Wahrscheinlich war es doch keine gute Idee gewesen in diese Gasse vorzudringen, wenn ich nun Massas Gesichtsausdruck einchließlich seiner Worte richtig deutete. Auch war es bestimmt kein guter Ort und keine gute Zeit, um Bekanntschaften zu schließen. Ich seufzte leise und schaute dann zum Platz hinüber zu dem es nun zurück gehen sollte. In meinen Gedanken stand auch immer noch diese Varia, von der ich gar nicht wusste, wer das sein sollte. Nur offenbar hatte sie etwas mit dieser ganzen Sache hier zu tun. Pinas Unbehagen konnte ich nur allzu gut verstehen. Ein ein wenig mulmigen Gefühl beschlich nun auch mich und verstärkte den Schrecken ob unseres Beinahe- Ablebens noch. Eigentlich war ich ganz froh, dass Massa nun die Führung übernahm. Schnell erreichten wir die Soldaten auf dem Platz und deren Vorgesetzten sprach Masse nun an. Dann allerdings stutzte ich flüchtig. Was sollte es bedeuten, dass er nun Tribun bei der Legio II Germanica sein sollte. Er sollte nach Germanien? Meine Augen weiteten sich ein wenig. Davon hatte er ja noch überhaupt gar nichts erzählt. Ich blickte ihn fragend an, doch ich konnte wohl zu diesem Zeitpunkt keine weitere Erklärung erwarten, denn immerhin gab es Wichtigeres zu tun. Der nächste Schock allerdings ließ nicht lange auf sich warten, da brüllte der Tribun der Urbaner auch schon los. Warum das? Ich blickte mich um, ob es irgendwo vielleicht noch Aufständische gab, doch entsetzt musste ich feststellen, dass wir es waren, die nun umringt wurden. Offenbar wurde uns Konspiration vorgeworfen. “Ich konspiriere nicht!“, sagte ich verzweifelt. Und Pina tat das auch nicht. Mein Atem ging nun hastiger, denn in einer solchen Situation war ich noch nie gewesen. Massa unterdessen stellte ich todesmutig vor uns. Ich schaute zu Muckel und war irgendwie nun doch froh, dass er das Obstmesser nicht mehr hatte. Am Ende hätten sie ihm doch noch vorgeworfen, dass er vielleicht einer aus dieser entsetzlichen Bande war.
Dann lauschte ich Massas Worten und nickte in einer Tour. Letztendlich sagte ich dann bestimmt: “Genau! Wir wären fast gestorben!“
[Ludi Apollinaris] Die Spiele der Aedile
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Was denkt sich dieser Massa eigentlich? Treibt uns vor sich her wie eine Gänseschar, rebellierte es in Pina. 'Pina sieh nach vorn. Konzentriere dich auf die Männer da', äffte sie ihn in Gedanken nach. Bin ich ein Kleinkind? Was wollte aber machte der wachte tatsächlich mit Argusaugen über ihre kleine Gruppe. Wenn er nicht der Bruder von Casca gewesen wäre, dann...schon waren sie da. Eigentlich hätte sie jetzt zufrieden sein müssen, sie die doch eigentlich auf das Militär schwor, war nun im Schutze der Cohortis Urbanear. OH was dieser Massa war ein ehemaliger Nauarchus, zukünftiger Tribun der Legio II und bei ihm war der Tribun der CU?
Verwundert hörte Pina die Reaktion, des Tribun auf Massas Erscheinen. Toll der freut sich ja wirklich uns helfen zu dürfen, wenn das so weiter geht schicken die uns noch zurück in den Ludi. Ihr Blick fing ein, wie der Speculator etwas in dem praetorianischen Tribun zuflüsterte. Nein hier ist es nicht gut, ich will hier weg. Pina hatte die Nase voll, eigentlich müsste sie sich beschützt fühlen in dieser noblen Männergesellschaft, doch das in Sicherheit Gefühl kam nicht in ihr auf.
Sie hörte das „angetreten!" "Umstellen!“ Gebrüll und wartete voller Interesse darauf was nun umstellt werden sollte. Dann blaffte dieser Kerl sie doch wirklich an. Verwundert schaute sie von Casca zu Massa, wie einer von den beiden konspirierte, aber mit wem?
Massas Redeansatz wurde schnöde unterbrochen aber dann, dann war er der Mann der Stunde, stellte sich schützend vor sie und Casca und redete und redete, gab alles um die anderen zu überzeugen. Plötzlich war Varia im Gespräch. Empört hob sie die Hand, als Zeichen, dass sie etwas einzuwenden hätte, denn das ging nun gar nicht, sagte der denen doch Varia wäre eine Rädelsführerin der Aufständischen. Mehr noch, der riet ihr doch wirklich Varia etwas an zu hängen und er würde sie beschützen. Pah zu beschützen, das sah sie ja nun, umzingelt von von Deppen, die ihr etwas anhängen wollten anstatt Täter zu fangen. Varia hatte doch nichts gemacht, außer uns vor den Aufständischen beschützt.
Erleichtert hörte sie aus dem Munde von Casca “Ich konspiriere nicht!“ und gleich darauf, “Genau! Wir wären fast gestorben!“.
„Richtig, ganz genau, wenn sie nicht gewesen wäre", fügte Pina gleich darauf hinzu. "Varia beschützte uns, wir hatten doch schon fast das Messer an unserer Kehle, als Varia hinzu kam und unsere Angreifer vertrieb. Mehr hat sie doch nicht gemacht. Ohne sie wären wir nicht mehr am Leben.“ Der letzte Satz kam mahnend, flehend über ihre Lippen, sie sollten Varia einfach in Ruhe lassen. -
Flora stützte sich auf ihrem Retter.
Und dank ihm kam sie zwar humpelnd aber dennoch zügig voran.
Sie spürte die Nervosität von den Soldaten und ihrem Cousin.
Sie hatte auch Angst aber ihr Stolz war dann doch stärker, immer wieder sah sie sich nervös um.
Es schienen kaum noch Menschen auf den Straßen zu sein und wenn sie welche sah liefen diese schreiend durcheinander oder weg
Überall sah man Rauchwolken, sie hoffte nur das es denen die sie mochte gut ging.
Und ohne es zu wollen oder zu merken kullerte eine Träne ihre Wangen hinunter.
Ihn diesem Moment kam sie sich unglaublich einsam vor.
Troz der vielen Soldaten.
Warum musste so etwas gerade jetzt passieren.
Sie hatte bereits gesehen was in so einer Situation geschehen konnte.
Damals hatte sie gute Freunde verloren, diese wurden regelrecht hingemetztelt.
Oft war sie in dieser Zeit zitternd aufgewacht.
