Aedil! Die Feierlichkeiten zur Wahl des Flavius Scato

  • War sie nervös? Natürlich war sie das. Die Bekanntgabe der Verlobung war das eine, aber die Bekanntgabe der Verlobung unter den Augen der Kaiserin? Das war ja wohl mal eine ganz andere Geschichte. Ja sie war definitiv nervös. Aber tapfer schluckte sie die Nervosität herunter und trat mit einem Lächeln neben Scato, als er für sie Platz machte. Zum Glück hatte sie ja nur eine stumme Rolle. Nett lächeln während Scato die Neuigkeit bekannt gab. So tat sie nun auch genau diese. Ein besonderes Lächeln erhielt natürlich ihr nun offiziell Verlobter. „Danke" hauchte sie dann auch, als er ihr galanter weise von dem kleinen Podest half.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Als philosophische Lehre würde ich die Militärausbildung für Führungskräfte nicht bezeichnen. Wie du schon richtig angemerkt hast, diente diese Ausbildung den zukünftigen Feldherren. Ich selbst habe alle Examen abgelegt, weswegen ich behaupten kann, es wird weit mehr als philosophiert. Es wird auch nicht ausschließlich frontal unterrichtet, sondern Strategien erarbeitete, in Diskussionen erwogen oder verworfen. Nicht derjenige, der vergangene Kriegszüge auswendig aufsagen kann, besteht, sondern all jene, die ein anspruchsvolles Kolloquium meistern. Heißt: richtige Entscheidungen, passende Truppenbewegung, Kooperation und Absprache mit anderen Heerführern bei einer simulierten Kriegssituation." Naja, Vergangenheit, leider. "Ich wüsste nicht, wie man innerhalb der eigenen Einheit so etwas auch nur annähernd realistisch nachstellen kann. Ich habe bei der Prima Unteroffiziere geschult, aber man rührt dort in der eigenen Suppe. So lässt sich eine Kriegssituation unter Teilnahme verschiedener Einheiten nicht simulieren."


    Menecrates merkte selbst, dass der heutige Abend für diese Unterhaltung nicht geeignet war, daher lenkte er ein. "Aber ich möchte dich nicht mit meinen Ausführungen von netten Kontakten abhalten."


    Manius Minor mühte sich, die Konzentration auf Menecrates gebannt zu halten, während doch zugleich ihn die Insekurität quälte, wie er mit das Betragen Silanas einzuschätzen hatte, da sie doch zum einen betont freundlich sich ihm gegenüber verhielt, ja bisweilen gar Annäherungsversuche ihm gegenüber an den Tag gelegt hatte, zum anderen er jedoch seitens einer derart attraktiven Frau er derartiges nicht ernstzunehmen wagte, da sie doch zweifelsohne ansehnlichere Jünglinge musste präferieren, so ihr Großvater sie nicht zu einer Ehe mit einem wie ihm nötigte. Da Menecrates indessen keine diesbezüglichen Anzeichen offenbarte, blieb der junge Flavius ein wenig ratlos zurück.
    Eine Ratlosigkeit indessen, welche er durch angestrengtes Reflektieren über diesem fernliegende Sujets zu verdrängen versuchte.
    Die Disputationen der Academia erschienen ihm doch nicht ferne liegend von jenen Gesprächsrunden, welche die kriegserfahrenen politischen Freunde seines Vaters bisweilen auf Gastmählern zu halten gepflegt hatten...
    Doch ehe er diesbezüglich eine intelligente Antwort zu formulieren wusste, schweifte sein Blick ab vom Antlitz des alten Claudius hinüber zu seiner Enkelin, deren Mimik er ob seiner Fehlsicht deplorablerweise nicht zu identifizieren wusste, deren Stimme ob ihres Schweigens hingegen nicht zu analysieren war.
    Wieder fixierte er seinen Blick zurück auf Menecrates, welcher jedoch seine Reflexionen beendet hatte und nunmehr ihn aufs Neue freigab, sodass der Blick des ratlosen Jünglings aufs Neue an der hübschen Claudia verharrte.

  • Silana wartete. Es blieb auch nicht viel übrig, da die Männer bei solchen Veranstaltungen erwarteten, dass die Frauen Mäßigung zeigten. Große Worte waren den Männern vorbehalten, wenn auch Silana stets ein verstecktes großes Wort präsentieren konnte. Menecrates sprach und die junge Claudia blickte ihm in die Augen, versuchte zu verstehen, was für ein Mensch er war, wenn er solche Dinge in einem freudigen Anlass anbrachte. Militärische Dinge waren eigentlich nie mit Freude verbunden. Auch ein Studium der Gewalt, wie sie es nennen würde, war offen-gedacht sicherlich nicht freudig, wenngleich notwendig aber mitunter nicht seelisch fördernd. Silana glaubte zwar daran, dass man eine Ratio in allen Dingen anwenden sollte aber ganz frei von einer Bewertung war auch sie nicht. Militärische Dinge waren nichts, worüber man glücklich sprach. Man sollte sie ernst ansprechen. Mit der nötigen Distanz. Immerhin ging es um Gewalt und Gefahren. Silana sah darin kein Glück oder Segen, eher einen Fluch, dem man mit Wissen und Vernunft begegnen musste. Frieden und Gerechtigkeit bauten zwar auf militärische Macht aber auch auf andere größere Säulen, wie Mitgefühl und Verstand. Enttäuscht blickte sie auf den Boden, wich somit gleichsam auch dem Blick des jungen Flavius Minor aus. Umso verwunderte sie, dass keine Antwort aus der Richtung des angeschickten Patriziersohns aufkam. Keine Antwort? Es konnte ein gutes Zeichen sein, dass er überlegte, wie man auf militärische Philosophie reagierte oder war er nur unsicher, ob Silanas Anwesendheit? Silana entschied sich aufzublicken, funkelte verspielt den jungen Mann an, den sie wirklich süß fand, da von ihm keine Gefahr auszugehen schien und er andere Werte zeigte, als der typische römische Mann. Die Frau legte den Kopf schräg zur Seite, blickte ihn mit geöffneten und schönen Augen an und lächelte dann mit geschloßenen Lippen, um ein nicht zu klares Signal zu senden. Sie mochte ihn. Auch, wenn sie dies selbst erst jetzt wirklich begriff. Andersartigkeit war für Silana ein Segen, da sie einerseits leichter Einfluss darauf gewinnen konnte und andererseits keine Gefahr darin verspürte. Die Claudia war erleichtert, dass sie gemeinsam schwiegen. Es war eine gemeinsame Handlung von geteilter Unsicherheit. Schließlich hielt Flavius Scato seine kleine Rede, so dass sich die Schwester umwandte, um Sassia auch im Angesicht beizustehen. Interessiert blickte sie in Richtung des verlobten Paares.

