[Officium] Optio Appius Furius Cerretanus

  • "Verstanden. Ja ich habe Ahnung davon, zumindest teilweise. Es kommt drauf an, was gebaut werden soll. Ansonsten es gibt nichts, was wir nicht lernen könnten. Einer wird es wissen, wir klemmen uns an sein Wissen und lernen es so selbst. Das bekommen wir schon hin, handwerklich ist unsere Truppe ganz geschickt. Das können wir ebenso als Training und Arbeit verbuchen. Keine Sorge, ich vergesse meinen Dienst nicht. Vale Optio", antwortete Lurco freundlich und verließ das Officium von Cerretanus.


    Bis zu seinem Dienstgebinn der Nachtwache waren es noch einige Stunden, so begab sich Lurco zurück in die Baracke VII und machte es sich dort gemütlich.

  • Gedanken versunken hatte sich Appius dazu entschieden zuerst noch Mal in seinem Officium vorbeizuschauen. Eigenartigerweise hatte er keinen bestimmten Grund dafür gehabt doch eingewisses Gefühl ließ ihn dort hin gehen.


    Sein Tisch war voller Tabulae und Schriftrolle die größtenteils dienstlicher Natur waren. Jede einzelne Tafel hatte irgendwas mit der Ausbildung und Planung der Centurie zu tun und davon kam so gut wie alles von Maro.


    Unwillig stöberte er nun die Nachrichten durch,legte eine bei Seite und nahm sich die nächste vor.
    Private Nachrichten lagen am äußersten Rand des Tisches und immer wieder schwenkte sein Blick auf den kleinen Stapel.

  • Lurco klopfte, aber da niemand antwortete betrat er vorsichtig das Officium seines Optio. Cerretanus hielt sein Officium offen, so dass man ihn jederzeit eine Nachricht hinterlassen konnte. Lurco legte die Wachstafel auf dessen Schreibtisch.


    Salve Cerretanus, nur zur Information - der Sklave Eures Hauses Tiberios befindet sich zur Vernehmung bei unserem Centurio Maro. Nicht dass er in Eurem Hause vermisst wird. Er wurde vorgeladen. Vale Lurco.


    Nachdem er die Wachstafel abgelegt hatte, machte sich Lurco auf den Weg in die Stadt, um sich etwas zu Essen zu kaufen und dann einen Wachgang zu schieben.

  • Scato verteilte die Post an ihre Adressaten in der Castra. Auch ein Schreiben für Optio Furius Cerretanus war dabei:


    Post für Optio Furius Cerretanus


    Scato legte es zu den anderen Briefen auf den Schreibtisch und verschwand wieder.

  • Scato klopfte an der Tür des Officiums von Optio Furius Cerretanus. Die Tür war zwar meistens unverschlossen, damit man die Post hineinbringen konnte, aber dass man nicht einfach eintrat, ohne sich zu vergewissern, dass man den Optio nicht beim Papyruskrieg störte, war ihnen bei der Rekrutierung von Optio Lepta eingebläut worden. Es war nur eine einfache Frage, die Scato Cerretanus zu stellen gedachte, und sie war schnell mit einem Ja oder Nein beantwortet, so dass er hoffte, sein Vorgesetzter hätte kurz für ihn Zeit.

  • " Jo" kam als knappe Antwort.


    Appius hatte gerade das Schreiben seiner Cousine in der Hand. Gespannt richtete er den Blick zur Tür und wartete.
    Eigentlich sollte die Türe offen sein. Hatte er sie wider jeglicher Gewohnheit geschlossen? Kurz schüttelte der Furier den Kopf. Was solls dachte er.

  • Scato trat ein, schloss die Tür hinter sich und salutierte besonders vorbildlich. Er stand korrekt bis in den kleinen Zeh. Der Grund dafür wurde klar, als er zu reden anhub - er hatte eine Bitte.


    "Salve, Optio", grüßte Scato. "Ich möchte höflich anfragen, ob Miles Lurco und ich zeitgleich ein paar Tage Urlaub genehmigt bekommen könnten."

  • Appius stülpte seine Unterlippe nach vorn und betrachtete den Miles. " Urlaub!?"


    Nicht bevor Scato antworten konnte erhob sich der Furier und ging wenige Schritte zu einem Regal an der Wand. Darin waren Tabulae und Rollen aus Papier gestapelt.


