[Hortus] Iulii cum Helvetiis in viriditate


  • ortus

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    Hier befinden sich "Iulier mit Helvetiern im Grünen".




    Es war nun bereits so einige Zeit verstrichen, seit sich Roma im Würgegriff der Gewalt befand. Bekanntermaßen war auch die Casa Iulia dereinst alles andere als verschont worden von den marodierenden, plündernden Horden. Im Gegenteil sogar hatten jene Aufrührer und Randalierer in Teilen nicht viel mehr als eine ausgebeutete, ausgehöhlte Ruine hinterlassen, die einer überaus langen Zeit der Renovierung bedurfte, um nicht nur äußerlich sondern auch innerlich wieder in gewohntem Glanze zu erstrahlen. In einer kleinen Cena mit seinem Cousin Crassus hatte Dives dereinst nicht lange nach den Übergriffen - jedoch zu einer Zeit, in der die Casa immerhin bereits wieder bewohnbar war - nicht nur die temporäre Hausherrschaft übernommen, sondern darüber hinaus auch gleich einen Plan besprochen, welche Renovierungs- und Neubauarbeiten demnächst noch auf dem Programm stehen würden, bevor er sich mit der Casa und ihrem Glanz zufriedengeben würde. Sein Hauptaugenmerk legte der Iulier dabei auf die Neugestaltung des Hortus... der mittlerweile nun selbstredend schon einige Zeit lang in jenem neuen Glanze erstrahlte:
    Das Zentrum war und blieb der sogenannte Venusbrunnen, der hier selbstverständlich weniger mit der Venus Genetrix als vielmehr mit Venus in ihrer Funktion als altitalische Göttin der Gärten zu tun hatte. Er wurde tangiert von zwei mitten durchs teils aus Blumenbeeten, teils aus Büschen und teils auch einfach nur aus flach gehaltenem Rasen bestehenden Grün verlaufenden feinen Kieswegen, die in der Tat eine Abwechslung zu den floral gemusterten Mosaikböden des mit weißen Säulen vom Grün getrennten Peristylium darstellten. Und ebenfalls nicht sonderlich neu 'schützte' noch immer an der dem Haus abgewandten Seite des Gartens eine mannshohe Statue des ehemaligen Hausbesitzers Iulius Agricola das Eisentor zum Hortus der benachbarten Casa Petilia. Das neue Prunkstück des iulischen Gartens jedoch bildete der kleine, runde Schrein zu Ehren des Apoll, der direkt neben den beiden hier komfortabel ruhig gelegenen Gästezimmern im Andenken an die eigene Familiengeschichte neu erbaut worden war. Im Prinzip bestand er zwar aus nicht viel mehr als einer zwei Stufen hohen kleinen Plattform mit einer kreisförmig von Säulen umgebenen, überdachten Marmorstatue, doch im Zusammenspiel mit den beinahe unbändig wild hinter und neben dem Schrein wachsenden und wuchernden Rosenbüschen ergab sich hier ein überaus stilvolles Bild - wie zumindest Dives selbst überzeugt war.

    Auf halber Strecke zwischen dem beruhigend plätschernden Brunnen und dem neuen Apollo-Schrein, nur zwei kleine Schritte vom Kiesweg entfernt auf einem grünen Flecken erst kürzlich geschnittenen Rasens stand eine hölzerne Sitzgruppe - natürlich entsprechend ausgestattet mit Polstern und Kissen - aufgebaut. Es waren Plätze vorhanden für - planmäßig - Helvetius Commodus und Helvetius Varus, die auf der Hochzeit anwesenden Helvetier eben, sowie selbstredend für den Hausherrn und seine Frau. Und während man einen Tisch in diesem Rahmen lange suchen könnte, waren schon eine Hand voll Sklaven mit in der Sonne glänzenden silbernen Tabletten ausgestattet worden, auf denen etwas Obst, etwas Wein und sogar ein paar herzhafte Snacks gereicht wurden. Dives selbst wartete bereits mit einem Becher für ihn persönlich üblich stark verdünnten Weins in den Händen in schlicht weißer Tunika und einem dunkelroten Überwurf auf einer Kline liegend auf seine Frau und die angekündigten Gäste... Welch Glück, dass er heute doch einen frühen Dienstschluss genießen durfte!

    Sim-Off:

    Man möge es dem Bild bitte nachsehen, dass es im Prinzip nur recht wenig mit meiner Beschreibung und dem frisch fertiggestellten Grundriss der Casa gemein hat...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Im Gefolge des Sklavenjungen erreichte Commodus mit Vera am Arm und Varia, welche natürlich immer noch ihren Harnisch, trug, im Schlepp den Hortus der Casa.


    Commodus sah sich um und hob anerkennend hier und da den Blick. Besonders die Statuen waren natürlich imponierend.


    Commodus erkannte Dives von der Hochzeit und ging auf diesen zu. Fausta war noch nicht zu sehen was sich hoffentlich noch ändern würde.

  • Zwei Schritte hinter den Helvetier befand sich Varia und sie war nicht wirklich begeistert den Hausherren zu erblicken, das hieß dass sie sich nicht in den Hintergrund verdrücken konnte, sondern sich „präsentieren“ sollte.
    Varia sinnierte erst mal darüber nach, wie sie das anstellen solle, ob Commodus von ihr erwartete, dass sie Arsch wackelnder weise vor dem Hausherren umher stolzierte? Sie wusste es wirklich nicht, wie man sie PRÄSENTIERTE. Allein bei dem Wort kam ihr schon die Galle hoch.
    Naja ihr würde schon was einfallen...

  • Oh man! Mein Kopf dröhnte, nachdem ich heute schon mehr als nur einmal rückwärts gefrühstückt hatte. Viel trinken sollte da helfen, behauptete Callisto. Aber das war ein Teufelskreis, denn genau davon wurde mir dann auch nur wieder schlecht! Dazu hatte ich zu kämpfen mit diesem elendigen Ziehen in der Brust und damit, dass ich das Gefühl hatte, dass alle meine Strophia in der letzten Wäsche eingelaufen waren. (Offensichtlich war das wirklich nochmal ein sehr später Wachstumsschub, mit dem ich hier zu kämpfen hatte.) Und zu allem Überfluss meldete sich in diesen ganzen Mist dann auch noch mein Vetter Commodus an!
    Notgedrungen ließ ich mich also schminken (die Blässe wenigstens an den Wangen ließ sich mit etwas zusätzlichem Rouge ganz gut kaschieren) und einkleiden (ich wählte den weißen Dress, den mir Commodus selbst geschenkt hatte) und machte mich mit langsamen und bedachten Schritten dann auf in Richtung des Gartens. Ich wollte es nicht aussprechen, aber zum Glück war Marcus heute früher zu Hause und hatte dieses ganze Drumherum übernommen. Dafür hatte ich jetzt nämlich echt nicht auch noch einen Kopf!


