• Caesoninus hatte nach seinem kleinen Bauauftrag zu seiner Arbeit zurückgekehrt, immerhin gab es noch genug Dokumente und Rechnungen durchzuarbeiten. Da der Scriba Gnaeus wegen Unwohlsein heute früher nachhause gegangen war würde Caesoninus entsprechend länger heute arbeiten müssen, da irgendwer ja die durch Gnaeus ausgefallene Arbeit nachholen musste. Doch ihn störte das nicht. Caesoninus hatte seine Freude beim Umgang mit Zahlenkolonnen, Listen und Arbeits- und Lieferverträgen wie er gemerkt hatte. Gewiss ein nützlicher Umstand angesichts dessen, welchen Pfad er in Zukunft einzuschlagen gedachte. Gewiss würde er später mal als Praetor, oder Consul noch viel mehr solche Verwaltungsarbeiten inne haben, da war das in der Baukommission jetzt ein guter Anfang. Caesoninus arbeitete eine ganze Weile vor sich hin, bis es dann zu jenem Tumult gegenüber auf der anderen Straßenseite kam. Da alles wild durcheinanderschrie und die Leute von der Straße wie auch von der Station in Richtung Tatort liefen, stand auch er auf, um sich die Sache einmal näher anzusehen. Ein wenig mulmig war ihm ja schon zumute, aber angesichts dessen, dass hier Scharen von Urbanern und dessen Offizieren herumliefen hielt sich dieses flaue Gefühl relativ in Grenzen. So war es mehr Neugier was geschehen sein mochte. Nach ein paar klärenden Antworten durch Umstehende und einem eigenen Blick auf den Ort des Geschehens wusste er, dass es sich wohl um einen gewöhnlichen Überfall handeln musste so wie er eben von Zeit zu Zeit in dieser Gegend vorkommen konnte. Nichts außergewöhnliches, abgesehen natürlich von dem Umstand, dass er direkt vor der Nase der offiziellen Sicherheitsbehörden geschehen war (bzw. gegenüber von diesen), was auf eine gewisse Dreistigkeit der Diebe schließen ließ. Doch die Banditen waren schon weg und die Urbaner vor Ort, es gab nichts weiter sehenswertes mehr und so kehrte Caesoninus an seine Arbeit zurück. Doch so weit wie von ihm angedacht kam er nicht, denn ein wenig später brach erst das große Chaos aus, als plötzlich ein kleines Beben seinen Schreibtisch erschütterte und es schien von der Station zu kommen!


    Aufgeschreckt lief Caesoninus unter seinem Sonnensegel hervor den Blick auf die oberen Stockwerke gerichtet. Ein Teil des Daches war eingestürzt! Wie konnte das nur möglich sein, wo ja alles neu war?! Vielleicht war beim Verladen der Wasserfässer etwas schief gegangen und ein Balken oder sowas wurde beschädigt? Doch spätestens dann, als auch schon die ersten Rauchschwaden zu den Fenstern herausdampften wusste er, dass es wohl kein Unfall sein musste. Die ersten Arbeiter verließen schon fluchtartig das Innere des Hauses, während Caesoninus sich für einen Moment wie gelähmt fühlte. Doch er kämpfte gegen das Gefühl an und wandte sich dann rufend um: "FEUER! FEUER! Holt das Löschzeug! Benachrichtigt die Vigiles!" Der Ruf milderte das Gefühl der Ohnmacht ein wenig, doch trotzdem hatte er keine Ahnung was er jetzt machen sollte...

  • Auf Lurcos Witz hin brach Ramnus in röhrendes Gelächter aus, das ihm einen gereizten Blick von Scato einbrachte. Doch Ramnus wäre nicht Ramnus, würde ihn das stören. "Doktor Tod, auch bekannt als Scato. Gerade war der Patient noch quicklebendig. Scato macht einen Handgriff - zack, tot."


    "Ich war es nicht der den Mann aufgeschlitzt hat", rief Scato erbost. "Ich kann auch nicht zaubern bei so einer Wunde! Lurco war das!"


    "Der Kastrat hat gelebt, bis du versucht hast, ihn zu kurieren."


    "Halt dein blödes Maul", brüllte Scato, der nun richtig wütend war.


    Innerlich fragte er sich aber, ob Ramnus Recht hatte, ob er den Patienten zu Tode kuriert hatte. Er hatte noch keine Ausbildung, er konnte nur das anwenden, was er ausspioniert hatte beim vorsätzlichen Herumlungern im Valetudinarium und bei den Gesprächen mit seinem Kumpel, der dort arbeitete. Vielleicht hätte er wirklich besser gar nichts getan? Mit einem Mal wurde Scato von Verzweiflung erfüllt, weil er zwei Menschen umgebracht hatte. Überall war Blut, an seinen Händen, auf seiner Tunika und auch am Heft seines Gladius und an der Scheide, an seinen Beinen und Caligae. Blut von Menschen, die heute nicht nach Hause kommen würden. Es war Scato gleich, ob sie es verdient hatten oder nicht, er fühlte sich schuldig, als wäre er selbst Teil des Abschaums, den sie tagtäglich bekämpften. Als wäre er ein Mörder.


