Garten | Ein Fest zu den Quinquatrus Maiores

  • Hiera lächelte. „Oh glaub mir, du hast mir schon mehr als genug geholfen. Mit dem Geld was du mir überlasen hast kann ich über einen Monat gut leben.“ Sie fischte sich erneut einen Becher Wein, irgendwie war ihr gerade nach gutem Wein. Sie war Lyciscus gerade dankbar, dass er nicht weiter nachfragte warum sie nicht zurückkonnte. Irgendwann würde sie es ihm vielleicht erzählen. Irgendwann, aber nicht heute. Heute wollte sie feiern und das Leben selbst genießen. „Und ob ich es dir gestatte!“ Sagte sie lachend. „Und ob ich es gestatte. Ich würde mich sehr freuen. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Freude wie mit dir in den letzten Tagen.“ Nun wandte sie sich direkt an den Mann. „Ehrlich Lyciscus, ich hatte noch nie so viel Spaß mit einem Mann, bisher waren sie eher Feind als Freund.“ Sagte sie fast ernst. „Mir wurde beigebracht, dass Männer unsere Feinde sind und unseren Untergang wollen und du.. du bist das komplette Gegenteil. Ich war am zweifeln ob meine Entscheidung mein Volk zu verlassen richtig war. Du hast mir gezeigt, dass sie zumindest nicht so falsch war, wie ich in den letzten Wochen dachte. Dafür danke ich dir.“ Sie prostete dem Mann zu und trank dieses Mal einen kleineren Schluck Wein.

  • Lyciscus freute sich sehr, das er Hiera zumindest ein bisschen helfen konnte, die paar Münzen waren dem Thraker völlig egal, doch für die Amazone war es wohl ein Segen. Der Thraker bemerkte das die Frau schon wieder einen Becher Wein kippte, dabei schmunzelte er, würde er wohl zwei Becher trinken, könnte man ihn bereits nachhause tragen, da er so gut wie nie trank. Es erwärmte des Sklaven Herz das Hiera ihn weiter trainieren würde, doch noch viel mehr, das sie Freude daran hatte mit ihm Zeit verbringen zu dürfen. Die nächsten Worte berührten den Thraker sehr, er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte mal so glühende Wangen hatte, fast wäre es ihm peinlich gewesen. "Ich... Ich Danke Dir Hiera, für Deine Worte, das bedeutet mir viel." endlich fühlte Lyciscus das seine Einstellung der Menschen gegenüber, für ihn die richtige war, dank dieser Frau. "Vergiss aber nicht, das Du Dich in Rom befindest, vermutlich wird Dir nicht jeder Mann so gegenübertreten, wie ich es tue." ja man könnte ihn wohl wirklich als Unikat bezeichnen. "Und ich Danke Dir, das Du mir nicht gleich den Kopf abgerissen hast!" lachend verließen diese Worte des Thrakers Lippen, dabei prostete er Hiera zurück und trank seinen Becher Wasser leer.

  • Hiera musste lachen aus vollem Herzen. „Nicht jeder so nett?“ Wiederholte sie und schüttelte sich vor Lachen. „Du bist der erste, der mir gegenüber so ...so ist wie eine Frau.“ sagte sie. Sie hätte nicht gewusst wie sie anders erklären sollte. Sie war noch jung unerfahren, kannte nichts von der Welt und ihren Gepflogenheiten. Sie kannte nur ihren Stamm und das Schlachtfeld. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass so lange Männer nicht wusste was sie war, normal mit ihr umgingen, sobald sie aber erfuhren, dass sie eine Kämpferin war wollten sie sie töten. „Und glaub mir .. das ist nicht nur in Rom so, ich habe es bisher nirgends anders erlebt. Männer sind überall gleich und wen Frauen zur Gefahr werden für sie, dann werden sie komisch und wollen sie beseitigen.“ Hiera zuckte mit den Schulter. „Es ist für sie ein Naturgesetzt. Ebenso wie es dass für uns ist. Bei uns ist es umgekehrt. Kein Mann hat was zu sagen, sie dienen uns mehr nicht.“ Hiera trank ihr Becher aus und stellte ihn weg ohne sich jedoch einen neuen zu nehmen. „Ich habe das nie angezweifelt... nicht bis... nicht bis Varia verschwand.“ sagte sie ganz leise. Ja seither hatte sie Zweifel. Sie fing an zu fragen, zu hinterfragen und hatte Zweifel.

