Taverne "Zum blinden Esel" gegenüber der neuen Urbanerstation

  • "Von meiner Seite aus ist das alles. Magnum Momentum? Also so eine Rabattaktion würde mich schon reizen, ich bin ziemlich abgebrannt, der erste Sold steht noch aus. Und wenn du das so empfehlen kannst, wird das seinen Grund haben. Ich hoffe, deine Freundinnen sind gut darin, die Bedürfnisse ihrer Kunden quasi von den Lippen abzulesen und dann das Entsprechende zu empfehlen. Nicht jeder gibt sich mit Durchschnittsangeboten zufrieden. Manch einer schätzt das Besondere", laberte er so großkotzig, als würde er mit Gold zahlen. "Probieren wir es einfach aus!" Hoffentlich lag das Lupanar am anderen Ende der Stadt. "Wie kommen wir von hier aus da hin?", fragte er unschuldig.


    "Und Scriba ist der Tiberios!" Scato pfiff anerkennend. "Und dann sitzt du hier so rum?" Er klatschte mit der Hand auf den Tisch. "Na, wo auch sonst, du bist ja hier in hervorragender Gesellschaft!" Er grinste so breit, dass jeder ahnen konnte, dass er damit sich meinte, was allerdings nicht Ernst gemeint war. An manchen Tagen konnte Scato sich ja nicht einmal selbst ertragen und ging sich selber auf den Keks. Heute allerdings war er guter Dinge und die Sache mit dem Lupanar kriegten sie schon auch irgendwie über die Bühne, wenn der Schädelbrecher erst einmal auf dem Tisch stand. Danach würde er selig schlummern und Lurco durfte ihn zurück in die Castra buckeln.

  • Bei Tiberios Gelächter bildete sich tatsächlich eine steile Falte zwischen Eireanns Augenbrauen. Hatte er sie gerade ausgelacht? Oh. Das sollte der Blondschopf tunlichst sein lassen. Auch wenn Eireanns Stimme weiterhin verstummt blieb. So konnte ein aufmerksamer Beobachter den Unmut deutlich auf dem Gesicht der iulischen Sklavin entdecken.
    Als Tiberios schließlich seine Heimat erwähnte und das man den Eindruck ewinnen konnte, Eireann würde aus seiner Heimat stammen, weiteten sich die Augen der Dunkelhaarigen deutlich.


    “Machst du dich gerade über mich lustig Tiberios?“ Dabei neigte sich Eireann deutlicher in seine Richtung und blickte dem Blondschopf tief in die Augen. Oh nein. Mit Eireann war am heutigen Tag wahrlich nicht gut Kirschen essen. Schließlich atmete die Dunkelhaarige tief durch. Sie wollte sich doch überhsupt nicht mit Tiberios streiten. Schließlich waren sie doch Freunde. Und Freunde stritten sich nicht. Und so neigte Eireann ihren Kopf, beinahe falkengleich auf die Seite. Fehlte nur noch jemand der ihr einen Keks in den Mund steckte.
    Der Silberdenar funkelte noch immer äußerst unheilvoll zwischen ihnen. Und dann hatte Eireann das Geldstück im nächsten Moment in den Fingern. “Wir sollten das Silberstück ausgeben. Sieh nur wie bösartig es grinst.“ Natürlich konnten Münzen nicht grinsen oder eine sonstige Regung vollziehen. Auf Eireann machte es dennoch den Eindruck, als würde das Silberdenarstück bösartig funkeln.


    Schließlich war es die Stimme des Luperci die sich in Eireanns Gedanken schlich. Sodass die Dunkelhaarige zuasmmen zuckte und beinahe erschrocken wirkte. “Mein Name ist Eireann Dominus.“ Stellte sich nun die iulische Sklavin vor.

  • "Eine sehr verantwortungsvolle Position Tiberios, die Besten Deiner Zunft sprechen mehrere Sprachen und sind Schriftgelehrte. Du vermutlich auch, Respekt", lobte Lurco und nickte anerkennend.


    "Guter Wirt wir nehmen Dein Angebot gerne an, wir werden das von Dir empfohlene Lupanar aufsuchen. Mein Geschmack ist genau wie der meines Kumpels Scato nicht alltäglich und da trifft es sich sehr gut, wenn das Magnum Momentum auch außergewöhnliche Bedürfnisse befriedigt", freute sich Lurco.

  • Zitat

    Original von Nero Helvetius Archias


    Archias notierte sich alle Bestellungen auf einer Wachstafel und wiederholte sie anschließend nochmal: "Gut, da hätten wir also Honig und Käse, Kichererbsen-Pfannkuchen, eine Cervisia und einen Schädelbrecher. Noch weitere Wünsche, oder ist das im Moment alles?" fragte er mit jenem Hintergedanken, dass vllt. der eine Junge noch was bestellen wollte, da er dessen kurze Beratung mit dem Mädchen, ob sie den Luperci etwas spendieren sollten, mitbekommen hatte.
    .


    Zitat

    Original von Eireann


    Als Tiberios schließlich seine Heimat erwähnte und das man den Eindruck ewinnen konnte, Eireann würde aus seiner Heimat stammen, weiteten sich die Augen der Dunkelhaarigen deutlich.


    “Machst du dich gerade über mich lustig Tiberios?“
    ….
    Der Silberdenar funkelte noch immer äußerst unheilvoll zwischen ihnen. Und dann hatte Eireann das Geldstück im nächsten Moment in den Fingern. “Wir sollten das Silberstück ausgeben. Sieh nur wie bösartig es grinst.“ Natürlich konnten Münzen nicht grinsen oder eine sonstige Regung vollziehen. Auf Eireann machte es dennoch den Eindruck, als würde das Silberdenarstück bösartig funkeln.


    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    "Von meiner Seite aus ist das alles. Magnum Momentum? Also so eine Rabattaktion würde mich schon reizen, ich bin ziemlich abgebrannt, der erste Sold steht noch aus. Und wenn du das so empfehlen kannst, wird das seinen Grund haben. Ich hoffe, deine Freundinnen sind gut darin, die Bedürfnisse ihrer Kunden quasi von den Lippen abzulesen und dann das Entsprechende zu empfehlen. Nicht jeder gibt sich mit Durchschnittsangeboten zufrieden. Manch einer schätzt das Besondere", laberte er so großkotzig, als würde er mit Gold zahlen. "Probieren wir es einfach aus!" Hoffentlich lag das Lupanar am anderen Ende der Stadt. "Wie kommen wir von hier aus da hin?", fragte er unschuldig.


    "Und Scriba ist der Tiberios!" Scato pfiff anerkennend. "Und dann sitzt du hier so rum?" Er klatschte mit der Hand auf den Tisch. "Na, wo auch sonst, du bist ja hier in hervorragender Gesellschaft!" .


    Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco
    "Eine sehr verantwortungsvolle Position Tiberios, die Besten Deiner Zunft sprechen mehrere Sprachen und sind Schriftgelehrte. Du vermutlich auch, Respekt", lobte Lurco und nickte anerkennend.


    "Guter Wirt wir nehmen Dein Angebot gerne an, wir werden das von Dir empfohlene Lupanar aufsuchen. Mein Geschmack ist genau wie der meines Kumpels Scato nicht alltäglich und da trifft es sich sehr gut, wenn das Magnum Momentum auch außergewöhnliche Bedürfnisse befriedigt", freute sich Lurco.



    Tiberios hielt immer noch seine Hand über der Eireanns, drückte sie und lächelte sie an :
    „Ich habe mich nicht lustig über dich gemacht , im Gegenteil, das ist ein Kompliment gewesen..“, sagte er : „ Die Alexandrinerinnen sind für ihren Witz und ihre Schlagfertigkeit bekannt und gelten als sehr amüsante Gesellschafterinnen“


    Der Wirt Archaias gab den Tipp mit dem Magnum Momentum , und den Luperci schien diese Empfehlung zuzusagen.
    Vermutlich hatten sie sich untereinander ausgiebig gesegnet und strotzten nun vor männlicher, glücksbringender Kraft .
    Besonders der Kleinere von ihnen, den sein Kamerad Scato nannte, schien ja ihren Bemerkungen nach ein wahres Tier im Bett zu sein .


    Tiberios, der sich für einen Mann von Welt hielt , da er aus Alexandria – der unausgesprochenen Hauptstadt des Lasters und der raffinierten Genüsse – stammte, schaute ihn bewundernd an.
    "Möge deine Manneskraft bis ins hohe Alter einer Granitsäule gleichen und die Empfänger deiner Lust verzücken!", hatte der Lupercus ihm den Segen erteilt – und Tiberios vermutete, dass es bei diesem Mann genau zutraf - beneidenswert !
    Ein exklusives Freudenhaus wie das Magnum Momentum war allerdings nichts für Sklaven, die eher die billigen lupanare aufsuchten – es sei denn , ihr dominus hätte ihre Anwesenheit gewünscht .


    Die beiden Römer, die den jungen Sklaven gegenüber saßen,waren anscheinend einer Plauderei nicht abgeneigt .
    Sie wirkten freundlich und gar nicht arrogant .


    Der Größere – hieß er Lurco ? , lobte Tiberios sogar ob seiner Tätigkeit als Scriba , und der furische Sklave wurde rot vor Freude:
    Noch bin ich zu jung für einen Gelehrten und stehe erst am Anfang , dominus..“, sagte er verlegen :
    „Ich kann allerdings wirklich einige Sprachen und bin damit meinem Herren von Nutzen . Heute jedoch braucht man mich nicht , und so hat man mir und anderen der familia frei gegeben ,damit wir alle die Lupercalia feiern können.“


    Als Eireann behauptete: “Wir sollten das Silberstück ausgeben. Sieh nur wie bösartig es grinst.“ , freute sich Tiberios insgeheim darüber , dass sie von Hairan kein Geld annehmen wollte, und
    entgegnete sofort :
    " Vielleicht ist dieser Denar ja eine defixio , ein Schadenzauber, der dich an Hairan binden soll. Doch keine Sorge:
    Die beste Abwehr gegen böse Flüche ist die Gegenwart der Luperci, die von ihrem Gott beschützt werden. "
    Er legte die Hand auf sein Herz und verbeugte sich in die Richtung der Römer:
    "Würdet ihr Eireann und mir die große Ehre erweisen , dass wir euch einladen dürfen , domini ?“ , fragte er und legte den Denar offen hin, damit sie sahen, dass sie durchaus auffahren lassen konnten.


    Seine angeborene Neugier siegte über seine anerzogene Zurückhaltung : „Darf ich auch etwas fragen, domini, was ich nicht weiß, weil ich nicht aus Roma komme : Seid ihr bestellte Priester des Gottes Faunus, und lebt ihr denn immer in seinem Tempel ?“

  • "Vielen Dank für die Einladung Tiberios, wir nehmen dankend an. Zu Deiner Frage, nein wir sind nicht dauerhaft Priester des Faunus. Wir sind Gläubige, denen die Ehre zuteil wurde, an seinem Fest und seinem Lauf in ganz besonderer Form teilnehmen zu dürfen. So wurde Euch Faunus Segen zu Teil.


    Was Schadzauber angeht, man sagt dass der Segen eines Gottes jeden anderen Zauber bricht, also ihn aufhebt. So ist es mir bekannt. Bedenkt, wenn Euch ein Mensch etwas Übles möchte, hat er dennoch niemals die Macht eines Gottes. Faunus hat Euch somit nicht nur gesegnet, sondern auch von einem Übel gereinigt, gleich welcher Mensch es Euch wünschte. Zudem sich an Schwächeren auszulassen, zeigt von der geistigen Schwäche ja sogar Minderwertigkeit einer Person. Auch Standesschwächere zählen dazu. Es ist leicht einem Sklaven zu grollen und seinen Unmut zu zeigen. Einem Vorgesetzen gegenüber wohl nicht. Darin liegt keine Ehre und keine Stärke.


    Das einfach mal zur Erläuterung. Weltlich unterwegs sind wir als Cohortes Urbanae in Ausbildung, sobald wir diese abgeschlossen haben verteilen wir andere Segnungen und schützen Rom samt seiner Bewohner. Aber wir haben noch ein gutes Stück Ausbildung vor uns, oder unser Centurio. Wie man es nimmt", grinste Lurco.

  • Scato glotzte die Münze an. Er hätte die Einladung im Gegensatz zu Lurco nicht angenommen. Es schien Tiberios zwar wichtig zu sein, aber er war nun mal nur ein Sklave, wenn auch ein teurer, wie oft kam der an Silber? Allerdings würde Scato seinem Kumpel nicht in der Öffentlichkeit widersprechen. Da erhellte sich auf einmal seine Miene. Er würde sich schlicht und ergreifend bei Tiberios revanchieren für die Einladung.


    "Sagt mal, habt ihr zwei Hübschen nicht Lust, uns ins Lupanar zu begleiten? Um anzutesten, ob der Segen schon wirkt?" Er ließ die Augenbrauen vielsagend hüpfen. Je mehr sie waren, umso langsamer kamen sie voran. Und letztlich zählte ja vor allem die Geste, dass er ihnen die Ausgabe hatte vergelten wollen. "Der nette Wirt versprach Rabatt und es wäre doch ein Jammer, wenn nur Lurco und ich etwas davon hätten. Je mehr wir sind, umso mehr sparen wir. In deinem Alter sollte man nicht mehr wie eine Vestalin leben müssen." Tiberios war noch jünger als er selbst und Scato konnte keine drei Frauen aus seiner Jugendzeit vorweisen, aber das ließ er gekonnt unter den Tisch fallen.


