Sassia verdrehte ihre Augen. Ihr Bruder schien nicht zu verstehen was sie meinte. „Da schau ich mein die Iulia. Was macht die denn da oben beim Kaiserpaar und den Würdenträgern?“ Ja genau was machte die dort oben? Wenn es wohl wem zugestanden hätte sich heute im Licht des Kaiserpaares zu sonnen, dann wohl einer Patrizierin wie ihr. Sie hatte nichts gegen die Iulia, aber wenn es darum ging Aufmerksamkeit zu erregen oder zu erhaschen, da kannte Sassia keine Freunde.
Einweihung des Ulpianum
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Original von Caius Flavius Scato
In seiner feinsten Kleidung verziert mit den Standeszeichen eines Senators blickte er an der Seite seines Verwandten Manius Minor den Ort des Geschehens und stimmte innerlich den Worten seines Blutes zu, wiegelte äußerlich allerdings schnell ab und versuchte sein aufstrebendes Familienmitglied zu beruhigen "Ich bin mir sicher, dass du eine hervorragende Rede halten wirst Manius. Dein rhetorisches Talent steht außer Frage. Nur Mut." versicherte Scato erbaulich und hoffte natürlich ebenso auf ein Gelingen.
Der junge Flavius gedachte für einen Augenschlag seines letzten rhetorischen Erfolges beim Gastmahl mit den Claudii, wo er das Bravo des alten Claudius hatte gewonnen. Obschon dies nicht als allzu kompliziert sich hatte erwiesen, da das Publikum keinerlei Captatio benevolentiae mehr bedurft hatte, musste er doch konzedieren, dass die Situation heutig qualitativ nicht sonderlich different war, obschon die Herausforderung quantitativ ihn weiterhin ängstigte. Schon als Knabe hatte er den Kontakt mit Fremden stets gefürchtet und ein Hauch jener Xenophobie restierte noch immer in seinem Geiste, selbst wenn er durch stumpfe Desensibilisierung gelernt hatte, diese Regungen zu cachieren. Ob sein dramatisches Potential jedoch genügte, eine derart gewaltige Furcht zu verbergen, dessen war sich der Jüngling weiter höchst ungewiss...
"Ich hoffe es."
, bemerkte er somit und schob sich, geplagt von seiner Insekurität, hinter Scato her ins Gedränge.ZitatOriginal von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
Nach den Iuliern kam auch schon die nächste Familienladung, diesmal die Flavier. Der Kaiser hatte sie erst am Vortag bei ihrem salischen Auftritt gesehen, aber wenig Gelegenheit zum Plaudern gehabt. Jetzt vor der Zeremonie war allerdings auch nicht der Zeitpunkt, viele Worte zu machen.
"Salvete, Flavii." Er sah fragend zu seinem Privatsekretär, der hoffentlich einen Überblick hatte, wo die Redner für die spätere Ehrenhallen-Einweihung ihren Platz hatten. Sie waren ja erst ganz am Ende der Zeremonie an der Reihe.
Obschon Manius Minor nicht detaillierte Imaginationen hatte entwickelt, wie die heutige Zeremonie ablaufen mochte, da ihm noch niemals die Ehre war zuteil geworden, einer Divinisierung, respektive einer Tempelweihe beizuwohnen, so war er doch relativ perplex, als Scato ihn zielstrebig durch die Reihen der Sicherheitskräfte bugsierte und sie kurz darauf vor der imperialen Familie standen. Obschon er sämtlicher erst kürzlich war ansichtig geworden (an der Seite von Augustus und Caesar hatte er am Vortage noch während des Regifugium getanzt, die Augusta war ihm am Festtage der Iuno Februata begegnet), erschien es ihm doch als unerwartete Ehre, an diesem speziellen Tage in derart spezieller Weise ihnen seine Referenz zu erweisen.
Dennoch riskierte er vorwitzig einen Blick auf den Bauch der Augusta, welcher selbstredend noch keine identifikablen Veränderungen ob ihrer differenten Umstände offenbarte, ehe er sich den Ehrbezeugungen seines Anverwandten anschloss:
"Salve, Augustus. Salve, Augusta. Ave, Caesar."
Der Princeps war augenscheinlich ein wenig irritiert, womöglich jedoch schlicht in ähnlicher Erregung wie der junge Flavius selbst, da zweifelsohne selbst ein Augustus nicht alltäglich ein derart bedeutendes Projekt seines Antezedenten zum Abschluss brachte. Indessen war dem Jüngling aus Angst, wichtige Partien seiner Rede zu vergessen ohnehin nicht zum Plaudern zumute, weshalb er Scato das Gespräch überließ. -
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Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
"Nun, Iulia, das ehrt uns natürlich."Nach dem sie nun auch von Augustus angesprochen worden war legte sich ihr Gefühl zurückgestellt zu sein. Ein Gefühle das sie eher der eigenen Unsicherheit halber hatte. Sie wollte eben vor Anderen als dazugehörend zur höheren Gesellschaft gesehen werden. Und darum war sie leicht zu irritieren wenn es um Gesellschaftliche Anerkennung ging. „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Ich bette zu Iuno der Mutter um das Beste für die Schwangerschaft der Augusta.“ Versicherte sie noch mal auch wenn sie erst mal im Tempel der Iunos Februatae diente sollte der jungfräulichen Juno. wie ihr, ihr Vater gesagte hatte. „Ich werden meinem Vater nun wieder das Feld überlassen.“ Sagte sie und schickte sich an die Treppen wieder hinunter zu gehen. Natürlich nicht allzu schnell denn sie wollte noch so langen es ging gesehen werden.
Endlich war sie die Treppe wieder unten und stellte sich mit in die erste Reihe. Sie war schon etwas stolz wieder ein kleines Bisschen mit im Rampenlicht gestanden zu haben. Es Zahlte sich aus das ihr Vater in einem der angesehensten Collegien war. Sonst wäre das eben wohl nicht möglich gewesen. Die Haptsache war aber das sie wieder mit der Kaiserlichen Familie gesehen worden war. Das würde ihre eigenen Auctoritas und Dignitas stärken. Nicht weit weg fand sie Gnaeus der sich wirklich schmuck herausgeputzt hatte. Nicht weit stand Sassia und Aviana lächelte ihr freundlich zu. Auch der junge Mann bei ihr sah sehr gut aus. Sie ging zu der kleinen Gruppe bei der auch Claudius Menecrates stand den sie vom Sehen her kannte den sie wohnten seit Jahren nur eine Straße weiter. Auch wenn sie nie mit einander Bekannt gemacht worden war. Der Claudius stand in dem Ruf sich nicht mit Plebejern abzugeben selbst wenn diese Senatoren waren. „Salvete.“ Begrüßte sie die kleine Gruppe.
