Sommerfest zur Verlobung von Valentina und Serapio


  • Schön dass meine kleine Nichte sich auch gut amüsierte. Ich nickte mitfühlend, als sie von ihrer Schwester sprach. So früh verwitwet, die arme Milonia. Sie hatte besseres verdient. Ja, meine zauberhaften, allesamt hochbegabten und bildschönen kleinen Nichten hatten alles Glück der Welt verdient.
    "Bestimmt. Jetzt kann sie sich ja erst einmal in Großtante Drusillas Obhut erholen. Das Anwesen ist auch ganz wunderbar, mit allem Komfort."
    Dieser Blick. Auch wenn sie kein (ganz so) kleines Mädchen mehr war, mit diesem Blick und diesem Tonfall konnte meine Nichte mich noch immer, ganz wie früher, um ihren Finger wickeln.
    "Aber natürlich meine Liebe! Ich freue mich sehr, die ganze Familie wird beglückt sein dass du bleibst. Und mit Aelia... Vespa, und Valentina, die ja auch bald einzieht, mitsamt ihrer Nichten, da wirst du sicher genug weibliche Gesellschaft um dich haben."
    Mein verstorbener Bruder hatte zwar zu seinen Lebzeiten nicht gerade die allerbeste Meinung von mir gehabt... aber es lag mir natürlich fern, Carmelitas Vertrauen von mir zu weisen.
    "Ich kümmere mich um dich." versprach ich ihr gerührt, und legte ihr dabei väterlich den Arm um die grazilen Schultern. "Ich werde dein Tutor sein, und mich, mit Hilfe der Damen des Hauses, nach einer guten Partie für dich umsehen. Du musst mir aber versprechen artig und anständig zu sein und keinen Unsinn zu machen. Denn, ähem, ein paar Köpfe hast du ja heute bereits verdreht, da wird es nicht lange dauern bis dich die Verehrer von allen Seiten bestürmen."
    Und das hispanische Blut brannte nun mal heiß in den Adern.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Zum Glück war kein tadelnder Unterton in den Worten ihres Onkels zu hören und Camelia auch viel zu gut gelaunt, um es als negativ zu verstehen. Im Gegenteil, sie begann abermals diesen glucksenden Laut von sich zu geben und küsste dabei spontan die Wange ihres Onkels. Ich verdrehe doch nicht mit Absicht ein paar Köpfe … das würde ich doch nie tun. Kam die Erwiderung auch gleich leise gurrend und der Augenaufschlag untermauerte das Gesagte als eben so gemeint. Ganz bestimmt werde ich artig sein und mich mit den schönen Künsten beschäftigen. Vielleicht finde ich eine Aufgabe wo ich mein musisches Talent noch verbessern kann. Ein Lehrmeister für das Kitharaspiel …. Den Satz beendete der Klang eine der Saiten, über die sie sanft strich und dabei verträumt in das Gesicht Serapios sah.


    Natürlich ging es nicht nur um ihre Talente, dafür war die junge Decima nicht nach Rom gekommen. Es ging um ihre Zukunft als Römerin und vor allem als Ehefrau mit allen Pflichten. Vespa und Valentina! Seine Nichte wiederholte die beiden ihr inzwischen bekannten Namen und krauste sacht die Oberlippe. Meinst du ich könnte mich mit allen Problemen an sie wenden, die … ? Flüchtig schob Camalia die Hand über das Lippenpaar und flüsterte dabei. Die ich nicht mit dir als Mann besprechen kann?
    Bisher war sie unerfahren. Der Kontakt zur Männerwelt beschränkte sich auf den Stallburschen auf der Nachbarschaft, ein paar Bauern und sonstigen Bediensteten in deren Gegenwart sie sich selten damenhaft gab. Natürlich war sie gut erzogen und ihr Benehmen einer Decima angemessen, doch konnte es nicht schaden von erfahrenen Römerinnen auf ihre weiteren Aufgaben vorbereitet zu werden.


    So schnell die Gedanken aufkamen verflüchtigten sie sich auch wieder und die gute Laune behielt weiter die Oberhand. So eine gute Partie wie du sie gefunden hast … da hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Vollendete sie ihr kurzes Intermezzo des Nachdenkens und deutete mit dem Blick in Richtung seiner Verlobten. Wenn ich so einen ansehnlichen Mann an meiner Seite wüsste wie dich Onkel Serapio, würde ich ihn nicht aus den Augen lassen.