    Er schluckte alles, was in ihm vorging, herunter, auch wenn man es ihm trotzdem ansah, wischte seine Finger an seiner Tunika ab und wartete auf weitere Anweisungen. Die Routine würde ihn bis zum Ende der Schicht durchhalten lassen und dann würde er sich nach den Thermen mit einer Flasche Wein in sein Bett verkriechen. Doch die erhoffte Routine trat nicht ein. Plötzlich gab es draußen einen weiteren Tumult, es krachte. Jemand rief jemand nach den Vigiles, der Stimme nach war das Caesoninus von den Luperci, der in der Baukommission mit drinhing. Entsetzt sah Scato Cerretanus an.


    "Waren Männer von uns da drin?!"


    Immerhin gab es einen Befehl, die Station Tag und Nacht zu bewachen, die Urbaner würden sie auch im Trubel nicht unbeaufsichtigt gelassen haben. Was für ein Scheißtag!

  • Lurco wartete ab, bis sich Scato Luft gemacht hatte. Dann ging er zu seinem Kameraden und packte ihn bei den Schultern. Einen Augenblick lang hielt er Scato so fest, damit er sein inneres Gleichgewicht wieder fand, ehe er ihn umarmte und wieder freigab.


    "Weder Du noch ich haben dem Kastraten etwas zu Leide getan Scato. Der Kerl hat sich die Eier an meinem Dolch aufgeschlitzt. Wäre er nicht hier gewesen um einen unschuldigen Mann zu ermorden, wäre er auf der Flucht nicht über mich hinweggesprungen, dann wäre er noch wohlauf und wäre am Leben. Er selbst hat sein Schicksal gewählt und die Götter haben beschlossen, dass sein Leben heute endet.


    Anders sieht es bei dem Ladenbesitzer aus, ausschließlich ihm sollte unser Mitgefühl gelten. Da wir seinen Tod nicht verhindern konnten, können wir nur noch seine Mörder für ihn stellen und der gerechten Strafe zuführen. Das Kreuz dürfte angebracht sein, bei solchen Untieren", sagte Lurco aufbauend und knuffte Scato vor die Schulter.


    Als es draußen krachte, schaute Lurco genauso wie Scato und zuckte ganz langsam die Schultern.


    "Ich hoffe dass keine Kameraden im Gebäude waren, allerdings lautete der Befehl die Station Tag und Nacht zu bewachen. Sagt mir was Ihr wollt, aber das ist kein Zufall. Ich glaube nicht an Zufälle. Das war ein Angriff auf unsere Station. Wäre das nicht der Fall, wären die Station und der Laden zeitgleich angegriffen worden oder an verschiedenen Tagen. Wir müssen die Raben finden und das schnell.


    Die Urbanerstation anzugreifen ist ein Angriff aus den römischen Bürger und Roms Sicherheit selbst. Schon seltsam, dass es ausgerechnet nun ein Teil von Roms Herzen trifft, da kommt mir so ein Gedanke mit zündelnden Sklaven....", grollte Lurco.


    "Scato frag Ceretanus ob Du rübergehen und nach Verletzten schauen darfst. Rammy und ich sichern weiterhin den Tatort. Wir können uns nicht wie aufgescheuchte Hühner von dem kriminellen Gesocks herumscheuchen lassen. Bedenke wozu Dein Schwert da ist Scato", flüsterte Lurco ihm zu.

  • Natürlich war die Station bewacht, jedoch nur das Außenareal, wo ja jeder bei den Grenzen durch musste, wenn er auf dem Grundstück arbeiten wollte und auch die schönsten Schildwachen waren nutzlos, wenn die Täter sich als jemand der ihren ausgaben. Doch das half jetzt alles nichts mehr. Der Schaden war angerichtet und jetzt galt es die Schäden so gut es ging zu begrenzen. Da Caesoninus selbst nach Monaten nicht wusste wie weit seine Befehlsgewalt als des Praetor urbanus' rechte Hand in Bezug auf die Urbaner im Ernstfall ging (wenn diese überhaupt existierte), beschränkte er sich lieber darauf die zivilen Bauarbeiter mit Anweisungen zu überhäufen, denn bei denen wusste er, dass er das Kommando inne hatte. Die Milites auf der Baustelle würden deren Offiziere bestimmt schon gehörig einsetzen zum Zwecke der Rettung der Station.


    So lief Caesoninus also zwischen den vielen versprengten Gruppen der Bauarbeiter herum und rief: "Bildet Eimerketten! Seht nach, ob noch jemand im Gebäude und/oder eingesperrt ist! Benachrichtige endlich einer die Vigiles! Los! Bewegt euch!" Als Verantwortlicher für die Unterlagen wäre es zwar seine erste Pflicht gewesen die Schriftstücke und Dokumente in Sicherheit zu bringen, doch da diese sich sowieso eigentlich alle mitten am Hof unter dem Sonnensegel der Baustellenschreiber befanden, war sich Caesoninus sicher, dass dieses weit genug vom brennenden Haupthaus weg stehen würde, damit dort nichts beschädigt wurde und so konnte er sich voll drauf konzentrieren das Werk von Senator Claudius Menecrates zu retten und die herumirrenden zivilen Bauarbeiter zu einer (hoffentlich) schlagfertigen Feuerbekämpfungs- und Sicherungstruppe zu formieren.


    Sim-Off:

    Na das sind mir ja schöne Urbaner dieser Lurco und dieser Scato! Stehen gemütlich gegenüber und zucken bloß mit den Schultern, fachsimpeln und drehen Däumchen, während der Grund ihres Hierseins in dieser Gegend gerade in Flammen aufgeht, ganz so als ob ihnen der Angriff auf die Station egal wäre. :P :D

  • Sim-Off:

    Sorry. aufgrund Zeitmangels häng ich da ein wenig hinterher...


