[Taberna Medica Alpina]

  • Sie hörte die beruhigenden Informationen aus erster Hand und atmete erleichtert auf. Selbstverständlich glaubte sie Licinus.
    "Ja, ich mache mir Sorgen. Hauptsächlich wegen Ursi aber auch weil ich in Germania libra selbst erlebt habe wie barbarisch die Sitten sind. Manche der Sippenführer führen ein unerbittliches Regiment. Wenn die sich zusammentun und den Limes überqueren wäre es furchtbar. Weißt du, manchal traue ich dem Frieden hier nicht. Ich wünsche mir dass alles so bleibt und dass Ursi ein beschauliches, beschütztes Leben in Mogo führen wird, wenn sie groß ist. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine römische Siedlung in Flammen aufgeht. Ein Aufstand, eine Revolte oder eben ein Überfall aus dem freien Germanien.... sehr schnell ist alles fort was wir besitzten. Wenn man uns dann noch das Leben lässt... muss man schon froh sein."


    Alpina erinnerte sich an ihre Reise zu der weisen Germanin. Sie sah wieder vor sich wie sie nur sehr knapp einer Vergewaltigung entgangen war. Das wünschte sie niemandem. Ursi am allerwenigsten.


    Licinus Blick wurde wieder klar. Wasser lief aus dem Ohr. Nun schien alles raus zu sein.
    "Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, dass nichts im Leben sicher ist - außer dem Tod. Geht es dir besser jetzt?"

  • Das waren nun genau jene Stammesfürsten um die Licinus sich weniger Sorgen machte.
    "Das sind auch die, die nicht kompromisfähig sind, Alpina. Die unerbittlichen sind nie die, die die Gesamtheit der Stämme hinter sich bringen können. Die charismatischen, die redegewandten sind die viel gefährlicheren."


    "Ich werde dir nicht sagen, dass ein Aufstand, eine Revolte nicht vorkommen kann," fuhr er fort. "Womöglich wahrscheinlicher als ein Angriff von außen. Aber auch die Gefahr ist nicht hoch denke ich."


    Licinus richtete sich auf und war nun wieder auf Augenhöhe mit der Hebamme.
    "Ja, aber dir noch nicht." winkte Licinus ab. Alpina wirkte viel zu deprimiert auf ihn, als dass er sich gerade um seine Probleme kümmern wollte -- zumindest da der unmittelbare Schwindel gerade vorüber war. "Was du gerade gesagt hast klingt unglaublich unglücklich. Und ich finde es stimmt nicht. Ich denke, es gibt noch ein paar Dinge mehr, die im Leben sicher sind. Zumindest wenn wir das gute nicht wegstoßen. Die Liebe unserer Kinder zum Beispiel. Oder die offene Tür von echten Freunden."
    Er glaubte nicht, dass Duccia Silvana Alpina die Tür weisen würde (und er war sich sicher, dass Helvetius Curio da nicht gegen seine Frau handeln würde, wenn er wüsste, was gut für ihn war), und wusste, dass er Alpina immer Hilfe und Schutz anbieten würde, wenn sie es brauchte. Dass Alpina irgendeinen um Hilfe bittenden Menschen abweisen würde war allein schon unvorstellbar und wenn es ihre Freunde traf war der Gedanke geradezu grotesk.
    "Du bist doch selbst das beste Beispiel dafür, dass es stehts Menschen gibt, die bereit sind zu helfen."

