Seit der Nachricht über Corvinus Tod war nichts mehr wie es vorher gewesen war. Alpinas Trauer über ihn hatte einen Keil zwischen die beiden frisch Verliebten getrieben. Die Raeterin spürte, dass Massa unsicher war, sich zurückzog. Sie sahen sich weniger als zuvor. Das Verhältnis war reserviert.
Nun schien es endgültig zum Bruch zu kommen. Sie sah ihn traurig an.
"Entschuldige, Massa. Ich dachte, dass Corvinus mich verlassen hätte und war sehr enttäuscht. Als ich nun erfuhr, dass er auf dem Weg zu mir und Ursi starb, hat mir das gezeigt, dass ich ihm unrecht getan habe. Das hat zwar mit uns nichts zu tun, aber hat mich doch mehr ins Grübeln gebracht als ich geahnt hatte. Ich glaube ich bin nicht noch einmal bereit hinzunehmen, dass der Mann, den ich liebe von heute auf morgen verschwindet, abkommandiert wird oder im Einsatz stirbt. Es tut mir leid, Massa."
Auch er schien frei sein zu wollen. Sie antwortete noch auf seine Äußerung von der "Schuld" in der er sich fühlte.
"Du stehst längst nicht mehr in meiner Schuld. Denn du hast sehr viel für mich getan. Ich danke dir sehr herzlich dafür und in Ursis Namen ebenfalls."
Dann wurde Massa ganz geschäftsmäßig. Alpina spürte einen Kloß im Hals. Doch dann gelang es auch ihr umzuschalten.
"Um welche Art Wunde handelt es sich? Eine offene Wunde, großflächige Schürfwunde oder bereits verheilte Wunde, die aber noch verschorft oder empfindlich ist? Oder eine Brandverletzung?"