  • Zitat

    Original von Morrigan
    ...
    Die beiden Kämpfer schenkten sich nicht. Der Kampf zog sich hin und nun kam es Hiera auch zu gut, dass sie die längste Ruhepause von allen hatte. Angus wurde müde, seine Schläge wurden unpräzise er holte zu einem kräftigen Schlag aus, dem die Amazone aber ausweichen konnte. Sie drehte sich in den Schlag ein, griff die Schlaghand und nutzte die Eigendynamik des Gegners aus. Sie zog mit einer geschickte Bewegung so an Angus Arm, dass dieser in Richtung seiner Bewegung nach vorn geschleudert wurde. Als er nun an ihr vorbei segelte trat sie ihm in den Rücken und beschleunigte ihn damit so, dass er sich nicht mehr abfangen konnte und zu Boden stürzte.



    „DIE SIEGERIN DES KAMPFES IST HIERA!“ Donnerte nun auch schon die Stimme des ansagenden Sklaven durch den Garten.


    Mir war es egal gewesen, ob ich hier als Sieger vom Platz gehen sollte, oder nicht. Dies hier war mein Pflichtprogramm. Ich hatte es Morrigan am Tag zuvor versprochen. Mehr nicht. Das einzige, was ich erreichen wollte, hatte ich erreicht: Diesem Lackaffen Ewen ordentlich den Marsch blasen.
    Meine Geegnerin war zwar eine Frau gewesen. Aber sie war auch eine gute Kämpferin gewesen. Darum konnte ich auch meine Niederlage akzeptieren.
    Ich erhob mich aus dem Staub und sah zu, dass ich Land gewann... ohne mich noch einmal nach Morrigan umzuschauen.

  • Nun, man hätte wohl seine Wortwahl etwas besser treffen können, aber der Thraker nahm es Hiera nicht übel, er wusste ja was sie damit sagen wollte. Auch der Sklave hatte noch von keinen Ländern gehört, wo Frauen eine größere Rolle gespielt hätten, jedoch hatte Lyciscus mal irgendwo aufgeschnappt, das es sehr wohl, weit über den Meer, Länder gab wo Frauen sogar sowas wie Könige waren. Varia, das dürfte wohl die Freundin sein von der Hiera sprach, Lyciscus bekam einen traurigen Blick "Das mit Deiner Freundin tut mir leid!" mehr konnte der Sklave ihr nicht entgegnen, nach weiteren Details zu fragen, würde ihn selbst wahrscheinlich nur in Wut versinken lassen. "Da die Sonne wohl nicht mehr ewig den Tag beleuchten wird, sollte ich mich auf den Heimweg machen." doch der Sklave wollte Hiera nicht einfach hier stehen lassen "Würdest Du mich begleiten? Ich könnte Dir den Eingang zur Villa Flavia zeigen, dort könntest Du mich unter Umständen aufsuchen, falls Dir danach ist." Lyciscus war es schon wichtig das Hiera wüsste wo er sich befand, schließlich könnte es wirklich mal dazu kommen, das sie vielleicht Hilfe benötigen würde.

  • Hiera schüttelte bedauern den Kopf. „Ein anderes Mal gerne. Aber ich habe mein Geld noch nicht erhalten. Und ohne zu gehen wäre irgendwie nicht zu gelungen.“ Schon scherzte sie wieder. „Aber sei dir Sicher, ich finde dich, wenn ich muss. Villa Flavia sagtest du?“
    Sie lächelte. Sich durchzufragen und ein Ziel zu finden war nun wirklich kein Problem. "Wir sehen uns wieder Thraker.“ Sagte sie und tat etwas für Amazonen vollkommen ungewöhnliches. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wangen und flüsterte ihm dabei ins Ohr. „Schätze dich glücklich, normal ist dieser Kuss, das Letzte vor seinem Tod was ein Mann von einer Amazone bekommt.“ Sagte sie und wandte sich zum gehen. Sie würde einfach noch etwas Wein suchen und sich dann in das zur Verfügung gestellte Zimmer zurückziehen.

