• Original von Germanicus Cerretanus

    Zitat

    Urbaner hatten bereits die Wege gesichert die zu dem Platz führten und am Platz selbst standen noch mehr Urbaner.


    " Salve, Urbaner. Kannst du mir sagen wo ich den Praefect Claudius finde? Ich muss dringend mit ihm sprechen. Ich bin Germanicus Cerretanus und möchte zur Weihung ein wenig beisteuern."


    Maro drehte sich zu dem Fragenden um. Irgendwo her kam der der Name ihm bekannt vor, konnte aber nicht sagen, wann er den Mann schon mal getroffen haben konnte.
    Aber es schien ja tatsächlich wichtig zu sein. Und wie ein hergelaufener Spinner, der dem Claudier nur auf die Nerven fallen wollte, wirkte er auch nicht.
    Obwohl ihm der Praefectus auch keine Order hinsichtlich eines Germanicus Cerretanus gegeben hatte. Er würde zur Sicherheit mitkommen.


    "Soso. Der Praefectus ist da hinten bei seiner Entourage. Folge mir."


    Er drängte sich durch die Leute und vertraute darauf, dass der Germanicus ihm folgte.
    Beim CLaudier angekommen, sprach er diesen an.


    "Salve Praefectus. Die Sicherheitslage ist bisher gut, die Centuria ist in Position. Hier ist Germanicus Cerretanus, der behauptet, etwas zur Weihung beisteuern zu können und dich entsprechend dringend sprechen wollte."

  • Caesoninus hatte sich gewissenhaft um seinen Part bei der Vorbereitung der Zeremonie gekümmert. Ganz gemäß den Befehlen des claudischen Praefectus Urbi hatte er zusammen mit einem Contubernium Urbaner die Absperrungen und das Podest errichtet. Das Podest bestand aus hartem latinischen Eichenholz und Caesoninus hatte es zusammen mit seinen urbanischen Leuten mehrmals intensiv auf seine Belastbarkeit hin geprüft, damit auch ja nichts passieren konnte während des Festaktes. Dieses Podest könnte mühelos einen Elefanten tragen, soviel war sicher. Ach was, zwei Elefanten gleich!
    Auch die Absperrungen waren alle aufgebaut und überprüft worden. Es entsprach alles den üblichen Standartanforderungen und Sicherheitsbestimmungen. So gab es für Caesoninus nichts weiter zu tun, als die Weihe als Zuseher zu verfolgen, da bei der Besänftigung der Genii Loki selbst er keine Rolle spielen würde. Dies hatte Avianus Schwester übernommen, anscheinend eine dieser Aufgaben, die schon verteilt gewesen waren bei seiner ersten Ankunft, denn gewiss hätte er sich diese Chance nicht entgehen lassen. Als erfahrener Aedituus des Tempels der Venus Genetrix war er ja mehr als fähig dazu und seine Leute vom Tempel hätten ihm gewiss gerne als Opferhelfer beiseite gestanden, doch Caesoninus vergönnte Iulia Aviana diesen einen öffentlichen Auftritt. So konnte der Rest Roms wenigstens sehen, dass es wieder sehr viel mehr öffentlich aktive Iulier gab in der Stadt als nur ihn selbst.


    So stand also Caesoninus an seinem Platz, um die Zeremonie zu verfolgen. Als Mitglied der Baukommission würde er heute vermutlich kaum gebraucht werden, weshalb er mit einem entspannten Ablauf des Geschehens für ihn rechnete.

  • Er schritt sehenden, aber nicht kontrollierenden Auges Richtung Podest. In jüngeren Jahren wäre Menecrates bei einem vergleichbaren Akt deutlich angespannter gewesen als jetzt. Er vertraute den Beauftragten und wurde nicht enttäuscht. Sein Blick erfasste den augenfälligen Opferplatz samt Foculus, er nahm die Absperrungen, die Tribüne sowie Wachsoldaten wahr und erblickte die kleine Gruppe des Collegium Pontificium. Das anvisierte Ziel - die kleine Tribüne - rückte in den Hintergrund, er schwenkte ab und steuerte auf die Gruppe zu. Die Anwesenheit von insgesamt vier Pontifices zeigte ihm, welche Bedeutung der Kaiser trotz seiner Abwesenheit der Weihung zukommen ließ.