    "Ach so, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Der Muskelprotz hier ist Manius Purgitius Lurco und ich bin Sisenna Iunius Scato. Wie mein Freund und Kamerad schon sagte, wir sind Tirones bei den Cohortes Urbanae und Sodalis bei den Luperci, aber keine Priester. Netterweise hat uns unser Centurio Ausgang für diesen Tag gewährt. Mit dem haben wir echt Glück."

  • Tatsächlich war Eireann in den letzten Minuten immer stiller geworden. Während sie das Denarstück fokussierte. Erst bei Tiberios sachter Berührung hob sie ihren Kopf an und blickte dem Blondschopf direkt entgegen. “Dann danke ich für das Kompliment.“ Murmelte Eireann mit leiser Stimme und geröteten Wangen. Schließlich verfiel sie wieder in Schweigen und stubbste das Silberstück immer wieder an. Sie würde das Geldstück heute noch ausgeben. Dessen war sich die iulische Sklavin sicher. Und somit hätten sie Hairan ein Schnippchen geschlagen. Ihre Gedanken behielt sie jedoch für sich und lauschte stattdessen dem Wortwechsel der drei Herren.


    Als es dann jedoch um das Magnum Momentum - ein Freudenhaus ging, zuckte Eireann unwillkürlich zusammen. Die junge Silurerin war noch nie auch nur in der Nähe eines Freudenhauses. Und als Tiberios mit seinen Frauengeschichten brüstete, zog die Dunkelhaarige ihre Hand vorsichtig unter seiner hervor. Tatsächlich fühlte sich Eireann ...gekränkt? Aber warum eigentlich? Sie waren doch nur F r e u n d e? Ganz genau konnte sie diese stumme Frage auch nicht beantworten.


    Bei der Vorstellung der beiden Römer nickte die dunkelhaarige Sklavin lediglich und wusste im ersten Moment nicht wo sie hinsehen sollte. Denn die beiden Römer konnte sie nicht anblicken. Das gehörte sich nicht. Und wenn sie Tiberios ansah, spürte sie ein merkwürdiges kribbeln in ihrem Körper.

  • Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco
    "Vielen Dank für die Einladung Tiberios, wir nehmen dankend an. Zu Deiner Frage, nein wir sind nicht dauerhaft Priester des Faunus. Wir sind Gläubige, denen die Ehre zuteil wurde, an seinem Fest und seinem Lauf in ganz besonderer Form teilnehmen zu dürfen. So wurde Euch Faunus Segen zu Teil.
    Was Schadzauber angeht, man sagt dass der Segen eines Gottes jeden anderen Zauber bricht, also ihn aufhebt. So ist es mir bekannt. Bedenkt, wenn Euch ein Mensch etwas Übles möchte, hat er dennoch niemals die Macht eines Gottes. Faunus hat Euch somit nicht nur gesegnet, sondern auch von einem Übel gereinigt, gleich welcher Mensch es Euch wünschte. Zudem sich an Schwächeren auszulassen, zeigt von der geistigen Schwäche ja sogar Minderwertigkeit einer Person. Auch Standesschwächere zählen dazu. Es ist leicht einem Sklaven zu grollen und seinen Unmut zu zeigen. Einem Vorgesetzen gegenüber wohl nicht. Darin liegt keine Ehre und keine Stärke.
    Das einfach mal zur Erläuterung. Weltlich unterwegs sind wir als Cohortes Urbanae in Ausbildung, sobald wir diese abgeschlossen haben verteilen wir andere Segnungen und schützen Rom samt seiner Bewohner. Aber wir haben noch ein gutes Stück Ausbildung vor uns, oder unser Centurio. Wie man es nimmt", grinste Lurco.


    Zitat

    Original von Eireann


    Als es dann jedoch um das Magnum Momentum - ein Freudenhaus ging, zuckte Eireann unwillkürlich zusammen. Die junge Silurerin war noch nie auch nur in der Nähe eines Freudenhauses. Und als Tiberios mit seinen Frauengeschichten brüstete, zog die Dunkelhaarige ihre Hand vorsichtig unter seiner hervor. Tatsächlich fühlte sich Eireann ...gekränkt? Aber warum eigentlich? Sie waren doch nur F r e u n d e? Ganz genau konnte sie diese stumme Frage auch nicht beantworten.
    Bei der Vorstellung der beiden Römer nickte die dunkelhaarige Sklavin lediglich und wusste im ersten Moment nicht wo sie hinsehen sollte. Denn die beiden Römer konnte sie nicht anblicken. Das gehörte sich nicht. Und wenn sie Tiberios ansah, spürte sie ein merkwürdiges kribbeln in ihrem Körper.


    Als Manius Lurco das mit dem Schadenszauber erklärte , stubste Tiberios Eireann in die Seite:
    „ Siehst du, der latinische Gott Faunus hält seine Hand über uns.“, sagte er zu ihr : "Wir sind in Sicherheit. "


    Er hoffte , Eireann hatte durch Lurcos Erklärungen mitbekommen, dass Ehre und Stärke nicht für alle Römer leere Worte waren - und dass nicht alle Römer denen glichen, die ihr ihre Familie genommen und ihr Dorf niedergebrannt hatten.
    Vielleicht würde das ihre Hassgefühle besänftigen . Er machte sich Sorgen um seine Freundin, die ein Feuerkopf war. Obwohl : Er wollte sie gar nicht anders haben !
    Aber sie war sehr still.
    Ob sie wütend auf ihn – Tiberios – war ?
    Hoffentlich hatte sie das mit den drei Mädchen in Alexandria nicht gehört. Sie musste ihn für einen Prahlhans halten.


    Um den beiden milites Höflichkeit zu erweisen und ihre Stellung zu würdigen, , zitierte Tiberios den Spruch des Dichters Vergilius, in dem die römische Herrschaft über die bekannte Welt begründet wurde :
    TU REGERE IMPERIO POPULOS, ROMANE, MEMENTO (HAEC TIBI ERUNT ARTES), PACIQUE IMPONERE MOREM, PARCERE SUBIECTIS ET DEBELLARE SUPERBOS."*


    Über das harte Training oder gar den Centurio konnte er kein Kommentar abgeben , das stand ihm als Niederrangigem nicht zu., so nickte er nur.


    Dann hörte er Scatos Stimme :


    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato


    "Sagt mal, habt ihr zwei Hübschen nicht Lust, uns ins Lupanar zu begleiten? Um anzutesten, ob der Segen schon wirkt?"Der nette Wirt versprach Rabatt und es wäre doch ein Jammer, wenn nur Lurco und ich etwas davon hätten. Je mehr wir sind, umso mehr sparen wir. In deinem Alter sollte man nicht mehr wie eine Vestalin leben müssen.
    "Ach so, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Der Muskelprotz hier ist Manius Purgitius Lurco und ich bin Sisenna Iunius Scato. Wie mein Freund und Kamerad schon sagte, wir sind Tirones bei den Cohortes Urbanae und Sodalis bei den Luperci, aber keine Priester. Netterweise hat uns unser Centurio Ausgang für diesen Tag gewährt. Mit dem haben wir echt Glück."



