Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)

  • Ocella traute seinen Augen nicht, trug dieser Schmierlappen ein Offizierscingullum? Er trat einen Schritt auf den Germanen zu und nahm einen intensiven Blick auf dieses Teil von dem sich ein römischer Soldat niemals trennen würde. Es war sein Heiligtum, niemals würde er es hergeben.
    Woher hast du diesen Gürtel? Hast du etwa einen römischen Soldaten getötet? Dabei hielt er beide Hände an sein Cingullum.

  • Erleichtert konnte der Bedienstet aufatmen. Der Decurio hatte sich das Schreiben angesehen und dem Flamen sowie dem Pontifex ohne weitere Durchsuchung Einlass gewährt. "Danke, Decurio." bedankte er sich und informierte den Duccier über das weitere Vorgehen.


    Die Wachen blieben draußen und Verus sowie sein Bediensteter und Curio durchschritten die Porta der Castra. Der Duccier hatte zwar nicht mitbekommen, was da beim Tor genau geredet wurde, allerdings entging ihm nicht, dass der Decurio hier federführend war, welchem er dahingehend respektvoll zunickte, als er das Tor durchschritt. Vier Soldaten führten sie schließlich zur Principia.

  • Zitat

    Original von Servius Matinius Ocella
    Ocella traute seinen Augen nicht, trug dieser Schmierlappen ein Offizierscingullum? Er trat einen Schritt auf den Germanen zu und nahm einen intensiven Blick auf dieses Teil von dem sich ein römischer Soldat niemals trennen würde. Es war sein Heiligtum, niemals würde er es hergeben.
    Woher hast du diesen Gürtel? Hast du etwa einen römischen Soldaten getötet? Dabei hielt er beide Hände an sein Cingullum.


    Adalwolf sah an sich herunter und betrachtete den Gürtel.Dann fiel sein Blick auf den Offizier und auf dessen Gürtel. Er sah ähnlich aus. Ohne Arg sah er den Offizier an und entgegnete,
    Gürtel von Ahn, Vater von Vater von Vater,... Er zuckte mit den Schultern. Adalwolf nix töten römische Legionär. Er hatte bereits getötet, aber ein Römer war nicht dabei.

  • Ocella fixierte den Germanen mit einem kalten Blick. Was sollte es schon bedeuten? Das Cingullum wirkte tatsächlich alt und getragen. Es war auch nicht ungewöhnlich, daß in den Wäldern noch welche herumlagen. Warum sollte er dem Kerl also Vorbehalte machen. Sollte er die Rekrutierung überstehen würde er ohnehin eines tragen.
    Na schön! Dann mach dich mal frei von Waffen und folge dem Tiro zum Rekrutierungsbüro!
    Er nickte in die Richtung von Kunolf und Andriscus und wandte sich ab in Richtung Wachstube. Eine Notiz ins Wachbuch war das allemal wert.

  • Marcellus ritt gemächlichen Schrittes zur Porta Praetoria. Ein seltsames Gefühl verspürte der junge Petronier in sich. Vor zwei Jahren hatte er seinen Dienst bei der Alae II Numidiae als Subpraefectus Alae angetreten mit dem Ziel einer militärischen Karriere. Und dann kam dieser vermaledeite Abend als er in einem geheimen Treffen mit seinem Vorgesetzten darüber informiert wurde, dass er sich als Spion und Agent nach Germanien begeben sollte um Unruhe unter den Aufständischen zu streuen und ggf. mit Bestechungsgeldern Germanen von ihrem großen Ziel des Überfalls auf römisches Gebiet abzuhalten. Der Limes sollte nach dem Willen der römischen Führung alle Angriffe abwehren und die Germanen in ihrem Land halten können. So zog der Petronier nicht in eine glorreiche Schlacht, sondern als Händler verkleidet in das wilde Germanien mit seinen barbarischen Bewohnern. Was war das für eine wilde Zeit gewesen, zu oft kam er nur um Haaresbreite mit seinem Leben davon. Diese lange Zeit war sehr hart gewesen und hatte ihn schnell zu einem Mann mit Ecken und Kanten gemacht. Auch die eine oder andere Narbe verzeichnete jetzt sein Körper. Der junge unbedarfte Marcellus war ein für alle mal Vergangenheit und nun kam ein vom Leben geformter kampfgestählter Mensch zurück. Nicht Krieger, nicht Politiker, nicht mitfühlender Mensch, nicht verweichlichter Römer sondern irgendwie etwas dazwischen. Aber auf jeden Fall hart und gnadenlos zu sich selber und auch zu seiner Umgebung. Und vor allem misstrauisch gegenüber allen Aussagen die von Vorgesetzten getätigt wurden.