    "Salvete!", grüßte er beim Eintreffen, nickte jedem zu und verweilte kurz bei Flavius Gracchus. Gern hätte er ihm zur Ernennung seines Sohnes gratuliert, aber er fand, das Thema passte hier und heute nicht. Er würde es nachholen.
    "Ich freue mich über eure Anwesenheit und bin sicher, sie wird dazu beitragen, die einst hier Lebenden für unser Bauvorhaben milde zu stimmen." Nach ein paar höflichen Worten verabschiedete er sich, um anschließend eine weitere kleine Gruppe zu passieren. Einige Ministri und Popae hielten sich bereit, die Kohle in der Feuerstelle glimmte bereits.


    Alle Vorbereitungen waren getroffen. Die Weihehandlungen konnten jederzeit beginnen, wenn Menecrates das Zeichen gab. Er nickte den Ministri und Popae zu, schenkte ihnen ein Lächeln und entdeckte schließlich Iulius Avianus, der wegen seiner angepassten Tunika zunächst nicht aus der Gruppe hervorstach, nun aber auf ihn zutrat.
    "Iulius, ich bin von dir Perfektion gewohnt und auch hier hast du deinem Ruf alle Ehre gemacht. Natürlich bin ich zufrieden! Ich gehe noch kurz zur Tribüne, dann komme ich wieder. Du kannst mich begleiten oder warten." Menecrates hatte entschieden, nicht persönlich die Opferhandlungen vorzunehmen, sie aber auch nicht wie einer der geladenen Gäste von der Tribüne aus zu verfolgen. Er höchstpersönlich wollte die Genii Loki um ihre Gunst bitten, denn die Station war sein Schützling, sein Herzblut und jede Mühe wert.


    Er schritt weiter Richtung Tribüne, um die Ehrengäste zu begrüßen, bevor er zur Opferstelle zurückkehren wollte. Centurio Octavius fing ihn allerdings vorher ab und meldete. Die Informationen nahm Menecrates zufrieden entgegen, nur das Salutieren musste er unbedingt noch mit den Urbanern über. Natürlich musste diese Respektsgeste nicht fortlaufend gezeigt werden, aber zumindest beim ersten Aufeinandertreffen von Untergebenen und Vorgesetztem. Eine offene Kritik sparte er sich, denn er wollte die Weihung nicht mit schlechten Worten belasten. Stattdessen blickte er zu dem Mann, der ihm vorgestellt wurde. Eigentlich hatte er keine Zeit, aber da Menecrates durch und durch höflich war, konnte er unmöglich weitergehen, ohne wenigstens nachzufragen.
    "Germanicus Cerretanus, was gibt es?" Es klang nicht unfreundlich, eher ein bisschen besorgt, da Menecrates nicht wusste, was auf ihn zukam.


    Als letztlich auch dieses geklärt, er sich beim Betreten der Tribüne die Füße waschen ließ und dort alle Ehrengäste begrüßt hatte, kehrte Menecrates an die Opferstelle zurück. Allein die Tatsache, dass am unteren Ende der Tribüne eine Wasserschale aufgestellt war, zeigte ihm, wie sorgfältig die Weihung organisiert war.
    Am Opferplatz angekommen, atmete er einmal durch. Dann trug auch schon ein Helfer die Wasserschale heran und während ein weiterer nochmals seine Füße wusch, reinigte er sich die Hände. "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."
    Er ließ sich die Hände abtupfen, dann fuhr er fort.


    "Werte Ehrengäste, Bürger und Soldaten Roms. Wir sind heute zusammengekommen, um die Genii Loki dieses Platzes zu besänftigen. Ruft mit uns die Geister der hier ehemals Lebenden an und bittet um ihre Gnade, dass sie unserem Vorhaben, ihnen ein Bauwerk unbekannter Funktion auf ihr Land zu setzen.“ Er blickte in die Runde und verfolgte, wie die Anwesenden mit Wasser besprenkelt und somit gereinigt wurden.
    Erst danach legte er ein Stück der Toga über den Kopf und hob die Handflächen.


    "Geister, die ihr hier ruht; Götter, die ihr uns betrachtet - seid uns wohlgesonnen. Wir stören eure Ruhe und bitten um Vergebung. Wir möchten auf diesem Grund eine Station für die Sicherheit bauen und erbitten euer Wohlwollen. Nehmt unsere Gaben an und entschuldigt unser Handeln. Wir schätzen euch sehr."
    In Iulia Aviana Minor erkannte Menecrates die Verwandte seines Tiro, der heute eine besondere Rolle zuteil wurde. Menecrates überließ den Fortgang ihr.

  • Seine beiden Ältesten waren heute schon früh unterwegs und auch Gaius war schon mit dem beiden außerhaus gegangen. Aber dieser hatte ja schon in den letzten Tagen hier viel Zeit verbracht und den Aufbau des Podests beaufsichtigt. Ja die Jugend im Hause war sehr emsig und beschäftigt gewesen. Auch wenn er ein solches Verhalten natürlich begrüßte war es doch grade bei Manius nicht grade Standard.