  • Das Gespräch zwischen Livineia, Scato und Marcellus entwickelte sich zunehmend zu einem Gespräch zwischen den beiden Männern. Nichts, das Livineia nun unbedingt mit großer Enttäuschung aufnahm, schließlich war das normal. Sie liebte es zwar im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, kam in Situationen, in denen es normal war, wenn es sich anders entwickelte, auch gut mit weniger Zuwendung zurecht. Artig und wie man es von einer wohlerzogenen römischen Frau erwarten würde, hielt sie sich vornehm zurück und lauschte den Worten von Scato nur, denen sie im Übrigen weitestgehend zustimmte. Sie war ebenfalls nicht der Meinung, dass nun zwangsläufig jeder ins Militär reinschnuppern musste, um ein guter Politiker und noch besserer Römer zu sein. Jeder hatte seine Stärken und jeder sollte seine Stärken ausspielen. Das Leben war zu kurz, um sich mit allzu vielen Dingen zu beschäftigen, die einem nicht so lagen. Ruckzuck konnte so ein Leben vorbei sein, ohja.
    Und genau in diese Kerbe schlug Scato ziemlich erbarmungslos, als er nach Felix fragte. Er hatte an einer schweren Grippe gelitten und war ihr schlussendlich erlegen gewesen. Etwas so banal erscheinendes hatte ihn schlussendlich einfach von der Erde geholt. Sie war nur wegen ihres Bruders vom Landsitz wieder nach Rom zurückgekehrt, um ihn aufmuntern zu können, bis er wieder auf den Beinen stehen würde. Es hatte zu kaum mehr gereicht, als noch zwei Tage an seinem Krankenlager zu sitzen, seine Stirn zu kühlen und ihm beim Sterben zuzusehen. Ein Ereignis, das Livineia schwer geprägt hatte, obschon sie sonst eigentlich eher zu Oberflächlichkeit neigte.


    "Nun..." Ihre Stimme klang ungewöhnlicherweise ein wenig kloßig. Sie räusperte sich und zeigte ein Lächeln um innere Gelassenheit zu demonstrieren, die absolut nicht vorhanden war. Felix... Sie hatte seinen Freund Scato nie kennengelernt, wohl aber von ihm gehört, oberflächlich. Heute wünschte sie sich, ein wenig besser hingehört zu haben. Felix und sie hatten sich eigentlich nahe gestanden, aber sie hatte wohl später nur noch wenig Ohr für ihn aufbringen können und... viel an sich gedacht? Nun, ihr Leiden war nun auch schwer genug gewesen, aber dennoch. Sie traf den Freund ihres Bruders, den sie sogar eigentlich namentlich kannte, und trotzdem hatte sie keinen Zusammenhang herstellen können. Das war schon grob fahrlässig und darüber musste sie unbedingt hinweggehen.


    "... unsere Kapitel waren lange Zeit gemeinsam verfasst worden, erst in der jüngeren Vergangenheit trennten sie sich. Ich muss gestehen, dass bei mir seither recht wenig geschrieben wurde, fehlt doch ein... gewichtiger Protagonist." Die Worte klangen schwerer, als sie hatten werden sollen, aber nun war es nicht mehr zu ändern. Sie musste sich zusammen reißen. Es gelang ihr zwar weitestgehend, aber um zu sehen, dass ihr der Tod ziemlich nahe ging, musste man kein sonderlich großer Menschenkenner sein. "Verzeih, Flavius." Was er verzeihen sollte, erklärte sie erst einmal nicht weiter. Das wusste er vermutlich selbst. "Ich habe dort hinten ein vertrautes Gesicht gesehen, wir sprechen uns sicherlich später noch einmal." Ein weiteres, unverbindliches Lächeln und Livineia strebte dem Ausgang zu, um erst einmal einfach nur ein bisschen Abstand zu gewinnen. Es wäre schön, wenn ihr nun wirklich ein vertrautes Gesicht vor die Füße laufen würde, aber vermutlich würde Fortuna wieder ihr zynisches Gesicht zeigen.

