustus frühzeitig höflich abzublocken. Nach einigem Zuspruch für Servianus war es schließlich ein mit einem Brief beladener Sklave, der dem Iulier die Möglichkeit zur Flucht aus seinem eigenen Officium bot.
    "Oh. Das ist wichtig. Auf dieses Schreiben warte ich bereits seit zwei Tagen!", bauschte er den Quartalsbericht seines Betriebsverwalters auf. "Ich sollte diese Nachricht also sehr bald lesen.", erhob er sich von seinem Platz, die eigenen Hände mit beruhigender Gestik an seine beiden Gäste gewandt. "Bleibt ihr aber ruhig noch hier sitzen, genießt es ein wenig in Roma angekommen zu sein und trinkt in Ruhe noch einen Schluck. Ich werde mich mit meiner Korrespondenz in mein Cubiculum zurückziehen.", erklärte er zunächst seinen Verwandten, zuletzt dem Sklaven mit Brief. Mit einem stummen Kopfnicken verließ er sodann gefolgt von dem unfreien Diener das Zimmer.

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  • Zwei Tage waren anch den Hochzeitsfeierlichkeiten vergangen. Nicht mehr und nicht weniger Zeit hatte der alte Offizier seinem jungen Verwandten gegeben, sich an das Eheleben zu gewöhnen, dann woltle er zum Geschäftlichen kommen. Beziehungsweise zum Geschenklichen, denn dies hier sollte sein Hochzeitsgeschenk werden.


    Klang!


    Ein einzelner Schlag, mit dem Fingerknöchel gegen das Türblatt geführt kündigte sein Eintreffen an. Nun wartete er auf ein herein, da noch früh am morgen war, rechnete er nicht damit dass schon jemand anderes da war. Gleichsam hielt er es für spät genug, dass Dives wach sein sollte. Die Sonne stand schließlich schon ein Weilchen am Himmel und in Mantua würden die Soldaten schon den Großteil der Morgenübugn abgeleistet haben.*


    Sim-Off:

    sprich: Es ist ungefähr zehn oder halb elf

  • "Ja!", drang es von innen aus dem Officium, in welches sich der Iulier dieser ungewohnt verheirateten Tage nur allzu gerne vor seiner Gattin flüchtete. Umgeben von einiger geschäftlicher Korrespondenz aus Bovillae, wo im Stadtrat offenbar über eine Erhöhung der Standgebühren für den hiesigen Marktplatz diskutiert wurde, gemischten Briefen aus Ostia und privater Post eines gewissen nahe der Via Ostiensis gelegenen Landgutes eines Freundes blickte Dives mit einer beschriebenen Tabula in der linken und einem Stilus in der rechten lesend fest auf den Text in seiner Hand. "Was gibsts?", erkundigte er sich weiter ohne sich oder auch nur seinen Blick zu erheben beinahe schon etwas zu legere an den Gast gewandt - wer auch immer, auszugehen war im Zweifelsfall wohl von einem ankündigenden Sklaven, dies sein mochte.

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  • "Geschenke!", antwortete Licinus in staubtrockenem Tonfall. "So ungefähr 5000 davon."
    Mit diesen Worten und einem leicht ins ironische abgeglittene Lächeln trat Licinus an den Schreibtisch und setzte sich mit dem Recht des alten Mannes ohne auf Aufforderung zu warten. Dann reichte seinem Neffen einen Schrieb.


    SCHENKUNGSURKUNDE


    Hiermit schenke ich,


    eques Marcus Iulius Licinus, zum gegenwärtigen Zeitpunkt praefectus castrorum der legio prima traiana pia fidelis, wohnhaft im Lager derselben in Mantua, Sohn des Gaius Iulius Gracchus aus dem tribus Esquilinus,


    dem decurio ostiensis Marcus Iulius Dives, zum gegenwärtigen Zeitpunkt Mitglied im ordo senatorius und praeceptor der schola atheniesis phoebi apollonis divinis, wohnhaft in der casa Iulia in Rom, Sohn des Caius Iulius Constantius aus dem tribus Esquilinus


    jenes Grundstück, dass im Kataster der Stadt Bovillae B65 mit der Flurnummer A39 bezeichnet ist.


