[Trans Tiberim] Insula XXI - die Wohnung des Lucius Petronius Crispus

  • | Antinoos


    Da der Bithynier nicht ernsthaft damit gerechnet hatte, hier oben nun einen Steinmetzbetrieb vorzufinden, zuckte er nur kurz mit den Schultern, als sein Gegenüber meinte, dass jenes Unternehmen seinen Sitz in einer der germanischen Provinzen hatte. Letztlich war der ursprüngliche Auftrag ja auch an die Werkstatt eines Steinmetzes im weit entfernten Aegyptus gegangen. So what?
    "Dieses Angebot deines Herrn zu hören, dafür bin ich hier.", erklärte er folglich. "Darf ich eintreten?", schob er kurz darauf noch fragend nach, da er die Hoffnung hatte, dass besagter Herr im Innern der Wohnung anzutreffen wäre. Ob die Leute dort im Norden wohl überhaupt einen Iuppiter Serapis kannten?




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  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    "Der gute alte Neptun-Jünger," lachte Verus auf und grinste dann verschmitzt. "Ja," erklärte er nüchtern im Anschluss. "Er verkehrt oft mit hohen Gesellschaften." Verus nahm sich dabei aus und erwähnte sich selbst nicht, da er sich selbst nicht mehr als hohe Gesellschaft ansah.


    "Naja, er is' ja immerhin auch Patrizier."


    bemerkte Crispus respektvoll - selbst wenn Vitamalacus damals alle gleich behandelt hatte, wusste er von mehr als genügend Tribunen und Legaten, dass das keineswegs der Normalfall war. Und wenn er es genau nahm, blickte ja schon er selbst auf die armen Schlucker herab, die in Mogontiacum von der Hand in den Mund lebten...


    "Naja, weißt du... Naja, du musst wissen, dass mein ehemaliger Patron auch aus dem Geschlecht der Tiberier kam. Tiberius Vitamalacus hieß er. Und seit ich diesen Lepidus getroffen habe, frage ich mich, ob ich ihn nicht fragen sollte, ob er mein Patron werden will. Ich meine - weißt du, wie genau er mit Vitamalacus verwandt ist?"


    Traditionell war es ja üblich, die Klientel innerhalb der Familie weiterzugeben. Nur dummerweise hatte sein Patron sich damals wohl irgendwie nicht so recht darum gekümmert, denn Crispus hatte schon nur per Zufall erfahren, dass Vitamalacus tot war - die überlebenden Tiberier hatten sich dann nie wieder für ihn interessiert und hätten ihm wahrscheinlich sowieso kaum helfen können. Immerhin hatte der Alte sich in Mogontiacum auch aus eigener Kraft eine respektable Existenz aufbauen können. Aber jetzt, wo Lucius es hier zu etwas bringen sollte...

  • Zitat

    Original von Antinoos
    "Dieses Angebot deines Herrn zu hören, dafür bin ich hier.", erklärte er folglich. "Darf ich eintreten?", schob er kurz darauf noch fragend nach, da er die Hoffnung hatte, dass besagter Herr im Innern der Wohnung anzutreffen wäre. Ob die Leute dort im Norden wohl überhaupt einen Iuppiter Serapis kannten?


    "Na gut, wenn du meinst..."
    antwortete Armin und zog die Tür auf. Während der Besucher eintreten durfte, drehte der Sklave sich bereits um und informierte seinen Herrn:
    "Ein Bote aus Ostia. Er will vom Alten eine Statue kaufen!"


    Als Lucius dies hörte, blickte er auf. Er lag auf einer von zwei Klinen, die sie inzwischen besorgt und um einen niedrigen Tisch gestellt hatten, der den Ess- und Arbeitsbereich der Wohnung ausmachte. Daneben hatten sie noch weiteres Mobiliar gekauft: Ein kleinerer Tisch, ein Regal und eine Truhe standen nun an der längeren Wand, außerdem lehnten dort auch zwei zusammengeklappte Hocker. Schließlich hatte man im Foyer ein paar Haken für Mäntel angebracht und eine neue Strohmatratze und eine Decke für die dort stehende Pritsche gekauft.


