[Ludi Apollinaris] Die Spiele der Aedile

  • Hoffentlich hatte Cerretanus mit seiner Mission Erfolg gehabt. Das hier würde noch eine ganz heiße Nacht nach einem wahnsinnigen Tag geben. Anhand der Rauchsäulen, die jetzt überall auftauchten und die sein Herz weiter sinken ließen, versuchte Maro auszumachen, wohin ungefähr der Aufstand sich bewegte um wenigstens die Chance zu haben, ein paar von dem revoltierenden Mob zu stellen. Gefangene wäre außerordentlich nützlich.


    Maro hatte gerade den Befehl zum Abmarsch gegeben, als ihn Scaeva anrief. Verwirrt sah er den Miles an und war einen kurzen Moment versucht dem Miles für das Infragestellen seiner Befehle einfach unbürokratisch eins mit der flachen Seite überzuziehen und abzumarschieren. Aber das hätte der Moral der kleinen Truppe wohl den letzten Todesstoß versetzt. Also:


    "Sehen, dass nicht noch mehr Menschen zu Schaden kommen, korrekt Miles. Das können wir aber nicht, wenn wir hier herum stehen wie eine beschissene Statue. Hier ist also was wir tun können und vielleicht muss ich mich genauer ausdrücken:
    Wir verlegen an einen Ort, der folgende taktische Parameter aufweist: Der möglichst viele Zugänge zu diesem Ort abdeckt. So verhindern wir außerdem, dass noch mehr Bürger dem Mob in den Weg rennen. Außerdem haben wir dort die Möglichkeit eventuelle Aufrührer, die es genau wissen wollen auf uns zu ziehen und zu binden, so wie es unsere Aufgabe hier ist, Miles. Verzeih mir, Miles, wenn ich dir das jetzt nicht dialektisch auseinandersetze. Wir können nicht alles abdecken, aber wenigstens ein bisschen was. Damit müssen wir uns einstweilen zufrieden geben."


    Kopfschütteld drehte er sich in die Richtung, wo er die meisten Rauchsäulen ausmachte und sah sich nach einem geeigneten Ort für eine Stellung um. Vor dem Theater befand sich ein kleiner Platz wo mehrere Straßen zusammenkamen, die in das Innere des Infernos führten. Hoffentlich waren die Vigiles auf Zack.


    Die Menschenmassen waren hier nicht ganz so dicht wie unmittelbar am und im Theater Außerdem hatte er den Vorteil, dass von dort aus die Straße, auf der die Verstärkung aus der Castra kommen sollte, halbwegs ordentlich einsehbar war, sie sich also mit den Kräften, die die Sache hoffentlich unter Kontrolle kriegen würden.
    "Dort hinten eine lineare Formation errichten so gut es geht, und die Straßen in das Gebiet dort hinten bewachen. Wir brauchen nicht noch mehr Cives in der Richtung. Seid auf eine Attacke gefasst, Milites. Die Verstärkung wird hier bald auftauchen."


    Äußerlich versuchte er die größtmögliche Ruhe auszustrahlen. Das war das beste für seine Mannschaft und die Bürger um sie herum. Doch innerlich kochte er vor Wut. Er würde jeden einzelnen Sklaven mit einem Küchenmesser abstechen, der in seine Reichweite kam. Maro hatte keinen Zweifel, dass darauf auf diesen Aufstand eine größere Ausräucherungsaktion folgen würde. Senat und Administration konnten einen solchen Frevel nicht auf sich sitzen lassen. Dessen mussten sich auch die Angreifer klar sein. Die Gegenmaßnahmen würden brutal und blutig sein. Dieser Aufstand war ledigleich das Ergebnis von blankem, sinnlosen, wahllosem, wiewohl eigentümlich planvollem Hass.


    Mit diesen Gedanken machte Maro sich daran seine Leute in die Stellung zu dirigieren. Eine lineare Formation, so lang, dass sie so viel wie möglich abdecken und lenken konnte aber nicht so schwach, dass sie sofort von Bürgern umgerannt wurde. Auch etwaigen Aufständischen würde er der kleine Cordon eine ordentliche Zeit standhalten. Dann sah Maro sich nach der Verstärkung um. Bald ging es hoffentlich auf die Jagd.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca


    Nein, dort hätten wir wirklich keine Chance und die Gefahr war dort sicherlich größer als auf den Rängen. “Muckel! Sei wachsam, damit uns hier niemand von hinten oder der Seite ermeuchelt!“, sprach ich dann meine Sorge aus. Was für ein Durcheinander. Ich konnte schon gar nicht mehr klar denken. Meine Hände legte ich auf den Knauf meines Stockes, während ich versuchte möglichst stoisch auszusehen.


    Pina nickte, ja das Bein von Casca machte ihr auch sorgen. Nicht nur die Anstrengung nein auch die Aufregung würden, das Bein zu sehr belasten. „Ach die habe ich auf einem Empfang oder war es ein Besuch, kennen gelernt. “ Grübelnd schaute sie sich unschuldig die Umgebung an. Pina hatte das Gefühl es wäre besser nicht näher auf Varia einzugehen, denn selbst sie fand die Art wie diese sich eben hier fortbewegt hatte schon etwas merkwürdig und dazu noch ihre Aufmachung. Es lag ihr aber fern Varia irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.
    Mit einem Kennerblick schaute Pina sich dann um. „Also einen guten Überblick haben wir hier schon und niedergetrampelt wie an den Ausgängen werden wir auch nicht. Jetzt fehlen nur noch zwei Sachen um eine noch bessere Position zu bekommen. Wir sollten sehen, dass unser Rücken geschützt ist und wir bewaffnet sind. Nur für den Fall eines Falles“, fügte sie schnell beschwichtigend hinzu. „Rückendeckung gibt es an einer Wand aber Waffen? Ach gut du hast ja deinen Stock, jetzt braucht nur noch Muckel etwas, ja und ich selber auch denke ich.“ Wie gut sind doch Kriegsspiele in der Kindheit, dachte Pina dann selbstzufrieden. Wenn sie das Gequietsche und Gekreische der anderen Frauen hörte, konnte sie sich nur zu ihrer Disziplin beglückwünschen.

  • Flora könnte es nicht fassen um sie herum tobte das pure Chaos.
    Männer schrien nach Soldaten,Frauen nach ihren Männern.
    Sie war froh erstmal weit weg von dem Tumult zu sein,so hat sie sich ihre ersten Spiele in Rom wahrlich nicht vor gestellt,hoffentlich ging es ihren Sklaven und der Claudia gut.
    Ob sie wohl schon vermisst wurde?
    Sie vergewisserte sich ob ihr Dolch an Ort und Stelle war.
    Wehe ihr kam einer zu nahe,ohja sie wusste damit um zu gehen,wenn sie es auch nicht zugab,
    so etwas gehörte sich schließlich nicht für eine Dame
    irgendwie würde sie ex mit einem verletzten Knöchel schon schaffen

  • "OPTIO. OPTIO" Cerretanus kämpfte sich durch die Gasse und brüllte nach seinem Vorgesetzten. Als sich ein Unbekannter von der Seite näherte und in dessen Hand etwas aufblitze, holte der Furier aus und schlug mit dem Knüppel zu. Rasch stieg der Tiro über den Bewusstlosen und drang weiter vor.


    "Optio. Tribun Petronius ist angekommen. Er hat ene Cohorte dabei und es werden weitere in Kürze erwartet." Er deutete dabei in dei Richtung aus der er selbst gekommen war und kustete kurz.

  • Als sie sich näherten, wurde das Gedränge immer enger und Lucius' Tier musste manchem Niedergetrampelten ausweichen. Natürlich versuchten die Milites in der zweiten Reihe, Verletzten aufzuhelfen - wer aber nicht von selbst wegkam, wurde einfach liegen gelassen. So kamen sie immer näher und das Amphitheater kam in Sichtweite.


    hatte der Tribun endlich die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Lage zu machen: Das Amphitheater lag direkt vor ihnen, davor ein kleiner Platz, der überfüllt mit Menschen war. Daneben türmten sich bereits Insulae auf und ganz oben konnte man die Schützen entdecken, von denen der Tiro berichtet hatte. Von dort aus nahmen sie scheinbar wahllos die Menschenmenge unter Beschuss, die sich auf dem Platz drängte. Zwei Straßen weiter brannte eine Insula bereits - es waren Zustände, die an einen Krieg erinnerten!
    Der Petronier versuchte durchzuatmen, um seine Nervosität unter Kontrolle zu bekommen - das hier war etwas anderes als die armseligen Piraten, die er auf See bekämpft hatte, oder die quasi wehrlosen Randalierer auf den Fremdenmärkten in Alexandria! Hier war ganz offensichtlich ein "Feldherr" am Werk gewesen, der seine Einheiten strategisch postiert und gezielt ein Inferno entzündet hatte.


    Trotzdem - es sah nicht so aus, als wären es wirklich viele Gegner. Und inmitten des Trubels war auch schon ein Trupp Urbaner zu sehen, die offensichtlich bereits gefechtsbereit waren und in Richtung eines der Gebäude zogen, die von Feinden besetzt waren. Das größte Problem war also die Massenpanik und die Brände - sicherlich rückten die Vigiles längst aus, aber es konnte nicht schaden, sie zu unterstützen:
    "Centuria I kümmert sich um die Brände auf der rechten Seite, Centuria II auf der linken! Die nächste Castra Vigilum ist..."
    Lucius musste einen Augenblick überlegen. In den letzten Tagen hatte er sich den Stadtplan Roms einzuprägen versucht - aber es waren einfach ziemlich viele Daten gewesen!
    "Castra Vigilum III, denke ich! Ihr seid für den Schutz der Vigiles zuständig! Melder!"
    Er sah sich um und ein flinker Soldat kam herbei.
    "Zurück zur Castra Praetoria! Alle Einheiten müssen gefechtsbereit ausrücken! Wir müssen die Lage hier wieder unter Kontrolle bringen!"
    Der Melder machte sich auf die Socken und der Tribun konnte weiter überlegen. Er hatte momentan sechs Centuriae zur Verfügung, davon hatte er bereits zwei für die Brände abgestellt. Hohe Priorität hatte jetzt die Ausschaltung der Schützen und die Sicherung der Zuschauer, die wie die Irren durch die Gegend rannten und sich gegenseitig tottrampelten - wieder einmal ein Beweis für die Irrationalität des Menschen!