    Nur kurz nach den Helvetiern erreichte ich den Hortus, setzte noch in der Exedra ein möglichst unbeschwertes Lächeln auf, obwohl ich schon wieder so ein Ziehen in der Brust verspürte, und machte kaum im Freien dann auch wieder etwas selbstbewusstere Schritte. "Salvete! Wie schön, dass ihr da seid!", begrüßte ich die Gäste im Gehen und konnte mir eine gewisse Verwunderung allerdings nicht ganz verkneifen bei dem sich bietenden Anblick: Da war Commodus; da war eine junge Dame an seiner Seite; und da war.. ja was?! Ich war leicht verwirrt. Wer oder was war das, dieses halbnackte (und damit sicherlich ganz und gar unrömische) Ding? Eine Sklavin? Und wieso trug sie so ein.. Amazonenoutfit oder was das war? "Ich hoffe, du denkst nicht, dass du in diesem Haus darauf angewiesen wärst, dich vor irgendwem schützen zu lassen, Commodus.", warf ich meinem Vetter noch halb im Spaß, halb im Ernst (denn man ließ ja die eigenen Leibwachen ansonsten eigentlich am Eingang, wenn man dem Gastgeber nicht unterstellen wollte, dass er den Schutz seiner Gäste nicht garantieren könnte *) entgegen. Dann stand ich auch schon vor den Gästen. Commodus bekam eine familiäre Umarmung von mir, seine Begleitung ein einfaches "Hallo." und der.. Rest nur meine kühle Nichtbeachtung.
    An der Sitzgruppe kurz darauf gab ich meinem Marcus einen dankbaren Kuss (kein Ahnung, warum ich jetzt so sentimental wurde und Dankbarkeit für die paar Ansagen und Handschläge verspürte). "Für mich bitte nur einen Becher kühles Quellwasser.", bestellte ich mir dann bei einem unserer Diener (ja, ich kannte mal wieder keinen Namen - und?). "Meine Freundinnen meinen, damit bleibt die Haut lange jung und schön.", log ich in meiner Erklärung für die Gäste wie gedruckt und lächelte. Denn eigentlich hatte das ja dieser alte Finanzkauz auf dem Palatin behauptet. Aber wen interessierte das schon? Ich setzte mich erstmal auf einen der Plätze und lehnte mich etwas zurück. Wo blieb nur der Kerl mit meinem Wasser?


    Sim-Off:

    * Hab ich mal irgendwo gelesen. Leider find ich diese dämliche Quelle nicht mehr wieder.. -.^

  • Als Commodus hinter sich ein Geräusch hörte drehte er sich um und erkannte sogleich die dazukommende Fausta. Er nahm sehr wohl das Fausta das Kleid trug das er ihr selber geschenkt hatte nach ihrer geschäftlichen Besprechung. Wieder einmal fand er das das Kleid ihr ausgesprochen gut stand und solange er mit dem Rücken zu Dives stand nutzte er auch kurz die Gelegenheit nicht nur in Faustas Gesicht zu schauen als sie näher kam. Fast kam es ihm so vor als wenn Fausta obenrum etwas zugelegt hatte und sie kam ihm auch so irgendwie etwas anders vor aber was es genau war konnte er in diesem Moment nicht benennen.


    "Salvete Fausta, also das Kleid steht dir wirklich großartig und unterstreicht deine Schönheit noch. Auch ich freue mich hier zu sein und euch", er drehte sich so das nun auch Dives mit einbegriffen wurde
    "so kurz nach der Hochzeit stören zu dürfen."


    Er legte den Arm um Vera und schob sie minimal etwas nach vorne
    "Ich muss mich gleich ein bisschen entschuldigen Varus konnte heute leider nicht mitkommen. Dringenste Geschäfte haben ihn ganz kurzfristig noch heute Morgen vor dem Sonnenaufgang dazu gezwungen in die Albaner Berge zu seinem Weingut zu reisen. Er wird sich nach seiner Rückkehr aber sicherlich noch bei euch melden.
    Statt dessen habe ich euch aber die schönste Perle der Gens Helvetia mitgebracht. Meine kleine Schwester Helvetia Vera, sie hat quasi Roma erreicht als eure Hochzeit statt gefunden hat und war deshalb nicht mit auf der Feier."


    "Vera das sind einmal der ehrenwerte Tribun Marcus Iulius Dives und das ist unsere liebe und enge Verwandte von der ich dir schon so viel gutes berichtet haben die Praefecta Sergia Fausta."


    Commodus hatte erst einmal die förmliche Anreden gewählt da es ihm als Gast ja nicht zu stand persönlichere Anreden für sich und Vera einzufordern.


    Den Wasserspruch kommentierte Commodus mit einem
    "Ich fürchte Fausta dann hast du bereits alle kühlen Quellen der Gegend ausgetrunken!"


    Dann reagierte er allerdings noch auf die Anfrage wegen Varia.
    Er winkte kurz ab und sagte:
    "Aber natürlich nicht, dass ich sie mitgenommen habe hat einen ganz anderen Grund!"


    Er sah in Varias Richtung:
    "Komm doch mal etwas näher damit dich Hausherr und Hausherrin besser sehen können!"


    Wenn Varia dem Folge leistete präsentierte Commodus voller Stolz seine Anschaffung, dabei deutet er verstärkt auf die vorhandenen Muskeln das der stehende Dives dabei eine 1A Aussicht auch auf andere Teile hatte war ja ganz sicher nur ein ungewollte Nebeneffekt.


    "Ist doch wirklich eine Augenweide. Ich weiß ja nicht was da immer alle finden und sich als Leibwächter immer diese riesigen, behaarten wohlmöglich noch vollbärtigen Germanen als Custii zulegen. Meiner Meinung nach ist dieses Barttragen sowieso schon eine Unart die immer weiter um sich greift da sollte man das bei seinen Sklaven nicht auch noch einführen. Schließlich bringen wir der Welt ja die römische Zivilisation und lassen unsere nicht von deren Barbarentum verändern oder?
    Dazu kann ich euch noch sagen ist sie wirklich und wahrhaftig eine echte Amazone. Keine von diesen Püppchen die einem in der Arena meistens vorgesetzt werden. Ich habe ihr noch in der Schule von Galeus Gabreta den letzten Schliff verpassen lassen und nun ist sie fertig.
    Die perfekte Mischung aus Kampfkraft und dekorativen Element!"


    Commodus sah Dives an und hackte noch einmal nach
    "Na was meinst du, sowas würde dir doch auch gut stehen oder?"

  • Dives erhob sich von seiner Kline, als die eintreffenden Gäste den Hortus betraten, und ging, wie man es als guter Gastgeber tat, den Helvetiern zumindest einige Schritte entgegen. Doch selbstredend zog die kurz hinter ihren Verwandten kommende Fausta zunächst alle Aufmerksamkeit auf sich, sodass der Iulier für den Moment einfach warten musste - es war ja nicht das erste Mal, dass ihm seine liebste Gattin die Show stahl.
    "Salvete!", begrüßte Dives letztlich die Gäste nur kurz, nachdem der Helvetius seiner Schwester den Iulier und seine Frau vorgestellt hatte. Da er sodann auch gleich weiter vorwiegend mit Fausta sprach, blieb dem Tribun ja auch keine große Zeit noch selbst irgendetwas zu sagen, wollte er das Gespräch nicht einfach unterbrechen. Obgleich natürlich...