    Als Antinoos eintrat, sah der junge Petronier schon interessiert auf. Vor ihm lagen Euklids Elemente, die er gerade noch studiert hatte. Dass er nun ausgerechnet von jemandem gestört wurde, der eine Statue kaufen wollte, klang doch ziemlich unlogisch - zum einen hatte er keine hier (zumal es völlig irrational war, mitten in der Stadt einen Steinmetz zu unterhalten), zum andern war es auch verwunderlich, dass der Käufer ausgerechnet zu ihm kam, denn sein Vater, um den es hier ja scheinbar ging, produzierte in Mogontiacum. Trotzdem war er ein bisschen neugierig, was der junge Mann tatsächlich wollte, weshalb er ein knappes, strenges
    "Ja?"
    von sich gab.

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  • | Antinoos


    Während der Bithynier nun also in die Wohnung eintrat, kam er nicht umhin mitzuhören, wie er dem Herrn des 'Hauses' angekündigt wurde. In jedem Fall interessant zu hören, wie man ihn als ostiensischen Sklaven einordnete - so ganz ohne dass er die Worte Ostia oder auch nur Hafenstadt überhaupt in den Mund genommen hatte. Es schien sich wohl doch schon so ein bisschen herumgesprochen zu haben, wenigstens unter den Steinmetzen, dass ein ostiensischer Decurio ein Kultbild für einen dortigen Tempel suchte.


    "Salve Petronius, Herr.", grüßte er seinen Gegenüber anschließend und senkte kurz respektvoll den Kopf. "Ich bin hier im Auftrag meines Dominus Iulius Dives nach Möglichkeit ein geschäftliches Angebot einzuholen. Es geht dabei um eine Kultstatue des Iuppiter Serapis, die mein Besitzer gern erwerben möchte, um sie hernach einem Tempel zu stiften.", erklärte Antinoos. "Ich hoffe zunächst, dass du überhaupt ein Interesse an einem solchen Auftrag hättest?", erkundigte er sich letztlich beim Petronier, nicht ahnend, dass er hier womöglich noch nicht ganz an der richtigen Adresse war und dass mit dem 'Alten' keineswegs ein lediglich betagterer Steinmetzmeister gemeint war...




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  • Iuppiter Serapis hatte Lucius noch nie gehört, sodass er zuerst ein bisschen verwirrt dreinblickte. Nach kurzem Überlegen kam ihm dann aber doch, dass er wohl schon einmal von diesem Serapis gehört hatte - eine Gottheit aus dem Osten, offensichtlich mit ähnlichem Zuständigkeitsbereich wie Iuppiter. Wahrscheinlich waren es dieselben Götter - oder vielmehr die gleichen Hirngespinste abergläubischer Trottel. Aber das bedeutete ja nicht, dass man diese abergläubischen Trottel nicht ausnehmen konnte...
    "Ja, wir haben Interesse."
    antwortete er deshalb, noch immer liegend und zu dem Sklaven aufblickend.
    "Wie groß? Welches Material? Bemalt? Unbemalt? Welche Pose?"
    fügte er dann gleich die Kriterien an, die seiner Vermutung nach über den Preis einer solchen Statue entschieden: Größe und Material bestimmten ja den Rohstoffpreis, die Bemalung und die Pose die Arbeitszeit, die Willigis zum Bildhauern brauchen würde. Dann musste man im Grunde nur noch ein paar Werte in die Formel einsetzen und - voilá - hatte man die Kosten. Zuzüglich des Transportes natürlich...

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  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Naja, weißt du... Naja, du musst wissen, dass mein ehemaliger Patron auch aus dem Geschlecht der Tiberier kam. Tiberius Vitamalacus hieß er. Und seit ich diesen Lepidus getroffen habe, frage ich mich, ob ich ihn nicht fragen sollte, ob er mein Patron werden will. Ich meine - weißt du, wie genau er mit Vitamalacus verwandt ist?"


    Während Lucius sich tapfer zwang, seine Hand von der kribbelnden Wange fernzuhalten, hörte er genau zu, was der Alte - der absurderweise schon wieder total ausgelassen war und sich prächtig zu unterhalten schien - so redete. Dabei ging es schon wieder um diesen Tiberius Lepidus, den sie damals in den Thermen getroffen hatten - die abergläubischen Trottel, die es hier in Rom noch öfter zu geben schien als in Mogontiacum (zumindest wenn man die relative Dichte der Händler von Glücksbringern und Votivgaben berücksichtigte) hätten es wohl schon fast für eine Schicksalsfügung gehalten. Aber Lucius war eigentlich nicht unglücklich darüber, denn jeder potentielle Patron - und darum musste es logischerweise gehen, denn einen anderen Grund sich mit diesem wildfremden Burschen zu unterhalten gab es wohl kaum - war besser als diese langhaarige Germane aus der Casa Accia...