    " Lurco, Scato und alle anderen. Raus hier. Zur Station. Laufschritt."


    Appius ahnte schlimmes. Zuerst der Lärm der durch das zusammenfallende Dach entstand, dann der Staub überall. Und schlussendlich das Feuer. Ungehindert krochen Rauchschwaden über den Platz die durch das Wetter nach unten gepresst würden. Schreie halten über den Platz.


    Bereits war der Fal hier vergessen. Appius selbst startete ebenfalls los und erreichte den Eingang der Station.


    Durch das rasche Reagieren einiger Passanten, vorne weg Iulius Caesoninus waren bereits die ersten Lösch ersuche gestartet worden. Eine Kette hatte sich gebildet welche in das Innere des Baus reichte.


    " Benutzt das Gerüst um von oben Ran zu kommen. Schafft Fässer nach oben Da werden doch sicher noch welche voll Wasser sein." brüllte Appius jene an die anscheinend nicht wussten was zu tun ist.


    " Zwei Männer mit mir. Es sind noch genug Kameraden da drin." Ohne sich nun zu kümmern wer da mit ihm kam verschwand der Furier im Gebäude.


    Bereits nach wenigen Schritten merkte er dass es ein sehr mühsames Unternehmen werden würde. Staub, durch das eingestürzt Mauerwerk entstanden, stand dick in der Luft und beschränkte die Sicht auf ein paar Schritte. Hinzu kam dass das Atmen schwer wurde. Kurz blieb er stehen, machte kehrt und zog die beiden Milites mit sich nach draussen.


    " Nehmt euch Tücher. Macht sie nass und bindet sie euch im Mund und Nase." Appius selbst fackelte nicht lange, zückte seinen Dolch und begann seine Tunika zu zerstückelt.


    Nachdem diese kleine Massnahme abgeschlossen war begaben sie sich nun wieder in die Station.
    Stockwerk für Stockwerk kämpften sich die drei Urbaner nach oben. Kämpften gegen den Staub und den Rauch des Feuers.
    Je weiter sie nach oben kamen desto schwieriger würde es. Und....es wurden verletzte gefunden.

  • Sim-Off:

    Nope - Lurco und Scato faulenzen nicht, sondern ermitteln in einem Mordfall. Zuerst steht die Tatortsicherung an, damit keine weiteren Spuren zertrampelt werden. Wir sind die Urbaner (Polizei) und nicht die Sanis. Und so lange es keinen Befehl von unserem Optio gibt, bleiben wir wo wir sind. Befehlsbefolgung, Hirarchie und Urbaner-(Polizei)-Arbeit. Also gleich was da draußen vor der Tür geschieht, wir haben die Stellung zu halten und das taten wir. Jetzt hat unser Optio gesprochen also folgen wir dem Befehl :).




    Lurco folgte umgehend dem Befehl von Cerretanus und begab sich zur eingestürzten Urbanerstation. Einen letzten rückversichernden Blick warf er auf den ermordeten Ladenbesitzer. So gut es ging prägte er sich jedes Detail ein und verwahrte die beiden Rabenschädel sicher in seinem Geldbeutel am Gürtel. Draußen auf der Straße lag immer noch der niedergestochene Bauarbeiter. Dass der Mann noch in einem Stück war, bei dem Auflauf an Menschen war ein Wunder für sich.


    Nun wer immer hier Krieg haben wollte, er würde ihn bekommen, dass stand fest.
    Die Rechnung war einfach, ein Leben für ein Leben.


    Lurco folgte seinem Optio in die eingestürzte und brennende Station. Er wusste nicht ob Scato direkt hinter ihm war. Im Ganymed war es ähnlich heiß und stickig gewesen. Aber in der Nähe des Bodens war die Luft erträglicher. Genau, so war das damals gewesen!


    "Bewegt Euch in der Hocke fort, dann bekommt Ihr was besser Luft", rief Lurco in der Hoffnung seine Kollegen würden ihn hören.


    Er setzte seine eigene Erfahrung um, so ging es etwas besser. Die Hitze lastete schwer auf ihnen, war aber im unteren Bereich noch nicht unerträglich. Lurco versuchte in das obere Geschoss zu kommen und passierte die eingestürzten Teile so vorsichtig wie möglich. Der Rauch war damals in dem Lupanar auch zuerst zur Decke aufgestiegen und dann langsam zu Boden gesunken. Die Hitze war ein anderes Problem.


    Lurco fand auf seinem Weg nach oben eine eindeutige Botschaft - weitere Mordopfer. Und sein Verdacht wurde bestätigt. Zwischen all dem Gebälk, Dreck, Schutt, Leichen, Feuer und anderen Dingen fand er weitere Rabenschädel. Er grabschte diese und stopfte sie ebenfalls in seinen Geldbeutel.


    Das war kein Zufall, das war ein Anschlag.


    Die Männer die hier zu Tode gekommen waren, hatte nicht das eingestürzte Dach erwischt, sondern die Klinge. Gute, ehrlich und hart arbeitende Männer waren heimtückisch niedergestochen und den todbringenden Flammen überlassen worden.