  • Zitat

    Original von Claudia Silana
    Silana wartete. Es blieb auch nicht viel übrig, da die Männer bei solchen Veranstaltungen erwarteten, dass die Frauen Mäßigung zeigten. Große Worte waren den Männern vorbehalten, wenn auch Silana stets ein verstecktes großes Wort präsentieren konnte. Menecrates sprach und die junge Claudia blickte ihm in die Augen, versuchte zu verstehen, was für ein Mensch er war, wenn er solche Dinge in einem freudigen Anlass anbrachte. Militärische Dinge waren eigentlich nie mit Freude verbunden. Auch ein Studium der Gewalt, wie sie es nennen würde, war offen-gedacht sicherlich nicht freudig, wenngleich notwendig aber mitunter nicht seelisch fördernd. Silana glaubte zwar daran, dass man eine Ratio in allen Dingen anwenden sollte aber ganz frei von einer Bewertung war auch sie nicht. Militärische Dinge waren nichts, worüber man glücklich sprach. Man sollte sie ernst ansprechen. Mit der nötigen Distanz. Immerhin ging es um Gewalt und Gefahren. Silana sah darin kein Glück oder Segen, eher einen Fluch, dem man mit Wissen und Vernunft begegnen musste. Frieden und Gerechtigkeit bauten zwar auf militärische Macht aber auch auf andere größere Säulen, wie Mitgefühl und Verstand. Enttäuscht blickte sie auf den Boden, wich somit gleichsam auch dem Blick des jungen Flavius Minor aus. Umso verwunderte sie, dass keine Antwort aus der Richtung des angeschickten Patriziersohns aufkam. Keine Antwort? Es konnte ein gutes Zeichen sein, dass er überlegte, wie man auf militärische Philosophie reagierte oder war er nur unsicher, ob Silanas Anwesendheit? Silana entschied sich aufzublicken, funkelte verspielt den jungen Mann an, den sie wirklich süß fand, da von ihm keine Gefahr auszugehen schien und er andere Werte zeigte, als der typische römische Mann. Die Frau legte den Kopf schräg zur Seite, blickte ihn mit geöffneten und schönen Augen an und lächelte dann mit geschloßenen Lippen, um ein nicht zu klares Signal zu senden. Sie mochte ihn. Auch, wenn sie dies selbst erst jetzt wirklich begriff. Andersartigkeit war für Silana ein Segen, da sie einerseits leichter Einfluss darauf gewinnen konnte und andererseits keine Gefahr darin verspürte. Die Claudia war erleichtert, dass sie gemeinsam schwiegen. Es war eine gemeinsame Handlung von geteilter Unsicherheit. Schließlich hielt Flavius Scato seine kleine Rede, so dass sich die Schwester umwandte, um Sassia auch im Angesicht beizustehen. Interessiert blickte sie in Richtung des verlobten Paares.


    In jenem Augenschlag verstummten die allseitigen Gespräche und Scato erhob die Stimme. Die Worte, die er an die Festgemeinschaft richtete, überraschten den jungen Flavius nicht wenig, da er zwar von dem wechselseitigen Interesse Sassias und seines Vetters Notiz hatte genommen, als er die beiden während der Eröffnung des Ulpianum gemeinsam erblickt hatte, doch ihm nichts hinsichtlich einer geplanten familialen Verbindung der beiden bekannt geworden war. Selbstredend war jene Entscheidung überaus adäquat, da beide noblen Geschlechtern entstammten, von nahezu similärem, heiratsfähigem Alter waren und es insonderheit dem Flavius wohl anstand, zeitnah sich eine Gattin zu nehmen.
    "War dir dies bekannt?"
    , fragte er daher Silana, um jenes unerquickliche Schweigen zu brechen, welches dem Dafürhalten Manius Minors lediglich seine Insekurität offenbarte und damit, so das Mägdlein in der Tat gedachte, ihn zu verspotten, lediglich neue Munition würde liefern.

  • Zitat

    Original von MINERVA


    Minerva hatte eigentlich ganz anderes vor gehabt und wollte sich lediglich am Klatsch und Tratsch der sterblichen ergötzen, welche sich teilweise wohl selbst als Götter sahen die unter sterblichen wandelten.
    Als der hübsche Decimus jedoch ihren Namen erwähnte, huschten ihre Augen und Ohren schnell in Richtung des Mannes, der sich ihr verschreiben wollte.
    Wohlwollend lächelte sie, sollte er ihr Folgen, so würde sie stets ihre schützende Hand über diesen Mann halten.


    Ich spürte einen sachten Hauch um mich herum und einen Moment erschauerte ich. Es war, als wäre jemand über mein Grab gelaufen, auch wenn das natürlich der hahnebüchstene Unsinn war. Dennoch schaute ich mich unsicher um und schenkte dann Muckel einen fragenden Blick. Dieser spürte es offenbar auch, sah sich ebenfalls um und zuckte dann mit den Schultern. Sonderbar. Aber irgendwie fühlte ich mich nun gut. Stumm entsende ich Minerva noch ein Gebet. Vor allem um die Gunst, die Übelkeit von meinem Sklaven zu nehmen, sodass dieser nicht plötzlich etwas tat, was wir beide bereuen würden.
    Im Weiteren folgte ich dann Iduna durch die Villa, welche mir noch gut vertraut war. Auf dem Rückweg noch, hätte ich fast die Ankündigung der Verlobung verpasst. Doch nur fast.
    Mir wurde bei soetwas immer heiß und kalt, denn allmählich wäre es auch für mich an der Zeit, mir eine treue Gattin zu suchen, doch war ich leider auch recht gerne Junggeselle. Also redete ich mir noch ein, dass ich noch drei bis vier Jährchen Zeit hätte und lächelte wie ein Honigkuchenpferd über das fremde Glück. Die Sklavin allerdings sah weniger fröhlich aus. Mich störte dies nicht, jedoch Muckel. Oder?


    "Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?", wisperte er Iduna entgegen und lächelte zuckersüß.


    War das etwa ein Flirtversuch? Besser ich dachte mich da nicht weiter hinein.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Kaum zu Ende gedacht hörte sie auch schon die Anweisung des Vibius. Sie bedachte ihn mit einem lange Blick. Bevor sie ihm zuraunte. „Nicht jeder! Die Senatoren werden auch so vorgelassen.“



    Sim-Off:

    Werte Augusta, die von mir fettgedruckte Hinweis ist keine wörtliche Rede gewesen. Das war wohl von mir etwas missverständlich, da die wörtliche Rede von Vespa auch immer fettgedruckt ist. -.^

  • Die Hektik im Eingangsbereich blieb auch Menecrates nicht verborgen. Er bemerkte, wie der Gastgeber darauf aufmerksam wurde und nachschauen ging. Erklären konnte sich Menecrates die nachfolgend einsetzende Geschäftigkeit der flavischen Sklaven nicht, aber sie beunruhigte ihn auch nicht. Vielleicht hatte sich Scato für die Bekanntgabe der Verlobung ja etwas Ausgefallenes einfallen lassen.
    Menecrates gehörte nicht zu den Größten seiner Zeitgenossen, das schränkte seine Sicht ein. Er konnte im Augenblick noch nicht einmal Sassia und Livineia entdecken. Silana unterhielt sich mit Flavius Minor und Marcellus schien ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Irgendwann würde er noch Scato und Sassia gratulieren wollen, wenn sie wieder sein Gesichtsfeld betraten. Momentan begnügte er sich mit einer Erfrischung, die regelmäßig angeboten wurden.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Die Hektik im Eingangsbereich blieb auch Menecrates nicht verborgen. Er bemerkte, wie der Gastgeber darauf aufmerksam wurde und nachschauen ging. Erklären konnte sich Menecrates die nachfolgend einsetzende Geschäftigkeit der flavischen Sklaven nicht, aber sie beunruhigte ihn auch nicht. Vielleicht hatte sich Scato für die Bekanntgabe der Verlobung ja etwas Ausgefallenes einfallen lassen.
    Menecrates gehörte nicht zu den Größten seiner Zeitgenossen, das schränkte seine Sicht ein. Er konnte im Augenblick noch nicht einmal Sassia und Livineia entdecken. Silana unterhielt sich mit Flavius Minor und Marcellus schien ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Irgendwann würde er noch Scato und Sassia gratulieren wollen, wenn sie wieder sein Gesichtsfeld betraten. Momentan begnügte er sich mit einer Erfrischung, die regelmäßig angeboten wurden.


    Wie schade... Da war ihr der Flavier mit seiner Bekanntgabe zuvor gekommen! Als sie versucht hatte, sich durch die Menge zu seiner vermeintlichen Verlobten durchzuschlagen, hielt er seine 'Eröffnungsrede'. Während sie nämlich mit dem Rücken zu ihm stand, war nämlich die Kaiserin eingetroffen. Lentidia, neugierig wie sie war, würde sich die Augusta später aus der Nähe genauer betrachten. Ganz nebenbei würde sie natürlich den ein oder anderen Blick auf die Männer in schwarz werfen, wie aufregend! Durch Scatos Rede war die Verlobung mit Claudia Sassia leider öffentlich, das wäre auch zu wiztig gewesen, wenn sie diese Informationen, die ja eigentlich keine war, da sie das ja nur geraten hatte, in der Runde ausgeplaudert hätte... seis' drum!


    Die Aurelia begnügte sich mit verdünnten Wein und kleinen Culinaria, die ihr die Sklaven des Hauses anboten, und beobachtete die Szenerie. Sie war eindeutig zu lange der römischen Gesellschaft fern geblieben. Aber so war das eben, wenn man sich ein hartnäckiges Fieber eingefangen hatte und sich auf dem Landgut der Eltern erholen musste. Während sie ihre Blicke streifen ließ, fiel ihr Interesse auf einen Mann in hohem Alter, der ebenfalls mit einer Erfrischung alleine die Szenerie beobachtete. Gemäß seiner eleganten Kleidung und den Streifen darauf erkannte sie natürlich, dass es sich um einen Senator handeln musste. Da die Aurelia gerade sowieso nur herum stand - was ja als Frau von Stand ein Unding war! - beschloss sie, ihn anzusprechen, auch wenn sein offensichtlich hoher Stand für sie gerade attraktiver war, als der Mann selbst. Außerdem musste sie sich ja wieder präsenter zeigen und hoffte, bald wieder häufiger auf diversen Feierlichkeiten in gutem Hause eingeladen zu werden.


    Von hinten trat Lentidia langsam und unauffällig an ihn heran, bis sie schließlich rechts von ihm zum Stehen kam. "Angestrengt von den Gesprächen, Senator?"

  • Zitat

    Original von Aurelia Lentidia
    Von hinten trat Lentidia langsam und unauffällig an ihn heran, bis sie schließlich rechts von ihm zum Stehen kam. "Angestrengt von den Gesprächen, Senator?"


    Der Abend nahm eine ungeahnte Wendung. Ungeahnt deswegen, weil er von einer Frau angesprochen wurde. Das kam in Menecrates‘ Leben nicht unbedingt oft vor, denn wenn er sich nicht in einem Castellum aufhielt, dann weilte er bei seiner Ehefrau zu Hause. Nach deren Abreise pflegte Menecrates eine unnahbare Aura, sodass sich - außer weiblichen Verwandten - im Grunde keine Frau getraute, ihn freiwillig anzusprechen. Hinzu kam, dass Menecrates seichte Konversation nicht besonders mochte, weil ihm schlicht keine Themen einfielen.
    Wie kam diese junge und attraktive Frau also dazu, in sein kaltes Fahrwasser zu springen?


    Inzwischen stand sie neben ihm und stellte eine Frage, die Menecrates im Normalfall mit nur einem Wort beantwortet hätte: ja oder nein. Die Fragestellung machte es dem Claudier noch schwerer, eine halbwegs nette Antwort zu geben. Ein einziges Wort stellte keine nette Antwort dar.


    Er betrachtete sie und versuchte zu ergründen, ob er sie schon einmal gesehen hatte. Entweder ließ ihn sein Gedächtnis im Stich oder er kannte sie wirklich nicht.
    "Ist das so offensichtlich?", fragte er zurück. Dabei meinte er gar nicht die eigentlich geführten Gespräche, sondern vielmehr den üblichen Feier-Dauerzustand, der sich ulkiger Weise an DIESEM Abend nicht einstellen wollte. Aus diesem Grund entschied er sich für die Wahrheit.
    "Nein, eigentlich stimmt das nicht. Die bisherigen Gespräche waren unterhaltsam, und wie dieses verläuft, muss sich noch zeigen."

  • Die Kaiserin suchte und fand den Senator. Er sprach gerad emit einer jungen ihr unbekannten Frau. Aber inzwischen hatte sich Serena gut in ihre Rolle eingefunden. War sie am Anfang noch schüchtern und zurückhaltend gewesen, nutze sie nun mitunter ihre Stellung aus, so auch in diesem Fall. Sie platze in das Gespräch der beiden. „Ich hoffe ich störe nicht?“ Fragte sie lächelnd, wohl wissender Weise, dass dies verneint werden würde. „Senator Claudius, ich möchte dir gern persönlich zu deinem Wahlerfolg gratulieren. Und natürlich auch zu der neuerlichen Verbindung zum Hause Flavia. Die Braut ist ein direkte Verwandte von dir?“ Ja man musste schließlich fragen, auch die Claudia waren eine Familie mit einem weitverzweigten Stammbaum. "Und möchtest du mir nicht deine entzückende Gesprächspartnerin vorstellen?"

  • Da sie nun mal anwesend war und es sich wohl kaum einer getrauen würde vor ihr dem Paar zu gratulieren, ging die Kaiserin zu dem Paar. „Senator Flavius, du bist doch immer für eine Überraschung gut. Ich gratuliere dir zu deiner hervorragenden Wahl.“ Ja die Kaiserin war was Ehen anging recht konservativ und fand es nur richtig wenn patrizische Familien sich untereinander verbanden. „Ich wünsche euch für die Zukunft alles gute und dass die Götter euch immer gewogen sind.“ Natürlich ging die Kaiserin davon aus, dass dies eine rein politische Ehe war, sie konnte ja nichts von den zarten Gefühlen ahnen die sich hier regten. So wand sie sich nun der Braut zu. „Wir wurden einander noch nicht vorgestellte.“ Nun stellte sie sich wahrscheinlich überflüssiger Weise der jungen Frau vor. „Ich bin Veturia Serena. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen Claudia Sassia. Auch dir möchte ich natürlich die besten Wünsche und den Segen der Götter überbringen. Mögest du deinem Mann immer die Stütze sein, die er braucht und mögen die Götter dich segnen, damit du ihm viele Erben schenken kannst.“ Ja die Kaiserin war konservativ. Eine Frau hatte ihre Rolle. Die war nun mal für ihren Man dazu sein und ihm Erben zu schenken.

  • Die Reaktion des Senators war repräsentativ für sein Alter und seinen Stand. Er strahlte eine gewisse Sicher- und Gelassenheit aus. Seine Antwort fiel relativ kühl aus, allerdings schien er auf Lentidia eingehen zu wollen. Geschickt und redegewandt, was ein Senator eben war, erwiderte er ihre Frage mit einer rhetorischen Gegenfrage. Der jungen Aurelia gefiel das, weshalb sie als Antwort leicht verschmitzt lächelte und kurz nickte. Sogleich schloss er eine sachliche Antwort an, die seinen Gemütszustand ob der Feierlichkeit bzw. den Gesprächen am heutigen Abend beschrieb. Allerdings schloss er mit einer - jedenfalls für Lentidia - kokettierten Antwort, die ihr zugleich aufzeigte, mit wem sie es hier zu tun hatte. Auf der einen Seite gefiel ihr das, auf der anderen Seite verunsicherten seine Worte die sonst so taffe Aurelia, hatte sie sich etwa einen zu großen Fisch ausgesucht? Sie war immerhin aus der Übung, was Gespräche in diesem Kreise angingen... Flavius Scato war im Gegensatz zu dem alten Mann deutlich zugänglicher. Dass der Senator nicht nach ihrem Namen fragte, machte die ganze Sache noch ein Stück weit reizvoller.


    Gerade wollte sie auf seine Antwort eingehen, da wurden sie von einer anderen Frau gestört. Sicht- und durch einen Laut hörbar genervt wandte sich ihr Blick von ihrem Gegenüber ab und richtete sich auf die Frau, die sich gerade zu den beiden gesellt hatte. Als sie diese erblickte, erstarrte sie förmlich, bevor sie alsbald auf höflichste Manier einen kleinen Schritt zurückwich, demütig nach unten sah und hoffte, dass ihr Blick sowie ihr Laut für beide unbemerkt blieb, was aber äußerst unwahrscheinlich war. Es war die Kaiserin! Wie peinlich! Die Aurelia hatte diese Frau noch nie gesehen und zu spät realisiert, dass es sich eben um jene handelte - sie erkannte sie an ihrer Gewandung, denn unter dieser steckte doch einfach nur eine ganz normale Frau. Während die Kaiserin dem Senator - ab jetzt wusste Lentidia auch, dass es sich um einen Claudier handelte, also einen Mann eines höheren Patriziergeschlechts, doppelt peinlich! - zu seinem Wahlerfolg, für den sich die junge Aurelia gerade überhaupt nicht interessierte, gratulierte, überlegte sie innerlich hin und her, was sie nach ihrem Fauxpas nun reagieren sollte. Viel Zeit blieb ihr allerdings nicht, da die Kaiserin den Senator sogar nach ihr fragte. Sie nannte sie 'entzückend', am liebsten wäre die sonst so selbstsichere, freche Lentidia im Erdboden versunken. Der Senator würde sie der Kaiserin gar nicht vorstellen können, er kannte sie ja gar nicht... in diesem Moment merkte sie erst, wie unwichtig und unbekannt sie eigentlich war. Ihr Vater? Ein Taugenichts.. der Draht zu ihrer Cousine Prisca? Sehr dünn... Der Draht zu ihrem entfernten Cousin Senator Lupus? Kaum existent... Verheiratet, also mit einem potentiell erfolgreichen Mann liiert, war sie auch nicht. So langsam entwickelte sich die Unsicherheit zu Frust und Wut, den sie nach außen hin aber nicht zeigte, was ihr aufgesetztes Lächeln verbarg. Sie vertraute in diesem Moment einfach auf das Redegeschick des Claudiers und hoffte, dass er sie, wohlwissend ob ihres Fauxpas, aus der Bredouille zog.

