Munera Tiberii Duri – Vesper – Gladiatorenspiele

  • Zitat

    Original von Varia
    Varia guckte nicht nur verdattert, nein man konnte sagen, sie schaute ganz schön dämlich aus der Wäsche. Wie sollte sie sich auf eine Seereise vorbereiten? Außerdem hatte er nicht zugehört, denn sie hatte nicht gesagt, dass sie es nicht gewohnt ist oder das ihr übel oder der gleichen wurde. Sie mochte es schlicht einfach nicht.


    „Dominus, ich denke ich bin seetauglich genug um auch eine längere Schiffsreise zu überstehen. Ich sagte nur das mir die Bewegungsfreiheit auf Schiffen nicht behagt.“ Eigentlich hätte sie jetzt ihre Klappe halten sollen, aber so ganz hatte sie ihre Zunge eben doch nicht im Zaum. „Und Bewegungseinschränkungen bin ich ja inzwischen auch an Land gewohnt, so dass wohl eine Seereise kein Hindernis sein sollte.“ Ja sie konnte nicht aus ihrer Haut und so konnte man wohl den Sarkasmus aus dem Satz gut heraushören.


    Wäre es bei den ersten beiden Sätzen geblieben wäre das Gespräch wahrscheinlich beendet gewesen. Es folgte danach ja aber noch was das mit einer guten Prise Sarkasmus gewürzt war.
    Er hob die Rechte Hand, hielt Daumen und Zeigefinger hoch und ließ zwischen beiden nur ein klein wenig Platz.


    "Wir werden es sehen!" folgte noch.

  • Sie hatte sehr wohl verstanden, das sie jetzt besser die Klappe halten sollte. Nur ein knappes „Natürlich Dominus.“ folgte noch, bevor sie sich mit zwei kleinen Schritten rückwärts auf ihren alten Platz zurückzog.
    Ihre Blick schweiften durch das Rund, ohne jedoch bewusst wahrzunehmen, was so alles passierte.
    Varia hing mal wieder ihren Gedanken nach, selbst so ein kurzes Gespräch war schon ein sprichwörtlicher Tanz auf dem Vulkan für sie, das konnte in Zukunft ja noch heiter werden...

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Ist der Princeps ebenfalls einer der Ausrichter dieser Spiele? Oder warum gibt es nun kaiserliche Almosen.
    , fragte er ob dessen seine Gefährten in einiger Disturbation.


    Eine gewisse Skepsis ist dem jungen Flavius Fusus weiterhin immanent, während er den Fortgang des Kampfes betrachtet und noch mit größtmöglicher Objektivität versucht, die ihm innewohnende Logik zu ergründen. Selbige Skepsis zeichnet sich überdies fortwährend allzu deutlich auf der fein gezeichneten Mimik des Flaviers ab und begleitet die grundsätzliche Unruhe, welche das gewaltsame Geschehen in ihm hervorruft.
    "Hrch... Ich wüsste noch immer bei Weitem nicht, welchen der Kämpen ich als meinen Favoriten wählen sollte. Weder mit einem Fischer noch zu Fischen höchstselbst empfinde ich eine besondere Verbundenheit... Wie steht es um Vögel? Jene erscheinen mir stets angenehm zu betrachten. Sie sind so flink und zierlich... außerdem singen sie geradezu bezaubernd. Gibt es Gladiatoren, welche zu Vögeln korrespondieren?"


    So verweilt seine Aufmerksamkeit vorläufig primär auf dem Geschehen in der Arena, bis der Kommentar seines Kameraden ihn sich mit den Rufen der Brotausteiler befassen lässt. Fusus unterbricht zu diesem Anlass seine Beobachtung des Kampfes und reckt seinen Hals, um nach den austeilenden Sklaven zu sehen, sowie deren Worte zu vernehmen. "Nicht, dass ich davon gehört hätte... Aber es ist vermutlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass auch er sich an den Ehrungen des Tiberius Durus beteiligt haben könnte." entgegnet er Manius nachdenklich. "Allerdings erscheint es mir in dem Fall als sehr ungewöhnlich, dass diese Beteiligung in den Ankündigungen des Spektakels keine Rolle hat gespielt." Schließlich zieht Fusus ratlos die Schultern hoch, für dieses Rätsel kennt auch er keine Lösung. Sein Blick wandert kurz zu dem älteren Gracchus sowie seinem Bruder Scato, welche wohl stärker am politischen Puls der Zeit weilen.