    Im Falle dass der Beschenkte Marcus Iulius Dives ohne Nachkommen verstirbt, wird dem Schenker Marcus Iulius Licinus und seinen Nachkommen bis ins zweite Glied ein Rückkaufrecht aus der Erbmasse zum Betrag von 50 Sesterzen zuzüglich dem Wert jeglicher Veränderungen an dem Grundstück seit dem heutigen Zeitpunkt eingeräumt.

    http://www.imperiumromanum.net…gel_gens_Iulia_Tabula.png



    gezeichnet


    Marcus Iulius Licinus



    empfangen







    "Ich hoffe, du hast keine Einwände gegen den letztgenannten Passus?" fragte Licinus noch mal nach. Er würde vermutlich nicht darauf beharren, wenn sein Neffe überzeugende Einwände hätte, aber auch er musste an die Zukunft seiner Kinder denken.

  • Licinus. Dives blickte auf und schaute sodann leicht ungläubig, als man ihm gleich 5000 Geschenke ankündigte.
    "Du machst mich neugierig.", erklärte er ehrlich, während sein Großonkel sich ohne Aufforderung einfach setzte. Doch daran nahm der Iulier hier natürlich keinen Anstoß, handelte es sich bei seinem Gegenüber doch schließlich um einen wenigstens temporär ebenfalls hier lebenden Agnaten, zu dem er überdies auch ein alles andere als schlechtes Verhältnis zu haben meinte. In andere Worte gefasst, hatte Licinus selbstredend das Recht sich hier zu setzen, wenn er sich setzen wollte, keine Frage.
    "Danke.", nahm der frisch Verheiratete anschließend die ihm gereichte Tabula entgegen und begann zu lesen. Dabei fiel ihm selbstverständlich sofort auf, dass er es hier eigentlich mit zwei Dokumenten zu tun hatte, die sein soldatisch geprägter Großonkel lediglich in eins zu gießen versucht hatte: Denn während der Titel 'Schenkungsurkunde' inhaltlich eine Schenkung überaus nahelegte, klang der abschließende Part doch eher nach einer Art 'Erbvertrag', wenn man diese wohl noch nicht erfundene Begrifflichkeit hierfür verwenden wollte. Dives strich sich mit seiner rechten Hand überlegend über sein Kinn... und unterzeichnete dann trotzdem erstmal kommentarlos.


    SCHENKUNGSURKUNDE


    Hiermit schenke ich,


    eques Marcus Iulius Licinus, zum gegenwärtigen Zeitpunkt praefectus castrorum der legio prima traiana pia fidelis, wohnhaft im Lager derselben in Mantua, Sohn des Gaius Iulius Gracchus aus der tribus Esquilina,


    decurio ostiensis Marcus Iulius Dives, zum gegenwärtigen Zeitpunkt Mitglied im ordo senatorius und praeceptor der schola atheniesis phoebi apollonis divinis, wohnhaft in der casa Iulia in Rom, Sohn des Caius Iulius Constantius aus der tribus Esquilina,


    jenes Grundstück, dass im Kataster der Stadt Bovillae B65 mit der Flurnummer A39 bezeichnet ist.


    Im Fall, dass der Beschenkte Marcus Iulius Dives ohne Nachkommen verstirbt, wird dem Schenker Marcus Iulius Licinus und seinen Nachkommen bis ins zweite Glied ein Rückkaufrecht aus der Erbmasse zum Betrag von 50 Sesterzen zuzüglich dem Wert jeglicher Veränderungen an dem Grundstück seit dem heutigen Zeitpunkt eingeräumt.

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    gezeichnet


    Marcus Iulius Licinus

    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png




    empfangen


    Marcus Iulius Dives


    ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. (25.5.2014/111 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Ich war mal so frei und habe ein paar Klitzekleinigkeiten korrigiert und ein Datum hinzugefügt, damit der letzte Passus überhaupt Sinn ergibt. ^^


