Aedil! Die Feierlichkeiten zur Wahl des Flavius Scato

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    Original von Claudia Sassia
    Da rutschte der jungen Frau, die nun wirklich mit allem gerechnet und sich auf alles mögliche vorbereitete hatte, doch glatt das Herz in die Tunika. Die Augusta! Die Augusta höchst selbst gratulierte ihr zu ihrer Verlobung. Bona Dea! Ja man konnte im Leben planen, sich vorbereiten... doch dann kam es meist anders als gedacht. Zum Glück war sie eine Frau und so musste ihr Zukünftiger zuerst ran. Was ihr etwas Zeit gab um ihre Sprache wieder zu finden. Sie blieb also zunächst mit gesenkten Blick stehen, bis ihr Verlobter für die Wünsche bedankt hatte.
    Dann hob sie den Blick und schenkte der Augusta ein strahlendes Lächeln. „Werte Augusta, ich bin ebenso hocherfreut, das ich die Ehre habe dich kennenzulernen. Und es ist mir eine Ehre, dass du unserer Verlobung beiwohnst.“ So jetzt schön vorsichtig nicht zu sehr übertreiben. „Ich danke dir für deine herzlichen Wünsche und ich schließe mich meinem Verlobten an, dass es uns eine große Ehre wäre, wenn du und deine Familie bei unserer Hochzeit beiwohnen würdet.“


    Die Kaiserin nickte wohlwollend den beiden Verlobten zu. „Ich werde dem Kaiser über eure Einladung unterrichten.“ Natürlich konnte und würde sie an dieser Stelle nicht zusagen. Derlei Termine musste abgestimmt werden. Sie konnte also nicht aus dem Bauch heraus entscheiden.
    Außerdem ging sie natürlich davon aus, dass wenn der Termin der Eheschließung feststand noch eine schriftliche Einladung folgen würde. „Flavius...“ Sie nickte dem Mann zu und wand sich an die Braut. „Ich bin ebenso erfreut. Claudia...“ Wieder ein Nicken und sie räumte für nachfolgende Gratulanten das Feld.

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    Original von Herius Claudius Menecrates
    Der Abend war fortgeschritten, als Menecrates den Weg zu Scato und Sassia fand. Er wollte nicht gehen, ohne Glück gewünscht zu haben, obwohl er ja maßgeblich an der Verbindung mitgewirkt hatte.


    "Das Fest ist sehr schön und gut besucht. Ein schöner Rahmen für die Bekanntgabe einer Verlobung. Ich wünsche euch alles Glück der Erde und den Segen der Götter." Große Reden lagen Menecrates nicht. Er legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter und drückte sie. "Ich habe bei euch ein besonders gutes Gefühl." Er lächelte noch einmal.


    Das der sonst so ruhige und zurückhaltende Menecrates plötzlich so aus sich herauskam um Sassia und Scato zur Verlobung zu gratulieren überraschte den Flavier doch sehr. Bei den Aushandlungen zur Verbindung hatte Scato den älteren Claudier noch als etwas reserviert wahrgenommen doch nun schien diese Haltung ein wenig zu bröckeln, und unter Gleichgesinnten, also Patriziern, ließ Scato mit zunehmendem Weingenuss auch mal eine Regung zu...
    "Ich danke dir Menecrates." sagte Scato während er kurz Sassia anblickte, dann kurz auf den Boden schaute und wieder aufblickte "Ich teile dein Gefühl durchaus." ergänzte er und komplimentierte damit natürlich indirekt Sassia. Es waren diese kleinen versteckten Andeutungen welche wohl den Großteil der Gefühlsregungen für seine Verlobte ausmachen würden da es sich nicht schickte allzu Gefühlsduselig zu sein und Scato auch einfach nicht der Mensch für große Gesten war. Doch der Flavier war sich sicher, dass Sassia klug genug war um zwischen den Zeilen zu lesen.

  • Die flavische Sklavin wirkte äußerst erleichtert, als sie dem Trubel der römischen Gesellschaft entfliehen konnte. Zum Glück hatte der junge Römer ihr Angebot angenommen, sich von ihr die Villa zeigen zu lassen. Auch wenn Iduna rechtzeitig wieder zurückkehrte, um die Ansprache ihres Dominus mitzubekommen. Tatsächlich wirkte der Flavier in diesem Augenblick glücklich; vielleicht tat ihm das rothaarige Biest tatsächlich gut? Mit diesem Gedanken wollte sie sich dann auch schon gar nicht länger beschäftigen und konzentrierte sich auf den römischen Herrn an ihrer Seite, genauer gesagt auf den Sklaven Muckel. Dessen Blicke hatte Iduna deutlich auf sich gefühlt und auch ihre Blicke waren verschämt in seine Richtung gewandert. Doch nur, um ihren Blick rasch zu Boden zu richten, während ihre Zungenspitze nervös ihre Unterlippe beleckte.
    Hart musste die flavische Sklavin auch schon schlucken und zuckte im nächsten Moment sichtlich zusammen als Muckel seine Stimme erklingen ließ. Er wollte ein Getränk; offensichtlich um seine Stimme zu ölen. Zumindest nahm dies die Cheruskerin an, als sie sich an den Römern vorüber schlängelte und peinlichst darauf achtete mit niemandem zusammen zu stoßen. Auch wenn es ihr eine diebische Freude bereiten würde, wenn die Claudia vor ihren Augen ins straucheln geraten würde. Diesen inneren Wunsch erfüllte sie dem Rotschopf jedoch nicht. Und so fokussierte Iduna ihren Dominus und seine Verlobte für einen kurzen Augenblick mit einem starren Glanz in ihren Augen.
    Bis sie sich wieder besann und mit einem entschuldigenden Lächeln auf ihren Lippen, zu dem Decimer und seinem Sklaven zurückkehrte. Beschämt lächelnd reichte Iduna Muckel den Becher und ertappte sich dabei wie ihre schlanken Finger leicht zitterten.