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    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    Cornelius Palma stimmte dem Einwand seines Klienten mit einem Nicken zu und machte dem Notarius deutlich, dass dessen Meinung in diesem Fall auch seine Meinung war.


    "Du hörst es. Der Ausrichter der Spiele wünscht, dass bei der Verteilung der Name des Tiberius Durus geehrt wird und seine Verdienste um Rom. Sorge dafür, dass dies umgesetzt wird. Danke."


    Mit einer Geste bedeutete er dem Mann, dass er sich umgehend an die Umsetzung seines Auftrags machen sollte.



    Pustekuchen... nix da... zurecht gewiesen wurde er... wenn auch mit einer eher mäßigen Zurückhaltung. Dass sein Vorgesetzter eine auf die Rübe bekomme würde, freute ihm, hatte dieser es doch verdient. Am liebsten hätte er seine Schadenfreude ans Tageslicht gebracht, doch er stand weiterhin vor dem Imperator, also blieb er weiter verharrt in seiner Postion.


    "Jawohl, mein Imperator.", antwortete er laut und machte sich ohne zu zögern sofort an die Umsetzung. Nicht einmal fünf Minuten dauerte es bis alle Aktionen zurückgezogen wurden. Die Sklaven entfernten sich von den Rängen und gingen hinaus. Der Notarius machte sich zu Varenus auf, um ihm zu berichten, dass er vorstellig werden solle.

  • Zitat

    von Iunia AxillaIm Moment hatte Axilla schlicht und ergreifend keine Lust, sich ihre Stimmung durch allzu tiefgreifende Gedankengänge über Imperiosus verderben zu lassen. Also zuckte sie auf die neuerliche Nachfrage der jungen Helvetia schlicht die Schultern. “Es ist eine politische Ehe“, tat sie das Thema kurzerhand ab und implizierte damit, dass ihr die Trennung von ihrem Mann auch nicht viel ausmachte.


    Wen hielt es auf dem Platz, bei dem was sich in der Arena abspielte. Vera wollte aufspringen, unterdrückte den Reflex. Ihre Augen hingen gebannt am Geschehen. „ Ich fürchte es wird bei mir nicht anders werden, als Tochter eines Angehörigen des Ordo Senatorius und Ritter.“ Mit geballten Fäusten verfolgte sie die Bewegungen ihres Favoriten und seiner Gegner. Freute sich über jedes Ausweichmanöver, was ihn aus der Gefahrenzone brachte. „ Hoffentlich kann er wieder Boden gut machen und sich in eine bessere Position bringen. Im Moment sieht es nicht gut aus. Drücken wir ihm die Daumen.“ Befürwortete sie Axilla’s Vorschlag. Schwups, waren ihre Daumen in den Fäusten verschwunden. „ Bei Mädchen muss man sich kaum Gedanken machen, wie die Zukunft aussieht. Immer im Sinne der Familie.“ Vera kannte ihren Bruder und wusste, dass er sich aus ihrer Heirat für seine Zukunft ein paar Vorteile erhoffte. Was sie selber erwartete? Alles nur Wunschträume, letztendlich ging es nicht nach ihren Wünschen. „ Unterscheiden sich Militärs sehr von Politikern?“


    Sim-Off:

    macht nichts

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus
    "Hrch... Ich wüsste noch immer bei Weitem nicht, welchen der Kämpen ich als meinen Favoriten wählen sollte. Weder mit einem Fischer noch zu Fischen höchstselbst empfinde ich eine besondere Verbundenheit... Wie steht es um Vögel? Jene erscheinen mir stets angenehm zu betrachten. Sie sind so flink und zierlich... außerdem singen sie geradezu bezaubernd. Gibt es Gladiatoren, welche zu Vögeln korrespondieren?"


    So verweilt seine Aufmerksamkeit vorläufig primär auf dem Geschehen in der Arena, bis der Kommentar seines Kameraden ihn sich mit den Rufen der Brotausteiler befassen lässt. Fusus unterbricht zu diesem Anlass seine Beobachtung des Kampfes und reckt seinen Hals, um nach den austeilenden Sklaven zu sehen, sowie deren Worte zu vernehmen. "Nicht, dass ich davon gehört hätte... Aber es ist vermutlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass auch er sich an den Ehrungen des Tiberius Durus beteiligt haben könnte." entgegnet er Manius nachdenklich. "Allerdings erscheint es mir in dem Fall als sehr ungewöhnlich, dass diese Beteiligung in den Ankündigungen des Spektakels keine Rolle hat gespielt." Schließlich zieht Fusus ratlos die Schultern hoch, für dieses Rätsel kennt auch er keine Lösung. Sein Blick wandert kurz zu dem älteren Gracchus sowie seinem Bruder Scato, welche wohl stärker am politischen Puls der Zeit weilen.


