Wettkampf am Strand

  • So langsam kam das Rennen in seine heisse Phase und immer deutlicher konnte ich erkennen, wie gross der Rückstand der Weissen wirklich war. Was zuvor noch ausgesehen hatte als wären sie fast an den Führenden dran wurde nun doch zu einer grössere Lücke, doch noch war gar nichts verloren, falls, und das war ein grosses FALLS (!) sie bisher die Kräft ihrer Gespanne geschont hatten.


    LOS jetzt, Albata, gebt die Zügel frei! Volle Attacke! brüllte ich gegen die Lärmkulisse der anderen Zuschauer an.

  • Nachdem Caesoninus die Familiensäfte verlassen hatte wurde diese weiter in Richtung des Zielgeländes der anstehenden Rennen getragen. Es war kein einfaches Vorwärtskommen und je näher man dem Renngelände kam, desto schwieriger wurde es, bis es schliesslich mit der Sänfte nicht mehr weiter ging.


    Daher stieg ich ebenfalls aus und ging den restlichen Weg zu Fuss, mit meinem Custos zusammen, der sich peinlich darauf achtete, dass mir auch ja niemand zu nahe kam, was in der Menschenmenge eine ganz schöne Menge an Arbeit bedeutete. Mit seiner grossen Hand und den kräftigen Armen gelang es ihm aber immer wieder, einen Weg für mich zu bahnen, so dass ich schlussendlich auch auf der Tribüne am Ziel eintraf.


    Leider war da das erste Rennen bereits in vollem Gang und es gab weder ganz unten, noch in der Mitte noch freie Plätze. So schnappten wir uns halt die ersten Plätze, welche wir erspähen konnten, irgendwo in der oberen Hälfte.


    Unten auf der Rennbahn waren die Wagen bereits über die Mitte der Strecke hinweggebraust und näherten sich mit halsbrecherischem Tempo der Ziellinie. Ich hatte keine Ahnung, wer zu welchem Rennstall gehörte oder für wen ich denn sein sollte, dies waren ja meine ersten Wagenrennen überhaupt. Gehört hatte ich schon von den Weissen, vor wenigen Tagen erst, bei einem Essen mit dem jungen Lucius Annaeus Florus, doch der war mir im Moment nicht vorne im Kopf sondern die Tiere, welche sich schäumend unserer Position näherten.
    Pferde waren extrem schöne Tiere, vor allem die hochgezüchteten Rennpferde oder die der berittenen Truppen. Da kam ein Mädchen, speziell wenn sie in Hispania mit Pferden aufgewachsen war, ganz schnell ins Schwärmen.

  • Drusilla bemerkte den Mann ihrer Cousine Prisca sofort. Sie war ihm schon einige male begegnet unteranderem bei der Saturnalia feier im Hause der Villa Decima. „Salve werter Flavius. Da hast du nicht ganz unrecht. So viele Menschen. Um so mehr freue mich dich hier wieder zu sehen. Ist meine Cousine Prisca auch hier?“ Begrüste sie den Consular freundlich mit einem warmherzigen Lächeln. Was es nicht alles für Zufälle gab.


    Sie stupste ihren Onkel an. „Schau nur Onkel Lucius Consular Flavius Gracchus, der Mann von Prisca.“ Der Dicke Lucius neigte grüßend sein Haupt zu dem Consular, wo bei sein Doppelkinn wie immer keine so gute Figur machte. „Salve Consular Flavius. Ich bin Lucius Aurelius Batiatus.“Stellte er sich dem einflussreichen Mann vor. „Er ist mein geliebter Onkel.“ Warf Drusilla gleich erklärend ein. Denn sie konnte sich nicht erinnern das sie das schon mal in einem Gespräch erwähnt hatte.