  • Weit war es nicht. Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln. Ups, beinahe hätte Massa gelegen. Passte man nicht auf, war man schnell mal weggerutscht. Alles war kräftig eingeschneit. Es war seltsam ruhig. So richtig hell wollte es auch nicht werden. Bei Massa hinterließ das ein merkwürdiges Gefühl. Der warme feuchte Atem setzte sich bei ihm im Bart und in den Brauen als Reif fest. Er sah um Jahre gealtert aus.
    Zuerst wollte er es in der Taberna medica probieren, war sie nicht da, dann eben bei den Helvetiern. Vor der Tür stampfte er auf um den Schnee von den Stiefeln zu bekommen und klopfte den Schnee so gut es ging von seinem Mantel ab.
    Beim Betreten der Taberna schellte die Türglocke. „ Hallo? Ist jemand da?“ Es musste jemand da sein, die Tür war ja offen. Außerdem war es warm hier. Massa überkam ein frostiger Schauer. Er schüttelt sich. Hielt dabei die Sachen, die ihm Onasses mitgegeben hatte krampfhaft fest.

  • Der Winter hatte sie fest im Griff. Alpina merkte es, weil insgesamt weniger Laufkundschaft kam um Kleinigkeiten für die Schönheitspflege zu kaufen, aber mehr Kunden, die Medizin für Erkältungen und Husten brauchten.
    Die Vorräte an Salbei gingen merklich zur Neige. Statt auf Thymian zum Schleimlösen griff sie inzwischen auf den einheimischen Quendel zurück.


    Für den Nachmittag hatte sie sich vorgenommen, Fenchelhonig einzukochen für die vielen Leute, die husteten.


    Die Türglocke klimperte. Alpina sah auf. Aus der angestrengten Längsfalte zwischen ihren Augenbrauen wurde ein strahlendes Lächeln.
    "Massa! Wie schön, dich zu sehen!"


    Es kam von Herzen. In den vergangenen Tagen hatte sie viel an ihn gedacht aber nicht die Zeit gefunden um in der Castra nach dem Rechten zu sehen. Er trug den ganzen Arm voller Sachen.
    "Oh, entschuldige, dass ich dich da so stehen lasse. Kann ich dir was abnehmen? Was hast du denn dabei?"


    Sie räumte den Tresen leer, damit er die Sachen ablegen konnte.

  • Seine Hände waren kalt und steif. Das Töpfchen hatte Glück und kam sanft auf dem Tresen zu stehen. Die anderen Sachen landeten etwas unsanft auf der freien Fläche. Seine Ausflüchte ,die er immer wieder hatte, erwiesen sich als unbegründet. Mit einem Lächeln begrüßt er Alpina. „ Ich freue mich auch und liebe Grüße von Onasses. Er hat für Ursi Honigtaler gemacht und für dich zwei Brote auf Lorbeer gebacken. Mhhh, Käse und Schinken sind auch noch dabei.“ Massa rieb seine Hände aneinander um sie wieder warm zu bekommen. „ Es ist ganz schön kalt.“ Er legte ihr seine kalten Hände an die Wangen und grinste. „ Wie geht es dir und Ursi? Hast du viel zu tun? Kann ich vielleicht ein bisschen helfen?“ Ihr die Zeit stehlen hatte er nicht vor. Man konnte sich auch beim Arbeiten unterhalten. Und nach Arbeit sah es bei Alpina immer aus.

  • "Danke für die Grüße! Du richtest bitte auch Grüße an Onasses aus!"
    Alpina strahlte und guckte neugierig auf das Tongefäß vor ihr auf dem Tresen. Ah! Honigtaler für Ursi. Wie nett! Und dazu eine perfekte Brotzeit bestehend aus den leckeren Lorbeerbroten und dazu Käse und Schinken.


    Die Raeterin wollte gerade ihren Dank für die leckeren Mitbringsel aussprechen als Massa ihr die eiskalten Finger auf die Wangen legte.
    "Iiihhh!" entkam ihr ein erschreckter Ausruf. "Kalt!!! Du, du, du!" Sie hob in spielerischem Tadel den Zeigefinger. Dann lachte sie und streckte ihm ihre kalten Hände entgegen. Die waren eigentlich immer kalt, genauso wie ihre Füße, die aber zu dieser Jahreszeit wenigstens in dicken Socken und Holzpantinen steckten.