    Eine Similität zwischen einer Gladiatorengattung und Vögeln vermochte der junge Flavius in der Kürze der Zeit nicht zu erkennen, sofern man jene nicht überstrapazierte, indem man etwa dem Dimachaerus eine solche zusprach, da dessen beide Klingen den Schwingen eines Vogels gleich zu kreisen imstande waren.
    "Dies wäre mir nicht bekannt."
    , erwiderte er somit in Ratlosigkeit und blickte erneut zu den Spendern der Brote, welche nun, nachdem Fusus seine Hypothese geäußert hatte, bereits im Rückzug befindlich waren, wie es schien. Einen Augenblick hielt Manius Minor nun Ausschau nach Manius Maior, um dessen Position bezüglich des Status jener verwunderlichen Inzidenz zu erfragen, ehe ihm gewahr wurde, dass dieser sich nach Ende der Wagenrennen bereits verabsentiert hatte, sodass ein weiteres Rätseln vonnöten blieb:
    "Gut möglich, doch auch mir wäre eine derartige Erwähnung nicht in Erinnerung geblieben. Scato, was denkst du?"
    Immerhin war Fusus' Bruder wohl als der erfahrenste der jungen Flavii zu zählen, da er doch bereits ein öffentliches Amt bekleidete und somit womöglich auch mit der Organisation von Spielen in Kontakt geraten war.

  • Scato horchte auf als er seinen Namen hörte. Im Zuge der Kämpfe und des Trubels um ihn herum hatte er irgendwie abgeschaltet, blickte aber nun zu seinen Verwandten..
    "Nun, er ist meines Wissens nach nicht beteiligt gewesen." gab er knapp zurück, aber nur, um zu einer längeren Erklärung auszuholen, "Aber auch der Princeps hat natürlich die Bedeutung und die Beliebtheit dieser Spiele unlängst erkannt und weiß sie für sich zu nutzen. Gebt dem Volk Almosen, und es wird euch lieben, und auch wenn der Imperator fest im Sattel sitzt, so kann es doch nicht schaden."

  • Der jüngste der Flavii nickte vergeistigt auf den Kommentar Scatos, welcher seinem Habitus gemäß, primär die machtpolitischen Kontexte der fraglichen Handlung analysierte, obschon er keine weiteren Gedanken diesbezüglich verschwendete, da er doch voller Tension sich fühlte, welchen Ausgang der Kampf zu ihren Füßen wohl nehmen würde. Doch dort schienen die Kontrahenten nun ihre Lust am schnellen Klingenkreuzen eingebüßt zu haben, sondern sich bis auf weiteres aufs Lauern zu beschränken, weshalb die Devise zu lauten hatte, neuerlich zumindest eine kurzweilige Kommentierung zu evozieren:
    "Gab es in eurer Heimat auch Gladiatorenspiele?"
    , fragte er ob dessen, zumal es Fusus schon der basalsten Kenntnisse diesbezüglich zu mangeln schien, was die seinige Hypothese zwar stützte, welche hingegen doch angesichts der Tranquillität und Abgeklärtheit Scatos wieder infrage zu stellen war.

  • Nachdem auch Fusus trotz bemühter Konzentration für den Moment keine den Kampf entscheidenden Züge in der Arena erkennen kann, wendet er sich schließlich mit einem verhaltenen Seufzer den beiden anderen Flaviern zu. Den Mutmaßungen hinsichtlich der Ursächlichkeiten kaiserlicher Almosen weiß er außer einem kurzen Schulterzucken auch nichts mehr hinzuzufügen. Auf Manius' anschließende Frage grinst er schief und investiert diesmal etwas mehr Aufmerksamkeit.