    "In der Tat, eine wahre Perle!", wandte er sich an die Helvetia und lobte sanft lächelnd ihre Erscheinung. "Ich kann eindeutig sehen, wie Venus den weiblichen Nachkommen eurer", bezog er ihren Bruder - ob der nun darauf eingehen würde oder nicht - erst einmal wieder mit ein, "Gens die Schönheit aus vollen Krügen geschenkt hat!" Zur Hälfte bezog sich letzteres Kompliment natürlich auch auf Fausta - der Schein sollte schließlich gewahrt bleiben -, die ja ebenfalls helvetische Wurzeln besaß. Dann wurde die Aufmerksamkeit des Iuliers jedoch auf die Amazone gelenkt. Er besah sich diese Frau in dieser... überaus knappen Bekleidung. Auf einem Sklavenmarkt wäre er schnurstracks an ihr vorbeigelaufen. Hier nun gab er erst einmal vor, in der Tat beeindruckt zu sein von ihr.
    "Tatsächlich ist sie eine Augenweide, Helvetius. Nicht ganz so sehr wie meine Frau oder auch deine Schwester natürlich, aber eine Augenweide, ja.", bestätigte er zunächst. "Allerdings unter uns gesagt - und ohne den beiden Damen in unserer Runde hier zu nahe treten zu wollen - präferiere ich doch in der Regel eher männliche Custodes." Er lächelte. "Und das liegt nicht daran, dass ich deine Amazone für schwach hielte oder für zu schön für eine Leibwächterin. Nein, es liegt einzig daran, dass ich gerade bei jenen Sklaven, denen ich mein Leib und Leben anvertraue, doch ganz gerne auch weiß, was in ihren Köpfen so vor sich geht.", was nett ausgedrückt dafür war, dass er einer weiblichen Leibwache schlicht nicht trauen könnte - ob er wollte oder nicht. Denn auch als Mann, der Männer liebte, wusste sich Dives zwar - unter Umständen - über das normale Maß hinaus in Frauen hineinzudenken. Wie eine Frau zu denken, das konnte jedoch auch er nicht.


    "Aber genau", stimmte er nach dem Kuss seiner sich anschließend bereits setzenden Frau zu, "nehmen wir doch erstmal gemeinsam Platz." Hoffentlich vermied das zur Genüge die Peinlichkeit dieser Aktion Faustas - sich ohne Einladung an die Gäste einfach selbst bereits zu setzen. "Was wollt ihr trinken, Helvetius?", erkundigte er sich hernach und runzelnte dann kurz die Stirn. "Das heißt natürlich: Wenn ihr wollt, dann bin ich auch gerne Dives für euch.", streckte er erst dem Helvetier und anschließend gegebenenfalls auch dessen Schwester freundschaftlich die freie Hand - in der anderen hielt er noch immer seinen Becher verdünnten Wein - entgegen.
    "Verratet mir", wandte er sich kurz darauf an die Runde, nachdem jeder die Zeit sich setzen zu können gehabt hatte - und der Iulier für seinen Teil sich auch wieder gesetzt hatte -, "was führt euch in die Casa Iulia?" Er blickte noch einmal auf die Amazone. "Außer dem Bedürfnis selbstredend uns eure neuste Errungenschaft - und so eine Amazone hat in der Tat nicht jeder -", merkte er anerkennend an, "vorzuführen?" Dives wandte seinen fragenden Blick zurück zum Cousin seiner Frau. Für ihn selbst lag die Vermutung am nächsten, dass Cousin und Cousine als mit engste lebende Verwandte Faustas, von denen der Iulier wusste, sich gemeinsam eines guten Starts dieser iulisch-sergischen Ehe versichern wollten. Hoffentlich also hielt die Maskerade diesen Helvetiern gegenüber stand - trotz dieser jüngsten Befindlichkeiten und Stimmungsschwankungen Faustas, die vermutlich 'ihre Tage' hatte, wenn er sich da richtig informiert hatte - was auch immer diese 'ihren Tage' nun genau waren...

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  • Da rauschte sie heran die Hausherrin... ja sie war eigentlich genau das was Varia erwartet hatte.
    Fausta verkörperte genau das Frauenbild, welches Varia von römischen Frauen hatte, arrogant, eingebildet.... Nun ja sollte sie, und ihren großen Auftritt, der ihr die fast schon hechelnde Bewunderung Commudus einbrachte hatte sie ja nun auch. Boh was ein Geschleime...


    Gerade als sie mit den Augen rollen wollte, ob des Schauspiel welches sich ihre gerade bot, wurde sie in den Fokus der Aufmerksamkeit gedrängt. Natürlich leistet sie der Aufforderung Commodus folge, wenn sie auch nicht mit der größten Begeisterung, aber sie tat was er sagte. Wollte er sie an die beiden verhökern? Also so wie er sie hier gerade wie Sauerbier anpries konnte man das fast denken. Varia betrachtete aber lieber ihre Fußspitzen, denn ihre Augen hätten wohl verraten, was sie von der ganzen Situation hielt.


    Varia musste sich wirklich zusammenreißen, als der Hausherr einen Vortrag darüber hielt, das er wissen wollte was in Sklavenköpfen vorging – Als ob er das wissen würde. Keiner der Römer würde das je können, keiner von ihnen kannte die Situation in welcher sich die Sklaven befanden, keiner von ihnen würde auch nur ansatzweise die Gedanken eines Sklaven oder einer Sklavin je verstehen.


    Varia blieb ein zwei Schritte zurück, und wenn die vier sich setzen würde, würde sich sich so positionieren, wie Commodus es gewünscht hatte, nicht zu aufdringlich, aber immer schön im Blickfeld des Hausherren...

  • Ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, warum sich mein anderer Vetter nach meinem bösen Brief zur Zeit lieber irgendwo außerhalb auf dem Land vor mir versteckte. Und ja, wer mir genau in die Augen schaute, der konnte vielleicht sogar ahnen, dass ich hier kurz an die ganze Geschichte um diese Quintilia und meinen Vetter dachte. Dann fand ich zurück zu meinem Lächeln.. das natürlich nochmal ein bisschen breiter wurde, als ich endlich mein gewünschtes Wasser bekam.
    Was mein werter Gatte und mein Vetter in der Zwischenzeit über diese Amazone faselten, interessierte mich gelinde gesagt überhaupt nicht. Ich fand sie jetzt weder besonders hübsch in ihrem Aufzug, der praktisch alles preisgab und nichts geheimnisvoll zu entdecken ließ. Und dieses ganze Zeug von wegen, dass man(n) einer weiblichen Leibwächterin nicht trauen könnte, war ja wohl auch der letzte Stuss. Entweder ein Sklave spurte oder es setzte solange Hiebe mit Rohrstock oder Peitsche, bis er oder sie spurte. Fertig. Und ich für meinen Teil ging ja auch schon lange nicht mehr nur mit einem einzigen Leibwächter aus dem Haus. (Ja, als Postpräfektin musste man immer hübsch auf der Hut sein.)