  • Zitat

    Original von Quintilia Valentina



    Allerdings kam dann gleich ein weiterer Hinweis und Valentina hatte sich noch nicht ganz so gut unter Kontrolle, dass es nicht auffiel, dass sie über den Hinweis nicht erschrak. Man sah ihr die Unsicherheit an? Nun, es wunderte Valentina, dass sie nicht schon mehr Leute darauf angesprochen haben. Sie schluckte und nickte dann.
    „Bitte, ich wäre dir sehr dankbar für einen Rat. Das hier wird sicherlich nicht die letzte Veranstaltung sein an der ich an Serapios Seite gut aussehen sollte. Und ich will ihm eine gute Ehefrau sein.“ Wenigstens nach außen hin, doch das tat hier ja nichts zur Sache.


    Vespa lächelte freundlich und offen. Sie wollte der Frau an der Seite ihres Neffen keine Angst machen.


    "Bitte, ich möchte dir nicht zu nahe treten und du musst dich dessen bei mir auch nicht schämen. Ich war auch mal jung gewesen und musste mir viele Dinge erst aneignen. Ich weiß noch wie es war als ich das erste Mal als Gastgeberin bei einem Empfang meiner Tante aufgetreten war. Ich war aufgeregt gewesen und rannte ähnlich herum wie du. Dann habe ich mich an die Worte meiner Tante erinnert. Wenn du jemanden nicht magst, dann stelle ihn dir als lustiges Tier vor und sofort ist dein Lächeln ehrlich. Welche Gedanken dich zu diesem Lächeln bringen, ist doch egal. Er muss nur das Gefühl haben, dass du es ehrlich meinst. Rede mit ihm über das Wetter und was dich sonst interessiert und ihn nicht. dann wirst du ihn schnell los sein und er empfindet dich als hervorragende Gastgeberin. Bei einer Frau kannst du auch das Wetter nehmen und rede mit ihr über die hübschen Blumen oder Blumenarrangements. Such dir eine seltene Art aus, zu der du dich beliest und vergehe dich in Fachwissen. Auch sie wird dich nicht als unhöflich empfinden und wenn du dich über Dinge unterhältst bei denen du dich auskennst, wirkst du viel sicherer. bei unbekannten Menschen sei neugierig, aber zurückhaltend und schaue in welche Schublade du sie einsortieren magst. Bei allen anderen wirst du es sowieso richtig machen weil sie wegen dir da sind und sie dich mögen."


    Vespa hatte die Worte ihrer Tante noch immer ganz genau im Ohr und diesen Rat nun mit ihrer zukünftigen Nichte geteilt. Natürlich hatte sie es so kommuniziert, dass kein anderer aus Valentina es hören würde.


    "Vielleicht hilft es dir ja auch."


    Ihr Lächeln hatte einen kleinen verschwörerischen Zug angenommen.

  • Während Valentina Vespa zuhörte, hörte sie nichts anderes mehr um sich herum. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf die Worte ihrer Gegenüber. Denn ja, sie hatte es ernst gemeint, sie wollte Serpaio wirklich eine gute Frau sein. Nach außen hin sollte er nie bereuen müssen, dass er sich für sie entschieden hatte. Nachdenklich legte sie den Kopf etwas zur Seite. Sich jemanden als ein lustiges Tier vorstellen, wenn man die Person nicht mochte. Als was für ein Tier sollte sie sich dann Fausta vorstellen, wenn sie diese das nächste Mal traf? Aber mal davon abgesehen war dies ein sehr wertvoller Ratschlag. Genau dabei tat Valentina sich nämlich schwer. Sie konnte sich nicht verstellen, sie versuchte immer gut mit jedem zu sein aber wenn das mal nicht funktionierte, dann hatte sie bisher immer keinen Halt gehabt. Dies nun war wirklich Gold wert. Lustiges Tier vorstellen und sich in ein Thema einlesen. Rosen, mit denen kannte sie sich schon sehr gut aus. Wenn sie darüber noch ein bisschen mehr las, dann war das genau so ein Thema bei dem sie sich dann in Fachwissen vergehen konnte. Leicht nickend signalisierte Valentina so, dass sie über die Worte nachdachte und sie im Kopf schon umzusetzen versuchte.


    „Das wird mir auf jeden Fall weiterhelfen. Ich danke dir dafür.“
    Und dieser Dank war wirklich ernst gemeint. Gleich straffte sie etwas die Schultern und hob den Kopf etwas selbstsicherer an.
    „Und als Gastgeberin sollte ich dann womöglich auch nicht so viel herumrennen.“
    Sie benutzte das Wort nicht abfällig. Eher als Ermahnung an sich selbst.
    „Bleibe ich dann zentral stehen und warte bis die Gäste zu mir kommen? Halt nein, du hast ja gesagt ich sollte mich immer unauffällig in der Nähe meines Mannes aufhalten. Wo er ist, ist auch mein Platz.“
    Versuchte Valentina gleich alles richtig zusammen zu setzen. Und sie sah sich erneut nach Serapio um. Er stand bei der hübschen Sängerin Camelia.
    „Dann sollte ich mal, ja?“
    Sie sah Vespa an, denn eigentlich wollte sie diese jetzt nicht einfach so stehen lassen. Andererseits musste sie es aber, wenn sie den Ratschlägen Folge leisten wollte. Ach, das war wirklich alles sehr kompliziert.

  • Nein natürlich niemals, dachte ich schmunzelnd, und drückte gerührt Carmelitas Schultern. Ich hatte ja Lust, meiner Nichte vorzuschlagen, wir könnten doch mal zusammen musizieren, so wie ich es früher gelegentlich mit meinem Rauhe-Schale-sentimentaler-Kern-Centurio gemacht hatte. Auch wenn sie mit ihrem großen, ehrgeizig geschliffenen Talent natürlich ungleich viel virtuoser und professioneller war, als ich mit meinem eingerosteten Flötenspiel. Aber ich hatte ein wenig Bedenken es könne meine onkelhafte Autorität untergraben, wenn ich zugab so etwas, in den Augen der Welt so unseriöses,wie das Flötenspiel zu praktizieren. Mußte ich mir noch überlegen ob ich das wagen konnte.


    "Gewiss!" bekräftigte ich ihre verstohlene Bemerkung, dass sie sich an Vespa und Valentina wenden könne. Welch ein Glück dass die beiden das übernehmen konnten. Ich hatte echt keine Ahnung, was für unaussprechliche Probleme Carmelita meinte, und ich wollte es auch gar nicht wissen.
    "Und wichtig ist noch, Carmelita, wenn du hier lebst, dass du dir stets einen Leibwächter mitnimmst wenn du hinaus gehst. Rom ist nicht Tarraco, das Verbrechen hier in der Stadt ist ein großes Übel. Die Sklaven der Familie stehen natürlich auch zu deiner Verfügung, und du kannst auch die Sänften benutzen. Du bekommst ein Taschengeld von mir, wenn du sonst etwas brauchst mußt du's mir sagen."


    "Oh ja!" lachte ich, als sie so lobend von meiner Verlobten sprach, "Valentina ist wundervoll. Uns verbindet eine herzliche Freundschaft, und diese Verbindung ist für uns beide von größtem Vorteil." Bei der Bemerkung mit dem 'nicht aus den Augen lassen' fragte ich mich, ob ich wohl Valentina zu lange aus den Augen gelassen hatte? Ich sah zu ihr rüber, fing ihren Blick auf, lächelte ihr zu und erhob mich.
    "Lass uns mal zu den beiden rübergehen" forderte ich Carmelita auf, und rückte meinen Kranz zurecht.


    Unterwegs beschrieb ich ihr noch:
    "Ach, der Germanicus da drüben, der wartet übrigens schon sehnsüchtig darauf dir vorgestellt zu werden. Du wirst dich vielleicht wundern, dass ein Germanicus hier ist, aber nun ja, er war früher mal mit Valentina verlobt. Und er ist gar nicht so verkehrt.
    Und der Mann mit dem er sich unterhält, das ist mein alter Freund Licinus. Marcus Iulius Licinus. Ein feiner Kerl! Er ist Lagerpräfekt der Legio Prima, in Mantua, die Legion bei der wir damals sub aquila gegangen sind."

    Oder hatte ich das vorhin schon erzählt? Egal... 'Ganz dezent' musterte ich das Antlitz meines Schützlings. Ob er ihr wohl zusagte? Natürlich war Licinus schon etwas in die Jahre gekommen, aber das machte ihn (meiner bescheidenen Meinung nach) nur markanter, kerniger, ausdrucksstärker...

  • Das werde ich beherzigen … versprech ich dir Onkel. Gab seine Nichte zur Antwort. Erhob sich im gleichen Augenblick, um ihn an sein vorgegebenes Ziel zu folgen. Allerdings nicht, ohne vorher einen in der Nähe stehenden Sklaven ihr Instrument zur Verwahrung zu überlassen. Gleichzeitig schob Carmelita dabei ihre zierlich schlanken Finger in die sich warm und geborgen anfühlenden Hand von Serapio, um ihr Verstehen noch einmal zu verdeutlichen. Den Moment sichtlich genießend schielte sie nach oben in dessen Gesicht und lächelte mädchenhaft, bevor sie den Griff wieder löste und ganz damenhaft neben ihm herging seiner wortreichen Beschreibung lauschend. Während sie dabei zielsicher auf die beiden Frauen zusteuerten, betrachtete die junge Decima die erwähnten Herren abwechseln aus dem Augenwinkel.


    Der Jüngere war also ein Germanicus und der Ältere ein alter Freund.
    Verlobt mit Valentina! Ungewollt kräuselte sich leicht die Oberlippe der Dunkelhaarigen, als sie sich die Worte still auf der Zunge zergehen ließ. Was dabei wohl falsch gelaufen war? Eine Frage, für die sie unbedingt noch eine Antwort finden wollte bevor es zu einer näheren Bekanntschaft kam, auf die er offenbar sehnsüchtig hinzielte. War so ein Sachverhalt doch nicht unerheblich und konnte unangenehme Situationen nach sich ziehen.


    An den Älteren erinnerte sie sich noch überaus deutlich. Er betrat zu Beginn kurz nach ihr den Garten und tat es überaus militärisch und mit durchdringender Stimme. Jetzt nachdem Serapio ihr seine Person schmackhaft zu machen schien, erklärte sein Auftreten vieles und entlockte ihr ein flüchtiges Grinsen.


    Und der Zufall wollte es auch … ihre Blicke kreuzten sich und Camelia sah einen Wimpernschlag lang ihren Vormund eindringlich in die Augen.
    Du magst deinen Freund? Deutete seine Nichte dabei das dezente Mustern ihres Antlitzes schmal lächelnd nach dem Zuraunen ihrer Frage.
    Mehr Unterhaltung ließ dann jedoch die Nähe zu den beiden Damen vorerst nicht zu. Deshalb musste die nächste Frage auch erst einmal hinter der leicht gekrausten Stirn zurück bleiben und ein offenes freundliches Lächeln wurde statt dessen Vespa und Valentina geschenkt.

  • "Wenn du es wünschst, kannst du dich gern jederzeit an mich wenden. Bitte habe keine Angst vor mir. Das musst du nicht."


    Vespa lächelte Valentina offen, freundlich und ehrlich an.


    "Im Grunde musst du auch gar nicht so viel herumrennen. Viele deiner Gäste kommen von allein zu dir und vertraue deinen Untergebenen und den Sklaven, dass die Gäste gut bewirtet werden. Das klappt hier im Haus wirklich gut. Achte darauf wer von allein zu dir gekommen ist und wer sich eher im Hintergrund gehalten hat. Manche mögen solche großen Veranstaltungen nicht und ziehen sich eher zurück. Dann gehst du zu ihnen und du wirst als aufmerksame Gastgeberin geschätzt werden. Aber überfordere dich nicht. Es benötigt immer etwas Zeit um das alles zu lernen."


    Valentina hatte einige Fragen und so lange es ihr möglich war, wollte sie diese auch gern sofort beantworten.


    "Wo du am Besten stehst, kann ich dir nicht sagen. Es wird immer anders sein. Orientiere dich an Serapio und bleibe in seiner Nähe. Später solltest ihr als Einheit auftreten und so auch wahrgenommen werden."


    Darauf achtete sie bei ihrem Mann auch immer. Dann hatten Gerüchte oder unschöne Erzählungen auch keine Angriffsfläche mehr. Jedenfalls ein Teil davon.


    "Du musst nicht stets und ständig an seiner Seite sein. Du wirst dafür noch das Gespür entwickeln wann ein Gespräch unter Männern geführt werden sollte und du die Damen dazu unterhalten musst und wann du wieder Teil des Gespräches bist. Wie gesagt, es kommt mit der Zeit von ganz allein. Wenn du möchtest, gehe wieder zu deinem Verlobten. Es ist euer Tag und ihr werdet gefeiert. Ich werde dir das ganz sicher nicht nachtragen."


    Wieder lächelte Vespa um zu zeigen, dass sie gerade ihre letzten Worte auch ehrlich meinte.

  • Ein schalkhaftes Grinsen huschte über Carmelitas Züge... darauf blickte sie mich ganz eindringlich an... und raunte mir eine Frage zu, garniert von einem hintergründigen Lächeln, die mich völlig verwirrte: Ob ich Licinus möge? War das nicht offensichtlich? Oder meinte sie etwa...
    "Äh... Nicht so." stotterte ich, aus dem Konzept gebracht.
    Ach Herrje. Konfus schob ich mir mal wieder meinen Festkranz zurecht. Carmelita war ein Frechdachs...


    Zum Glück waren wir nun bei Vespa und Valentina angekommen
    "Carissima, da bin ich wieder." erklärte ich mit einem strahlenden Lächeln zu ihr, meiner rosengeschmückten Zukünftigen. Jedesmal wenn ich sie erneut sah kam es mir wieder so unwirklich vor!
    Und zu Vespa sprach ich, höflich, aber das Wort 'Stiefmutter' holperte natürlich noch immer wenig:
    "Liebe Stiefmutter, das ist Carmelita, unsere Kitharakünstlerin und die Tochter meines verstorbenen Bruders Scaurus. Sie hat bisher in Tarraco gelebt. Aber nun möchte sie hier bei uns bleiben, um hier ihr Debüt in der stadtrömischen Gesellschaft zu machen."
    An beide gerichtet, Valentina und Vespa, fuhr ich fort:
    "Ich werde dann ihr Vormund sein, und die Augen nach einer guten Partie für sie offenhalten. Und es wäre natürlich wunderbar, wenn ihr beide sie auch ein wenig unter eure Fittiche nehmen könntet!" schlug ich vor, ganz begeistert davon dass alles so gut zusammenpasste. "Eine junge Debütantin könnte sich ja keine besseren Mentorinnen wünschen!" Vespa, so ungeheuer vornehm, Valentina, so lieblich und eine waschechte Stadtrömerin noch dazu - gab es eine bessere Umgebung, um einem Mädchen aus der Provinz den hauptstädtischen Feinschliff zu verleihen?!

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  • Sim-Off:

    Verdammt schon wieder übersehen. Sooo sorry


    Das war ja mal eine interessante Geschichte, die er hier erzählt bekam.
    "Nun, ich denke, es ehrt dich gewissermaßen, dass du ihr ihr Glück zu gönnen bereit bist."
    Auch ohne die Gründe für die Lösung der Verlobung zu kennen, war sich Licinus sicher, dass der Umgang nicht einfach war, egal ob nun einer und wer Schuld daran hatte. "Tun wir das nicht alle? Warten, bis die Kanzlei entscheidet?" Als Verwaltungsmilitär konnte er da ein Lied von Singen und nur wenige Tage später hatte er auch einen persönlichen Grund auf eine solche Entscheidung zu warten.


    "Ich? Nein! Aber die legio ist immer auf der Suche nach Lieferanten. Und da das in mein Aufgabengebiet fällt halte ich die Ohren immer ein wenig offen. Außerdme schadet es nie gut informiert zu sein." letzteres war wohl nur die höfliche Ausdrucksweise für außerdem bin ich neugierig, aber das konnte man so ja wohl kaum sagen. "Eine Militärkrankheit," erklärte er stattdessen "Im Krieg ist die Aufklärung mit das wichtigste, weshalb Offiziere auch im Frieden geradezu süchtig nach Informationen sind."

  • Dannn bist du aber in der falschen Einheit, Iulius. Aufklärung und speziell Spionage ist doch eher den Praetorianern zuzuschreiben...nicht wahr Aculoe zwinkerte und grinste dabei.


    Nun aber du hast natürlich recht. Sehe den Feind bevor er dich sieht. Wähle das Gelände vor deinem Feind und du wirst siegreich sein.


    Und falls die Legio wirklich Zulieferer benötigt. Ich bin gerne bereit meinen Teil beizutragen um den Legionen des Kaiser behilflich zu sein. Aber Aculeo runzelte kurz die Stirn vermutlich ist keiner meiner Waren wirklich hilfreich.

  • Auf der Suche nach etwas Trinkbaren eierte Aculeo nun in kreisförmigen Bahnen durch die Menge. Hin und wieder grinste er jemanden freundlich entgegen ohne zu wissen wer dieser Jemand eigentlich war. Kurz streckte er seinen Arm aus und schnappte sich im Vorbeiflug einen Becher damit dieser nicht so allein herumstand und sich einsam fühlte.


    Ahh. Valentina einer der Kreisbahnen kreuzte sich mit Valentina und Vespa...


    Oh.. entschuldige bitte. Ich wollte euer Gespräch nicht unterbrechen nur hat es sich gerade so ergeben dass ich vorbei kam. Er lächelte Valetina an um dann Vespa anzusehen.
    Ist sie nicht wunderschön? richtete er die Frage an Vespa und wartete nun auf deren Reaktion.

  • Langsam befürchtete Valentina Kopfschmerzen von allen den wichtigen Informationen zu bekommen, die Vespa ihr zukommen ließ. Sie wollte sich wirklich alles merken und vor allem in Zukunft auch umsetzen, denn schließlich war das hier nicht irgendeine Frau, die ihr Ratschläge gab. Das waren sozusagen schon regelrechte Dogmen, die man ihr hier auf den Weg gab. Deswegen nickte Valentina und sah sich um, die Sklaven waren wirklich sehr fleißig. Aufpassen sollte sie wer auf sie zukam und wer sich im Hintergrund hielt, hingehen sollte sie dann zu diesen Leuten und sie war eine gute Gastgeberin. Valentina seufzte aufgebend, hoffentlich würde sie das halbwegs gut umsetzen können in der Realität.
    Eine Einheit mit Serapio bilden, das klang so militärisch, doch sie wusste natürlich was Vespa damit meinte und zum Glück kam ihre Einheit gerade wieder auf sie zu, sodass der jungen Quintilia wenigstens die Entscheidung abgenommen wurde ob sie nun Vespa stehen ließ oder nicht.


    Valentina schenkte Serapio ein offenes Lächeln, genauso wie seiner Begleiterin. Auch hörte sie zu als die Nichte von Serapio vorgestellt wurde, schließlich waren das auch wichtige Daten für Valentina und sie konnte die Schönheit nun besser einordnen. Mentorin sollte sie werden! Dabei lernte sie doch gerade selbst. Doch das behielt Valentina natürlich für sich, sah nur verstohlen zu Vespa hinüber. Die Ärmste würde nun gleich zwei Schülerinnen bekommen. An Camelia gewandt meinte die junge Quintilia. „Es ist schön dich hierzuhaben und ich bin mir sicher, wir werden gut miteinander auskommen. Soweit es mir möglich ist, zeige ich dir diese große Stadt und wo du dir die schönsten Dinge kaufen kannst.“ Versmischtzt zwinkerte sie Serapuios Nichte zu. Valentina war wirklich froh die junge Frau in ihrer Nähe zu wissen. Noch jemand, der nicht so gut vertraut war mit den Sitten des großen Hauses und der höheren Riege. Da fühlte sie sich gleich etwas wohler.


    Dann allerdings schienen sich wohl Vespas Worte zu bewahrheiten, denn einer der Gäste trat plötzlich zu ihrer Runde. Es war Aculeo der sich zu ihnen gesellte und im ersten Moment hatte Valentina keine Probleme damit, doch als er dann das Kompliment aussprach, sah sie etwas verwirrt drein. Nicht, dass sie sich etwas darauf einbildete, aber wen meinte ihr ehemaliger Verlobter? Sicherlich Serapios Nichte! Anders konnte es gar nicht sein. In Ermangelung irgendwelcher Worte schwieg Valentina und sah einfach so unverfänglich wie möglich in die Runde.

  • "Spionage, ja", dafür gab es zwar auch frumentarii, aber das konnten die Prätis definitv besser.
    "Aufklärung und Kundschaften können wir schon auch. Dafür haben wir schließlich unsere vier turmae Legionsreiterei." Die im Nahkampf, seien wir mal ehrlich, eine ziemlich armseelige Nummer abgeben würden.


    "Ich lade dich gerne mal ein, unsere fabricae zu besichtigen. Wenn du dann noch sagst, wir haben keine Verwendung für Werkzeug muss ich den faulen Hunden da wohl mal Damp unter dem hintern machen." Es war ja nicht so, dass die legions-Schmiede das Metall mit bloßen Fäustenm bearbeiteten, wie das manche Gallier angeblich taten.
    "Ich kann dir nchts versprechen versteht sich, aber wenn du ernsthaft an einem Vertrag interessiert bist, besuche mich doch mal in Mantua." bot er an, nicht wissend, dass er selbst nicht mehr lange dort weilen würde.

  • Oh Oh Aculeo lachte lautstark auf Na so wollte ich das nun auch nicht darstellten. Fass die Soldaten nicht zu hart an, Iulius. Das kam schon manchen nicht sonderlich zupass was die Gesundheit betrifft.


    Aber er hustete noch einmal kurz das Angebot nehme ich gerne an. Also die Fabrica zu besichtigen. Und ein Vertrag ist immer etwas ernstes. Wer beliefert zur Zeit die Legion? Und die I. jetzt spezifisch?

  • Das verschmitzte Zwinkern von Valentina konnte Camelia gerade noch mit dem Hüpfen der Mundwinkel erwidern. Die Worte dazu blieben dann allerdings hinter den Lippen verborgen, als der Germanicus zu ihnen trat und offenbar die Schönheit des Festes anpries. So verstand es auf jeden Fall die junge Decima und ihr Nicken fiel dazu auch unmissverständlich positiv aus.
    Die leichte Verwirrung im Blick von Quintilia erklärte sie sich mit dem von Serapio gehörten … von wegen der ehemaligen Verlobung. Fand es sogar verständlich, lächelte deshalb auch verhalten mitleidvoll im Wechsel IHN und SIE ansehend.


    Nichtsdestotrotz versuchte sie die Stimmung weiter hochzuhalten und antwortete nun höflich auf das Angebot. Ganz sicher werden wir gut miteinander auskommen und ich freue mich sehr, endlich das Landleben aus meinen Gewändern verbannen zu können. Serapio hat mir bereits offenbart, er wird mich in vielen Belangen unterstützen. Wenn ich mich zusätzlich noch mit Problemen an zwei so erfahrene Damen wie euch beide wenden darf, werde ich ganz sicher bald von den Römerinnen nicht mehr zu unterscheiden sein. Verfiel Camelia fast in einen schwärmerischen Ton, dabei ein leicht aufgeregtes Kribbeln in der Magengegend spürend und dezent errötend.

  • "Nicht zu hart anfassen", lachte Licinus, "Genau das ist die Kunst dabei gute Soldaten zu formen, weißt du? Du musst hart sein, um sie zu disziplinieren. Und je härter du bist, desto besser werden Sie. Bis zu einem ganz bestimmten Punkt. Wenn du den überschreitest, hospitalisierst du sie zwar, aber die Disziplin ist dann im Eimer."


    "Deswegen lade ich dich ein, damit wir das in Ruhe besprechen können. Wer die anderen legiones beliefert geht mich nichts an und bei unserer... Vor allem lokale Händler im Norden Italias. Waffen kriegen wir von Trinkfix im südlichen Gallia. Getreide für den Puls per Zuteilungen des Imperiums. Der Rest verteilt sich auf eine ganze Menge Händler, da kann ich dir jetzt keine Namen nennen."

  • Verstehe...vermutlich bedarf es einige Zeit bis man den Dreh raus hat dass die Soldaten schwitzen und fluchen einem aber nicht den Tod wünschen mit nachdenklicher Miene blickte er Licinus an. Wäre ja nicht das erste Mal das Ausbilder plötzlich ein Schwert in die Eingeweide bekamen...


    Waffen aus Gallien? Ist das nicht ein weiter, beschwerlicher und nicht auch gefährlicher Weg? Schliesslich sind Waffen ja nicht unbedingt eine Fracht für die sich keiner interessiert. Kam es schon zu Zwischenfällen bei den Lieferungen? wollte der Germanicer nun wissen.


    Im Norden gibt es hervorragende Waffenschmiede. Vllt ist es eine Überlegung wert...

  • "Eben das." bestätigte Licinus die Mutmaßungen des Germanicers.


    "Im Vergleich zu was? Das Getreide kommt aus Ägypten, das ist ungleich weiter. Zwischenfälle gibt es natürlich immer, Achsbrüche und so weiter. Aber Überfälle, nein, das nicht. Die Warenzüge kommen per Schiff von Massilia und Narbo Martius nach Genua, da übernimmt eine unserer Einheiten die Bedeckung und bringt sie über Mediolanum nach Mantua." erklärte er. Das im italischen Norden Ruhe herrschte dürfte bekannt sein, die prima stand ja nicht völlig umsonst da rum.


    "Nun, die Schmiede mit dem besten Ruf und den größten Kapazitäten findest du allerdings trotzdem im südlichen Gallien." Zumindest in dieser Zeit. Rund tausend Jahre später würde man gleiches wohl über die Region um Mailand und das südliche Germania sagen. "Viele Schmieden dort fertigen exklusiv für die legiones." Und eben wegen der Qualität achtete der römische Staat streng darauf, dass es bei dieser Exklusivität auch blieb.

  • Noch ehe sich Valentina hatte von ihr entfernen können, war Serapio mit einer jungen Dame auf ihn zugekommen. Ihr Stiefsohn stellte sie ihr als seine Nichte vor. An die Anrede hatte sie sich bisher einfach noch nicht gewöhnen können. Aber so war es wohl einfach wenn man in eine Großfamilie einheiratete und beide Parteien bereits zuvor schon die Ehe eingegangen waren. Irgendwann würde sie sich einfach mit anfinden. Sie lächelte die neue Verwandte freundlich an.


    "Es freut mich sehr deine Bekanntschaft zu machen. Du bist eine wahre Künstlerin."


    Vespa lächelte nach dem Kompliment noch ein wenig offener als vorher schon. Denn sie meinte ihre Worte wirklich ernst.


    "Dann werden diese edlen Hallen also noch öfter das wunderbare Spiel vernehmen können. Ich bin sehr erfreut."


    Serapio erklärte weiter welche Zukunftsplanungen er für die junge Verwandte bereits gemacht hatte.


    "Es wird mir eine Freude sein dich in die Gesellschaft hier einzuführen und dir ein paar hoffentlich hilfreiche Vorschläge für den Umgang mit den Menschen hier geben zu können. Rom ist ein ganz eigenes und spezielles Pflaster. Du darfst dich gern jederzeit an mich wenden, wenn du Fragen hast oder etwas wissen möchtest. Scheue dich nicht mich anzusprechen, auch falls ich mal beschäftigt wirken sollte."


    Valentina würde also den Part übernehmen, den sie selbst keiner jungen Frau bieten konnte. Das unbeschwerte Laufen durch die Stadt oder über den Markt. Das war gut so und die beiden jungen Frauen schienen sich auch auf Anhieb zu verstehen. Das war noch besser.


    Der Runde schloss sich noch eine weitere Person an. Aculeo entstammte der Familie, die ihnen lange Zeit Obdach geboten hatte. Sie nickte ihm zur Begrüßung zu.


    "Ja, das ist sie,"


    bestätigte Vespa mit einem weiteren Lächeln.

  • Nur mit Mühe gelang es der jungen Decima, nicht gleich wieder los zu plappern auch wenn es Camelia schwer fiel sich gerade jetzt an die Etikette zu halten. Waren doch die letzten Worte von Vespa an den Germanicus gerichtet und nicht an sie. Deshalb beschränkte sie ihre weitere Konversation ausschließlich auf ihren Blickkontakt und ließ wie so oft ihre Blauen von einer Person zur nächsten wandern, immer darauf bedacht nicht zu aufdringlich zu erscheinen oder gar zu stieren.


    Sie verlor sich dabei in dezentes Mustern der Damen, vorwiegend deren Kleidung und den hervorragend gesteckten Frisuren. Bei den Herren verharrte ihr Blick etwas länger auf den markanten Gesichtszügen und vor allem auf den so unterschiedlich geformten Händen. Camelia mochte das Betrachten männlicher Hände. Wahrscheinlich hauptsächlich weil sie sich dabei vorzustellen versuchte welches Instrument zu den Fingern passen würde. Oft erzeugten die Gedanken dann die wahnwitzigsten Ideen und sie begann unbeabsichtigt zu glucksen. Zum Glück beschränkte sich die Erkenntnis gerade im Augenblick nur auf ein dezentes Hüpfen der Mundwinkel, als ihr die Vorstellung in den Sinn kam wie Aculeo wohl die Saiten ihrer Kithara streicheln würde.


    Dabei ging es nicht hauptsächlich und immer um ein Instrument, selbst wenn sich die Dunkelhaarige das nicht eingestand. Sie war in einem Alter wo immer öfters Gedanken erwachten, wie es wohl sein würde oder könnte mit einem Mann … Meist verdrängte sie diese und begann dann ein neues Lied zu schreiben oder vor sich hin zu klimpern. Jetzt allerdings bestand keine Möglichkeit dazu und langsam begann Nervosität in ihr zu keimen ob der Schweigsamkeit der Umstehenden.

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