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Original von Sergia Plotina
Während die Promis sich auf den Stufen des Ulpianums gegenseitig fast auf die Füße traten [...]Nun war es selbstredend nicht so, dass es auf den "billigen Plätzen" - also auf denen, mit denen sich Bürger vom Schlage einer Sergia Plotina begnügen mussten - weniger Gedränge gab. Dass erwartungsgemäß das genaue Gegenteil der Fall war, kam der eben noch in melancholische Gedanken versunkenen Sergierin unsanft durch diverse Stöße zu Bewusstsein, die nicht ausbleiben konnten, als etliche Bummelanten versuchten, von ganz hinten doch noch so weit wie möglich nach vorne zu gelangen. Eine Weile lang versuchte Plotina, in tapferem Widerstand ihren Platz zu behaupten. Schließlich aber gab sie auf und ließ ihren Körper von den Bewegungen der dicht stehenden Menge treiben.
Zu Plotinas großer Überraschung führten diese Bewegungen aber nicht dazu, dass sie nach außen fortgetrieben wurde, sondern ihr eher rundlicher, muskulöser Körper brachte es mit sich, dass sie gleichsam wie ein Ball immer weiter Richtung Ulpianum flutschte. Als sie in einer der vordersten Reihen gelandet war, ebbte die Bewegung in der Menge schließlich ab. Plotina holte erst einmal tief Luft, sah sich dann um und musste sich zufrieden eingestehen, dass sie es nun mit ihrem Platz und ihrem Blick auf das Ulpianum doch gar nicht einmal so schlecht getroffen hatte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten die Zeremonien jetzt beginnen können.
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Der Pontifex pro magistro Flavius Gracchus befand sich bereits seit geraumer Weile am Orte des geschichtsträchtigen Geschehens - respektive ein wenig daneben - und kontrollierte die letzten kultischen Vorbereitungen, dabei sein Unbehagen durch Geschäftigkeit zu kaschieren suchend - in diesem Auge das Schärfen seiner secespita. Mochte die Eröffnung des Ulpianum auch ein Akt des Triumphes und der Größe Roms sein, so war die vorhergehende Consecratio doch ein regelrechter dies ater. Seit Wochen bereits hatte Gracchus darüber sinniert wie dieser Aufgabe zu entkommen war, doch lediglich der Tod in seinem Hause und die darauf folgende kultische Unreinheit hätte ihn vor der Ausübung seiner Pflicht bewahren können, was er indes nicht zu forcieren bereit war.
"Der Haruspex ist bereit, der Augur Iulius ist eingetroffen und der Augustus ist nun auch auf seinem Platz, Herr", informierte ihn schlussendlich sein Vilicus.
Der Flavier nickte ausdruckslos, steckte die Opferklinge in die Messerscheide, welche in den Falten seiner reinweißen Toga war verborgen, reicht dem Sklaven den Wetzstein und wies sodann mit dem Kopf zum bedeckten Himmel über Rom empor.
"Den Göttern ist dies schon jetzt ein betrübli'her Tag, an welchem sie ihren Platz und ihr Vorrecht mit einem Hochstapler müssen teilen"
, flüsterte er sehr leise, so dass nur Sciurus dies konnte vernehmen. Sodann seufzte er.
"Nun denn, auf zu einem neuerlichen Possenspiel, die un..ersättliche Roma zu erfreuen."
Er trat um die Stufen des Ulipianum herum bis zu dem eisernen, reich verzierten Fokulus, welcher zum heutigen Anlass dort war errichtet worden und suchte sodann den Blick des Augustus, an dessen Seite er zu seinem Erstaunen seinen Sohn und seinen Neffen bemerkte. -
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Original von Lucius Iulius Centho
„Ja so könnte man sagen. Ich bin aber froh das ich heute wieder an der Reihe bin.“ Sagte er dann und vollendete damit die kleine Anmerkung des Augustus. Und wenn man so wollte war es zur Zeit wirklich gut bestellt um die öffentliche Präsenz der Iulii wenn man es mal so sah. Erst das Opfer seiner Tochter und nun hier. Die Götter meinten es wohl grade gut mit ihnen. Aber man durfte nicht vergessen das sich das Rad der Fortuna auch wieder drehen konnte. Vor nicht all zu langer Zeit war es nicht grade zum Besten gestanden.
"Ich ebenso. Diese Angelegenheit ist wohl doch etwas für erfahrene Priester." erwiderte der Kaiser und nickte. "Ich bin bereits sehr gespannt auf den Auftritt deines Collegiums."
Damit wandte er sich den nächsten Gästen zu, die ja ebenfalls ihren Kaiser begrüßen wollten. Centho würde als Beteiligter sicherlich besser wissen, wo sein Platz war.ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus Minor
"Salve, Augustus. Salve, Augusta. Ave, Caesar."
Der Princeps war augenscheinlich ein wenig irritiert, womöglich jedoch schlicht in ähnlicher Erregung wie der junge Flavius selbst, da zweifelsohne selbst ein Augustus nicht alltäglich ein derart bedeutendes Projekt seines Antezedenten zum Abschluss brachte. Indessen war dem Jüngling aus Angst, wichtige Partien seiner Rede zu vergessen ohnehin nicht zum Plaudern zumute, weshalb er Scato das Gespräch überließ.
Der Sekretär nickte wissend und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Severus war beruhigt.
"Ich freue mich bereits auf eure Reden." Er erhob sich. "Ihr seid herzlich eingeladen, die Zeremonien vorn in den ersten Reihen mit den Senatoren zu verfolgen." Damit waren die Flavier entlassen. Es wurde Zeit, zu beginnen!ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
Er trat um die Stufen des Ulipianum herum bis zu dem eisernen, reich verzierten Fokulus, welcher zum heutigen Anlass dort war errichtet worden und suchte sodann den Blick des Augustus, an dessen Seite er zu seinem Erstaunen seinen Sohn und seinen Neffen bemerkte.