    "Erst einmal vielen, vielen, VIELEN Dank für dieses Geschenk, Licinus!" Das wäre dann nun wohl der erste große Schritt in Richtung senatorischer Besitz. "Aber sag, gerade in Anbetracht des angesprochenen letzten Teils kommt mir der Gedanke des Abschlusses eines... sozusagen 'Erbvertrages'. Damit meine ich einen Vertrag, der im Falle fehlender Stammhalter vermögenderer Linien - wie der deinen, Centhos und nach deiner Schenkung nun eben auch meiner - dafür sorgt, dass vertraglich fest geregelt ist, was mit solchen Gütern passiert und wer sie bekommt. Das würde nicht zuletzt unter anderem auch dafür sorgen, dass beim Aussterben einer Linie sich nicht fünf Cousins um ein unteilbares Landgut streiten." Zudem würden wohl die einflussreicheren Linien der breit gefächerten Iulii Caepiones wieder ein Stück mehr zusammenrücken innerhalb dieses komplexen verwandtschaftlichen Verbunds, der so viele Generationen nach Lucius Iulius Caepio mitnichten eine Familie war, sondern im Gegenteil aus schon beinahe unzähligen Familien - auch heute eher unbedeutenden - bestand. Tja, und Verwandtschaft hin oder her: Wer in diesem Konstrukt seinen gewonnenen Einfluss ausbauen oder wenigstens absichern wollte, der musste sich eben seine Mittel und Wege suchen, um andere Familien * auszubooten. "Wenn du willst, dann könnte ich mich mal damit befassen und dir einen etwaigen Entwurf dann nach Mantua senden lassen.", bot er an, da er hier und jetzt aus dem Stehgreif bestimmt keinen derartigen Vertrag aus dem Ärmel seiner Tunika zu schütteln vermochte.


    Sim-Off:

    * Stichwort: IL-Problematik (PN).

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  • Sein Neffe war unwahrscheinlich schweigsam, wie Licinus fand. Und hatte prompt Kommentare im Ohr, wie sie unter Soldaten nun gefallen worden ware. In Richtung kurzer Nächte und ähnlichem.


    Dann aber, nach der Unterzeichnung, wurde er wieder gesprächiger. Wenn er ehrlich war, war es Servianus Idee gewesen, das Rückkaufrecht vorzusehen. Wenn er Dives Ausführungen richtig folgte, schien das irgendwie eine logische Fortsetzung zu sein.
    "Das klingt ausgesprochen interessant. Ja, ja, ich denke, vielleicht solltest mal etwas mit der Zeit ausarbeiten und mir zuschicken. Ich gebe zu, ich dachte mit meinem Tesatmant sei alles geregelt gewesen, aber allmählich habe ich das Gefühl, dass das bestenfalls ein Anfang war. Vielleicht hätte ich doch eine Beratung einholen sollen und es nicht einfach selbst machen sollen. BIn halt doch nur ein kleiner Soldat, der von solchen Dingen keine Ahnung hat" fügte er mit einem deutlichen Schuss Selbstironie hinzu. So klein war sein Posten dannw ahrlich nicht.

  • Dives schüttelte nur lächelnd seinen Kopf und winkte kommentarlos ab auf die Untertreibung seines Großonkels hin.
    "In der Tat kann so ein Testament ja auch eine ganze Menge regeln - für DICH und für DEIN Ableben. Aber wenn du auch für spätere Generationen deiner Linie einen Teil der Verantwortung übernehmen willst, die DU dir und ihnen aufgebürdet hast mit dem Grundbesitz, den du heute dein Eigen nennst, dann fürchte ich, dass ein Testament allein nicht ausreichen wird.", erklärte er mit einem bedauernden Schulterzucken. Denn es lag ja in der Natur der Sache, dass man als Vater praktisch kaum Einfluss auf die letztwilligen Verfügungen seiner Kinder und Kindeskinder hatte: Solange die Nachkommen unter der eigenen Patria Potestas standen, konnten sie schließlich keinerlei gültiges Testament verfassen. Und wenn man dann erst selbst verschieden war, dann konnte man bekanntlich nur schwerlich noch irgendeinen Einfluss auf derlei Dokumente nehmen. Ganz zu schweigen natürlich davon, dass ein Testament eines Nachkommen von diesem auch problemlos sofort wieder geändert werden konnte, sobald man diese Welt verlassen hatte. Selbstredend: Wo ein Wille zur erfolgreichen und dauerhaften Einflussnahme war, da fanden sich immer auch irgendwelche Wege. Und dies wäre hier wohl einer davon.
    "Aber wie dem auch sei, werde ich auch selbst noch ein wenig Rat einholen, bevor ich dir hernach eine kleine Ausarbeitung werde zukommen lassen.", schloss Dives, da er weiter nicht mehr hierüber zu sagen wusste, erst einmal thematisch ab. "Wünschst du, dass mein Sekretär hiervon noch eine Kopie anfertigt, damit du diesen Part mit dem Rückkaufrecht noch einmal auch in deiner Obhut weißt?", wollte er dann wissen. Denn er selbst benötigte schließlich wenigstens den Teil der Schenkung für seine eigenen Akten, womit folglich wohl zwei Exemplare dieses Dokuments nötig wären.