    Er brauchte einen Punkt, von wo aus er alles überblicken konnte - am besten das Amphitheater selbst, das ja offensichtlich das Zentrum des Anschlags war! Dort waren außerdem möglicherweise wichtige Persönlichkeiten eingeschlossen - der Kaiser zwar nicht, sonst hätte er das logischerweise längst erfahren - die es herauszugeleiten galt. Also entschied der Petronier kurzerhand:
    "Centuria III und IV gehen gegen die Schützen vor! Häuser stürmen, rauf auf die Dächer und alle abschlachten, die sich in den Weg stellen!"
    Wer sein Schwert gegen Rom erhob, der musste mit Strafe rechnen!
    "Aber auf die Zivilbevölkerung aufpassen!"
    fügte er noch an - nicht dass es zu noch mehr Blutbad kam, als es ohnehin schon war.
    "V und VI bilden jeweils eine Testudo und besetzen das Amphitheater. Ich werde dorthin mitgehen und das Kommando führen!"
    Er schwang sich vom Pferd und gab es seinem Adjutanten. Sicherheitshalber würde er mit unter die Testudo gehen - nicht dass sich ein Pfeil zu ihm verirrte!


    So wurden die Befehle umgesetzt, die Centurionen brüllten Kommandos und die Kohorte löste sich auf. Der Tribun schlüpfte unter die sich bildende Schildkröte und bewegte sich in dieser langsam auf das Amphitheater zu.

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  • Menecrates spürte, wie sich eine schmale Hand in seine schob. Er blickte zur Seite und nickte Silana aufmunternd zu, bevor er ihre Hand fest umschloss. Die Liktoren bahnten den Weg, sie mussten nur hinterherlaufen. Im Augenwinkel gewahrte er, dass Silana jemand mitzog. Ein erneuter kurzer Blick zur Seite, während er sich mühte, den Liktoren zu folgen, ließ ihn Aurelia erkennen. Er wusste, er kannte sie von irgendwoher, aber das spielte im Moment keine Rolle. Sie gehörte zu dem Klientel, dass er zu beschützen gedachte und nicht zu irgendwelchen Angreifern.
    Sie trafen auf eine Menschentraube und die Flucht kam ins Stocken. Er musste nicht nach einer freien Gasse suchen, das übernahmen andere, also vergewisserte er sich, ob alle beisammen waren.


    "Sassia?!" Menecrates bemerkte mit Schrecken, dass er Sassia nicht auf Anhieb orten konnte. Er blickte sich suchend um. Sein letztes Bild zeigte sie umringt von Sklaven, die Scato zu ihr führte. Als wäre das Chaos nicht schon groß genug, hatte sich Silana von ihm unbemerkt wieder entfernt. Ihr Hinweis, warum war ihm entgangen. Jetzt sah er sie aufgeregt mit einer Fremden sprechen.
    "Silana, wir müssen weiter!“ Ob er wollte oder nicht, Nachfolgende drängten von hinten und schoben die Gruppen um den Senator weiter. "Nicht ohne meine Enkelkinder", befahl er. In Hektik verfiel er nicht, auch verlor er nicht die Übersicht, aber vom Mob durch die Gegend schieben, ließ er sich ebenfalls nicht gefallen. Das lief seinen eigenen Plänen entgegen.
    Die kräftigen Leibwächter und Liktoren stemmten sich gegen die drängende Masse. Die anderen versuchten, Sassia und Silana einen Zugang zur claudischen Gruppe zu verschaffen. Die Aurelia hing noch immer an Silans Hand. Wenigstens diese beiden wurden nicht getrennt.

  • Wie ein Kapitän der auf seinem sinkenden Schiff stand betrachtete Scato eisern, wie die Menschenmassen zu den Ausgängen strömten und dicke Trauben bildeten, während die Urbaner (es waren überraschend viele überraschend schnell aufgeschlagen, ein gutes Zeichen) enge Linien um den Ort zogen.
    Der Flavier wusste zwar noch immer nicht so genau was hier gerade los war, aber seine Spiele endeten wesentlich abrupter als er sich das vorgestellt hatte.
    Ein langes Seufzen war für die Menschen zu hören, die noch einigermaßen nahe bei ihm standen, und der Flavier beschloss der Sache hier und jetzt auf den Grund zu gehen.
    Mit seinen eiskalten Augen suchte er den nächstbesten Urbaner der ihm wie ein Offizier erschien und marschierte schnurstracks, zumindest so gut es in diesem Getümmel ging, auf ihn zu...
    "Urbaner, was geht hier vor?!" fragte er den Mann mit Nachdruck, auch wenn er nach außen nicht aufgeregt oder verärgert wirkte.

  • Wie von Octavius Maro geplant nahmen die Männer nun die Stellung ein und hielten nun die Menschen davon ab in diese Richtung weiter zu strömen. Die Gasse führte an der Wand des Theaters vorbei und wies einige NIschen auf. Ein guter Platz um sich zu verstecken dachte sich Cerretanus und ließ seinen Blick über die Nischen schweifen die von seiner Stellung aus sichtbar waren. Plötzlich bemerkte er eine schwache Bewegung. Ein Fuß rutschte aus einer Nische und wurde sichtbar. Vom Schuhwerk her dürfte es sich um eien Frau handeln....also war hier keine Gefahr sichtbar....aber es konnte eine Verletzte oder gar Tote sein die in der Nische lag.



    "Optio....da drüben in der Nische bewegt sich etwas. Ich vermute eine Frau.....Bitte um Erlaubnis nachsehen zu dürfen" Cerretanus verließ nicht einfach so die Formation. Es wäre ein Verstoß gegen einen Befehl gewesen wie auch die Gefährdung der Formation.

  • Das Eintreffen der Verstärkung wirkte wie ein kühler Regenschauer an einem Schwühlen Sommernachmittag. Maro nickte. Immerhin liefen sie nun nicht mehr Gefahr von einer wütenden Sklavenhorde überrannt zu werden. Von allen Seiten strömten nun die Urbaner auf das "Schlachtfeld", begannen mit dem Ausräuchern und sicherten die Gegend ab.


    Sie versuchten so gut es ging die panischen Bürger, die immer noch in hoher Zahl umeinander rannten, aus der Schusslinie herauszudirigieren. Das war gar nicht so einfach.


    Jedefalls war auch Cerretanus wieder bei der Einheit. Und bat nun darum die Formation verlassen zu dürfen. Es schien, dass die Mannschaften heute irgendwie zu ungewöhnlicher Selbstständigkeit motiviert wurden. Erst wollte Scaeva mit ihm die Befehle ausdiskutieren und jetzt wollte sich Cerretanus auf Alleingänge begeben. Ein wahrlich wahnsinniger Tag. Aber Cerretanus hatte erfolgreich die Cohortes alarmiert. Wahrscheinlich waren ihm die Götter heute besonders gut gesonnen. Der Optio atmete hörbar ein und aus.


    "Willst dir wohl ne Corona Quaercea verdienen, Tiro, was? Dann vorwärts, sieh nach. Aber beschwer dich nicht bei mir, wenn dein Arsch niedergetrampelt wird. Der Rest: Reihe schließen."


    Kopfschüttelnd drehte sich der Optio zum restlichen Geschehen, nur um sich Angesicht zu Angesicht mit niemand anderem als dem Curulischen Ädilen Flavius Scato selbst, der ihn Frage was eigentlich los war, zu finden. "Und ich dachte, ich hätte einen scheiß Tag", dachte der Optio bei sich. Der Tag wurde von Moment zu Moment bizarrer.


    Zackig grüßte Maro den Magistrat und begann so gut es ihm möglich war zu erläutern, was er mitbekommen hatte und was sich zur Zeit entwickelte.


    "Ave Aedile, ich bin Optio Marcus Octavius Maro. Die Feindlage stellt sich folgendermaßen dar: Es scheint, der Aufruhr bei deinen Spielen war nur das initiale Moment eines Sklavenaufstandes von erheblichem Ausmaß. Vieles deutet darauf hin, dass die heutigen Vorkommnisse mit generalstabsmäßiger Gründlichkeit vorbereitet und durchgeführt wurden. Indiz dafür ist, dass sich Sklaven bewaffnet und an strategisch günstigen Stellen aufgestellt haben und mit Fernkampfwaffen auf die Bürger eingewirkt haben und bereits Momente später Brandstiftungen und wahrscheinlich weiteres Verbrechen in der ganzen Stadt begangen wurden."


    Die Rauchsäulen waren nicht zu übersehen. Jemand würde für dieeses Chaos blechen müssen.


    "Was die eigenen Kräfte und Maßnahmen angeht: Tribun Petronius Crispus eilt mit einer Kohorte der Cohortes Urbanae gerade zum Entsatz und hat soweit wir dies hier erkennen können bereits Maßnahmen zur Bekämpfung der feindlichen Kräfte, sowie zur Sicherung des gefährdeten Bereichs um die Stätte der Spiele angeordnet.


    Zur Stunde ist es noch nicht möglich das ganze Ausmaß des Aufstandes und seiner Folgen zu ermessen. Es werden womöglich langwierige Kampfeinsätze in vielen Teilen der Stadt notwendig werden. Meine Einheit sichert zur Zeit diesen Bereich und wartet auf weitere Befehle."


    Damit endete der Optio seinen kurzen Bericht, gespannt, wie der Ädil reagieren würde.

  • Flora knöchel schmerzte mittlerweile beinah unerträglich, so dass sie sich kurz setzte um diesen zu entlasten.
    Als sie jedoch hinter sich ein leises Geräusch hörte war sie sofort auf den Beinen.
    Zog ihren Dolch und war bereit sich dem potenziellen Angreifer zu stellen und ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Sollte derjenige nur sehen was Rom für tapfere und mutige Frauen hatte.
    Vergessen waren für den Moment die Schmerzen und die Angst.

