ZitatAlles anzeigenOriginal von Manius Purgitius Lurco
Lurco schüttelte den Kopf und starrte dann Eireann an.
"Du solltest mit Deinem Murmel vorsichtig sein. Die "verbohrten Römer" haben Dir einen Segen erteilt, sie haben mit Dir Speis und Trank geteilt wie mit einer Gleichgestellten. So langsam glaub ich weiblichen Sklaven steigt Freundlichkeit zu Kopf.
Vergiss nicht wer und was Du bist und vergiss vor allem nicht wo Du bist. Die verbohrten Römer haben Dich am Leben gelassen Kriegsbeute, einer seiner ehrenwerten Bürger hat sich bereit erklärt Dich aufzunehmen, Dir Kleidung und Fressen und ein Dach über dem Kopf zu geben.
Du wärst nicht hier, wären die Männer Deines Volkes nicht derartig unfähig, ihre eigenen Frauen und ihr eigenes Barbarenleben zu verteidigen. Deine Wilden haben Dein Leben nicht beschützt, jedes andere mindere Volk, hätte weibliche Kriegsbeute geschändet der Reihe nach bis Du dran verreckt wärst.
Deine "verbohrten Römer" haben Dich am Leben gelassen, haben Dir das Leben geschenkt Sklavin. Sie haben Dir Zivilisation geschenkt. Du hast hier ein Auskommen, Du hast alles was ein Sklave haben kann. Du leidest keinen Hunger.
Und was hast Du im Gegenzug für das Geschenk übrig, dass Du noch atmen darfst und zwar in der mächtigsten Stadt der Welt Weib?
SPOTT! RESPEKTLOSIGKEIT!
Dir habe ich noch geraten, auf Dich selbst zu hören, eine völlig Fehleinschätzung Deiner Person, mögen mir die Götter verzeihen. Ich hielt Dich für eine aufrechte Frau. Du bist weder Frau noch einfache Sklavin. Ich denke Du bist eine deliciae.
Dein Herr muss viel Spaß daran empfinden, wenn Du ihn und seine Gäste mit Deiner geistigen Minderbemittlung als Närrin unterhältst.
Ich rate Dir ein einziges Mal, hüte Deine Zunge Sklavin, sonst lernst Du ebenso Rom von seiner anderen Seite kennen", erklärte Lurco streng.
Eigentlich wollte die junge Silurerin den furischen Sklaven nur wiedersehen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Als sich Tiberios dann jedoch in Gesellschaft der beiden Urbaner befand, huschte ein Schatten über das Gesicht der Dunkelhaarigen. Zum Glück ließ sie sich nichts anmerken und setzte stattdessen ein tapferes Lächeln auf ihre Lippen.
Das die Römer ihr leises murmeln tatsächlich verstanden hatten, ließ Eireann innerlich erstarren. Dabei hatte sie doch gar nicht laut gesprochen.
Und schließlich brach es über sie herein. Ein regelrechter Wortschwall des Römers, der Eireann schwindeln ließ. “Das ist nicht wahr. Ich bin nicht freiwillig hier. Und die römischen Soldaten dürfen sich nicht alles herausnehmen.“
Dabei funkelte es zornig im blau ihrer Seelenspiegel. Wobei sich ihre Augen drastisch verdunkelten. Als der Römer begann ihr Volk und ihre Familie zu verspotten, konnte sich Eireann nur mit Mühe beherrschen. Jedoch war sie bei diesen Worten abrupt aufgesprungen und presste ihre zu Fäusten geballten Finger gegen ihre Oberschrnkel.
“Ihr habt nicht das Recht über meine Familie und mein Volk zu urteilen.“
Knurrte Eireann wie ein wildes Tier.
“Eine... eine deliciae?“
Was eine solche deliciae war wusste Eireann (noch) nicht. Hilfesuchend blickte sie daraufhin in Tiberios Richtung. Hoffentlich würde der furische Sklave diesem Albtraum ein Ende bereiten. Vielleicht gelang es Tiberios die beiden Urbaner wieder zur Räson zu bringen.