  • Auch als die Gespanne näher kamen und Macer besser erkennen konnte, wer überhaupt wer war, wurde das Bild an der Spitze nicht klarer. Das lag aber weniger an Macers schlechten Augen, sondern daran, dass es wirklich sehr eng zuging da vorne. Macer hatte fast das Gefühl, die Fahrer fuhren einfach alle gleich gut und es kam nur darauf an, an welchem Streckenposten sie gerade vorbei fuhren und welchen subjektiven Vorsprung dieser dann zur Anzeigeanlage weitergab. Oder es lag doch noch an der ungünstigen Perspektive, dass Macer die Unterschiede nicht genauer erkennen konnte. Die Spannung stieg jedenfalls, als es auf den letzten Abschnitt ging und auch wenn Macer eigentlich nur wichtig war, dass der rote Fahrer ins Finale kam, fieberte er nun doch um das Ergebnis mit. Vom Sieg bis zum dritten Platz schien alles möglich zu sein.

  • Auf den letzten Doppelschritten des Rennens überschlugen sich die Kommentatoren beinahe, aber einiges ging wohl in den allgemeinen Anfeuerungsrufen nun endgültig unter:


    “Die letzten Fuß! Die Fahrer holen alles aus ihren Pferden raus! Vorne immernoch Sotion vor Proteneas und Braecus. Der greift jetzt an, der grüne Fahrer gibt seinen Pferden die Peitsche, die anderen wollen ihn nicht vorbeilassen, nicht so kurz vor dem Ziel, aber Braecus ist nicht zu halten, Braecus prescht nach vorne! Braecus ist Erster! Sotion direkt dahinter und Proteneas auf Platz 3!


    Und jetzt geht es um Platz vier, hinten ist noch alles offen. Jetzt preschen Athenodorus und Hermippus den anderen davon! Mastanabal und Archytas bemühen sich, können aber nicht mehr aus ihren Pferden rausholen und bleiben zurück. Hermippus und Athenodorus Kopf an Kopf! Wer hat jetzt noch Reserven, wer kann jetzt noch eine Schippe drauf legen?


    Da! Athenodorus geht nach vorne, und Hermippus kann nicht mit! Jetzt ist er eine halbe Wagenlänge vorne! Und im Ziel! Platz vier geht an die Albata, vor Hermippus. Und dahinter noch Mastanabal und Archytas!


    Glückwunsch an alle Sieger. Jetzt erstmal eine schöne Cervisia, bevor es zum zweiten Vorlauf geht. Salute.“


  • Oh man das war kein Tag für die Blauen auch wenn es bis eben noch so ausgesehen hatte als wenn Mastanabal es in den zweiten Lauf schaffen könnte war die Hoffnung nun zerstört. Schade aber heute war nicht alle Tage und die Blauen kamen schon mal wieder nach vorn. Auch wenn die Durststrecke jetzt schon etwas Länger dauerte.


    Nun da er nicht mehr groß mitfiebern konnte blieb ihm wenige als sich weiter wenigstens hier in der Nähe aufzuhalten um für den Fall gewappnet zu sein das er doch noch vom Stadtpräfekten empfangen wurde. Also würde er sich erst mal einen Snack holen und währen er sich erst mal umsah wer den noch so alles hier aufgelaufen war also suchte er nach bekannten Gesichtern. Er entdeckte aber erst mal niemanden .... oh doch da war doch Consular Purgitius und auch sein Verwandter Caesoninus war nicht weit. Da würde er sicher später noch mal vorbeigehen. Als er sich ein Stück weiter umsah entdeckte er Consular Flavius Gracchus oh und Aurelia Drusilla eine Freundin seiner Schwester die ihm leider so erst vorkam wie seine Schwester.

  • Macer fieberte auf den letzten Schritten des Rennens genauso mit wie alle anderen Zuschauer und musste neidlos anerkennen, dass das ein mehr als beeindruckender Schlusspurt war, den der grüne Fahrer auf den Strand zauberte. Auch der goldene Fahrer schob sich noch vor den Vertreter von Macers Factio, aber da er seit der Mitte des Rennens wohl mehr oder weniger permanent eine Nasenspitze voraus war, ging wohl auch das in Ordnung, So konnte Macer mit dem Ausgang des ersten Vorlaufs zufrieden sein, auch wenn ihn natürlich ein Sieg des roten Fahrers mehr gefreut hätte.


