Wahlkampf Claudius Menecrates

  • Auch ich gehörte zu den Zuschauern, die Heftig Beifall klatschten. Mein erstes Wagenrennen würde mir immer in Erinnerung bleiben. Es war aufregend und spannend. Meine Sympathien zu den einzelnen Lenkern wechselten zwischendurch mehrmals. Ich war kein Kenner und mein Urteil bezog sich mehr aus Beobachtungen wie faire sie waren, aber selbst davon hatte ich ja nicht wirklich Ahnung.
    Wem mein Beifall aber auf jeden Fall galt, das war dem Ausrichter Claudius Menecrates. Er hatte den Römern ein großartiges Rennen geschenkt und dafür dankte ich ihm.
    Nach dem die drei best platzierten ihre Preise erhalten hatten und wir die Rennbahn wieder verließen, blickte ich noch einmal prüfend, ob alles in Ordnung war, damit die Ehrenrunden gefahren werden konnten.

  • Zitat

    Original von Claudia Silana
    Als auch noch ihr Lieblings-Flavius auftauchte, schien für Silana der Tag gerettet. Stets war den beiden etwas dazwischen gekommen, so dass ein sinniges Gespräch nie möglich gewesen war, so denn sie nun sehr froh war, ihn hier zu erblicken. Mit ausgestrecktem Arm winkte sie den Flavii zu. "Hier," schrie sie stürmisch und lächelte in ihrer typischen Art breit. "Salve," grüßte Silana freundlich. "Ach', es freut mich, dass ihr alle hier seid," sagte sie und strahlte Flavius Gracchus Minor an. Doch bevor sie ein Gespräch beginnen konnte, kam wieder etwas dazwischen. Nämlich der Beginn der Veranstaltung. Mist. Silana verfiel eine vermaledeite Stille, denn wieder konnte sie nicht ausführlich kommunizieren. Mit verschränkten Armen blickte sie nun zur Arena.


    Der Jüngling erwiderte das Lächeln der Claudia und platzierte sich ein wenig verschämt an ihrer Seite, ehe bereits der Herold zu schweigen gebot und jedwede Konversation unterbrochen wurde.
    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite!"
    , erwiderte er sodann, als endlich die Ministri das Schlachtopfer von der Rennbahn transportierten, als bereits die nächste Attraktion in Form der Pompa circensis sich aus den Boxen ergoss und dem Publikum somit gestattete, endlich die Partizipanten des heutigen Spektakels zu studieren, was aufs Neue die Appetenz des Jünglings von seiner Gesellschaft fort und hin zu den Geschehnissen im Sande der Arena zog.
    "Seht nur, Amasis tritt an!"
    , rief er erfreut auf und erhob sich, als er einen der Lenker als seinen persönlichen Favoriten identifizierte, welcher zu den besten Lenkern Romas zählte. Bereits mehrfach hatte er erwogen, selbst sich in der Factio Russata zu engagieren, selbst als er noch den epikureischen Lehren war gefolgt und somit jedweder professionellen Kongregation höchst kritisch gegenübergestanden war, doch hatte selbiges sich niemals ergeben.
    Ein knappes Studium der übrigen Aurigae offenbarte ihm, dass keiner von ihnen Amasis an Erfahrung gewachsen sein konnte, selbst wenn nicht sämtliche ihm identifikabel erschienen.


    Sodann folgte die Verlosung von Preisen, wofür Manius Minor wieder seinen Platz einnahm, da er doch kaum ein Talent für sportliche Aktivitäten besaß, wie sie auch das Fangen der Kugeln darstellte, und ohnehin eher das Verlangen hegte, die kurze Unterbrechung vor dem Rennen zur Konversation mit Silana zu nutzen.
    "Nun, ich bin überzeugt, dieses Rennen wird-"
    Ehe es ihm vergönnt war, den Satz zu vollenden, traf ihn eines jener Geschosse am Hinterkopf, wohin die Wucht der Schleuder es hatte abprallen lassen, nachdem es in den höheren Reihen augenscheinlich an einer Kante war abgeprallt. Der junge Flavius griff sich instinktiv an das schmerzende Haupt, während Patrokolos bereits behände das Geschoss inspizierte, öffnete und die Kompensation für die leiblichen Unzulänglichkeiten seines Herrn verkündete:
    "Domine, du hast eine Amphore Wein gewonnen!"
    Ein wenig missmutig ob der Disturbation seines Zwiegespräches, des Schmerzens seines Hauptes und der Mäßigkeit der Prämie (so erwartete der Jüngling keinen sonderlich edlen Tropfen von einer dergestalten Tombola) erwiderte er:
    "Nun, ich hätte mir eine solche lieber in anderer Weise erworben!"