  • Während Lentidia innerlich nervös überlegte, wie sie jetzt reagieren könnte bzw. wie ihr unbekannter Gesprächspartner reagieren würde, glänzte dieser mit Sicherheit und Eloquenz gegenüber der höheren Autorität in persona, nämlich der Kaiserin. Immerhin wusste sie jetzt, wer der claudische Senator war, das Familienoberhaupt der Claudier! Wieso hatte die Kaiserin die beiden bloß gestört? Die Aurelia war doch genau richtig bei diesem Mann gelandet, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Als nächstes offenbarte der Senator, dass Sassia seine Enkelin war und er die Heirat zwischen ihr und Scato arrangiert hatte. Was Lentidia allerdings verwunderte war, dass der Mann seine Zufriedenheit ob der vermeintlich passenden menschlichen Ebene zwischen dem jungen Paar betonte. Das war doch völlig unwichtig, solange eine Verbindung für die Männer politisch von Vorteil war und - was für sie viel wichtiger war als alles andere - die Frau Hausherrin mit allen Vorteilen, wie Ansehen, Wohlstand und der Entbindung aus der väterlichen potestas, wurde. Diesen Gedanken fortzuführen war Lentidia hier aber nicht möglich, musste sie doch jetzt verbal reagieren, nachdem ihr der Senator eher weniger aus der Patsche half, wie sie es sich erhofft hatte. Immerhin hatte eher sie als 'reizend' bezeichnet, was der Kaiserin vielleicht suggerieren konnte, dass sie gar nicht so biestig war, wie sie sich durch ihre offen zur Schau gestellte Genervtheit präsentiert hatte.
    Sie richtete ihren Blick also nach oben, setzte ihr erfreutestes Lächeln auf, um sich die Peinlichkeit ihrer ersten Reaktion ob er Kaiserin zu überspielen, und stellte sich vor.


    "Augusta, welch eine Ehre, dich persönlich treffen zu dürfen!" Die Begrüßungsfloskel war ihr halbwegs geglückt und müsste eigentlich bei der Kaiserin gewirkt haben, präsentierte sie sich doch hier als warmherzige und freundliche Frau. Die Vorstellung dürfte nun aufgrund einiger Notlügen holpriger werden. "Durch den glücklichen Umstand deiner Gesellschaft bin ich noch gar nicht dazu gekommen, mich dem Senator vorzustellen. Ich bin Aurelia Lentidia, entfernte Cousine des Sextus Aurelius Lupus und Großcousine von Aurelia Prisca." Die familiären Verbindungen stimmten soweit, da hatte sie nicht gelogen. Allerdings hatte sie zu den beiden Verwandten während ihrer Auszeit auf dem väterlichen Landgut eher mäßigen - Codewort für 'gar keinen' - Kontakt gehalten. Doch konnte sie nur diese beiden Verbindungen angeben - ihre nächste Verwandte, Cousine Aurelia Drusilla, erwähnte sie deshalb absichtlich nicht -, da Lupus als Senator sowie Prisca als Frau des Senators Flavius Gracchus der Kaiserin und dem Claudier bekannt sein sein sollten. An dieser Stelle schämte sie sich innerlich wieder für ihren Vater Marcus Aurelius Verus, ein unbedeutender Niemand. Deswegen hatte sie auch gehofft, dass die Preisgebung ihres Namens gegenüber des Senators noch dauern würde, da diese ihrem Ansehen bei jenem vermutlich ebenfalls nicht besonders zuträglich war.
    Gespannt wartete sie, ob sie sowohl bei der Kaisiern als auch dem Senator nicht durchgefallen war.

  • Meine Blicke verfolgen die Sklavin, wie nun hinüber ging, um einen Becher Wasser für meinen Sklaven zu holen. Dass es eigentlich unüblich war, dass ein Sklave hier Wünsche äußerte, überging ich geflissentlich, den immerhin war Muckel übel und ein bisschen Wasser konnte garantiert den Magen besänftigen. Wieder dachte ich flüchtig an ein wenig Ingwer, doch das würde sich hier bestimmt nicht so schnell auftreiben lassen.
    “Ich war der Kaiserin noch nie so nah!“, erklärte ich dann meinem Sklaven und ließ meine Blicke noch einmal wandern. “Aber es wäre nicht schicklich zu ihr hinüber zu gehen, um sie zu begrüßen.“
    Das war es bestimmt nicht, auch wenn es mich doch sehr reizte ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Aber wer war ich schon? Ein Niemand mit einer Tonstrina und jeder Menge Holz.
    “Mir ist wieder übel…,“ raunte Muckel leise und hielt sich den Magen.
    “Also weißt du! Bevor hier was passiert, geh lieber raus!“
    Das letzte worauf ich Lust hatte, war ein Sklave, der in Gegenwart der Kaiserin seinen Mageninhalt erbrach. Und dann auch noch auf die kostbaren Mosaike eines hochherrschaftlichen Hauses.
    Als Iduna zurück kehrte nahm Muckel ihr dankbar den Becher und trank einige hastige Schlucke. Dann hielt er inne, hielt sich noch einmal den Bauch, neigte sich leicht vor, drückte mir den Becher in die Hand und gab Fersengeld. Vorbei an den Praetorianern, vorbei an der Kaiserin und ihren claudischen Gesprächspartnern und hinaus ins Freie, wo er seinem Drängen wohl nachgab.
    Ich seufzte schwer und schaute Iduna an.
    “Mein Sklave ist nicht wohl auf heute,“ erklärte ich schnell und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Dann seufzte ich schwer. “Und das ausgerechnet dann, wenn die Augusta im Raum ist.“ Sehnsüchtig schaute ich zu ihr hinüber, doch ich regte mich keinen Zentimeter.