Das Geschehen hier ähnelte dem damaligen, doch dieses mal war sie nicht allein um sie herum waren gut ausgebildete Legionäre und auch ihr CousinTrotzdem erschauderte sie kaum merklich und umschloss den Legionär stärker.
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Zitat
Original von Quintilia Pina
„Richtig, ganz genau, wenn sie nicht gewesen wäre", fügte Pina gleich darauf hinzu. "Varia beschützte uns, wir hatten doch schon fast das Messer an unserer Kehle, als Varia hinzu kam und unsere Angreifer vertrieb. Mehr hat sie doch nicht gemacht. Ohne sie wären wir nicht mehr am Leben.“ Der letzte Satz kam mahnend, flehend über ihre Lippen, sie sollten Varia einfach in Ruhe lassen.
Lucius sah gerade noch lauernd zu dem Prätorianer-Tribun, als er plötzlich von hinten angetippt wurde. Unwillig drehte er sich von der spannenden Szene weg und blickte in das Gesicht eines einfachen Miles.
"Tribun, Centurio Servius braucht dich! Es gibt ein Problem beim Haus des Senators Varinius Cantilianus Graecinus."
Ungläubig sah der Petronier den Melder an.
"Was für ein Problem?"
"Der Senator behindert die Löscharbeiten."
Der Tribun seufzte. Ein Senator, der die Löscharbeiten behinderte - warum konnten wichtige Männer sich nicht so verhalten, dass alle am besten arbeiten konnten? Und natürlich ließ sich so ein aufgeblasener Mann nichts von einem dahergelaufenen Centurio sagen.
Kurz sah er zu der Szenerie zwischen Massa, seinem Anhang und den Prätorianern hin und her. Im Grunde brauchte er hier nichts zu tun - Massa würde dem Schwarzhemd schon Paroli bieten! Und wenn er es recht betrachtete, ging die Sache ihn ja auch eigentlich nichts an. Also nickte er.
"Führe mich hin!"
befahl er dem Melder und murmelte in Richtung des Laetiliers und Massas
"Ich muss kurz weg."
Dann schob er sich durch die Reihen der Garde und folgte mit schnellen Schritten dem Miles in die Gassen Roms, wo ihn der nächste Wahnsinnige an diesem Tag erwartete - heute war scheinbar der Tag der Wahnsinnigen... -
Zitat
Original von Claudia Silana
"Einverstanden," rief Silana lautstark, da sie garantiert gehört werden wollte, wobei die Frau ein wenig braunen Drecksaft in den Mund bekam, welcher über ihre Wange lief. Sie spuckte diesen undamenhaft einfach aus und schien sogar leicht zu erbrechen, da mehr Flüssigkeit aus ihrem Munde kam, als hineingelangt war. Die junge Claudia rang um Beherrschung, als die diesigen Nebel dieses Abgrundes von ihrem Kleid aufstiegen, welches die Farbe zu einem Braun und Schwarz gewechselt hatte. Sie wollte sich nicht ins Gesicht fassen und ließ Marco gewähren, so dass sie mit seiner Hilfe das improvisierte Seil erreichen konnte. Wie er es angedeutet hatte, führte sie seine Empfehlung aus aber auf halbem Wege verließ sie ihre Kraft und der Seilhaltende musste sie das letzte Stück hinaufziehen. Mit erlösten Augen suchte sie das Gesicht ihres Großvaters. Immer wieder tropfen würfelige Reste der Abgrundsubstanz von ihrem Körper und Kleidung hinab zurück in jenen Albtraumabyss, dem sie nur knapp entronnen war; welcher aber auch insgeheim ihr Leben gerettet hatte.
Nachdem Silana ihre Zustimmung gab, wurde sie das erste Stück nach oben bugsiert. Menecrates schaute lieber nicht allzu genau hin, denn ohne das Nähern an durchaus intime Körperstellen ging es nicht. Immerhin hatte Marco vorher gefragt und Silana ihre Zustimmung gegeben. Zugegeben - eine Wahl gab es auch nicht. Das erste schwierige Stück lag hinter ihnen, als Silana nicht mehr auf die helfenden Hände angewiesen war. Sie konnte Marcos Körper selbstständig als Stütze benutzen. Es blieb jedoch nicht aus, dass der Hilfegebende all das abbekam, was vom Rocksaum der über ihm befindlichen Person hinuntertropfte. Es lagen keine normalen Umstände vor, also registrierte das auch niemand.
Menecrates verfolgte vielmehr das Emporklimmen, das in dem Moment ins Stocken kam, als Marco nicht mehr schob. Niemand erwartete von Silana, selbstständig an einem improvisierten Seil hochzuklettern.
Er beugte sich soweit es ging vor und riet: "Gut festhalten!" Er hoffte, die Kräfte seiner Enkelin würden reichen. Viele Personen wuchsen in Gefahrensituationen über sich hinaus, aber Silana konnte auch schon weitgehend entkräftet sein. Der alte Claudier wusste es nicht einzuschätzen. "Zieht!" Sein Befehl hallte bis in den Graben hinein, obwohl er nur die Liktoren neben sich erreichen brauchte. "Aber nicht ruckhaft!" Hauptsache, Silanas Hände rutschten nicht ab, dachte er noch bei sich, als sie schon in seine Nähe kam. Er hielt sich mit einer Hand am Geländer und reckte die andere Silana zu. Sobald er konnte, fasste er ihr Handgelenk und schraubte seine Finger darum. Er wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie abglitt. Über Druckstellen dachte er nicht nach.
Er ließ auch nicht los, als Silana längst über das Geländer geholfen wurde.
"Kind, hast du mir einen Schrecken eingejagt", rutschte es aus ihm heraus - kein Vorwurf, sondern das Lösen von Anspannung. Ungeachtet der unappetitlichen Aufmachung seiner Enkeltochter legte er den Arm um sie, zog sie an seine Seite und drückte ihre Schulter fest.
"Du bleibst jetzt genau so bei mir, bis wir zu Hause sind." Sein freier Arm wies Richtung Ausgang, was das Zeichen für die Liktoren war, für sie den Platz zu schaffen, sodass sie sich in den Strom der Flüchtenden wieder einreihen konnten. -
Zitat
Original von Appius Decimus Massa
Ich stellte mich schützend vor Casca und Pina. „ Tribun, ich bürge für Decimus Casca und Quintilia Pina. Sie haben nichts mit den aufständischen zu tun.“ Casca nie im Leben, bei Pina ? Die Fragen, die ich ihr gestellt hatte waren noch offen. Bis auf den Namen einer Frau, die augenscheinlich mit den Aufständischen zu tun hatte wusste ich nichts genaueres.
