Eine Wolke schien ihren Schatten auf Scatos Gesicht zu werfen, seine Miene wurde immer düsterer. Verax bohrte offenbar nicht nur gern in Frauen, sondern auch gern in Wunden herum. Aber da hatte ihn Caesoninus ja schon vorgewarnt, dass mit diesem Kerl nicht gut Kirschen essen war.
"Ich bin Zivilist, mich kennt keine Sau, auf den Rippen hab ich auch nichts und ich bin noch ganz und gar jungfräulich."
So! Jetzt war es raus! Alles auf einmal, wie einen schmerzenden Schiefer brutal herauszureißen, anstatt ewig lange daran herumzufummeln. Würde er lügen, würde das ohnehin früher oder später jeder mitbekommen.
"Aber", Scato hob den Finger, "diese vermeintlichen Makel sind nur Zeichen meiner Jugend. Ich bin ein Jungwolf auf der ersten Pirsch, ein Böcklein, das seine ersten Geweihspitzen erprobt! Ich gedenke mich bei den Cohortes Urbanae zu bewerben, dann werde ich all die erforderlichen Tugenden bald erlernen. Die Voraussetzungen sind blendend, ich bin kerngesund, gutaussehend und hochmotiviert!" Er versuchte sich an einem gewinnenden Lächeln, was in Anbetracht seiner Nervosität etwas schief wirkte. "Gib mir eine Chance, Verax! Rauswerfen kannst du mich notfalls immer noch, wenn ich es vermassle, hochkant und mit Arschtritt. Und dann soll niemand sagen, es wäre nicht verdient."