[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula


    Interessiert las sich Hungi den Brief durch und murmelte ein Ah, haben sie es hingekriegt. vor sich hin. An den Kalenden des Martius bereits? Hungi war erstaunt, da die Zeit zur Vorbereitung doch ziemlich knapp war. Das Stadtgesetz hingegen überflog er jetzt nur. Vielleicht würde er es nachher in Ruhe studieren, doch jetzt hatte er keine Zeit dafür. Haben die Duumvire auch einen solchen Brief bekommen? Die sollten auch davon wissen. Gibt es auch Nachricht, wann die Delegation aus Roma zurückkommt? fragte er den Scriba, vielleicht wusste der ja davon.


    Und da er den Scriba bereits hierhatte, übergab er ihm auch einen Brief. Bring bitte diesen Brief zum Cursus Publicus. Sei so nett und finde heraus, ob es noch eine Familienwertkarte Vinicia gibt. Wenn nicht, dann soll der Brief zunächst von der Regia-Wertkarte versendet werden. Ich werde dann den Betrag später erlegen.


    An M. Iulius Dives
    Casa Iulia, Roma


    Salve Iulius,


    mit großer Zufriedenheit habe ich deinen Brief gelesen. Es freut mich, daß du im Laufe deiner Amtszeit einen derart tiefgründigen Einblick in die hohe Politik Roms gewinnen konntest. Solltest du wegen des Cursus Iuris-Problems noch weitere Fürsprache benötigen, so zögere nicht, dich an mich bzw an Duccius Vala zu wenden.


    Zudem danke ich dir für die Einladung zu deiner Hochzeit, doch wie du bereits vermutet hast, ist es mir wie meiner Frau unmöglich, deiner Hochzeit beizuwohnen. Die Pflichten eines LAPP machen es mir unmöglich, auch nur einen Tag die Provinz verlassen zu können. Ich wünsche daher auf diesem Wege dir und deiner Braut alles Gute für eure Zukunft. Möge Iuno über eure Ehe wachen und euch reich beschenken.


    vale bene
    M. Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    ...ein letztes Mal als Klient meines Bruders in Anspruch nehmen...


    ...Stadtpatron von Mogontiacum...


    ...sollte es meiner Meinung nach ein Andenken zu Ehren meines Bruders geben.


    "Ganz im Gegenteil", gab Witjon zu verstehen, dass er ohne Meckern gern ein letztes Mal als Lucianus' Klient zudiensten sein würde. Den angebotenen Wein nahm er mit einem freundlichen "Ja gern" an und ließ sich von dem Schatten einschenken.


    Anschließend hörte er sich Hungaricus' Erwartungen in Ruhe an. Als der Vinicier zum Ende gekommen war, nickte Witjon bedächtig und überlegte kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Dein Bruder war nicht nur Patron unserer Civitas, sondern auch langjähriger verdienter Statthalter und in dieser Funktion immer ein beliebter Freund und Gönner unserer Gemeinde. Ich denke der Ordo Decurionum wird leicht zu überzeugen sein eine Gedenkfeier auf die Beine zu stellen. Die Frage ist, welchen Termin wir für einen solchen Anlass anpeilen könnten. Die Parentalia sind soeben beendet und ich glaube der Tag von Lucianus..." - Witjon zögerte das Wort 'Hinrichtung' zu benutzen - "...Tod hat sich auch eben erst gejährt."


    Letztlich schob Witjon die Terminfrage aber beiseite, um nochmals seine Unterstützung zu bekunden: "Na, unabhängig von der Terminfrage versichere ich dir, dass der Stadtrat das geringste Problem sein wird. Die Frage ist eher, in welchem Rahmen du dir eine entsprechende Gedenkfeier vorstellst, oder ob du den hiesigen Honoratioren da völligen Freiraum geben möchtest." Immerhin ging es um Hungis Bruder. Vielleicht hatte der Statthalter ja konkrete Wünsche.