  • "Meine Studien endeten kurz vor dem Bürgerkrieg. Die Wirren des Krieges verhinderten jedoch eine Rückkehr nach Roma, weshalb ich noch einige Zeit in Achaia verweilte bis sich der Nebel des Krieges gelegt hatte." entgegnete Scato auf die Frage des Claudius Marcellus. Man konnte schon sagen, dass er einer der wenigen war die vom Bürgerkrieg kaum betroffen wurden während er das anschließend entstehende neue Gefüge nach dem Kaiserwechsel recht gut genutzt hatte.
    Er blickte kurz zu Livineia bevor er Felix ansprach, doch scheinbar überwog die Trauer bei den Erinnerungen die Freude und Scato trat unwissend in ein Fettnäpfchen. Während sich die Claudia umgehend entschuldigte und sich zurückzog, änderte der Claudier umgehend seine Haltung und Scato, oftmals zwar kühl wie ein Eisblock, konnte förmlich spüren wie sämtlicher Optimismus aus den Körpern der Claudier wich...
    Etwas unsicher ob der Stimmung entschloss sich Scato für den geordneten Rückzug. Auch wenn die Claudia bereits weg war, entschuldigte sich der Senator bei Marcellus..
    "Nun ich denke ich... Nun ja... Es war mir ein Vergnügen Claudius, wir sehen uns sicher noch häufiger." sagte Scato und riss die Reißleine, umgehend suchte er sich eine Gruppe anderer Gäste und begann ein seichtes Gespräch.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Da sie nun mal anwesend war und es sich wohl kaum einer getrauen würde vor ihr dem Paar zu gratulieren, ging die Kaiserin zu dem Paar. „Senator Flavius, du bist doch immer für eine Überraschung gut. Ich gratuliere dir zu deiner hervorragenden Wahl.“ Ja die Kaiserin war was Ehen anging recht konservativ und fand es nur richtig wenn patrizische Familien sich untereinander verbanden. „Ich wünsche euch für die Zukunft alles gute und dass die Götter euch immer gewogen sind.“ Natürlich ging die Kaiserin davon aus, dass dies eine rein politische Ehe war, sie konnte ja nichts von den zarten Gefühlen ahnen die sich hier regten. So wand sie sich nun der Braut zu. „Wir wurden einander noch nicht vorgestellte.“ Nun stellte sie sich wahrscheinlich überflüssiger Weise der jungen Frau vor. „Ich bin Veturia Serena. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen Claudia Sassia. Auch dir möchte ich natürlich die besten Wünsche und den Segen der Götter überbringen. Mögest du deinem Mann immer die Stütze sein, die er braucht und mögen die Götter dich segnen, damit du ihm viele Erben schenken kannst.“ Ja die Kaiserin war konservativ. Eine Frau hatte ihre Rolle. Die war nun mal für ihren Man dazu sein und ihm Erben zu schenken.


    Die Prätorianer wirkten bisweilen etwas bedrohlich, doch Scato bemühte sich diese Burschen auszublenden und sich auf die Kaiserin zu konzentrieren. Er war sichtlich geehrt ob der warmen Worte der Augusta, hatte jedoch natürlich auch seinen eigenen Stand vor Augen und wusste wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hatte...
    "Ich danke dir Augusta. Es wäre uns natürlich eine Ehre wenn du und deine Familie bei unserer Hochzeit beiwohnen werden. Ich denke, das die Verbindung der Claudier mit den Flaviern allen Patriziern in Rom ein Zeichen der Einheit sein wird." antwortete er die üblichen Phrasen während er sich bereits wie ein souveräner Ehemann neben Sassia positionierte um Einheit zwischen den beiden darzustellen.
    Als sich die Kaiserin dann an Sassia wandte, hielt Scato sich jedoch naturgemäß zurück, hoffte jedoch inständig das auch Sassia die richtigen Worte finden würde. Doch er glaubte fest an die Qualität der claudischen Ausbildung.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Die Kaiserin suchte und fand den Senator. Er sprach gerad emit einer jungen ihr unbekannten Frau. Aber inzwischen hatte sich Serena gut in ihre Rolle eingefunden. War sie am Anfang noch schüchtern und zurückhaltend gewesen, nutze sie nun mitunter ihre Stellung aus, so auch in diesem Fall. Sie platze in das Gespräch der beiden. „Ich hoffe ich störe nicht?“ Fragte sie lächelnd, wohl wissender Weise, dass dies verneint werden würde. „Senator Claudius, ich möchte dir gern persönlich zu deinem Wahlerfolg gratulieren. Und natürlich auch zu der neuerlichen Verbindung zum Hause Flavia. Die Braut ist ein direkte Verwandte von dir?“ Ja man musste schließlich fragen, auch die Claudia waren eine Familie mit einem weitverzweigten Stammbaum. "Und möchtest du mir nicht deine entzückende Gesprächspartnerin vorstellen?"


    Zitat

    Original von Aurelia Lentidia
    [...]Gerade wollte sie auf seine Antwort eingehen, da wurden sie von einer anderen Frau gestört. Sicht- und durch einen Laut hörbar genervt wandte sich ihr Blick von ihrem Gegenüber ab und richtete sich auf die Frau, die sich gerade zu den beiden gesellt hatte. Als sie diese erblickte, erstarrte sie förmlich, bevor sie alsbald auf höflichste Manier einen kleinen Schritt zurückwich, demütig nach unten sah und hoffte, dass ihr Blick sowie ihr Laut für beide unbemerkt blieb, was aber äußerst unwahrscheinlich war. Es war die Kaiserin! Wie peinlich! [...]


    Menecrates‘ Sicht musste eine bessere gewesen sein, denn er erkannte rechtzeitig die Kaiserin. Die Reaktion seiner Gesprächspartnerin verriet anderes. Ihm blieb jedoch keine Zeit, sich über deren unerwartete Reaktion Gedanken zu machen, denn ihm wurde zum Wahlsieg gratuliert.