  • Für Hiera würde es sicherlich kein Problem darstellen, die Villa Flavia zu finden, wahrscheinlich würde man sich so oder so noch treffen. Schließlich hatte sie ja bereits eine Einladung in eine Taverne ausgesprochen gehabt, darauf freute sich der Thraker jetzt schon. Als Lyciscus den Kuss zu spüren bekam, war er etwas verwirrt, die Worte dazu machten es nicht gerade besser. Doch schweigend nahm er das Geschenk von der Amazone an "Hiera! ... pass auf Dich auf." die letzten Worte die er ihr noch mitgeben wollte, während er mit der Hand über die Stelle fuhr, die Hieras Lippen zuvor berührt hatten. Bestimmt würde sie jetzt noch ein wenig feiern, sie hatte es sich auf jedenfall verdient, doch trotzdem hoffte der Sklave das es nur beim feiern bliebe und keine böse Überraschung auf die Frau wartete. So machte sich Lyciscus nun auf den Weg, die Villa Claudia zu verlassen, bevor er den Seiteneingang durchschritt, bedankte er sich nochmals bei Morrigan, ihre arbeit konnte sich wahrlich sehen lassen.

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Verus blickte Menecrates direkt in die Augen. "Ich habe Männer schicken lassen. Wir sollten es aber dezent vollziehen," erklärte der Trecenarius kaltherzig in der Gewissheit, dass sich der Konsul dieser Sache nicht entziehen konnte und damit ähnlichen Zwängen unterlag, wie die Prätorianer. "Morrigan," entsann sich der Tiberius. "Sie kann doch diese ... Bedrohung zum Ausgang bestellen und wir erledigen diese Sache sauber und diskret außerhalb deines Hauses?" Ein Vorschlag, der aus seiner Sicht sinnvoll war. "Du müsstest Morrigan instruieren, damit diese Sache nicht allzu auffällig ist," fügte der Prätorianer an und hoffte, dass der Konsul fachmännisch und zielgerichtet agieren konnte. Immerhin befand sich eine erstaunliche Bedrohung für Rom hier im Haus. Eine Kriegerin eines Stammes, den Verus ausgerottet glaubte.


    Die Freizeit und die Entspannung war dahin, der Menecrates musste wieder als Consul funktionieren. Er blickte den Trecenarius an und nickte. Es lag in seinem Interesse, das Fest nicht zu stören, aber gleichzeitig jedweden Risikofaktor aus selbigem zu entfernen. Er beauftragte den erstbesten Angestellten seines Haushaltes, Morrigan zu ihm zu schicken.


    "Diskret und außerhalb des Hauses", bestätigte er, was er nachfolgend nur noch an Morrigan weitergeben musste.

  • Es dauerte auch nicht lange, bis der Sklave Morrigan gefunden hatte. Uns so stand sie Momente später bei dem Claudier, das der Trecenarius auch noch hier beunruhigte sie, aber Menecrates Anwesenheit gab ihr die nötige Sicherheit, so das sie leise zu dem Claudier sagte. „Du hast mich rufen lassen Dominus?“

  • Er nickte und senkte die Stimme, als er antwortete.
    "Morrigan, da ist jemand auf unserem Fest aufgetaucht, der problematisch werden kann. Wir haben gerade erst einen Sklavenaufstand hinter uns, die Kommission ermittelt und wir können kein Risiko eingehen. Ich möchte, dass du diese Amazone zum Hintereingang bringst. Ab dort übernimmt der Trecenarius.


    Keiner der Gäste darf etwas bemerken."