  • An sich sollte es ja meine Aufgabe sein, eine Gedenkfeier zu veranstalten. In Rom hatte ich es auch vor, dort war ich aber auch Privatmann. Hier hingegen bin ich doch etwas beschäftigt. Wenn also der Stadtrat, wie du sagst, leicht zu überzeugen ist, werde ich sehr froh über die Hilfe sein. Er konnte ja auch nicht alles seiner Frau aufbürden.


    An sich dachte ich an Gladiatorenspiele, ich muß aber zugeben, daß ich noch nicht wirklich darüber hinaus nachgedacht habe. Im Prinzip bin ich also daher für alle Optionen hoffen.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus & Iullus Quintilius Sermo


    Manius Arennius Cavarinus

    http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpg
    Cavarinus setzte sich auf die Aufforderung hin, ließ sich einen gemischten Wein geben und lehnte sich zurück, um zuzuhören, nachdem der Legatus Augusti sich erst dem Kollegen von der Ala zuwandte. Seine Haltung war dabei so gerade wie es die eines jahrelangen Militärs war, dem das in Fleisch und Blut übergegangen war... und trotzdem wirkte sie irgendwie bequem und lässig.


    Nachdem der Quintilier seinen Bericht abgeliefert hatte, räusperte sich Cavarinus, als die Reihe nun an ihm war. „Die Legio II befindet sich im Moment noch unterhalb ihrer normalen Sollstärke. Wir haben zwar einen Teil der Bürgerwehr eingliedern können, die sich während der Abwesenheit des größten Teils der Truppen hier gebildet hat, was den Rekrutierungen am Anfang einen guten Schub gegeben hat, aber das war nicht genug, um die Verluste auszugleichen. Im Moment sind wir bei rund 4.700 Soldaten. Was den Patrouillendienst betrifft, kann ich dem Praefectus nur zustimmen... eine entsprechende Kooperation zwischen unseren beiden Einheiten hat ja früher bereits stattgefunden, nach dem Umzug wird diese wohl eher noch intensiver werden. Was eine Besetzung von Confluentes betrifft, habe ich hier von einigen Einheimischen gehört, dass offenbar die Stämme dort in der Nähe eher zu den Aufmüpfigen gehören... irgendeine Art von Präsenz unserer Truppen halte ich daher auch für angebracht. Falls eine Turma nicht ausreicht, stünde dafür im Zweifel auch eine Cohors der II zur Verfügung.“ Es waren ohnehin nicht alle im Castellum hier in Mogontiacum stationiert, ein paar waren immer irgendwo auf Außeneinsatz. Da konnte man genauso gut auch eine nach Confluentes verfrachten. „Was die Lage hier in Mogontiacum betrifft: die beiden zurückgelassenen Cohorten und die Bürgerwehr haben ausgereicht, um während der Abwesenheit des Rests der Truppen für Ruhe zu sorgen.“




  • Sehr schön. antwortete der LAPP, als der Arennius mit seinem Bericht fertig war.


    Wie gesagt, was ihr mit Confluentes macht, überlasse ich euch. Ich möchte nur informiert werden. Ahja, der Rapax werde ich dann auch noch schreiben.


    Gäbe es dann sonst noch etwas zu besprechen, meine Herren?

  • Mit dem Schreiben von Decimus Varenus ging ich gleich zum Legatus. Schließlich sollte man Erfreuliches nicht geheimhalten.


    "Salve, Legatus Augusti, manchmal passieren unwahrscheinliche Dinge. Vor einiger Zeit hat die Administratio den Kontostand der Provinz abgefragt und ich habe diesen auch brav nach Roma gemeldet. Es sind übrigens genau 2550 Sesterzen. Du wolltest ja den aktuellen Stand wissen. Damals, als ich meine Meldung abgeschickt hatte, bin ich felsenfest davon ausgegangen, dass Roma unsere Kasse abmelken würde. Aber, du wirst es nicht glauben, sie schicken uns 15000 Sesterzen. Hier, schau!" Ich legte ihm den Brief hin.