Der Kaiser erhob sich und ging einige Schritte nach vorn, sodass das Volk und der Pontifex pro Magistro ihn besser sehen konnten. Die Consecratio konnte beginnen. -
Immer mehr Gäste trafen ein und wurden begrüßt, während sich Macer die Zeit ebenfalls damit vertrieb, diesen und jenen Senator zu begrüßen und ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Anders als man es vielleicht von einem Senator erwarten konnte, der schon viele Male vor dem Senat gesprochen hatte, war Macer durchaus nervös vor seiner bevorstehenden Rede, denn bei einem Anlass wie dem heutigen hatte auch er bisher praktisch noch nie gesprochen. Da kam es ihm durchaus gelegen, dass es nur viele flüchtige Gespräche gab, so dass niemand allzu genau seine Anspannung bemerken konnte und ihn gleichzeitig auch kein allzu tiefgründiges Gespräch zu sehr fordern konnte.
Dann macht es den Anschein, dass der Pontifex pro Magistro mit der Zeremonie beginnen wollte und auch der Kaiser trat etwas nach vorne, so dass Macer die Gespräche einstellte und seinen Blick nach vorne auf den Foculus und die Geschehnisse drumherum richtete.
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Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
Der Kaiser erhob sich und ging einige Schritte nach vorn, sodass das Volk und der Pontifex pro Magistro ihn besser sehen konnten. Die Consecratio konnte beginnen.Nach dem Augustus trat Avienus Acratus aus dem Ordo Haruspicum nach vorn und komplettierte die kultische Triade, sodann zog der Pontifex pro magistro bedächtig einen Zipfel seiner Toga über das Haupt und dirigierte mit einem unscheinbaren Nicken den Beginn der Zeremonie.
"Favete Linguis!" forderten sogleich mehrere Herolde lauthin, so dass diese Worte bis in die letzten Reihen des gefüllten Platzes wurden getragen und erst zwischen den Mauern der prächtigen Gebäude der Stadt verhallten, während Gracchus die rituelle Reinigung des Augustus Aquilius und des Haruspex vollzog. Ein minister - es war ein Urenkel des Rex Sacrorum Menenius Lanatus - trat unter großer Ehrfurcht heran und reichte zuerst dem Pontifex maximus, sodann dem dem Pontifex pro magistro und zuletzt dem Haruspex eine Schale mit Weihrauch dar. Ein jeder entnahm aus dieser eine Hand voll der harzigen Körner, um diese über die Kohlebecken zu Seiten des Altares zu streuen, in welchen die Glut seit dem Morgen bereits war geschürt worden. Augenblicklich erhoben sich Wolken graufarbenen Nebels, waberten ein wenig über den Becken, ehedem sie sich in alle Richtungen zerstreuten und einen süßlichen Duft über den Platz verteilten. Dem fachkundigen Augen mochte nicht entgehen, dass der Rauch nur mäßig sich empor erhob, doch das Volk Roms hatte sich noch nie an solcherlei marginalen Details gestört - ebenso wenig wie die Kultherren, deren Fazit bereits zu Beginn ihres Wirkens definitiv war.
"Dei Romae",
erhob der Flavier seine Stimme, souverän und sonor, die Flächen seiner Hände zum Himmel gewandt, den Blick in unbestimmte Ferne am trüben Horizont.
"Herrscher des Himmels, Gebieter der Unterwelt! Wächter des Lebens, Sterbens und Todes! Bewahrer der Ordnung und der res publica! Ge..stalter und Wandler der Natur und des Raumes! Dei Romae, Euch in Eurer Allmacht, Eurem Allwissen und Allschaffen rufen an diesem Tage der Imperator Caesar Augustus Tiberius Aquilius Severus Augustus und das Volk Roms Eure Befürwortung zu erbitten den unsterblichen Genius des Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, Sohn des Divus Iulianus, in Eure heiligen Reihen auf..zunehmen, des Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, Sohn des Divus Iulianus, welcher durch Eure Gewalt und ... Euer Wohlwollen Rom und seinem Volke über viele Jahre hinweg als unver..gesslicher und vortreffli'her Imperator Caesar Augustus ge..dient hat."
Gracchus bemerkte durchaus, dass er die Leichtgängigkeit seines Wortflusses im Zuge seiner Lüge einzubüßen drohte, ob dessen er seine präparierte Formel schlichtweg abbrevierte und seine Hände sinken ließ. Dies war einem Popa Signal, mit der weißfarbenen Taube heranzutreten und sie dem Augustus zur Begutachtung zu offerieren, dass dieser mit einer knappen Bestätigung sie zur Opferschau konnte freigeben. Sorgsam griff Gracchus das Tier mit der Linken, in der Gewissheit zugleich, dass wenig Anlass zur Sorge bestand, da dem Vogel nicht nur die Flügel waren gestutzt worden, sondern er gleichsam mit präpariertem Korn und Weihrauch derart narkotisiert worden war, dass er jede Handlung - bis hin zum Opferschnitt - beinahe besinnungslos über sich würde ergehen lassen. Mit der rechten Hand zog der Pontifex sodann die secespita zwischen den Falten seiner Toga hervor, ehedem er die Taube über den foculus hielt.
"Dei Romae, Eure Ma'ht in Euren Gefilden wie in den unseren, Euer Wille im Großen wie im Kleinen!"