    Wie auch immer nun stand er endlich vor der Porta und aus seiner Sicht vor den Scherben seiner Karriere. In einem kurzen Schreiben hatte ihn der neue Befehlshaber der Alae zurückbeordert um was auch immer mit ihm zu besprochen.


    Während er nachdachte kam ihm auch seine geliebte Frau Calvina in den Sinn. Wie es ihr wohl ergangen war? Ihr junges Glück verloren nach kurzer Zeit. Keine gemeinsamen leidenschaftlichen Nächte, keine Zärtlichkeiten die ausgetauscht werden konnten. Wie sehr sehnte sich Marcellus nach dem Liebreiz seiner geliebten Calvina. Oh ja das Imperium war sehr fordernd gegenüber seine Untertanen und verlangte unendliche Opferbereitschaft. Doch das war die Pflicht die jeder Ritter erbringen musste. Für den Kaiser, für das Imperium und für die unsterbliche Stadt Rom.

  • Die Wachen am Tor erkannten den Mann freilich nicht, zu lang war es her, dass der Mann das erste Mal hier erschienen war und zu kurz war seine Zeit im Kastellum gewesen.
    Also wurde der Mann angehalten und ordnungsgemäß befragt...
    "Halt!" rief eine der Wachen und stellte sich in den Weg des offenen Tores "Name und Absicht des Besuches!" forderte der Mann und verschränkte die Arme.

  • Ocella trat hinter den Decurio und machte ein ernstes Gesicht. Der Kerl da vorne war garantiert kein Herumtreiber. Aber, sicher ist sicher. Seine Hand war bereit jederzeit die Spatha zu ziehen und den Kerl zu filetieren. Die Geschichten um Unruhestifter waren zu präsent.

  • Marcellus musste lächeln als er den Eifer aber auch die Disziplin in der Frage des Torpostens erkennen konnte. Ja irgendwie hatte ihm diese klare militärische Art und Weise gefehlt. Geregelte Strukturen mit klaren Vorgehensweisen wie es bei der Legion üblich war. Und vor allem saubere Menschen und nicht diese schmuddligen stinkenden Germanentölpel. Nun ja nicht alle, schließlich erweiterte sich der Einfluss Roms auch immer mehr in Germanien. Um dem Wachtposten auch etwas friedlicher zu stimmen stieg Marcellus von seinem Pferd und hängte sein Schwert an den Sattel seines Reittieres.


    Mit einem sanften Lächeln wandte sich der Petronier an den Decurio, erkannte auch die scheinbar entspannte Haltung sowie den hinter dem Decurio stehenden Soldaten der bereit stand sofort gegen ihn vorzugehen falls er feindliche Absichten hegen sollte.