    Einer der Bauarbeiter zuckte noch leicht, seine Stichwunden waren nicht lebensbedrohlich, aber ihm hatte der Rauch zu schaffen gemacht. Als Lurcos Schatten auf ihn fiel, streckte ihm der Mann hilfesuchend die Hand entgegen. Lurco befreite ihn vom Schutt und umfasste den Mann um die Brust. So schnell es der Brand und die Verletzung des Mannes zuließ, zog sich Lurco aus dem Gebäude zurück. Seine Augen, seine Kehle und seine Lunge brannten gleichermaßen.


    Ein Hauch, ein Windzug, der Ausgang war nicht mehr fern.


    "Scato, ich brauche Dich!", rief Lurco verzweifelt und drückte die Wunde des Mannes ab.

  • Scato folgte Cerretanus und Lurco nach draußen, wo ein wahres Inferno ausgebrochen war. Er roch etwas, was ihm gar nicht gefiel - brennendes Öl und Unmengen von Wasserdampf.


    "Geht da nicht rein! Die Scheiße wird gleich explodieren!"


    Genau das war einmal in der Küche seines Elternhauses passiert, als ein Sklave versucht hatte, eine brennende Pfanne mit Wasser zu löschen. Zum Glück war es nicht Terpander gewesen, denn der Mann hatte es nicht überlebt. Doch Cerretanus und Lurco waren nicht aufzuhalten. Sie marschierten geradewegs in das brennende Gebäude.


    "Macht das nicht", brüllte er verzweifelt. "Und keine Eimerkette, ihr Trottel", rief er den Zivilisten zu, die alles falsch machten, was man nur falsch machen konnte. "Nehmt Löschdecken oder lauft! Es wird EXPLODIEREN!"


    Das erste Mal in seiner Karriere verweigerte Scato einen Befehl. Er bewegte sich keinen Schritt näher auf die brennende Station zu, auch wenn die Schreie aus ihrem Inneren markerschütternd waren. Sein Leben als Urbaner täglich zu riskieren gehörte zu seinen Pflichten. Es wegzuwerfen nicht. Wenn er als einziger Anwesender, der auch nur ein wenig Ahnung von Erstversorgung eines Verwundeten hatte, ausfiel, konnte er überhaupt keinem mehr helfen. Scato hörte Lurco aus dem Inneren verzweifelt um Hilfe rufen. Er schlug sich einen Moment verzweifelt die Händ vor das Gesicht, dann warf er sie nach unten. Sein Herz raste, doch er konnte da nicht rein. Sonst starben sie alle gemeinsam.


    "Kommt wieder raus", brüllte er, so laut er konnte.


    Sim-Off:

    Disziplin bedeutet keine Gleichgültigkeit, ist aber in Extremsituationen unabdingbar. Niemandem ist geholfen, wenn man die Befehlskette vergisst und im wahrsten Sinne des Wortes kopflos herumrennt.

  • " Schaff den Mann hier raus" Appius brüllte so laut er konnte damit Lurco ihn hören konnte.


    Der Lärm war kaum zu übertönen. Immer wieder barsten Scheiben, brachen einzelne Stücke des Mauerwerks und fielen mit geräuschvoll zu Boden.
    Das Tuch vor dem Mund verhinderte bis jetzt dass der Geruch des brennenden Öls die Nase einwandfrei identifizieren konnte und Staub behinderte das Atmen obendrein.


    Appius lief weiter. Er musste nach oben. Dort waren mehrere Milites. Soviel wusste er. Die Treppe aus Holz knarrte unter seinem Gewicht.

  • Das wird jetzt ungemütlich, dachte Lurco und zerrte den Mann den er mitgeschliffen hatte ohne Rücksicht auf Verluste hinter sich her. Cerretanus befahl ihm das Gebäude zu verlassen, Scato brüllte von draußen nach ihm. Irgendwas explodierte? Hatte er das richtig verstanden? Gleich sein Optio hatte ihm was befohlen und Scato auch. Lurco schleppte sich und den Mann nach draußen und ging vor Scato auf die Knie.


    "Da drin ist der Abgrund los. Gestank, Rauch, Trümmer und Leichen. Der Mann ist verletzt, aber er lebte noch. Drinnen...", sagte Lurco und wurde von einem Hustenanfall geschüttelt.
    "Drinnen die Leichen, erstochen. Weitere Krähenschädel. Ich... muss zu Kyriakos. Er hatte ebenfalls die Warnung. Er... Der Laden da drüben und... und wir auch", erklärte Lurco, damit Scato ebenfalls informiert war.


    Er quälte sich zurück auf seine gefühlt wabbligen Beine und schaute Scato bitten an.
    "Packt er es?", fragte Lurco.
    "Es waren so viele", stöhnte der Mann.

  • Das feuchte Tuch über Mund und Nase half nicht Mal mehr um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Ruß und Staub hatten es nun vollends verklebt. Das zweite Tuch, ebenfalls wie das erste aus seiner Tunika geschnitzt, war im wahrsten Sinne wie ein Schluck Wasser.
    Hastig entledigte sich Appius des benutzen Tuches und saugte kurz am zweiten. Der Mund würde wieder etwas befeuchtet, aber mehr schon nicht.


    Nur noch ein paar Stufen flüsterte er zu sich selbst. Eine Stufe nach der anderen stieg er vorsichtig nach oben, ungewiss wann das filigrane Holzwerk zusammenbrechen würde.