    Er selbst hatte den Vorteil nur geladener Gast zu sein. Wenn auch in seiner Funktion als Augur. Was auch dazu geführt hatte das er heute die für Auguren typische safrangelbe Toga trug und natürlich seinen Amtsstab seine lituus dabei hatte. Auch ein calatores auguri war mit gekommen der ein kleines Gefäß mit Weihwasser und einen kleinen Zweig trug. Damit würde er dann den Grundfläche des Gebäudes abgehen um die Geister die nicht zu den Genii Loki gehörte vertreiben so das der Bauplatz sicher nur von den her zuständigen Geistern bewohnt wurde.
    So war er zum Podest gekommen, wartete aber unten da er nicht zur Opfergemeinde gehörte, sondern sein Einsatz erst kam wenn der Bauplatz geweiht werden sollte. Zielsicher hatte er sich aber zu den Pontifices da es nicht ungewöhnlich war das die Collegen der kultischen Colleigien bei einander standen. „Salvete die Herren.“ Begrüßte er sogleich nach seinem Erscheinen die anwesenden Pontifices.

  • Da im Zuge meiner Arbeit als Vigintivir auch viel in der Subura passiert war, hatte ich natürlich auch von der geplanten neuen Station gehört und heute, da diese nun (ein)geweiht werden sollte, war ich natürlich auch unter den Menschen. Es waren viele Leute, welche sich den neuen Stolz der Subura anschauen wollten. Hoffentlich waren alle auch zum Feiern da und nicht um andere Leute zu beklauen.


    Da man sich dessen aber nie sicher sein konnte, hatte ich meine 2 Leibwächter mit dabei. Selenus, den Freigeborenen Sohn eines Freigelassenen meines Vaters und Oberhaupt einer Kreuzwegbruderschaft, und einen seiner Männer, die mich immer wieder an solche Orte begleiteten. Selenus blieb dabei an meiner Seite, während der Andere uns etwas abseits begleitete, immer vorsichtig darauf achtend, dass er nicht als zu uns gehörig empfunden wurde.


    Wie oft bewunderte ich die Organisation dieser Bruderschaft, welche für den Unterhalt der Kreuzweg-Lararien zuständig war, und ihre Effizienz in diesen anderen Dingen. Kein Wunder ging es Selenus wesentlich besser als sein Aussehen es hergab, aber das war eine ganz andere Geschichte.

  • Wie üblich begleitete ich den jungen Annaeus. Für diesen Ausflug hatte ich mir einen der zuverlässigsten der Brüder mitgenommen. Es war trotz allem noch immer gefährlich in der Subura.

  • Natürlich ging das runter wie das beste Öl das man kaufen konnte wenn der Dienstherr so zufrieden mit einem war. Grade wenn man die Ansprüche des Vaters nur selten erfüllen konnte. Manius war geschmeichelt und grade das bestärkte ihn darin bei diesem Tirocinium Fori sein bestes zu geben so das der Claudius zufrieden mit ihm sein würde. „Du ehrst mich, ich danke dir. Natürlich werde ich dich gern begleiten.“ Sagte er mehr als Freudig und schloß sich dem Consular an und ging zur Tribüne.


    Auf dem Weg dort hin begegnete ihnen der Centurio Octavius den der schon vom letzten Mal kannte. Als dieser den Consular, der ja sein militärischer Vorgesetzter war ansprach, ohne vorher die rechte Faust auf die linke Brust zulegen und dann den Arm mit flacher Hand auszustrecken, sondern den Consular einfach so vertraut anzusprechen, zog er wie so oft die rechte Augenbraue nach oben. Er sagte aber nichts den er hatte keine Ahnung wie die beiden zu einander standen und es stand ihm auch nicht zu einen Centurio wegen des wegglassens des Grußes zu tadeln.


    Als das Gespräch beendet war trat er an das bereitgestellte Becken und streifte die Sandalen ab und wusch sich Hände und Füße. „Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen, wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es.“ Murmelte er in gewohnter Manier, den auch wenn ihm nie so wie seiner Schwester daran gelegen hatte. War auch er im Haus eines Auguren aufgewachsen und auch wenn diese keine öffentlichen Opfer zu vollziehen hatten. Kannte Manius sich natürlich mit dem kultischen aus. Dann folgte er dem Consular weiter nach oben und er hörte die Worte des Consulars um die Genii Loki zu besänftigen.

  • Die Unterstützung der jungen Priesterin würde unter anderem im Anreichen der Opfergaben bestehen, mit denen die Zeremonie eröffnet wurde. Menecrates liebte diese Voropfer. Er mochte den Duft des Weihrauches und er liebte das Verdampfen des Weins. Heute sollten außerdem Früchte des Bodens geopfert werden, aber bevor sie beginnen konnten, musste um Ruhe gebeten werden.
    Menecrates sog einmal die Luft ein und ließ Ruhe in sich einkehrten. Dann sagte er gut vernehmlich: "Favete linguis."

  • Gnaeus war heute nicht im Dienste des Senators hier den er hatte mitlerweile auch mal geschäftlich zu tun. Doch dieses Ereignis war natürlich schon mal was das man sich nicht entgehen lassen sollte. Zumal Manius und Aviana hier Involviert waren auch wenn er wegen seines Geschäfts in den letzten Tagen nicht oft in der Iulischen Villa gewesen war und nicht alles mitbekommen hatte. In einer feinen grünen Leinentunika, den es war schon warm in diesen Tagen, war er deshalb in Begleitung eines Sklaven aus seiner Haustür gefallen um sich das Spektakel anzuschauen. Es war ja quasi direkt vor seiner Haustür was einer der Gründe war warum er das heute zwischen seinen Terminen schaffte.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Salvete!", grüßte er beim Eintreffen, nickte jedem zu und verweilte kurz bei Flavius Gracchus. Gern hätte er ihm zur Ernennung seines Sohnes gratuliert, aber er fand, das Thema passte hier und heute nicht. Er würde es nachholen.
    "Ich freue mich über eure Anwesenheit und bin sicher, sie wird dazu beitragen, die einst hier Lebenden für unser Bauvorhaben milde zu stimmen." Nach ein paar höflichen Worten verabschiedete er sich, um anschließend eine weitere kleine Gruppe zu passieren. Einige Ministri und Popae hielten sich bereit, die Kohle in der Feuerstelle glimmte bereits.


    Auf seinem Weg zum Beginn der Zeremonie drehte der Prefectus Urbi eine kleine Begrüßungsrunde und hielt selbstredend auch bei den Pontifices. Jene erwiderten seinen Gruß ehedem Gracchus anfügte:
    "Diese Station wird allfällig nicht der Garant dafür sein, dass die Welt am morgigen Tage zu einem besseren sich wird wenden, doch zweifelsohne ist sie ein guter und wichtiger Schritt in diese Ri'htung. Es ist uns darob nicht nur eine große Ehre, sondern ebenso eine Freude am Tage ihrer Weihung hier zu sein."
    Claudius mochte im Senat nicht stets die besten Worte finden und manchmal hatte Gracchus den Eindruck, dass sein Eifer und seine Begeisterung ihm dort zuweilen selbst im Wege standen, doch - soweit er dies konnte beurteilen - waren Menecrates Beweggründe geleitet vom Wohle Roms und gerade sein Eifer und seine Begeisterung trieben ihn stets voran, Rom zu einem besseren Ort zu machen.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    ..
    So war er zum Podest gekommen, wartete aber unten da er nicht zur Opfergemeinde gehörte, sondern sein Einsatz erst kam wenn der Bauplatz geweiht werden sollte. Zielsicher hatte er sich aber zu den Pontifices da es nicht ungewöhnlich war das die Collegen der kultischen Colleigien bei einander standen. „Salvete die Herren.“ Begrüßte er sogleich nach seinem Erscheinen die anwesenden Pontifices.


    Nachdem der Claudier weitergezogen war, gesellte sich Iulius Centho zu der kleinen Gruppe kultischer Abgesandter. Gracchus hatte den Auguren schon seit längerem nicht mehr gesehen in der Stadt, ob dessen er ihn nur knapp grüßte, auch da die Zeremonie nun ihren Beginn nahm und Schweigen gefordert wurde.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ah nun schien es endlich los zu gehen. Aviana sah sich nochmals um ob auch wirklich alles so war wie sie es gewohnt war. Sie selbst hatte nur die Aufgabe eines ministri zu erfüllen und da fühlte sie sich sicher. Solche Aufgaben waren eher was kleines bei kultischen Handlungen. Doch natürlich war sie auf ihre Aufgaben fixiert und konzentriert. Den der Dienst an den Göttern war ihr wirklich ein Anliegen. Auch wenn die meisten Leute hier wohl wegen dem Bau der neuen Wachstation hier waren.


    Mit dem Weihrauchgefäß in den Händen stand sie neben einem weiteren ministri hinter dem Claudius. Der Andere würde dem Claudius dann die Opfergaben für das Voropfer zureichen welche er schon auf einem kleinen Tablett trug. Da waren Kuchen, ein Blumenkranz und natürlich Wein die heute zum Voropfer dargebracht werden würden. Doch eröffnet werden würde natürlich mit dem Weihrauch. Aviana brauchte nicht noch mal nachsehen den sie hatte persönlich noch mal kontrolliert das die Glut in dem Opferbecher auch heiß war. So das der Weihrauch auch mit einem schnellen zischen verdampfen würde und sich auch schön ausbreiten würde. Sie war also bereit und würde dem Claudius sofort den Weihrauch reichen wenn dieser mit dem Gebet an Janus beginnen würde.

  • Ruhe kehrte freilich nur in der unmittelbaren Umgebung ein. Mehr konnte Menecrates nicht erwarten und er hoffte, die Götter taten es ihm gleich. Gereinigt und mit bedecktem Haupt begann er mit der Opferzeremonie. Dem Voropfer kam eine entscheidende Bedeutung zu, denn es diente nicht nur der Einleitung, sondern auch als Rückschluss anhand der Rauchsäule, wie die Geister und Götter gestimmt waren.


    Er ließ sich den Weihrauch reichen und gab ihn in die Opferschale. "Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du unserem Vorhaben, hier eine Station zu errichten, günstig gestimmt bist." Gleiches wiederholte er für Iuppiter, bevor er mit dem Weinopfer fortfuhr.


    "Vater Ianus, wie ich durch das Opfern des Weihrauches ein gutes Gebet gebetet habe, möge dir für dieselbe Sache dieses Trankopfer angeboten werden." Er ließ sich den Wein reichen und goss ihn ebenfalls in die Schale. Rauch steig auf, aber noch achtete er nicht auf ihn. Erst als auch Iuppiter den für ihn bestimmten Wein erhielt, trat er anschließend zurück und beobachtete die Rauchsäule.
    Die Wahrscheinlichkeit, inmitten Roms starke Windströme zu erleben, war nicht groß, aber sicher konnte niemand sein. Daher zeigte sich Menercrates zufrieden, als die Rauchsäule weitgehend gerade aufstieg. Unverzüglich fuhr er fort. Er zeigte durch eine Geste an, dass er nunmehr Kuchen, Getreide und Blumenkranz benötigte.


    "Genii Loki, weil es recht ist, hier für unser Bauvorhaben zu opfern, um dieser Sache willen möget ihr geehrt werden durch dieses Festopfer." Kuchen und Getreide fanden den Weg in die heiße Schale und er knusperte. "Genii Loki, möget ihr durch dieses Festopfer geehrt werden, möget ihr geehrt werden durch den vorherigen Wein." Der Blumenkranz bildete den Abschluss und verströmte noch einmal einen angenehmen Duft, als er mit der Hitze in Berührung kam.


    "Ihr Wesen, die ihr einst diesen Platz besiedelt habt, wir rufen euch heute an. Schon bald wird dieses Land überbaut werden und wir möchten uns für die Störung eurer Ruhe entschuldigen. Gleichsam bitten wir euch zu bleiben und dieses Land auch weiterhin zu schützen. Die Menschen Roms sind gläubige. Ihnen liegt viel daran, mit euch diesen Ort zu teilen." Mit diesen Worten schloss Menecrates seine Bitten an die Genii Loki ab. Ein großes Opfer sollte anschließend alle Götter und Geister zufrieden stimmen und den Bauplatz weihen.

  • Die Weihung hatte begonnen. Aufmerksam verfolgte Caesoninus von seinem Platz aus die ersten sakralen Zeremonien vor ihm am Platz. Inzwischen hatte er in der Menge auch das eine, oder andere bekannte Gesicht entdeckt, angesichts der Größe Roms schon irgendwo ein kleines Wunder. Doch andererseits verkehrte Caesoninus "beruflich" häufig mit Senatoren, oder jungen angehenden Politikern, da war es auf der anderen Seite dann auch kein Wunder eben jene in der Menge zu erblicken. Dieser Menschenschlag kam wohl häufiger zu solchen Festakten, als das "gewöhnliche Volk".
    Z.B. machte Caesoninus in der Schar von Schaulustigen keine einzige seiner vielen Suburabekanntschaften aus und das waren schon einige. Vermutlich deshalb, weil sie sich für derlei schlicht nicht interessierten und lieber ihrer Arbeit nachgingen, oder ihre Freizeit in irgendeiner abgeranzten Spelunke verbrachten.
    Von der Mittelschicht aus den besseren Stadtvierteln waren da schon mehr Leute vertreten, die er kannte, doch auch noch aus der Nähe, bzw. den angrenzenden Vierteln. Die die weiter weg wohnten, etwa beim Forum Boarium, waren nicht anwesend, auch die hatten zu arbeiten.

  • Inmitten der zuschauenden Menge befand sich ein unauffällig aussehender, älterer Mann. Gekleidet nur in einer einfachen Tunika und Toga, von der Aufmachung her nicht gerade jemand, den man besonders beachtete auf der Straße, oder länger als bloß einen Augenblick in Erinnerung behielt. So unwichtig wie er schien. Und trotzdem stand er hier und eine wahre Armee von Männern und Frauen folgten seinem Befehl.
    Doch nicht hier, in der hellen Welt, wo das Licht der Sonne alles durchleuchtete und jeder die klar vorgegebenen Regeln und Gesetze kannte und befolgte. Im Lichte des Kaisers, des Senats und Volks von Rom. Nein, die Welt der der Mann angehörte war die andere. Jene, die nur nachts emporzusteigen pflegte aus dem Schmutz und der Finsternis der Elendsviertel der Stadt. Wenn Räuber und Halsabschneider aus ihren Löchern krochen. DAS war seine Welt und er, Nero Helvetius Archias, ihr König.


    Jetzt jedoch, in der hellen Welt, verfolgte er als unbekannter Niemand jenen Affront, der sich vor seinen eigenen Augen hier und jetzt gerade abspielte. Die Obrigkeit hatte also den Bau einer neuen Station der Urbaner beschlossen. Hier, genau am Rande der Subura. Der Augustus hatte also die Absicht Ruhe und Ordnung in die Subura zu bringen? Dies kam in Archias' Augen einer Kriegserklärung gleich, wenn die da oben dachten, sie könnten ungestraft in sein Revier eindringen und ihn in seinen dunklen Machenschaften behindern. Der Kaiser wollte also Krieg mit der Unterwelt? Nun gut, den sollte er haben.

  • Der Festakt nahm seinen Fortgang und nachdem Manius Iulius Avianus ein blutiges Opfer zelebriert hatte und Lucius Iulius Centho als Augur dafür gesorgt hatte, dass nach der Bitte um Vergebung für die Ruhestörung auch der Bauplatz als solches geweiht wurde, schmausten die Teilnehmer bei einem geselligen Beisammensein. Zuvor hatten die Götter und Geister ihren Teil der Opfergaben erhalten.
    Mit einem Handbrot ausgestattet machte Menecrates seine Runde. Er bedankte sich bei Iulia Aviana Minor, die maßgeblich zur Ausschmückung des Festaktes beigetragen hatte und er ging zu der Gruppe des Collegium Pontificium, denen er ebenfalls Dank zollte. Er nickte zum Abschied speziell Manius Flavius Gracchus zu.
    Sein Schritt führte ihn weiter zu diversen Ehrengästen und zum Ende hin bat er Manius Iulius Avianus und Gaius Iulius Caesoninus zu einem Gespräch.


    "Bereits morgen beginnen die Bauarbeiten. Wir starten erwartungsgemäß mit den Fundamenten. Hierbei ist zu überprüfen, welche der vorhandenen genutzt werden können und ob deren Auslegung dem neuen Gebäude bzw. dessen Statik gerecht wird. Unsere Raumaufteilung weicht von der bisherigen ab, weswegen sicherlich für einzelne Wände neue Fundamente angelegt werden. Dabei wird es sich überwiegend um solche für nichttragende Wände handeln." Menecrates schaute seine bestellten Helfer an und versuchte zu ergründen, ob sie auf Neuland wandelten oder bereits in das Fachgebiet schnuppern konnten.


    "Wer verfügt über Vorerfahrung und wenn ja, welche?"

  • Archias hatte den gesamten Hergang aller Zeremonien aufmerksam verfolgt und nahm nun ausgiebig am, für die Zuseher bereitgestellten Mahl teil. Es schmeckte außerordentlich gut. Doch auch wenn er sich hier gerade aufs Essen konzentrierte, so hatte er dafür gesorgt, dass ihm nichts entgehen würde. Denn bevor er ans Essen gegangen war, hatte er einem in der Menge stehenden Kind mit den Augen einen stummen Befehl gesandt, damit es sich in die Nähe von Senator Claudius zum Lauschen begeben möge.