    Tiberios war schon sehr neugierig auf das Magnum Momentum.
    Auch wenn vielleicht dieser Römer mit ihm und Eireann und einer der fornicatrices …. nun ,
    er fand Scatos und Lurcos durchtrainierte Körper ansprechend – und
    der Römer hatte lediglich freundlich nach Begleitung gefragt .
    Wichtig war, dass er ihnen beiden nichts befehlen konnte. Sie waren nicht seine Sklaven.


    Aber was würde Eireann zu so einem Ansinnen sagen ?
    Ob die Silurer sehr sittenstreng waren ? Vielleicht gehörte sich so ein Freudenhausbesuch für eine junge Frau nicht .


    Außerdem hatte sie gerade ihre Hand weggezogen.
    War sie immer noch böse ?


    Tiberios schaute Scato kurz an und senkte den Blick :
    „ Ich danke dir, dominus, für dein freundliches Angebot.“, sagte er : „Aber da ich diesen Tag meiner Freundin Eireann versprochen habe , werde ich die Entscheidung , ob wir euch begleiten, ihr überlassen ."


    Jetzt hätte er gerne Eireanns Hand ergriffen, doch die hielt sie gut versteckt :


    „ Nun, Eireann , was sagst du ? Möchtest du so ein feines lupanar von innen sehen ? Du bist dort frei zu tun , was dir gut tut. Wenn du nur eine Rückenmassage möchtest , bekommst du das von den Mädchen auch ."



    *

    Sim-Off:

    Du, Römer, denk daran mit deiner Herrschaft die Völker zu regieren, (das werden deine Fähigkeiten sein), den Frieden mit römischer Lebensart zu verbreiten, die Besiegten zu schonen und die Hochmütigen zu vernichten.“

  • Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    "Von meiner Seite aus ist das alles. Magnum Momentum? Also so eine Rabattaktion würde mich schon reizen, ich bin ziemlich abgebrannt, der erste Sold steht noch aus. Und wenn du das so empfehlen kannst, wird das seinen Grund haben. Ich hoffe, deine Freundinnen sind gut darin, die Bedürfnisse ihrer Kunden quasi von den Lippen abzulesen und dann das Entsprechende zu empfehlen. Nicht jeder gibt sich mit Durchschnittsangeboten zufrieden. Manch einer schätzt das Besondere", laberte er so großkotzig, als würde er mit Gold zahlen. "Probieren wir es einfach aus!" Hoffentlich lag das Lupanar am anderen Ende der Stadt. "Wie kommen wir von hier aus da hin?", fragte er unschuldig.


    Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco
    "Guter Wirt wir nehmen Dein Angebot gerne an, wir werden das von Dir empfohlene Lupanar aufsuchen. Mein Geschmack ist genau wie der meines Kumpels Scato nicht alltäglich und da trifft es sich sehr gut, wenn das Magnum Momentum auch außergewöhnliche Bedürfnisse befriedigt", freute sich Lurco.


    Auf Archias' Frage hin, ob noch jemand etwas wünschte, wurden keine weiteren Bestellungen abgegeben, weshalb er kopfnickend annahm, dass es das fürs erste gewesen war für diesen Tisch, was Essen und Trinken anging. Auf sein Angebot waren sie natürlich angesprungen, was taten junge Rekruten nicht alles, um ein wenig lauschige Zweisamkeit in den Federn zu bekommen! Und ganz nebenbei würden sie ihm auch noch jede Menge neuer Informationen liefern, diese Investition würde sich bestimmt ohne weiteres auszahlen. Denn natürlich vergab das Bordell keine Rabatte von sich aus. Das was die Kunden Dank Archias' Rabattsangebot sparten, würde seine Organisation später nachzahlen, so war der Handel. Die Kunden zahlten mit ihren gegebenen Informationen ja sowieso mehr als ihnen bewusst war, wenn auch diese Art von "Bezahlung" bei zwei jungen Rekruten eher niedrig ausfallen sollte. Aber egal, Info war Info und Wissen war Macht. Macht über den Feind.


    Ein weiterer Schwall an Urbanern betrat den Schankraum und Archias blickte zu ihnen auf. Da Scato ihn auf den Weg hin angesprochen hatte, machte der Wirt eine kurze Geste und murmelte: "Einen Moment, ich bin gleich wieder zurück", und entfernte sich. Zuerst gab er die Bestellung bei der Schank ab, damit man sich schon einmal um die Getränke und das bestellte Essen kümmern konnte, während er zu den Neuen eilte, um auch bei ihnen in Erfahrung zu bringen was ihr Begehr war. Während Archias mit den Urbanern beschäftigt war, kam einer der Gehilfen an den Tisch und servierte Lurco seine Cervisia und Scatos extra starken Schädelbrecher. Das Essen dauerte noch etwas länger und kam erst mit Archias' Rückkehr zum Tisch, um vom jungen Lupercus verspeist zu werden.
    "So da bin ich wieder! Also das Lupanar Magnum Momentum liegt unmittelbar in der Nähe des Sklavenmarktes beim Forum Boarium, ihr könnt es nicht verfehlen! Also von hier aus entweder durch die Subura über dem Vicus Patricius, oder um sie herum über den Vicus Longus, hinunter zum Argiletum und dann immer dieser Straße nach zum Forum Romanum und ja den Weg von da zum Forum Boarium werdet ihr natürlich kennen." scherzte er.
    "Nun denn, welche Namen darf ich also melden lassen? Ich schicke dann gleich sofort einen Botenjungen los, wenn es euch genehm ist. Natürlich werdet ihr trotz des Rabatts immer noch eine gehörige Summe zahlen müssen, wie gesagt es ist eine der besten Adressen der Stadt und nicht billig."

  • "Melde bitte die Namen Sisenna Iunius Scato, Manius Purgitius Lurco und Tiberios an. Möglicherweise begleitet uns noch diese junge Dame für eine Massage. Tiberios, keine Widerrede. Auch wenn Deine Begleitung vielleicht noch unschlüssig ist, Du bist ein junger Mann der genau wie Scato oder ich frisch im Saft steht. Sich die natürlichsten Dinge der Welt zu verkneifen, ist ungesund. Wir essen doch auch, nicht wahr? Weiso sollten wir also nicht bei einem anderen Bedürfnis ins Lupanar gehen. Gib Dir einen Ruck, Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Scato hier, kann es Dir bestätigen. Möglicherweise schließt sich Deine Begleitung uns an. Falls nicht, die paar Minuten könnt Ihr doch auf traute Zweisamkeit verzichten.