    Es ist meine Pflicht und Aufgabe Weiter kam er nicht. Die letzte Stufe war nicht mehr sichtbar und Appius stürzte über irgendwas. Erst als er sich aufrappelte könnte er erkennen was es war.
    Ein Urbaner. Rasch fühlte er nach dem Puls des Mannes. Gefühlte Stille. Tastend versuchte er nun den Gang entlang zu kriechen um an eins der Zimmer zu kommen in denen sich weitere Urbaner aufhalten könnten.
    Die Tür war geschlossen.


    Fast schon liegend drückte er die Türe auf und kroch rasch in den Raum um dann so schnell wie möglich die Türe wieder zu schließen.


    " Meldung, Milites" der Versuch zu brüllen misslang. Eher wurde daraus ein krächzendes kreischen. Noch einmal gab er den Befehl dass sich jemand melden solle.


    Sekunden verstrichen als er zwei, drei und eine vierte Stimme hörte. " Alles gehören. Jemand von euch unfähig selbst zu laufen?" Als er die Frage stellte reifte ein Palm in seinem Kopf der wahrscheinlich das Siegel ' Schwachsinnigster Plan aller Zeiten' bekommen würde. Und vlt vom Kaiser persönlich den Orden ' Verdienst aufgrund Idiotie und Irrsinn'.


    " Ale die sich im Raum befinden zum Fenster. Sofort". Appius kroch selbst eiligst zu der Öffnung in der Wand. Rauch quoll nach draussen und verhieß im Moment noch keine frische Luft.
    Als alle fünf Männer an der Öffnung angekommen waren, sich erschöpft rucklings gegen die Wand lehnten erklärte der Furier was er vor hatte.


    " Draussen ist das Baugerüst. Ich habe keinen Schimmer in welchen Zustand es ist. Aber es ist die einzige Möglichkeit hier noch heil rauszukommen. Also. Einzeln kommt ihr mir nach. Ich werde versuchen die Lage auszumachen um euch hier rauszubringen. Betet aber vorsichtshalber schon Mal." Der Stimme nach war dies nicht Mal sarkastisch gemeint sondern bitterer Ernst.


    Der Furier schwang nun vorsichtig ein Bein durch die Fensteröffnung und tastete nach etwas worauf er stehen könnte.

  • Scato blickte eine Weile hoffnungslos auf die brennende und bröselnde Station, in der sich Lurco, Cerretanus und mehrere Milites befanden, denen er nicht helfen konnte. Das war das Ende, gleich würde der Endknall folgen. Stumm betete er zu Faunus und wenig später stieß er einen Überraschungsschrei aus. Sein Gebet war erhört worden! Als Lurco aus dem Gebäde kam, zerrte er einen Verletzten hinter sich her. Dann brach er zusammen. Der Verletzte war Scato erst einmal egal, er packte Lurco, warf sich ihn quer über die Schultern und rannte mit ihm um die nächste Hausecke. Dort tätschelte er ihm die verrußte Wange und knutschte ihn auf die Stirn.


    "Du bist wieder da, ein Glück. Und jetzt bleib hier brav in Deckung, ehe die Station explodiert, die fliegt uns gleich um die Ohren! Das hier ist der Verbandsplatz", verkündete er. "Bleib auf jeden Fall hier!" Scato rannte wieder davon. "Ramnus, mach dich ausnahmsweise nützlich", plärrte er, erneut von Tatkraft erfüllt. "Du hast Kraft, trag die Verwundeten zum Verbandsplatz! DA HIN!" Er wies mit dem Finger in die entsprechende Richtung und schnappte sich selbst den Mann, den Lurco hatte retten wollen. Ramnus nickte, grunzte und half. Jeden, den sie fanden, trugen sie um die Ecke. Immer wieder blickte Scato besorgt in Richtung der Station, wo er plötzlich eine Bewegung am Fenster sah. Er packte Ramnus an der Tunika und zeigte mit dem Finger in die Richtung.


    "Dort turnt Cerre! Bei den Göttern, was macht der da?! Wir brauchen einen Trampolin!" Cerretanus schien wegen des Rauchs nicht mehr sehen zu können, so wie er mit dem Fuß auf dem Gerüst herumtastete, während er schief auf dem Fensterrahmen hing.


    "Du meinst ein Sprungtuch", half Ramnus aus.


    "Das dort!" Der Finger schwenkte herum und zeigte auf das Sonnensegel eines Obstladens auf der anderen Seite neben dem Blinden Esel.


    "Verstanden!"


    Ramnus stürmte los. Tarpa und Asper folgten ihm, die Übrigen waren anderswo beschäftigt, vermutlich mit Cerretanus in der Station. Zu dritt rissen sie das Sonnensegel aus der Verankerung, unter dem Protestgeschrei des südländisch aussehenden Besitzers. Scato kam herzu. Er warf einen letzten besorgten Blick in Richtung von Lurco, dann rannte er mit den anderen zu dem maroden Baugerüst.


    "Scheiße, das sieht nicht gut aus", raunte Tarpa.


    "Ich mach das!" Während die anderen das Sprungtuch hielten, kletterte ausgerechnet der größte und schwerste von ihnen das schwankende Gerüst hoch. Ganz oben stellte Ramnus sich so stabil hin, wie es nur ging. "Optio, wenn du gestattest", brummte er beruhigend. Er pflückte Cerretanus vom Fenster und schloss ihn fest in seine Arme. Der Mann war nicht klein, aber in der Umarmung von Ramnus wirkte jeder winzig. Dann sprang Ramnus.