    Er lächelte zurück und sagte: "Verehrte Augusta, vielen Dank!" Er realisierte, dass ihm zum ersten Mal eine Kaiserin gratuliert hatte und wertete es als Auszeichnung. Musste er erst so alt werden, um dies zu erleben? So schnell er sich die Frage stellte, so schnell beantwortete er sie sich auch: ja. Erst nach einem langen Lebensweg lässt sich der Charakter eines Menschen deutlich erkennen. Ein kurzer Lebensweg ist weniger aussagefähig und noch weniger sind es Worte oder Behauptungen. Worte mussten erst bewiesen oder in Taten umgesetzt werden.


    Menecrates realisierte weiterhin, dass er die überaus freundliche und natürliche Art der Kaiserin sehr mochte. Seine beiden Ehefrauen gehörten zu einem anderen Schlag Frau. Sicherlich, sie besaßen auch reizvolle Seiten, aber Herzenswärme versprühten sie nicht. Auch die Souveränität, mit der die Kaiserin auftrat, imponierte Menecrates. Einer Frau mit mangelndem Selbstbewusstsein wäre sicherlich der Auftritt bei der Audienz für immer peinlich gewesen. Nicht so die Kaiserin. Er konnte gut verstehen, weswegen sich der Kaiser für sie als Augusta entschieden hatte.
    Die Nachfrage nach Sassia ließ Menecrates erst erkennen, dass seine Enkelin in manchen Punkten ähnlich souverän und warmherzig auftrat. Er lächelte.
    "Die Braut ist meine Enkelin", antwortete er und Stolz schwang in den Worten mit. "Die Verbindung ist ganz in meinem Sinne und das meine ich nicht nur vom Arrangement her, sondern auch auf der menschlichen Ebene, was nicht so häufig vorkommt." Tatsächlich erhoffte er sich sowohl für Sassia als auch für seine Familie ein deutlich wärmeres Verhältnis als bei früheren Verbindungen.


    "Was aber meine reizende Gesprächspartnerin betrifft, muss ich leider passen. Wir sind uns auch eben erst begegnet und konnten uns noch nicht vorstellen. Aber vielleicht verrät sie uns ja ihren Namen." Die Angesprochene hielt den Blick gesenkt und Menecrates wartete gespannt, wie sie sich verhalten würde und wie sie hieß.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    In jenem Augenschlag verstummten die allseitigen Gespräche und Scato erhob die Stimme. Die Worte, die er an die Festgemeinschaft richtete, überraschten den jungen Flavius nicht wenig, da er zwar von dem wechselseitigen Interesse Sassias und seines Vetters Notiz hatte genommen, als er die beiden während der Eröffnung des Ulpianum gemeinsam erblickt hatte, doch ihm nichts hinsichtlich einer geplanten familialen Verbindung der beiden bekannt geworden war. Selbstredend war jene Entscheidung überaus adäquat, da beide noblen Geschlechtern entstammten, von nahezu similärem, heiratsfähigem Alter waren und es insonderheit dem Flavius wohl anstand, zeitnah sich eine Gattin zu nehmen.
    "War dir dies bekannt?"
    , fragte er daher Silana, um jenes unerquickliche Schweigen zu brechen, welches dem Dafürhalten Manius Minors lediglich seine Insekurität offenbarte und damit, so das Mägdlein in der Tat gedachte, ihn zu verspotten, lediglich neue Munition würde liefern.


    Die junge Silana überlegte gespielt, neigte ihren Kopf und nickte dann eifrig in seine Richtung. "Schwestern reden miteinander," gestand sie dem Flavius im koketten Tonfall, nickte abermals, um dann die Verlobten genügsam zu beobachten. Ein bisschen neidisch war sie nun schon, da ihre Schwestern nun den römischen Ruhm ernten konnte. Doch dieser Ruhm war vergänglich und so beabsichtigte die Claudia sich mit dem Hintergrund zu begnügen. Immerhin stand ihr dieser auch besser, da sie mit ihren jovialen Art selten in römische Sittlichkeit passte. Sassia war in dieser Hinsicht deutlich adäquater als sie selbst. Silana musste sich also mit der zweiten Reihe zufrieden geben aber immerhin war es die zweite Reihe unter den Ersten! Sie blinzelte dem Flavius zu, so als ob sie ihn einladen wollte, ihr zu folgen, trotzdessen verweilte sie noch an ihrer Position. Schließlich erschien das Kaiserpaar, welches sie erstaunt und gönnerhaft bestaunte, jedoch keinen Ton sprach. Ihre Augen galten für einen Augenblick der mächtigen Erscheinung. Ihr Großvater übernahm die weitere Gesprächsführung, so dass sich Silana nobel zurückhielt und dem Kaiserpaar nur ein falsches Lächeln schenkte, da sie ihr echtes Lächeln bereits an Flavius Minor verschenkt hatte.

  • Da rutschte der jungen Frau, die nun wirklich mit allem gerechnet und sich auf alles mögliche vorbereitete hatte, doch glatt das Herz in die Tunika. Die Augusta! Die Augusta höchst selbst gratulierte ihr zu ihrer Verlobung. Bona Dea! Ja man konnte im Leben planen, sich vorbereiten... doch dann kam es meist anders als gedacht. Zum Glück war sie eine Frau und so musste ihr Zukünftiger zuerst ran. Was ihr etwas Zeit gab um ihre Sprache wieder zu finden. Sie blieb also zunächst mit gesenkten Blick stehen, bis ihr Verlobter für die Wünsche bedankt hatte.
    Dann hob sie den Blick und schenkte der Augusta ein strahlendes Lächeln. „Werte Augusta, ich bin ebenso hocherfreut, das ich die Ehre habe dich kennenzulernen. Und es ist mir eine Ehre, dass du unserer Verlobung beiwohnst.“ So jetzt schön vorsichtig nicht zu sehr übertreiben. „Ich danke dir für deine herzlichen Wünsche und ich schließe mich meinem Verlobten an, dass es uns eine große Ehre wäre, wenn du und deine Familie bei unserer Hochzeit beiwohnen würdet.“

  • Der Abend war fortgeschritten, als Menecrates den Weg zu Scato und Sassia fand. Er wollte nicht gehen, ohne Glück gewünscht zu haben, obwohl er ja maßgeblich an der Verbindung mitgewirkt hatte.