    Aber ich hielt mich zurück, irgendeinen Kommentar dazu abzugeben. Denn ich hatte gerade echt nicht die Lust und Kraft dazu, mich unnötig zu streiten. Da genoss ich lieber mein Wasser (es half wirklich ein bisschen gegen die Kopfschmerzen), konzentrierte mich darauf, dass mir nicht gleich wieder schlecht wurde, und verfolgte gespannt, was es jetzt eigentlich war, das meinen Vetter und seine Schwester zu uns führte. Bei all den anderen Problemen, die mich gerade quälten, hatte ich es nämlich schon wieder völlig vergessen, was genau mir Callisto vorhin hierzu erzählt hatte. Comodus wollte nicht seine Schwester auch mit einem Iulier verheiraten, oder? Und er bot nicht gerade diese Amazone irgendwie als Teil der Mitgift an, richtig? ..oder etwa doch?

  • Zusammenfassend zu den ersten Minuten. Die Casa Iulia hatte ein Mann oder Frau mit Geschmack eingerichtet. Das was sie im vorbei gehen sah, fand Vera überaus ansprechend. Im Hortus die Ernüchterung. Die Umgebung und der Hausherr lud zum Bleiben ein, die Hausherrin zum sofortigen Gehen. Das einfache Hallo erwiderte Vera nicht erst. Aus Höflichkeit und in Anbetracht des fremden Territoriums hielt sie sich zurück und ließ ihren Bruder machen. Der Iulier war nett, sein kleines, aus Höflichkeit gemachtes Kompliment, glättete die Wogen des Unmuts ein wenig. So viel Gutes über Sergia Fausta, genau. Das Beste an ihr, war anscheinend das, was bei Commodus den Verstand aussetzen ließ. Falls sie das richtig verstanden hatte. Wollte er es nicht bei dem einen Mal belassen. Was für einen Trank hatte sie Commodus eingeflößt, das er sich so töricht benahm. Einmischen würde sie sich erst, wenn er die Zukunft der Familie auf’s setzte. Erst einmal Waffenruhe und sehen was sich bei dem Besuch entwickelte. Mit einem überaus freundlichen Lächeln begrüßte vera den Iulier. „ Salve Iulius. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast uns zu empfangen.“ Als Tribun bei den Urbanern war die Zeit sicherlich ausgefüllter als üblich. Um nicht so unhöflich wie Fausta zu erscheinen, begrüßte sie die Hausherrin doch. „ Salve, Sergia Fausta. Ich hätte nie vermutet, dass wir verwandt sind.“ Das hätte Vera wirklich nie vermutet, sie hätte es sogar besseren Wissens abgestritten. Der Stammbaum war nicht ihr Steckenpferd. Commodus schaffte es mit der zur Schaustellung Varia’s, dass bei Vera innerlich ein Gewitter aufzog und die Wogen des Unmuts wieder größer wurden. Hatte er vor Varia an diese Frau zu verfüttern, dann war nichts mehr mit kleine Schwester. Dann durfte er die ausgewachsene Schwester erleben. So lange die Herren sich über Varia austauschten musterte Vera ihre Umgebung und Fausta. Was fand Commodus nur an ihr? Männer setzten komische Maßstäbe an. Vera verglich Fausta mit ihren Freundinnen. Sie war, gut aussehend, gut gekleidet, ihre weiblichen Reize …. Was reizte die Männer am weiblichen Wesen? Fausta sah fast so aus wie Scaura, als die schwanger war. Ein bisschen neidisch war Vera schon auf Fausta’s Figur. Scheinbar schien mehr, auch bei Männern mehr zu wirken. Vera suchte sich ein anderes Objekt zum gedankenlosen Betrachten. Commodus sollte das hier nur nicht unnötig in die Länge ziehen.

  • Auch wenn Commodus ja hauptsächlich gekommen war um mit Fausta zu sprechen ging das im Moment natürlich mal so gar nicht. Dafür waren einfach zu viele Schwestern und Ehemänner anwesend.
    Er hielt sich also vorerst noch weiter an Dives und sprach weiter mit diesem über seine neue Kutsche Varia und hoffte so auch das seine Schwester mit Fausta ein wenig ins Gespräch kommen würde.
    Der Vergleich von der Schönheit von Vera und Fausta und der...Erscheinung die Varia in ihrem Dress bot verstand Commodus nicht so ganz und zum ersten Mal kamen ihn an dieser Stelle der minimale Hauch eines Zweifels an der Einstellung des Iuliers.
    "Aber Dives", Commodus nahm damit sogleich das Angebot des Hausherren der vertraulichen Ansprache an und gab sein Einverständnis ebenso vertraulich angesprochen zu werden.
    "dass kann man doch überhaupt nicht vergleichen. Rein körperlich betrachtet kann natürlich nur ein Blinder behaupten das Varia keine Reize hat. Aber die Schönheit einer römischen Frau und besonders meiner Schwester und deiner Ehefrau... nein da liegen doch etliche Welten zwischen."
    Nach diesem kleinen Tadel wechselte Commodus aber gleich wieder ins launige und hob den Zeigefinger als Dives seine Bedenken bezüglich eines weiblichen Leibwächters äußerte.
    "Ha und genau da liegst du falsch... es hat etliche Legionäre gebraucht um sie Gefangen zu nehmen und sie haben das nur lebend geschafft weil sie da noch jung und unerfahren war. Dazu hab ich sie wie gesagt bei Gabreta ausbilden lassen und mir berichten lassen. Sie kann es mit jedem männlichen Angreifer aufnehmen und die allermeisten werden sie dann auch noch unterschätzen und für reine Deko halten."
    Das mit den Köpfen kommentierte er dagegen erst einmal gar nicht. Hätte er Faustas Gedanken gehört hätte er ihr zugestimmt. Seine eigenen Gedanken beinhalteten dazu zusätzlich noch das er Varia zwar als weibliches Wesen erkannte und wahrnahm aber eben nicht als Frau im eigentlichen Sinne. Denn er hätte sich natürlich niemals angemaßt zu behaupten zu wissen was in Frauenköpfen vorginge.


    Er schloss das Thema nun aber ebenfalls ab und nahm wie gewünscht Platz. Mit Genugtuung nahm er war das Varia seinen Anweisungen Folge leistete und sich genau im Sichtfeld des Hausherren stellte. Commodus tat so als müsste er noch einen Moment seine Kleidung ordnen, ja auch römische Männerkleidung war nicht immer ganz einfach zu handhaben bei dem ganzen Stoff, und beobachtete dabei möglichst unauffällig ob Dives ab und an zu Varia rüberschielte.
    "Ich nehme einen herben Weißwein", er nannte sehr wohl noch die Region des Weines und wählte dabei eine im Moment sehr angesagte unter der Oberschicht, erwähnte aber nicht extra das der Wein verdünnt sein sollte.