    "Danke für die leckere Brotzeit. Ich hoffe du machst mir die Freude und isst mir?", fragte sie hoffnungsvoll.
    "Ursi ist ein wenig verschnupft, aber das sind die Kinder im Haus gerade alle. Die größeren bringen es aus der Schule mit und gleich haben es alle."
    Seufzend hob Alpina die Schultern. "Ich gebe ihr Kräutertränke mit Honig. Das lindert die Beschwerden, aber ich bin sicher Onasses Honigkekse werden wahre Wunder vollbringen."


    "Du mir helfen?" Irritiert sah die Kräuterfrau den Tribun an. "Herumkommandiert wird hier nicht..." sagte sie in gespieltem Ernst. "... und wenn, dann kommandiere ich! Kannst du denn was anderes?"


    Ein wenig frech war sie jetzt schon. Was war in sie gefahren? Sie wollte ihn necken und er bot ihr so eine schöne Vorlage. Aber eigentlich fand sie es unglaublich lieb von ihm zu fragen, ob er ihr helfen könne. Deshalb stahl sich auch ein feines Lächeln in ihre Mundwinkel.

  • Massa freute sich diebisch. Als er ihre Hände zu spüren bekam, schüttelte es ihn. Die waren nicht wesentlich wärmer als seine. „ Ja, ich habe Zeit und bleibe gern zum Essen.“ Das ihn Onasses förmlich hinaus getrieben hatte behielt er für sich. Gut das er das getan hatte. Massa war ihm dafür jetzt schon dankbar.
    Oh ja Onasses Kekse waren gut und bei Kindern noch sehr viel besser. „ Onasses wird sich freuen,wenn ich ihm das erzähle.“

    „ Jawohl Domina Alpina.“ anwortete Massa schmunzelnd. „ Ja, was kann ich denn sonst noch?“ Er tat so, als ob es da viel zu überlegen gab. „ Seeräuber jagen. Mit dem Netz fischen. Angeln. “ Er zählt weiter an den Fingern. „ Puls kochen, das habe ich als Tiro gelernt. Nägel an den caligae ersetzen. Feuerholz holen. Die Montur in Ordnung halten. Getreide anbauen. Schlangen und Skorpionen aus dem Weg gehen. “ Dann sah er verschmitzt Alpina an. „ Leute von der Arbeit abhalten.“ und dann flüsterte er auf griechisch so mehr für sich aber für Alpina hörbar. „ Dir würde ich auch die Sterne vom Himmel holen.“

  • Die rothaarige Raeterin musste grinsen. Er spielte das Spiel mit. Sie liebte seinen Humor.
    "So so, Seeräuber jagen..." sie sah sich suchend um. "Hm, da ist so eine kleine Räubertochter, die müsste hier irgendwo ihr Unwesen treiben..., die könntest du dingfest machen uns fesseln... aber später erst. Fischen ist sehr gut! Ich liebe Fisch! Puls kochen, das ist ja wohl das Mindeste, was man als Legionär lernen muss, oder? Alles andere ist sehr löblich, Schlangen und Skorpione gibt es hier zwar wenige, aber wenn du Bären und Wölfen aus dem Weg gehen könntest wäre das auch was."


    "Mich von der Arbeit abhalten... ja, das gelingt dir hervorragend! Aber ich freue mich sogar darüber."
    Dann sagte er was auf Griechisch. Alpina verstand nicht viel Griechisch. Sie kannte die gängigen Vokabeln, die immer mal irgendwo auftauchten oder in die lateinische Sprache übernommen wurden. "Astrois" - Sterne hörte sie und "Uranos" - Himmel. Hm... was sagte er da? Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr.
    "Egal was du da gerade gesagt hast... ich hoffe für dich, dass es was Nettes war! Sonst..."
    Die Kräuterfrau biss ihn ganz leicht und zärtlich in das Ohrläppchen.