    " Also...Mal sehen." Er entnahm eine der Wachstafeln und begann leise zu lesen. Darauf war die momentane Stärke der Centurie niedergeschrieben.
    "Hmhmhm." kam es leise von Appius, er blickte kurz zu Scato und dann wieder auf die Tafel.


    " Wie schaut es mit deiner Ausbildung zum Sanitäter aus? Ist das schon genehmigt worden von Centurio Octavius?"

  • Als Cerretanus ungläubig das Wort Urlaub wiederholte, bröckelte einen Moment Scatos Hoffnung, doch dann griff der Optio nach seinen Unterlagen, um darin hoffentlich nach einer Möglichkeit zu suchen, ein paar freie Tage für sie einzuschieben. "Ja, ein paar Tage Urlaub wären nicht schlecht. Wir würden uns gern das Umland von Rom ansehen. Ich stamme doch aus Mantua und kenne mich null aus."


    Er war es gewohnt, für die Angabe seiner Herkunft mitleidiges Lächeln zu erhalten, besonders zu Anfang, als er noch den Fehler begangen hatte, Mantua gegenüber einem gebürtigen Römer als Stadt zu bezeichnen. In seinem Contubernium ging der inzwischen etwas ausgelutschte Witz um, Scato stamme vom Dorf oder aus einer fernen Provinz.


    "Und wegen der Ausbildung ... jein." Dieses unklare Wort hasste jeder Soldat, weshalb Scato die Erklärung nachschob. "Centurio Octavius Maro schien nicht abgeneigt, aber ich sollte mich zunächst bewähren und einen Medicus im Auge behalten. Letzteres habe ich gemacht*, so weit ich das konnte. Seither habe ich nichts mehr dazu zu hören bekommen."


    Scato gab sich keine Mühe, zu verbergen, dass ihn das frustrierte, zumal er nicht wusste, ob er sich noch nicht bewährt hatte und etwas ändern musste oder ob Maro einfach gerade in Papyrus erstickte.


    Sim-Off:

    *Hier hat er sich einen Miles medicus als Kumpel gesucht, der so freundlich war, ihm bisschen was zu erklären, bis ich darauf hingewiesen wurde, dass man keine ranghöheren NPCs spielen darf:Link
    Hier hat Scato nach dem Brand im Ganymed helfen dürfen, sich um die Verletzten zu kümmern:Link
    Hier hat er die Kameraden mit Rauchvergiftung und Brandwunden ins Valetudinarium gebracht und ein wenig versorgt:Link
    Hier hat er Tarpa, der von Ramnus bei einer Prügelei gebissen worden war und mit eitriger Bissverletzung im Carcer schmorte, versorgt:Link
    ... und ihn später im Valetudinarium mit Lurcos Hilfe behandelt:Link
    Hier belehrt Scato, dass Garum wurmverseucht und daher böse ist:Link
    Neuerdings ist Scato stolzer Besitzer einer rudimentär bestückten Capsa:Link

  • " Wohl oft zu hören bekommen dass du aus einem Dorf kommst oder aus der Provinz? Na.....mach dir nichts draus. Wer weiß was du heute so treiben würdest." Appius selbst kam sozusagen auch aus der Provinz. Zwar war er Römer hatte jedoch die meiste Zeit seines Lebens in Noricum verbracht....


    " Also. 4 Tage Urlaub sind drin. Mehr nicht. Und wenn ihr nicht pünktlich zurück seid steht ihr auf der Liste der Deserteure. Das wird dann weh tun."


    Er ging zurück an den Schreibtisch, holte zwei Tabulae aus einer Lade und begann mit einem Griffel zu ritzen.


    Urlaubsbescheinigung


    Bescheinigung zum Aufenthalt für IV Tage außerhalb Roms.


    Gültig bis ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLXX A.U.C (20.7.2020).


    Allein gültig für:


    Sisenna Iunius Scato
    Miles
    Cohorte Urbana





    gez.


    Appius Furius Cerretanus
    Optio
    Cohorte Urbana





    Urlaubsbescheinigung


    Bescheinigung zum Aufenthalt für IV Tage außerhalb Roms.


    Gültig bis ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLXX A.U.C (20.7.2020).