Unwillkürlich - und ungesehen - biss Gracchus auf seine Zungenspitze und kniff seine Augen leicht zusammen während er gänzlich auf sein Tun fokussiert zu seinem Schnitt ansetzte. Mit einer sorgsam geschärften Klinge die Kehle eines Schafes oder Schweines zu durchstechen oder gar aufzuschlitzen war ein Akt, welcher wenig Präzision, sondern vorwiegend Kraft erforderte, doch den Korpus eines Vogels der Länge nach vom Hals bis zum Schwanzansatz durch die Federn hindurch zügig, um allzu heftige Bewegungen des Tieres zu unterbinden, sowie akkurat, so dass die Innereien dabei nicht zu Schaden kamen, aufzuschneiden - dies war durchaus eine diffizile Angelegenheit, welche höchste Konzentration erforderte. Da diese Art der Opferung keine allzu häufige Aufgabe im Cultus darstellte hatte der Pontifex dies an den Tagen zuvor wiederholt geprobt, um exakt die rechte Intensität an Kraft zu ermittel, welche hierfür vonnöten war - insbesondere da die Sensitivität seiner Rechten nie wieder gänzlich zurückgekehrt war. Obgleich er auch die vorsichtige Entnahme der vitalia im Zuge dessen hatte eingeübt gestattet der Flavier sich dennoch einen Augenblick erleichterten Aufatmens als letztendlich die winzigen Organe unbeschadet auf einer güldenen Platte auf dem Altar lagen. Den kultischen Formalien folgend forderte er sodann den Haruspex mit den Worten:
"Der Wille der Götter im Großen wie im Kleinen"
, auf, seines Amtes zu walten und das Votum der Götter zu bestimmen. Die genauen Worte des Avienus Acratus schlussendlich konnte niemand außer den anwesenden Haruspices noch verstehen, doch Gracchus hatte in seinem Leben genügend extispicia beigewohnt, um aus dem altetruskischen Dialekt die Namen der Götter daraus zu entnehmen, deren Wille der Aviener nun auf der kleinen Vogelleber prüfte. Es dauerte eine geraume Weile, in welcher der Haruspex die vierundzwanzig Sektoren, welche die etruskischen Himmelsrichtungen und die in diesen Gefilden beheimateten Götter repräsentierten, einzeln begutachtete und kommentierte -, was in der Langatmigkeit der Zeremonie dazu beitrug, die Bedeutsamkeit eben dieser zu betonen. Gracchus spürte in dieser Zeit wie das Blut an seinen Händen zu gerinnen begann, das Blut der Taube, welches Valerianus zum Gott würde ergeben, das Blut welches nun jenes überdeckte, welches an seinen Händen klebte seit der Ermordung des Valerianus im Ansinnen, diesen als Kaiser auszulöschen. Angespannt starrte er zum Horizont, suchte das Brennen an seinen Händen zu ignorieren und mühte sich in niemandes Augen zu blicken, da er doch sicher war, dass ein jeder die Wahrheit in den seinen würde erkennen müssen.
"Litatio"
, wandte schlussendlich der Haruspex einsilbig sich wieder an ihn und riss damit den Flavier aus seinen Gedanken. Auch heute würde niemand die Wahrheit erkennen, wollte niemand die Wahrheit erkennen - nicht über Gracchus und nicht über Valerianus.
'Do ut des'
, schoss es Gracchus durch den Sinn - und allfällig waren sie nun quitt. Einst hatte er Valerianus' Leben genommen - und heute erhob er ihn zum Gott. All seine Gravitas und Pietas aus den letzten Fasern seines Selbst zusammen sammelnd wandte der Pontifex pro magistro sich dem Augustus zu und transkribierte dem Kultherren mit der gebotenen Ehrfurcht:
"Die Götter Roms haben ihren Willen verkündet, Imperator Ceasar Augustus, die Tore ihrer Gefilde sind dem Genius des Gaius Ulpius Aelianus Valerianus geöffnet."Sim-Off: Da ich deplorablerweise keinerlei Information über die korrekte Form einer römischen Divinisierung finden konnte entbehrt diese Zeremonie jeder historischen Grundlage und ist schlichtweg frei nach meinem beschränkten Kultwissen gestaltet.
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Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
Der Sekretär nickte wissend und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Severus war beruhigt.
"Ich freue mich bereits auf eure Reden." Er erhob sich. "Ihr seid herzlich eingeladen, die Zeremonien vorn in den ersten Reihen mit den Senatoren zu verfolgen." Damit waren die Flavier entlassen. Es wurde Zeit, zu beginnen!
Der junge Flavius lächelte artig und marschierte dann umsichtig die Stufen hinab und aufs Neue zwischen den Milites hindurch, um noch immer aus geringer Distanz sodann dem Ritual Folge zu leisten.ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
Die Herolde mahnten zur Ruhe und Manius Minor erblickte seinen Vater an der Seite des Princeps, welcher augenscheinlich einen Teil seiner kultischen Obliegenheiten am heutigen Tage seinem Pontifex pro Magistro hatte übertragen.
Nachdenklich folgte der Jüngling den Handlungen seines Vaters, welcher in seiner bestehenden Aktion jenen Lebenswandel repräsentierte, den auch er nun selbst hatte gewählt. Eines Tages würde zweifelsohne auch er einem Priestercollegium angehören, um nicht lediglich in der anonymen Menge einer Sodalität wie am Vortage, sondern in exponierter Position als Opferherr, Augur oder in anderweitiger Funktion den Cultus Publicus zu vollziehen, um damit den Zorn der Unsterblichen zu kalmieren. Sofern die Unsterblichen seine Opfer akzeptierten selbstredend, denn bisherig hatte er es nicht gewagt einen Haruspex die Vitalia seiner Opfertiere inspizieren zu lassen aus Furcht eines negativen Resultates. Doch eines Tages würde er auch dies nicht mehr zu umgehen imstande sein, selbst wenn das Regifugium ihn zumindest in jener Hinsicht kalmierte, als seine Partizipation am Gesamtrituale dessen Wirkung augenscheinlich nicht gänzlich annihiliert hatte.Während der Haruspex schließlich jene winzige Taubenleber inspizierte, wurde dem jungen Flavius endlich bewusst, welch paradoxes Verhalten er seit jenem Entschluss, die Gnade der Götter zu erhoffen, an den Tag gelegt hatte, indem er einerseits die Klarifizierung der Annahme seiner Opfer fürchtete, andererseits eine Gewissheit hinsichtlich seines jenseitigen Lebens von den Divi Parentes erflehte. Stand mit der Haruspizin, dem Augurium und all jenen weiteren Wahrsagekünsten nicht die Zukunft offen, so man gewillt war, selbige zu ergreifen? Ließ sich durch die Inspektion der Vitalia seiner Opfergaben nicht jenseits der Schmach eines refutierten Opfers auch der explizite Wille der Unsterblichen ergründen? Lag die Antwort auf seine drängendste Frage nicht bereits auf der Hand?