    "Meinen Glückwunsch zum Sieg! Ein sehr beeindruckender Schlussspurt", wandte er sich an Iulius Caesoninus, als der Beifall etwas abebbte und man wieder halbwegs hörbar miteinander sprechen konnte. "Und auch dir einen Glückwunsch dafür, dass die Weißen einen Fahrer in den Endlauf gebracht haben", richtete er seine Worte danach ebenfalls an Annaeus Florus. Kurz blickte er sich dann um, ob er irgendwo seinen Klienten Pompeius Atticus entdecken konnte, er sich über dieses Ergebnis sicher besonders freute, fand ihn aber nicht. Aber man konnte ja auch später noch gratulieren.

  • Die junge Frau neben ihm erschien dem Flavier tatsächlich bekannt und er hätte sie wohl auch dem Umkreis seiner Gemahlin zugeordnet, indes hätte er in diesem Augenblicke der Reizüberflutung nicht bestimmen können ob sie eine Verwandte, Freundin oder Bekannte Priscas war. Glücklicherweise bewahrte Drusilla ihn unwissentlich vor einem Fauxpas durch die Frage nach ihrer Cousine, so dass ihm der Sesterz fiel und er sie der Aurelia konnte zuordnen, wenn auch er noch nach ihrem Cognomen suchte - Camilla, Drusilla , Lucilla - etwas in diese Klangrichtung meinte er sich zu entsinnen.
    "Aurelia, welch eine Freude! So hat das Meer also nicht nur Tang und Muschelwerk an den Strand von Ostia gespült, sondern auch eine schimmernde Perle!"
    Die junge Frau - aus Gracchus' Perspektive eher noch ein Mädchen - war in der Tat überaus ansehnlich, als wolle Venus auch an dieser Aurelia zur Schau stellen, wie sehr sie diese Familie liebte. Einen Augenblick erwog der Flavier, ob sie wohl eine gute Gemahlin für seinen Sohn Titus würde abgeben, indes durch seine eigene Ehe war das Band zur Aurelia bereits stark, dass eine Verbindung in eine andere Familie wesentlich nutzbringender würde sein.
    "Bedauerli'herweise nein, Prisca ist in Rom geblieben. Sie fühlt sich dieser Tage ein wenig unpässlich"
    , beantwortete er die Frage nach Prisca. Gracchus sorgte sich ein wenig um seine Gemahlin, andererseits war ein wenig Müdigkeit und Energielosigkeit zu dieser Jahreszeit zweifelsohne auch nicht unbedingt ungewöhnlich.
    "Salve Aurelius Batiatus, es ist mir eine große Freude, dich kennen zu lernen"
    , grüßte er sodann den aurelischen Onkel, während auf der Rennbahn die Gespanne sich ihre Duelle lieferten.
    "Gilt eure Leidenschaft einem der Rennställe oder gar einem der aurigae?"
    Die Tunika Drusillas schimmerte zwar nicht im vollen Grün der Praesina, doch eine Aurelia würde zweifelsohne sich auch nicht derart ordinär präsentieren, um ihre Gunst der Welt mitzuteilen.

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  • Natürlich freute sich Drusilla das der Flavius sie so freundlich zurück grüßte. „Sei versichter die Freude ist ganz meinerseits.“ Sagte sie in ihrer warmherzigen Art. Die eigentlich immer ihr eigen war wenn sie nicht grade Müde war.


    Verlegen wand sie sich kurz ab und hob leicht die Linke Hand vor das Gesicht. Drehte sich aber gleich wieder dem Flavius zu. „Ich danke dir ob des Komplimentes. Es wiegt um so schwerer wo du doch mit meiner Cousine Prisca vermählt bist einer so überaus schönen Frau.“ Den auch wenn sie doch auch ab und an ein Kompliment bekam war Prisca für Drusilla das Mass für sich. Denn in Drusillas Augen war Prisca eine der schönsten Frauen in ganz Rom und an Weiblichkeit schwer zu überbieten.
    Schade dachte Drusilla als sie hörte das Prisca nicht hier war. „Sehr schade werter Flavius, wirklich schade.“ Sagte sie mit echtem Bedauern. „Dann werter Flavius lass mich mit der Erlaubniss meines wehrten Onkels heute an ihrer Statt deine Begleiterin sein. So das du als Consular eine wenn auch bescheidene Begleiterin hast. Bot sie dem Flavius an. Erstens um natürlich selbst in einem guten Kontext dazustehen denn der Mann war immerhin Consular. Aber natürlich auch weil der Consular in Begleitung einer Dame auch in einem besseren Licht dastehen würde.