    Man muss auch gönnen können und eine gute Frau und Freundin, würde einem so etwas nicht abschlagen. Falls sie selbst Interesse an etwas angenehmer Entspannung hat, soll sie uns ruhig Gesellschaft leisten. Natürlich mit der Entspannung Ihrer Wahl", erklärte Lurco und Tiberios und Scato freundlich zu, während er sich über das Essen hermachte.

  • Das Gespräch hatte auf einmal eine sehr merkwürdige Wendung genommen. Und daran waren lediglich die beiden Römer schuld. Sie setzten Tiberios Flöhe ins Ohr, denen der Blondschopf auch noch begeistert lauschte. Für einen kurzen Augenblick presste die Dunkelhaarige ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Nein. Sie konnte Tiberios diesen Freudenhausbesuch nicht verbieten. Auch wenn der furische Sklave gesagt hatte, dass er den Abend mit ihr verbringen würde. “Ich kann dir den Besuch des Freudenhauses nicht verbieten Tiberios. Aber ich glaube, für mich ist das nichts.“ Dabei schüttelte die Dunkelhaarige abrupt ihren Kopf und hatte ihre Finger noch immer verborgen unter dem Tisch. In diesem Augenblick jedoch ließ sie ihre Fingerspitzen zart über Tiberios Handrücken gleiten. “Ich wünsche dir viel Spaß.“ Für einen kurzen Augenblick schimmerte tatsächlich ein trauriger Glanz in den Augen der iulischen Sklavin. Das tapfere Lächeln auf ihren Lippen soll daher über ihre Enttäuschung hinwegtäuschen. Dabei wollte sie doch überhaupt nicht das Tiberios mit den beiden Herren alleine in dieses Lupanar ging. Aber was hatte eine Sklavin dort schon verloren.

  • "Eben, du wirst noch krank. Gestaute Säfte und so, besonders nach so einer Segnung. Da gab es doch diese Lehre von den Säften im Körper, ich glaube das waren sogar die Griechen, die das erkannt haben! Wenn Eireann dich mag, wird sie nicht wollen, dass du krank wirst."


    Scato nahm sich mit den Fingern einen Pfannkuchen von Lurcos Teller, rollte ihn zusammen und aß ihn mit drei Bissen. Danach machte er sich über den Schädelbrecher her, der vielversprechend scharf roch und in den Augen brannte wie Zwiebeln. "Na dann! Auf die Fruchbarkeit!" Er berührte seinen unzüchtigen Anhänger, rühte mit den selben Fingern einmal um und schüttete dann die Hälfte auf einmal herunter. Danach musste er absetzen. Sein Kopf war rot, seine Augen trännten und er keuchte. "Was für ein Getränk", lobte er. Gleich würde er selig schlafen und sehr komfortabel sein Gesicht wahren. Gewusst wie! Er griff erneut nach dem Glas.

  • "Ach schau nicht so traurig Eireann, so war doch Dein Name richtig? Bedenke es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sich verwöhnen und in Liebesdingen sogar inspirieren zu lassen hat noch keinem Mann und keiner Frau geschadet. Bedenke nur, wenn Du später einen Mann glücklich machen möchtest. Wer würde schon gerne tagein und tagaus die gleiche Mahlzeit vorgesetzt bekommen? Mit den Liebesdiensten verhält es sich ganz ähnlich. Abwechslung die von einer einzigen Person geboten werden kann, hält die Liebe frisch.


    Zudem ist an Sex nichts verwerfliches, nicht umsonst haben die Götter die Fortpflanzung mit derartigem Spaß versehen. Wäre dem nicht so, wären wir alle schon längst aufgrund von Keuschheit ausgestorben. Keiner von uns hat einen Körper den es zu verstecken gilt, wir sind gesund und wollen es auch bleiben. Wer wären wir, dieses Geschenk der Götter so schändlich abzulehnen, indem wir uns nicht an der Gesundheit und Kraft unserer Körper erfreuen?


    Der römische Weg mag vielleicht manchem unbekannt vorkommen, aber ich sage Euch es ist der einzig wahre und richtige Weg. Und Ihr seid hier in Rom, wollt Ihr wie die Wilden leben?


    Alles was Körper und Geist, also das Leben schlechthin fördert, hat Faunus mit Freude und Genuss versehen. Gutes Essen, gute Speisen, gute Liebesdienste. Bedenke das, denn dieser Segen wurde Dir zuteil. Auch wenn Du Sklavin bist, hast Du immer noch etwas im Leben dass Du genießen kannst und solltest", sagte Lurco und nahm gut gelaunt einen Schluck.


    "Scato spricht die Wahrheit, jeder Mann kennt doch das beklemmende Gefühl im Schritt, wenn genau der spannt oder? Schmerz ist ein Warnung, so weit sollte es erst gar nicht kommen. Nichts soll sich stauen. Auf Dich Scato", sagte Lurco, nahm ihm den Schädelbrecher ab und stürzte den Rest auf Ex herunter.


    "Was ein Zeug, heftig. Lass es Dir schmecken", sagte Lurco und schob den Teller in die Mitte.

  • Archias nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Gut, also dann Sisenna Iunius Scato, Manius Purgitius Lurco und Tiberios, ganz wie die Herren wünschen! Alles wird gleich sofort arrangiert. Bitte esst und trinkt und verlebt eine fröhliche Zeit in meinem Lokal. Wenn ihr noch etwas braucht stehen euch meine Gehilfen jederzeit zur Verfügung werte Herren.


    Archias wandte sich um und ging langsam zurück zur Schank, während seine Augen den Raum nach einem der Bluthunde absuchte. Ahja, dort saß ja Nasica. Wie immer gehüllt in einen schwarzen Mantel bei einem Krug Cervisia. Er nahm mit ihm Augenkontakt auf und ruckte mit dem Kopf in Richtung Schank. Sogleich stand der Leibwächter auf und schlurfte auf seinen Herrn zu, während Archias eine Wachstafel hervorkramte und darauf die Namen jener drei schrieb, die Velia heute im Lupanar für ihn aushorchen sollte. Dann hielt er sie Nasica entgegen. „Übergib dies einem der Vögelchen vor der Tür. Es soll diese Namen zu Velia ins Lupanar bringen. Ich will alles wissen was sie zu sagen haben.
    Der Bluthund nahm die Tafel entgegen und nickte, ehe er in Richtung Tür verschwand. Soweit war diese Sache also erledigt und Archias konnte sich ganz wieder seinen Gästen widmen.

