Was lest ihr denn so?

  • Ah, interessant. Die meisten, mit denen ich darüber sprach, fanden Dear Esther langweilig. Für mich ist es ein Kunstwerk. Das einzige, was mich störte, war, dass ich die "finale Taste" nicht selbst drücken durfte, aber das war eine bewusste Entscheidung des Entwicklers, die aus Sorge resultierte, und kein Patzer im Game Design.


    Die Ästhetik von Scorn ist tatsächlich von Giger inspiriert. :) Sie ist voller Symbole und trägt wesentlich dazu bei, die Geschichte zu erzählen. Wie bei Dear Esther dient die Welt hier als "zweiter Erzähler" und wenn man dem keine Aufmerksamkeit schenkt, erreicht man keinen Zugang zur Metaebene, sondern bleibt im Kopf des unwissenden Protagonisten gefangen, der die Ereignisse so wenig versteht wie der (unaufmerksame) Spieler.

  • Ich lese gerade "Talos, Sohn von Sparta" von Valerio M. Manfredi. Nach einem Drittel des Buches ist meine Lieblingsfigur umgekommen und jetzt bei der Hälfte auch noch der notdürftige Ersatz, so dass ich nicht sehr motiviert bin, mit der Lektüre fortzufahren. Wie die meisten Romane krankt es an einer langweiligen Hauptfigur, die mir beim Lesen fremd geblieben ist. Sprachlich ist es nicht schlecht, auch wenn die fehlerhaften Zeilenumbrüche teils den Sinn entstellen, weil dadurch die Sprecher hin und wieder "vertauscht" werden. Dafür kann allerdings der Autor nichts.


    Die historische Akuratesse ist mäßig. Zum Beispiel wird fälschlich immer wieder von Brandbestattungen der Spartiaten geschrieben, die Wahrheit sah so aus: Link. Von solchen Fehlern gibt es viele, gerade die Rituale muten sehr "fantasievoll" an und Prophezeiungen mag ich nicht mal in Fantasyromanen. Die Schlachtszenen hingegen sind gut, sie sind handwerklich die besten Szenen des Buches. Positiv ist auch, dass das Buch insgesamt nicht reißerisch ist, sondern eher ruhig mit seitenlangen Beschreibungen einherplätschert, da mich das entspannt.


    Ich bin unschlüssig mit Tendenz zum Abbruch des Buches, da mir nach dem Tod meiner Lieblingsfigur schlichtweg die Motivation fehlt und auch der Lerneffekt aufgrund der Unzuverlässigkeit der Recherche praktisch nicht vorhanden ist ... mal schauen. Hat es einer zu Ende gelesen?

  • Wenn ich Zeit finde, lese ich momentan (seit fast 3 Monaten) "Post Captain" von Patrick O'Brian. Man ist einfach gerne mal mit Jack Aubrey auf See. ;)


    Außerdem habe ich mir die "Fasti" von Ovid geholt und lese seit Januar parallel zum Jahreszyklus die entsprechenden Festtage der Römer nach. Wenn man das so macht, ist es recht überschaubar. Ich muss aber feststellen, dass mein Latein übelst eingerostet ist.

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