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    Original von Caius Flavius Scato
    Das der sonst so ruhige und zurückhaltende Menecrates plötzlich so aus sich herauskam um Sassia und Scato zur Verlobung zu gratulieren überraschte den Flavier doch sehr. Bei den Aushandlungen zur Verbindung hatte Scato den älteren Claudier noch als etwas reserviert wahrgenommen doch nun schien diese Haltung ein wenig zu bröckeln, und unter Gleichgesinnten, also Patriziern, ließ Scato mit zunehmendem Weingenuss auch mal eine Regung zu...
    "Ich danke dir Menecrates." sagte Scato während er kurz Sassia anblickte, dann kurz auf den Boden schaute und wieder aufblickte "Ich teile dein Gefühl durchaus." ergänzte er und komplimentierte damit natürlich indirekt Sassia. Es waren diese kleinen versteckten Andeutungen welche wohl den Großteil der Gefühlsregungen für seine Verlobte ausmachen würden da es sich nicht schickte allzu Gefühlsduselig zu sein und Scato auch einfach nicht der Mensch für große Gesten war. Doch der Flavier war sich sicher, dass Sassia klug genug war um zwischen den Zeilen zu lesen.


    Sassia strahlte ihren Großvater an, sein Glückwünsche waren ihr natürlich am wichtigsten. Natürlich war es eine besondere Ehre, dass die Kaiserin ihr persönlich gratuliert hat, was dem ganzen eine besondere Note gab. Aber die Wünsche ihres Großvaters kamen von Herzen und das wusste sie sehr wohl. Sassia war natürlich empathisch genug um die kleinen versteckten Andeutung ihres Verlobten zu erkennen. Sie lächelte also erst ihren Verlobten und dann ihren Großvater an. „Ich danke dir, Großvater. Du weißt, mir deine Wünsche am meisten bedeuten.“ Sagte sie mit einem liebevollen Lächeln. Ja sie sagte ihm damit auch mehr oder minder direkt, dass er der wichtigste Mensch in ihrem Leben ist. Ob dies ihrem Zukünftigen gelingen würde in diese recht großen Fußstapfen zu treten würde die Zeit zeigen.

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    Original von Herius Claudius Menecrates
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    Original von Aurelia Lentidia
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    Serena nickte verstehend, es gab also nicht rein politische Interesse in dieser Ehe. Ungewöhnlich war das schon, aber durchaus vor Vorteil für eine gute Ehe. Obwohl man eine gute Ehe auch führen konnte, die aus rein politischen Motiven heraus geschlossen wurde. So war es bei ihr gewesen und sie hatte gelernt ihren Mann zu mögen. Was am Anfang nur Achtung und Respekt war hat sich inzwischen auch zu einer guten Beziehung entwickelt, die ein festes Fundament der Ehe des Kaiserpaares war. „Nun ich denke mit deinem Wohlwollen und dem Segen der Götter werden die beiden sicher eine gute Ehe führen.“ Sagte sie mit einem warmen Lächeln an den Claudier. Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass dem Claudier es scheinbar wichtig war, dass seine Enkelin keine freud- und lieblose Ehe führte. Was diesen Mann natürlich ehrte.
    Also er ihr nun auch nicht verraten konnte wie seine Gesprächspartnerin hieß blickte sie nun nach den letzten Worten zu der jungen Damen und erwartete natürlich, dass diese sich vorstellte.
    Natürlich überging die Kaiserin die vorherige Reaktion der jungen Frau. Sie kannte diese Reaktion nur zu gut. Stutenbissigkeit. Sie lächelte also, wie eigentlich immer. Nett, freundlich, nichtssagend.
    Eine Aurelia also. Ja es war in letzter Zeit recht ruhig um diese Familie geworden. Bedauerlich, war doch auch diese Familie eine der ältesten hier in Rom. Nun ja wie dem auch sei nun schienen sie ja wieder ein neues Gesicht hier in Rom zu haben. „Aurelia Lentidia ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen.“ Ja diese Begrüßungsfloskeln gegen wohl allen leicht über die Lippen, dann aber wurde die Kaiserin hellhörig. „Du bist eine Großcousine von Aurelia Prisca? Interessant. Deine Großcousine wollte mich zu einer dieser Modeschauen einladen. Leider fand sich wohl noch nicht die zeit eine derartige Feierlichkeit zu organisieren.“ Ja das war wirklich bedauerlich. Aber vielleicht konnte das neue Gesicht der Aurelia ja ihre Großcousine unterstützen. Nun ja das würde wohl die Zeit zeigen. „Ich möchte euch nun auch nicht länger von eurem Gespräch abhalten. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wiedersehen.“ Sagte sie zu der Aurelia und wand sich dem Claudier zu. „Wir sehen uns ja schon bald. Ich freue mich auf die Cena.“
    Sprach und war wandte sich auch schon wieder ab. Ja sie wollte auf derartigen Feierlichkeiten so viele Leute wie möglich kennenlernen. Natürlich kam dadurch der ein oder andere vielleicht zu kurz, aber für tiefer gehenden Gespräche waren derartige Veranstaltungen sowie so nicht der richtige Rahmen.


    Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca
    ....“Und das ausgerechnet dann, wenn die Augusta im Raum ist.“[/color] Sehnsüchtig schaute ich zu ihr hinüber, doch ich regte mich keinen Zentimeter.


    Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass sie beobachtet wurde. Natürlich lagen wohl etliche Augenpaare auf ihr, aber irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl. Sie drehte sich also langsam um ihre eigenen Achse und tatsächlich fing die den sehnsüchtigen Blick eines jungen Mannes auf. So ging sie also langsam auf diesen zu und gab ihrer sie umgebenden Leibgarde zu verstehen, wer das Ziel ihrer Schritte war. So konnten sie entsprechende Maßnahmen – die sie für nötig hielten – einleiten.