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  • | Antinoos


    Wir? Wir haben Interesse? Meinte der junge Petronius sich und seinen Steinmetz? Das mochte es wohl sein. Nicht zuletzt hatte der Bithynier auch gar nicht genügend Zeit, um nun genauer über die Wortwahl seines Gegenübers zu grübeln. Denn es galt sodann einige Frage zu beantworten - klare und eindeutige Fragen, durchaus nach Antinoos' Geschmack!


    "Etwa eine Pertica plus kleinem Sockel. Aus Marmor. Das Kultbild selbst lebensecht bemalt. Der Sockel unbemalt mit der Inschrift: 'Iovi Serapi M. Iulius Dives V.S.L.M.'. Und die Pose...", ging Antinoos kurz in sich und überlegte, was sein Herr ihm dazu gesagt hatte. "vor allem aufrecht, stolz und mächtig." Das war zwar nciht ganz eins zu eins das, was man ihm erzählt hatte, kam wohl aber in etwa hin. "Was würde das bei dir ungefähr kosten?", lenkte er aber sogleich mit einer Gegenfrage von dieser etwaigen Ungenauigkeit ab.




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  • Eine Pertica, das war also überlebensgroß und machte bei einer Basis von vielleicht neun Pedes Quadrati... naja, einen Cubus mit einem Rauminhalt von 90 Pedites Cubici! Eine ganze Menge Marmor also, selbst wenn es keine abstehenden Arme oder ähnliches gab. Stellte sich die Frage, was Marmor denn so kostete - Arbeitszeit konnte ja nicht so wahnsinnig teuer sein! Vielleicht ließ sich ja eine Analogie bilden...
    "Also..."
    sagte er deshalb und überlegte fieberhaft, ob er sich jemals eine Marmorstatuette oder irgendetwas in die Richtung gekauft hatte - aber er wusste natürlich eigentlich, dass er für so einen Mist nichts von seinem sauer zusammengesparten Geld ausgegeben hatte. Also blieb wohl nur die Schätzung - nur wie viel Geld würde er wohl für einen zehn Fuß hohen Iuppiterkoloss ausgeben? Eigentlich nichts - aber was würde wohl sein Gegenüber, oder vielmehr dessen Herr, zu zahlen bereit sein?
    "Zweihundert - äh - fünfzig Sesterzen?"
    antwortete - oder besser fragte - er schließlich ins Blaue hinein.

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  • | Antinoos


    Der Bithynier unterdrücke nur mit Mühe ein schelmisches Grinsen, während er sich dachte, dass sein Gegenüber wohl noch nicht lange einen Steinmetz-Betrieb führte.
    "Verstehe.", antwortete er dann so viel- wie nichtssagend auf das Angebot. "Und wie teuer wäre das Ganze gleich mit Transport von deinem Betrieb bis in die Hafenstadt Ostia, wo die Kultstatue am Ende dann gestiftet werden soll?", erkundigte er sich stattdessen und bemühte sich um einen seriösen Gesichtsausdruck, der nicht verriet, dass er zweieinhalb Aurei für ziemlich preiswert hielt, sodass nur zu hoffen wäre, dass dies nicht gleichbedeutend mit billig war. 'Nicht mehr als sechs Aurei, Antinoos!', rief er sich gedanklich die mahnenden Worte seines Herrn sodann noch einmal in Erinnerung und wurde bei jener imaginierten Autorität seines Besitzers nun auch innerlich wieder ganz und gar ernst.


    Sim-Off:

    Bei Interesse (und das nehm ich einfach mal an ^^) würde ich den Kauf später auch in der WiSim vollziehen wollen.



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  • Sim-Off:

    Natürlich bestünde der - vorher wird es aber noch ein bisschen Postwechsel geben müssen, sofern das okay ist - mein Alter wird sich sicher nicht freuen, wenn der Sohnemann etwas so krass unter Wert verkauft ;)


    Im Gegensatz zu Preisen von Statuen konnte Lucius nach ihrer langen Reise von Mogontiacum nach Rom sehr genau sagen, wie teuer solche Transporte in etwa waren. Er war oft genug dabei gestanden, wie der Alte mit den Flusskapitänen und Spediteuren verhandelt hatte - nicht immer sehr geschickt, aber letztlich doch erfolgreich. Deshalb galt es nun wieder, eine kleine Rechenaufgabe zu lösen: Ein Marmorblock entsprach in seinem Gewicht wohl in etwa dem eines normalen Steines oder etwas weniger als dem von Gold. Wenn der Transport Goldladung also soundsoviel gekostet hatte, ...
    Eine ganze Weile musste der junge Petronier rechnen, bis er endlich ein grobes Ergebnis hatte, das ihm plausibel erschien, wenn man davon ausging, dass niemand die Lieferung bewachen musste und man außerdem keine Extra-Boote anmieten musste:
    "120 Sesterzen."