„ Mein Name ist Appius Decimus Massa, zukünftiger Tribun der Legio II Germanica. Ich habe lange genug gedient um zu wissen, wem ich trauen kann. Solltest du meine Angaben überprüfen wollen, der Kaiser höchstpersönlich wird dir meine Angaben bestätigen. “ Ruhe bewahren Massa. Mir war nicht wohl. Nur nicht unsicher werden. „ Zu den Fakten. Die beiden, Decimus Casca und Qunitilia Pina wurden von einer marodierenden Horde angegriffen. Bevor schlimmeres eingetreten ist, tauchte ein Frau auf, die von Quintilia Pina als Varia identifiziert wurde. Auf ihren Befehl hin wurden die zwei verschont. Es ist anzunehmen, dass diese Varia eine Rädelsführerin der Aufständischen ist.“ Um einer peinlichen Befragung Pina‘s durch den Tribun zuvor zu kommen, winkte ich sie zu mir. „ Sag ihm, was du über diese Varia weißt. Du brauchst keine Angst zu haben. Casca ist da und ich bin da. Dir wird nichts passieren. Mein Ehrenwort.“ Das meinte ich in vollem Ernst und wenn ich bis zum Kaiser gehen musste. Der Weg war sicher einfacher als , falls der Prätorianer Pina mitnehmen sollte, es Quintilia Valentina beizubringen. An den Tribun gewandt. „Ein paar deiner Männer können uns ja begleiten um sicherzustellen, dass wir nichts mit diesen Aufständischen zu tun haben.“http://www.imperiumromanum.net…galerie/Praetorianer5.jpg Nero Laetilius Blasio
Einer der Männer, stellte sich schützend vor den anderen und die junge Frau, und richtete das Wort an den Tribun, welcher die Augenbrauen hochzog. "Soso, haben sie also nicht?" wiederholte Laetilius fragend, ohne eine Antwort zu erwarten. Natürlich wusste der Tribun, wer dieser Mann war, nachdem er sich vorgestellt hatte, weshalb er diesem erst einmal glauben schenkte. Die Praetorianer waren eben über alle Ernennung, Beförderungen etc. informiert. Daher winkte er Massas Hinweis, sich beim Kaiser vergewissern zu können, mit der Hand ab. Was der angehende Tribun der Legio II Germanica dann zu sagen hatte, war höchst interessant. Vielmehr war es genau das, was Blasio hören wollte. Die angehängte Empfehlung des weiteren Vorgehens, quittierte der Tribun mit einem Blick der so viel sagte wie 'Du trägst kein Schwarz, also hast du hier nichts zu melden'.
"Hört auf den Mann, ihr habt sein Ehrenwort." richtete Blasio dann sein Wort in leicht spöttischem Tonfall an die beiden anderen, welche ihm prompt ziemlich klar in ob ihrer akuten Lage unangemessenem Tonfall zu verstehen gaben, dass sie nicht konspirierten. Mit anti-autoritärem Verhalten hatte es der praetorianische Tribun ja überhaupt nicht. "Schluss damit!" fuhr er die beiden schroff an und schaffte somit eine Zäsur. "Es erscheint mir doch mehr als unwahrscheinlich, dass eine Horde marodierender Aufständischer auf eine Frau hört, die sie nur flüchtig kennen." stellte er unwiderruflich klar, um dann ein letztes Mal, seine Frage zu wiederholen. "Ich habe keine Zeit für diese Mätzchen, also ein letztes Mal, ansonsten lasse ich euch beide abführen und in den Carcer sperren, bis dieser Aufstand hier vorbei ist und wer weiß, wie lange das dauern wird." die Botschaft sollte bei beiden angekommen sein. "Woher kennt ihr diese Frau und wieso hat sie euch beschützt?" Massa schloss er in diese Rechnung nicht mit ein, ihn würde er gegebenenfalls mitnehmen, um nach der Frau zu suchen.
Tribun Petronius hatte Blasio mittlerweile komplett ausgeblendet, zumal wurde dieser 'leider' woanders gebraucht.
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„Wenn du meinst du musst das machen, dann tu dir keinen Zwang an“. Diese Antwort kam ohne lange zu überlegen von Pina. „Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dies dem Verlobten meiner Tante, Faustus Decimus Serapio dem Praefectus Praetorio gefallen wird. Varia war einmal in ihrem Hause zu Besuch. Jetzt frage ich dich was habe diese Tatsachen mit deinem oder eurem Problem zu tun? Und warum du uns hier so anbellst wir sind ehrbare Bürger Roms und keine Straßenlagerer oder sonstiges Gesindel.“ Mit bösen Gesicht auf dem nichts mehr von ihrem sonstigen Lächeln zu erkennen war drehte Pina sich um. „Casca, ich würde gerne so schnell wie möglich zur Casa Quintilia gelangen."
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Genau! Genau! Mehr als unsere Angreifer vertreiben hatte diese Varia nicht gemacht. Jetzt im Nachhinein kam mir dieser Satz von Pina aber ein bisschen merkwürdig vor. Mir hatte es eher den Anschein gemacht, als wäre sie die Anführerin dieser Bande, die uns an die Kehle wollte. Und wie grauselig diese Individuen ausgesehen hatte. Außerdem war diese Varia bemalt gewesen wie eine Wilde, die sie sicherlich auch war. Aber dennoch wollte ich selbst in meinen Gedanken nicht undankbar sein. Ohne sie wären wir jetzt nicht mehr am Leben! Zu dumm nur, dass wir nun durch diese glückliche Fügung in etwas sehr Unglückliches hinein geraten waren, denn der Präatorianer sah nicht so aus, als würde er uns nur einen Funken Glauben schenken oder uns gar in näherer Zukunft vondannen ziehen lassen. Im Gegenteil. Wir wurden übel angefahren und ich war wirklich froh, dass Massa vor mir stand, denn das Wort ‚Carcer‘ klingelte sehr unangenehm in meinen Ohren. Ich sah uns schon schrecklich verhört und verprügelt im Stroh irgendeines rattenverseuchten Bodens liegen. Mein Herz klopfte immer schneller und ich musste unwillkürlich schlucken. Ich hatte gar nichts mit der Sache zu tun. Ebensowenig wie Pina. Nur leider war ich es nicht, der auf die Frage des Prätorianers eine Antwort hätte geben können. Dafür aber Pina. Hilfesuchend blickte ich ihr entgegen und da antwortete sie auch schon.