    "Doch, schon... Die gab und gibt es zweifelsohne auch in Tusculum. Aber es gab eben auch keine Pflicht, diese mit großer Regelmäßigkeit zu attendieren. ...und ich gestehe auch, dass ich bei den sich hin und wieder dennoch ergebenden Besuchen im Amphitheater zudem nicht sonderlich aufmerksam gewesen bin." Er lächelt etwas verschmitzt. So heiter Fusus mit dem Thema jetzt auch umgeht, von manchem Altersgenossen - insbesondere auch seinem jüngeren Bruder - hat er in dem Kontext einiges an verletzendem Spott und Häme aushalten müssen. Allerdings ist er (meistens) äußerst routiniert und geübt darin, solcherlei Aspekte zu Gunsten der Harmonie zu überspielen.


    "An den frühen Teil meiner Kindheit, welcher sich hier in Rom höchstselbst abgespielt hat, habe ich leider nur noch verschwommene Erinnerungen..." Nachdenklich runzelt der junge Mann die Stirn, den Wettkampf im blutigen Sand für den Augenblick vergessend. "Vermutlich waren wir - oder zumindest ich - damals noch in keinem Alter, unsere Eltern regelmäßig in die Amphitheater zu begleiten." Schließlich sieht er fragend zu seinem älteren Bruder, sich von diesem noch ergänzende Informationen erhoffend.

  • "Oftmals blieben wir zuhause." gab Scato knapp an und bildete damit nur den Auftakt für eine längere Erzählung, "Obgleich die Spiele mich als Kind weniger interessiert haben als die Erzählungen von großen Feldherren und Legionen, so genoss ich doch die Zeit mit Vater. Fusus war noch zu jung um wirklich zu verstehen was im Sand geschah, und ich erinnere mich daran wie er oftmals Frage über Frage stellte, oder einfach dem Getöse trotzend einschlief." erinnerte sich Scato und grinste seinen kleinen Bruder ob der doch recht schönen Erinnerungen an, "Was ist mit dir Manius Minor, wann hast du deine ersten Spiele besucht?"

  • Niemals hatte Manius Minor einen Ort jenseits der Urbs Aeterna oder der flavischen Landgüter besucht mit Ausnahme der Stadt Baiae, in deren Nähe die Flavii bisweilen die sommerlichen Senatsferien zuzubringen gepflegt hatten. Zumindest bis zu jenem Tag, an dem er mit seinem Vater und einem Leichenkarren der Stadt den Rücken gekehrt und später zu Pferd jene beschwerliche Flucht gen Mantua angetreten hatte, um dort neuerlich in einem Legionslager und endlich zu Cremona verborgen dahinzuvegetieren, was vor der Kulisse eines Bürgerkrieges sich abgespielt hatte, sodass selbstredend öffentliche Festivitäten an diesen Orten ebenfalls stets entfallen waren. Durchaus hatte er somit das recht neue Amphitheater, welches nach der Schlacht von Bedriacum an letzterem Ort errichtet worden war, besichtigt, indessen nie dessen Nutzung verfolgen können, sodass er über keinerlei Vorstellung verfügte, wie derartiges in einer Kleinstadt, worunter aus Sicht eines geborenen Römers Tusculum in demselben Maße zu zählen war wie jedwede Landstadt Italias, vonstatten gehen mochte. Dessenungeachtet amüsierte ihn die Imagination des sorgsam geschminkten und wohlpräparierten Fusus, wie er, zusammengerollt und einem Schoßhündchen gleich, auf den Stufen eines Theatrums liegen mochte oder in naiver Weise seinen Bruder unablässig mit Fragen traktierte. Letzteres war gar ein Umstand, welcher auch heute nicht gänzlich abseitig erschien, sodass seine Lippen zu einem Lächeln sich kräuselten, ehe er bemerkte:
    "Lasst uns hoffen, dass dies heute nicht ebenfalls geschieht!"
    Indessen hatte Scato ihm ja seinerseits eine Frage gestellt, sodass er auch hier zu respondieren hatte:
    "Das ist mir entfallen. Schon seit meiner frühesten Kindheit geleitete ich Vater zu den Spielen. Meine frühesten Remineszenzen mögen die der Wagenrennen sein, die ich vorhin erwähnte."
    In der Tat erschien ihm vieles, was er im stets gleichförmigen Jahreskreis erlebte, als eine gänzlich arbiträre Abfolge von öffentlichen Auftritten, Spielen, Gastmählern, kultischen Ritualen und Besuchen des Grammaticus, welche bisweilen sich alljährlich glichen wie ein Ei dem anderen und nur allzu leicht in ihrer Reihenfolge zu konfundieren waren.
    "Damals hegte ich allerdings ebenso wenig Interesse für die Spiele wie Fusus und bevorzugte es, zu meinen Spielzeug-Aurigae zurückzukehren."
    , addierte er seinen Darlegungen und lächelte neuerlich, diesmal auf die eigenen Kosten, zumal jene eine gewisse Similität zu den Impressionen des jüngeren Milonen darstellten.