  • Tiberios war überfordert und das machte ihn unglücklich.
    Er war es einfach überhaupt nicht gewohnt,
    nach seiner Meinung gefragt zu werden oder Entscheidungen zu treffen.
    Ihm wurde meistens gesagt , was er zu tun hatte.
    Er als Grieche teilte die Auffassung der Römer , dass Sexualität gesund und ein Geschenk der Aphrodite war, die frei ausgelebt werden sollte
    - aber wenn es Eireann traurig machte ?
    Ganz verstand er Eireann dabei nicht. Er vermutete einmal , in ihrem Volk galten andere Vorstellungen,
    aber wie lange lebte sie schon in Roma?
    Lurco hatte Recht, man sollte nicht wie die Barbaren leben ......
    dennoch , es gefiel Eireann nicht ....
    doch warum nicht , wenn sie doch nur eine gute Freundin war , warum gönnte sie ihm das kleine Vergnügen nicht ?
    Oder......

    Tiberios runzelte die Stirn .
    Er hatte immer gedacht, sein Verstand würde zuverlässig arbeiten, aber hier fühlte er sich überfragt.



    Der junge Sklave schob den Denar über den Tisch : " Wir begleichen die Rechnung , dominus", sagte er zu Helvetius Archias. Und zu den anderen:
    " Sollen wir noch einmal bestellen, was wir bereits hatten : Noch zwei Schädelbrecher und dreimal cervisia bitte sowie etwas zu essen ? - Eireann , greif zu, du hast noch nichts gegessen . "


    Dann spürte Tiberios Eireanns Fingerspitzen auf seiner Hand, so zart , als würden sich Schmetterlinge
    darauf niederlassen.


    Er schaute den Wirt an , der ihn auch schon auf die Liste für das Magnum Momentum setzte. Der Wirt wirkte so reif und väterlich , wie ein Mann , der schon vieles gesehen hatte und den Überblick behielt.
    Der Bote , den er losschickte - der machte auf den jungen Sklaven freilich ein bißchen den Eindruck eines Halsabschneiders , so wie Hairan. Doch vermutlich konnte man sich seine Lohnbediensteten nicht immer aussuchen


    Tiberios hätte am liebsten Helvetius Archias um Rat gefragt , jedoch glaubte er, dass auch die Urbaner sehr erfahren waren , was Frauen anging. Sie hatten das Wissen, das man nicht aus Schriftrollen lernte.


    Der furische Sklave schaute in die Runde : " Ihr , domini, seid älter als ich und wisst viel über die Welt, denn ihr seid freie römische Bürger. . Ich bräuchte einen Rat - aber unter vier Augen .", sagte er schließlich .

  • Scato wechselte einen kurzen Blick mit Lurco, beziehungsweise versuchte es - der schaute gerade auf seine Pfannkuchen. So ergriff er die Gelegenheit beim Schopfe, das griechische Bürschchen einmal in anderer Atmosphäre kennenzulernen. Wirklich kannte man sich natürlich erst nach sehr langer Zeit, manchmal erst nach Jahren. Aber ein erster Schritt war nie verkehrt. Tiberios war jemand, bei dem Scato gern unter die Oberfläche schauen wollte, die man der Allgemeinheit im Alltag präsentierte. Er wollte gern den wirklichen Tiberios kennenlernen, der ein menschliches Juwel zu sein schien, genau wie Lurco. Es gab zu wenige gute Menschen, aber wenn er sie traf, dann wollte Scato gern seine Zeit mit ihnen verbringen und nicht mit den Idioten.


    Scato erhob sich, strauchelte und stützte sich rasch auf dem Tisch ab. "PUH, was für ein Gesöff! Kein Wunder dass Lurco auch was haben wollte, das ist echt gut. Komm mit vor die Tür, dann reden wir. Sind gleich wieder da, Lurci."


    Er tippte seinem Kumpel zum vorübergehenden Abschied auf die Schulter und geriet darob aus dem Gleichgewicht. Nach einigen Schritten des Herumeierns hatte er sich wieder gefangen. Er wartete, dass Tiberios zu ihm aufschloss, ehe er ihnen beiden einen Weg durch die in vielen Fällen sehr muskelbepackte und entsprechend für den kleinen Sklaven wohl einschüchternde Menschenmenge nach draußen bahnte. Scato hingegen fühlte sich nirgends so sicher wie umgeben von möglichst vielen Urbanici. Sie mochten bisweilen aussehen wie Schläger und nicht immer freundlich sein, aber sie waren diejenigen, die in der Stadt für Ordnung sorgten und nicht jene, die das Chaos verursachten. Ein Kamerad bat um seinen Segen, den Scato ihm mit einem kurzen Hieb schenkte, seinem Nebenmann ungefragt auch gleich mit. Rom brauchte mehr von diesen Männern.


    Nach einigen Minuten hatte Scato einen Weg nach draußen gebahnt, wo sie frische und kühle Nachtluft empfing. Er führte Tiberios in eine ruhige, dunkle Ecke, wo er sich rücklings an die Wand lehnte, damit er nicht wankte. Zudem war es immer gut, den Rücken gedeckt zu haben. Ohne dass Tiberios es vermutlich merkte, spähte Scato an diesem vorbei in die nächtliche Stadt und deckte so auch dessen Rücken.


    "Was liegt dir auf dem Herzen?", fragte Scato freundlich und leiser als sonst. "Du guckst irgendwie komisch. Wegen dem Geld, da mach dir mal keine Sorgen. Du bist natürlich eingeladen."

  • Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco
    "Ach schau nicht so traurig Eireann, so war doch Dein Name richtig? Bedenke es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sich verwöhnen und in Liebesdingen sogar inspirieren zu lassen hat noch keinem Mann und keiner Frau geschadet. Bedenke nur, wenn Du später einen Mann glücklich machen möchtest. Wer würde schon gerne tagein und tagaus die gleiche Mahlzeit vorgesetzt bekommen? Mit den Liebesdiensten verhält es sich ganz ähnlich. Abwechslung die von einer einzigen Person geboten werden kann, hält die Liebe frisch.


    Zudem ist an Sex nichts verwerfliches, nicht umsonst haben die Götter die Fortpflanzung mit derartigem Spaß versehen. Wäre dem nicht so, wären wir alle schon längst aufgrund von Keuschheit ausgestorben. Keiner von uns hat einen Körper den es zu verstecken gilt, wir sind gesund und wollen es auch bleiben. Wer wären wir, dieses Geschenk der Götter so schändlich abzulehnen, indem wir uns nicht an der Gesundheit und Kraft unserer Körper erfreuen.