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Macer folgte dem Opfer und der Eingeweideschau mit dem gebotenen würdigen Schweigen und war vom dann verkündeten Ergebnis nicht im Mindesten überrascht. Zwar waren dererlei Überraschungen zweifellos ohnehin sehr selten und bei einem so wichtigen Opfer in Gegenwart des Kaisers sicher noch viel seltener, aber gerade das machte es so spannend, ob denn wirklich alles wie erwartet gut ging. Macer hatte sich vorab auch keine Gedanken gemacht, in welcher Reihenfolge die Art und Weise die Weihung des Gebäudes und die Aufnahme des Valerianus unter die Götter erfolgen würde, so dass auch die Zeremonie an sich für ihn durchaus spannend war. Sollte er seinen vagen Plan, vielleicht doch auch eines Tages verstärkt in den Dienst der Götter zu treten, tatsächlich wahr machen, würde er sich schließlich womöglich noch genauer mit solchen Abläufen befassen müssen. Er war daher gespannt, was als nächstes folgen würde.
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Original von Manius Flavius Gracchus
Severus war froh, dass sein Pontifex pro Magistro die Zeremonie maßgeblich vollzog. Er musste nur als Voropfer ein wenig Weihrauch in den Foculus streuen und dann ernst dreinblicken, während der Flavier die Taube schlachtete.Es war sehr unwahrscheinlich, dass irgendetwas schief ging. Trotzdem wurde der Kaiser ein wenig ungeduldig, während die Untersuchung der Taubenleber sic in die Länge zog. Es dauerte einfach ewig. Doch relativ überraschend endete das Murmeln des Haruspex dann sehr abrupt und Gracchus meldete den Erfolg.
Kaum hatte der Pontifex geendet, hob der Kaiser die Stimme und verkündete dem wartenden Volk: "Der Genius des verstorbenen Gaius Ulpius Aelianus Valerianus Divus Iulianus filius wurde von den Unsterblichen aufgenommen und ist damit ebenfalls zum Gott geworden. Zum Wohle der Res Publica und zur Wahrung der Pax Deorum soll der Beschluss des Senates ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXVI A.U.C. (23.9.2016/113 n.Chr.) deshalb in die Tat umgesetzt und Divus Valerianus fortan öffentlich verehrt werden." Der Aquilier blickte huldvoll in die Menge. Der erste Teil der heutigen Geschehnisse war damit abgeschlossen. Jetzt würde die Weihung des Tempels für den frischerhobenen Gott folgen.
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Original von Manius Flavius Gracchus
Von ihrem recht guten Platz in der Menge aus bot sich Plotina eine überraschend gute Aussicht auf das Opfergeschehen, das sich nun vor dem Ulpianum abspielte: Mit gekonnten Bewegungen, in großer Würde ausgeführt, vollzog ein Pontifex die vorgeschriebenen Zeremonien zur Consecratio des Gaius Ulpius Aelianus Valerianus.
Plotina folgte den Kulthandlungen voller Spannung, voller Bewunderung für den Priester und alle mit dem heiligen Tun betrauten Personen. Nie war sie einer religiösen Zeremonie von solcher Bedeutung so nahe gewesen. Und doch verspürte die Sergierin in sich eine gewisse Leere, die sich fast zur Gereiztheit steigerte. Was hätte sie nicht vor Jahren, während ihres ersten Aufenthaltes in Rom, alles dafür gegeben, einer derartigen Opferhandlung in solcher Nähe beizuwohnen. Aber nun, während Lebern inspiziert und Kaiser konsekriert wurden, musste sich Plotina eingestehen, dass kultische Zeremonien einiges von ihrem Zauber auf ihr Gemüt eingebüßt hatten.
Nicht nur, dass man ihr mittlerweile vielfach versichert hatte, dass kundige Köpfe vor einer solchen Kulthandlung alles dafür taten, dass Leberschauen genau zu dem Ergebnis führten, zu dem sie führen sollten, nicht nur, dass sie persönlich Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, wenn sie ehrlich war, eigentlich für einen recht schwachen Kaiser gehalten hatte - nein, es war etwas Tieferes, was nun diese Leere in Plotina riss und worüber sie sich zu gegebener Zeit würde Rechenschaft ablegen müssen.
Plotina musste an sich halten, um nicht laut aufzuseufzen. Für den Moment beließ sie es bei einem tiefen Atemzug und wandte sich wieder dem Geschehen auf den Stufen des Ulpianums zu.
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So der wichtigste Teil war wohl schon abgeschlossen und der neue Gott würde nun sein Gebäude bekommen. Natürlich brauchte nicht mehr gebaut werden und Lucius brauchte keine Baupläne, er musste nur das Gebäude abschreiten. Seinen lituus nahm er nun vor die Brust als der Augustus mit der Bemerkung das der Genius des Valerianus unter die Götter aufgenommen wurde. Das war quasi sein Startsignal um zu beginnen. Groß für eine Besondere Stille braucht er nicht mehr zu sorgen denn die war schon durch das Opfer mehr oder weniger da. Aber nichts desdotrotz waren die calatores auguri hier um das Ganze noch mal im Auge zu haben. Genauso wie sie vorher alles noch mal überprüft hatte das nichts beschädigtes anwesend war das den Ritus beinträchtigen konnte so das die literatio beginnen konnte.
Einer der calatores auguri brachte ein recht ansehnliches Silbernes Gefäß mit geweihtem Wasser das dieser calatores auguri auch neben dem Auguren hertragen würde und einen belaubten zweig. Diesen nahm der Augur nun in die freie Hand und sah kurz in Richtung des Augustus um an zu zeigen das er beginnen würde.