  • Morrigan erstarrte. Hiera sollte ein Problem sein? Sie sollte sie den Prätorianer zuführen? Alles in ihr sträubt sich, sie wollte niemanden an diese Monster ausliefern. Und doch fügte sie sich.
    „Natürlich Dominus, wie du wünscht.“ Sagte sie leise und machte sich auf die Suche der Amazone.
    Sie musste nicht lange suchen und fand Hiera bei einem Tisch auf welchem der Wein stand. Sie wollte sie anscheinend gerade einen Becher eingießen. „Hiera?“ sagte sie und machte eine Andeutung, dass sie Frau ihr folgen sollte. In einer ruhigen Ecke des Gartens, erklärte sie. „Es gibt ein Problem. Die Prätorianer... sie … sie sehen ein Problem mit dir. Ich soll dich zur Hintertür bringen, damit sie....“ Morrigan brach ab, aus ihrem Gesicht war sämtliche Farbe gewichen. „Bitte Hiera … es tut mir leid. Aber... ich muss dich bitte mir zum Hinterausgang zu folgen.“ Sagte sie und hoffte auf Verständnis seitens der Amazone.

  • Hiera hatte sich gerade einen Becher mit Wein eingegossen, als die Perserin auf sie zukam. Ihre Mine ließ nicht Gutes erahnen. Langsam stellte sie den Becher wieder ab und folgte der Perserin. Stumm hörte sie zu, was die Frau zu sagen hatte. „Ich mache keinen Ärger.“ Sagte sie, und während sie dann zur Hintertür gingen sagte sie noch leise. „Kannst du meinen Umhang und das sich darin befindliche dem Thraker zukommen lassen?“ Sie wartete nicht auf eine Antwort der Perserin, sonder ging an ihr vorbei und trat zu Hintertür hinaus. Hier würden vermutlich schon die Männer der Prätorianer warte. „Mir wurde gesagt, ich soll mich hier bei euch melden. Ich werde keine Widerstand leisten.“ Sagte sie und hielt ihre Hände lose nach vor. Natürlich konnte sie sich denken, dass die Männer wohl nicht gerade die waren, die nett mit Menschen umgingen. Aber sie hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sie würde auch freiwillig mitgehen. Das man ihr ihre Herkunft vorwarf konnte sie ja nicht ahnen, weshalb sie natürlich annahm, dass es wohl ein Missverständnis gab, was man klären konnte.

  • Marcellus lächelte seinen Großvater Menecrates an und schüttelte den Kopf.


    "Kein Grund sich zu entschuldigen. Ich kam am Vormittag an, zu dieser Zeit hattest du das Haus bereits verlassen." meinte er gut gelaunt und wandte den Blick zu dem ersten Kampf der soeben stattfand. Ein Thraker gegen eine Amazone. Marcellus hatte durchaus etwas übrig für Gladiatorenkämpfe, auch wenn wie heute kein Blut floss.


    Ehe er sich versah hatte die Amazone gewonnen und der nächste Kampf begann. Marcellus nippte an seinem Wein und stand noch bei seinem Großvater, als ein schlicht gekleideter Mann zu Menecrates trat. Er sprach sehr leise mit ihm, aber Marcellus konnte verstehen worum es ging. Diese Amazone.


    Es folgte ein kurzes Gespräch und als dann auch die Sklavin Morrigan wieder gegangen war und zu der Amazone ging, zog Marcellus eine Augenbraue hoch und sprach leise erneut Menecrates an.


    "Vielleicht offenbare ich mich als ahnungslos Großvater, aber kann denn eine einzige Amazone wirklich eine Gefahr für Rom sein?" er hatte von dem Sklavenaufstand gehört und auch davon, dass eine versklavte Kriegerin ihn angeführt haben sollte. Aber dennoch. Dies war nun ein Grund solch eine Angst vor der Frau zu haben? Es gab hier im Garten fünf weitere Sklavenkämpfer, die den Feiernden die Kehlen durchschneiden könnten. Warum waren die weniger gefährlich?

  • Sim-Off:

    Dann übernehme ich hier mal


    Diese Toga war ein unpraktischer Mist, das war der hauptsächliche Gedanke, den Licinus zu dieser Verhaftung hatte. Sie verbot es, weit ausholende Schritte zu machen und das störte Licinus gewaltig. Gewöhnlich schritt er weit aus, hier würde er sich umgewöhnen müssen.
    Trotz der Behinderung kamen sie an der Villa der Claudier an und schon wenige Augenblicke später erschien die Gesuchte vor der Tür. Licinus stutzte für einen Moment. Die Frau war jünger, als er angenommen hatte. Und dennoch schien von ihr eine Gefahr auszugehen, so hatte man ihm erklärt. Licinus nickte "Das ist besser so." Vor allem für sie.