    "Das Fest ist sehr schön und gut besucht. Ein schöner Rahmen für die Bekanntgabe einer Verlobung. Ich wünsche euch alles Glück der Erde und den Segen der Götter." Große Reden lagen Menecrates nicht. Er legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter und drückte sie. "Ich habe bei euch ein besonders gutes Gefühl." Er lächelte noch einmal.

  • Zitat

    Original von Claudia Silana
    Die junge Silana überlegte gespielt, neigte ihren Kopf und nickte dann eifrig in seine Richtung. "Schwestern reden miteinander," gestand sie dem Flavius im koketten Tonfall, nickte abermals, um dann die Verlobten genügsam zu beobachten. Ein bisschen neidisch war sie nun schon, da ihre Schwestern nun den römischen Ruhm ernten konnte. Doch dieser Ruhm war vergänglich und so beabsichtigte die Claudia sich mit dem Hintergrund zu begnügen. Immerhin stand ihr dieser auch besser, da sie mit ihren jovialen Art selten in römische Sittlichkeit passte. Sassia war in dieser Hinsicht deutlich adäquater als sie selbst. Silana musste sich also mit der zweiten Reihe zufrieden geben aber immerhin war es die zweite Reihe unter den Ersten! Sie blinzelte dem Flavius zu, so als ob sie ihn einladen wollte, ihr zu folgen, trotzdessen verweilte sie noch an ihrer Position. Schließlich erschien das Kaiserpaar, welches sie erstaunt und gönnerhaft bestaunte, jedoch keinen Ton sprach. Ihre Augen galten für einen Augenblick der mächtigen Erscheinung. Ihr Großvater übernahm die weitere Gesprächsführung, so dass sich Silana nobel zurückhielt und dem Kaiserpaar nur ein falsches Lächeln schenkte, da sie ihr echtes Lächeln bereits an Flavius Minor verschenkt hatte.


    Die Reaktion der Claudia irritierte den jungen Flavius aufs Neue, da doch ihr langes Zögern einer derart fundamentalen Frage nicht adäquat erschien, sofern sie nicht die Eheschließung ihrer Schwester als eine Petitesse erachtete, welche einem leichtlich entfiel, was jedoch einem Mädchen, deren similärer Zweck in der familiaren Strategie eine derartige Eheschließung war, nicht zu glauben war. Dessenungeachtet vermochte er auch ihre nebulöse Aussage erst nach kurzem Reflektieren zu decodieren, doch als dies geschehen war, hatte Silana bereits ihre Unterredung mit ihm eingestellt und da er ob seiner Fehlsicht nicht imstande war, das Zwinkern ihres Auges zu identifizieren, argwöhnte er, als sie sich der eingetroffenen Augusta zuwandte, dass sie seiner überdrüssig war geworden und ihm aus diesem Grunde entfleucht war.


    Aus Furcht, angesichts jener Situation zudringlich zu wirken, wenn er ihr in die neue Gesprächszirkel folgte (zumal er bereits mit Claudius Menecrates einige Worte hatte gewechselt), wandte er sich in die diametrale Direktion, murmelte ein genantes
    "Vale!"
    , und tat, als habe soeben er eine vertraute Person erblickt, mit welcher er zu parlieren wünschte, sodass zügigen Schrittes er sich von den fröhlich schwatzenden Claudii distanzierte, um sodann aus dem Blickfeld zu entfleuchen, um in Ruhe jene mysteriöse Episode zu reflektieren.


    So retirierte er sich in den Schatten des Peristyls, wohin der Lärm der Festivität nur gedämpft durch die uralten Mauern und Pforten der Villa drangen, setzte sich auf ein Bänklein und blickte versonnen gen Himmel. Jene Claudia war und blieb ihm ein Mysterium, da sie doch zum einen visuell überaus attraktiv ihm erschien, selbst wenn er dies stets nur von Ferne in voller Pracht zu bewundern vermochte, ja er empfand gar einige Sympathie für sie, wie sie so geistreich im Amphitheatrum Flavium ihm Paroli geboten und seine Debattierlust erweckt hatte, selbst wenn ihn ihre philosophischen Lehren geradehin ängstigten wie die Begegnung mit einem Geiste der eigenen Vergangenheit. Insonderheit jedoch irritierte ihn jede Begegnung mit ihr, betrug sie sich für eine Jungfrau aus noblem Hause bisweilen recht mirakulös, hatte sie soeben gewirkt, als wünsche sie mit ihm zu sprechen und täte es doch nicht, als reue sie ihr albernes Gekicher und sympathisiere zugleich mit jener mädchenhaften Relation, die sie mit der Verlobten Scatos verband.
    Nach langem Spintisieren kam er endlich zu dem Resultat, dass er einem Irrtum musste aufgesessen sein, dass er das Erwünschte in das Reale hatte projiziert und die Claudia lediglich dem Gebot der Höflichkeit war gefolgt, als sie heute mit ihm spärliche Worte gewechselt hatte, was wiederum in ihm ein schales Gefühl von herber Enttäuschung evozierte, welches ihm die Lust an dem Fest seines Vetters gänzlich vergällte. Anstatt also dorthin zurückzukehren ließ er also nach seinem geliebten Patrokolos schicken, aufdass dieser ihm in der Bibliothek des Hauses einige Verse rezitierte.

    Sim-Off:

    Damit ergibt sich ein adäquater Abschluss des jungen Flavius für jene Festivität, ehe er nach Germania sich umzumelden genötigt ist ;)

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