Dann wie auf ein Zeichen tauchte er den Zwei ein und begann mit diesem das Wasser auf dem für den Gott bestimmten Patz zu verteilen. „O Numina, verlasst diesen Ort!“ Murmelte er immer wieder und begann den Platz von allen Geistern und anderen Wesen zu reinigen. er vertreilte das Weiwasser mit dem Zweig und der calatores auguri folgte ihm. „O Numina, verlasst diesen Ort! O Numina, verlasst diesen Ort!! O Numina, verlasst diesen Ort!!!“ So ging das bis er der Meinung war das es nun hier kein Geisterwesen oder ähnliches mehr hier gab.Dann kehrte er zu der kleinen Treppe zurück und stellte sich vor die Menge. „Bürger von Rom. Ihr habt Euch entschieden diesen Ort zu heiligen und ihn der weltlichen Gerichtsbarkeit zu entziehen. Bevor dieser Akt vollzogen wird, frage ich Euch, ob jemand unter Euch noch Ansprüche auf diesen Boden und das Gebäude zu stellen hat, da diese durch dieses Ritual erlöschen werden!“ Eine rhetorische Frage, den wer würde schon jetzt und hier Anspruch erheben das Gebäude stand ja schon und selbst wenn nicht würde wohl keiner Ansprüche erheben.
Na ja also wie zu erwarten Stille nichts als Stille. Nachdem man eine kurze Stille abgewartet hatte er erhob die Hände; den Stab in der rechten und sprach: „O ihr Götter, o Divus Valerianus, dem dieser Tempel geweiht werden soll, befreit von allen Ansprüchen, liegt das Gebäude nun vor dir, zeige uns Deinen Willen, zeige uns ob es bereit und befreit ist, auf dass es Dir geweiht werde.“
Nach dem mit diesem Ausspruch kar war wem der Tempel geweiht werden sollte musste ergründet werden ob dieser diesen überhaupt wollte aber warum sollte er nicht? Den das Gebäude war doch wirklich sehr schön. Lucius breitet wieder die Hände aus und zeichnete mit dem lituus einen Teil des Himmels ab und teilte ihn in vier Teile. Nun beobachtet Lucius wie gewohnt den Himmel und es tat sich nichts absolut nichts. Aber auch das war ja nichts ungewöhnliches und nach einer angemessenen Zeit kam einer der calatores auguri und flüsterte dem Auguren ins Ohr das er gestern einen Blitz gesehen hatte und deutete auf den Bereich des Himmels der günstigen Zeichen vorbehalten war. Lucius nahm den lituus und zeigte fragend in diesen Bereich. Der calatores auguri nickte und Lucius rief aus. „Freue Dich, Rom. Die Götter sind Dir gnädig. Befreit ist dieser Platz von allen Ansprüchen. Die liberatio ist geglückt.“Dann wand er sich wieder an den Augustus der ja nicht weit von ihm stand. „Augustus es gibt keine Ansprüche mehr die zu berücksichtigen sind. Du kannst nun die consecratio durchführen.“ Es hatte ihn wie immer bei solchen Akten doch kraft und Nerven gekostet denn auch wenn er nun mittlerweile ein erfahrener Augur war nahm er jedes Ritual sehe ernst.
Sim-Off: Ich hab die liberatio von Manius Aurelius Orestes übernommen. Da die Rituale aber immer gleich ablaufen müssen (und zwar bis in ins Detail) hab ich davon abgesehen es irgendwie anders zu machen.
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Es folgte also der zweite Teil der Zeremonie und auch dieser erforderte von den Zuschauern im wesentliches stilles Zuschauen. Auch wenn Macer in seinem Leben schon viele verschiedene religiöse Zeremonien verfolgt hatte, so hatte er noch nicht oft darüber nachgedacht, dass eine so umfangreiche Zeremonie wie die heutige mit mehreren Riten nacheinander dem Publikum wenig Raum für Beteiligung bot. Im Senat konnte man sich mit Zwischenrufen einmischen, auch wenn diese nicht gerne gesehen waren, oder sich danach zu Wort melden, um Zustimmung oder Ablehnung kund zu tun. Im Theater wurde applaudiert und bei den Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen ohnehin die ganze Zeit geschrien. Nur hier, da stand man schweigend dabei und wartete auf ein positives Zeichen der Götter oder zumindest darauf, dass der gerade Handelnde ein ebensolches verkündete.
Derart abgelenkt, bekam Macer gar nicht genau mit, auf welche Weise der Augur nun ein gutes Zeichen gefunden hatte, aber er verkündete die erfolgreiche Liberatio und Macer gönnte sich ein zufriedenes hörbares Ausatmen, dass auch dieser Teil erfolgreich absolviert war.
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Der Kaiser verfolgte schweigend die Literatio des Auguren. Es dauerte wieder eine ganze Weile und auch ihm wurde bewusst, dass die Menge sicherlich immer ungeduldiger wurde, da die meisten sicherlich wegen der Spiele am Nachmittag gekommen waren. Aber die Götter verlangten eben bestimmte Rituale. So war das eben.
Nachdem Centho die erfolgreiche Reinigung gemeldet hatte, war der Augustus wieder an der Reihe. Obwohl er ziemlich der einzige war, der in Rom ganze Tempel weihte, war dies eine Sache, die er noch nie gemacht hatte. Es gab ja schon vor seinem Amtsantritt mehr als genug Heiligtümer.
Also hatte er sich ausreichend einweisen lassen und sein Part war nicht sonderlich kompliziert:
Mit salbungsvoller Geste verkündete er: "Im Namen des Senates und des Volkes von Rom übergebe ich Euch, Divus Traianus, Divus Iulianus und Divus Valerianus, Schutzgötter des Kaiserhauses und des gesamten Imperium, diesen Tempel, der auf euer Geheiß errichtet wurde. Mit diesen Worten übergebe ich dieses Bauwerk an das göttliche Reich und erkläre es zum Sacrum!" Gemeinsam mit mehreren Opferdienern, die Weihrauchpfannen in den Händen hielten, trat der Kaiser in den Tempel ein. Drinnen würde er den Raum abschreiten, der nun den göttlichen Kaisern gehören sollte.Als sie wieder herauskamen, war auch dieser Part abgeschlossen.
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Es waren die Seltenen Gelegenheiten wo die grade die Auguren richtig in ihrem Amt gefordert waren. So kam es das die Effatio die Nach der Consecratio kam nun wieder in seinen Aufgabenbereich fiel. Die Effatio hier aber war hier etwas leichter da die Raumdefinition natürlich hier etwas leichter war da das Gebäude schon stand und er nur das Gebäude ablaufen musste.