  • | Centurio Avidius Severus
    Severus hatte die ganze Sache genauso unerwartet getroffen wie alle seine Kameraden - er hatte sich noch geärgert Bereitschaft zu haben und nicht selbst zu den Spielen zu können und deshalb eine Runde mit seinem Optio gewürfelt. Jetzt stand er doch vor dem Amphitheater und es gab Kämpfe - aber anders als erwartet!


    Als der Tribun die Befehle ausgab, salutierte er zur Bestätigung und wandte sich an seine Männer von der Centuria III.
    "Männer! Wir schnappen uns die Kerle von der Insula da drüben!"
    rief er der linken Flanke der Eberkopf-Formation zu, die sich sowieso gerade auflöste. Er würde sie schnell sammeln müssen, damit sie sich nicht in den drängenden Menschenmassen verteilten!
    Also winkte er den Signifer zu sich und rief
    "Mir nach!"


    Dann stürmte seine Truppe zu der ersten Insula, von der es auch schon gar keine Pfeile mehr regnete. Leider waren sie jetzt aber auch so nah an dem Haus, dass sie nicht mehr sehen konnten, wo die Gegner auf dem Dach sich befanden - es blieb nur der Sturm!
    "Contubernium I und IV gehen hier rein!"
    entschied er - wenn er sich recht erinnerte, waren es maximal ein Dutzend Schützen auf dem Dach gewesen, sodass er nicht mit seiner ganzen Einheit hineinstürmen musste. Er wies auf das nächste Haus, von wo ebenfalls geschossen worden war.
    "Optio, nimm dir Contubernium II und V, dort drüben!"
    Das dritte Haus auf seiner Straßenseite blieb dann noch übrig:
    "Tesserarius, mit Contubernium III und VI dort stürmen! Der Rest sichert die Straße!"
    Damit waren alle Männer verteilt. Severus selbst würde den Trupp für dieses Haus anführen. Also rissen sie die Tür auf und stürmten in den Innenhof, der eher ruhig da lag. Als sie nach oben blickten, entdeckten sie aber plötzlich einige Gestalten im achten Stockwerk - schätzungsweise.
    Der Centurio deutete wieder auf sie und feuerte seine Männer an:
    "Da sind sie! Schnappt sie euch!"
    Sofort rannten die Milites zur Treppe - scheinbar hatten die Terroristen sich zurückziehen wollen. Nun würden sie das Haus allerdings nicht lebend verlassen - sie hatten wohl nicht bedacht, dass man von so einem Hochhaus auch wieder herunterkommen musste, wenn man fliehen wollte!
    "Schilde nach außen!"
    rief Severus noch seinen Männern hinterher, als er sah, dass die Schützen sich nun erinnerten, dass sie Bögen dabei hatten und oben auf der Galerie herumliefen, um die Soldaten auf den Galerien weiter unten unter Beschuss nehmen zu können.




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  • Zitat


    "Willst dir wohl ne Corona Quaercea verdienen, Tiro, was? Dann vorwärts, sieh nach. Aber beschwer dich nicht bei mir, wenn dein Arsch niedergetrampelt wird. Der Rest: Reihe schließen."


    Cerretanus nickte und saltutierte. " Keine Sorge, Optio. Mein knochiger Arsch wird schon heil bleiben. Wenn dann werden sich die anderen daran verletzen"


    Der Furier begann nun die wenigen Meter bis zu jener nische vorzudringen. Knapp davor hielt er inne und hob den Knüppel in seiner Hand. "Hier ist Furius Cerretanus, Cohors Urbanae. Gib dich zu erkennen" Langsam schob er sich vor, sein Schild knapp unters Kinn hochgezogen und den Arm mit dem Knüppel erhoben.

  • Flora stürzte mit der Geschmeidigkeit einer Wildkatze hervor um sich auf den Angreifer zu stürzen
    Da kann ja jeder kommen und behaupten er gehöre zum Militär,so einfach konnte man sie nicht überzeugen.
    Hoch erhobenen Hauptes und mit funkelnden Augen ,,Athene gib mir deinen Mut und deine Stärke,du sollst sehen wie mutig und tapfer römische Frauen sind"zückte ihren Dolch und wollte den potenziellen Angreifer attackieren um im selben moment den Dolch zu senken als sie erkannte wer vor ihr stand.
    ,,Verzeiht,ich hielt euch für einen Angreifer" lächelte sie etwas verlegen und schob sich eine Strähne hinter ihr Ohr.
    ,,Bei Athene,das war vielleicht peinlich, beinah hätte sie ihre Rettung attackiert,hoffentlich nahm ihr das der junge Mann nicht übel.
    Eine leichte Röte überzog ihre Wangen,der junge Mann gefiel ihr,er war mutig und sah auch nicht schlecht aus und mit der entsprechenden Kleidung könnte er sogar hübsch sein.
    Auch wenn noch keinen hohen Rang im Militär bekleiden konnte,was anhand seiner Uniform zu sehen war
    ,,Ich bin Octavia Flora,die Enkeltochter des Consulars Cicero Octavius Anton
    Sie ließ den Dolch endgültig sinken von ihm ging keine Gefahr aus,so hoffte sie.
    Außerdem sollte er ruhig wissen wen er vor sich hatte,kein junges Ding mit der er um sinken konnte wie er wollte,sie war immerhin eine Senatoren Tochter.
    Aufmerksam beobachtete sie die Reaktion ihres Gegenübers.