    Princeps Praetorii
    F. Domitius Massula

    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Provincia Germania Superior




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    F. Domitio Massulae s.d.


    Hiermit teilt dir die kaiserliche Finanzabteilung mit, dass aus Rom 15.000 Sesterzen für die Provinzkasse zu erwarten sind. Die Mittel stehen zur freien Verfügung, jedoch sind die Mittel durch den Legatus Augusti pro Praetore Vinicius anzuweisen. Des Weiteren erwarten wir Bericht wie die Mittel verwendet werden.


    Die Sesterzen werden durch den Cursus Publicus übergeben.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    "Übrigens, Scriba Calvus hat nachgefragt, ob es beim Cursus Publicus noch eine Wertkarte für die Vinicia gibt. Der Tabellarius hat festgestellt, dass dort noch eine auf deinen verstorbenen Bruder Vinicius Lucianus vorhanden ist. Dein letzter Brief ist zunächst mal auf Wertkarte Regia gelaufen".

  • 15.000? fragte der Legat etwas ungläubig nach, als er den Brief in Empfang nahm und durchlas. Ausgezeichnet, das kommt meinen Plänen ordentlich zupass. Das werden wir gleich gut investieren. Dann gab er den Brief an Massula zurück.


    Mein Bruder hatte also eine eigene Wertkarte? Kurz überlegte er, dann gab er folgende Anweisung: Teile dem Cursus Publicus mit, daß sie diese übertragen sollen. Sein Neffe war auf Reisen und würde sie ohnehin nicht brauchen. Und selbst wenn könne er das noch immer mit seinem Neffen ausmachen. Es bliebe ja eh in der Familie. Und der Brief soll von dort abgebucht werden und der Wert wieder auf die Wertkarte der Regia zurückgebucht.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    An sich sollte es ja meine Aufgabe sein, eine Gedenkfeier zu veranstalten. In Rom hatte ich es auch vor, dort war ich aber auch Privatmann. Hier hingegen bin ich doch etwas beschäftigt. Wenn also der Stadtrat, wie du sagst, leicht zu überzeugen ist, werde ich sehr froh über die Hilfe sein. Er konnte ja auch nicht alles seiner Frau aufbürden.


    An sich dachte ich an Gladiatorenspiele, ich muß aber zugeben, daß ich noch nicht wirklich darüber hinaus nachgedacht habe. Im Prinzip bin ich also daher für alle Optionen hoffen.


    Witjon zuckte mit den Schultern. "Ich bekomme das schon hin. Sollte der Kaiser Mogontiacum das Stadtrecht verleihen, erwische ich den Rat vielleicht in einer besonderen Hochstimmung. Das sollte gehen..."


    "Gladiatorenspiele sind doch schonmal eine gute Basis. Vielleicht ergänzt durch ein Bankett für die Honoratioren, was sich auch positiv auf deine Bekanntheit und deine Kontakte zur Provinzelite auswirken würde." Er machte einen abwägenden Gesichtsausdruck, während er nachdachte. "Hm, etwas anderes fällt mir gerade spontan nicht ein. Brotspenden und dergleichen vielleicht noch, damit dein Bruder dem Volk auch weiterhin 'in guter Erinnerung' bleibt."

  • Gladiatorenspiele. Bankett. Brotspenden. Wahrscheinlich würde Hungi bei Erhalt der Rechnungen der Schlag treffen.


    Aber es war ja für seinen Bruder. Ja, das sind alles gute Vorschläge. Gibt es hier eigentlich gute Gladiatorenschulen?