  • Ein verschmitztes Lächeln umspielt Fusus' Lippen, während er sich von den kleinen Neckereien keineswegs aus der Ruhe bringen lässt. Er ist und war schon immer mit sich selbst und seinen Arten wie Unarten im Reinen, weshalb er auch augenblicklich keinen Anflug von Scham diesbezüglich entwickelt. "Mit meinen - freilich durchweg äußerst klugen und verständigen - Fragen hast du selbst dich heute ja schon auseinandersetzen müssen, lieber Manius." Gutmütig zwinkert er dem Angesprochenen zu und fügt nicht ohne Schalk noch hinzu: "Darüber hinaus kann ich euch beide beruhigen: In der letzten Nacht gelang es mir wohl zu ruhen und so verspüre ich keinerlei Müdigkeit, welche mich hier und heute zu eurer Blamage werden lassen könnte."


    Er versinkt selbst vorübergehend in Erinnerungen, als er sich der von Scato so plakativ geschilderten Ereignisse zu entsinnen versucht. Darüber hört er mit halber Aufmerksamkeit die weiteren Worte der beiden anderen Flavier mit, verliert jedoch gänzlich das Augenmerk für den Kampf in der Arena. Als Gracchus Minor das Spielzeug seiner Kindheit erwähnt, erwacht Fusus rasch aus seinen Gedanken und seine Mimik hellt sich deutlich auf. "Oh, ja... Darin zeigt sich unsere Verwandtschaft im Geiste. Ich hatte auch viele solcher Figuren. Meine liebste Puppe war recht klein und aus feinstem Alabaster. Sie war wunderschön, meine Carissima. Sie besaß eine große Auswahl der unterschiedlichsten Tuniken und Umhänge in passender Größe, durch welche sie zu jedwedem Anlass ausnehmend gut gekleidet war." Indes bemerkt der junge Flavier selbst beim Sprechen nicht, dass sein 'Puppenspiel' vermutlich ein recht unterschiedliches gewesen sein mag, als das seines Freundes mit dessen Aurigae. Mit einem stolzen und zufriedenen Lächeln beschließt er diese kurze Schilderung.


    Verschwiegen bleibt an dieser Stelle das spätere Schicksal seines favorisierten Spielzeugs, welches er deutlich vor der Zeit hat missen müssen, an der er ihr überdrüssig geworden wäre. Der dritte und jüngste Bruder der beiden anwesenden Söhne Milos hatte in dieser Angelegenheit mutmaßlich eine tragende Rolle gespielt. Derart unangenehme Erlebnisse und Erinnerungen pflegt Fusus jedoch aus seinen Gedanken zu verbannen und so ausdauernd als möglich zu verdrängen. Das damit seinerzeit verbundene Drama mag daher sogar Scato vergleichsweise besser im Gedächtnis verblieben sein. Das physische Schicksal der Puppe wurde indes bis zuletzt nicht offenbart und auch der Schuldige konnte nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Doch Fusus hatte seinen als unendlich groß empfundenen Verlust und den gegen Dexter gehegten Verdacht jeden einzelnen in seiner Umgebung tagelang spüren lassen. Es war eine jener seltenen Gelegenheiten gewesen, an denen er über so lange Zeit einen nachhaltigen Groll hegte und nicht schnell in seine friedliche Natur zurückfand.

  • Neuerlich entfuhr dem jungen Flavius ein glockenhelles Lachen, als Fusus jene ironischen Befürchtungen leichtlich zerstreute.
    "Wie famos!"


    Indessen erweckten die folgenden Schilderungen über das Spielzeug seines Neffen ein gewisses Befremden, da es sich doch in höchstem Maße von den eigenen Remineszenzen differierten, die einerseits keinerlei alabasterne Figürchen, andererseits nur in geringem Maße eine Freude beim Einkleiden dieser inkludierten. Vielmehr wusste Manius Minor lediglich einen Aspekt dieser Narration hinzuzufügen:
    "Die Kleider meiner Puppen waren ihnen eingraviert. Hingegen besaß ich diverse Kostüme, allen voran eine komplette Rüstung samt Helm und Schwert!"
    Durchaus beschwor jene Erwähnung diverse Begebenheiten herauf, in welchen er diese getragen hatte, um als solcher seine hölzernen Soldaten zu kommandieren oder mit einem Sklavenjungen zu fechten, wobei er einmal diesem in solchem Maße auf die Finger geschlagen hatte, dass diese zu bluten begonnen und beiden größten Schrecken eingejagt hatten, sodass die Knaben zu seiner Mutter geeilt waren, welche ihren Infanten in die Arme geschlossen hatte, während der Sklavenknabe eine Weile hatte unter Tränen verweilen müssen, um endlich von einer Sklavin hinfortgenommen zu werden.