Nur leider viel zu stürmisch! “Pina!“, zischte ich ihr wieder ein Mal verzweifelt zu. Das konnte sie doch nicht sagen! Nun sah ich bereits ergriffen und über das Pflaster hin zur Castra geschleift. Dennoch musste ich ihr beistehen. Ich streckte mich ein wenig, zog noch einmal tief den Atem ein und wagte dann mit fester Stimme zu sagen: “Mir ist diese Varia nicht bekannt. Wir haben nichts mit der Sache zu tun. Ich bin der Cousin des Praefectus Praetorio Decimus Serapio und ich habe mir noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Ich kenne keine Aufrührer und gehöre ihnen erst recht nicht an!“ Pina hatte sich schon weg gedreht und ich hätte am liebsten dasselbe getan. Der Drang, nun schnell nach Hause zu gelangen war unbändig in mir und er wuchs mit jeder Sekunde. “Ich glaube, wir werden uns noch etwas gedulden müssen, Pina...“ flüsterte ich. Wer konnte schon wissen wie lange. Einen ganzen Aufstand lang, wenn es ganz schlimm lief. Und genau so sah es im Moment aus.
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Aus dem Schatten eines Dachvorsprunges im Obergeschoss eines der Häuser, die etwa 100 Meter vom Geschehen um das Theater entfernt waren beobachteten wache Augen, dass Pina und die Männer die bei ihr waren von dem Prätorianer umringt wurden. Ein leiser Fluch begleitete das Ganze. Zu gut nur kannte man diese Männer in schwarz, sie würde jetzt sonst was konstruieren. Ein letzter Dienst noch für das junge Ding, die so voller Bewunderung war. Die Gestalt erhob sich – bleib aber dennoch im Schatten und hob sich nicht von diesem ab - und spannte den Bogen ein scharfes Auge war von Nöten um auf diese Entfernung sicher das Ziel zu finden. Es war ein leises Surren, dann drehte sich der Pfeil mit der ihm so typischen Flugeigenschaft durch die Luft und streifte Pians Arm – das Kleid riss an der Stelle auf, vielleicht ein kleiner Kratzer mehr nicht - um sich in das Schild eines der sie umstellenden Prätorianer zu bohren. Würde man in die Richtung aus welcher der Pfeil kam aufschauen, so würde man nichts sehen. Denn der? Schütze war schon im Schatten verschwunden und konnte nur hoffen, das die Prätorianer nun verstanden haben, dass die Kleine nichts mit den Aufständischen zu tun hatten.
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Nur einige wenigen Augenblicke nach dem Pfeil traf ein wild schreitender Mann auf dem Platz ein. „HILFE!!! HILFE! DIE VILLA TIBERIA SIE BRENNT!“ schrie er schon von Weitem. Als er näher kam schaute er vollkommen verzweifelt aus. „Bitte Hilfe, Villa Tiberia überfallen... alle tot... ein Tiberius... an der Hauswand gekreuzigt... Hilfe... so helft doch.“ Stammelte der Mann vollkommen hysterisch und außer Atem.
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Pina hörte der Antwort von Casca zu während sie sich weiter unbändig über den Prätorianer aufregte. Wenn sie ehrlich war, das Verhalten von dem hatte ihr den großen Respekt und die Bewunderung, die sie bisher für das Militär hatte genommen. Da waren die Männer von der Legio I in Mantua schon was ganz anderes.
Langsam kam Ungeduld in ihr auf, ging es denn nun weiter? Da ein seltsames Sirren meinte sie zu hören, gleich darauf streifte etwas leicht ritzend ihren Arm. Verwundert hob sie ihren Arm, war das der Stich eines Insektes? Seltsam, aber nein ihr Kleid, doch sie hatte doch auch noch ein komisches PLONG gehört. „HUCH, ich blute ja, nicht viel aber wieso denn?“ Dann sah sie den Pfeil. „Da, da hat jemand mit einem Pfeil auf mich geschossen!“ Laut, fast schon triumphierend kam es von Pina.
Sie drehte sich suchend um, damit niemand ihr Lächeln sehen konnte. Danke Varia! -
„ Verdammt.“ fluchte ich. Dieses Geräusch kannte ich zu gut und zog instinktiv den Kopf ein. Was völlig sinnlos war. Wäre der Pfeil für mich bestimmt gewesen, er hätte mich kaum verfehlt. So wie wir hier standen. Bei Pina‘s Ausruf wurde mir heiß und kalt. Quintilia Valentina riss Casca den Kopf ab, wenn Pina was passierte. Ich war nur rein zufällig hier. Das änderte nichts an der Tatsache, dass ich für die beiden verantwortlich war. Ich war der Ältere.
„ Verdammt Tribun! Wir sind ein gefundenes Fressen für Bogenschützen, bleiben wir hier weiter so offen stehen. Bringt uns zu unseren Häusern und stellt meinetwegen zwei Wachposten auf. Wir haben keinen Grund zu fliehen.“ Er sollte lieber den gegebenen Hinweisen nachgehen. Ich hatte keine Lust hier als Zielscheibe zu fungieren. Ich sah hinauf zu den Dächern. „ Pina? Ist es sehr schlimm? Casca sieh nach ihr und dann stellt euch hinter mich.“ Der Gedanke in den nächsten Minuten gespickt wie ein Igel auszusehen missfiel mir außerordentlich. Was würde ich jetzt für ein scutum geben. -
Zitat
Original von Claudia Silana
"Lentidia, ich bin da!" ... "Wir packen das,"War das etwa ein Funkeln in ihren Augen? Ein Funkeln, welches den eigentlich alles überschattenden Moment der Angst kurz wie ein Licht durchbrach? Silana kümmerte sich um Lentidia, obwohl sie selbst und ihre Liebsten in Gefahr waren - wie selbstlos! Nun... für Lentidia war das selbstlos, für vermutlich alle anderen Römer war es lediglich die selbstverständliche Fürsorge und römische Pflicht. Vollkommen überrascht und mit dem Geist außerhalb ihrer Hülle, welcher bildlich über ihr schwebte und die Szenerie betrachtete, gab sich ihr Körper der Führung Silanas hin. Ihre Hand umschloss sie fest, sagen tat sie nichts, sie folgte ihrer neuen... Bekannten? Freundin? Solche Situationen schlossen zusammen, jedenfalls war sie Lentidia da sicher, sie hatte so eine Situation noch nie erlebt oder gar tiefere Freundschaften geschlossen, aber so musste sich das wohl anfühlen.
Aus ihrer lautlosen Parallelwelt, die sich gerade in ihrem Kopf abspielte, wurde sie schon bald schonungslos herausgerissen und fand sich mitten im Geschehen wieder. Eine Gruppe panischer Menschen durchbrach die claudische Kette, an der Silana, ihr Großvater und sie hingen. Die Hände lösten sich und die junge Claudia wurde als mittleres Glied eine Brüstung herunter gestoßen und viel auf einem Hufen aus... Ja was war das eigentlich? Lentidia hätte es gar nicht genau beschreiben können, mit so etwas hatte sie doch nichts zu tun. Sie umgab sich mit schönen Dingen, ihre Sklaven und Sklavinnen kümmerten sich um die Drecksarbeit. Zumindest erkannte sie den Gestank, denn egal wie schön, wie reich oder wie elegant ein Mensch war, diesen Geruch kannte jeder von sich - der Geruch von 'Exkrementen', so bezeichnten es die Vornehmen, die Schlichteren bevorzugten das Wort 'Scheiße'. Aber der Gestank gepaart mit der überwiegend braun gefärbten Masse reichte der jungen Aurelia, um den Ekel nachzuempfinden, den Silana gerade empfinden musste. Sie nahm ihre Hand geschockt vor den Mund und erstarrte. Es dauerte einen Moment, bis die Reaktion ihres Großvaters Menecrates Lentidia wieder ins Jetzt holte, woraufhin sie versuchte, irgendwie zu helfen.
Mittlerweile hatte der Senator eine Art Rettungsleine gebastelt, ein Sklave half Silana von unten stützend aus der Grube und die Liktoren zogen, um die junge Claudia aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
http://www.imperiumromanum.net…s/avatars/avatar-9375.jpg "Alexandrinus, tu doch was!" fuhr sie ihren Custos Corporis eher flehend als richtend an, woraufhin sich dieser in die Kette der Liktoren einreihte. Dann ging alles ganz schnell. Die mit Scheiße, Essensresten und Sonstigem überzogene Silana fand sich in den Armen ihres Großvaters wieder. Der Senator hatte sich um die Rettung seiner Enkelin gekümmert, worum konnte sich Lentidia kümmern? Ja, natürlich! Um die Würde ihre neuen Bekannten Schrägstrich Freundin. Sie wies ihr Gefolge - welches sich irgendwie sichtlich ausgedünnt hatte, da einige die Chance nutzten, um sich der aufständischen Meute anzuschließen - an, ihr zu helfen, sich ihrer Palla zu entledigen. "Silana, nimm meine Palla!" Das 'nimm' war mehr Formulierungssache als Aufforderung, denn Lentidia brachte es wirklich fertig ihre Verhaltensweisen über Bord zu werfen und der jungen Claudia völlig selbstlos ihre Palla über die Schultern zu legen, damit Silana wenigstens ihren mit der braunen Masse überzogenen Oberkörper überdecken konnte, wobei sie sich natürlich auch etwas schmutzig machte.
Was war das für ein Gefühl, was sie da empfand? Sie kümmerte sich um einen Menschen... ob Lentidia später darüber nachdenken würde - unwahrscheinlich. Vermutlich würde sie dieses Gefühl wieder verdrängen. Jetzt in diesem Moment hingegen fühlte es sich einfach nur gut an und sie schenkte ihrer Bekannten Schrägstrich Freundin ein kurzes aufmunterndes Lächeln und versuchte sie etwas zu beruhigen, "Wir packen das!", bevor sich wieder die claudische Menschenkette bildete, sodass sie, angeführt von Senator Menecrates und beschützt von seinen Liktoren, wohlbehalten ihre Flucht fortsetzen konnten.
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Zitat
Original von Herius Claudius Menecrates
Nachdem Silana ihre Zustimmung gab, wurde sie das erste Stück nach oben bugsiert. Menecrates schaute lieber nicht allzu genau hin, denn ohne das Nähern an durchaus intime Körperstellen ging es nicht. Immerhin hatte Marco vorher gefragt und Silana ihre Zustimmung gegeben. Zugegeben - eine Wahl gab es auch nicht. Das erste schwierige Stück lag hinter ihnen, als Silana nicht mehr auf die helfenden Hände angewiesen war. Sie konnte Marcos Körper selbstständig als Stütze benutzen. Es blieb jedoch nicht aus, dass der Hilfegebende all das abbekam, was vom Rocksaum der über ihm befindlichen Person hinuntertropfte. Es lagen keine normalen Umstände vor, also registrierte das auch niemand.
Menecrates verfolgte vielmehr das Emporklimmen, das in dem Moment ins Stocken kam, als Marco nicht mehr schob. Niemand erwartete von Silana, selbstständig an einem improvisierten Seil hochzuklettern.
Er beugte sich soweit es ging vor und riet: "Gut festhalten!" Er hoffte, die Kräfte seiner Enkelin würden reichen. Viele Personen wuchsen in Gefahrensituationen über sich hinaus, aber Silana konnte auch schon weitgehend entkräftet sein. Der alte Claudier wusste es nicht einzuschätzen. "Zieht!" Sein Befehl hallte bis in den Graben hinein, obwohl er nur die Liktoren neben sich erreichen brauchte. "Aber nicht ruckhaft!" Hauptsache, Silanas Hände rutschten nicht ab, dachte er noch bei sich, als sie schon in seine Nähe kam. Er hielt sich mit einer Hand am Geländer und reckte die andere Silana zu. Sobald er konnte, fasste er ihr Handgelenk und schraubte seine Finger darum. Er wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie abglitt. Über Druckstellen dachte er nicht nach.
Er ließ auch nicht los, als Silana längst über das Geländer geholfen wurde.
"Kind, hast du mir einen Schrecken eingejagt", rutschte es aus ihm heraus - kein Vorwurf, sondern das Lösen von Anspannung. Ungeachtet der unappetitlichen Aufmachung seiner Enkeltochter legte er den Arm um sie, zog sie an seine Seite und drückte ihre Schulter fest.
"Du bleibst jetzt genau so bei mir, bis wir zu Hause sind." Sein freier Arm wies Richtung Ausgang, was das Zeichen für die Liktoren war, für sie den Platz zu schaffen, sodass sie sich in den Strom der Flüchtenden wieder einreihen konnten.Viele Dinge waren der jungen Frau durch den Kopf gegangen, als sie sich auf dem Weg nach Oben befand. Im diesigen Dunst des Abgrundes, aus dem sie befreit wurde, setzte eine gedankliche Metamorphose ein, in der sie sich selbst hinterfragte. Im Sturz hatte sie bereits mit ihrem Leben abgeschlossen und war durch einen Berg entsorgter Exkremente gerettet worden. Der Müll und die Überreste von Tieren und Menschen hatten sie vor dem sicheren Sturztod bewahrt, was nicht einer Ironie entbehrte. Silana musste ihr altes Leben hinterfragen, was sie war und was sie bisher erlebt hatte. Im Sturz hatte sie bereits einen letzten Gedanken ertragen, ob dies nun alles war. Sie wurde von diesem Gedanken, der sich nun frei entfalten konnte, aufgefressen. War dies ihr ganzes Leben? War dies alles, was sie war und war es wirklich so einfach vorbei? Sie fragte sich, wie sich die Welt verändert hätte, wenn sie nun fehlen würde aber fand darauf nur eine ernüchternde Antwort. Ihre Lungen füllten sich wieder mit atembarer Luft, die keinen Würgereiz auslöste, obwohl der Gestank sie noch immer durchfuhr sowie umgab. Silana schluckte mehrfach, da sie nun wieder frei atmen konnte. Ihre einstig schönen Haare waren durchsetzt mit Überresten und gänzlich mit brauner Flüssigkeit durchzogen, die dezent antrocknete und die Strähen verklebte. Ihre abgeschiedenen Gedanken durchbrach ihr Großvater, der sich aufforderte, sich gut festzuhalten. Ja, festhalten. Seine klare Stimme erdete die verlorene Silana und sie umschloss das improvisierte Seil mit beiden Händen. Sie klammerte sich daran und nickte ihrem Großvater aufrichtig zu. Silana fand wieder ihre alte Courage, die sie einst tapfer durch die Welt getragen hatte. Erschöpfung wollte sich nun breitmachen, sie dazu zwingen, sich erneut fallen zu lassen aber Silana widerstand. Nicht noch einmal, wollte sie dieses Leben verlieren. Es gab noch so viel zu entdecken. Auch gegen den Spott und Hohn dieser Welt. Mehrfach schloss Silana ihre Augen, hoffte eine himmlische Macht aber fand nur sich selbst. Mit Zuversichert öffnete sie ihre Augen fest und fixierte die heilsbringende Hand ihres Großvaters, welche diese ihr entgegen reckte. Müde hob Silana einen Arm aus der Umklammerung des Seils, um diese zu Menecrates zu führen, war aber zu schwach, um die Strecke ganz zu überbrücken. Sie jaulte leicht als sich ihr Körper gegen den erneuten Absturz wehrte und sich der verbliebene Arm ganz um das Seil schraubte. Doch ihr alter Soldatengroßvater konnte die Situation rechtzeitig lösen und sobald er konnte, fasste er ihr Handgelenk und legte überaus fest seine Finger darum. Silana spürte den Druck und verzog das Gesicht lautlos, da sie nun ganz ausgeliefert war. Es gab kein Zurück mehr und ein erneuter Sturz schien ausgeschlossen. Sie war dankbar erlöst zu sein aber auch unangenehm angespannt, wie sie die neue Welt erwarten würde. Man half ihr über das Geländer, dass sie gebückt überbog und zum Teil auch von ihrem Großvater gezogen wurde. Er hatte einen erheblichen Anteil daran, dass sie es geschafft hatte. Er schien nicht loszulassen, was ihr Halt gab, da sie sich seltsam entrissen fühlte. Irgendwie passte sie nicht mehr ganz in diese Welt; nicht nur durch Verschmutzung, sondern auch durch diese Erfahrung. "Nicht mit Absicht," versuchte Silana im Scherz zu antworten, während sie sich für einen Moment auf das Geländer lehnte, um Luft zu holen. Schließlich legte ihr Großvater trotz der braunen Suppe, jener stinkenden Brühe und den Resten an Speisen und diversen vermoderten Überresten, seinen Arm um sie. Silana konnte kurz lächeln und ihre Augen strahlten erleichtert, während sie bei einer kleinen Bewegung doch ihr Gesicht verziehen musste. Ihr Rücken schmerzte erheblich und auch ihr Allerwertester, auf jenen sie gefallen war. Menecrates drückte seine Enkelin fest an sich, was sie erleichtert und wirklich liebend aufnahm. Ihr Herz konnte sich erholen und fand Sicherheit bei ihm, der mehr Herz gezeigt hatte, als sie jemals erwarten konnte. Immerhin hielt sie ihn manchmal für zu kaltherzig oder berechnend aber heute hatte er alle Sorgen um diesen Zustand vertrieben. Der Sturz hatte auch die Familienprobleme beseitigt, da Silana sich nun eine Bringschuld sah, diesen heroischen Akt zu vergelten. Bei Marco würde sie sich gesondert bedanken, da er für einen Sklaven auch unüblich gehandelt hatte aber die moralische Brindschuld lag allein bei ihrem Opa. "Danke," sagte Silana leise und versuchte den Gestank zu ignorieren. "Ja, das bleibe ich," versicherte die Frau erlöst.
ZitatOriginal von Aurelia Lentidia
[...]
Mittlerweile hatte der Senator eine Art Rettungsleine gebastelt, ein Sklave half Silana von unten stützend aus der Grube und die Liktoren zogen, um die junge Claudia aus ihrer misslichen Lage zu befreien. "Alexandrinus, tu doch was!" fuhr sie ihren Custos Corporis eher flehend als richtend an, woraufhin sich dieser in die Kette der Liktoren einreihte. Dann ging alles ganz schnell. Die mit Scheiße, Essensresten und Sonstigem überzogene Silana fand sich in den Armen ihres Großvaters wieder. Der Senator hatte sich um die Rettung seiner Enkelin gekümmert, worum konnte sich Lentidia kümmern? Ja, natürlich! Um die Würde ihre neuen Bekannten Schrägstrich Freundin. Sie wies ihr Gefolge - welches sich irgendwie sichtlich ausgedünnt hatte, da einige die Chance nutzten, um sich der aufständischen Meute anzuschließen - an, ihr zu helfen, sich ihrer Palla zu entledigen. "Silana, nimm meine Palla!" Das 'nimm' war mehr Formulierungssache als Aufforderung, denn Lentidia brachte es wirklich fertig ihre Verhaltensweisen über Bord zu werfen und der jungen Claudia völlig selbstlos ihre Palla über die Schultern zu legen, damit Silana wenigstens ihren mit der braunen Masse überzogenen Oberkörper überdecken konnte, wobei sie sich natürlich auch etwas schmutzig machte.
Was war das für ein Gefühl, was sie da empfand? Sie kümmerte sich um einen Menschen... ob Lentidia später darüber nachdenken würde - unwahrscheinlich. Vermutlich würde sie dieses Gefühl wieder verdrängen. Jetzt in diesem Moment hingegen fühlte es sich einfach nur gut an und sie schenkte ihrer Bekannten Schrägstrich Freundin ein kurzes aufmunterndes Lächeln und versuchte sie etwas zu beruhigen, "Wir packen das!", bevor sich wieder die claudische Menschenkette bildete, sodass sie, angeführt von Senator Menecrates und beschützt von seinen Liktoren, wohlbehalten ihre Flucht fortsetzen konnten.
Und nicht ihr Großvater zeigte eine große Geste. Auch ihre neue Bekannte tat ihr Beiwerk, dass Silana sich besser fühlen konnte. Die Aurelia gab ein wertvolles Kleidungsstück auf, um Silanas Würde zu schützen, was sie mit strahlend-dankenden Augen entgegnete. "Aber...," versuchte sie zu antworten aber fand keine Worte mehr, da die Entkräftung und auch die gesamte Situation ihren Tribut forderte. Die junge Claudia nickte Lentidia aufrichtig und liebevoll zu, wobei ihre Augen voller Achtung funkelte. Diese Aurelia fand im Angesicht von Silana wirklichen Dank und Menschlichkeit. Es gab keine Maske mehr. Die Palla gab Silana für den Moment das Gefühl nicht der gesamte Blöße alleinig ausgeliefert zu sein. Diese Geste war wirklich unerwartet und wertvoll. Ja, sie packten es und Silana fand wieder den alten claudischen Mut, der die Gens durch viele Zeiten gebracht hatte. Mit ihm fand sie auch wieder Worte: "Ja, wir packen das," sagte sie frech und folgte dann, auch durch die Hand ihres geliebten Großvaters geführt, in die sichere Rettung. Im Gehen verlor Silana noch ein paar Reste des Berges, welcher eingetrocknet von ihrer Kleidung fiel und sich stillschweigend vom Saum ihrer Kleidung verabschiedete.
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Zitat
Original von Quintilia Pina
„Wenn du meinst du musst das machen, dann tu dir keinen Zwang an“. Diese Antwort kam ohne lange zu überlegen von Pina. „Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dies dem Verlobten meiner Tante, Faustus Decimus Serapio dem Praefectus Praetorio gefallen wird. Varia war einmal in ihrem Hause zu Besuch. Jetzt frage ich dich was habe diese Tatsachen mit deinem oder eurem Problem zu tun? Und warum du uns hier so anbellst wir sind ehrbare Bürger Roms und keine Straßenlagerer oder sonstiges Gesindel.“ZitatOriginal von Cnaeus Decimus Casca
“Pina!“, “Mir ist diese Varia nicht bekannt. Wir haben nichts mit der Sache zu tun. Ich bin der Cousin des Praefectus Praetorio Decimus Serapio und ich habe mir noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Ich kenne keine Aufrührer und gehöre ihnen erst recht nicht an!“http://www.imperiumromanum.net…galerie/Praetorianer5.jpg Nero Laetilius Blasio
Als die Göre anfing mit ihrer arroganten Schimpftirade, zog Blasio die Augenbrauen hoch. Die hatte Eier, das Stand fest. Ein praetorianischer Tribun drohte ihr mit dem Carcer und sie zeigte sich aufgrund ihrer Familienverhältnisse vollkommen unbeeindruckt - so etwas hatte er ja noch NIE erlebt. Normalerweise hätte sie sich vor Angst in die Hose machen müssen. Ihr Begleiter schien den Ernst der Lage eher begriffen zu haben. Die familiären Beziehungen waren allerdings tatsächlich ein Problem für Laetilius. Er würde nicht seinen Kopf und Rang aufs Spiel setzen, nur um diese Quintilia im Carcer zu sehen.ZitatOriginal von Quintilia Pina
„Da, da hat jemand mit einem Pfeil auf mich geschossen!“Gerade wollte er antworten, da vernahm er das Surren eines Geschosses, welches aus der Richtung hinter seinem Rücken an ihm vorbei schnellte und die Quintilia am Arm verletzte. Die Praetorianer hatten ihre Schilde vor ihr Gesicht gezogen, war das doch die typische Reaktion eines Soldaten bei Pfeilbeschuss. "Auf dem Dach dort hinten, Tribun!" schrie einer der Milites. Zu allem Überfluss kam noch ein wild schreiender Mann auf sie zu gelaufen und faselte etwas von der brennenden Villa Tiberia, dass es dort Tote gäbe und sogar ein Patrizier gekreuzigt worden war.
ZitatOriginal von Appius Decimus Massa
„ Verdammt Tribun! Wir sind ein gefundenes Fressen für Bogenschützen, bleiben wir hier weiter so offen stehen. Bringt uns zu unseren Häusern und stellt meinetwegen zwei Wachposten auf. Wir haben keinen Grund zu fliehen.“Der Tribun fing schon an zu schnauben, als sich dieser Massa noch zu Wort meldete und ihm wieder vorschlug, was zu tun war. "JETZT REICHT ES ABER, WAS IST DAS HIER ALLES FÜR EINE SCHEIßE!" Laetilius drohte in seiner sonst so praetorianischen Überlegenheit und daher auch selbstsicheren Ruhe vollkommen zu explodieren. "Dritte Centurie, stürmt das Haus! Tribun Petronius, schick einen Boten zu den Vigiles wegen der Villa, da ist nichts mehr zu holen!" delegierte er zunächst wieder mit etwas kontrollierterer Stimme, bevor er sich der Gruppe um Massa widmete. "Und ihr verschwindet jetzt hier, bevor ich mich vergesse! Ich habe wichtigeres zu tun, als mich mit einer Göre und ihren Aufpassern herumzuschlagen." Er hatte zwar nur in etwa die Information, die er wollte, aber immerhin wusste er nun, dass diese Varia mit höchster Wahrscheinlichkeit die Rädelsführerin des Aufstandes war und dass seine Männer nach einer Frau mit Pfeil und Bogen zu suchen hatten. Außerdem wusste er jetzt, wo er die Quintilia fand und konnte sie nach den Unruhen immer noch verhören lassen. "Tribun Decimus. Du darfst gern den Helden spielen, den du anscheinend gerne spielst. Bring die Quintilia und deinen Bruder in Sicherheit, du bist für sie verantwortlich. Ihr nehmt die vierte Centurie als Gleitschutz mit. Abmarsch!" Den Rang, welchen der Decimer noch nicht aber wohl bald inne haben sollte, betonte eher mit etwas spöttischem Tonfall. Der Geleitschutz musste jedenfalls mit, sicher war sicher. Seine Männer sollten eh Ausschwärmen und so konnten sie auf dem Weg den Dreierclub noch zuhause abliefern. Zudem würde ihm der Praefectus Praetorio Decimus ihm noch die Ohren lang ziehen, wenn der Nichte seiner Verlobten etwas passieren sollte.
Laetilius drehte sich um und zitierte die vierte Centurie heran, um danach die anderen Centurien über das weitere Vorgehen zu informieren und auszusenden.
Sim-Off: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich entlasse euch mal, sonst hängt ihr hier ewig fest.
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Mir kam es so vor, als ob der Tribun der Praetorianer mit der Situation total überfordert war. Der Pfeil kam aus dem Nichts, keiner hatte damit gerechnet. Der Schütze war mittlerweile über alle Berge. Warum schickte er dann eine komplette Centurie!! in das Haus? Wer war überhaupt das Adlerauge gewesen, das den Schützen gesehen hatte? Ganz befremdlich empfand ich seine Reaktion auf den Mann der auf den Platz kam. „ So schnell stirbt man nicht am Kreuz.“sagte ich beiläufig vor mich hin. Ich wusste es, wir hatten die Kreuzigung als probates Mittel zur Bestrafung und Abschreckung genutzt. (Bis auf das eine Mal)
So so ich wollte seiner Meinung nach den Helden spielen. Es war einfach nur gesunde Angst, genau so viel, dass ich nicht wie ein Idiot ins offene Messer lief, sondern versuchte meinen und den Arsch derer zu retten, für die ich die Verantwortung trug. Die trug ich auch schon bevor er mich darauf hinwies. „ Wie du meinst Tribun. “ zu gern hätte ich ihm seine Unfähigkeit aufs Brot geschmiert, aber er war eben ein Prätorianer. Eine Centurie (80 Mann!) sollte uns begleiten. Ein Contubernium (8 Mann!) hätte voll und ganz gereicht. So brauchten wir durch die engen Straßen viel zu viel Zeit und gaben ein hervorragendes Ziel ab. „ Wir gehen.“ Drehte ich mich zu Casca und Pina. „ Zügig und in Hauswandnähe. Immer hinter mir her.“ Was die Centurie der Prätorianer machte war mir egal. Ich war in diesem Moment nur ein Bürger Roms der die Sicherheit und den Schutz seines Hauses aufzusuchen gedachte. Im Haus selbst gab es genug Mittel und Menschen ( Klienten, Veteranen usw.) um uns und andere vor diesen Aufrührern und allem Gesindel zu beschützen. -
http://www.imperiumromanum.net…galerie/Praetorianer5.jpg Nero Laetilius Blasio
Nachdem sich der Dreiertrupp auf den Weg nach Hause gemacht hatte und es anscheinend vorzog, diesen Weg alleine zu beschreiten, was Blasio dann doch ziemlich gleichgültig war - seiner Männer mussten so oder so in diese Richtung, um danach auszuschwärmen, stoppte er die dritte Centurie noch einmal und wandte sich an den Urbaner-Tribun Petronius. "Petronius, hattest du nicht eigentlich schon diesen Platz und die umliegenden Insulae gesichert?" frage er diesen genervt und gab seinen Offizieren weitere Instruktionen. "Zweite und dritte Centurie, umliegende Insulae umstellen. Vereinzelte Suchtrupps in die Häuser schicken. Wenn mir hier noch ein Pfeil um die Ohren fliegt, gibt es Kasalla!" Jetzt musste er tatsächlich einen Teil seiner Männer abstellen, um das Gelände erneut zu sichern. "Erste Centurie, hierbleiben und Platz sichern. Fünfte bis sechste Kohorte, Abmarsch in Richtung südwestlicher bzw. südlicher Richtung, Kampfbereitschaft. Wenn es geht, macht ein paar Gefangene, wenns nicht geht, liquidieren." Die vierte Kohorte übernahm logischerweise die südöstliche Richtung, da in dieser Richtung am Mons Caelius die Casa Decima lag.Folglich führte die sechste prätorianische Kohorte die Befehle aus, währenddessen atmete Blasio einmal tief durch und ließ seinen Blick von Rauchschwade zu Rauchschwade ziehen.
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Als ein Pfeil die Luft zerschnitt und Pina am Arm streifte, ergoss sich einen Moment die schiere Panik über mich. Wagten es diese Verbrecher wirklich auf Prätorianer zu schießen? Und auf uns? Hastig zuckte mein Blick zu Pina, doch sie schien nicht verletzt zu sein. Automatisch hatte ich mich geduckt, in der Hoffnung einem weiteren Beschuss zu entgehen, doch es folgte keiner mehr. Eilig kam ich der Aufforderung meines Bruder nach und stellte mich hinter ihn, wobei ich heldenmutig Pina mit mir zog. Eines war klar: Ich wollte nur noch hier weg, zumal nun ein Mann aufgetaucht war, der geschrieen hatte, dass die Villa Tiberia brennt. Was war mit der Casa Decima? Welches Scheusal trieb die Aufständischen nur dazu Rom auf eine derartige Weise anzugreifen? Und warum hielten die Prätorianer uns auf, während die Rädelsführer noch frei herum liefen und ihre Handlanger auf Dächern positionierten? Meine Gedanken stürzten ineinander. Muckel war dcht neben mir und auch er machte ein verschrecktes Gesicht. Wer konnte es ihm verdenken? Während nun seitens des Prätorianertribuns weitere Befehle gebrüllt wurden, versuchte ich mich zu sammeln. Offenbar waren wir dem Tribunus nun über und durften gehen. Das wollte ich mir nicht zweimal sagen lassen. “Geht es dir gut?“, wollte ich von Pina wissen. Götter, ich war ganz durcheinander und war heilfroh, als Massa uns nun in Hauswandnähe befehligte. Das wollte ich mir nicht zweimal sagen lassen. Ich hakte Pina unter und versuchte sie mit mir von dannen zu ziehen, während ich an meinem Stock vor mich hin stakte. Alles in dem Bewusstsein, dass eine ganze Kohorte uns folgen würde, was nun doch ein ganzes Maß an Sicherheit versprach.
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Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre hätte Pina nach Massas Aufforderung, sich zügig in Hauswandnähe fortzubewegen gelacht. Eine Kindheitserinnerung kam ihr dabei. Sie sah, wie sie sich mit ihren Freunden an Mauern und Wänden, in gebeugter Haltung, entlang schlich. Damals waren sie die Helden der Legio I. Jetzt waren sie die gejagten und verfolgten von Aufständlern.
Pina lächelte Casca dankbar kurz zu, „ja alles in Ordnung. Es war nur der erste Schreck, aber nun lass uns nach Hause gehen.“ So war es auch sieh hatte sich wirklich nur kurz erschrocken. Sie war bestimmt in dem ganzen Wirrwarr die Einzige die sich sicher fühlte, sie wurde von Casca und seinem Bruder dem Tribun, von Prätorianern und was am wichtigsten war von der Anführerin der Aufständler beschützt. Allerdings glaubte sie nicht, dass ihr irgendjemand ihr Sicherheitsgefühl abnehmen würde, so schwieg sie und ließ jedem seinen Glauben einzig und alleine für ihre Sicherheit zu sorgen und verantwortlich zu sein.
Pina erlebte die Schlacht ihres Lebens, in der sie hoch erhobenen Hauptes zwischen einem Heer von Kämpfenden über einem Schlachtfeld schritt. -
Es ging alles in allem schnell voran und ich hatte es auch zugegebenermaßen eilig, denn ich wollte gernde die sicheren Mauern der Casca Decima um mich haben. Ich hinkte so schnell ich konnte und mein Stock war mir eine große Hilfe. Nur gut, dass Pina keinen allzu großen Schrecken davon getragen hatte. Immer wieder schenkte ich ihr einen Seitenblick, ob dem wirklich so war. Irgendwie wirkte sie ein wenig stolz auf mich und das ganzen Weg, bis wir die Casa endlich erreichten.
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