  • "Gute ist relativ", schmunzelte Witjon. "Die besten und zahlreichsten Schulen der Provinz wirst du wohl in Augusta Raurica finden. Da haben die sogar ein Amphitheater, anders als wir hier. Bei uns muss immer das Theatrum herhalten. In Mogontiacum gibt es zwei Schulen, wobei aus der Colonia Claudia im Norden starke Konkurrenz kommt. Achja und die aus Augusta Treverorum haben den hiesigen Gladiatoren auch schon ordentliche Kämpfe geliefert." Er schürzte unentschieden die Lippen. "Ich würde sagen, man findet überall in der näheren Umgebung geeignete und durchaus halbwegs bezahlbare Gladiatoren für ordentliche Spiele, falls du das meinst."

  • "Die hast du wohl", sagte Witjon und erlaubte sich ein verschmitztes Grinsen. "Ganz wie es dir beliebt", entgegnete er anschließend in Zustimmung zu Hungaricus' Vorschlag. "Nun denn, ich werde deine Zeit nun nicht weiter beanspruchen." Denn die konnte der Statthalter sicherlich in diesen Tagen erstmal gut gebrauchen, um sich im neuen alten Heim vernünftig einzurichten, den gestalterischen Wünschen der Gattin nachzukommen und sich in seinen Arbeitsräumen ordentlich einzurichten. So verabschiedete Witjon sich artig und zog sich in sein Officium zurück. Er war ja immer mehr oder weniger in Rufweite.

  • Ich hatte mir einige Akten vorlegen lassen, wobei ich schon bemerkte, dass Calvus in leichter Alarmstimmung war. Denn er wusste, dass die Vorlage von Akten bei mir fast immer als eine Vorstufe zu einem Wutausbruch zu werten war.


    Aber er wusste nicht, dass die Chose schon länger in mir gegrummelt hatte, wodurch auch eine gewisse Entspannung eingetreten war. Die Chose, das war die Sache mit der Lex Provincialis, derenthalben wir schon in Roma angefragt hatten. Der kaiserlichen Kanzlei beliebte es aber, in dieser Sache die Eigenschaften einer Teichmuschel anzunehmen: langsam, blind, stumm und taub. Als ich aufstand, trat Calvus vorsichtshalber einen Schritt zurück. Er brauchte jedoch nichts zu befürchten; ich platzte nicht, sondern ging zum Legatus.


    "Salve Legatus Augusti. Heute habe ich zwei Angelegenheiten, die mir Unbehagen machen. Die erste: Lex Provincialis. Es ist nun fast ein dreiviertel Jahr her, dass Du deswegen nach Roma geschrieben hast. Bisher kein Echo, noch nicht einmal eine Empfangsbestätigung. Die lassen uns einfach im rechtsfreien Raum hängen und zappeln."


    Normalerweise hätte ich mich wenig um unvollendete Rechtsfragen gekümmert, aber die Tatsache, dass die Provinz schon seit Ausbruch des Bürgerkriegs auf einer nicht rutschfesten Rechtsgrundlage stand, wurmte mich dann doch.


    "Wenn Roma sich weiterhin in dieser Sache tot stellt, dann wäre es doch eine Überlegung wert, ob du nicht als Legatus Augusti diese klaffende Lücke mit einem Edictum füllen könntest. Ich weiß zwar nicht hundertprozentig, ob du wirklich das imperium hast, solches am Kaiser vorbei zu tun, aber ich denke, dass der jetzige Zustand beendet werden muss."

  • Hungi lehnte sich in seinem Sessel zurück und überlegte.


    Hm, du hast natürlich recht, daß dieser Zustand beendet werden muss. sinnierte er vor sich hin. Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich das nötige imperium innehabe. Früher gab es ja die Möglichkeit eines Decretum Provincialis, doch die wurde ja abgeschafft.


    Er überlegte und sinnierte ein paar Momente weiter herum, dann fasste er eine Entscheidung.


    Ach, was solls, sie werden mir schon nicht den Kopf abreißen deswegen. Wir schicken den Text dann nach Rom. Wenn es ihnen nicht passt, werden sie es uns schon sagen. Hast du dir bereits einen Text überlegt?

  • Eine gute Frage, sogar eine verdammt gute Frage. Vor allem eine, die einen Haufen Arbeit machen könnte. Ich schüttelte den Kopf.