    "Nein natürlich nicht. Der wichtigste Grund ist natürlich das ich euch nun wo wir verschwägert sind natürlich auch meine Schwester vorstellen wollte. Welch böses Spiel die Götter doch mit ihr gespielt haben das sie nur wenig zu spät kam um eurer Hochzeit beizuwohnen. Einen weiteren Grund gibt es natürlich auch noch. Aber vorher wollte ich eigentlich Fragen wie es euch geht nach der ersten Zeit in der Eheschließung. Ich muss sagen sie scheint euch beiden gut zu bekommen. Ich kann also davon ausgehen das ich lange genug gewartet habe mit meinem Besuch um die ersten stürmischen Tage einer jungen Ehe nicht zu stören?"
    Man war ja unter Erwachsenen und konnte dabei ja sicherlich mal einen kleinen Spruch riskieren dachte Commodus sich. Außerdem beobachtete er so unauffällig wie möglich bei der Frage genau wie Fausta reagieren würde. Schließlich wollte er ja auch rausfinden ob es Sinn machte sich demnächst mal nach Misenum einzuladen oder eher nicht,

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg]
    Phocylides


    Phocylides war aus dem Atrium in den Garten geeilt um den Dominus Marcus, von dem zu frühen erscheinen des Senators zu unterrichten.
    Der Ganze Plan den sie gemacht hatten war hinfällig. Den in einem Gespräch hatten sie gemeinsam erwogen das Lucius Centho wohl erst gegen Abend kommen würde. Dem war nun aber offensichtlich nicht so. Natürlich war würde es kaum ein anderer Sklave wagen den Tribun und seine Frau so offen bei solch einem Treffen zu stören. Aber schon an seiner Aufmachung war Phocylides deutlich als kein normaler Sklave zu erkennen. Die tief Blaue fein gewebte Tunika und die dicke Goldkette zeigten es deutlich. Trotzdem blieb Phocylides sehr zurückhaltend in einiger Entfernung stehen und Verbeugte sich artig vor Marcus. „Verzeih mir Dominus ich bin untröstlich. Doch der besondere Besucher den wir heute für den spähten Abend erwartet haben, steht schon im Atrium.“


    Sim-Off:

    Ich dachte mir wir können auch eine Veranstaltung für alle draus machen und eventuell eine Gemeinschaftscena einnehmen. Jetzt wo wir alle so hübsch verschwägert sind. Ansonnsten begrüst mich Marcus nur ficks und schreib sich in einem Beitrag rein und wieder raus.



    MAIORDOMUS - CASA IULIA

  • Tadelte ihn sein neuer Schwager, der Commodus so über drei Ecken ja irgendwie war, den Iulier hier tatsächlich für etwas, das der zuvor nur selbst hatte relativieren wollen? Dives war sich nicht ganz sicher und ließ es vorerst dann einfach erst einmal darauf beruhen. Letztlich kam der Helvetier schließlich eh um einen ganz entscheidenden Fakt nicht herum: Dives hatte Fausta geheiratet und nicht irgendeine Freigelassene oder Peregrina - oder eine von irgendwelchen Freunden adoptierte Freigelassene oder Peregrina. Das sollte wohl Aussage genug sein. Hätte er eine böse Zunge gehabt, er hätte wohl im Gegenteil die indirekte Frage aufwerfen können, wie Commodus so sehr für seine Amazone schwärmen konnte und mochte, wo er sich doch offenbar zunächst erst einmal um eine richtige Dame an seiner Seite kümmern sollte... Doch der Tribun war bekanntlich ja nicht seine Frau und sprach seine Gedanken folglich weder aus, noch ließ er sich sonst irgendwie etwas von ihnen anmerken. Einzig die doch eher distanzierte und damit ihrem überaus freundlichen Lächeln zum Trotz auf ein gewisses Unwohlsein schließen lassende Anrede der Helvetia hatte der Iulier mit einem kurzen, leicht sorgenvollen Stirnrunzeln quittiert. Allerdings forderte hernach vor allem das Gespräch mit Commodus die divitische Aufmerksamkeit:
    "Wie gesagt will und habe ich ihre fachlichen Qualitäten gar nicht bestreiten und infrage stellen wollen.", ging er noch einmal auf die Rede des Helvetiers ein, der den eigentlichen Punkt des Tribuns - das Vertrauen - scheinbar vollkommen unbeachtet außen vor ließ, um sich stattdessen über die nie bestrittenen Fähig- und Fertigkeiten der Amazone auszulassen. Dabei musste doch die wichtigste Frage bei einem Custos Corporis lauten: Konnte man ihm oder ihr vertrauen und insbesondere das eigene Leben an-vertrauen? Und gerade gegenüber Leibwächtern war es folglich in den iulischen Augen auch äußerst wichtig, dass man eben nicht - so wie manch andere der Anwesenden es sicherlich eher tat - mit Rohstock und Peitsche den Gehorsam forderte! Denn ohne auf eine gewisse Loyalität gebautes Vertrauen spielte man doch andernfalls ein überaus gefährliches Spiel... ein Spiel des Leben... ein Spiel des eigenen Lebens.


    "Es geht uns gut.", beantwortete, während einer der umstehenden Sklavinnen und Sklaven sich um die Getränkewünsche der Gäste kümmerte, der Hausherr auch im Namen seiner Frau die Frage seines Schwagers zunächst ganz kurz und schmerzlos mit einem Lächeln auf den Lippen. Was solte er auch sonst groß darauf sagen? - Und kurz nachdem Commodus von einer Störung gesprochen hatte, trat ebenjene inform des Maiordomus Phocylides tatsächlich auch ein. Duchaus auch ein wenig erleichtert ob des Faktums, dass sich hier wenigstens für den Augenblick die Möglichkeit bot, sich aus diesem doch eher unangenehmen Teil der Unterhaltung zurückzuziehen, nickte Dives dem Sklaven zu.
    "Ich danke dir für diese Information, Phocylides. Bring den Besucher und seinen oder seine Begleiter" Vielleicht hatte Lucius ja auch überraschend die beiden jüngeren seiner Kinder mitgebracht. "doch bitte in mein Officium.", wies er den Griechen an. Dives war schließlich durchaus neugierig und interessiert, was sein Cousin und sein Neffe von dem wenigstens für sie doch neuen Officium hielten. Dann wandte sich der Iulier an seine Gäste: "Wie aufs Stichwort, nicht wahr?", lächelte er entschuldigend. "Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich euch ein bisschen mit eurer Cousine alleine lasse, um mich um eine meiner zahlreichen Pflichten und Verpflichtungen zu kümmern.", zeigte er sich nicht ganz ungern als vielbeschäftigter Mann und schenkte insbesondere auch der Helvetia noch einmal einen freundlich lächelnden Blick. "Seid aber versichert, dass ihr dieses Haus nicht verlassen werdet, ohne meiner noch einmal angesichtig zu werden." Mit diesen Worten dann verließ der Iulier vorerst die Hortus-Runde und begab sich also auf direktem Wege in sein Officium...