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  • | Antinoos


    Der Bithynier sah seinem Gegenüber beim Nachdenken und vermutlich auch ein bisschen beim Rechnen zu. Auf ihn machte der Petronier dabei einen durchaus etwas angestrengteren Eindruck, der sicherlich darin begründet lag, dass es viele Dinge beim Transport zu bedenken gab - Dinge, an die Antinoos an dieser Stelle zum Glück nicht alle denken musste. Wahrscheinlich hätte das auch das Fassungsvermögen seines Kopfes am Ende des Tages gesprengt. So wartete der Sklave also einfach still und stumm in Erwartung eines zweiten, nun folglich höheren Preises. Schließlich hatte er gefragt: 'Wie teuer wäre das Ganze gleich mit Transport?'


    Entsprechend erstaunt blickte er daher drein, als der Preis mit Transport nun also niedriger ausfallen sollte als jener ohne zusätzliche Transportkosten. Erst im Nachhinein ging ihn auf, dass die 1,2 Aurei vermutlich nur den reinen Transport abdeckten und folglich so etwas wie ein Zwischenergebnis waren. Zum Glück konnte der Bithynier einfachste Plusaufgaben auch schon selbst unter Zuhilfenahme seiner Finger rechnen.
    "Das sind dann also drei Aurei und 70... Sesterzen, das alles zusammen, richtig?", hoffte er leicht verunsichert, dass er keinen Fehler in seine kleine Rechnung eingebaut hatte. "Dieses Angebot werde ich gerne meinem Herrn weiterleiten.", setzte er etwas selbstsicherer sogleich nach und kündigte an: "Sofern du keine weiteren Nachfragen an mich hast, würde ich mich dann auch wieder auf den Weg machen. Du wirst dann per Post von meinem Herrn erfahren, wie er sich entschieden hat."


    Sim-Off:

    Wie zuvor auch schon angedeutet, kann 'der Alte' Dives auch gerne noch wieder etwas raufhandeln. ;)
    Und wann sich die Möglichkeit des WiSim-Kaufs ergäbe, ist für mich zweitrangig.



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  • Ein bisschen seltsam kam es Lucius schon vor, dass der Sklave alles in Aurei umrechnete - in der Schule hatten sie stets in Sesterzen gerechnet - wenn sie nicht gerade das Umrechnen geübt hatten natürlich. Aber er war immer ein guter Umrechner gewesen, sodass er das ganze augenblicklich nachprüfen konnte.
    "Korrekt. Du kannst gehen!"
    bestätigte er deshalb und wandte sich sofort wieder seinen Elementen zu.


    Als Antinoos gegangen war, fragte Armin noch
    "Soll'n wir das dem Alten mitgeben?"
    "Ja, notier's 'mal!"
    antwortete der junge Petronier ohne aufzuschauen. Sein Vater würde sicher große Augen machen, wenn er erfuhr, was für ein tolles Geschäft sein Sohn an Land gezogen hatte!

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  • Die Ohrfeige knallte ziemlich.


    "Du hast was verlangt?"


    brüllte Crispus seinen Sprössling an, der auf seiner Kline saß und zu ihm hoch blickte, als würde er Pluto persönlich treffen. Er war noch einmal vorbeigekommen um zu sehen, ob sein Sohn sich alles ordentlich eingerichtet hatte, als dieser ihm beiläufig von seinem "hervorragenden Geschäft" erzählt hatte. Der alte Petronier war vorher schon etwas im Stress gewesen, weil er die Rückreise organisieren musste - aber das war nun wirklich die Piemontkirsche auf dem Sahnehäubchen seines Alltagsärgers.


    "Bist du bescheuert?"