    Lucius zuckte mit den Achseln auf die Frage nach seinem Einverständnis. „Ich werde mich dem nicht entgegenstellen, wenn der Consular dein Angebot gern annehmen will.“ Er sah hier nichts kompromitierendes.
    An den Flavius Gerichte sagte er. „Auch ich bin erfreut dich kennenzulernen. Und ich bin erfreut das meine Nichte wenn sie in Rom ist in so guter Gesellschaft ist.“ Das war natürlich der Verdienst von Prisca aber immerhin.


    Drusilla lauschte dem Flavius und es ratterte kurz in ihrem kleinem Kopf. Dann sah sie an sich herunter. „Oh nein wo denkst du hin.“ Sagte sie halb scherzend halb lachend. „Sei versichert die Farbe meiner Kleidung ist zufälliger Natur. Ich bin der Familienehre wegen hier. Immerhin ist Aurelius Lupus der Veranstalter hier da können wir schlecht fehlen.“ Grade sie und Rennen. Sie die die klassischen Dichter und Philosophen liebte. „Meine Interessen sind anderer Natur.“ Versicherte sie dem Flavius ohne ungefragt darauf einzugehen. Denn einen Solchen Mann wollte sie nicht mit den Interessen einer jungen Frau belästigen.

  • Während der finalen Phase dieses Laufes war ich nicht nur aufgesprungen, nein, ich hüpfte praktisch im Takt der galoppierenden Pferde mit und brüllte und schrie mir fast die Seele aus dem Leib.


    Am Ende schaffte es tatsächlich einer der weissen Fahrer in den Endlauf. Ziel erreicht. So wie es aussah hatte er noch etwas Kraft und Energie sparen können im Vergleich zu den Fahrern auf den ersten 3 Plätzen.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Und auch dir einen Glückwunsch dafür, dass die Weißen einen Fahrer in den Endlauf gebracht haben", richtete er seine Worte danach ebenfalls an Annaeus Florus.


    Danke Senator, es freut mich ungemein, dass es so gekommen ist. Zu lange fahren die Weissen schon hinterher! Jetzt, mit der gesparten Kraft dieses ersten Laufes, wird Athenodorus im Final sicherlich ein ernst zu nehmender Gegner sein!

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Sein Blick suchte das Teilnehmerfeld ab und gewahrte den Vertreter der Praesina an höchst komfortabler Position.
    "Sieht besser aus als beim Trainingsrennen", rief er Caesoninus zu, bevor er sich auf den Fortlauf des Rennens konzentrierte.



    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Meinen Glückwunsch zum Sieg! Ein sehr beeindruckender Schlussspurt", wandte er sich an Iulius Caesoninus, als der Beifall etwas abebbte und man wieder halbwegs hörbar miteinander sprechen konnte.


    Caesoninus starrte noch eine ganze Weile wie vom Blitz getroffen Aurelia Corvina an und dachte an den Tag ihrer letzten Begegnung. In seinem Starren bemerkte er nicht einmal, dass das Rennen inzwischen begonnen hatte, bis eine bekannte Stimme zu ihm herüberrief: "Sieht besser aus als beim Trainingsrennen", was ihn endlich wieder in die Realität zurückholte. Caesoninus blinzelte einmal und sah sich zuerst nach dem Quell der Stimme und dann nach der Rennbahn um. Die Stimme -so stellte er fest- gehörte Senator Claudius Menecrates und der Stand auf der Rennstrecke war, dass ihr Mann von der Praesina weit vorne mit dabei war. Sehr weit vorne, was ihn freute und ein Grinsen ins Gesicht trieb. Als Antwort rief er dem Senator zurück: "Meine Rede! Wir werden gewinnen!" und konzentrierte sich dann voll und ganz auf das Rennen, sich dabei jegliche Frauen aus dem Kopf schlagend. Braecus legte eine fantastische Glanzpartie hin, soviel musste Caesoninus ihm lassen! Ganz anders noch, als beim kürzlichen Trainingsrennen gegen die Veneta, als Braecus mittlere bis eher schlechte Ergebnisse eingefahren gehabt hatte. Dieses Mal war er eigentlich fast die gesamte Zeit über an der Spitze beteiligt, Caesoninus schien er wie ausgewechselt.