    Allein gültig für:


    Manius Purgitius Lurco
    Miles
    Cohorte Urbana





    gez.


    Appius Furius Cerretanus
    Optio
    Cohorte Urbana




    " Nicht verlieren. Und ich will keine Beschwerden hören oder lesen." Mit diesen mahnende Worten handigte Appius die beiden Tabulae an Scato aus.


    Sim-Off:

    Korrektur Datum

  • "Ja genau." Scato grinste gequält. "Ich musste mich schon als Tarnkappenbarbar bezeichnen lassen und mir wurde ausführlich erklärt, was ein Rad ist." Das nahm er nicht krumm, Ramnus wurde dafür mit seinem Gewicht geärgert und mit seiner angeblichen Vorliebe für Menschenfleisch, weil er Tarpa gebissen hatte und auch auf Lurcos Würmerphobie wurde gnadenlos herumgeritten. So bekam jeder sein Fett weg. "Du scheinst solche Nettigkeiten zu kennen. Darf ich fragen, woher du ursprünglich stammst?"


    Scato nahm die beiden Tabulae erfreut entgegen. Vier Tage! Nun konnte er mit Lurco das Umland ihrer neuen Heimat erkunden, mit vier Tagen konnte man ordentlich etwas anfangen, wenn man nicht allzu viel schlief. Er wollte sich schon bedanken, da fiel ihm auf, dass Cerretanus sich beim Datum verschrieben hatte. So musste Scato ihm die Wachstafeln noch einmal zurückreichen, auch wenn es ihm peinlich war.


    "Wenn wir damit unterwegs sind, bekommen wir den Ärger auf jeden Fall", merkte er an und tippte auf die Monatsangabe.

  • Ein einzeln huschte über die Stirn des Furiers. Mit ausgestreckten hand forderte er die Tabulae zurück um nachzuprüfen was da falsch war. Das Monat.


    " Sapperlot. Ein Fehler vom Amt. Tjo" meinte er leichtfertig und zuckte mit den Schultern.


    " Somit ist nix mit Urlaub. Die Bescheinigungen sind abgelaufen.." dabei setze er ein etdchuldigrndes Lächeln auf


    " Aus Rom" gab er knapp als Antwort zurück. " Doch ich verbrachte die meiste Zeit meiner Kindheit und Jugend in Noricum."

  • Scato gelang es nicht zu erkennen, ob Cerretanus nur scherzte oder ob der Urlaub wirklich unmöglich war. Vor Nervosität spannte er sich an, damit er nicht herumhampelte. Er schaute kurz in Richtung des Regals mit den ganzen Tabulae und Schriftrollen, als ob die ihm helfen konnten, ein neues Datum auszuspucken. "Kein anderes Datum frei?", fragte er so neutral, wie er konnte.


    "Noricum." Das war doch urkeltisch. Gab es da überhaupt irgendwas Römisches außer der Cohors IV Tungrorum veterana in Lauriacum? Die obendrein eine aus Kelten zusammengeschnipselte Auxiliareinheit war und damit kaum römisch genannt werden konnte. "Was macht man denn in Noricum?" Er fragte das nicht abfällig, sondern interessiert.


    In Scatos Vorstellung sah es in Noricum so aus, wie sich seine Kameraden vermutlich Mantua vostellten - alles voller Wald mit ein paar Barbarensiedlungen zwischendrin. Wobei ... da gab es Goldminen. Und die Bernsteinstraße. Seit der Kelten-Römer-Perser-Mix Satibarzanes in der Casa Leonis arbeitete, der aus Pannonia stammte, hatte Scato das eine oder andere aus dieser Ecke des Imperiums erfahren. Vielleicht hatte die Gens Furia es dort oben als Händler zu etwas gebracht.

  • Appius lachte schallende los und begann die falsche Zahl durch die richtige zu ersetzen. Auf beiden Tabulae.


    " Hier." Die Tabulae wurden erneut gereicht.


    " Und was man in Noricum macht? Etwas über Handel lernen. Eine gute Kindheit verbringen. Und sonst noch so einiges." Ein schelmisches Zwinkern war zu erkennen.


    " Und jetzt Ende im Gelände. Wir sind hier nicht im Carcer und ich nicht der Verdächtige." