Sommerfest zur Verlobung von Valentina und Serapio

  • Unter leise schlürfenden Geräuschen hatte ich mich der köstlich salzigen Muscheln angenommen, hatte noch einige kleine Pastetchen verzehrt und tunkte nun gerade einen Bissen herzhaftes Brot - gespickt mit ein wenig Fisch - in eine kleine Schale Garum. Dabei waren meine Blicke stets über die Gästeschar gewandert und ich hatte es auch nicht unterlassen können, der lieblichen Decima Camelia ab und an zuzulächeln. Gerade noch dachte über ein Thema nach, in welchem ich mich einigermaßen heimisch fühlte und mit dem ich die junge Dame in ein kurzweiliges Gespräch verwickeln konnte, als mein Sklave mich auch schon wieder an seine Anwesenheit erinnerte.


    “Iss doch nicht alles durcheinander! Du wirst dir wieder den Magen verrenken.“


    Ich fuhr herum und schaute Muckel empört entgegen. “Lass das meine Sorge sein!“, zischte ich ihm entgegen.


    “Du weißt doch, dass deine Sorgen schnell auch zu meinen Sorgen werden!“


    “Dann hört auf dich zu sorgen!“, forderte ich und schob mir demonstrativ das Brot in den Mund, welches ich auch sogleich mit einem Schluck Wein hinunter spülte. “Du bist nicht meine Amme!“


    “Ich bin doch nur besorgt, dass...“


    “Nun ist es aber gut!“, empörte ich mich leise. “Es besteht kein Anlass ... !“


    “Noch!“


    “Weißt du Muckel, du kannst mich wirklich langsam mal....“ Ich bemerkte, dass sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich blickte flüchtig zur Seite, eben zu jener Stelle hin. Dann hob ich den Blick.


    Es war Faustus, der sich für das Geschenk der Quadriga bedankte. Ich nickte und lächelte ehrlich. Es freute mich wirklich sehr, dass mein kostbares Kleinod in kundige Hände gekommen war, die es eben so pfleglich behandelten, wie es das von mir gewohnt war. Nicht auszudenken, wenn Faustus es als läppisch abgetan hätte. Auch dass mein Cousin etwas Symbolisches an dem kleinen Kunstwerk finden konnte, erfreute mich sehr. “Man sollte nicht immer darauf hören, was manche sagen. Die meisten reden nur so dummes Zeug daher, weil sie in ihre eigene Stimme... nun, ich will nicht sagen verliebt sind, aber... ja,“, sagte ich ein wenig beschwichtigend auf sein beklommenes Lachen hin, wobei ich meinem Sklaven einen eindringlichen Blick schenkte. Ja, diesen Schuh konnte auch er sich sehr wohl anziehen. Doch dann kam Faustus auch schon auf eine Bitte zu sprechen, die mich zur edlen Vestalin hinüber blicken ließ, die nun in einem Sessel mitten im Geschehen thronte. Mein Cousin hatte recht. Sie würde gewiss früher oder später Gefahr laufen auf ihrem isolierten Posten – selbst wenn dieser inmitten der Gästeschar lag – ein wenig zu vereinsamen. Augenblicklich nickte ich verstehend und konnte doch nicht anders, als die Stirn kraus zu ziehen. Ich sollte sie unterhalten und ihr die Gäste vorstellen?


    “Puhhh...,“ kam es unverhofft aus mir heraus und ich schaue wieder – vielleicht auch ein wenig skeptisch - meinem Cousin entgegen, der gerade den Bock zum Gärtner machen wollte.


    Ich kannte doch selbst kaum jemanden und wahrscheinlich wusste Messalina mehr von den Gestalten, die sich im Peristyl tummelten als ich selbst. Trotzdem konnte ich jetzt schlecht 'Nein' sagen, zumal ich ja auch nichts dagegen hatte, mich in Messalinas Nähe zu begeben. Im Gegenteil. Ich mochte sie ja ganz gerne und darüber hinaus brachte die Nähe von Vestalinnen bestimmt auch Glück. Meine Blicke schwenkten nun zu der reizenden Camelia hinüber, die mir laut Faustus Ansinnen Gesellschaft beim Gesellschaft leisten... leisten sollte...


    “Ja...das erscheint mir eine überaus gute Idee zu sein. Das werde ich sehr gerne tun!“, sagte ich unter einem jovialen Tonfall, der soviel besagen sollte, dass ich auf diese Idee auch gleich selbst hätte kommen können.


    Ich drückte Muckel unumwunden meinen Teller in die Hand und umfasste mit der Linken meinen Weinkelch, während ich mich mühsam ächzend unter meinem leidenden Knie auf die Beine erhob. “Wohl an,“ sprach ich und bot der kitharabezwingenden Nichte des Faustus galant meinen Arm an. “Gehen wir doch hinüber zu Messalina.“ Ich deutete mit meiner kelchbewehrten Hand in die passende Richtung und wollte mich in Bewegung setzen.


    “Aber ich glaube, wir wurden selbst einander noch nicht so recht vorgestellt. Ich bin Cnaeus Casca und bin selbst erst seit ein paar Wochen in diesem Haus. Ich komme den weiten Weg aus Piräus. Ich hoffe es nicht vermessen zu fragen, aber... woher stammst du?“ Ich hatte nämlich noch nie von einer Decima Camelia gehört, aber das sollte nichts heißen und dieses Manko ließ sich ja nun ausbügeln.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Aculeo sprach von Sorgen und Problemen. Da konnte Dives nur verstehend nicken. Verglichen mit ihrer gemeinsamen Zeit in Ostia - vor dem Bürgerkrieg, vor der Verlobung mit Fausta, vor dem Bruch mit Serapio, vor der Ehe mit Fausta, vor der Adoption Torquatas, vor den Gerüchten über sie, vor dem Mord an dem syrischen Händler, ... vor letztlich einer ewig langen Liste von Ereignissen war die Welt für den Iulier noch so viel einfacher gewesen. Wie leicht war es da beispielsweise noch gewesen, die salinatorfeindliche Theatervorstellung auf und über die Bühne zu kriegen? - Dann jedoch runzelte Dives die Stirn.
    "Ihr vorstellen? Wem ihr?", fragte er nach, da er an dieser Stelle den Gedanken seines Freundes irgendwie nicht so ganz folgen konnte. "Über Etruria", eine etwas altmodischere Bezeichnung für die Toskana, "habe ich auch schon viel Gutes gehört. Florentina am Arnus soll beispielsweise eine glänzend schöne Stadt sein, wie Cornelius Tacitus schreibt." Selbst dort gewesen war der Iulier allerdings bisher nicht. "Wenn du dir dort in der Nähe also ein Haus kaufst, dann würde ich mich über eine Einladung dorthin gewiss überaus freuen."


    "Ob ich dir vergebe? Natürlich vergebe ich dir!", versuchte sich Dives hernach in einem aufmunternden Lächeln, während er seinem Freund spätestens an dieser Stelle nun auch tatsächlich vergab. Denn immerhin kam der Germanicer ja wenigstens auf die Idee, sich beim damaligen Bräutigam einmal in diese Richtung zu erkundigen. Das hatte vor ihm noch kein anderer getan. Und umso höher rechnete der Iulier seinem Freund diese Geste an. "Und meine Frau ist nicht hier, nein. Sie befindet sich von Amtswegen aus zur Zeit in Misenum.", klärte er Aculeo noch auf, bevor er im Anschluss selbstredend das Angebot einer Umarmung in seiner aktuellen Lage nur allzu gerne annahm. Ein Seufzen kam ihm dabei über die Lippen. "Ich habe einen guten Freund wie dich echt vermisst.", sprach er während der Umarmung, bevor er selbige löste und sich tatsächlich zumindest ein kleines bisschen besser fühlte.
    "Im Senat bin ich noch nicht, nein. Morgen habe ich erstmal einen Termin in der Curia Iulia, um meinen quaestorischen Tatenbericht vorzustellen. Damit wird dann meine Amtszeit als Quaestor vollständig beendet sein und ich kann mich auf die nächsten nötigen Schritte konzentrieren." Dives stockte. Der nächste Augustus? Dann musste auch er grinsen. "Ja, da hinterher zu kommen, das ist wahrlich nicht einfach. Zählst du Valerianus noch mit, dann ist der Aquilius jetzt der vierte Princeps, den ich hier in Roma erlebe, wobei ich in der Tat die Hoffnung habe, dass mit ihm nun allmählich wieder Ruhe und Frieden auf dem Palatin einkehren. Der nächste Kaiserwechsel darf ruhig noch warten, bis mein Sohn mein jetziges Alter erreicht hat.", so hoffte Dives.


    "Ja, du hast mich nach Neuigkeiten gefragt - ich habe einen Sohn. Er heißt Marcus Iulius Dives Minor und ist jetzt etwa 12 Monate alt. Dazu habe ich inzwischen aber auch eine Tochter, Iulia Torquata. Ich habe sie nach dem Tod ihrer Eltern adoptiert und dafür gesorgt, dass sie mittlerweile eine Vestalin ist." Sein Blick wurde etwas trüber, während er Letzteres erzählte. "Aber du glaubst gar nicht, was für eine Anstrengung das war, Aculeo. Denn aus irgendeinem Grund - ich vermute die Zeit des vescularischen Regimes als ausschlaggebend - versuchen einige Leute mit aller Kraft die Iulier von allen stadtrömischen Kultkollegien fernzuhalten. Ich habe dir das nie erzählt, aber einst hatte auch ich mich beim Magister Septemvirorum auf Aufnahme beworben und war diesem nicht einmal einen winzigen Satz der Ablehnung wert. Und jetzt, wo ich Torquata bei den Vestalinnen untergebracht habe, musste ich auch gegen erheblichen Widerstand ankämpfen, weil irgendwer die unglaublichsten Gerüchte über sie verbreitet hat." Kraftlos schüttelte Dives den Kopf. "Und das schlimmste ist, dass sogar Menschen, die mir einst nah waren, denen ich einst vertraut habe und von denen ich soetwas im Leben nicht erwartet hätte, sich offen und vor meinen Augen an diesem infamen Gerede beteiligt haben, mich hintergangen und verraten haben, und mein Vertrauen schamlos ausgenutzt haben.", steigerte sich der Iulier hinein in seine Aufzählung, bei der es am Ende hörbar nicht mehr nur um Torquata und die Gerüchte über sie ging. Anschließend und ohne darüber nachzudenken, nahm Dives dann doch noch einen ersten Schluck Wein aus seinem Kelch, um seinen Frust damit etwas herunterzuspülen.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Etwas gelangweilt strich Camelia über den Rahmen ihrer Kithara. Leicht träge fühlte sich ihr Kopf beim Denken an, wohl den etwas zu sehr zugesprochenen Wein geschuldet. Erst ihr Onkel rüttelte sie wieder wach und seine Worte waren auch nicht gleich wieder wegzuschieben. Im Gegenteil. Einerseits führten sie zum Hochgefühl und andererseits brachten sie innere Anspannung.


    Ihre Blauen begannen unentschlossen zu funkeln. Noch einmal das Instrument spielen oder zuerst mit Casca … ? Der nahm der Dunkelhaarigen allerdings wenig später die Entscheidung gleich ab und sie schob auf sein Ansinnen hin ihre Beine mit Schwung von der Kline. Mit Blick zu Messalina und seinen Arm nehmend gelang es ihr aufzustehen. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst was Serapio eigentlich von ihr wollte.
    Auf dem Weg und untergehakt passte sich Camelia schnell seiner Plauderstimmung an. Ihre Zunge gelöst von dem guten Tropfen, dessen Name ihr entfallen war, kam die Antwort recht flüssig.


    Meine Wurzeln sind genau wie die meines Vaters und seinen Geschwistern iberisch. Geboren allerdings wurde ich als Römerin. Eine kurze Denkpause unterbrach kurzzeitig ihren Geplauder, ließ Zeit ihrem Begleiter ein Lächeln zu schenken. Damals wollte mein Vater in die Politik und meine Mutter war mit ihm nach Rom gezogen, wo auch meine Schwester zwei Jahre vor mir zur Welt kam. Leider wurde daraus nichts und wir zogen wieder zurück aufs Land, wo ich bis jetzt gelebt habe. Recht unbeschwert gelebt habe … ergänzten ihre Gedanken und ein leicht verträumter Blick. Nachdem meine Mutter wieder verheiratet ist, Vater tot und meine Schwester … sie wohnt derzeit bei Tante Drusilla. Allein war es auf Dauer zu einsam und ich hab die Entscheidung getroffen … na ja und jetzt bin ich hier und schau was Rom zu bieten hat.


    Zuletzt kamen die Worte nicht mehr so flüssig. Ihre Stimmung wirkte leicht reduziert im Vergleich zum Beginn. Camelia löste ihren Arm vorsichtig von seinem und blieb knapp neben dem Korbstuhl von Messalina stehen, um Casca als Ersten das gegenseitige Vorstellen zu überlassen.

  • Während Acule mit Dives zusammen stand, es herrschte gerade Funkstille zwischen den beiden, kam der Germanicer nicht drum rum seinen Blich auf Camelia zu richten und die junge Frau ein wenig eingehender zu betrachten. Nicht neugierig, nicht belästigend sondern einfach um ein paar Einzelheiten mehr zu erkwnnwn als vorhin.


    Wieder schickte er ein kleines Lächeln in ihre Richtung um sich dann voll und ganz auf Divea zu konzentrieren und ihm tu antworten.

  • Zitat

    Original von Quintilia Sila
    ...


    Auf eine etwas angefressen klingende Klarstellung der Person, wer konnte sich schon gerne nur rudernd auf den Beinen halten, folgte eine deutlich freundlcih, um nicht zu sagen fröhlichere Nachfrage, nach seiner eigenen Person.
    "Ja, dass bin ich in der Tat. Ich bin Lägerpräfekt der ersten legio in Mantua. Das heißt," setzte er nach, als ihm klar wurde, dass vielleicht nicht jedes junge Mädchen genau über die Ränge der römischen Armee informiert war. Um sich besser utnerhalten zu können ging Licinus ein klein wenig in die Hocke, Sila soltle sich ja nicht den Hals verrenken müssen. "ich bin der oberste Soldat, der mal als einfacher miles angefangen hat." nun, das stimmte nicht ganz, es gab Ausnahmen, bei denen auch die Einheitsführer als muii marii angefangen hatten, einer davon hier im Raum. Aber diese waren die Ausnahme.
    "Und mein Name ist Marcus Iulius Licinus."

  • Tatsächlich ergriff das Fräulein meinen Arm und hakte sich unter. Damit durfte wohl die erste Hürde hin zum Korbsessel der decimischen Vestalin genommen sein, zu der ich nun meine Schritte hinüber setzte. Mein Knie ziepte unter jedem Schritt, doch ich ignorierte es tapfer. Immerhin wollte auf dieser Feierlichkeit nicht lahmen wie ein altes Ross. Was die junge Camelia betraf, so blieb ich ihr zugewandt und lächelte ihr entgegen. Aus Hispania stammte sie also. Diese Provinz des Reiches hatte ich noch nie zu Gesicht bekommen, doch ich hatte mir viel davon berichten lassen. Schließlich stammten die Decima nicht nur aus Attica, selbst wenn mir mein eigenes Aufwachsen dies hatte weis machen wollen. Camelia erzählte mir nun ein wenig von ihrem Vater und ihrer Mutter und ich lauschte andächtig, wobei meine Blicke allmählich schon bei Messalina weilten. “Ja, auch mich wird nichts in die Politik bringen,“ erklärte ich dann, als Camelia nun meinte, dass es ihren Vater wieder auf das Land zurück gezogen hätte. “Sie ist eine schmutzige Kunst.“ Das meinte ich ehrlich. Schon manch ein Mann war mit erhobenem Haupt durch die Pforte der Politik geschritten und kam letzten Endes gebrochen wie ein geprügelter Sklave wieder heraus. Doch dann stutzte ich. War Camelias Schwester, die bei der rauschenden Wolke Drusilla wohnte etwa die Dame, die von einem wilden Opferbock um ein Haar niedergetrampelt worden war? Das war auf der Hochzeit meiner Großtante mit dem sagenumwobenen 'Bubu' gewesen. Ja, ich erinnerte mich, wenn auch nicht sehr genau.


    “Auch ich habe meinen Vater verloren,“, sagte ich dann, als ich merkte, dass die Stimmung der jungen Decima ein wenig kippte. Ich schaute ihr entgegen und nickte ihr noch einmal zu. “Aber was wir haben ist ja immer noch... all das hier!“ Mein Lächeln verkümmerte zwar ein wenig, doch es war durchaus aufrichtig gemeint. Im Trösten war ich noch nie besonders gut gewesen und ich wusste auch nicht, ob Camelia derartiges nun benötigte. “Nun sind wir hier und wir werden es doch genießen, nicht wahr?“ Ich ließ es nun zu, dass sie von meinem Arm abließ, denn inzwischen waren wir an unserem Bestimmungsort angekommen. “Salve Messalina!“, sagte ich freundlich und ich neigte mein Haupt ein wenig, um einen salbungsvollen Gruß anzudeuten. Ja. Nun waren wir da. Ich schaute noch einmal über meine Schulter und stellte fest, dass mein Sklave mir gefolgt war. Noch immer mit meinem Teller in der Hand. Dann schaute ich noch einmal in die Richtung, in der Faustus sich aufhielt und erst dann blickte ich wieder Messalina entgegen. Das Lächeln welches sich nun einstellte war aufrichtig, auch wenn ich mich ein wenig unvorbereitet fühlte. “Ich freue mich sehr, dass wir uns hier wieder begegnen,“ erklärte ich. “Ich hoffe, dir geht es gut? Das letzten Mal haben wir uns bei Tante Drusilla getroffen.“ Ich hielt noch einmal inne. “Das war eine schöne Feier!“, behauptete ich und räusperte mich. “Vielleicht darf ich dir nun Camelia vorstellen. Sie kommt aus Hispania und sie ist eine wahre Künstlerin mit der Kithara, der sie die schönsten Töne entlocken kann. Und auch ihrer Stimme! Vielleicht hast du es schon vernommen? Sie singt so zart wie eine Nachtigall.“ Unter diesen Worten formten sich meine Worte noch einmal zu einem vollendeten Lächeln. Gut. Das war gar nicht mal so schlecht für den Anfang. Alles weitere lag nun in den Händen der Dienerin der Vesta.

  • Ich hatte mich in einen ruhigeren Teil des Garten zurückgezogen. Etwas Abseits von dem ganzen Trubel, aber dennoch so, dass ich die illustre Gesellschaft beobachten konnte. Den ein oder anderen von Serapios Familie kannte ich ja schon von der Hochzeit in den Bergen. Hier und da begrüßte ich jemanden mit einem Nicken.
    Dann tauchte doch tatsächlich dieser Dives hier auf. Und wenn ich nicht gewusst hätte, dass er ein verflossener von Serapio war, spätestens jetzt würde ich es wohl wissen. Wie der sich aufführte. Ich rollte mit den Augen und konnte mir aber dennoch ein Lachen nicht verkneifen. Ja der war rasend vor Eifersucht, dass konnte man nicht übersehen. Aber Serapio gehörte mir. Ganz mir! Ich fing den suchenden Blick meines Liebhabers auf und erwiderte ihn, in dem ich ihm zuprostete und einen verheißungsvollen Blick schenkte. Ja der Tag hier würde heute Valentina gehören, aber heute Nacht... ja heute Nacht, da werde ich es sein der in Serapio die Liebe und die Leidenschaft erweckt. Ich und kein Dives oder einer seiner anderen Verflossenen. Ich werde sie alle aus seinen Gedanken verbannen, nichts als eine blasse Erinnerung an frühere Zeiten werden sie sein. Uns – uns gehörte das hier und jetzt. Uns gehörte die Zukunft. Mein, ja er war der Meine.
    Auch schau mal an. Da war ja auch der Ex-Verlobte von Valentina. Und passend wie ich fand, unterhielt er sich mit Dives. Ja dann standen sie nun die zwei Verflossenen und badeten in ihrem Selbstmitleid. Hätten doch für das kämpfen können was sie liebten. Aber dazu waren beide nicht in der Lage.
    Ich trank noch einen weiteren Schluck des köstlichen Weines, und malte mir aus, wie die Lippen von Serapio heute Nacht schmecken würden, getränkt von jenem köstlichen Traubensaft.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Ich meinte Fortuna, Dives, Fortuna. Anders kann ich mir es nicht vorstellen. Damit wollte Aculeo ausdrücken wieviel Glück Dives bisher hatte.


    "Mein Haus ist dein Haus" antwortete Aculeo herzlich. "Was hattest du denn gedacht? " Ein wenig überfordert blickte der Germanicer Dives an als dieser von Questur und solchen Sachen zu erzählen begann. Aculeo hatte nie etwas mit Politik zu tun, ausser mit seiner Verwandtschaft was aber auf ein Minimum begrenzt war. Sprich...beide Germancii waren Senatoren und ab und zu rutschte Aculeo schon mal bei der Anrede der Titel heraus. Soviel zur Politik.


    Die Aufmerksam begann zu steigen als der Iulier von seiner Frau sprach, inklusive Sohn. "Also jetzt ernsthaft. Der eine versucht auf Biegen und Brechen eine Frau zu bekommen und auch wenns gut läuft, Nachwuchs zu zeugen. Der andere....wie machst du das nur?" Ein leichtes Kopfschütteln unterstrich die Ungläubigkeit "Was mich nun zu der Frage kommt. was macht Sergia genau? Weil du erzählt hast sie sei in Misenum, dienstlich."
    Die Umarmung zwischendurch ging nicht ganz spurlos an Aculeo vorbei. Ebenso flüsternd antwortete er "Ich kann mich glücklich schätzen dich als Freund zu haben"
    Bei dem Teil in dem Dives eine Tocher erwähnte bemerkte der Germanicer den kurzen Stimmungswechsel im Gesicht des Iulier. Er würde ihn zu einem späteren Zeitpunkt nochmals genauer darauf ansprechen.
    "Und wer sind diese Leute?" Eine knappe Frage..

  • So ganz wusste Valentina nicht, was sie von Aculeos Worten hatte halten sollen. Es freute sie natürlich ihn wieder zu treffen und zu sehen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging, doch irgendwie... nein, sie erlaubte sich nicht jetzt und hier weiter darüber nachzudenken. Sie hatte auch keine Gelegenheit. Nachdem Serapio ihr die Frau vom Sklavenmarkt vorgestellt hatte staunte Valentina nicht schlecht, wem sie da den Salven vor der Nase weggeschnappt hatten. Sie begrüßte die Vestalin mit gebührendem Respekt und wartete dann als Serapio sich kurz entfernt hatte um mit seinen Familienmitgliedern ein paar Worte zu wechseln. Gerade noch rechtzeitig kehrte er zurück, damit er ihr den Mann vorstellen konnte, der ihn gerade so herzlich begrüßt und dessen Begleitung, die auch bereits das Wort an sie gerichtet hatte.
    Es handelte sich hier also um seinen Vater und seine Stiefmutter. Valentina sah jedem ins Gesicht, als die Namen genannt wurden. Es würde also in Zukunft öfter zu einem Treffen mit den beiden kommen. Valentina hoffte, dass sie dann nicht jedes Mal aufgrund deren Anwesenheit ein solch erdrückendes Gefühl bekommen würde. Vielleicht lag es ja auch nur am heutigen Abend, an dem die Gefühle ohnehin ein bisschen in Aufruhr waren. Denn nicht nur, dass sie gerade ihrem einstigen Verlobten gegenüber gestanden hatte, ähnlich wie Serapio, hatte auch Valentina sich bei dem Gedanken ertappt wie eine Feier in einem anderen Haus, mit einer anderen Familie und einem anderen Mann an ihrer Seite wohl verlaufen wäre. Sicherlich genau so herzlich und sie versteckte hinter einem Lächeln das traurige Gefühl, dass sie diesen Mann an ihrer Seite wirklich geliebt hätte. Sie hätte in seine schönen Augen blicken können und all die Glückwünsche von Herzen genossen. Denn ja, er wäre es gewesen mit dem sie bis an ihr Lebensende hätte zusammen sein wollen. Doch es war ihr Verstand gewesen, der ihr davon abgeraten hatte und sie dazu brachte heute nun hier zu stehen. So also nahm sie die Glückwünsche entgegen ohne wirklich eine tiefere Bedeutung dahinter zu spüren. Es war für ihre Familie, ihre Nichten und all diejenigen die nach ihr kommen würden. Sie hatte sich richtig entschieden. Vielleicht würde sie irgendwann anfangen an diesen Satz zu glauben, wenn sie ihn oft genug wiederholte.


    Dann allerdings konzentrierte sie sich wieder auf das hier und Jetzt und schenkte ihrer Gegenüber ein freundliches Lächeln. "Vielen Dank Vespa für diese Glückwünsche. Und es ist mir eine Freude dich kennenlernen zu dürfen." Denn auch wenn es sich hier nur um die Stiefmutter handelte, so war sie doch sicherlich ein wichtiger Teil in Serapios Leben. Valentina hatte ihre Mutter nicht wirklich kennen lernen dürfen
    Dann erzählte sie von ihren Reisen und die junge Quintilia kam nicht darum herum etwas neugierig zu werden als Vespa dann das Geschenk überreichte. Es war wirklich wunderschön und vor allem die Botschaft, welche sie damit übermitteln wollte. Einen kurzen Moment sah sie kurz hoch und suchte in den Augen ihrer Gegenüber nach Antworten. Wusste sie, dass es sich hier nur um eine Zweckehe handelte? Meinte sie das damit, als sie meinte mit treu? Sie hatte nichts von Liebe gesagt. Vielleicht war es einen Augenblick zu lange, den Valentina den Blick aufrecht hielt und immer noch darüber nachdachte ob sie hier vielleicht einer Vertrauten gegenüberstand. Dann aber riss sie sich zusammen. Dieses Mysterium konnte später noch geklärt werden.
    "Hab Dank für dieses wirklich wunderschöne Geschenk. Die Tiere sind ein Zeichen wahrer Handwerkskunst und vor allem die Geschichte dahinter ist sehr passend." Und ja, sie tat es ihrem Zukünftigen gleich und hakte den Rüssel ihres Elefanten in den des Seinen. So würden sie ab sofort nun zusammen gehören. Sie sah auf und Serapio direkt in die Augen. Es war keine Liebe, die sie für ihn empfand. Respekt und Dankbarkeit, Freundschaft und eine gewisse Art von Zuneigung. Aber irgendwie spürte sie den Blick Borkans in ihrem Rücken. Sie war nicht böse deswegen. Es war nur wieder eine Erinnerung, dass sie hier nur die Dritte im Bunde war.


    Gleich nach der Geschenkübergabe trat eine weitere Gratulantin auf sie zu. Sie umarmte ihren Zukünftigen und sprach ihn sehr vertraut an. Ein Zeichen eines engen Familienmitglieds. Valentina hielt den Elefanten noch in einer Hand, bevor sie ihn an einen Sklaven übergab mit der dringenden Bitte diesen neben die Quadriga zu stellen und das möglichst vorsichtig!
    Es war ein beklemmendes Gefühl von jedem auf der Feier mit Namen angesprochen zu werden wo sie doch keinen kannte. Dummerweise war ihr Name auf der Einladung gestanden und sie stand nun neben Serapio also mussten die Gäste nur scharf kombinieren, wer sie war. Den Vorteil hatte Valentina leider nicht.
    "Ja, die bin ich wohl." Nickte sie dann der Frau zu, die eben Serapio so herzlich umarmt hatte.
    "Danke für die Glückwünsche."
    Und wie sie die Dunkelhaarige so ansah, erblickte Valentina über deren Schulter hinweg Dives, der sich mit Aculeo unterhielt. Sie sah gerade, wie die beiden Männer sich umarmten und es stimmte Valentina glücklich. Sie wusste, dass beide sich kannten und befreundet waren. Wären sie damals doch sonst nicht auf die Hochzeit gegangen. Diese verhängnisvolle Hochzeit...

  • Gedankenverloren stand Camelia neben dem Korbstuhl. Stimmen drangen an ihr Ohr. Ein erneuter suchender Blick dieses Beifall Spendenden war ihr ebenfalls nicht entgangen und gab ihr erneut Rätsel auf. Zusätzlich kreisten die letzten Worte von Casca hinter ihrer Stirn und kräuselten sie sacht. Mehrmals fuhr sie sich mit einem Finger über die Nasenwurzel und lächelte versonnen. Bei ihrer Vorstellung gegenüber Messaline wurde ihr Blick dann wieder aufmerksamer und ihre Blauen richteten sich auf die junge Vestalin. Dieser ein Lächeln schenkend, bestätigte die Dunkelhaarige das Gehörte mit sachtem Nicken und glasklarer Stimme. Freut mich dich kennen zu lernen.
    In ihrer Körpersprache war dabei allerdings auch eine leichte Unsicherheit nicht zu übersehen ob der richtigen Worte einer Dienerin der Göttin Vesta gegenüber. Ihr Blick äußerte gleichermaßen Neugier als auch Bewunderung. Vorerst gab sie sich zurückhaltend und behielt ihr offenes Lächeln bei.


    Von einem in der Nähe stehenden Sklaven ließ sie sich einen Becher Wasser reichen, um den Weinnebel zwischen ihren Gedankenfetzen etwas lichten zu können. Beim Nippen sah sie sich über den Becherrand blickend die neu hinzugekommenen Gratulanten an.
    Noch einmal auf der Kithara spielen und dazu singen! Dazu war sie jetzt zu weit entfernt von ihrem Instrument. Nachdenkend wanderte ihr Blick zwischen der von ihr verlassenen Kline und einer jungen Sklavin hin und her. Vielleicht sollte sie …? Camelia zog die Nasenwurzel kurz kraus und trank einen großen Schluck. Verwarf allerdings wenig später den Gedanken vorerst wieder und konzentrierte sich erneut auf das zu erwartende Gespräch.

  • "Seiana!!" jauchzte ich, und fiel meiner Schwester um den Hals, überglücklich dass sie den Weg auf sich genommen und es hierher zu uns geschafft hatte. "Das ist ja furios! Ich dachte schon du könntest dich von deinem ländlichen Idyll gar nicht losreißen. Ich freu mich so!"
    Ich drückte sie an mein Herz und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie wirkte verhalten, mußte wahrscheinlich, wie das so ist wenn man von draussen in eine schon feuchtfröhliche Gesellschaft hineinstolpert, erst mal ein bisschen auftauen.
    "Meine wundervolle Verlobte Quintilia Valentina – meine großartige Schwester Decima Seiana" stellte ich die beiden fröhlich einander vor, und mächtig stolz dazu, auf die eine so wie auf die andere: "Ich habe Valentina schon von dir erzählt, Schwesterherz, es ist nämlich so, stell dir, vor, dass sie dem Haus ihrer Gens vorsteht, hier in der Stadt, und alles am Laufen hält, genauso wie du es früher so lange hier in der Casa gemacht hast."
    Jetzt brauchte Seiana erst mal etwas zu trinken: "Hier..." drückte ich ihr einen Kelch Caecuber in die Hand. Und einen Festkranz brauchte sie auch... Ich suchte einen aus Olivias Korb aus, die Auswahl war zwar nicht mehr so groß, ich fand aber noch einen sehr schönen aus Lilien, mit goldgelben, sich in elegantem Schwung wölbenden Blüten, aus deren feuerrot angehauchtem Ursprung sich bebende feine Staubfäden erhoben. "Und hiermit...", ich krönte Seiana damit, und verkündete auch ihr, übermütig grinsend "...wirst auch du dem Genius des Festes geweiht!"
    Natürlich hätte ich sie gerne gefragt, wie es meiner umwerfenden kleinen Silana-Nichte ging, aber das mußte ich mir wohl für später aufheben.
    "Wie war deine Reise? Sieh nur wer alles hier ist! Ich hätte echt nicht geahnt... wie viel Liebe die Welt einem schenkt sobald man mit ihrem Strom schwimmt..." vertraute ich ihr nur halb ironisch mit gedämpfter Stimme an. "Warte, ich muß dir noch jemanden vorstellen..."
    Und Valentina bat ich lächelnd: "Entschuldige mich bitte einen Augenblick, Carissima."
    Die beiden, die sich sicher bestens verstehen würden, so viel wie sie gemeinsam hatten, kurz verlassend, trat ich an den Rande des Geschehens zu: na wem wohl, Borkan. Ich setzte mich neben ihn auf die halbrunde Bank, und hob meinen Kelch, stieß nun endlich richtig, nicht nur aus der Entfernung mit ihm an, trank einen Schluck.
    "Corazón" nannte ich ihn leise, "Alles in Ordnung?" Gut, die Frage war vielleicht etwas hochgegriffen... "...soweit? - Meine große Schwester ist gerade angekommen, ich möchte dich gerne mit ihr bekanntmachen. Kommst du?"

  • Ich stieß mit Serapio an und trank einen kräftigen Schluck. „Ja alles in Ordnung.“ leise fügte ich mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. „Schöner wäre es wenn ich an ihrer Stelle wäre.“ Das ich Valentina meinte brauchte ich hier wohl nicht zu erklären.
    Und ob ich seine Schwester kennen lernen wollte. Ich erhob mich also langsam. „Natürlich. So viel wie du mir schon über sie erzählt hast, da freue ich mich endlich ein Gesicht zu dem Namen zu bekommen.“ Ja wahrscheinlich war ich hier Valentina gegenüber sogar im Vorteil, schließlich war ich es der schon einen teil der Familie kannte, ich war es dem Serapio schon so vieles erzählt hatte mit dem er das ein oder andere, wenn wohl bei weitem nicht alles, teilte. „Also wo ist sie?“ Ich sah mich neugierig um, wirklich begierig darauf seine Schwester kennen zu lernen.

  • Die strahlende Begrüßung ihres Bruders trug einiges dazu bei, dass Seiana sich zumindest für den Moment deutlich wohler fühlte. „Natürlich konnte ich das, bei dem Anlass.“ Sie umarmte ihn und hielt ihn für einen Moment länger fest, als nötig gewesen wäre, bevor sie sich Valentina zuwandte und sie anlächelte. „Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen. Du weißt vielleicht, dass ich schon seit längerem nicht mehr direkt in Rom lebe, sonst hätten wir uns sicher schon früher kennen gelernt.“ Geistesgegenwärtig griff sie zu, als Faustus ihr einen Kelch in die Hand drückte, und musste schmunzeln, als er ihr einen Blütenkranz aufsetzte. Aufgedreht war er, sie konnte sich gar nicht erinnern wann sie ihn zuletzt so erlebt hatte.
    „Die Reise war in Ordnung. Wir hatten nur ungefähr nach der Hälfte ein Problem mit einer Achse, weshalb ich erst jetzt komme...“ Sie nickte flüchtig, verständnisvoll, als er davon sprach wie es war mit dem Strom zu schwimmen. Sie wusste, was er meinte, hatte es selbst erlebt, wenn auch nicht ganz so wie er. Sie hatte viel früher als er versucht sich anzupassen.
    Als er ging, sah sie ihm kurz hinterher, dann wandte sie sich wieder an Valentina, während sie einem ihrer Sklaven, der sie herein begleitet hatte, einen Wink gab. Valentina bekam ein Päckchen überreicht, in dem sie eine Palla aus feinstem Seidenstoff vorfinden würde, die in sacht schimmernden Blau gehalten war, mit leichten Übergängen ins Grünliche an den Rändern. „Herzlichen Glückwunsch noch mal. Ich hoffe, es gefällt dir.“

  • Was für Aufstand. Nein. Das klingt zu negativ. Was für ein Trouble es doch hier war. Gäste über Gäste strömten in den Garten, als hätte man hier einen neuen Augustus ausgegraben. Eher, weil ihr Onkel sehr beliebt war. Sogar mehr als es ein Augustus je hätte sein können. Denn in Gegensatz zu vielen anderen mächtigen Leuten. Hatte er nie seine Herkunft vergessen. Hach. Mein lieber Onkel. Ich hab dich ganz dolle lieb…


    "Das tut gut, Onkel. Deine warmen Worte. Hach, du machst mich ganz schwach. Bei dir habe ich nie ein schlechtes Gefühl. Wie sehr habe ich dich doch vermisst. Und als ich hörte, dass du heiratest. Oh je. Du glaubst gar nicht wie schnell ich Vestalia vergessen habe, weil ich mich so sehr gefreut habe. Ich wünsche dir und deiner zukünftigen Frau unendlich viel Glück."


    Als dann ihr Onkel seine Verlobten vorstellte. Staunte sie nicht schlecht. Hübsch und sehr sanft wirkend. Vor allem aber auch, weil sie sich an ihr erinnern konnte. "Wir kennen uns doch? Egal, ihr beide seid wirklich ein Traumpaar."


    Anschließend näherte sich Messalina dem Korbsessel. Hatte doch ihr Onkel tatsächlich an jede Individualität gedacht. Inmitten.


    Noch bevor sie sich setzte trat Casca auf. "Salve Casca. Es freut mich auch dich wieder zu sehen. Stimmt, haben wir. Wie war denn für dich die Hochzeit von Tante Drusilla? Ulkig oder? Möchtet ihr beide nicht setzen? Mein Onkel beschenkt uns ja mit der besten Aussicht. Hier können wir alles überblicken. Wirklich alles. Ich brauche ehrlich gesagt ein wenig deine Hilfe, weil viele der Gäste kann ich nicht wirklich zuordnen. Wer ist denn der hübsche Sklave…" Sie deutete auf Borkan. "...der anscheinend meinen Onkel auf Schritt und Tritt folgt?"


    Sie blickte zwischenzeitlich zu Camelia.
    "Oh, Kithara. Bekommen wir nachher eine Kostprobe zu hören? Würde mich freuen. Denn hier in Roma gibt gute Wettkämpfe, schnelle Wagenrennen, doch gute Musik. Hmmm,… nicht wirklich."


    Sim-Off:

    Oh je ^^

  • Die letzten Worte von Messalina zauberten kurzzeitig ein Lächeln auf das Lippenpaar von Camelia. Nun war es wohl für sie doch an der Zeit die aufkommenden Gedanken in die Tat umzusetzen und sich die Kathara reichen zu lassen. Offenbar sah es eine sich in der Nähe aufhaltenden Sklavinnen genau so. Bevor die Dunkelhaarige ihre Bitte leise äußern konnte, wurde ihr das Instrument auch schon zugereicht. Wahrscheinlich kann ich das nicht allein ändern und ob meine Musik wirklich gut ist … sei dahingestellt. Durch kurzes Auflachen gelang Camelia die leichte Skepsis in ihren Worten zu mildern. Und noch während sie das Band des Instrumentes am Handgelenk befestigte, nahm sie auf einen der Korbsessel Platz und schlug die erste Saite mit Links. War ihre Anspannung beim ersten Vortrag noch deutlich zu spüren, gab sie sich jetzt selbstsicherer und sichtbar entspannt.
    Da mir nicht entgangen ist wie glücklich das Paar ist und sich die Gäste mit ihnen freuen, widme ich meine Verse erneut Serapio und Valentina. Suchend ging ihr Blick zu den Beiden. Vielleicht sprechen meine Verse euch aus dem Herzen und lassen den Tag mit den vielen Glückwünschen unvergessen werden.


    Noch während ihrer letzten Worte, erklangen bereits die ersten leisen Töne. Nach Erreichen der entsprechenden Melodik des Spiels und der an ihren Gesang angepassten Lautstärke begann sie, nicht ohne vorher noch einmal Messalina anzulächeln.


    Mein Leben war einsam und verlassen,
    manche Tage wollte ich einfach nur hassen.
    Stunden ohne Lachen und ohne Freuden,
    ich war dabei die Zeit zu vergeuden.


    Plötzlich kamst du in mein Leben,
    hast mir bis heute viel Schönes gegeben.
    Du bist so besorgt nahezu vollkommen,
    hast mir einfach die Sorgen genommen.


    Seit du da bist ist meine Welt wunderschön,
    es macht Spaß mit dir auf Reisen zu gehn.
    Ich möchte dich nie wieder vermissen,
    du bist wie mein weiches Ruhekissen.


    Mit dir ist meine Welt viel klarer und bunter,
    mit dir geht die Sonne noch leuchtender unter.
    Die Vögel singen lieblicher und wunderbar,
    mit dir werden die schönsten Träume wahr.


    Dein Lächeln ist wie der milde Sommerwind,
    manchmal schaust du unschuldig wie ein Kind.
    Deine Augen blitzen wie das stürmische Meer,
    besonders deine Lippen mag ich so sehr.


    Ich möcht meine Gefühle nicht unterdrücken,
    es würde mich zerteilen in tausend Stücken.
    Ich verehre dich über alles auf dieser Welt,
    gehör zu dir und wünsch, dass es für immer so hält.

  • Von der Seite hatte ich Camelia mit flüchtigen Blicken betrachtet und hatte noch überlegt, ob ich ihr etwas Aufmunterndes sagen sollte. Immerhin verriet ihre ausgeprägte Mimik rege Gedanken, wobei sie zeitgleich auch ein wenig verunsichert wirkte, was sie gar nicht sein musste. Dennoch meinte ich auch offenes Interesse und Achtung an der hohen Vestalin in ihren Augen auszumachen. Nun, gleich würde sie ja sehen, dass Messalina noch niemanden gebissen hatte, so weit mir das zu Ohren gekommen war. Und tatsächlich kam uns auch ein freundliches 'Salve' entgegen. Oder zumindest mir. Ich lächelte noch immer und nahm auf einem der angebotenen Sessel Platz. Tatsächlich hatte Faustus diese Plätze gut gewählt, denn sie lagen mitten im Geschehen und ein jeder der von links nach rechts wollte musste unweigerlich an uns vorbei. Ein wenig auf dem Präsentierteller saß man hier und ich mühte mich, meine Haltung so würdevoll wie möglich zu gestalten ohne dabei altväterlich zu wirken. Muckel wedelte ich ein wenig nervös zu, damit er endlich diesen dämlichen– mit einem Haufen blanker Muschelschalen übersäten – Teller an die Seite stellte. Der bot nämlich wirklich kein schönes Bild.


    “Oh...Tante Drusillas Hochzeit...sie war wirklich einmalig. So anders und erfrischend,“ erklärte ich dann rasch und lachte leise auf, nachdem Messalina noch Camelia nach einer späteren Kostprobe ihres Könnens gefragt hatte. “Sie war wirklich und ungelogen eine phänomenale Braut.“ Während ich noch sprach folgte ich mit den Blicken Messalinas Deut hinüber zu Borkan und nickte unwillkürlich. “Das ist kein Sklave,“ erklärte ich dann leise gen Vestalin. “Das ist Borkan.“ Gut, der Name allein erklärte auch nichts. Kurz musste ich nun selbst einmal im Gedächtnis kramen, doch dann meinte ich mich zu entsinnen. “Er ist meines Wissens ein Freigelassener. Zumindest glaube ich das. Aber... hast du ihn nicht auch bei Tante Drusillas Hochzeit gesehen? Da war er auch schon Faustus' Begleiter.“


    Unterdessen hatte sich die reizende Camelia ihr Instrument anreichen lassen und äußerte sich sehr bescheiden über ihre Kunst. Dann setzte auch sie sich und die Saiten der Kithara erklangen untermalend zur Widmung, welche sie nun tätigte. Oh? Sie wollte noch einmal singen? Jetzt gleich? Wir hatten uns ja noch gar nicht richtig mit Messalina unterhalten! Ich unterbrach überrascht das Gespräch und lehnte mich ein wenig in meinem Sitz zurück. Natürlich hatte ich niemals etwas gegen schöne Melodien, die ansatzlos als Visitenkarte dienten, besonders nicht, wenn sie von einer entzückenden, unermüdlichen Künstlerin stammten, die dem Fest in aller Bescheidenheit nun ihren unvergleichlichen Stempel aufdrücken wollte. Nur nahm ich ihr bei ihrem Tatendrang die Bescheidenheit nicht mehr unbedingt ab. Was folgte war ein zartes Lied über die Freuden, die ein verliebter Mensch nach Zeiten der Einsamkeit empfinden konnte, wenn er sein adäquates Gegenstück fand. Sehr passend eigentlich für eine Verlobungsfeier, bei der man immer wünschen konnte, dass eine schöne Verbindung bis in die Ewigkeit Bestand haben mochte. Als auch der letzte Ton verklungen war, klatschte ich entzückt. “Herrlich!“, rief ich halblaut und meinte dann zu Messalina: “Ich habe es ja gesagt! Wie ein Vögelchen, dass den Morgen begrüßt!“ In der Erwartung, dass wir bei dieser Darbietung zusätzlich zu den Logenplätzen noch einmal mehr in den Vordergrund gerückt wurden, vergewisserte ich mich, dass mein Sklave auch wirklich diesen Teller beiseite geräumt hatte. Gut, das hatte er getan, also konnte ich nun beruhigt weiter lächeln.

  • Reweel kam grade vom Markt, wo er noch einige Einkäufe getätigt hatte. Nun sollte er als Beschützer zum Sommerfest kommen. Er machte sich auf den Weg, seine Herrin zu finden. Es war ein ziemliches Gedrängel, aber er konnte sich durch die Massen schieben. Er war müde, und würde am liebsten woanders sein, da ihn große Menschenmassen nicht behagten. "Da ist sie ja endlich." dachte er. Er war erleichtert, dass er nicht weiter suchen musste. Währe da nur nicht ihr verlobter. Er wusste nicht warum, aber diesen Serapio mochte er einfach nicht, aber es war ja nicht seine Entscheidung, wen seine Herrin heiratet. Also stellte er sich in ihre nähe und wartete auf weitere Anweisungen.

  • Das war also diese Schwester. Manchmal erhörten die Götter Wünsche scheinbar ziemlich schnell. Erst beim Minervafest hatte Valentina noch den Gedanken getragen diese Schwester kennen zu lernen, da sie eine sehr starke Frau sein musste. Und hier war sie. Geduldig wartete die Quintilia ab bis Serapio seine Schwester bekränzt hatte. Gleich darauf verabschiedete er sich kurz und als Valentina ihm mit Blicken folgte, sah sie, dass er zu Borkan ging. Ja, sie war hier nur die Dekoration. Die Frau zum Vorzeigen. Ob es wohl lange dauern würde, bis sie sich an diesen Gedanken gewöhnte? Valentina hoffte, dass wenigstens ihre Brüder stolz auf sie waren. Die kleine Schwester, die all zu oft ihren eigenen Kopf hatte und nicht immer das tat was man von ihr verlangt hatte heiratete nun aus Vernunft und weil es das Beste für ihre verbliebene Familie war.
    Valentina atmete tief durch und widmete sich dann Seiana. "Serapio hat es erwähnt, ja. Er hat mir so viel gutes erzählt und da wir scheinbar das gleiche Schicksal geteilt haben wollte ich dich unbedingt kennen lernen. Es ist schön, dass sich diese Gelegenheit nun ergibt."
    Dankbar nahm sie das Geschenk entgegen und strich mit den Fingern über den edlen Stoff.
    "Das ist wirklich wunderschön. Hoffentlich ergibt sich bald eine Gelegenheit bei der ich sie tragen kann."


    Hinter ihnen stimmte Camelia wieder ein Lied an und Valentina verstummte. Allerdings wurde auch ihr Lächeln ein bisschen künstlicher. Es war wunderschön vorgetragen, es klang lieblich und schön. Und doch wünschte sich Valentina es würde diesen Abend keine Lieder mehr geben. Schließlich waren diese nicht passend. Alle dachten sie würden passen, doch das taten sie nicht. Wäre ein anderer Mann an ihrer Seite, dann würde gerade dieses Lied wie für sie geschrieben sein. Und vielleicht traf es Valentina deswegen so hart. Während des Vortrages hielt Valentina also ihr Lächeln aufrecht und bemerkte, dass sich auch Reweel unter die Dienerschaft gemischt hatte. Es war gut zu wissen, dass er nun auch hier war.
    Als das Lied endete, klatschte auch Valentina pflichtschuldig nachdem sie das Geschenk einem Sklaven übergeben hatte, der es zu den Anderen stellen sollte. Langsam wurde der Tisch wirklich sehr voll.

  • Ein Durcheinander war das hier. Als würde er sich mitten in einen Ameisenhaufen befinden...es fehlt nur noch dass sich alle anfassten, gleich den Ameisen mit ihren Fühlern. Aculeo krampfte innerlich zusammen wegen der Menge an Menschen hier. Ud er kannte niemanden. Ausser Dives und Valentina. Oh


    Der Germanicer nahm die rascheste Passage in Richtung Valentina, nicht nur in ihre sondern auch zu jener die allen Anschein nach eine Menge Muse abbekommen hatte.


    Wie ich sehe ist ja halb Rom anscheinend eingeladen. Dir geht es gut soweit? Besser hättest es du nicht erwischen können, oder? Und nein. Ich meine es nicht sarkastisch. Es ist ernst gement.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus


    Sila war dankbar, dass er noch genauer erklärte, was er war. Pina wusste es bestimmt schon, als er seinen Rang nannte. Aber für Sila war Soldat gleich Soldat. Gut es gab einige die Befehle gaben und einige die denen gehorchen mussten. Also stand hier dann wohl einer vor ihnen, der eben diese befehle gab.
    Und er war mal ein einfacher Soldat gewesen, sozusagen einer der ganz unten angefangen und sich dann nach oben gearbeitet hatte. Einer der also den Laden von der Pie auf kannte. Sila nickte fast schon anerkennend.


    „Du hast also ganz klein angefangen. Nun dann müssen deine Taten herausragend gewesen sein, dass du nun heute alle befehligst. …. Aus Mantua?“ Sila legte den Kopf etwas schief und beguckte sich den Soldaten nun genauer. Erkannte sie ihn? Nein? Nein! Für Sila sahen die eh alle gleich aus. Aber Pina bekam einen Knuff in die seite. „Wir kommen auch aus Mantua. Aber ich kenne dich nicht, aber hier meine Schwester, die hat sich mit ihren freunden immer bei euch rumgetrieben. Euch beobachtete und so.“ Sila schaute zu Pina. „Kennst du ihn?“ Sie ließ ihrer Schwester dennoch einen Moment zum überlegen. „Weißt du die Pina, die wäre ger Soldat – ja ich weiß das geht nicht, weil sie ja eine Frau ist...“ Also ob das nicht offensichtlich war. „...aber wenn sie ein Junge wäre, dann wäre sie bestimmt schon in der Legio. Nicht wahr Pina?“


    Dann schenke Sila dem Iulius aber ein herzliches Lächeln. „Ich bin jedenfalls sehr erfreut dich hier heute kennen zu lernen. Sag in welcher Beziehung stehst du zu dem verlobten meiner Tante?“ So langsam musste Sila ja versuchen hier durchzusteigen, wer mit wem und wieso und überhaupt. Scheinbar war ja halb Rom hier heute versammelt. Dieser Serapio musste beleibt sein.

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