    „Mein Name lautet Titus Petronius Marcellus und ich bin auf Anordnung des Praefectus Alae hier um mich bei ihm zu melden. Er erwartet mich dringend.“


    Die Antwort Marcellus klang schon wieder sehr militärisch, ein geschultes Auge erkannte sofort den Soldaten in ihm und auch die Körperhaltung entsprach dem durchaus üblichen Auftreten von Soldaten. Auch die kleine Überheblichkeit im Tonfall die ein Vorgesetzter an den Tag legte war wieder beim Petronier zu spüren. Jedoch trotz allem höflich und mit Achtung für sein Gegenüber versehen. Schließlich waren es einmal seine Kameraden gewesen oder immer noch oder auch nicht. Für Marcellus war alles noch sehr verwirrend wieder in der Zivilisation zurück zu sein. Er machte sich Gedanken was der Praefectus Alae eigentlich von ihm wollte. Wahrscheinlich sollte er nun mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt werden oder irgendein anderer unangenehmer Auftrag wartete bereits auf ihn. Der Petronier wollte am liebsten wieder zurück als Soldat und seinen Dienst bei der Alae fortführen. Aber wie unerreichbar weit erschien es ihm hier eine mögliche Führungsposition zurückzubekommen. Eine gewisse Traurigkeit machte sich in ihm breit, die sich auch in seinem äußeren widerspiegelte.


    Die Erinnerungen an Vergangenes hing Marcellus immer noch nach, er hatte verschiedene germanische Dialekte erlernen müssen, ein schauspielerisches Geschick entwickeln gelernt, es gabe kaum eine Waffe die er nicht anwenden gelernt hatte. Sicherlich war er im Kampf mit einem Schwert den meisten der Soldaten weit überlegen vor allem aber überlegen in der Art sofort und gnadenlos zu töten. Wenn der Petronier eine Waffe einsetzte dann um zu töten und nicht um zu üben. Durch die zahlreichen Raufereien hatte er auch gelernt sich mit seinen Fäusten Gehör zu verschaffen. Was mochte sich noch alles unbewusst verändert haben an ihm. So kam er wieder aus seinen Gedanken zurück und wandte sich wieder voll und ganz dem Geschehen zu.

  • Der Wachsoldat hatte zwar keinerlei Order erhalten, auch nicht dahingehend, dass der Praefectus Alae Gäste erwartete, doch andererseits wäre dieser wohl mehr als unglücklich, wenn einer seiner Besucher am Tor abgewiesen werden würde.
    "Dein Pferd und dein Schwert bleiben hier... Bürger. Eine Eskorte wird dich zum Officium des Praefectus Alae geleiten." sagte der Mann etwas skeptisch und gab ein Handzeichen woraufhin sich gleich zwei Equites an die Flanken des Mannes stellten, natürlich mit einer Hand am Spatha, in diesen Tagen leider notwendig, und geleiteten im zum Officum des Iuniers.

  • Massa auf dem Pferd. Früher eine Seltenheit, heute fast alltäglich. Für das Stück bis zur Castra der Ala hatte er sich für das Pferd entschieden. Ansonsten hätten ihn zwei Legionäre begleitet. Am Tor stieg er ab. " Salve. Tribunus augusticlavius Appius Decimus Massa. Ich will zum Praefectus der Ala, Aulus Iunius Seneca."

  • Wer auch immer zu nachtschkafender Zeit in der Gegend rumgallopierte... Hatte entweder wichtige Nachrichten, einen wichtigen Termin oder war auf der Flucht. Wovor auch immer...


    Andriscus hatte Torwache und trat dem frühen Besucher entgegen. Da sich der Mann identifizierte fiel schon mal die Frage weg wer er war.


    "Salve Tribun. Erwartet dich der Praefect oder bist du unangemeldet hier? Und welcher Grund führt dich hier her?"
    Schließlich müsste man ja etwas vorweisen wenn man jemanden zum Praefecten führte.

  • Die Torwache war das Vorzimmer des Präfekten der Ala. Das war Massa ganz neu. oder stand hier der Cornicularius Wache?
    " Bist du der Cornicularius des Präfekten oder die Wache am Tor? Bei erstem sieh in seinem Terminkalender nach. Bei zweitem bringst du mich bis zum Officium des Präfekten. " Massa ließ sich nicht von jeder x-beliebigen Torwache ausfragen.