    "Hand- und Fußgelenke!" wies Licinus an. Wenn sie es wirklich mit einer Amazone, also einer Kämpferin zu tun hatte, würde er die gleiche Vorsicht walten lassen, wie bei einem Germanen, den er abzuführen hatten. Der Strick, der Hieras Fußgelenke zusammen hielt erlaubte ihr kaum mehr als Tippelschritte, jener um ihre Hände "Auf Waffen absuchen." Geschwindte Hände suchten sie hab. Scham, dass sah Licinus, kannten die gewieften Verhafter keine. Er selbst wäre kaum in der Lage zu sein, so ... forsch vorzugehen.

  • Stoisch ruhig ließ sie die Fesselung und auch die Durchsuchung über sich ergehen. Stumm und regungslos nahm sie es hin. Ihr Blick, von dem man meinen konnte, dass er einer erfahrenen älteren Frau gehörte, bliebt auf dem Mann der die Befehle gab. Jene die sie fesselten und durchsuchten beachtete sie offensichtlich nicht. „Ihr werdet nichts finden.“ sagte sie ohne ihren Blick von dem Befehlshaber zu nehmen. Ja sie würden keine Waffen finden. Ihre Messer hatte sie gut verborgen und trug sie nicht mit sich herum. Sie wollte keinen Ärger haben und sie wusste, wenn man Waffen bei sich trug konnte man immer Ärger bekommen. Natürlich hatte sie nicht angenommen, dass sie wenn sie in einem Privathaus ihr Können zeigte Ärger zu erwarten hatte. Aber sie wurde eines besseren belehrt. Was man ihr genau vorwarf erschloss sich ihr immer noch nicht. Deswegen fragte sie nun. „Was wirft man mir vor?“

  • "Staatsgefährdung!" erklärte Licinus unspezifisch. Er würde noch lernen müssen, dass Verhaftete von Prätorianern keine Antworten zu erwarten hatten. Nicht mal nichtssagende.
    "Abmarsch!" gab Licinus den Befehl an den Trupp. Und man setze sich gemeinschaftlich in die Castra in Bewegung.

  • Die Antwort war so nichtsagend wie nur irgendwas. Hiera wusste nicht was sie bedeuten sollte. Wie bei der Göttin sollte sie den Staat denn gefährden? Das es sich hier um mehr oder minder um eine Ausrede handelte, weil man eigentlich gar keinen Vorwurf gegen sie hatten, wusste sie natürlich nicht. Sie ging also los , aufgrund der Fußfesseln, kleine Schritten als die Männer sich in Bewegung setzte. Das würde sicherlich ewig dauern, aber sie wollten es ja scheinbar so.

  • Lucius fand die Arbeit der Ermittlungskommission sehr anstrengend - der Prätorianer dominierte die Veranstaltung in seinen Augen viel zu sehr und manche der Mitglieder gingen seinen plumpen Irreführungen auf den Leim. Auch wenn ihm Minerva herzlich egal war, freute er sich also, als die Sitzung früher endete und sie in den Garten gingen.


    Er ließ sich einen Becher Wein reichen und sah sich ein bisschen um - vielleicht war das ja die richtige Gelegenheit, endlich ein paar persönliche Kontakte in die Society Roms zu knüpfen! Bevor er aber jemanden ansprechen konnte, wurde auch schon ein Gladiatorenkampf angesagt. Der Tribun war begeistert - er liebte Gladiatorenkämpfe (und Kämpfe allgemein!). Dass diesmal eine Amazone mitkämpfte, erinnerte auch ihn an den Sklavenaufstand - vor allem, als sie sich gegen die Muskelpakete durchsetzte - aber er hatte keine Angst. Es wäre irrational gewesen, wegen einer durchgedrehten Gladiatorin vor allen weiblichen Kämpfern Angst zu haben!


    Er bemerkte aber auch nicht, wie die Siegerin diskret beiseite geschafft wurde - er hatte gerade eine hübsche Sklavin entdeckt und fragte sich, ob man das Ding vielleicht irgendwie ins Bett bekommen konnte...