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    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • So allmählich wurde Licinus klar, warum es Soldaten verboten war Ehen einzugehen. Wenn man sich um die ganzen damit einhergehenden juristischen Kleinigkeiten kümmern musste, war für Ausbildung und Dienst kaum noch Zeit übrig. Bzw. der Soldat hatte einfach keine Zeit für sowas. Von daher ließ er sich dergleichen ohne weiteres abnehmen.


    "Mach das bitte. Und eine Kopie der Urkunde wäre sicherlich praktisch? Kümmerst du dich dann bitte auch darum, dass das ganze im Kataster von Bovillae eingetragen wird? Nicht, dass die der Grundsteuer wegen zu mir kommen." Fügte er mti einem Augenwzinkern an.

  • Dives musste kurz schmunzeln.
    "Natürlich werde ich mich auch um die nötigen Behördengänge in Bovillae kümmern.", erklärte er. Vermutlich würde es zwar letztlich beim 'darum Kümmern, dass sich darum gekümmert wurde' bleiben, doch das spielte unterm Strich ja eigentlich keine Rolle. "Und eine Kopie der Urkunde wäre in der Tat praktisch - gerade hinsichtlich des letzten Parts." Denn Licinus bräuchte ja auch einen entsprechenden Nachweis, wollte er von dem ihm zugesicherten Recht einmal Gebrauch machen. "Mein Sekretär wird dir noch im Verlaufe dieses Tages eine solche Kopie mit meinem Signum zukommen lassen.", versicherte der Iulier dann, bevor er überlegte, was er anschließend sagen sollte. Es gab da ja mehrere Optionen: Er könnte das Gespräch für beendet erklären und seinen Großonkel damit so mehr oder weniger direkt aus seinem Officium werfen. Allerdings wäre dies wohl gerade hinsichtlich des eben erhaltenen Geschenks eine wenig gangbare Option. Alternativ könnte er ein neues Thema anschneiden, die Hochzeit läge da ja beispielsweise auf der Hand. Jedoch finge Licinus, der sich ja bereits im Vorfeld dieser Eheschließung über Faustus erkundigt hatte, dann sehr wahrscheinlich eben auch von ihm und seinem Auftritt an; davon, dass Dives ja gar nicht erzählt hätte, dass Faustus auch eingeladen war, et cetera, perge, perge. Und darauf hatte der frisch Vermählte auch irgendwie keine Lust. Dann vielleicht ein anderes Thema?
    "Ähm... ja...", überbrückte Dives die sich auszubreiten beginnende Stille. Doch alternativthematisch kam ihm so spontan nur das liebe Wetter in den Sinn. Und ebendas jetzt zur Sprache zu bringen, da könnte er seinem Großonkel auch direkt sagen, dass er angeblich noch ganz, ganz viel zu tun hätte und jetzt weiter arbeiten müsste. Letztlich also entschied sich der Iulier für Variante C: Er hielt einfach die Klappe, schaute seinen Gegenüber erwartungsvoll an und hoffte, dass die peinliche Ruhe dafür sorgte, dass Licinus entweder von sich aus ein neues Thema anschnitt oder sich eben verabschiedete. Dives lächelte leicht...

    ir-senator.png Iulia2.png

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  • Eine unangenehme Pause entstan. Licinus wartete darauf, dass sein Neffe das Gespräch beendete, dieser schien sich aber nicht dazu aufraffen zu können. Anscheinend galt in Rom nicht wie in einem Feldlager, dass die Person hinter dme Schreibtisch das Gespräch beendete. Aber wer dann? Der Ältere? Der, der das Gespräch angefangen hatte?
    Zumindest von seiner Seite gab es nämlich nichts mehr zu sagen, außer:
    "Nun, da das geklärt ist, empfehle ich mich wiede rund überlasse dich deinen Aufgaben. Wir sehen uns wahrscheinlich beim Essen?" fragte er mehr rhetorisch, da dann ja üblicherweise alle Bewohner des Hauses zusammentrafen. Mit diesen Worten erhob er sich, die Hand zu Gruß erhoben meinte er: "Vale!" und verließ das officium wieder. Er würde ein Bad nehmen.

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