    Dann jedoch das unglaubliche, Braecus preschte als erstes über die Ziellinie! Caesoninus jubelte und warf die Arme in die Luft. Die Praesina hatte dieses Vorrennen gewonnen! Welch überaus große Freude! Hoffentlich würde ihre Siegessträhne auch bei den darauffolgenden Rennen dieses Tages weiter so gut bleiben. Purgitius Macer wandte sich nun an ihm, um ihn zu gratulieren. "Danke, Senator, das freut mich! Auch dir und deiner Factio meinen Glückwunsch zu einem soliden dritten Platz!" Dann wandte er sich an Florus Minor um, um auch ihm nach Macer seine Glückwünsche für die geschaffte Platzierung des Läufers der Albata im nächsten Rennen auszusprechen, ehe er anschließend die Nähe von Claudius Menecrates suchte, um auch seine Einschätzung zu hören. Sobald es günstig war meinte er zu ihm: "Braecus hat sich wunderbar geschlagen, ich finde dafür hat er sich einen kleinen Bonus verdient, oder nicht? Zuletzt noch das Schlusslicht und jetzt die glühende Fackel an der Spitze!"

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Danke Senator, es freut mich ungemein, dass es so gekommen ist. Zu lange fahren die Weissen schon hinterher! Jetzt, mit der gesparten Kraft dieses ersten Laufes, wird Athenodorus im Final sicherlich ein ernst zu nehmender Gegner sein!


    Den Optimismus des jungen Annaers hielt Macer doch für etwas zu groß, hielt sich mit dieser Meinung aber zurück, denn er gönnte jedem Anhänger der Wagenrennen seine Träume. "Dann muss ich wohl hoffen, dass wir Roten darauf eine ebenso ernste Antwort haben", griff er den Satz stattdessen kampfeslustig auf und war seinerseits optimistisch, dass Proteneas auch im Endlauf souverän vor dem Weißen ins Ziel kommen würde.


    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Purgitius Macer wandte sich nun an ihm, um ihn zu gratulieren. "Danke, Senator, das freut mich! Auch dir und deiner Factio meinen Glückwunsch zu einem soliden dritten Platz!" Dann wandte er sich an Florus Minor um, um auch ihm nach Macer seine Glückwünsche für die geschaffte Platzierung des Läufers der Albata im nächsten Rennen auszusprechen, ehe er anschließend die Nähe von Claudius Menecrates suchte, um auch seine Einschätzung zu hören.


    "Solide, ja, das trifft es wohl", antwortete Macer dann in Richtung des Iuliers, denn überragend oder überraschend war der dritte Platz für Proteneas sicher nicht. "Vielleicht hat sich Proteneas ja auch noch ein paar Kräfte für das Finale gespart", orakelte er und griff dabei auch wieder die Vermutung von Annaeus Florus auf, der bei seinem Fahrer ja ebenso gesparte Kräfte unterstellt hatte.


    Als sich Iulius Caesoninus dann in Richtung seines Factio-Kollegen orientierte, wandte sich Macer wieder ganz Annaeus Florus zu. "Wurdet ihr euch eigentlich schon vorgestellt?", fragte er der jungen Annaer und deutete dabei mit einem Kopfnicken in Richtung des Iuliers. "Iulius Caesoninuns ist mein derzeitiger Tiro Fori", holte er die Vorstellung dann vorsorglich nach, ohne auf eine Antwort zu warten.

  • Die Wagen preschten an Corvina vorbei, was sie mehr hörte als wirklich sah. Einen Augenblick blieb sie auf ihrem Podest stehen, den Blick starr aufs Wasser gerichtet, ehe sie sich wieder von starken Händen herunterhelfen ließ. Ihr Herz klopfte noch immer vor Aufregung, aber in dem allgemeinen Jubel, den Anfeuerungsrufen und dem darüber liegenden Kommentar des angeheuerten Ausrufer schien es niemand zu bemerken. Zumindest hatten alle die Höflichkeit, sie nicht diesbezüglich anzusprechen, falls sie etwas bemerkt hatten. Stattdessen erhielt sie etliche Komplimente, wie akkurat sie das Startsignal gegeben habe und wie schön sie dabei ausgesehen hätte.