  • Verus lachte auf und sagte etwas, was er vielleicht später bereuen würde: "Ich kann auch gerne zum Domus meiner Gens bringen. Dann kannst du ihn das selbst fragen, den guten Patrizier." Wenige Augenblicke später stutzte er selbst darüber. Immerhin hatte er gerade weltfremde Personen einfach mal eingelagen. Gut, es schienen ehrbare Römer zu sein, zumindest der Veteran. Von seinem Burschen konnte er noch nicht so viel halten, da dieser immer noch so schweigsam war, wie ein Esel und sich auch so benahm. Sein Blick war recht störrisch geraten. "Wenn du sein Klient werden willst, möchte ich euch beide oder dich gerne vermitteln," schob er noch nach, um die Sachlage ein wenig zu glätten und seiner Aussage ein wenig mehr Inhalt zu geben.

  • Das kam nun doch etwas schneller, als Crispus erwartet hatte - andererseits war es jetzt wohl auch zu spät, um noch einmal zurückzurudern. Er hatte ja schon mit Lucius darüber gesprochen und sie hatten Duccius Vala ausgeschlossen. Andererseits war der Alte sich immer noch nicht sicher, ob er es nicht lieber direkt bei Aurelius Lupus versuchen sollte - immerhin hatte er ihn schon einmal getroffen und er war immerhin ein Klient des Kaisers!


    Aber jetzt galt es - jetzt oder nie! Wenn er Verus' Angebot ausschlug, würde Lepidus sicherlich davon erfahren und würde verprellt sein. Abgesehen davon verlangte die Tradition ja eigentlich sowieso, dass er sich wieder in die Klientel der Angehörigen seines Patrons begab...


    "Äh - das wäre nett, ja."


    Vielleicht war es sowieso das Geschickteste, wenn sie Lepidus nahmen - der hatte ja scheinbar einen ziemlich guten Draht zu dem Aurelier, während der wahrscheinlich tausende Klienten hatte, die er gar nicht alle ständig hören konnte.


    "Aber wo du sagst 'meine Gens' - bist du nun mit Tiberius Lepidus verwandt oder nicht?"


    "Gens" sagte ja prinzipiell einmal wenig aus - der alte Petronier war auch schon anderen Petroniern begegnet, die ziemlich sicher überhaupt nicht mit ihm verwandt gewesen waren. Von den zehntausenden Iulier im Imperium ganz zu schweigen...


    Er sah prüfend hinüber zu Lucius, der noch immer herumstand wie ein Ölgötze. Er trug wieder eine eher bequeme Tunica und einen Mantel - wie Crispus auch. So konnten sie ihrem möglichen zukünftigen Patron unter keinen Umständen unter die Augen treten. Sie würden an der Casa Accia vorbeigehen müssen... das hieß, wenn Verus überhaupt gemeint hatte, dass sie heute noch gingen. Immerhin hatte er ja ein Riesenbündel Sachen, die darauf hindeuteten, dass er irgendetwas vor hatte!


    "Wann würden wir denn hingehen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Die Ohrfeige knallte ziemlich.


    "Du hast was verlangt?"


    "Bist du bescheuert?"


    Lucius wusste gar nicht, wie ihm geschah, als ihn so unerwartet die Ohrfeige erwischte. Gerade hatte er dem Alten voller Stolz berichtet, dass er ein Geschäft an Land gezogen hatte. Natürlich hatte er nicht erwartet, dass sein Vater einen Luftsprung machen würde - man konnte es ihm ja sowieso nie recht machen - aber als er die Verkaufssumme genannt hatte, hatte er nicht damit gerechnet, dass er so unzufrieden sein würde.


    Vor Schreck stolperte er und saß auf der Kline, seinen wutentbrannten Vater mit einer Mischung aus Angst, Verwirrung und Trotz anblickend. Obwohl er in vernünftigen Momenten natürlich wusste, dass er dem Alten inzwischen körperlich weit überlegen war, fürchtete er ihn doch manchmal und wagte es meistens sowieso nicht, sich gegen die Schläge und Wutausbrüche zu wehren. Es kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, um genau zu sein.


    "Ich - ich dachte, 250 Sesterzen wären - gut?"
    stammelte er hervor, als ihm auch schon das Wort abgeschnitten wurde. Lucius hatte keine Ahnung, womit er all das schon wieder verdient hatte, zumal seine Rationalität nicht so richtig funktionierte, wenn er Angst hatte. Alles, was er sich aber zusammenreimen konnte, gab für ihn aber keinen Sinn: Er hatte ein Geschäft an Land gezogen, hatte sich genau überlegt, wie viel er verlangen durfte - und selbst wenn er sich etwas verkalkuliert hatte, war das doch noch kein Grund, ihn zu schlagen!
    Andererseits war das hier sein Vater - der brauchte wohl keinen Grund. Vielleicht hatte er einfach schlechte Laune... - das war einfach unfair!