    Sim-Off:

    Dann schlage ich vor, wir teilen uns hier erstmal auf, um dann später vielleicht noch gemeinsam zu "cenieren". ;)

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  • Jane. Das wäre ja auch noch schöner, wenn sich meine irgendwo vom Land kommende Base einbildete, dass sie mir irgendwie ähnlich wäre! Denn also mal ehrlich: Diese Vera war jetzt nicht hässlich oder so. Aber ich fand, dass man es ihr eindeutig ansehen konnte, dass sie vom Leben in einer Metropole (keiner Großstadt, keiner Kleinstadt, keinem Kleinkleckersdorf) keine Ahnung hatte. In dem Zusammenhang fiel mir, während sich die beiden Männer weiter so blöd über die Amazone unterhielten, dann auch ein: "Sag mal, stimmt es eigentlich, dass du den "Kaiserschnitt" von unserem Vetter Titus weiterführst?" Fragend schaute ich die Helvetierin an. "Meine Leibsklavin Callisto hat mir das neulich berichtet.", begründete ich meine Frage ohne zu sagen, warum und woher Callisto wiederum diese Informationen hatte. Ich ließ Vera die Zeit für ein kurzes Ja oder Nein, Nicken oder Kopfschütteln, oder irgendetwas Vergleichbares. "Ich frage nur, weil das ja eigentlich für Mitglieder des Ordo Senatorius nicht ganz statthaft ist, nicht wahr?" Nun lächelte ich ganz unschuldig auch in Commodus Richtung. Seine Schwester zeigte ich natürlich nicht so schnell beim Ädil oder Prätor an wie zum Beispiel diesen ollen Germanicus.. solange man (und vor allem natürlich frau) mir keinen Grund dazu gab.


    Der Maiordomus störte unser Zusammensein mit den Gästen. In seiner tiefblauen Tunika kam er sich mal wieder ganz besonders wichtig vor und spielte sich auch als ganz besonders wichtig auf. Ich fand, dass er lächerlich aussah! Die Farbe stand ihm nicht.. und der ungünstige Schnitt ließ ihn etwas fett und behäbig wirken in meinem Augen. Marcus ging. Ich sagte nichts dazu, sondern hielt mir nur die Hand unter die Nase. Dann ließ der Drang zu niesen wieder nach. "Ich.." musste nun doch niesen: "HATSCHI!" Ein zuvorkommender Sklave reichte mir ein weißes Tuch und ich putzte mir die Nase. "Tut mir Leid. Aber es scheint, als könnte ich die Antwort meines Marcus nur beniesen..", antwortete ich Commodus.. was auch immer das heißen mochte. Ich lächelte entschuldigend. Dann zog es wieder in meiner Brust.

  • Commodus war ja noch im Gespräch mit Dives vertieft und bekam daher die Frage nach dem Kaiserschnitt an seine Schwester gar nicht mit.
    Doch seit Gesprächspartner kam ihm gerade quasi abhanden als dieser zu anderen Gästen gerufen wurde. Unter bestimmten Bedingungen könnte man sich durch das verschwinden von Dives vielleicht beleidigt fühlen doch für Commodus traf das keineswegs zu.
    "Natürlich Dives wir werden schon zurecht kommen und sehen uns ja später noch. Darauf muss ich auch wiederstehen da wir natürlich auch für dich noch ein paar Geschenke dabei haben."


    Überhaupt Geschenke das war ja das Stichwort.
    Commodus neigte sich kurz zu Vera rüber:
    "Kannst du bitte eben mit Varia zusammen schauen ob alles vorbereitet ist und die Geschenke herein bringen das wir sie gleich gemeinsam übergeben können. Erst einmal nur die für Fausta und die beiden Sklaven für Dives sollen dann im Vorraum warten und Varia da bleiben, uns beobachten und auf unseren Wink dann später die beiden Sklaven hereinbringen."


    Da Commodus davon ausging das seine kleine Schwester seine Bitte nachkam wandte er sich wieder Fausta zu und wünschte ihr nach dem Nießer zunächst einmal
    "Gesundheit!"


    Ein kurzer Blick, Vera und Varia waren inzwischen schon außer Hörweite und drehten den beiden auch den Rücken zu
    "Also ich muss ja sagen das Kleid steht dir wirklich ausgezeichnet. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich auch sagen du fühlst es oben herum mehr aus als beim letzten Mal. Ich würde es gerne einmal selber überprüfen aber dafür ist hier ja weder die rechte Gesellschaft noch Gelegenheit."


    Er schenkte Fausta ein Lächeln in dem er zwar durchaus sein Begehren zeigen wollte aber keineswegs das er sich zum verliebten Idioten machen würde oder gar ein gesellschaftliches Fiasko riskieren würden.


    "Wie geht es denn in Misenum vorwärts. Darf ich bald mal mit einer Führung durch dich rechnen?"

  • Varia hatte sich sichtlich entspannt, als der Hausherr entschwunden war. Sie hatte sich, so wie Commodus es ja vorher verlangt hatte auch, sobald der Iulier aus den Blickfeld verschwunden war etwas zurückgezogen. Sie war auch froh nicht mehr im Mittelpunkt des Gespräches zu stehen. Commodus hatte sie ja über den grünen Klee gelobt und versuchte dem Iulier schmackhaft zu machen. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte und es ging ihr auch gehörig gegen den Strich, was sie natürlich in keinster Weise zeigte. Ihr Gesichtsausdruck war eigentlich wie immer – nichtssagend – man konnte ihr also weder ihre Gedanken noch ihre Gefühlslage anmerken.
    So konnte auch keiner merken, wie erleichtert sie darüber war, dass man sie und Vera wegschickte. Und das brauchte ihr nun wirklich keiner zwei Mal sagen. Sie folgte Vera, die sich bestimmt in Bewegung setzen würde und blieb dann auch wie geheißen bei den beiden Sklaven und wartete schweigend mit ihnen im Vorraum.