    "Wo denkst du hin, einen fertigen Text habe ich selbstverständlich nicht im Kopf. Ich sehe aber drei wesentlich Punkte, die man aus der etwas flockig formulierten Lex Provincialis im Codex Universalis ableiten kann. Erstens: Artikel I sagt ja, dass eine Provinz durch eine separate Lex zu beschließen ist. Somit bedarf es einer Feststellung über die Errichtung dieser Provinz, sozusagen eine declaratio primordii. Dieser declaratio müsste eine Beschreibung der Provinz folgen. Das könnte eine Liste der Civitates sein, die Nennung der angrenzenden Provinzen oder vielleicht auch die Beschreibung des Grenzverlaufs. In Artikel III wird allerdings vorgeschrieben, dass die Civitates der Provinz zu bestimmen sind."


    Sim-Off:

    Da könnten wir ins Schwimmen kommen: der Forschungsstand hierzu ist noch löchrig.


    "Zweitens müssen die Aufgaben der Provinzverwaltung militärischen und zivilen Bereich beschrieben werden. Ich konzentriere mich mal auf den Letzteren: Die Vorgaben die Artikel II macht, sind recht wolkig, sodass man sie konkretisieren müsste. Neben Aufgaben, die allein der Provinz zufallen, beispielsweise die Verwaltung des kaiserlichen Privatbesitzes gibt es auch solche, die zwischen der Provinz und den Civitates aufzuteilen sind. Das betrifft zum Beispiel die Steuerverwaltung und Rechtsprechung. Und natürlich die Aufgaben, die durch die Abschaffung der Regioverwaltung freigesetzt worden sind. Letzteres ist, wie ich schon früher erwähnt habe, bislang nicht restlos geklärt."


    Ich hatte ja schon unter Annaeus Modestus versucht, die Sache in Verhandlungen mit dem damaligen Procurator Civitatium und einem kratzbürstigen Vertreter der Civitates festzumachen und bekam ein wohliges Gefühl bei der Vorstellung, dies per Gesetz geregelt zu wissen.


    "Drittens müssten daraus folgend die Aufgaben der Civitates dargestellt werden, wobei man sich auf die gerade verliehene Lex Munipalis von Mogontiacum stützen kann."


    Calvus kam herein und reichte mir eine Tabula. Ich warf kurz einen Blick darauf und meine Miene hellte sich auf. "Man glaubt es kaum, aber die zweite Angelegenheit, die mir Unbehagen machte, hat sich, den Göttern und der kaiserlichen Verwaltung sei Dank, in Luft aufgelöst. Die 15.000 Sesterzen sind inzwischen eingetroffen. "


    Ich hatte zwar die Zeit des Legatus schon recht opulent in Beschlag gelegt, aber mir blieb dann doch noch ein wichtiger Punkt.


    "Ich weiß nicht, ob du meine Notiz über meine Bewerbung in Roma auf deinem Schreibtisch gesehen hast. Es liegt schon länger zurück, dass ich mich um den Posten des Primicerius a libellis in der Administratio Imperatoris beworden habe. Die Herren in Roma haben sich Zeit gelassen, aber gestern erhielt ich einen Brief vom Procurator a libellis, Iunius Silanus, der anfragt, ob ich noch Interesse daran hätte. Ich habe noch Interesse, Legatus Augusti. Wie ich den Laden kenne, werde ich aber noch Zeit genug haben, um einen ersten Entwurf zu unserem Edictum Provinciae Germaniae Superioris, oder wie immer wir es nennen wollen, zu erstellen."

  • Sim-Off:

    Dann schustern wir uns halt was zusammen. Päpstlicher als der Papst müssen wir auch nicht sein.


    Ich bin eher weniger für eine Liste der Civitates, denn werden neue Civitates erhoben, müssten wir die Lex ändern. Bei einer Beschreibung des Grenzverlaufs samt angrenzenden Provinzen bräuchten wir uns zumindest diesbezüglich nie mehr drum kümmern.