  • Der Retiarius gab sein Bestes. Dankenswerterweise blieb einer der Secutoren bei der Brücke, um die Rückeroberung durch den flinkeren Dreizackkämpfer zu verhindern, so dass er sich nur dem anderen Secutor direkt stellen musste. Dies machte die Aufgabe aber auch nicht einfacher.
    Auch wenn er schneller war und durchaus fähig, fand er mit seiner Waffe kein Durchkommen durch die dicke Panzerung seines Gegenübers. Mehrere Angriffe auf Kopf und Beine wurden vom Secutor kurzerhand geblockt und der Retiarius hatte seine liebe Not, der immer direkt folgenden Riposte verletzungsfrei zu entgehen.
    Ohne Netz, mit dem er seinen Kontrahenten hätte einfangen können oder zumindest ins Straucheln zu bringen, war es allerdings ein recht fruchtloses Unterfangen. Der Retiarius fintierte, tänzelte, täuschte, attackierte, aber ohne größeren Erfolg. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, als eben dies zu versuchen. Der secutor würde kaum wegen Hitzschlag tot umfallen.
    Und auch, wenn er leichter gerüstet war, machte sich doch nach einer Weile die Erschöpfung bemerkbar. Wieder attackierte er, der dreizack prallte auf das eckige Schild, aber dieses Mal bekam er seine Waffe nicht schnell genug wieder zurückgezogen. Mit einem harten Schlag traf das Gladius des Secutors auf den Dreizack, und der Retiarius verlor die Waffe aus der Hand. Und schlimmer noch, während der Schwung ihn nach vorne riss, bekam der Retiarius auch gleich noch das Knie des Secutores recht unsanft gegen den Kopf.
    Der Kopf des Kämpfers ruckte zurück, deutlich war der Blutstrom zu sehen, der aus der – vormals – hübschen Nase floss, und nur wenige Augenblicke später war es auch schon vorbei. Der Secutor schnappte mit seiner Schildhand noch den Arm des Retiarius, der nach dem kleinen Dolch, der letzten Waffe in dessen Arsenal, greifen wollte. Und nur einen Herzschlag später ergab sich der Retiarius.


    Sim-Off:

    Entschuldigt das abrupte Ende, aber meine Kreativität macht irgendwo ohne mich Urlaub... :fad:

  • Vergnügt und der Irritation seines Gefährten gegenüber für den Moment gänzlich ignorant begegnet Fusus der Erwiderung Manius' mit einem strahlendem Lächeln. "Diverse Kostüme? Welch formidable Idee. Bei Zeiten wäre es doch eine erquickliche Abwechslung, wenn wir eine Art Kostümfest oder dergleichen veranstalten könnten..." sinniert er über die Möglichkeit einer solchen Veranstaltung in entsprechend illustrer Runde, welche zweifelsohne in der Villa Flavia Felix eine exklusive Bühne finden könnte. Nicht ohne gedankliche Beachtung verbleiben dabei selbstverständlich auch die möglichen Gewandungen, welche für ihn selbst in einem solchen Fall in Frage kämen. "Wir sollten wirklich darüber nachdenken, ob wir nicht..." unterbricht sich der Flavier jäh, als er sich hebender Regungen im Publikum gewahr wird und sich veranlasst sieht einen spähenden Blick in das Rund der Arena zu entsenden. Dort rezipiert er unvermittelt auch den endgültigen Ausgang des Kampfes.