  • Na so was ein Besucher für später. Also rechnete man damit, dass sie nicht lange blieben. Sollte Vera recht sein. Länger als nötig wollte sie nicht bleiben und da sie nicht für lange eingeplant waren umso besser. Die Unterhaltung dreht sich bisher einzig und allein um Varia. Wie ein Schmuckstück oder eine Büste wurde über sie debattiert. Den Männern war halt so. Vera wurde langweilig, sie zwirbelte eine ihrer Strähnen zwischen den Fingern. Die Frage von Fausta kam während ihrer Träumerei unerwartet. „ Kaiserschnitt? Ach ja der. Nein, er ist zwar auf dem Papyrus in meinem Besitz, aber wird nicht bewirtschaftet. Der Ordo lässt tatsächlich nur Betriebe zu, die landwirtschaftliche Güter herstellen oder verarbeiten.“ Diese Weisheiten hatte ihr jemand zu verstehen gegeben. Ihr war das so ziemlich egal. Brauchte sie Geld, musste Commodus herhalten. Der Schuster den sie besaß lief nur schleppend. Große Einnahmen waren damit nicht zu machen. Ein Betrieb, der eher was für Leute mit viel viel Geld war. „ Die Götter mögen dich vor Krankheit bewahren. Wobei du ein bisschen unpässlich aussiehst Fausta. Zieht da etwa etwas im Hintergrund auf? Du solltest dir einen Medicus kommen lassen.“ Dieser Nieser hatte nicht das Geringste mit den anderen Beschwerden zu tun die Fausta hatte, da war sich Vera sicher.
    Was ging denn jetzt ab? Uhhh, am liebsten hätte sie ihrem Bruder eine Szene gemacht. War sie etwas seine Sklavin? Ein normalerweise tödlicher Blick traf Commodus. Innerlich geladen stand Vera auf und verließ gefolgt von Varia den Hortus. Im Atrium erfuhr man sofort wo Vera’s Laune hing. Kein Wort zu viel, etwas lauter als sonst. Und unnahbar bis zum geht nicht mehr. Jeder Patzer wurde rüde abgemahnt. Untypisch für Vera. Sie war echt sauer.

  • Mein Niesen verhinderte ein unter anderen Umständen garantiertes Augenrollen. Ich hatte ja echt keine Ahnung, dass die Schwester meines Vetters so ein Dummchen war! Die gehörte scheinbar echt zu der Sorte Frau, die ohne einen Mann in ihrem Leben nichts auf die Reihe bekam. Als Geschäftsfrau hätte sie schließlich wissen können, sollen und streng genommen auch müssen, dass es vor dem Gesetz furchtbar egal war, ob sie ihren Betrieb bewirtschaftete oder verkommen ließ. Entscheidend waren, wie nannte sie es doch gleich so hübsch, die Besitzverhältnisse "auf dem Papyrus".
    Aber wenn sie meinen an dieser Stelle doch ausnahmsweise sogar mal gut gemeinten Rat lieber ignorieren wollte, dann sollte sie das! Mehr als mit dem Finger genau auf das Problem zu zeigen und sie durch einen vorsichtigen Klapps auf den Hinterkopf mit ihrer Nasenspitze direkt darauf zu stoßen, konnte ich hier echt nicht machen. Und wenn am Ende ein gekränkter Jemand, mit dem ich auch im Namen der Helvetier eine nette kleine Fehde vom Zaun gebrochen hatte (auch wenn das ja eigentlich gar nicht mal meine Schuld war!), sie dann anklagte und vor Gericht zerrte, dann würde ich nach dieser Reaktion wahrscheinlich nur lächeln und sagen "Siehst du: Ich habs dir ja gesagt!".


    "Danke.", lächelte ich Commodus dankbar zu für seinen Gesundheitswunsch. Seine Schwester hingegen bekam nur ein schiefes und vor allem missgünstiges Lächeln von mir. Nicht nur wirtschaftlich sondern auch gesellschaftlich war sie also ein Dummchen! Wie ein kleines Bauerntrampel in einer großen Edelboutique benahm sie sich, mich so unverholen und direkt darauf aufmerksam zu machen, dass ich zur Zeit nicht ganz auf der Höhe war! Ein Glück, dass Commodus diesen Besuch hier nur so kurzfristig durch seinen Boten angemeldet hatte, sodass ich meine Base hier nicht unnötig lange würde ertragen müssen! (Wobei: Vermutlich würde das Dummchen sich später noch bei seinem Bruder darüber echauffieren, dass mein Marcus unsere Runde gerade für einen anderen Besucher verlassen hatte. Denn auf dem Lande hatte ja jeder immer für jeden Zeit, den ganzen Tag. Termine gabs da ja nicht.)
    Zweifellos: Ich war echt froh, als diese Helvetia, der ich mit voller Absicht nicht mein Cognomen angeboten hatte, wieder wenigstens für den Augenblick abzwitscherte! Und ja, wäre sie nicht die Schwester meines Vetters Commodus, ich hätte schon längst den Gedanken forciert, ihre Gesetzeswidrigkeit für einen offenen Schlag gegen sie auszunutzen! Aber wie gesagt war sie nun eben mal seine Schwester. Und ich hatte ja eigentlich auch echt besseres zu tun, als mich neben dieser Quintilia, der jedwede römischen Werten völlig fremd zu sein schienen, auch noch mit diesem Landei hier herumzuärgern. Pah!


    Mitten in meinen inneren Ärger über seine Schwester brach Commodus Kompliment zu meinem Aussehen. Ich liebte es ja, wenn man(n) mich begehrte! Und so nahm ich diese netten Worte dann auch mit meinen typisch selbstgefälligen Lächeln auf. "Findest du?", fragte ich dazu gespielt unschuldig, bevor mir kurz darauf klar wurde, dass man die Worte über meine Oberweite auch anders verstehen konnte. Ohne jede Vorwarnung schlug meine Stimmung also um. "Was willst du damit andeuten, hm?", stellte ich Commodus gereizt zur Rede. "Willst du mir jetzt auch sagen, dass ich.. "ein bisschen unpässlich" aussehe? Willst du mir jetzt auch sagen, dass ich einen Medicus kommen lassen sollte? Ja?" Einer dieser unfreien Hampelmänner um uns herum machte eine in Deckung gehende Mimik, nachdem er in den vergangenen Tagen schon mitbekommen hatte, dass das M-Wort bei mir neuerdings manchmal ein rotes Tuch war. "Oder willst du dich am besten gleich selbst zum Medicus aufschwingen und genauso wie dieser elendige Stümper, der letztens hier war, behaupten, dass ich "voller Erwartung" wäre?!" Bei dieser Frage verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse, nahm die linke Hand an meinen Halsansatz und hielt die rechte etwas spastisch angewinkelt, um damit nun diesen Arzt mit seiner lächerlichen Diagnose abwertend nachzuäffen. Denn das war diese Diagnose absolut: Lächerlich!
    In meiner Tirade gingen Commodus Worte zu Misenum und einer Führung völlig unter. Deshalb endete ich letztlich auch mit dem unterschwelligen Vorwurf: "Oder willst du mir etwa sagen, dass ich, kaum Ehefrau, jetzt plötzlich aufgehe und dick und unförmig und unansehnlich und hässlich werde wie so eins dieser fetten, schwabbeligen.. Nilpferde??" Ich war gerade stinksauer! Eigentlich. Und uneigentlich begann ich nun ungewollt zu schluchzen. Erneut benutzte ich also mein weißes Tuch, um mir die Nase zu putzen und war froh, dass ich in diesem schwachen Moment nur von meinem Vetter (die paar Haussklaven zählten ja nicht!) beobachtet wurde. "Wehe.." Ich zog die Nase hoch. "Wehe du erzählst das hier jemandem!" Ich brauchte zu diesem Nicht-Schwangerschafts-Stress (keine Ahnung, wie die passende Krankheitsbezeichnung dazu lautete) nämlich nicht auch noch zusätzlichen Stress, der meine Krankheitssymptome nur nochmal verstärken würde....

