Caesoninus hatte nach seinem kleinen Bauauftrag zu seiner Arbeit zurückgekehrt, immerhin gab es noch genug Dokumente und Rechnungen durchzuarbeiten. Da der Scriba Gnaeus wegen Unwohlsein heute früher nachhause gegangen war würde Caesoninus entsprechend länger heute arbeiten müssen, da irgendwer ja die durch Gnaeus ausgefallene Arbeit nachholen musste. Doch ihn störte das nicht. Caesoninus hatte seine Freude beim Umgang mit Zahlenkolonnen, Listen und Arbeits- und Lieferverträgen wie er gemerkt hatte. Gewiss ein nützlicher Umstand angesichts dessen, welchen Pfad er in Zukunft einzuschlagen gedachte. Gewiss würde er später mal als Praetor, oder Consul noch viel mehr solche Verwaltungsarbeiten inne haben, da war das in der Baukommission jetzt ein guter Anfang. Caesoninus arbeitete eine ganze Weile vor sich hin, bis es dann zu jenem Tumult gegenüber auf der anderen Straßenseite kam. Da alles wild durcheinanderschrie und die Leute von der Straße wie auch von der Station in Richtung Tatort liefen, stand auch er auf, um sich die Sache einmal näher anzusehen. Ein wenig mulmig war ihm ja schon zumute, aber angesichts dessen, dass hier Scharen von Urbanern und dessen Offizieren herumliefen hielt sich dieses flaue Gefühl relativ in Grenzen. So war es mehr Neugier was geschehen sein mochte. Nach ein paar klärenden Antworten durch Umstehende und einem eigenen Blick auf den Ort des Geschehens wusste er, dass es sich wohl um einen gewöhnlichen Überfall handeln musste so wie er eben von Zeit zu Zeit in dieser Gegend vorkommen konnte. Nichts außergewöhnliches, abgesehen natürlich von dem Umstand, dass er direkt vor der Nase der offiziellen Sicherheitsbehörden geschehen war (bzw. gegenüber von diesen), was auf eine gewisse Dreistigkeit der Diebe schließen ließ. Doch die Banditen waren schon weg und die Urbaner vor Ort, es gab nichts weiter sehenswertes mehr und so kehrte Caesoninus an seine Arbeit zurück. Doch so weit wie von ihm angedacht kam er nicht, denn ein wenig später brach erst das große Chaos aus, als plötzlich ein kleines Beben seinen Schreibtisch erschütterte und es schien von der Station zu kommen!
Aufgeschreckt lief Caesoninus unter seinem Sonnensegel hervor den Blick auf die oberen Stockwerke gerichtet. Ein Teil des Daches war eingestürzt! Wie konnte das nur möglich sein, wo ja alles neu war?! Vielleicht war beim Verladen der Wasserfässer etwas schief gegangen und ein Balken oder sowas wurde beschädigt? Doch spätestens dann, als auch schon die ersten Rauchschwaden zu den Fenstern herausdampften wusste er, dass es wohl kein Unfall sein musste. Die ersten Arbeiter verließen schon fluchtartig das Innere des Hauses, während Caesoninus sich für einen Moment wie gelähmt fühlte. Doch er kämpfte gegen das Gefühl an und wandte sich dann rufend um: "FEUER! FEUER! Holt das Löschzeug! Benachrichtigt die Vigiles!" Der Ruf milderte das Gefühl der Ohnmacht ein wenig, doch trotzdem hatte er keine Ahnung was er jetzt machen sollte...