    Denn das Römische Reich würde ewig währen. Und damit auch die Provinzen.


    Was die anderen Dinge anbelangt... ich finde es gut, daß du dir so viele Gedanken gemacht hast. Aber wir sollten die ganze Geschichte kurz und knapp halten und nicht alles ausformulieren bis zum letzten. Allerdings bin ich mir selber noch nicht im klaren, wie das alles am geschicktesten auszuarbeiten wäre.


    Und danach sprach er noch seine Versetzung an.


    Du willst Germania also verlassen? Sicher habe ich die Notiz gesehen, aber ich dachte, daß sich die Bewerbung mittlerweile erledigt hätte. Schade.

  • Mir war klar, dass der Entwurf für ein solches Gesetz unausweichlich den Juristen in Roma zum Fraß vorgeworfen werden würde, die ihn voraussichtlich in kleine Stücke zermahlen und dann wieder zusammensetzen würden. Es galt also, vornehmlich die wichtigsten Pflöcke einzurammen und ansonsten den besagten Juristen die Uhrmacherarbeit zu überlassen.


    "Gut, ich werde mich daran setzen und den guten Rechtsgrundsatz beachten, dass ein Gesetz kurz und verständlich sein soll."


    Meine Bewerbung um einen Posten in der kaiserlichen Administration hatte in der Tat schon üppigen Schimmel angesetzt, was mich jedoch nicht dazu gebracht hatte, meinen damaligen Entschluss zu revidieren.


    "Was meine Bewerbung nach Roma angeht, werde ich dem Procurator a libellis mitteilen, dass ich nach wie vor Interesse habe. Dann müssen wir die Antwort aus Roma abwarten. Ich bedaure, dass ich hier einige gut eingewachsene Wurzeln ausreißen muss, aber ich brauche eine Veränderung. Ich danke dir, dass du dafür Verständnis hast, Legatus Augusti."

  • Verständnis hatte er, wenngleich Hungi im Laufe seines Lebens öfter wohin geschickt wurde als er selber die Möglichkeit hatte, sich selbst irgendwohin zu bewerben.


    Es wird schwierig sein, einen adäquaten Nachfolger für dich zu finden, Domitius. lobte er seinen Princeps Praetorii. Vielleicht kannst du die Zeit bis zur Beantwortung aus Roma auch dazu nutzen, diesen Nachfolger zu finden und einzuarbeiten.

  • Mein erster Gedanke war, dass der alte Fuchs mich dabehalten wollte, weil er jetzt eine echte Wumme von Stolperstein vor meine Nase geknallt hatte. In der Tat, es würde nicht leicht sein, einen Burschen zu finden, der sich da schnell reindenken könnte. Aber ich vertraute darauf, dass mir später schon noch etwas brauchbares einfallen würde.


    "Danke, Legatus Augusti für das Lob. Ohne mich jetzt auch noch selber loben zu wollen, das mit dem Nachfolger ist nun wirklich nicht gerade katzenleicht. Wir hatten mal einen Tiro fori, der schon nach zwei Wochen den Bettel hingeschmissen hat. Aber irgendein Kandidat mit mehr Durchhaltevermögen muss ja in Mogontiacum zu finden sein."


    Dann holte ich tief Luft, weil ich noch etwas anderes in die Gänge bringen wollte.


    "Ich habe da noch eine Bitte. Wohl wissend, dass es mit Blick auf meinen Weggang ziemlich unangebracht ist, bitte ich dich darum, mich als Klienten anzunehmen. Zu meinem Bedauern ist mir im Bügerkrieg mein Patron Annaeus Modestus abhanden gekommen und ich bin davon überzeugt, dass mir diese Fehlstelle in Roma nicht von Nutzen sein wird. Als erste Gegenleistung kannst du in Aussicht nehmen, dass ich dir auf jeden Fall einen neuen Princeps Praetorii abliefern werde."

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