    Nichts desto trotz war das nur eine kurze Verschnaufpause, denn allzu schnell war die Strecke am Strand von den Gespannen zurückgelegt, die Sieger ausgerufen und Vorbereitungen für den zweiten Start getroffen. So wurde also eine zweite Reihe Wagen an den Start geführt und von Helfern in einer geraden Linie ausgerichtet, und wieder musste Corvina ihr kleines Podest erklimmen.
    Die Aufregung war dieses Mal nicht wirklich kleiner als beim ersten Mal, dennoch erlaubte sie sich dieses Mal einen Blick über das Startfeld. Sieben Wagen mit je zwei Pferden standen da, und sieben Fahrer blickten gebannt zu ihr auf. Auch dieses Mal holte sie wieder ein kleines Seidentuch hervor und hielt es gut sichtbar in die Luft. Sie fühlte regelrecht, wie sich um sie herum Stille breit machte, als sowohl Fahrer als auch Publikum, ja vielleicht sogar die Götter und die Welt selbst den Atem anhielten und nur auf ihr Signal warteten. Corvina wartete nur einen Augenblick, bis sie die Spannung nicht mehr ertragen konnte, und ließ mit einer kleinen Handbewegung auch dieses Tuch wieder im Wind fliegen.

  • Der zweite Vorlauf war wohl der bei weitem spannendere für die Zuschauer. Wäre der Würfel etwas anders gefallen, hätte man diese Konstellation wohl durchaus auch im Finale erwarten können. Doch das Schicksal hatte entscheiden, nur sehr starke Fahrer hier fahren zu lassen. Ähnliches meinte auch der Kommentator, als das zweite Rennen startete.


    “Bei diesem Rennen ist wohl alles offen! Die Praesina ist gleich mit zwei starken Fahrern dabei, ebenso die Purpurea. Albata, Aurata und Russata haben jeweils nur einen Fahrer im Feld, aber dafür sind sie alle schon mit Rennerfahrung gesegnet. Tanco kann mit drei öffentlichen Rennen aufwarten, ebenso Lusorix und Amasis sogar mit deren sechs! Da ist die zahlenmäßige Übermacht der anderen Rennställe dann nur ein kleiner Vorteil.


    Und da gibt Aurelia Corvina, die Nichte von Senator Aurelius Lupus, auch schon das Startsignal! Wie erwartet versuchen auch gleich alle Wagen, einen Vorsprung herauszuarbeiten und auf die begehrte Spur in der Mitte der Rennbahn zu gelangen. Den besten Start hat hierbei Tanco von der Aurata erwischt,doch Lusorix von der Albata folgt ihm dichtauf. Danach Syennesis von der Praesina, Amasis von der Russata. Die Purpurea mit Pheidon und Menekles dahinter. Zum Schluss Rianorix von der Praesina. Doch zu diesem Zeitpunkt kann wohl selbst Fortuna nicht bestimmen, wie es am Ende der Doppelmeile gleich aussehen wird!“




    “Und da geht es auch schon los! Syennesis schiebt sich Stück für Stück nach vorne! Erst vorbei an Lusorix, jetzt auch an Tanco! Der versucht gegenzuhalten... und touchiert den anderen Wagen! Unglücklich, sehr unglücklich. Jetzt ist auch Lusorix an Tanco vorbei.
    Dahinter hat Menekles von der Purpurea jetzt sein Tempo gefunden und schiebt sich nach vorne, vorbei an seinem Vereinskollegen Pheidon und auch Amasis von der Russata, und auch vorbei an dem zurückfallenden Tanco. Ja, der hat ein ordentliches Tempo nun und wird auch dem momentan zweitplatzierten Lusorix gefährlich.
    Amasis auf Platz vier vor dem unglücklichen Tanco, der eben noch geführt hatte. So schnell kann es gehen. Das zeigt aber, wie dicht beisammen dieses Rennfeld tatsächlich ist!
    Pheidon nur knapp hinter den anderen, Rianorix bildet das Schlusslicht.