  • Ich konnte mir nicht helfen, mein Starren und Staunen nicht unterdrücken. So nah war ich jemandem aus der kaiserlichen Familie noch nie gewesen. Es war wie ein Traum. Dabei bemerkte ich gar nicht, wie sich ein blödes Grinsen in mein Gesicht geschlichen hatte und wie ich den Becher in meiner Hand noch ein wenig fester umkrampfte. Doch was war das? Drehte sie sich etwa herum? Ja doch! Sie tat es. Ich setzte meine Blicke flüchtig auf die Sklavin Iduna, dann wieder auf die Kaiserin, die sich nun anschickte auf mich zu zu kommen. Auf mich? Ich schaute mich um, doch in meiner unmittelbaren Umgebung befand sich niemand, der einer besonderen Aufmerksamkeit würdig war. Sollte sie wirklich mich meinen? Noch immer stand ich stockstarr und nahm instinktiv ein wenig mehr Haltung an. Kam sie wirklich auf mich zu? Ich schluckte schwer und wappnete mich, wobei mein Grinsen immer öliger wurde und ich nun aussehen musste wie ein Schulbub oder gar ein Dummerjahn.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Serena nickte verstehend, es gab also nicht rein politische Interesse in dieser Ehe. Ungewöhnlich war das schon, aber durchaus vor Vorteil für eine gute Ehe. Obwohl man eine gute Ehe auch führen konnte, die aus rein politischen Motiven heraus geschlossen wurde. So war es bei ihr gewesen und sie hatte gelernt ihren Mann zu mögen. Was am Anfang nur Achtung und Respekt war hat sich inzwischen auch zu einer guten Beziehung entwickelt, die ein festes Fundament der Ehe des Kaiserpaares war. „Nun ich denke mit deinem Wohlwollen und dem Segen der Götter werden die beiden sicher eine gute Ehe führen.“


    "Das denke ich auch. Jedoch ist diese Hoffnung nicht die einzige. Eine Vermählung bedeutet nicht gleichzeitig eine Annäherung der beiden Familien, in diesem Fall bestehen aber berechtigte Hoffnungen diesbezüglich." Dieser Ausblick tat Menecrates sichtlich gut.

    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    „Ich möchte euch nun auch nicht länger von eurem Gespräch abhalten. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wiedersehen.“ Sagte sie zu der Aurelia und wand sich dem Claudier zu. „Wir sehen uns ja schon bald. Ich freue mich auf die Cena.“


    "Meine Familie und ich, wir freuen uns auch", erwiderte Menecrates.


    Nachdem die Kaiserin einem neuen Ziel zustrebte, erinnerte sich Menecrates der Aussage seiner Gesprächspartnerin.

    Zitat

    Original von Aurelia Lentidia " Ich bin Aurelia Lentidia, entfernte Cousine des Sextus Aurelius Lupus und Großcousine von Aurelia Prisca."


    Oh ja, Senator Aurelius Lupus war Menecrates bekannt - mehr als ihm lieb war.
    "Aurelius Lupus, der Haruspex?" Der Aurelius, der vor vielen Jahren die Haruspizien in der Villa Claudia abbrach. "Aurelius Lupus, Tribunus Laticlavius in der Secunda?" Er kannte jeweils die Antwort auf seine gestellten Fragen. Immerhin diente Lupus unter ihm - mehr oder weniger konstruktiv.
    Was er nicht erwähnte: Lupus nahm bei jener fragwürdigen Cena, die bereits Gespräch im Senat war, genau gegenüber Menecrates Platz, was besagte, er gehörte und verblieb in der Runde jener, die ...
    Menecrates rief sich zur Ordnung. Viel zu häufig beschäftigte ihn die Vergangenheit. Zumindest heute wollte er loslassen.


    "Deinetwillen hoffe ich, dass die verwandtschaftliche Entfernung zu Lupus groß genug ist", erwiderte er und ärgerte sich im gleichen Moment über die Offenlegung seiner Meinung. "Von Aurelia Prisca habe ich bisher nur Gutes gehört ", fügte er deswegen sofort an. "Wohingegen dein Name mir bislang nicht begegnet ist, was aber vermutlich an meiner Eingebundenheit liegt. Was also habe ich in Bezug auf dich bisher verpasst?" Er lächelte und hoffte, dass das Thema Lupus sich nicht in ihrem Gedächtnis festsetzte.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA


    So ging sie also langsam auf diesen zu und gab ihrer sie umgebenden Leibgarde zu verstehen, wer das Ziel ihrer Schritte war. So konnten sie entsprechende Maßnahmen – die sie für nötig hielten – einleiten.


    Auf den Wunsch der Kaiserin bewegten sich die Prätorianer in Richtung des Mannes, der ihr Ziel sein sollte. Während der Decurio die Augusta als ihr Schatten mit gebührendem Abstand schräg hinter ihr begleitete, gingen zwei seiner Männer voraus, um - ohne große Rempeleien, immerhin waren sie hier nicht auf der Straße und außerdem handelte es sich nicht um den römischen Pöbel sondern hochrangige Gäste des Hauses Flavius - ihr den Weg frei zu machen. Die übrigen Prätorianer blieben in ihrer Ring-Formation um die Augusta. Für einige Gäste waren die lilafarbenen Tunika-Träger sicher gewöhnungsbedürftig, aber wenn man die Kaiserin dabeihaben wollte, musste man sich eben mit den damit verbundenen Umständen arrangieren.


    Als sie bei dem Mann ankamen, ließ Vespa diesen auf ein Zeichen hin von seinen Männern überprüfen - es handelte sich ja nicht um einen Senator. Daraufhin wurde er in den Kreis der Prätorianer gelassen und konnte nun mit der Kaiserin sprechen.

  • Sogleich fühlte ich mich umzingelt von Praetorianern. Dennoch. Mein Grinsen schwand nicht. Ich war Zeit meines Lebens ein flalmmender Vererhrer des Kaisertums. Und uun? Nun war ich ihm näher als jemals zuvor. Wer hätte das gedacht? Einer der Praetorianer kam mir sehr nahe und ich bediente mich der einzigen Waffe, die ich bei mir führte: Meines Lächelns. Sollte es wirklich so sein? Mein Glück war perfekt!

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA


    „Aurelia Lentidia ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen.“ Ja diese Begrüßungsfloskeln gegen wohl allen leicht über die Lippen, dann aber wurde die Kaiserin hellhörig. „Du bist eine Großcousine von Aurelia Prisca? Interessant. Deine Großcousine wollte mich zu einer dieser Modeschauen einladen. Leider fand sich wohl noch nicht die zeit eine derartige Feierlichkeit zu organisieren.“ Ja das war wirklich bedauerlich. Aber vielleicht konnte das neue Gesicht der Aurelia ja ihre Großcousine unterstützen. Nun ja das würde wohl die Zeit zeigen. „Ich möchte euch nun auch nicht länger von eurem Gespräch abhalten. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wiedersehen.“ Sagte sie zu der Aurelia und wand sich dem Claudier zu. „Wir sehen uns ja schon bald. Ich freue mich auf die Cena.“
    Sprach und war wandte sich auch schon wieder ab. Ja sie wollte auf derartigen Feierlichkeiten so viele Leute wie möglich kennenlernen. Natürlich kam dadurch der ein oder andere vielleicht zu kurz, aber für tiefer gehenden Gespräche waren derartige Veranstaltungen sowie so nicht der richtige Rahmen.


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Augusta." entgegnete Lentidia nicht nur im höflichsten Ton sondern auch sehr dankbar, letzteres war natürlich nicht hörbar, aber man spürte auf die kurze Distanz vermutlich die Erleichterung, welche man vielleicht auch ein bisschen ihrem Lächeln entnehmen konnte. Die Erleichterung schlug im Inneren der oft so ambivalenten Aurelia kurz darauf schon wieder in Missgunst um. Jetzt stand die Kaiserin vor dem Senator als ehrbarer Gutmensch da und sie selbst als unterwürfiges Dummchen. Sie hatte allerdings keine Zeit, sich über die Kaiserin und vor allem sich selbst zu ärgern, da diese sie auf ihre Großcousine ansprach. Freundlich nickte die junge Aurelia. "Vermutlich ist sie etwas überfordert, seitdem sie mit Senator Flavius Gracchus liiert ist." wiegelte sie die Kaiserin ab, indem sie ihrer Cousine für sich unmerklich an den Karren fuhr. "Ich werde sie daran erinnern und ihr gerne dabei helfen, Augusta." versuchte sie sich einzuschmeicheln. Das war doch die perfekte Gelegenheit, um wieder in der römischen Gesellschaft Fuß zu fassen - eine Modenschau in der Villa Aurelia! Dass Lentidia bis auf ihre Großcousine kaum jemanden kannte, war völlig egal. Stand nämlich die Augusta auf der Gästeliste, würden sie alle in Scharen kommen. Aber sie würden auf ihren eigenen Schleimspuren ausrutschen - dafür würde Lentidia schon sorgen.
    Als die Kaiserin sich verabschiedete, erwiderte die junge Aurelia ihre Verabschiedung und wurde etwas hellhörig, als sie dem Claudier ihre Vorfreude auf deren bevorstehende Cena eröffnete. Interessant! Damit konnte sie doch bestimmt etwas anfangen, aber in diesem Moment war sie erst einmal froh, die Kaiserin los und mit dem Claudier wieder allein zu sein.


    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    "Aurelius Lupus, der Haruspex?" ... "Aurelius Lupus, Tribunus Laticlavius in der Secunda?" ... "Deinetwillen hoffe ich, dass die verwandtschaftliche Entfernung zu Lupus groß genug ist", erwiderte er und ärgerte sich im gleichen Moment über die Offenlegung seiner Meinung. "Von Aurelia Prisca habe ich bisher nur Gutes gehört ", fügte er deswegen sofort an. "Wohingegen dein Name mir bislang nicht begegnet ist, was aber vermutlich an meiner Eingebundenheit liegt. Was also habe ich in Bezug auf dich bisher verpasst?" Er lächelte und hoffte, dass das Thema Lupus sich nicht in ihrem Gedächtnis festsetzte.


    Dass sie für sich selbst nicht beantworten konnte, ob ihr Cousin Haruspex oder Tribun bei der Legion war, stand symbolisch für die familiäre Entfernung zwischen den beiden. Es war ihr auch völlig gleichgültig. Da sie den Claudier bisher als erfahren, weise und wortgewandt erlebt hatte, handelte es sich sicherlich um rhetorische Fragen, welche Lentidia folglich mit einem nichtssagenden Lächeln und Nicken bestätigte. Was dem Senator aber im Nachgang noch rausrutschte, kam ihr sehr gelegen. Er schien nicht gut auf Lupus zu sprechen zu sein. "Nun, sie ist groß genug, als dass er mich nicht interessiert." erwiderte sie und das sogar ehrlich. Was hatte sie auch schon mit ihm zu tun? Ein kurzes Gespräch, bevor sie die Stadt verlassen musste, das war auch schon alles. Dass jener für ihre Vermählung mit einem Mann patrizischen Standes verantwortlich und sie immer noch unverheiratet war, sprach für sich. "Ja Prisca ist wundervoll... erwiderte sie, völlig unbeachtet der Tatsache, dass sie ihre Cousine vorhin noch vor der Kaiserin bloßgestellt hatte "... leider habe ich sie seit meiner Auszeit auf dem Land nicht mehr gesehen." und das war auch schon die perfekte Überleitung zu seiner nächsten Frage, die zugleich etwas schmeichelhaft war. "Es liegt keineswegs an deiner Eingebundenheit, Senator. In der Zeit des Bürgerkrieges habe ich im Castellum der Legio I bei meinem Großcousin Aurelius Ursus gelebt, da Rom ja von diesem Widerling besetzt war. Wie war noch gleich sein Name?" Oh, Ursus hatte sie vorhin gar nicht erwähnt! Ihre Frage bezüglich des Usurpators war natürlich eine Finesse ihrerseits. Sie hatte geschlussfolgert, dass der Claudier teil des Feldzuges gewesen sein musste, woher sollte er sonst wissen, dass Lupus Tribun in der Legion gewesen ist? Demnach würde er ihr die Antwort sicher geben können. "Nach dem Bürgerkrieg zog ich in der Villa Aurelia ein. Leider konnte ich die Vorzüge der Gesellschaft Roms nur kurz genießen, musste ich mich doch alsbald auf das Landgut meines Vaters zurückziehen. Vermutlich ist mir die hiesige Luft nicht bekommen." dabei verzog sie leicht ihr Gesucht. In den Gärten der Stadt war es ja noch erträglich, aber auf den Straßen war der Gestank kaum auszuhalten! Apropos Gärten, sie musste dringend ihrer Freundin Tiberia Lucia schreiben, dass sie wieder in der Stadt ist! Jetzt wartete sie aber erst einmal gespannt auf die Antwort des Senators. Wobei... irgendetwas fehlte noch. "Ich würde sagen, bislang hast du einiges in Bezug auf mich verpasst." schob sie im leicht neckischem Tonfall nach. Sicherlich war der Senator verheiratet, aber wie Männer eben waren, freuten sie sich doch immer darüber, etwas für ihren Appetit tun zu können. Lentidia hatte jedenfalls ihren Spaß daran.

  • Seine herausgerutschte Aussage ärgerte Menecrates immer noch. Er gehörte nicht zu Tratsch verbreitenden oder lästernden Römern und er wollte auch nicht dazugezählt werden. Aurelius Lupus jedoch hatte sich in vielerlei Hinsicht Mühe gegeben, das Wohlwollen des Claudiers zu riskieren. Alleine wie er mit dessen Enkel Felix umgesprungen war, als der den Sallii beitreten wollte… Da Menecrates nicht wusste, wie es um das persönliche Verhältnis zwischen Lentidia und Lupus stand, rechnete er mit einer pikierten Antwort. Überraschender Weise blieb die aus und Menecrates sah eine Basis für ein weiterführendes Gespräch.


    Zunächst hörte er jedoch Lentidias Bericht zu und horchte gleich zu Beginn auf. Wieder fand sein bis dahin abgelenkter Blick das Gesicht der Aurelia.
    "Aurelius Ursus ist also dein Großcousin", hielt er für sich selbst noch einmal fest. "Ja, die Zeiten, als Vescularius sowohl mein als auch Ursus' Oberfehlshaber war, haben uns wohl alle geprägt", fügte er nachdenklich an. Für Augenblicke hielt ihn die Vergangenheit gefangen. "Ich stand damals im Briefkontakt mit deinem Großcousin. In Germanien kamen nur dürftige Informationen an und ich wollte abklären…" Er stockte. Seine strategischen Pläne, in die er damals Ursus einbeziehen wollte, stellten für Außenstehende kein Gesprächsthema dar. "Naja, das gehört in den militärischen Bereich, nicht hierher." Er lächelte angedeutet und nur mit den Mundwinkeln. "Ursus - ein guter Mann. Ich habe ihn lange nicht gesprochen. Er ist sogar über seine Frau mit meiner Familie verwandt."


    Die Höflichkeit verlangte es, dass sich Menecrates von den Erinnerungen an Ursus löste und wieder Lentidia zuwandte.
    "An der Luftqualität hat sich seither nichts geändert. Da bleibt nur die eigene Vorsorge: Nicht so lange auf den Märkten und dem Forum schlendern und die Unterkunft möglichst weit oben auf den Hügeln wählen", schlug Menecartes mit einem imaginären Augenzwinkern vor.
    Seine eigene Villa erhob sich auf der Hügelkuppe des Mons Esquilinus. Er atmete weitgehend gute Luft - bislang. Die neue Amtszeit würde das verändern.


    "Tja, meine Fantasie reicht im Augenblick nicht aus, um mir auszumalen, was ich bisher verpasst haben könnte." Das Gespräch verlief unterhaltsamer als gedacht. Menecrates erwartete stets wenig von Gesprächen auf solchen Festen. Meist meid er sie sogar. Dass er zur Stange hielt, sagte mehr aus als es schien, auch wenn er überwiegend sachlich blieb und sich nicht von dem neckischen Unterton anstecken ließ.

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    Original von Cnaeus Decimus Casca
    Sogleich fühlte ich mich umzingelt von Praetorianern. Dennoch. Mein Grinsen schwand nicht. Ich war Zeit meines Lebens ein flalmmender Vererhrer des Kaisertums. Und uun? Nun war ich ihm näher als jemals zuvor. Wer hätte das gedacht? Einer der Praetorianer kam mir sehr nahe und ich bediente mich der einzigen Waffe, die ich bei mir führte: Meines Lächelns. Sollte es wirklich so sein? Mein Glück war perfekt!


    Nun das sie sich im Kreise der Prätorianer quer durch den Raum bewegt hatte, stand der junge Mann der so sehnsüchtig in ihre Richtung geblickt hatte, genau vor ihr. Scheinbar jedoch hatte es ihm die Sprache verschlagen. Nun die Kaiserin kannte natürlich derlei Reaktionen. So versuchte sie mit einem Lächeln die Situation zu überspielen. Leider konnte keiner ihrer sie begleitenden Sklaven ihr sagen, wer der junge Mann ist. Sie grübelte wie sie die Unterhaltung beginnen sollte. Normaler weise stellte man sich ja gegenseitig vor. Aber sollte das in ihrem Fall wirklich nötig sein? Der Kaiserin huschte ein fast schon spitzbübisches Lächeln über die Lippen. Warum eigentlich nicht. „Salve, ich bin Veturia Serena. Mit wem habe ich das Vergnügen?“

  • Casca!, wisperte mir eine Stimme in meinem Kopf, wohl in Vertretung meines treuen Leibsklaven Muckel, der sich gerade draußen vor dem Tore in Übelkeit erging, mahnend zu. Sollte ich hier wirklich stehen und starren? Oh ja! Sie war so erhaben, so würdig, so kaiserlich. Und sie hatte jede Menge Begleitschutz dabei, sodass es nun schon reichlich eng um uns wurde. Um uns! Um die Kaiserin und mich! Und es war ihr ein Vergnügen! Am liebsten hätte ich wonnevoll gegluckst, doch wäre ein solches wohl nicht sonderlich schicklich gewesen. Außerdem hätte ich als noch größerer Idiot dagestanden, als ohnehin schon. Nun sag doch etwas! Wieder war es diese Stimme, nur brauchte sie mich nicht weiter drängen, denn die Erhabene hatte schon den Anfang gemacht. Als ob sie sich vorstellen müsste. “Oh, ja, natürlich!“ Beinahe zu meinem Leidwesen stieg noch mehr Freude in mein Gesicht und obendrein verneigte ich mich leicht. “Es ist mir eine Ehre… ich meine eine wirklich sehr große Ehre, dich kennenlernen zu dürfen, Augusta!“ Ohne großes Nachdenken waren mir diese Worte entschlüpft. Hätte ich nachgedacht, so hätte ich bestimmt etwas ganz anderes gesagt. Meinen Namen zum Beispiel.