Nach dem er den Augustus nun also erst in den Tempel gefolgt war und wieder mi herausgekommen war. Konnte er nun seinerseits wieder beginnen. Es war aber nun klar das die Menge nun schon deutlich gelangweilter war. Denn die Anwesenden hatten hier wirklich nicht all zu viel zu tun und warteten daher wohl einfach darauf das es vorbei war aber so schnell ging es eben nun mal nicht. Die Götter verlangten Zeit und die Einhaltung der uralten Rituale.Lucius nahm seinen lituus nun wieder vor die Brust in die rituelle Haltung. Dann ging er mit dem Augustus zusammen die Grundmauern des Ulpianum ab. Dann zur Cella und während er ging Murmelte er für die wenigsten verständlich und so vermutlich auch für den Augustus, die uralten Formeln wie man sie seit Jahrhunderten nicht mehr im Standartlatein verstand. Zwischen drin immer wieder die Nötigen Umschreibungen die den Raum klar definierte. So lief er das ganze Ulpianum ab und murmelte vor sich hin wo bei er bei den Ecken mit seinem lituus die Wendung anzeigte. Zum Schluss kam das Innere des Tempels und natürlich war das das Aufwendigste denn hier musste nicht nur der Altar beschrieben werden sondern auch sämtliches Inventar das schon im Gebäude war. Erst als das alles beschrieben war kam er wieder zum Altar. „Oh göttliche Ulpia, hier stehen eure Abbilder, hier werden euch Opfer dargebracht werden, seht gnädig auf dieses Vorhaben.“
Nach dem nun die Raumdefinition nun beendet war, war es Zeit nochmals den göttlichen Willen einzuholen. Also mussten sie wieder nach draußen zu Treppe und so gingen sie er und der Augustus und die sonstige Entourage denn natürliche waren ihnen noch so einige Würdenträger gefolgt. Wieder an der Treppe angekommen nun also wieder ein Auspizium. Er nahm also den lituus wieder von der Brust und zeichnete wieder einen Quadrat in den Himmel und teilte es in vier Teile. „Oh göttliche Ulpia, die Geister sind vertrieben, das Land der Tempel euch geschenkt, ich habe euch den Raum und alles darin verkündet. Das Volk von Rom fragt Euch nun, ob Ihr etwas dagegen habt, dass dieser Tempel hier euch geweiht werde.“ Hier stellte er die Frage als negative Frage und so brauchte er hier auch kein Zeichen. So brauchte er nur warten und in den schönen Himmel sehen und hoffen das nichts geschah. Und so war es am Ende auch es passierte nichts und das war ein Zeichen für das Einverständnis.
Nun konnte er den Abschluss verkünden denn nach dem die Zeichen Günstig waren gab es wohl keinen Zweifel mehr. „Es ist vollbracht, alle heiligen Riten sind ordnungsgemäß und nach dem Willen der Götter durchgeführt worden. Der Tempels kann nun den göttlichen Ulpia übergeben werden.“ Nun war es wieder am Augustus den letzten Schritt zu tun und den Tempel endgültig den göttlichen Ulpia zu übergeben. Die ius divinum war also das was noch ausstand und dann war das Publikum endlich erlöst.
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Macer schien nicht der einzige Zuschauer zu sein, der während der Zeremonie die Gedanken schweifen ließ, denn wenn er sich umblickte, glaubte er zumindest noch mehr leicht abwesende Gesichter zu entdecken. Immerhin, so kam wenigstens kein ungebührliches Gemurmel auf, das die Zeremonie hätte stören können. Was wiederum ein Zeichen großer Disziplin war, denn während der Kaiser im Inneren verschwunden war, gab es draußen ja nicht einmal etwas zu sehen und auch nichts spannendes zu erwarten. Es brachte Macer zwar zum Schmunzeln, sich vorzustellen, der Kaiser und die anderen würden plötzlich und unerwartet wieder aus dem Tempel stürzen, weil sie darin eine erschreckende Entdeckung gemacht hätten. Aber realistisch war es zweifellos nicht, dass so etwas passieren würde und so erlosch das leichte Grinsen in Macers Gesicht wieder und er wartete auf die nächste Ankündigung.
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Der Kaiser assistierte dem Auguren bei der Effatio des Bauwerks, folgte dem Iulier auf seinem Weg und kehrte schließlich mit ihm auf die Stufen und zur Menge zurück. Damit fehlte nur noch die eigentliche Tempelweihe. Hier war Severus wieder direkt gefragt und da er die Toga sowieso noch über dem Kopf hatte, begann er sofort. Wieder waren Gebete zu sprechen, Wasser zu versprengen und die Cella zu betreten. Da das Ulpianum auf relativ engem Raum errichtet worden war, stand der Opferaktar nahe der Stufen zum Hauptportal und dort wurden nun Stiere geopfert. So war es für die vergöttlichten Kaiser üblich. Der Aquilier fragte sich, ob einst auch ein Tempel für seine Dynastie irgendwo in der Stadt geweiht werden würde, während er die heiligen Riten vollzog.
Wieder musste das Volk warten, doch bekam es immerhin die Schlachtung der Stiere hautnah mit, die planmäßig ablief. Dann war es aber endlich geschafft. Der Kaiser trat an die Kante der obersten Stufe, nahm die Toga vom Haupt (woraufhin ein Diener sie sofort richtete).
Schließlich erhob er die Stimme und begann: "Wenn ein neues Gebäude fertiggestellt wird, bildet es meistens einen Punkt, an dem das Auge eines Beobachters verweilt. Es fesselt den Blick, weil es neu ist in seiner Umgebung und auch wenn es sich architektonisch genau in die Umgebung einpasst, zieht es das allgemeine Interesse auf sich." Er blickte hinauf zum mächtigen Kapitell des neugeweihten Bauwerks, um sich wieder der Menge zuzuwenden.