    Scato fielen fast die Augen aus dem Kopf. "ZIEHT!", brüllte er und die Milites zerrten das Tuch so weit sie konnten auseinander, während Ramnus mit Cerretanus hinabrauschte, die Beine vorgestreckt. Die umstehenden Arbeiter sprangen herzu und packten im letzten Moment den Rand des Tuches, um zu helfen. Keine Sekunde zu früh. Ramnus landete auf dem Hintern, während er durch seine Landung den Milites und Arbeitern fast die Arme ausriss, doch einen Fingerbreit über dem Boden schwang das Tuch wieder nach oben. Ramnus und Cerretanus waren gerettet. Sie legten das Tuch anschließend auf dem Boden ab, so dass Ramnus aufstehen konnte. Er trug Cerretanus ein paar Schritte vom Tuch herunter und stellte ihn ganz vorsichtig auf die Füße.


    "Alles klar, Optio?", fragte er besorgt.

  • Endlich erreichte das Bein eines der Bretter welches ein Teil des Gerüsts war. Vorsichtig, als würde er auf das Eis der kleinen Einbuchtung an der Donau steigen setzte er das Bein ab und belastete es. Es schien zu halten was Erleichterung verschaffte.


    " Alles klar Männer. Einer nach dem anderen und vorsichtig. Wer weiß was dieses zusammengezimmerte etwas noch aushält." Die letzte Silbe des Wortes 'aushält' wurde ungewöhnlich lang gezogen ausgesprochen denn Appius hatte nicht bemerkt dass sich Ramnus wie ein Gorilla das Gerüst hinauf gehandelt hätte und ihn packte.


    Überrascht darüber dass er plötzlich weggezogen wurde und nur wenige Sekunden später im freien Fall gen Erde rauschte haben dem Furier nicht die Möglichkeit etwas zu sagen.


    Das Ende der wilden Fahrt war mehr unsanft. Durch den plötzlichen Stop drückte es Appius die Luft aus den Lungen, die entgegengesetzte Bewegung des tuches, als es sich wieder spannte, irritierte ebenso.


    Das er getragen wurde nahm er nur irgendwie wahr. Ramnus Stimme drang an sein Ohr und nachdem er festen Boden unter den Füssen spürte erholte sich sei Kreislauf.


    " Alles bestens, Ramnus. Danke. Hervorragende Arbeit. Ein Mann gerettet, vier stehen da oben und bangen um ihr Leben." Er selbst nickte hoch und begann zu laufen um zurück an den Landwirt zu kommen.


    " Vier sind noch da oben. In die Hände gespuckt und holt sie ebenso sicher auf die Erde zurück."

  • Lurco drückte dem Mann kurz die Hand, als Pullus um die Ecke schoss um nach ihnen beiden zu schauen.


    "Hol einen Kollegen her und sag irgendwem, dass wir zum Ganymed laufen. Wir müssen was überprüfen und zwar jetzt. Die drei Tatorte hängen zusammen", erklärte Lurco und kämpfte sich auf die Beine, indem er sich an der Wand abstützte.
    "Zum Ganymed? Jetzt? Hast Du Dich mal angesehen? Du siehst aus wie eine unserer geliebten Bratwürste. Und wieso hängt das zusammen?", fragte Pullus und schaute sich argwöhnisch in der Straße um.


    "Im Laden des ermordeten Besitzers habe ich Rabenschädel gefunden. In unserer zerstörten Station habe ich Rabenschädel gefunden. Im Ganymed habe ich einen Rabenschädel gefunden als Wandbild. Das letzte Wort des Kerls dem ich die Eier gekürzt habe, war Corvus. Rabe. Eine kriminelle Gruppe, oder deren Kopf? Wir müssen ins Ganymed", entschied Lurco.
    "Ins Ganymed, von mir aus! Warte hier!", befahl Pullus und rannte los um einen der Kollegen zu holen. Mit Asper im Schlepptau kam er wieder zurück.


    "Was ist los? Du siehst schlimm aus Lurco", sorgte sich Asper.
    "Wie ich Pullus gerade sagte.
    Im Laden des ermordeten Besitzers habe ich Rabenschädel gefunden. In unserer zerstörten Station habe ich Rabenschädel gefunden. Im Ganymed habe ich einen Rabenschädel gefunden als Wandbild. Das letzte Wort des Kerls dem ich die Eier gekürzt habe, war Corvus. Rabe. Eine kriminelle Gruppe, oder deren Kopf?
    Pullus und ich müssen ins Ganymed. Bewache Du den Verletzten",
    erklärte Lurco Asper.


    Er kramte in seiner Tasche und zeigte beiden Kameraden die Vogelschädel die er an beiden Tatorten gefunden hatte.


    "Aus dem Laden und aus der Station. Seht Ihr? Eindeutige Warnungen, ich muss das mit dem Ganymed abgleichen und mit Kyriakos sprechen. Wir beeilen uns und sind sofort wieder zurück. Gut möglich, dass von dem Gesindel dort ebenfalls wer auftaucht. Verbrecher kehren immer an den Schauplatz ihrer Schandtaten zurück. Immer", sagte Lurco felsenfest überzeugt.


    Pullus und Asper schauten sich die Schädel an und nickten zustimmend.


    "Bleib bei dem Verletzten, wir beeilen uns und sind sofort wieder da. Und sei vorsichtig, die Station kann jeden Moment in die Luft fliegen. Laut Scato", sagte Lurco.
    "Bitte?!? Alles klar, aber macht schnell und passt auf Euch auf", forderte Asper seine Kollegen auf.
    "Du kennst uns", warf Pullus ein.