    Sim-Off:

    Wer will, darf mich gern ansprechen ;)

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Morrigan war brav und gut abgerichtet, so denn Verus ihr keine weitere Beachtung schenkte. Die Sache schien erledigt, da sich der Konsul deutlich auf die Seite des Wunsches der Prätorianer stellte. Der Trecenarius nicht mehr in der Lage echte Freude zu empfinden, nahm dies hin und akzeptierte schlicht den Umstand, dass dem Schutze Roms genüge getan wurde. In dieser Hinsicht musste sich der oft kontrollierte Prätorianer sich nicht einmische. Es würde noch genug Belange geben, in denen seine Tatkraft und Handlung erforderlich war. Ein Fehler aus naher Vergangenheit würde ihn sicherlich bald einholen, der beweisen sollte, das jede Emotion in diesem Geschäft schädlich war. Und Verus hatte sich emotional beteiligt, was in seinem Arbeitsumfeld tödlich sein konnte. Verus ahnte noch nicht, welche Machtspiele auf ihn zukamen und auch nicht, dass es um Machtspiele ganzer Einheiten ging. Es ging schlicht um eine einfache Frage: Wer hatte mehr Gewicht? Verus glaubte an das Gewicht seiner Geheimnisse aber würde wohl eines Besseren belehrt werden, dass auch ein Monster ohne Käfig, schnell einen neuen Käfig finden würde. Würde man die Wahrheit verformen, bis zur Lüge? Würde man die Wahrheit einsperren oder sie doch eher töten? Vieles in Rom war ein schattenhafter Kampf gegen Intrigen, Machthunger und falschen Idealen. Die Prätorianer waren Meister darin, Dinge zu morden, Wahrheiten zur Lüge zu verstellen und waren allesamt durchsetzt von Skrupellosigkeit.


    Auch Verus war inzwischen ein Meister, nachdem ihm seine Speculatores eingewiesen hatten und mit der inzwischen langen Zeit hier in Rom, war er zum geeigneten Meuchler gereift und stand den besten Geheimsoldaten des Reiches vor, die nicht minder schlechter Mörder waren. Ein grausames Kollegium von Männern, welche nicht immer frei agierten aber stets frei zwischen ihren Mitteln wählten. Hass war ihnen nicht fremd aber die Liebe zum Leben. Sie überlebten in einem System, welches nicht frei war und stets von Abhängigkeiten geprägt war. Auch Verus, selbst als mächtiger Trecenarius und somit Vollstrecker des Kaisers, war ausgeliefert. Diese Situation zeigte es, dass er den Gegebenheiten ausgeliefert war.


    "Ich danke dir, Konsul," bedankte sich der Prätorianer nicht ganz aufrichtig aber auch nicht gelogen. Es fiel ihm nur schwer, dem Konsul tatsächlich Macht über die Prätorianer durch einen echten Dank einzuräumen. Die Prätorianer bedankten sich nicht, sondern nahmen sich, was sie brauchten. Aber in diesem Fall wäre dies unpassend und unvernünftig gewesen. Verus lernte, dass nicht immer brutale Mittel zweckgebunden waren. Manchmal war eine offene Zusammenarbeit stabiler. "Varia war eine erhebliche Gefahr," war die geblaffte Antwort, bevor sich der Trecenarius vom Konsul und seinem Enkel entfernte. Dieser Jüngling verstand nicht, was wirklich vor sich ging und fragte eine Frage, die Verus enttäuschte. Jede Amazone aus Themiskyra war eine Gefahr. Verus blickte in seiner abwendenden Bewegung zum Konsul, um diesen zu vermitteln, dass er dies seinem Enkel erklären sollte.