    Als der Luperci sie dann tatsächlich persönlich ansprach zuckte die Dunkelhaarige regelrecht erschrocken zusammen. Denn tatsächlich hatte sie mit ihren Gedanken an einem weit entfernten Ort verweilt.
    “Ich.. ich kenne mich in Liebesdingen nicht aus.“
    Murmelte die Silurerin mit leiser Stimme und geröteten Wangen. Bevor sie ihren Blick erneut auf die Tischoberfläche richtete und konzentriert die Muster und Linien betrachtete. Das Stimmengewirr um sie herum nahm Eireann nur am Rande wahr. Während ihr Herz bis zum Hals pochte und sie verzweifelt versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen.
    “Geh Tiberios. Amüsiere dich. Wir sehen uns ... später?“
    Wann auch immer dieses später sein würde.
    Dann jedoch ermunterte sie der Blonde das sie doch etwas essen sollte. Eireann jedoch schüttelte lediglich ihren Kopf und fokussierte erneut die Tischoberfläche. Allzu lange konnte sie die Anwesenheit des Blonden nicht mehr genießen. Denn die beiden Luperci wollten offenbar baldmöglichst eben jenes Lupanar aufsuchen. Da erhob sich einer der Luperci und Tiberios, so dass sich Eireann auf die Unterlippe. Klar war sie enttäuscht. Aber jetzt einen Rückzieher machen? Unmöglich.

  • Tiberios folgte dem Lupercus, sah auf seinen breiten Rücken und fühlte sich das erste Mal in der Subura wirklich beschützt. Er hatte zwar oft gute Ideen, um sich aus unangenehmen Situationen herauszuwieseln , aber er machte sich nichts vor – wirklicher Gewalt war er nicht gewachsen.
    Scato war so in sich ruhend und gar nicht hochnäsig , Tiberios merkte, dass er den Urbaner aufrichtig zu mögen begann . Obgleich der Schädelbrecher genau das bewirkte was sein Name verhieß , stand der Mann auch noch aufrecht wie eine I , der Alkohol schien auf ihn keine große Wirkung zu haben.
    Obwohl – hatte er beim Aufstehen etwa ein wenig geschwankt ? Ach, bestimmt hatte der junge Sklave sich getäuscht . Scato wollte ja noch seine Manneskraft im Magnum Momentum beweisen, da würde er bestimmt nicht so viel vorher trinken, dass es ihm schlecht wurde.


    ,

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato


    "Was liegt dir auf dem Herzen?", fragte Scato freundlich und leiser als sonst. "Du guckst irgendwie komisch. Wegen dem Geld, da mach dir mal keine Sorgen. Du bist natürlich eingeladen."


    „ Ich danke dir, dominus, für alles und dass du mir erlaubst, mit dir zu sprechen. Es geht nicht um Geld., obwohl deine Großzügigkeit mehr ist als ich verdiene. " sagte Tiberios : „ Es geht ….um Eireann. Wir haben uns kennen gelernt , als ich gerade an Furius Philus verkauft worden war und uns versprochen, dass wir Freunde sind für immer.“
    Er gebrauchte das Wort „amici“ .:


    „ Sie war der erste Mensch in Roma , der - außer meinem neuen Herren natürlich und dem Sklavenhändler - mit mir gesprochen hat – freiwillig meine ich. Wir gehören verschiedenen familiae an und sehen uns nicht oft , aber wenn wir uns sehen, haben wir eine gute Zeit.“
    Tiberios warf dem Römer einen Blick zu . Ob er ihn langweilte ? Er redete manchmal zu viel .
    Schnell fuhr er fort :
    „ Wenn wir unterwegs sind, schauen wir manchmal auch nach anderen Männern oder Frauen, das war nie ein Problem. Vorhin sind wir auf einen Mann getroffen, der sich nun Anis von Alexandria nennt , er machte Eireann Komplimente - aber so ist das immer , wenn man mit ihr weggeht, weil sie so schön ist ….. und Eireann hat es gefallen. Sie haben sich sogar darüber lustig gemacht , dass ich als Sklave geboren bin –und das hat mich gekränkt. Ich wollte nicht, dass sie mit diesem Typen was anfängt . Doch ich kann ihr auch nicht reinreden, oder ?
    Wenn ich mit ihr zusammen bin , rede ich dummes Zeug. Ich würde sie heiraten, wenn ich libertus wäre.
    Ich glaube, sie fand das nur lustig; sie spottet immer , wenn ich von Freigelassenwerden spreche.
    Und ich spotte auch , doch dann fühle ich mich wieder schlecht , denn ich will ja überhaupt nicht mit ihr streiten.
    Es kommt so oft zum Streit, manchmal glaube ich, dass sie mich hasst . Aber wenn ich sie behandle wie eine gute amica und wie jetzt gerade mit dem lupanar – da merke ich, dass Eireann traurig und wütend wird.
    Nur – warum werde ich aus ihr nicht schlau ? Du bist ein Lupercus und verteilst Segen , du verstehst die Frauen besser. Was kannst du mir raten ?“

  • Die Nacht war kalt, aber der Alkohol in seiner Blutbahn verhinderte, dass Scato die Kälte spürte, obwohl er noch immer nur seinen Lendenschurz aus der abgezogenen Ziegenhaut trug. Scato hörte Tiberios zu, ohne ihn zu unterbrechen. Als dieser eine kurze Pause machte und ihn unsicher ansah, nickte der Urbaner, um ihm zu zeigen, dass er aufmerksam bei der Sache war und er ruhig fortfahren sollte.


    "Ich verstehe die Frauen nicht", korrigierte Scato am Ende Tiberios' Sicht. "Aber ich verstehe dich. Weil ich ganz ähnliches erlebt habe.


    Decria Tucca ist der Name des letzten Mädchens, das ich heiraten sollte. Ihr gingen zich andere voraus und immer lief es gleich. Das erste Kennenlernen im Kreise der Familie war in Ordnung. Als dann ein Treffen zu zweit arrangiert wurden, kippte die Stimmung. Tucca sagte das Eine und wünschte das Andere. Sie marschierte nach einem Streit mit erhobener Nase in ihr Gästequartier, knallte die Tür hinter sich zu und warf mir am nächsten Morgen vor, dass ich ihr nicht gefolgt war. Sie sagte mir, ich könne machen was ich will, ich sei ja künftig der Mann im Haus - und tat ich es, war sie mir böse. Warum, konnte sie mir aber auch nicht sagen, da sie nur weinte und wirres Zeug redete. Sie erwartete, dass ich hellsehen könne und nannte das Einfühlsamkeit. Da ich des Hellsehens aber nicht mächtig bin, meinte sie, ich würde mich nicht für sie interessieren. Womit sie auch recht hatte, da ich mich nur über sie ärgerte und sie mich langweilte.


    Ganz anders ist das mit den Kameraden bei den Cohortes Urbanae. Ihr Wort ist Gesetz, sie reden sehr präzise, besonders die alten Hasen und die Vorgesetzten. Den größten Fehler, den man da machen kann, ist zu versuchen, irgendeine zweite Bedeutungsebene in ihre Aussagen hinein zu interpretieren. Und weißt du, wie angenehm das ist? Wie herrlich effektiv Probleme gelöst oder verhindert werden können?