    "Eben drum", gab Asper zurück und stellte sich sichernd neben den Verletzten. Wo nur Scato blieb.


    Lurco und Pullus machten sich sofort auf den Weg zum Ganymed. Scheinbar war in der Subura ein Krieg ausgebrochen.



    Weiter gehts in:
    https://www.imperiumromanum.ne…?postid=921678#post921678

  • Asper sagte Bescheid. Scato schüttelte fassungslos den Kopf. Da war Lurco nur knapp dem Tode entronnen und rannte schon wieder mit Pullus los, um irgendetwas im Ganymed zu ermitteln. Der kurze Moment der Unaufmerksamkeit genügte, um auch Cerretanus wie ein Stehaufmännchen von dannen marschieren zu lassen. Sein Kreislauf war offenbar stabil. Scato schaute kurz zwischen Lurcos und Cerretanus´ Rücken hin und her, dann folgte er Cerretanus erneut zum Baugerüst.


    Die Rauchentwicklung war übel, selbst hier draußen konnte man kaum atmen und merkte die Hitze. Oben aus dem Fenster ragten mit angstvollen Gesichtern vier Köpfe: Quietus, Stilo sowie zwei Kameraden vom achten Contubernium nebenan, Camerinus und Toxotius. Tarpa, Asper, Scato und die Arbeiter zogen das Sprungtuch auseinander, doch irgendwie sah keiner von den obigen aus, als hätte er Lust, in die Tiefe zu springen. Ramnus machte sich also daran, erneut hinaufzuklettern. Scato fragte sich, ob er mit jedem einzeln springen wollte, während das Feuer in der Station dicke Rauchschwaden verursachte. Die Zeit verrieselte, das Feuer wurde nicht kleiner, es knackte, fauchte und zischte wie ein wütendes Untier. Auf der Straße hatten sich Schaulustige versammelt, aber die dritte Zenturie bestand aus achzig Mann - genügend, um die Schaulustigen auf Abstand zu drängen und weiterhin den Tatort zu sichern. Scato schaute wieder besorgt nach oben.


    "Die sollten sich beeilen! Wenn die Station explodiert, sind wir alle erledigt!"

  • Lurco und Pullus kehrten an den Tatort der neuen Urbaner-Station zurück. Die ganze Ecke sah aus, als hätte sich der Abgrund geöffnet. Heute hatte er das auch, für viele unschuldige Bürger die gestorben waren und auch für die Urbaner. Aber hier war noch nicht das letzte Wort gesprochen. Pullus und Lurco starrten grimmig auf die rauchende Ruine.



    Wir kamen von hier:
    https://www.imperiumromanum.ne…?postid=921765#post921765

  • Der Fall mit dem unvermeidlichen Aufpralls dürfte doch nicht so ohne weiteres an Appius verbei gagengen sein.


    Fest hatte er das Sonnensegel welches nun als Sprungtuch verwendet wurde in der Hand als plötzlich die Kraft aus einer seiner Hände wich. Das Tuch rutschte ihm aus den Fingern als wäre es mit Seife eingeweicht. Gleichzeitig spürte er ein hefitges Ziehen im Bein. Schmerz machte sich im Rücken breit.


    Das Bein gab nach und so knickte der Furier wie ein dreibeiniger Sessel um. " Nehmt das Tuch. Los. Und holt die Männer von da oben runter. Schnell." Appius rutschte sitzend nach hinten um nicht i Weg zu sein.


    " Ich will alle wieder lebend hier unten sehen." kam es stöhnend aus dem Hintergrund. " Und wehe...wehe dem der sich jetzt auch nur umdreht."

  • Wie die Salzsäulen erstarrten die Milites und schauten nach vorn. Nur diejenigen, die das Tuch von der anderen Seite hielten, sahen, dass Cerretanus die Beine versagt hatten. Scato gehörte nicht dazu, er stand mit dem Rücken zu ihm, hatte aber das Plumpsen gehört. Um den Befehl nicht zu missachten, ging er also rückwärts, bis der Optio schräg vor ihm in seinem Sichtfeld saß.


    "Bei Faunus´ haarigem Arsch", quiekte Scato leise.


    So eine Situation hatten sie auch noch nie gehabt - kein Centurio zur Stelle und auch dessen Stellvertreter verletzt. Und das während solch einer Katastrophe! Nervös blickte Scato zur Station, die Qualm und Feuer spuckte. Ein Poltern verriet, dass im Inneren wieder irgendetwas eingestürzt war. Der Ölgestank war beißend. Wenn es wirklich zum Fettbrand kam, würde Cerretanus sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können. So griff Scato unter die Achseln des Optios und zog ihn schnellstmöglich weg aus dem vermuteten Explosionsradius. Er sollte keine Steine abbekommen, wenn die Station in die Luft flog. Auch sollte niemand auf der Flucht über ihn stolpern. In einiger Entfernung lehnte Scato Cerretanus an eine Mauer.


    "So hast du immer noch alles noch im Blick und kannst Befehle rufen", erklärte Scato. "Du musst nur etwas laut sein, aber das kannst du ja."


    Er blickte kurz zwischen Optio und den anderen hin und her. Ramnus war fast wieder oben angelangt und die übrigen Kameraden und Arbeiter hielten das Sprungtuch. Lurco und Pullus waren auch wieder da. Sie würden auch ohne Scato zurechtkommen.