  • Automatisch sah sich Massa ebenfalls nach Ursi um. Die kleine Räubertochter war aber nicht zu sehen. Wieder erfuhr er etwas mehr über Alpina. Sie liebte Fisch. Das er Bären und Wölfen aus dem Weg gehen sollte, ihr zuliebe machte er das vorläufig. Sollte sich die Gelegenheit bieten, würde er auf die Jagd nach Bären und Wölfen gehen. In Aegyptus hatte er auch gelegentlich Wild mit Speer und Bogen nachgestellt.


    Das sie sich freute, dass er sie von der Arbeit abhielt, konnte nur heißen, dass sein Anwesenheit gewünscht war.
    Er amüsierte sich noch über ihre Bemerkung und dabei entging ihm, wie sie sich neben ihm auf die Zehenspitzen stellte.
    Ihre folgenden Worte waren sehr dicht an seinem Ohr und dann spürte er einen sanften Biss an seinem Ohrläppchen. Überrascht zuckte er zusammen. Die feinen Härchen auf seinen Armen stellten sich auf. Na warte. Er grinste dreht sich blitzschnell zu ihr, umfasste sie an der Taille und hob sie hoch auf gleiche Augenhöhe zu sich. „ Was sonst .....?“ fragte er lächelnd. „ Was würdest du tun, wenn ich dir die Sterne vom Himmel holen würde ?“ fragt Massa weiter und hielt sie fest. „ Außerdem verlange ich angemessene Entschädigung. Du hast einen Tribun angeknabbert.“ kam es mit einem verschmitzten Lächeln über seine Lippen.

  • Als Massa zusammenzuckte, erschrak Alpina zunächst. Hatte sie sich zu forsch gezeigt? Ihn verärgert? Er drechte sich blitzschnell um.
    Doch dann hob er sie hoch. Sein Lächeln zeigte ihr, dass er ihr nicht böse war.
    "Sonst..." flüsterte sie, dann verstummte sie. Oh, wie lieb er war! Er lieferte ihr die Übersetzung des griechischen Satzes. "Du würdest mir die Sterne vom Himmel holen?"


    Ihre Augen leuchteten.
    Nun aber provozierte er sie. Mit voller Absicht. Sie ahnte worauf Massa aus war.
    "Entschädigung? Hm... was ist wohl die angemessene Entschädigung für Ohrläppchen anknabbern?"


    Alpina beugte sich vor. "Lippen anknabbern?", fragte sie.
    Dann küsste sie ihn auf die Lippen.

  • Ja das würde er. Er würde viel mehr als das tun. Vielleicht gab sie ihm eine Chance es ihr zu beweisen. Ihre Entschädigung für das angeknabberte Ohrläppchen war dann mehr als er erwartet hatte. Zu einer Antwort kam er nicht. Ihre Lippen waren mit einem Mal da. Ein Kuss? Er hielt sie immer noch fest, sah sie an sagte nichts beugte sich nun seinerseits zu ihr und erwiderte ihren Kuss. Zärtlich und mit einer gewissen Vorsicht, es war lange her dass er einer Frau so seine Gefühle für sie zeigte, schließlich wusste Massa nicht, wie Alpina darauf reagierte. Langsam setzte er sie ab.„ Welchen Stern möchtest du zuerst? Oder …...“ Andächtig sah er sie an. Es hatte sich gut angefühlt.

  • Oh, ihr erster Kuss mit Massa! Schön war er. Sanft und vorsichtig. Das war gut so, denn sie mussten sich ja erst ein wenig aneinander herantasten.
    Als er sie absetzte war sie ein wenig verlegen. Aber gleichzeitig auf froh, die Initiative ergriffen zu haben. Sie genoss jeden Augenblick an seiner Seite.


    "Das mit den Sternen verschieben wir auf heute Abend... Ist das recht? Jetzt könntest du mir dort die Kiste mit dem Bienenwachs herüberholen. Ich möchte noch eine Salbe gegen die winterliche Kälte machen. Allerdings nur, wenn du wirklich Lust hast, mir zu helfen. Sonst kann ich auch die Taberna Medica abschließen und wir gehen in die Casa?"