    Doch merkte sie jetzt wo alle Spannung von ihr abfiel,auch wieder ihren schmerzenden Knöchel
    Sie verzog kaum merklich das Gesicht
    Sie wollte sich nichts anmerken lassen.
    ,,Nun mein unbekannter Retter,gewährt ihr mir Schutz,,
    Sie wollte auf ihn zugehen als sie strauchelte.

  • Viele Worte hatte er nie gemacht. Auf Varia's Frage nickte er nur. Es war alles erledigt. Das gelegte Feuer zeigte seine Wirkung. " Crachus ist tot. " sagte er dann doch. " Der Drecksack, der Media fast totgeschlagen hat." als Erklärung. Skrupel kamen keine auf. Sein Gewissen war rein. Gewalt gegen Gewalt. Für ihn war es kein Mord, für ihn war es die Bestrafung eines Übeltäters.


    " Sie werden uns wie wilde Tiere jagen. Ich brauche was besseres als den Knüppel." Dracon hatte die Legionäre gesehen, die vor der Arena aufgetaucht waren. Ein Knüppel konnte da nichts ausrichten. Ein Gladius wäre das richtige. Als ehemaliger Gladiator kannte Dracon sich bestens damit aus.

  • Auch wenn furius mit allem gerechnet hatte wich er einen Schritt zurück und hob den Arm um dem Angreifer nun ordentlich zu verdreschen. Doch wie sein Gegenüber sah er rechtzeitig dass es eine Frau war. Und eine Frau niederknüppeln war net so das seine. Zumindest nicht in diesem Sinne ^^.....


    Er ließ den Arm sinken und ebenso den Schild.
    "Dafür ist keine Zeit. Nettigkeiten können wir später klären. Jetzt ist es dringender von hier wegzukommen." antwortete der Tiro knapp und stützte die Frau.
    Jetzt aber war es irgendwie problematisch. Wohin sollte er nun mit der Octavierin....Dort war alles verstopft durch die Gäste des Theaters. Da waren die Urbaner die versuchten Kotrolle zu gewinnen und die Leute abzuhalten wie die Hühner durcheinander zu laufen. Aber Cerrentanus entschied sich nun dafür dass er zurück zur Linie ging. Da war der Optio und der wusste sicher was dann mit der Frau geschehen soll. Ausserdem war dies sicherer als sie dann irgendwo erneut in der Gasse abzustellen und dort allein zu lassen.

  • Mit der jungen Octavierin erreichte er nun wieder seine Stellung und wies die junge Frau an sich an der Hauswand auszuruhen.


    "Optio." Cerretanus drängte sich zu seinen Vorgesetzten durch und erläuterte kurz dass er eine Ocatvierin eingesammelt hätte und diese nun hinter ihnen verweilte.


    "Sie dürfte sich den Knöcheln gebrochen haben daher war ein Transfer in ein sicheres Gebiet nicht möglich. Sie ruht sich gerade da hinten aus." Kurz wartete der Furier und nahm dann wieder seinen Platz in der Linie ein um das zu tun wofür er da war.

  • Flora war dann doch etwas veduzt,so schroff behandelt zu werden aber er hatte ja Recht,sie mussten weg egal wie.
    Allerdings glaubte sie nicht das ihr Knöchel gleich gebrochen war, sie hoffte es zumindest.
    ,,Na großartig,jetzt schleifte er sie auch noch mit zu den Legionären und zu ihrem Verwandten,
    der wird sich freuen,auch noch mit einer Frau in diesen Chaos belastet zu werden"
    dachte sie als sie merkte wohin sie liefen.
    ,,Lasst mich los,ich bin nur umgeknickt,ich kann selbst laufen"
    Fuhr sie ihn erbost an euer Optio wird sich freuen in dem Chaos noch mit meiner Frau belastet zu werden,auch wenn diese Frau mit ihm verwandt ist, denkt ihr eigentlich nach?
    Oh ja Flora war wütend,stinkenwütend was sollte sie mitten ihm geschehen?
    Aber der junge Legionär hörte wie viele seiner Gattung nicht auf Frauen und so ließ sie ihn gewähren
    ,,Männer" dachte sie und wartete auf die Dinge die da kommen.
    Sie setzte sich an die Wand,ihr Kleid war eh beschmutzt.
    Kurz entschlossen rieß sie ein Stück vom unteren Saum ab.
    ,,Gut das es so lang ist" dachte sie sarkastisch und Verband mit diesem ihren Knöchel, sie war keine Medica aber für den Moment würde es genügen.
    Nicht das sie noch auf die glorreiche Idee kamen sie zu tragen.
    ,,Oh ihr Götter,was für ein Tag,hasst ihr mich heute so"?
    Und eine kleine gemeine Stimme in ihrem Inneren flüsterte das es noch lange nicht vorbei war.