    "Soll ich mir dein Bein gleich hier mal angucken?", fragte Scato und sein Blick irrte schon über beide Beine des Optios, um sie miteinander zu vergleichen, ob eins geschwollen war, eine komische Farbe hatte oder gar einen ungesunden Knick aufwies. Besser die Beine, als wenn es den Rücken erwischt hätte. Fast hoffte er daher, irgendeine Auffälligkeit zu entdecken.

  • Lurco bezog neben Scato Stellung und hockte sich zu Cerretanus.
    "Sag Bescheid wenn Du eine helfende Hand brauchst. Cerretanus ich habe die Ruine des Ganymed untersucht. Genau wie in dem verwüsteten Laden und unserer zerstörten Station, fand ich dort die Rabenschädel. Hier in Form von wirklichen Schädeln, im Ganymed als Wandbild.


    Mehr noch. Im Ganymed habe ich eine Leiche gefunden. Und Du wirst nicht glauben was noch. Vermummt machte sich dort das Sklavensubjekt Eireann am Tatort zu schaffen. Was hat das Subjekt an dem Ort zu suchen? Es wischte über Steine, vermutlich wollte es die Spuren seiner Mittäter vernichten. Dafür das es nur Zufall ist, taucht das Subjekt zu oft an Tatorten auf.


    Zwecks Verhör haben wir es inhaftiert. Vor Ort fand sich noch ein Augenzeuge, der mir schilderte Männer hätten das Ganymed überfallen. Mehr konnte oder wollte er nicht sagen. Zwecks späterem Verhör und zum Schutz wurde er ebenfalls inhaftiert. Nicht dass der Bursche genauso niedergestochen wird, wie der Ladenbesitzer.


    Zudem verwies mich der Bursche an Kyriakos. Diesen sollte ich befragen. Ich war auf dem Weg zu ihm, um ihn ebenfalls einzusacken. Zur Zeit sterben eindeutig zu viele Personen an Messerwunden. Unsere Zeugen sollen nicht darunter sein. Und das Subjekt hängt irgendwie damit drin. Hast Du Anweisungen diesbezüglich?", fragte Lurco seinen Optio.

  • Langsam verging der Schmerz. Scatos Blick irgendein Anzeichen auf Verletzung zu sehen Rang dem Furier ein Lächeln ab. Mit kräftiger Stimme meinte er:" Du wäg es ja nicht mich anzufassen. Ich will mich alle meine Gliedmaßen da haben wo sie sind."


    " Konzentriert euch auf eure Kameraden. Wenn die nicht bald unten sind gibt's Räucherfleisch" dabei fuchtelte er mit eine Hand in dessen Richtung.


    Ohne weiteren Kommentar beobachtete er nun das Geschehen, launisch der Ohnmacht die er nun durchmachte.


    Da preschte Lurco heran. Bei den ersten Worten des Miles fühlte sich Appius wie ein Greis der gestürzt war und dem man den Stock wieder reichte.


    " Ich werd dir gleich eine Hand anbieten, Lurco" grummelte Appius und hörte dann aufmerksam dem Bericht zu.


    " Also.....warum hast du die Sklavin festgenommen? Eine verbindliche Einladung hätte gereicht. Lass sie frei."
    " Und nein. Hier ist kein persönliches Interesse da sie nicht mehr meine Sklavin ist. Sie könnte hilfreich sein wenn sie draussen ist.


    Diesen Burschen der angab dass Männer das Puff überfallen haben will ich sehen. Ebenso wie Kyriakos. Am besten aber an unterschiedlichen Tagen. Ohne daß es Aufsehen erregt. Verstehst du?"


    " Wer weiß wie sie uns behilflich sein können. Außerdem......ausserdem will ich 2 Freiwillige. Dummerweise kennt jeder eure Visagen im "Esel" daher wird es schwer. Aber 2 Freiwillige."

  • Lurco hatte das Geschick sich immer in die Scheiße zu reiten, selbst wenn er helfen wollte. Er machte eine beschwichtigende Geste, als Zeichen dass er Cerretanus nicht beleidigen wollte.


    "Festgenommen würde das Subjekt, da es sich grundlos an einem Tatort herumtrieb. Laut seiner Behauptung war es auf dem Heimweg. Anis wohnt nicht in den Ruinen des Ganymed. Weshalb die Vermummung? Weshalb unnötig am Tatort? Ging es ihm um die dortige Leiche, die Hinweise oder wollte es plündern? Alles Gründe für eine Festnahme.


    Ich denke das Ganymed, der Laden und unsere Station hängen zusammen. Das sagen die Hinweise und das Subjekt hängt irgendwie mit drin. Wenn ich es freilassen soll, lasse ich es frei. Wenn ich Tatverdächtige zu uns einladen soll anstatt sie zu verhaften, lade ich sie ein.


    Nicon befindet sich zum Eigenschutz im Carcer, ich denke er ist eh so gut wie tot. Ebenso Kyriakos. Nur eine Frage der Zeit. Solange sie noch reden können, wäre es gut jemand würde sie verhören. Der Brand des Ganymed ist auch noch nicht abgeschlossen und könnte Licht ins Dunkel bringen.


    Sobald Nicon gegangen ist, werde ich Kyriakos einladen. Vielleicht spricht er nun, bei dem was heute geschah. Es wäre zu seinem Besten", gab Lurco zurück.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!