    Fragend sah Alpina Massa an. Sie wollte ihn nicht mir ihrem Berufsalltag langweilen.

  • Massa hörte ihr aufmerksam zu. Sterne am Abend hörte sich gut an. Die Kiste Bienenwachs war genau das was er jetzt brauchte. Sie half ihm aus der Verlegenheit. Er ging die Kiste holen. „ Erst machst du deine Salbe, dann gehen wir in die Casa. Wenn ich dir helfe geht es vielleicht etwas schneller.“ Mit der Kiste wieder bei Alpina, stellte er sie neben ihr ab. Erwartungsvoll und mit einer gewissen Neugier blieb er bei ihr stehen. „ Ich bin gespannt wie‘s weiter geht.“ In jeder Hinsicht, nicht nur mit der Salbe. Langsam kamen sie sich näher. Es brauchte Zeit. Alpina brauchte sie genauso wie er. Sie wollten beide sicher gehen, dass es passte und nicht nur einen Frühling lang hielt. Alpina bei der Arbeit zu helfen, gab ihm die Möglichkeit mehr über Alpina selbst erfahren. Massa wusste, dass sie ihre Arbeit liebte. Außerdem war es gut, wenn er wenigstens ein bisschen von dem Verstand, was sie tat.

  • Sie nahm ihn mit in die kleine Kräuterküche, die direkt an die Taberna Medica angrenzte. Dort schürte sie ein kleines Feuer unter einem Dreibein und stellte einen Topf darauf, in den sie nur wenig Wasser füllte. In den zweiten Topf gab sie das Wachs und Olivenöl.


    "Um eine Salbe herzustellen gibt es mehrere Möglichkeiten. Sehr beliebt hier ist Schweineschmalz in dem Heilsubstanzen eingearbeitet werden, aber das wird recht bald ranzig und riecht dann unangenehm. Ich nehme es nur für Salben, die schnell verbraucht werden. Die edlere aber auch teurere Variante ist mit Bienenwachs und Öl. Dazu benötigt man dann noch Wasser in derselben Temperatur. Das Wasser hier", sie zeigte auf den Topf. "wird mit Kamille angereichert sobald es kocht. Dann lassen wir es ein wenig abkühlen. In der Zwischenzeit schmelzen wir das Wachs und rühren es mit dem Öl zusammen."


    Gesagt, getan. Als das Wasser kochte, gab sie die Kamillenblüten hinein. Dann stellte sie den anderen Topf auf das Dreibein.
    "Du kannst mir gleich helfen. Ich gieße gleich den Kamillensud durch ein Sieb in deinen Topf mit dem Öl." Alpina drückte ihm einen Holzspatel in die Hand. "Dann musst du kräftig rühren, damit sich alles zu einer geschmeidigen Salbe verbindet."


    Sie hob den Topf mit der Wachs-Öl-Mischung vom Dreibein und gab ihm die Anweisung zu rühren. Dann goss sie die Kamillenlösung durch ein Sieb hindurch dazu. Sie war inzwischen auf die richtige Temperatur abgekühlt.
    "Jetzt kräftig rühren!"

  • Eine kleine Küche in die Alpina ging und Massa ihr folgte. Bei den Vorarbeiten erfuhr er aus was man eine Salbe herstellte. Alpina erklärte alles. Massa musste feststellen, dass er sich nie darüber Gedanken gemacht hat aus was die Salben hergestellt wurden. „ Kräftig rühren.“ er nickte. Das war gar nicht so einfach. Er rührte damit sich alles gut vermischte. „Gut so?“ Gleichmäßig und kräftig rührte er weiter. Ein kurzer Seitenblick. Alpina war voll bei der Sache. Massa gab sich alle Mühe. „ Hast du die Kamille selbst gesammelt?“ fragte er nebenbei.

  • "Perfekt!" Alpina war froh, dass Massa ihr half. Es war eine schweißtreibende Aufgabe und gelang auch viel besser wenn einer schon rührte während der andere den Sud daraufgoss. Wenn man das alleine machte verband sich oft die Salbengrundlage nicht sehr gut mit der Flüssigkeit.