    "Ach, herrje... Mich deucht, dass die Fische diesen Kampf gewonnen haben." Aufmerksam taxiert er von seinem Platz in den Rängen aus den verletzten Retiarius und nimmt dabei auch dessen Verwundung und das Blut wahr - ein Anblick der Fusus das Gesicht unwillig verziehen lässt. Es ist dabei keineswegs Mitleid, was ihn bewegt, sondern vielmehr ein grundlegendes Befremden gegenüber diesem als recht roh und unästhetisch empfundenen Anblick. Dennoch schließt er sich geringfügig verzögert dem Beifall des Publikums - allerdings im Gegensatz zu den Wagenrennen gravitätische Zurückhaltung walten lassend - an, und bleibt auch im Weiteren zunächst aufmerksam, ob das Gemetzel damit nun sein Ende habe.

  • Das plötzliche Endes des Kampfes kam für Commodus durchaus überraschend. Vor allem weil er ihn bisher gar nicht mit vollem Elan verfolgt hatte.
    Er sah zu seiner Schwester rüber um zu sehen wir ihr das Ergebnis gefiel. Er hatte wohl mitbekommen das sie einen der beiden Kämpfer zu ihrem Favoriten erklärt hatte aber nicht welchen.

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus
    Vergnügt und der Irritation seines Gefährten gegenüber für den Moment gänzlich ignorant begegnet Fusus der Erwiderung Manius' mit einem strahlendem Lächeln. "Diverse Kostüme? Welch formidable Idee. Bei Zeiten wäre es doch eine erquickliche Abwechslung, wenn wir eine Art Kostümfest oder dergleichen veranstalten könnten..." sinniert er über die Möglichkeit einer solchen Veranstaltung in entsprechend illustrer Runde, welche zweifelsohne in der Villa Flavia Felix eine exklusive Bühne finden könnte. Nicht ohne gedankliche Beachtung verbleiben dabei selbstverständlich auch die möglichen Gewandungen, welche für ihn selbst in einem solchen Fall in Frage kämen. "Wir sollten wirklich darüber nachdenken, ob wir nicht..." unterbricht sich der Flavier jäh, als er sich hebender Regungen im Publikum gewahr wird und sich veranlasst sieht einen spähenden Blick in das Rund der Arena zu entsenden. Dort rezipiert er unvermittelt auch den endgültigen Ausgang des Kampfes.


    "Ach, herrje... Mich deucht, dass die Fische diesen Kampf gewonnen haben." Aufmerksam taxiert er von seinem Platz in den Rängen aus den verletzten Retiarius und nimmt dabei auch dessen Verwundung und das Blut wahr - ein Anblick der Fusus das Gesicht unwillig verziehen lässt. Es ist dabei keineswegs Mitleid, was ihn bewegt, sondern vielmehr ein grundlegendes Befremden gegenüber diesem als recht roh und unästhetisch empfundenen Anblick. Dennoch schließt er sich geringfügig verzögert dem Beifall des Publikums - allerdings im Gegensatz zu den Wagenrennen gravitätische Zurückhaltung walten lassend - an, und bleibt auch im Weiteren zunächst aufmerksam, ob das Gemetzel damit nun sein Ende habe.


    In allem Schwelgen in vergangenen Tagen, welche für Jünglinge ihres Alters dem arglosen Beobachter wohl durchaus erstaunlich hätten anmuten müssen, war auch Manius Minor das Interesse für den Kampf gänzlich entfallen, sodass er ein wenig stutzte, als er Notiz nahm, dass der Retiarius seines nomenklatorischen Artefakts verlustig gegangen war. Nun war sein Favorit in arger Bedrängnis, wie er so seinen Dreizack umklammerte und sich der massigen Hühnen aus Eisen und Fleisch erwehrte, was neuerlich einer gewissen Aufmerksamkeit bedurfte.


    Ob dessen glaubte er sich verhört zu haben, als der liebe Fusus seinen Rapport aus Kindertagen zum Anlasse nahm, derartige Spiele zu aktualisieren, da doch derartiges noch niemals in der Villa Flavia Felix sich ereignet hatte und somit wohl jenseits jeglicher adäquater Okkupation eines Patriziers lag, ja dem jungen Oheim groteskerweise in weit höherem Maße infantil erschien denn den älteren Neffen, sodass jener ungläubig repetierte:
    "Ein Kostümfest?"
    Durchaus träumte der Knabe noch heute davon, in fremde Rolle zu schlüpfen, womöglich einen adretteren Körper geringeren Umfanges, insonderheit jedoch einen solchen sein Eigen zu nennen, welcher vollumfänglich des Sehens mächtig oder nicht aus einem Feigling hervorgegangen war, doch hatte ihn all dies seit seiner Flucht niemals mehr inspiriert, sich fremde Kleidung anzulegen, wie man dies bisweilen auf den Straßen bei weibischen Neoterikern und Lustknaben beobachten konnte.
    "Ich bin unschlüssig... womöglich anlässlich der Saturnalia..."
    , offerierte er nach einigem Spintisieren doch die singuläre ihm adäquat erscheinende Terminierung einer derartigen Festivität, blickte indessen zugleich hinüber zu dem älteren Milonen in der Hoffnung, dieser würde seinem Bruder derartige Ideen ausreden und dem jüngsten der Flavii damit jene unplaisierliche Obliegenheit, seinen geschätzten Familiaren zu tadeln, erlassen.