"Beim dem Ulpianum ist dies genauso. Es hat seinen Platz an dieser Stelle gefunden und wird die Stadt nun von genau dieser Stelle schmücken. Nach langer Bauzeit kann es nun endlich seine Funktion aufnehmen. Schon der vergöttlichte Iulianus entwickelte die Idee, großen und achtenswerten Persönlichkeiten in einem speziell dafür vorgesehenen Gebäude zu gedenken. Ihr Abbilder, so die Idee des Iulianus, sollten dort die Bürger Roms an die großen Taten erinnern, die ein einzelner Mensch erreichen kann, wenn er seine ganze Kraft in den Dienst des Reiches stellt. Hierbei gehen die Halle selbst und jede einzelne Statue Hand in Hand mit römischen Werten. Besonderen Wert legte der vergöttliche Iulianus Wert auf die Geschichte des Reiches, die jedes einzelne Abbild repräsentierte. Zu ihren Lebzeiten taten sie Dinge, die das Reich bis heute prägen und uns auch heute noch den Weg weisen können, wie wir alle, aber auch jeder Einzelne unsere Kraft in den Dienst des Reichs stellen können.
Der Prolog des Dekrets zur Einrichtung des Ulpianums beruft sich daher auch auf die zentralen Aufgaben der Geschichte: Mit der Geschichte leben wir. Mit der Geschichte verbinden wir uns. Die Geschichte ist ein zentraler Knotenpunkt des Imperiums. Sie ist der Anker, der auf einer stürmischen See das Boot festhält." Er machte eine Pause, um die Worte des Divus Iulianus wirken zu lassen.
"Das Ulpianum soll und wird ganz im Sinne des vergöttlichen Iulianus das Andenken an die Geschichte des Reiches hochhalten. Die Personen die in ihm geehrt werden, erhalten nicht bloß eine Ehrung für ihre Taten, gleichzeitig bilden sie alle gemeinsamen einen historischen Fixpunkt, an dem unsere Augen verweilen und von dem aus wir Stabilität und Orientierung nehmen, um unsererseits die Geschichte des Reiches fortzuschreiben, damit es durch unsere Taten weiterhin im Wohlstand gedeiht."Insgesamt vier Personen werden in diesem Sinne am heutigen mit Statuen in das Ulpianum aufgenommen: Der Censorius Cicero Octavius Anton, der Consular Gaius Prudentius Commodus, sowie die Senatoren Tiberia Livia und Lucius Annaeus Florus." Er sah hinunter in die ersten Reihen, wo auch die ausgewählten Redner für die Enthüllung der Büsten bereitstanden. "Wie wir gleich hören werden, haben sie sich allesamt in besonderer Art und Weise für das römische Reich engagiert – und sie alle sind Fixpunkte, der römischen Geschichte und sie alle werden uns als gute Beispiele in Erinnerung bleiben."
Sein Blick ging weiter zu dem Altar, der im ursprünglichen Bauplan des Ulpianum nicht vorgesehen gewesen war. "Am heutigen Tage und mit der Zustimmung des Senats wird die Funktion des Ulpianums allerdings heute noch erweitert. Es wird nicht bloß eine Gedenkhalle sein für die ehrenwerten Männer und Frauen, die mit ihren Abbildern die Halle schmücken werden. Das Ulpianum wird zudem die Kaiser der ulpianischen Linie ehren, die drei vergöttlichten Kaiser Traianus, Iulianus und Valerianus. Sie führten das Reich vorbildlich und waren in ihren Amtszeiten die wichtigsten Anker des Reiches. Auch sie schrieben Kapitel der Geschichte des Reiches und werden nun von den Menschen umrahmt, die sie dabei unterstützten. Am heutigen Tag weihen wir den Tempel der vergöttlichen Ulpier und es wird zugleich ein Tempel für die Historia Romae, der Geschichte unseres Reiches."
Jubel erhob sich, als der Kaiser seine Rede beendete. Severus fragte sich, ob dieser Jubel nicht eigentlich Divus Iulianus gebührte, der dieses Projekt auf den Weg gebracht hatte. Er würde aber sicherlich stolz sein, dass es nun endlich abgeschlossen war.Nachdem der Jubel sich gelegt hatte, blickte er zur Seite, wo vier Diener bereitstanden, die die Büsten der vier Erstaufnahmen in Händen hielten. Jede der bronzenen Figuren war mit einem weißen Tuch bedeckt, sodass sie hier, vor den Augen der Bürgerschaft Roms, enthüllt werden konnten. Erst nach der Zeremonie würde man sie in der Ehrenhalle an ihre Plätze stellen. Dies war dem Kaiser klüger erschienen, als nur eine ausgewählte Zahl von Personen an den Lobesreden teilnehmen zu lassen.
"Ich bitte nun diejenigen, welche auserwählt wurden, die Büsten der verdienten Männer und Frauen zu enthüllen, die heute ins Ulpianum aufgenommen wurden." Mit der Hand wies er nach unten, wo Purgitius Macer und die beiden Flavier bereitstanden. Iulius Centho hielt sich ja noch im Schatten des Vordaches auf und musste nur hervortreten. "Beginnen wir mit Cicero Octavius Anton, dem der Vorrang des Alters gebührt." Einer der Diener trat mit einer verhüllten Büste vor, während der Kaiser zurücktrat. Die Bühne war frei für Macer.
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Aufgeregt hatte Flora diesem Moment entgegen gefiebert.
Nun würde endlich ihrem Großvater die ihm gebührende Ehre
zuteil.
Sie schob sich soweit wie möglich war ohne auf Proteste zu achten.
jetzt stand sie praktisch in erster Reihe, um das geschehen genau verfolgen zu können. -
Es wäre gelogen gewesen wenn Scato behauptet hätte, dass ihn dieser zeremonielle Akt am heutigen Tage kalt ließ, schließlich spielte er eine nicht unwichtige Rolle in eben jenem Prozess. Die Tatsache, dass der Purgitius anfangen würde und er deshalb wie auf heißen Kohlen würde warten müssen um seine sorgfältig einstudierte Rede vorzutragen machte es nicht besser.
Nach außen jedoch war dem Flavier wie eh und je nichts anzumerken und gewohnt kühl und gefasst blickte er auf die Menschen hinab welche erwartungsvoll die Enthüllung der Büsten herbeisehnten. Das Ulpianum war ein großes Projekt selbst für eine Stadt wie Rom, und Scato erkannte natürlich auch das Potential welches sich heute für seine eigene Person und Karriere bot.
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