  • Natürlich reagierte der Optio auf seinen Einwand ungehalten, doch er hatte auch gar nichts anderes erwartet. Flüchtig schweifte sein Blick wieder über die Dächer. Die Schützen schienen verschwunden zu sein. Zumindest schossen sie keine Pfeile mehr ab. Doch die Rauchsäulen warne noch da. Häuser brannten und es war nur zu hoffen, dass das Feuer nicht um sich greifen würde. Sonst würde Rom brennen wie ein Haufen Zunder. Nun beeilte Scaeva sich, den Schild noch immer erhoben und mit dem Schwert in der Hand. Es würde wohl nicht zu ändern sein, dass sie nun versuchen würde, die Straßen zu blockieren. Dieselben Straßen, welche die Menschen zur Flücht nutzen wollten? Immer mehr strömten nun aus der Arena heraus und versuchten so schnell wie möglich in eine vermeindliche Sicherheit zu gelangen. Er konnte sich auch gut vorstellen, dass es einige nun schier nach Hause treiben würde, das sie sehen wollten, ob es vielleicht ihr Heim war, was brannte. Die Rauchsäulen ließen sich ja immerhin nicht verbergen. Wie sollten sie nur diese Massen aufhalten?


    Gemeinsam mit den anderen erreichte Scaeva den befohlenen Ort und bezog Aufstellung. Nun sollten sie also die Flüchtenden aufhalten und sich gleichzeitig gegen eine Attacke wappnen. Scaeva atmete tief durch und ließ das mulmige Gefühl, welches ihn beschleichen wollte nicht die Oberhand gewinnen. Das alles hier sah sehr organisiert aus und bestimmt waren es die gleichen Täter, welche die bereits hundertfach wahllos in der Stadt gemordet hatten und obendrein ihre Aufrufe auf die Wände gebracht hatten. Natürlich! Das Heer der Sklaven sollte erwachen und nun war es geschehen. Eine Katastrophe, die alle nicht hatten anrollen sehen. “Verdammt!“, zischte Scaeva durch seine zusammengebissenen Zähne und machte sich bereit, die ersten, die sie erreichten abzuweisen, was gar nicht so einfach war. Wieder linste er zu den Dächern empor und er konnte nur hoffen, dass der Beschuss nicht wieder log ging. Sie würden fallen wie hingeworfene Strohsäcke.


    Zum Glück kam aber schon die Verstärkung, welche sich wohl unter den Befehlen des neuen Tribuns verteilte. Bei der Reihe, in welcher Scaeva stand, scherte nun der Tiro Cerretanus aus, während alle anderen ihre Mühe hatten, den Ansturm aus dem Amphitheater unter Kontrolle zu bringen. Was tat er da? Näheres konnte Scaeva nicht erkennen, denn seine Aufmerksamkeit war schnell wieder bei seiner Aufgabe. Doch so viel wie er gesehen hatte, war die Frau, der Cerretanus half nicht lebensgefährlich verletzt und war bisher mehr oder weniger mit dem Schrecken davon gekommen. Andere hatte es schlimmer erwischt. Sie lagen tot auf dem Pflaster, waren erstochen oder von Pfeilen getroffen wurden, wenn man sie nicht gerade niedergetrampelt hatte. Die Täter allerdings waren bestimmt schon über alle Berge, wenn man nicht Glück hatte und auf den Dächern doch noch einen dieser Verbrecher erwischte. Scaeva schätzte diese Chance nicht hoch ein, doch wer konnte es schon wissen? Inzwischen strömten immer mehr Flüchtende, die wohl mitbkommen hatten, dass der Beschuss aufgehört hatte, gegen sie an und es brauchte schon die ganze Kraft, um standhaft zu bleiben.

  • Zitat

    Original von Quintilia Pina
    Pina nickte, ja das Bein von Casca machte ihr auch sorgen. Nicht nur die Anstrengung nein auch die Aufregung würden, das Bein zu sehr belasten. „Ach die habe ich auf einem Empfang oder war es ein Besuch, kennen gelernt. “ Grübelnd schaute sie sich unschuldig die Umgebung an. Pina hatte das Gefühl es wäre besser nicht näher auf Varia einzugehen, denn selbst sie fand die Art wie diese sich eben hier fortbewegt hatte schon etwas merkwürdig und dazu noch ihre Aufmachung. Es lag ihr aber fern Varia irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.
    Mit einem Kennerblick schaute Pina sich dann um. „Also einen guten Überblick haben wir hier schon und niedergetrampelt wie an den Ausgängen werden wir auch nicht. Jetzt fehlen nur noch zwei Sachen um eine noch bessere Position zu bekommen. Wir sollten sehen, dass unser Rücken geschützt ist und wir bewaffnet sind. Nur für den Fall eines Falles“, fügte sie schnell beschwichtigend hinzu. „Rückendeckung gibt es an einer Wand aber Waffen? Ach gut du hast ja deinen Stock, jetzt braucht nur noch Muckel etwas, ja und ich selber auch denke ich.“ Wie gut sind doch Kriegsspiele in der Kindheit, dachte Pina dann selbstzufrieden. Wenn sie das Gequietsche und Gekreische der anderen Frauen hörte, konnte sie sich nur zu ihrer Disziplin beglückwünschen.