  • Viel Zeit zum Plaudern blieb nicht, denn auf den ersten Vorlauf folgte gleich der zweite. Tatsächlich war dieser mit zahlreichen starken Fahrern besetzt und versprach ein enges Rennen, aber Macer war trotzdem optimistisch, dass es der rote Fahrer auch diesmal wieder ins Finale schaffen würde. Der Start war diesbezüglich allerdings eher durchwachsen, denn Amasis sortierte sich erst einmal in der Mitte des Feldes ein. Aber vielleicht war das ja Taktik, um auf dem ungewohnten Untergrund erst einmal eine gute Linie zu finden, vermutete Macer und lauschte mangels aussagekräftiger Sicht auf die Strecke erst einmal wieder nur dem Ausrufer, der den Zwischenstand und das Geschehen verkündete. Da Tanco nach einem guten Start gleich mehrere Plätze verlor, fühlte sich Macer in seiner Vermutung bestätigt, dass es vielleicht eine gute Idee war, es etwas ruhiger anzugehen.

  • Mit den schönsten Frauen Roms verheiratet zu sein hatte Gracchus noch die davon abgehalten anderen Frauen Komplimente zu verteilen, letzlich ging es ihm dabei weder um Schmeichelei oder Balzverhalten, sondern darum, offenkundige und hintergründige Ästhetik zu ästimieren - welche in seinen Augen darüberhinaus nicht nur in Vollkommenheit bestand, sondern durchaus auch im Besonderen und manches mal sogar im vordergründig Gewöhnlichen.
    "Nun, Schönheit ist meines Erachtens nichts, an das der Mensch sich jemals könnte gewöhnen oder gar daran abstumpfen, dass es mir zwar jeden Tag auf ein Neues eine Freude ist, meiner Gemahlin angesi'htig zu werden, dies mich jedoch nicht blind macht andere Schönheit zu erkennen und zu bewundern."
    Zweifelsohne hatte Drusilla ein feines Gespür für die Konventionen der Gesellschaft und obgleich der Flavier im Rang weit genug oben stand, um sich einige Eskapaden erlauben zu dürfen, so war auch er nicht demgegenüber gänzlich abgestumpft.
    "Es wäre mir eine große Freude und Ehre, dich heute an meiner Seite zu wissen, teuerste Aurelia!"
    Das Einverständnis ihres Onkels war selbstredend eine Formalität nur, dennoch eine, welche es nicht zu übergehen galt. Indes war sie rasch gegeben, so dass die unverfängliche Konversation konnte fortfahren.
    "Ich muss gestehen, ich hatte gehofft Lupus würde sich für ludi scaenici entscheiden. Diese gibt es meiner Ansicht nach viel zu selten in Rom. Indes mag diese Wahrnehmung durchaus durch meine Präferenz geprägt sein und selbst..redend bin ich mir gewiss, dass diese bei weitem nicht so populär wie Trivialspiele sind. Dennoch hoffe ich weiterhin, dass Lupus allfällig im Laufe seiner Amtszeit - welche für mich außer Frage steht - noch einmal die Kunst fördern wird."
    Beiläufig, doch nicht sonderlich aufmerksam klatschte Gracchus Applaus als das erste Rennen auslief und einige Teile der Zuschauer in Jubel ausbrachen.

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  • Drusilla strahlte als der Flavius sein Kompliment quasi noch mal wiederholte als er sagte das man sich an Schönheit wohl nicht gewöhnen könnte. „Werter Flavius ich danke dir für deine lieben Worte. Man merkt das du ein Mann von Welt und Erfahrung bist.“ Lobte sie den Flavius ob seiner Wortgewandheit. Denn auch wenn man als Consular natürlich ein sprachgewanter Retor sein musste, so merkte man doch das seine Wortgewandtheit sich nicht nur auf die Politik begrenzte.


    Als der Flavius ihrem Angebot zustimmt nickte sie ihm mit einem Lächeln dankbar zu.



    Was nun die Betätigungen ihres Verwandten anging war sie zu selten in Rom um genau zu wissen was seine Beweggründe waren um Dieses oder Jenes zu tun. „Ich kenne seine Beweggründe leider nicht. Doch sicher wird es wie du schon sagtest damit zu tun haben was ihm subjektiv populärer erschien.“
    Etwas mehr Kultur wäre auch im Sinne von Drusilla da rannte der Consular bei ihr offene Türen ein. „Das werter Flavius sehen wir beide wohl im selben Blickwinkel.
    Ich für meinen Teil der hätte eine schöne attische Tragödie diesem Rennen vorgezogen.“
    Nichts desdo Troz applaudiert auch sie etwas beiläufig dem Zieleinlauf zu.

  • In jungen Jahren wäre Menecrates sicherlich impulsiver gewesen, als Braecus unerwartet als Erster die Ziellinie des ersten Vorlaufes überquerte. Er feierte das Ereignis mehr innerlich ab, doch wer ihn kannte, konnte das Leuchten in seinen Augen deuten. Es brauchte Momente und etlichen Händeschüttelns, bis die überschüssige Energie und Freude sich normalisierten und beherrschbar wurden. Konzentriert und kontrolliert verfolgte er später den Start des zweiten Vorlaufes.
    Syennesis, der Chaot der Praesina schlechthin - uneinschätzbar, unbelehrbar - übernahm die Führung. Doch etliche Runden hieß es zu bestehen, insofern hoffte Menecrates vor allem darauf, möglichst viele Praesinafahrer im Endlauf zu sehen. Sein Herz klopfte.


    Er dachte über Caesoninus' Vorschlag nach, nicht lange, aber intensiv. "So machen wir das! Wir vergeben zusätzliche Prämien. Wir beratschlagen im Anschluss an die Wettkämpfe, welchen Platz und welche Weiterentwicklung wir in welcher Höhe honorieren wollen. Ich bezahle das aus meiner Tasche."
    Geld spielte für Menecrates keine Rolle und er wollte Caesoninus' unbeeinflusste Vorschläge hören, denn wenn die Gefahr des Zuschusterns im Raum stand, könnte dies die Antworten verändern.

  • Zitat

    Original von Manius Iulius Avianus
    Ah der Claudius hatte ihn bemerkt und hatte ihm zugenickt und das war mach mal mehr als man bei so wichtigen Personen erwarten konnte. Manius entspannte sich ein wenige da er nun die Hoffnung hatte das man ihn doch zu einem Gespräch bitten würde. Obwohl das mit dem zunicken keinesfalls klar gewesen wäre. Vielleicht hatte der Claudius ihn auch nur zu verstehen geben wollen das er ihn erkannt hatte. Aber es brachte nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen. In Rom war Geduld eben eine Tugend und wenn man manche Dinge zu forsch anging misslangen sie schnell.


    So wand auch er wieder den Blick in Richtung der Wagenlenker um wenigstens einen Blick auf das Rennen zu erhaschen. Leider war der Anblick für einen in Blau gekleideten nicht grade das was man erbaulich nennen konnte. Denn sie hatten heute nur einen Fahrer im Feld und der war nicht grade auf der Gewinnerspur. Trotzdem hob Manius den Arm und feuerte den blauen Lenker lauthals an. Denn ohne die Unterstützung der Fans konnte er ja wohl kaum wenigsten auf einen Startplatz im Finallauf hoffen.


    Zwischen den Runden blieb etwas Zeit, sich abzulenken und die Emotionen herunterzufahren. Menecrates schickte einen seiner Begleiter zu Avianus und ließ nachfragen, ob der ein Anliegen hatte, weil er sich doch recht zielstrebig den Weg zum Claudier gebahnt hatte. Des ausnehmend guten Verhältnisses zu den Iuliern wegen bot Menecrates diesem die Gelegenheit zu einem Austausch, sollte Interesse bestehen.

  • Als Manius den Mann wahrnahm war er nun doch froh das es soweit schon mal geklappt hatte. War ja durchaus nicht immer so.
    „Sage dem werten Consular Claudius das ich in der Tat ein Anliegen an ihn habe.“ Er war in der in Versuchung der Boten gleich zu folgen. Er blieb aber dann doch noch einige Schritte von dem Claudius entfernt stehen bis dieser von dem Boten informiert ihn zu sich winkte. „Salve Consular Claudius.“ Begann er erst mal die Begrüßung.

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