    Ein Beispiel. Ich frage Lurco, weil er komisch guckt: Ist alles in Ordnung? Er antwortet: Ja, ich bin nur müde. Und ich kann mich darauf verlassen, dass er wirklich müde ist. Aber frage ich Tucca das Gleiche und sie antwortet: Ja, ich bin nur müde. Dann kann sie entweder beleidigt sein oder sie ist tatsächlich müde. Was davon zutrifft, soll ich bitte erraten. Das war ein ewiges Ratespiel, das uns beide stresste, darum habe ich sie bei den Treffen irgendwann nur noch versetzt und bin lieber wandern gegangen. Da ich langsam an mir verzweifelte, wollte ich zum Militär, wegen des Heiratsverbots. Das war tatsächlich mein erster Beweggrund, inzwischen gehört da natürlich etwas mehr dazu. Ich dachte, ich sei einfach nicht fähig, Menschen zu verstehen. Aber die Kameraden verstehe ich komischerweise sehr gut. Dich auch. Nur die Frauen, die verstehe ich so wenig wie du, Tiberios. Und offen gestanden habe ich auch keine Lust mehr, es zu versuchen."


    Er schloss kurz die Augen und überlegte in seinem angetrunkenen Hirn, was er dem jungen Sklaven raten sollte, wo er selber doch vor diesen Problemen geflohen war. Wie hätte er sie anders lösen können? Sie waren unlösbar. Also versuchte er sein Bestes, um Tiberios vor dem gleichen seelischen Abgrund zu bewahren, in dem er sich befunden hatte, auch wenn man ihm davon heute nicht mehr viel anmerkte.


    "Eireann wünschte dir viel Spaß. Sie sagte, du solltest dich amüsieren. Dann tu das ohne schlechtes Gewissen. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und lass dich von einer Frau manipulieren. Sonst verlierst du dich eines Tages selbst, dann bleibt von dir ist nichts mehr übrig als ihr kuschender Diener, der sich müht, ihre unausgesprochenen Wünsche zu erraten. Das ist keine Liebe, Tiberios. Wenn sie nicht möchte, dass du ins Freudenhaus gehst, sollte sie genau das sagen und nicht das Gegenteil. Dieser andere Mann hat damit nichts zu tun, er ist für eine funktionierende Freundschaft oder auch Beziehung keine Gefahr. Niemand ist das. Alles andere zeigt nur, das etwas falsch läuft. Lass dich auf dieses Spiel nicht ein."


    Er legte kurz die Hand auf Tiberios' Schulter. Für Tiberios, der Eireann sehr zu mögen schien, war Scatos Sicht bestimmt keine leichte Kost. Scato wollte Tiberios nichts kaputt machen, aber auch nichts schönreden, da er nun einmal nach seiner ehrlichen Meinung gefragt worden war. Er hatte das Gefühl, dass der junge Grieche aufgrund seines freundlichen Wesens einen Weg einschlug, der Finsternis verhieß. Und für einen Lupercus, der das Leben und Lebensfreude bringen sollte, war das schmerzhaft.


    "Wenn ihr euch das nächste Mal trefft, dann rede mit ihr genau darüber. Aber nicht heute. Heute solltest du Spaß haben und deine Sorgen vergessen." Scato würde mitkommen. Seinen Plan, unterwegs zufällig umzufallen, verwarf er. Es würde sich schon eine andere Möglichkeit ergeben, den Ernstfall abzuwenden.

  • Mit wachsendem Erstaunen hörte Tiberios Scato zu. Dass diese stolzen Römer, die unangefochtenen Herren einer Welt , in der alles auf die Knie fiel, sobald sie das Zeichen SPQR sahen, auch persönliche Probleme hatten…. Er hätte es nicht für möglich gehalten.


    Gleichzeitig wusste er , dass es viel bedeutete, dass der Lupercus ihn so ins Vertrauen zog .
    Scato war ja keinesfalls betrunken und wusste nicht , was er redete. Tiberios nahm sich vor, sich des Vertrauens des Römers würdig zu erweisen .


    Die klare Welt der milites , Kameradschaft und Präzision, wie Scato das beschrieb, – das war beneidenswert.
    Einen Moment lang wünschte sich Tiberios, er könne auch Teil dieser männlichen Welt werden – aber das war unmöglich. Die Römer bewaffneten ihre Sklaven nicht ( Soviel er wußte, war das nur einmal gegen Hannibal geschehen, aber das war schon über dreihundert Jahre her).
    Außerdem, wenn er aufrichtig zu sich selbst war : Die Waffe , die er zu händeln wußte, war der Schreibgriffel, nicht de gladius.


    Deccria Tucca hatte sie also geheißen, die vom Familienvorstand Auserwählte – die Scato so entnervt hatte, dass er sein Heim sehr schnell verließ.
    Eine Reihe von Mädchen war dem Urbaner vorgestellt worden : , frei geborene junge römische Bürgerinnen und alle verhielten sich…..wie… ja wie eigentlich ?
    Sie sagten nicht , was sie dachten. Sie erwarteten , dass man ihre Wünsche erriet. Sie weinten.
    Sie versuchten, ihre Ziele manipulativ durchzusetzen.
    Sie verhielten sich wie …..jetzt hatte er es : GENAU wie Sklaven !


    Tiberios spürte die schwere Hand des Römers auf seiner Schulter. Es war eine freundschaftliche Geste.


    Und er erwiderte : „ Ich danke dir, dominus , dass du mich ins Vertrauen ziehst und mich deines Rates für würdig hälst. Nun sehe ich klarer.
    Ich glaube aber nun zu wissen , warum die Frauen so sind wie sie sind . Sie werden in unserer Welt wie Sklaven erzogen. Wie wir sind sie es gewohnt, niemals eine eigene Meinung oder eigene Wünsche haben zu dürfen. Ich frage mich, was geschehen würde,
    wenn es wahrhaft freie Frauen gäbe. Ihre Rede wäre Ja oder Nein. Sie würden den Blick nicht senken wie es auch wir Diener tun , wenn du sie ansiehst . Sie hätte vielleicht zu dir gesagt : „O Scato, wenn du Lust hast, zu wandern, dann komme ich mit dir .“ Oder : „Geh alleine , ich habe keine Lust.“ Und das alles, wie sie es aufrichtig fühlt, ohne Hintergedanken und Verstellung. Ob es wohl ein Volk auf der Erde gibt, dass seine Mädchen nicht zu Idiotinnen macht ?
    "


    Er lächelte nun : „ Dominus, du hast mir die Augen geöffnet. Eireann ist intelligent, witzig und liebevoll, und sie langweilt mich keineswegs. Untereinander wenigstens sollten wir uns verhalten, wie Menschen, die in ihrem Herzen frei sind., auch wenn wir ja genau das sind, was du erwähnt hast : kuschende Diener. Ich danke dir sehr für deinen Rat.“


    Er fröstelte etwas und schlug mit den Armen um sich , um sich zu wärmen.

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