    Inzwischen waren wir die Einzigen, die wohl auf ihrem Platz saßen. Alle waren auf den Beinen und ich musste bald feststellen, dass jene, die noch vor uns gesessen hatten, schon längst weg waren. Etwas skeptisch schaute ich mich nun um, hin zu den Ausgängen. Offenbar ging es dort nun ein wenig voran und die Menschen kamen endlich auf die Straßen. Dennoch widerstrebte es mir, nun zu gehen. Ich ließ meine Blicke schweifen, welche sogleich wieder von der Wand in den Bann gezogen wurde. Ich meinte mich zu erinnern, derartiges auch schon mal in der Nähe meiner Tonstrina gelesen zu haben. Ein Sklavenaufstand war das Letzte, was Rom gebrauchen konnte und irgendwie fühlte ich mich doch nun wieder an den Bürgerkrieg erinnert, obwohl ich diesen eigentlich hatten verdrängen wollen. Ein bewaffneter Mopp hatte vor unseer Tür gebrüllt und lauthals Fleisch gefordert. Danach hatte man die Türe aufgebrochen und unser Heim geplündert. Furchtbar! Hoffentlich waren unsere Sklaven, einschließlich Quix und Ulcus nicht darin verwickelt. Das wäre schrecklich!
    Mir grauste, doch es würde wohl nichts nützen. Also lauschte ich auf Pinas Vorschlag. “Nur womit sollen wir uns bewaffnen?“ Ich äugte in die Arena hinunter. Die Gladiatoren waren auch schon weg. “Ich habe ein kleines Messer dabei!“, sagte Muckel nun und zog in der Tat etwas hervor, womit man in der Culina wohl das Obst schnitt.
    “Das ist besser als nichts!“, erklärte ich aus der Not heraus. “Also los! Wir gehen langsam hinauf, mit dem Rücken an der Wand. Muckel wird uns folgen und uns zur Not verteidigen. Schau nur, das Gedränge lichtet sich langsam aber sicher. Wir werden unter den Letzten hinaus gehen und dann sehen, dass wir in Sicherheit kommen. Am besten in die Casa Decima.“ Immerhin wollte ich wissen, ob sie noch stand, oder ob unsere Sklaven sie schon in Brand gesteckt hatten. Ich erhob mich und machte mich daran, die Stufen empor zu steigen und dann weiter hin zu tun, wie es der Plan war. Ich wollte Pina einfach nur sicher hier raus und wieder in die Gesellschaft ihrer Tante bringen. Natürlich wollte ich auch selbst in Sicherheit sein. Dann schaute ich zurück. Im Rücken hatten wir nun niemanden mehr.

  • Ich ließ die Fäuste sinken und holte tief Luft. Es war vorbei, die Menschenmassen auf den Treppen waren verschwunden. Jetzt kam der Augenblick, den ich hasste. Es war wie nach einer Schlacht, die Toten wurden gezählt, die Verletzten mussten versorgt werden. Der ältere Mann, den der Mob niedergetrampelt hatte lag tot auf der Treppe. Die Gesichtszüge waren durch das viele Blut kaum erkennbar. Als ob er unter die Hufe einer Büffelherde geraten war. Es blieb nur eins zu tun. Ich bedeckte sein Gesicht mit einem Teil seiner Toga. Was für ein sinnloser Tod. Von der Treppe tauchte ich in das Halbdunkel der Gänge ein. Hier sah es nicht besser aus. Verletzte kauerten oder lagen an den Wänden. Vereinzelt liefen Frauen und Männer an mir vorbei, Namen rufend. Sie suchten scheinbar Verwandte oder Bekannte. Ein gellender Schrei, eine Frau brach weinend bei einem Mann zusammen, der halb sitzend mit dem Oberkörper an der Wand lehnte. Solche Szenen wiederholten sich dutzende Male bis ich die äußeren Treppen erreicht hatte. Ein Blick nach unten und mir wurde klar, dass an den Ausgängen und auf dem Vorplatz noch viel zu viele Menschen waren. Irgendwie musste ich aber sehen, dass ich zurück zur Casa kam. Ein Versuch sich durchzudrängen wäre sinnlos, also warten. Wie hasste ich es warten zu müssen. Die Zeit floss dann noch zäher dahin als sie es sonst tat wenn man nichts zu tun hatte. Ich blieb am Absatz stehen und sah durch den Bogen nach draußen. Rauchsäulen über den Häuser bedeuteten nichts gutes. Da steckte ein kluges Köpfchen dahinter.
    Aber Moment, da gab es noch ein anderes kluges Köpfchen. Im Hafen hatte mir ein alter Nautae, seines Zeichens Schreiber in einem der Officien der Praefectur, geflüstert, dass der Subpraefect nach Rom zur CU abkommandiert worden war. Oh, das wird ein böses Erwachen für die, die Rom versuchen ins Chaos zu stürzen.

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