    Wie schafften es Onkel Livianus und Cousin Serapio nur, sich beinahe tagtäglich mit diesen exorbitant Ranghohen zu unterhalten. “Verzeih mir, Augusta, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Eigentlich hätte ich es ja zuerst...also, bevor du… Ich meine, mein Name ist Casca. Cnaeus Decimus Casca.“ Nun, das würde ihr bestimmt gar nichts sagen. “Ich bin ein Neffe, also ein griechischer Neffe des Senators Marcus Decimus Livianus….“ Sollte ich Serapio auch noch erwähnen? Ich entschied mich überaus spontan dagegen, denn sonst würde mein eigener Name von der Wucht der familiären Größen nur noch mehr eingestampft, als er eh schon war.

  • Ein Decimus also. Ein Neffe von Decimus Livianus. Mnun wusste sie zumindest wo sie den jungen Mann einsortieren konnte. Gut da das geklärt war ging sie nun also erst mal zur üblichen Floskelei über. „Ich bin ebenso erfreut dich kennen zu lernen. Decimus Casca.“ Natürlich kam die Kaiserin nicht umhin zu bemerken, dass der junge Mann recht nervös war. Nun ja sie kannte derlei Reaktionen. Ihr wäre es früher wohl auch nicht anders gegangen, wenn sie plötzlich jemanden aus der kaiserlichen Familie gegenübergestanden hätte. So nahm sie die leichte Verbeugung auch Kommentarlos hin, auch wenn ihr da eigentlich fast schon unangenehm war. Nun aber wollt sie doch ergründen, warum der Mann sie so sehnsüchtig angeschaut hatte. Normalerweise sagten derlei Blicke immer aus, dass die Person die sie sendete ein Anliegen hatte. Da der Mann hier aber wohl viel zu schüchtern war um irgendwas zu sagen frate sie – ganz wie es ihre Art war direkt nach. „Nun Decimus Casca ich kam nicht umhin, deine Blicke zu bemerken.“ Sie wollte sich ein wenig die Füße vertreten und schritt in Richtung des Gartens. So zeigte die es ihrer Leibgarde und damit auch dem Decimus an wohin die Schritte sie lenken würde. Als sie nun etwas abseits des festes war sah sie den jungen Mann an und fragte ganz direkt nach. „Hast du irgendetwas auf dem Herzen? “ Ja sie mochte es nicht, wenn man lange um den heißen Brei redete. Entweder waren die Blicke des Mannes wirklich nur Bewunderung gewesen oder er hatte eben ein direktes Anliegen. Die Kaiserin sah den jungen Mann freundlich fragend an. Es war sicherlich allgemein bekannt, dass die Kaiserin durchaus ein offenes Ort für das Volk hatte.

  • Sie war hocherfreut mich kennen zu lernen. Mich! Das Lächeln in meinem Gesicht wurde noch eine Spur üppiger. Zwar war mir bewusst, dass es gewisse Etikette waren, die sie ein solches sagen ließen, doch es freute mich über die Maßen, diese Worte von ihren Lippen zu vernehmen. Wie schade, dass Muckel gerade draußen war. Staunen würde der! Und ich staunte auch! Sie hatte meine Blicke bemerkt? Hatte ich sie wirklich derartig angestiert? Schamesröte sammelte sich hinter meinen Wangen, doch noch trat sie nicht hervor. In diesem Moment wünschte ich mir wirklich, ich wäre mehr wie Onkel Livianus, so voller Gravitas oder voller strahlender Selbstsicherheit wie Serapio. Oder so eloquent wie Seiana, oder überhaupt gar nicht so wie ich nun einmal war.


    Als ich bemerkte, dass sich die Augusta in Bewegung setzte, folgte ich ihr in Richtung Hortus, von dem bereits eine laue Brise von wohligem Blütendurft kündete. Doch hatte ich kein Auge für das flavische Kleinod, denn ich war gefangen von der Anwesenheit der Veturia Serena und letzten Endes auch von ihrer Frage. Ob ich irgendetwas auf dern Herzen hätte? Dabei staunte ich sowohl über die Direktheit der Frage, als auch über den Umstand, dass sie gestellt wurde. Aber da war einiges. Beginnend mit dem Tod von Scipio und Nelia, über die schlechten Zeiten des Sägewerks und meines Nicht-Vorankommens in Bezug auf den Cultus Deorum, dann noch die Verlassenheitsgefühle und die träge Lethargie, die mich dann und wann befiel. Ja, das war einiges, doch alles in allem konnte ich des nachts noch gut schlafen und es gab eigentlich nichts auf meinem Herzen, was die Kaiserin interessiert hätte. Oder? So stand ich da, runzelte die Stirn, setzte an etwas zu sagen, verwarf die aufkommenden Worte wieder und schwieg noch einen kurzen Moment, ehe ich mich dazu durchrang dann doch etwas preis zu geben. “Nun ja,“ begann ich zunächst etwas stockend. “Ich bin bemüht… oder also quasi recht interessiert am Cultus Deorum. Ich war auch schon mit dem Pontifex pro magistro Manius Flavius Gracchus, der mich ein wenig unter seine Fittiche genommen hat, in einem Tempel um… eine unschöen Sache zu bereinigen...“ Meine Stimme wurde nun ein wenig fester, denn nach wie vor war ich der Meinung, damals gute Arbeit geleistet zu haben, sodass der elende Priester der Gerechtigkeit zugeführt werden konnte. “...Aber das ist ja gar nicht von Belang… Ich fände es nur schön, wenn du, erhabene Augusta, mir deinen Segen auf meinem Weg hin zu einem Priester… geben könntest.“ Die letzten Worte sprach ich mit einiger Inbrunst, auch wenn ich mir sicher war, dass die werte Kaiserin nicht über derartig göttliche Macht verfügte, um wirklichen Segen zu spenden. Aber immerhin verfügte sie über gottgleiche Verbindungen. Oder hatte ich jetzt zu viel gesagt? Zu viel gewagt? Plötzlich fühlte ich mich wie eine Made, die etwas spröde aus einem Apfel hervor lugte.

  • Die Augusta lauschte interessiert den Worten des jungen Mannes. Ihr Gesicht hellte sich sogar noch mehr auf. Es war wohl all gemeinhin bekannt, dass die Kaiserin ein Auge auf die Kulte hatte.
    Also der Mann nun geendete hatte, lächelte die Augusta war und herzlich, als sie ihm ihre Hand auf den Arm legte. „Nun Decimus Casca, du hast nicht nur meinen Segen...“ Sie machte eine Kunstpause. „...sondern du hast natürlich auch meine volle Unterstützung bei deinem Vorhaben.“ Dies war nun der erste Streich, der auf den jungen Mann wirken konnte. Doch die Kaiserin war lange noch nicht fertig. „Ich begrüße es, wenn sich Bürger Roms, gerade wenn sie aus so einer prestigeträchtigen Familie wie deiner entstammen, den Kulten widmen.“ Eine erneute Kunstpause bevor und wohl die Erwartungen des Mannes übertraf. „Wie ich schon sagte, ich werde dich soweit es geht unterstützen und um dir diese Unterstützung auch im vollem Umfang gewähren zu können, möchte ich dir gern anbieten, das ich deine Patronin werde.“ Nun ruhten die Augen der Kaiserin auf dem jungen Mann und sahen ihn erwartungsvoll an.

  • Ich musste schon zugeben, dass ich unter anderem auch mit einer gehörigen Portion Berechnung bei dieser Feierlichkeit erschienen war. Ich hatte erhofft, Manius Flavius Gracchus zu treffen, oder einen seiner Angehörigen. Vielleicht auch die anderen Größen dieser Stadt, doch nun musste ich feststellen, dass alle meine Erwartungen übertroffen worden waren. Ich stand hier, beim flavischen Garten und redete mit der Augusta! Und mehr noch. Ich hatte es gewagt, meinen Herzenswusch zu artikulieren und nun? Nun harrte ich mit roten Wangen und einigem Feuer im Herzen auf Antwort. Wie durchströmte es mich, als mir sie sagte, dass ich ihren Segen hätte. Das hätte ich niemals zu hoffen gewagt. In meinem Inneren löste sich etwas. Vielleicht so etwas wie der gordische Knoten, der bisher alle meine Hoffnungen auf kleinstem Raum gebündelt hatte. Nun löste er sich und es brach hervor. Mit jedem Wort der Kaiserin mehr. War ich immer noch die Made? Ich lauschte gebannt und konnte nicht anders, als meine Hände ineinander zu verkrampfen. Ich hatte ihren Segen, ihre Unterstützung. Ich hatte eine prestigeträchtige Familie, die sich wohl gerade um ein wahrhaftiges Mitglied mehr bereicherte. Im vollem Umfang! Wieder erhob sich die Freude in mit, die sich in eine Glücksen Bahn brechen wollte, doch ich gestatte es nicht. Stattdessen harrte ich und lechzte nach dem letzten Wort meines hochgeborenen Gegenübers. Patronin!


    In mir brach ein Damm und die Fluten stürzen über mein bisher gemartertes Ego. Klient der Kaiserin! Meine Augen weiteten sich und meine Lippen öffneten sich über meine plötzliche Fassungslosigkeit. Doch es war kein Wort, das über sie hervor trat. Es war nur ein “Oh…,“ und dann versagte mir die Stimme. Ich schluckte schwer und konnte es nur schwer unterdrücken, meine Euphorie in Bewegung auszudrücken. “Ich danke dir, Augusta. Für deine Worte und für deine Unterstützung. Das ist alles, was ich mir je… zu erhoffen, zu erträumen, zu fantasieren gewagt habe!“, erklärte ich mit vor Enthusiasmus belegter Stimme. Meine Augen strahlten und ich wuchs körperlich glatt um einen ganzen Meter. Ich fühlte mich wie ein Gladiator in der Arena, dem die Menge zujubelte. Die Massen kreischten und brachten mit ihren vor Hochstimmung trampelnden Füßen den Boden zum erbeben. Nur ruhig, Casca! Nicht gleich pathetisch werden!, raunte mir eine innere Stimme zu.
    Aber es war so fein, so unverhofft, so gigantisch! Ich konnte gar nicht anders. “Gerne werde ich das Angebot annehmen… als dein … Klient werden!“ Mein Herz hüpfte, es trommelte und ich musste gerade aussehen wie ein wonnevoller Welpe, der der Hand seines Herrn entgegen fieberte. Ich war gerührt, ich war erschüttert. Mein Blut pulste in mir. “Ich danke dir, Augusta. Das sind… das ist… ich bin...“ Ich konnte gar nicht aussprechen. “Ich werde meine Karriere verfolgen und nur Ruhm und Ehre für dich, meine Familie und das Imperium bringen… und für die Götter!“ Fast hätte ich sie vergessen, doch nur fast.

  • Die Augusta nickte wohlwollend. „Gut Decimus Casca, dann werden wir uns wohl von nun an wohl des Öfteren begegnen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Damit verabschiedet sie sich dann auch von dem jungen Mann. Sie konnte sich ja schließlich nicht nur mit ausgesuchten Gästen unterhalten. Nicht dass es noch hieß sie würde jemanden bevorzugen. Aber da das viele Stehen nun doch anstrengend wurde, suchte sie sich einen Platz, von welchem aus sie die Gästeschar gut im Blick hatte.

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