    Zufrieden betrachtete die Kräuterfrau das gelungene Gemeinschaftswerk. "Ich habe zwar immer Kamille in meinem Kräutergarten aber die reicht nur für den Hausgebrauch. Ich kaufe die Kamille von einer Kräutersammlerin. Die Mengen, die ich benötige, könnte ich nciht mehr selbst sammeln. Dazu reicht meine Zeit nicht."


    Alpina holte kleine Horndöschen und begann die Salbe mit einem Spatel umzufüllen. "Diese Salbe ist sehr gut für gereizte und gerötete Haut. Eben gerade im Winter für diejenigen, die bei der Kälte viel draußen sein müssen. Sie ist sehr gefragt, bei den Waldarbeitern, den Händlern oder auch bei den Legionären", erklärte sie.


    "So, nachdem in der Zwischenzeit kein Kunde etwas kaufen wollte, mache ich die Taberna Medica für heute zu und hänge mein "clausus"-Schild an die Tür."


    Nachdem sie es getan hatte, lächelte sie Massa an. "Jetzt haben wir uns eine Stärkung verdient! Komm, ich zeige dir die Casa Helvetia. Wollen mal sehen wo sich Ursi herumtreibt."

  • Für ihn war es nicht all zu schwierig gewesen. Er musste nur rühren. Das Kräfteverhältnis von ihm zu Alpina fiel deutlich zu seinen Gunsten aus. Trockene gerötete Haut, das kannte er. Vor allem Gesicht und Hände waren schnell betroffen.
    Für ihn gab es nichts mehr zu tun. Also sah er Alpina beim befüllen der kleinen Horndöschen zu. Wie geschickt und gewissenhaft sie die kleinen Behälter füllte. Massa war nicht nicht aufgefallen, dass keiner in die Taberna gekommen war. Er hatte sich voll und auf Alpina und ihre Arbeit konzentriert. Während sie die Döschen befüllte meldete sich bei ihm der Hunger. Als ob Alpina es gerochen hätte. Sie schloss die Taberna ab und lud ihn ein ihr zu folgen. „ Oh ja, ich habe schon ordentlich Hunger vom Arbeiten bekommen.“ Dabei fuhr er mit der Hand über seinen Bauch. „ Die kleine Seeräubertochter, wird sich schnell finden lassen. Nimm einen Honigkeks als Lockmittel.“ Massa lief hinter Alpina her. Die Suche nach Ursi war für ihn gerade nebensächlich. Er musterte Alpina von hinten. Sie machte wirklich eine gute Figur. Außerdem war sie Intelligent und freundlich. Er legte den Kopf etwas schräg und schätzte die Ansicht ein. Ja, Alpina war ein Juwel.

  • Die Glocke über der Tür klingelte als Alpina kopfüber in einem Sack mit Kamillenblüten hing um die Qualität zu prüfen und einen Teil für den Verkaufsraum umzufüllen. Sie sah auf, wer eingetreten war. Es war eine junge Frau, die Alpina bislang nicht kannte.
    "Ich komme gleich!", rief sie, stand auf und klopfte sich die Hände mit dem gelben Blütenstaub daran an der Übertunika ab.

  • Ich hatte den Eingang gefunden und öffnete die Tür. Als allererstes registrierte ich den Duft, der in der Luft lag, eigentlich mussten es wahrscheinlich verschiedene Düfte gewesen sein, die sich nun miteinander vermischten. Als nächstes nahm ich den Raum wahr, in dem ich mich gerade befand und sah mich interessiert um, was es hier in diesem Laden alles gab. Die Stimme aus dem Hintergrund lenkte eine Aufmerksamkeit auf den Durchgang, der anscheinend zu einem Nebenraum führte. Zweifellos war ich hier am richtigen Platz. Also wartete ich auf die Eigentümerin des Lädchens.

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