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Er sah prüfend hinüber zu Lucius, der noch immer herumstand wie ein Ölgötze. Er trug wieder eine eher bequeme Tunica und einen Mantel - wie Crispus auch. So konnten sie ihrem möglichen zukünftigen Patron unter keinen Umständen unter die Augen treten. Sie würden an der Casa Accia vorbeigehen müssen... das hieß, wenn Verus überhaupt gemeint hatte, dass sie heute noch gingen. Immerhin hatte er ja ein Riesenbündel Sachen, die darauf hindeuteten, dass er irgendetwas vor hatte!


    "Wann würden wir denn hingehen?"


    Zwar hatte Lucius verstanden, worum es dem Alten ging - aber dass es dann so schnell gehen würde, hatte er nun auch wieder nicht erwartet. Allerdings klang es wohl nicht total übel - dieser Lepidus war zwar ein Hänfling, aber er würde ja nicht sein Trainer werden, sondern nur ein Patron - und der konnte dick oder dünn sein - Hauptsache, er war einflussreich!


    Das - und der Umstand, dass sich das Prickeln der Wange langsam legte und nun nur noch einer Wärme Platz machte - sorgte dafür, dass er seine Abwehrhaltung ein bisschen aufgab: Er nahm die Arme herunter und steckte die Daumen in den Gürtel, hielt aber trotzig den abschätzigen Blick seines Vaters stand.

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    Original von Lucius Petronius Crispus
    Ein bisschen seltsam kam es Lucius schon vor, dass der Sklave alles in Aurei umrechnete - in der Schule hatten sie stets in Sesterzen gerechnet - wenn sie nicht gerade das Umrechnen geübt hatten natürlich. Aber er war immer ein guter Umrechner gewesen, sodass er das ganze augenblicklich nachprüfen konnte.
    "Korrekt. Du kannst gehen!"
    bestätigte er deshalb und wandte sich sofort wieder seinen Elementen zu.


    | Antinoos


    Nunja, wo man es sich leisten konnte, da wurde eben für gewöhnlich nurmehr in Aurei gezählt und gerechnet... oder tat der Bithynier selbiges nur, weil die Zahlen selbst dadurch kleiner wurden? Wer wüsste das schon so genau zu sagen? In jedem Fall aber war Antinoos froh, dass seine Rechnung als korrekt bestätigt wurde.
    "Sehr wohl.", verneigte er sich hernach kurz im Ansatz, wünschte ein höfliches "Vale." und begab sich anschließend wieder aus der Wohnung und dem Haus hinaus an die frische Luft. Als nächstes galt es einen Bavius Balearicus aus... Hispanien, wie wohl offenkundig war, aufzusuchen. Also dann: Auf, auf!




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    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ich - ich dachte, 250 Sesterzen wären - gut?"


    Am liebsten hätte Crispus gleich nochmal zugeschlagen, so wütend war er.


    "Wir könnten ihm die Statue auch gleich schenken, oder? Oder packen wir noch 'nen Opferaltar mit drauf, hä?"


    Da war Lucius schon ein Zahlenfuxer und guter Rechner und dann verkalkulierte er sich dermaßen! Es war zum aus-der-Haut-Fahren!


    "Jetzt muss ich diesem Iulier einen sagen, dass ich mein Angebot doch noch erhöhen muss - wie steh' ich denn jetzt da? Wie ein Idiot mit einem dummen Sohn! Wenn das raus kommt - da kannst du den Ritterring vergessen, Lucius! Vergessen!"


    Er begann auf- und abzugehen.

  • Verus staunte nicht schlecht: Er hatte es in der Tat geschafft, diesen Mann vor sich zu verwirren. Manchmal waren Aussagen von ihm auch verwirrend, so wirr wie seine Emotionen. "Ich glaube, dass Römer sich unterstützen müssen," sprach der Patrizier dann mehr oder minder als Allgemeinplatz, um sich selbst einige Sekunden zu geben. "Ich bin entfernt mit ihm verwandt," war dann die Antwort. Schon wieder keine klare Antwort aber immerhin etwas, womit der Petronius etwas anfangen konnte. "Wir können sofort aufbrechen, nachdem ich meine Dinge verstaut habe," erklärte Verus dann.

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