    In all jenen Erwägungen verpasste der Knabe es auch, das unrühmliche Finale des Kampfes in der Arena zu verfolgen, sodass Fusus' Kommentar geradezu eine gewisse Desillusion ob seines geschätzten Favoriten evozierte:
    "Oh, da habe ich nicht Acht gegeben. Ist er zumindest ehrenvoll untergegangen?"
    , fragte er in die Runde, da doch der verhaltene Applaus in beide Richtungen zu deuten war, da er entweder den Secutores als ungerechte Sieger oder dem Retiarius als verdientem Unterlegenen gelten mochte.

  • Ein fröhliches Lächeln manifestiert sich erneut in Fusus' Mimik, als sein spontane und sicherlich äußerst unüberlegter Einfall keinen unmittelbaren Widerspruch bei Gracchus Minor erregt. "Ja, genau! Oder soetwas ähnliches... Wäre das nicht über die Maßen aufregend?" schwelgt er sodann in Ermangelung eines Einspruchs weiterhin in Überlegungen hinsichtlich möglicher Kostümierungen seiner selbst und in welchem Maße bestimmte Rollen wohl angemessen sein könnten oder auch nicht. Die Frage, ob dieser Ansatz in seinen Grundfesten überhaupt dem Stande der Teilnehmer entsprechend wäre, hat er sich ad hoc nicht gestellt. Zu sehr will er augenblicklich noch an das Konzept glauben, dass derlei Kostümierung von den üblichen Gepflogenheiten entbinden würde.


    "Nun..." fällt seine Antwort auf die andere Frage etwas nachdenklicher und zögerlicher aus. "...zumindest ist er nicht knapp dem Tod entronnen. Aber seiner Waffen war er wohl verlustig gegangen, so man die baren Fäuste als solche nicht zählen möchte. Wäre es in dem Kontext eigentlich zu erwarten gewesen, dass er bis aufs letzte Blut den Kampf nicht aufgibt und für die Verteidigung der Brücke weiter ficht?" Eine klare Antwort gibt er Manius damit nicht, zumal er selbst sie nicht kennt.

  • 'Aufregend' erschien dem jüngsten der Flavii durchaus als adäquate Umschreibung einer derartigen Festivität, jedoch in seiner reflexiven Form mit 'sich', da eben jener Zustand zweifelsohne adäquat die Reaktion ihrer gravitätischen Anverwandten (womöglich sein Vater oder gar Onkel Furianus) auf ein derartiges Ansinnen würde umschreiben. Dessenungeachtet vermochte der Knabe keineswegs sich eine adäquate Kostümierung seiner selbst zu imaginieren, obschon ihm erstlich eine Schnecke in den Sinn kam, was er unmittelbar verwarf, ohne indessen etwas Adäquateres, womöglich einen Helden der hellenischen Mythen mit einem ihm similären Charakterzug, zu ersinnen.


    Doch waren sie erfreulicherweise nicht genötigt jenen Faden weiterzuspinnen, da doch das Geschehen im Sande der Arena ihre volle Appetenz erforderte und der liebe Fusus neuerlich der Aufklärung hinsichtlich der Gepflogenheiten des Arenensportes bedurfte.
    "Nein, üblicherweise nicht. Hier handelt es sich ja durchaus um ausgebildete Arenenfechter, welche doch zu wertvoll sind, als dass man sie um jeden Preis dem Tode überantwortet."
    , explizierte er somit freiheraus.
    "Durchaus riskieren diese Recken ihr Leben zu unserem Divertisement, doch nur ob der scharfen Waffen, welche sie führen. Und der Retiarius hat ja durchaus auch einige Blessuren davon getragen."
    Deutlich konnte man von den privilegierten Plätzen der senatorischen Bevölkerungsgruppen ja das Blut erkennen, welches aus der Nase des Unterlegenen quoll.

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