    All jene Zwischenfälle verhinderten somit ein eingehendes Gespräch, ehe endlich das Rennen begann. Obschon es nicht dem Naturell des jungen Flavius entsprach, lautstark seiner Elation Ausdruck zu verleihen, fieberte er mit den Gespannen seiner Factio mit und jubilierte zumindest in bescheidenem Maße bei jedem Male, wenn Amasis zum Angriff ansetzte, und zeigte sich empört, als Perikles den Auriga attackierte und final doch Hamaris an ihm vorbeizog. In der letzten Runde sprang der Jüngling vor Anspannung gar auf und lehnte sich an die Brüstung, um jede Regung seines Favoriten exakt zu verfolgen, welcher jedoch nur als zweiter ins Ziel galoppierte.
    "Welch Glück, dass ich nicht zu wetten aufgelegt war!"
    , verkündete er mit einem ironischen Lächeln in Direktion der beiden Claudiae und ließ sich neuerlich auf seinen Platz fallen.

  • Die letzte Runde war reiner Nervenkitzel. Die Anhänger der Blauen hielt es schon längst nicht mehr auf ihren Plätzen. Alles jubelte, alles brüllte, um Hamiris voranzutreiben.


    "Hamiris! Hamiris! Hamiris!"


    So skandierten die Fans der Veneta und auch Prusias Kynegros vermochte mit einem fulminanten Kampf um Rang drei zu begeistern. Caius war mit unter den Anhängern der Veneta, wenn er auch auf einem der vorderen Plätze und in seiner Toga nicht so ausrastete. Dennoch, der Sieg war zum Greifen nahe. Und tatsächlich, Hamiris überquerte als erste die Zielmarkierung. Jetzt gab es kein Halten mehr.


    "VENETA VICTRIX!!!"


    Solche Euphorie hatte man im Blauen Lager schon lange nicht mehr erlebt. Die Veneta mit zwei Fahrern in den Top drei vertreten, das war ein verdammt gutes Ergebnis. Caius freute sich über alle Maßen. Natürlich war er auch glücklich über die Prämien, die die Veneta einstrich. Nur kurz erlaubte er sich hierbei den wehmütigen Gedanken daran, dass er noch immer keine Antwort von Iulius Dives bezüglich seiner Mitgliedschaft erhalten hatte.


    "Triumph in Blau - oh oh ooooh - Triumph in Blau!"


  • Während des Rennens blieb der Tribun auf seinem Posten. Als er hörte, was es zu gewinnen gab, ärgerte er sich zwar, dass er keine Chance hatte, einen der scheinbar durchaus attraktiven Preise zu gewinnen, andererseits war die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering - selbst wenn hier hundert Kugeln rausgefeuert wurden, war die Chance bei der Größe des Publikums niedriger als 1%! Als er dann auch noch sah, dass sogar in die vordersten Reihen geschossen wurde, wo die saßen, die sowieso schon vor Geld stanken, wurde sein Gesicht noch länger - der Claudier war offensichtlich kein volksnaher Mensch, sondern konzentrierte sich lieber auf die wichtigsten Leute, denen er Honig ums Maul schmierte. Andererseits war auch das nur rational: Am Ende wählten ja die Senatoren und nicht die armen Schlucker vom Aventin!


    Dann begann aber das Rennen und obwohl der Petronier eigentlich Gladiatorenspiele bevorzugte, musste er feststellen, dass dieses Spektakel ihn trotzdem ziemlich von seinem Job ablenkte. Immer wenn die Wägen in der Kurve an ihm vorbeiheizten, riskierte er doch einen Blick, anstatt die rasende Menge zu beobachten. Aber da am Ende kein Blut floss, verharrte sein Blick nicht sehr lange auf diesen Spinnern, die freiwillig ihr Leben riskierten, um wie Bekloppte im Kreis zu fahren. Gladiatoren wurden durch ihren Sport wenigstens wehrhaft - so ein Wagen hatte überhaupt keine sinnvolle Funktion!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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