    So konnte jedermann jetzt sehen (auch wenn es niemanden interessieren mochte), dass Archias weit abseits vom Praefectus Urbi sich an Speis und Trank labte, während ganz in der Nähe des Senators ein kleines Mädchen in schmutzigen Lumpen am Boden saß und mit einem Pferdchen aus Reißig spielte, dabei die Öhrchen gespitzt wie eine Katze, damit, es alles gehörte später so wortgetreu wie möglich an die Vögelchen, Gaius, Noctua und Manius weiterleiten konnte, damit diese es Archias weiterberichten würden im Unterschlupf.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Der Festakt nahm seinen Fortgang und nachdem Manius Iulius Avianus ein blutiges Opfer zelebriert hatte und Lucius Iulius Centho als Augur dafür gesorgt hatte, dass nach der Bitte um Vergebung für die Ruhestörung auch der Bauplatz als solches geweiht wurde, schmausten die Teilnehmer bei einem geselligen Beisammensein. Zuvor hatten die Götter und Geister ihren Teil der Opfergaben erhalten.
    Mit einem Handbrot ausgestattet machte Menecrates seine Runde. Er bedankte sich bei Iulia Aviana Minor, die maßgeblich zur Ausschmückung des Festaktes beigetragen hatte und er ging zu der Gruppe des Collegium Pontificium, denen er ebenfalls Dank zollte. Er nickte zum Abschied speziell Manius Flavius Gracchus zu.
    Sein Schritt führte ihn weiter zu diversen Ehrengästen und zum Ende hin bat er Manius Iulius Avianus und Gaius Iulius Caesoninus zu einem Gespräch.


    "Bereits morgen beginnen die Bauarbeiten. Wir starten erwartungsgemäß mit den Fundamenten. Hierbei ist zu überprüfen, welche der vorhandenen genutzt werden können und ob deren Auslegung dem neuen Gebäude bzw. dessen Statik gerecht wird. Unsere Raumaufteilung weicht von der bisherigen ab, weswegen sicherlich für einzelne Wände neue Fundamente angelegt werden. Dabei wird es sich überwiegend um solche für nichttragende Wände handeln." Menecrates schaute seine bestellten Helfer an und versuchte zu ergründen, ob sie auf Neuland wandelten oder bereits in das Fachgebiet schnuppern konnten.


    "Wer verfügt über Vorerfahrung und wenn ja, welche?"


    Caesoninus verfolgte den Weiheakt ergriffen von seiner Zuseherwarte aus. Welch ergreifender Augenblick, dessen er Zeuge werden durfte! Alle Beteiligten (eigentlich fast nur Familienmitglieder von ihm) machten ihre Sache sehr gut und er freute sich für sie. Bald wäre es wohl schon soweit, dass er zusammen mit den anderen aus der Baukommission zur Tat schreiten konnte.
    Ganz so, als ob der Senator seine Gedanken gelesen hätte, kam er auch nicht wenig später nach der Weihe zu ihm herüber und fragte ihn und Avianus, ob einer von beiden sich denn mit Fundamenten auskenne. Caesoninus blinzelte ein paar Mal.
    "Praktische Bauerfahrung besitze ich keine, aber ich meine gelesen zu haben, dass man dafür Eine Grube ausheben und darin viele viele Holzpflöcke hineinrammen muss, um den Boden zu stabilisieren. Die Ägypter -und vermutlich auch wir- sollen auch eigenes Gerät besitzen, mit denen man messen kann, ob der Boden nach der Präparierung auch tatsächlich gerade ist, oder schief." war Caesoninus' erster bescheidener Beitrag zu diesem Gespräch.
    Ob das so stimmte oder nicht, wusste er nicht, auch, ob man die eben beschriebene Methode generell einsetzte, oder nur bei bestimmten Vorhaben.

  • Menecrates nickte, weil der Beitrag grundsätzlich stimmte, wiegte anschließend aber auch den Kopf.
    "Unsere Situation ist speziell. Weder bauen wir auf unberührtem Grund noch habe ich vor, die vorhandenen Fundamente des Altgebäudes entfernen zu lassen. Ich möchte sie nutzen, so gut das eben geht." Er überlegte, wie er sein Vorgehen erläutern wollte, holte kurz Luft und fuhr fort.


    "Begradigt ist der Grund bereits als Maßnahme zur Vorbereitung für den Weiheakt. Eine Grube werden wir also nicht errichten, sondern dort, wo nötig Gräben ziehen, um neue Fundamente anzulegen. Als erstes bestellen wir die Vermesser. Die Vermessungen sind bereits für morgen geplant. Mittels Stangen markieren wir die Außenmaße des Objektes. Es ist so entworfen, dass wir grundsätzlich die alten Außenfundamente nutzen können, damit sich die neue Station ins bisherige Stadtgebiet nahtlos einfügt." Weitere Schritte zu erläutern, machte wenig Sinn. Menecrates wollte schrittweise vorgehen.