    Dann zog sich Verus in Richtung Petronius Crispus zurück, um eine Sache zu klären. Mit leisen Schritten näherte sich Verus heimtückisch und schob die hübsche Sklavin schlicht zur Seite, so dass der Petronier direkt in den Angesicht des Tiberius blicken musste. "Petronius," grüßte Verus mit einem selbstgerechten Lächeln, welches wirklich schlangenhaft war. "Ich denke, dass ich mich bei dir entschuldigen muss," begann der Trecenarius mit einer Lüge. Natürlich musste er sich nicht entschuldigen aber immerhin war es eine gute Einleitung, um mit einer wichtigen Sache zu beginnen. Wie er den Petronius einschätzte, wollte dieser Macht und Einfluss, weil er dieser nicht ganz unwillig zum Machthunger stand. Sich zu entschuldigen gab dem anderen das Gefühl von Dominanz, welches ähnliche Persönlichkeiten sehr schätzten. Es war ein Spiel der falschen und manchmal wahren Worte. "Unser Ton war mitunter sehr hart und ich möchte nicht, dass sich eine Feindschaft etabliert," erklärte Verus mit dem Versuch einer menschlichen Regung in seinen Augen, welche scheiterte, da seine Augen einfach leer blieben. "Auch mein emotionaler Ausbruch im Zuge dieser Furie von Frau, sollte nicht zwischen uns stehen, da wir in Zukunft sicherlich zusammenarbeiten...," wählte der Tiberius seine Worte möglichst wenig betont, bevor er den Satz betonter abschloss: "...müssen." Ja, sie mussten es, ob sie nun wollten oder nicht. Es ging schlicht darum, die Fronten zu klären und eine Arbeitsebene zu etablieren, die brauchbar für die Prätorianer war. Vielleicht ließ sich der Petronius mit geschickter Wortwahl eines Tages in die richtige Richtung lenken. Verus wollte sogar, dass der Petronius sich sicher fühlte und eventuell zum Angriff überging, damit die Waffen bekannt waren. Manchmal musste man sich entblößen, einen eigenen Fehler benutzen, um doch noch einen Sieg zu etablieren, weil der Gegner in seiner siegestrunkenen Größe stolperte. Und dieses Stolpern-Lassen konnten die Prätorianer gut. Ausgesprochen gut. Verus war nicht eitel und so denn war auch Verus bereit, erheblich einzustecken und ein wenig Schmutz im Angesicht zu erhalten. Vielleicht war dies die größte Stärke des Tiberius: Er konnte Dinge aushalten. "Du bist der erfahrene Offizier," teilte Verus mit und hoffte damit gewisse Eitelkeiten zu bedienen.

  • Zitat

    Original von Marcus Claudius Marcellus
    "Vielleicht offenbare ich mich als ahnungslos Großvater, aber kann denn eine einzige Amazone wirklich eine Gefahr für Rom sein?" er hatte von dem Sklavenaufstand gehört und auch davon, dass eine versklavte Kriegerin ihn angeführt haben sollte. Aber dennoch. Dies war nun ein Grund solch eine Angst vor der Frau zu haben? Es gab hier im Garten fünf weitere Sklavenkämpfer, die den Feiernden die Kehlen durchschneiden könnten. Warum waren die weniger gefährlich?


    Der Spaß an den Kämpfen hatte durch die Komplikationen einen deutlichen Dämpfer bekommen. Menecrates befand sich wieder im Arbeitsmodus. Sein Blick richtete sich auf den Boden, um keinem der Gäste und schon gar nicht der Amazone einen Hinweis auf die Vorgänge zu geben. Als Marcellus ihn ansprach, sah er zu ihm und zuckte mit einer Schulter.


    "Vor dem Sklavenausstand wäre meine Antwort anders ausgefallen. Heute reagieren viele in Rom sensibel auf Amazonen, da die damalige Rädelsführerin eine war. Außerdem - und das ist für mich das Fatale - beschäftigt sich die von mir ins Leben gerufene Kommission mit der Ermittlung der Ursache dieses Aufstandes. Böse Zungen könnten behaupten, dass ich selbst hier die nächste Generation an Aufständischen heranziehe. So schlecht kann ich gar nicht denken, wie manche Personen Intrigen spinnen."
    Man konnte Menecrates anmerken, dass ihn das Consulat über die Maßen anstrengte. Er wusste, das lag in erster Linie an seinen eigenen Ansprüchen. Gleichzeitig machte ihm die Senatsarbeit aber auch keinerlei Spaß und zudem das Leben schwer.



    "Hast du eigentlich schon Lucius getroffen?" Menecrates gestand sich ein, es interessierte ihn, was die beiden jungen Männer austauschen würden.
    "Und wann denkst du, kommt deine Schwester zurück nach Rom? Oder hat sie das gar nicht vor?"

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