  • Commodus war viel zu abgelenkt um wirklich zu realisieren das seine Schwester die Bitte die Geschenke zu holen gekränkt hatte. Dabei hatte er es nur gut gemeint da das "Gespräch" zwischen Vera und Fausta ja nicht so richtig lief.


    Fausta´s Reaktion dagegen brachte ihn doch etwas aus der Fassung... naja sogar etwas mehr. Das Aufregen wäre vielleicht noch an ihm abgeperlt und er hätte es auf regelmäßige frauliche Überreaktionen festgelegt, daran erkennen dass Fausta Schwager war lag ja außerhalb seines Erfahrungsschatzes.
    Als sie allerdings zu weinen anfing war er doch mehr als nur verdattert. Fausta war doch sonst immer so stark und selbstbewusst. Das passte gar nicht zu ihr...


    Er zwang sich schnell seine Ratlosigkeit zu überwinden. Er streichelte Fausta den Arm und konnte gerade noch verhindern sie in den Arm zu nehmen.
    "Fausta natürlich nicht.... ich hab dir doch schon mehrfach gesagt das du mir vertrauen kannst. Wir sind Verbündete.... Partner mit gewissen Vorzügen sozusagen. Ich versichere dir das du seit unserer letzten Begegnung kein Stück weniger begehrenswert geworden bist und ich keinen noch so kleinen Ansatz von Pferd in dir sehe. Ich versichere dir wenn wir an einem anderen Ort und in anderer Gesellschaft wären hätte ich dich schon längst wieder das Feuer spüren lassen das du in mir entfachst!"


    Er warf ihr noch einen Blick zu der ausdrücken sollte das er alles genauso meinte. Er sah sich kurz um und versicherte sich das außer den Sklaven niemand sonst sie sehen konnte. Nachdem er sich dessen so sicher sein konnte wie möglich ergriff er ihre Hand:
    "Aber irgendwas stimmt doch nicht das du so reagierst? Ist wirklich alles in Ordnung? Dives behandelt dich doch gut oder? Wehe du bekommst nicht die Behandlung und Wertschätzung die du verdient hast!"

  • Bei den beruhigenden Worten meines Vetters ließ dieses seltsame Bedürfnis zu schluchzen und fast sogar ein paar Tränen zu vergießen zum Glück nach. Ich schaute Commodus an mit meinen trotzdem noch etwas glasigen Augen. Er schien seine Worte ernst zu meinen. Und er machte keine Andeutungen, jetzt hier irgendwie Mitleid mit mir zu haben! Das war mir an dieser Stelle fast noch wichtiger.
    Aber dann drangen erneut diese zweifelnden Sätze an mein Ohr: Irgendetwas stimme doch nicht mit mir! Ging es mir auch wirklich gut? "Ich bin nicht schwanger!", betonte ich, während alles andere bei mir wieder etwas aussetzte. "Und jeder, der das nicht versteht, der das bezweifelt, der.. da anderer Meinung ist als ich und alles besser weiß und meint, dass er mich besser kennt, als ich mich kenne.. ja.. der möge stante pede dieses Haus verlassen und mir nie.. NIE wieder unter die Augen treten!!" Nach diesen deutlichen Worten war ich selbst etwas überrascht.. einerseits, wie schnell ich von einer weinerlichen in eine aggressive Angriffsstimmung gekommen war.. und andererseits, dass ich schon wieder von einer blödsinnigen Schwangerschaft angefangen hatte, obwohl (und das hatte mich im Nachklang seiner Worte erst erreicht) die Vermutung meines Vetters doch in eine ganz andere Richtung gegangen waren. Ein kurzer Augenblick der Stille entstand. Nur das Brunnenwasser plätscherte gleichmäßig fröhlich vor sich hin. "Und ja, Marcus behandelt mich gut und gibt mir die Wertschätzung, die ich verdiene.", fügte ich nach dieser Pause nun wieder ganz sachlich neutral an; ganz so, als hätte es diese vorherige Tirade meinerseits nie gegeben. "Wo bleibt eigentlich deine Schwester mit den Geschenken? Ich bin schon ganz gespannt!", ließ ich Commodus nach einer weiteren kleinen Pause nun sogar wieder mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen wissen und versuchte damit das Gespräch husch-husch schnell in eine andere Richtung zu lenken.

  • Hä....schwanger.... wer hatte denn von schwanger gesprochen ging es Commodus durch den Kopf. Um Faustas eventuell gewachsene Oberweite und Stimmungsschwankungen mit einer möglichen Schwangerschaft zu verbinden fehlte Commodus einiges an Erfahrung und Alter. Er hatte viel mehr gedacht das Dives diese Ehe nur als reines Zweckgeschäft betrachtete und Fausta quasi links liegen ließ. Sei es nun im Alltag oder im Ehebett. Für ihn war klar das beides Fausta erst sehr wütend machen würde und dann bei andauernder Ablehnung sehr angreifen würde. Davon war er ausgegangen....und hatte auch ein kleines bisschen darauf gehofft. Denn dann hätte er es ja viel einfacher gehabt Fausta da zu helfen.
    Doch leicht enttäuscht stellte er fest das da scheinbar alles im Lot war und ein anderer Grund Ursache für die schlechte Laune war. Konnte es an Varus und der Sache mit der Quinitila liegen.... so groß war die Sache doch wohl auch wieder nicht....oder.
    Er beschloss sich dem demnächst zu widmen. Aber keinesfalls mehr heute wo Fausta so im Ausnahmezustand war.


    Commodus nahm daher die Änderung des Gesprächsthemas gerne an.
    "Ich weiß auch nicht. Ich glaube ich geh mal eben schnell und hole deine Geschenke rein. Dein Mann wollte ja wiederkommen oder? Seine Geschenke warten ja auch noch."


    Commodus erhob sich schnell und ging die Schritte zu Vera.
    Er flüsterte ihr zu:
    "Fang du am besten mit den Büchern an. Ich bring dann den Schmuck und lass Varia die Sklaven mit der Sänfte reinkommen.
    Das Statuenmodell ist in der Säule und die wird dann ja geliefert. Wenn du die Bücher übergeben hast machen wir den Schmuck zusammen und dann mach ich das mit der Sänfte und der Statue."


    Bei den Büchern handelte es sich um eine Sammlung von ganzen 10 Bänden die Commodus selber zusammen gestellt hatte. Der Hintergedanke war gewesen das Fausta als Postpräfektin ja des Öfteren längere Zeit unterwegs war und da dann ja vielleicht auch einmal geistige Ablenkung verlangte.
    Es waren also sowohl spannende Kriminalgeschichte, als auch Werke über große Frauen der Geschichte dabei. Allerdings auch zwei erotische Bände.

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