    "Wir treffen uns morgen mit den Vermessern. Caesoninus, trag bitte Sorge dafür, dass wir ausreichend Markierungsstäbe vorrätig haben. Messlatten könntest du, Avianus, besorgen. Die beiden benötigten Gromae und das Nivelliergerät bringen die Vermesser mit. Gibt es noch Fragen?"

  • Der Paefectus Urbi schien sich ja schon sehr genaue Gedanken in Bezug auf die nächsten Schritte gemacht zu haben, was Caesoninus durchaus positiv verbuchte. "Keine weiteren Fragen!" vermeldete er anschließend.
    "Ich werde sicherstellen, dass es uns an Markierungstäben gewiss nicht mangeln wird!" Er warf einen Blick auf das jetzt geweihte Altgebäude, das schon bald der neuen Station weichen sollte. Er war schon ganz neugierig darauf, wie wohl der Neubau aussehen würde, sollte er eines Tages dann einmal abgeschlossen sein. Gewiss würde es nicht länger dauern, als ein konventionelles Haus diesen Ausmaßes zu errichten, ja vielelicht sogar schneller, wo die Fundamentarbeit ja teilweise vernachlässigt werden konnte.


    Als es dann an die Fragen ging, interessierte sich Caesoninus durchaus für eine: "Ja ich hätte noch eine interessenhalber. Haben wir schon einen Architekten? Und falls ja, wer ist es?"

  • Menecrates nickte auf die Zusicherung hin, dass genügend Stäbe vorrätig sein werden. Immerhin mussten zu allererst die Maße des Gebäudes auf den Bauplatz übertragen werden, wozu diese Stäbe dienten. Eine ordentliche Vermessung garantierte ihnen eine ordnungsgemäße Errichtung des geplanten Gebäudes. Eines baute auf dem anderen auf.


    "Selbstverständlich haben wir bereits einen Architekten", erwiderte Menecrates. "Als erstes müssen immer die Baupläne stehen und die Statik berechnet sein. Beides ist längst in Auftrag gegeben, nachdem der Platz ausgewählt und die Ausweitung der Station festgelegt wurden. Wir können uns nicht erlauben, erst abzureißen, das Grundstück zu weihen und anschließend Zeit verstreichen zu lassen, weil die Bauplanung hinterherhinkt. Wir werden jetzt, nach der Einebnung und Weihung sofort starten und zwar morgen mit der Einmessung des Gebäudes. Die Pläne bringe ich mit." Menecrates hätte sagen können, dass er selbst die Planungsphase betreut hatte, aber wozu das hervorheben. Die rechnerischen Aufgaben hatten zwar Architekten übernommen, sogar zwei, aber da Menecrates in jungen Jahren selbst ein Studium der Architektur absolviert und die Baupläne für das Amphitheater in Mantua erstellt hatte, konnte er mitreden, kontrollieren, diskutieren und absegnen.


    "Wir sehen uns morgen. Hoffentlich ist Iulius dann zur Stelle." So recht daran glauben konnte Menecrates nicht. Da schien wieder etwas dazwischen gekommen zu sein.



    Der neue Tag


    Kurz nach Sonnenaufgang schleppten Soldaten verschiedene Hilfsmittel heran. Es bildeten sich Grüppchen, die jeweils eine Groma und mehrere Markierungsstangen besaßen. Annähernd zeitgleich traf Menecrates ein. Sein Privatsekretär hielt diverse Papiere in den Händen. Neben dem Praefectus Urbi schritt ein hagerer Mann mit blasser Hautfarbe und flinken Augen. Seine Bewegungen wirkten fahrig, was über seinen präzisen Geist hinweggtäuschte. Immerhin wusste Menecrates den Mann zu schätzen, der neben den Bauzeichnungen das wichtigste Utensil für das heutige Vorhaben darstellte. Der Architekt Publius Rusius Mocilla war ein Chaot als Mensch, aber ein Genie auf seinem Spezialgebiet.


    Sie hielten am Rand des Bauplatzes. Sowohl Menecrates als auch der Architekt warfen einen Blick auf das entrollte Papier. Rusius blickte auf und trat wenige Schritte vor.


    "Die Groma hier hin." Sein Finger wies zu Boden. "Mittellot suchen, ausrichten, anpeilen." Er wies auf einen Soldaten mit Markierungsstange, bevor er zum Zielplatz der ersten Messeinheit schritt. Er achtete nicht darauf, was in seinem Rücken passierte, aber Menecrates hatte Sorge getragen, dass die am Bauvorhaben eingesetzten Soldaten ausreichende Kenntnisse besaßen, um Anweisungen umsetzen zu können.

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