  • "Ich bin zwar nicht der Cornicularius und habe dewegen kein Wissen über den Terminkalenders des Praefectur Alae doch sind wir an Vorschriften und Regeln gebunden." antwortete Andriscus knapp und behielt weiterhin die Stellung ein.


    "Tribun. Natürlich wirst du auch zum Praefecten begleitet. Das wäre ohnedies geschehen."

  • Massa hatte selbst lang genug mit seiner Vitis über die Einhaltung der Befehle gewacht. Die Torwache musste nicht mehr wissen als jeder Eques oder Legionär im Lager. Sonst hätte er genauso gut eine Ausrufer auf dem Forum anstellen können um zu verkünden was er beim Präfekten wollte. " Na, dann auf zum Präfekten. "

  • Varro kam mit seiner Patrouille zurück und sah den fremden Offizier vor dem Tor stehen. Vertieft in die Diskussion mit seinem Eques. Sie schienen sich jedoch einig zu sein, weshalb er nicht eingriff. Er nickte Andriscus zu und ritt an der Gruppe vorbei ins Castellum.
    Wieder einmal eine ruhige Patrouille. Dennoch war er froh endlich wieder da zu sein, die kriechende Kälte machte ihm langsam zu schaffen.

  • Knapp nickte Andriscus und deutete der zweiten Wache die Augen offen zu halten.


    "Folge mir bitte, Tribun" instruierte er den Decimer und schritt dann rasch durch das Tor und begleitete den Gast zur Principia.

  • Varro ließ die Turma vor dem Tor halten. Die Männer waren froh dem Alltag im Castellung zu entkommen und waren trotz ihren ernsten gesichter froher Mutes.
    Kurz darauf kam der Praefect mit seinem Gefolge. Varro grüßte ihn Salve Praefectus, Turma Prima steht zu Geleitschutz bereit! Hinter ihm knirschten lederne Riehmen und schnaupten die Pferde in morgendlichem Dunst.

  • Frischluft. Endlich etwas anderes. Auch wenn die Aussichten auf warme Betten und sonstigen Luxus sehr gering waren. Aber man verließ das Castellum und hatte zu tun.


    Ruhig standen 32 Pferde mit ihren Reitern hinter dem Decurio und warteten darauf dass man zuerst zur II. Legio ritt um dann von dort ihren Auftrag begannen.


    Was würde ihnen auf der Route wohl alles unterkommen? Andriscus war auch froh endlich das Castellum verlassen zu können, schließlich fristete er einige Wochen darin, um nun endlich etwas mehr zu sehen.
    Er zog sich den Mantel etwas enger und ein wenig höher. Die Kälte, Schnee und Wind würden es aber nicht unbedingt zu einer fröhlich, munteren Rundreise werden lassen.

  • Ocella stand etwas versetzt zu Varro. Seine Pferd schnaupte und bebte vor Aufregung. Er hingegen war eher verhalten und ruhig. Ging in seinem Kopf noch einmal die einzelnen Posten durch. Schließlich war er verantwortlich, daß alles zur Hand war. Doch er war sich sicher, daß er alles bedacht hatte, von Abdeckplanen für die Pferde bei Nacht bis zu den Zelten für die Männer. Seine Hand ruhte auf seiner Spatha, die Beine umklammerten den leicht pulsierenden, warmen Bauch seines Pferdes.
    Sein Blick fiel auf Varro. Wie lange waren sie jetzt schon hier? Er sah sie noch aus Roma fliehen, mit Blut an den Händen...doch das war Ewigkeiten her. Er war geneigt es zu vergessen, wußte jedoch, daß es der Bruderschaft in Roma nicht so gehen würde. Es wunderte ihn, daß man ihnen noch keinen Meuchler geschickt hatte.
    Er rief sich zur Ordnung, zuviel Kopftheater konnte er jetzt nicht gebrauchen. Ein kalter Windstoß traf ihn und er war froh darüber sich entsprechend gekleidet zu haben.

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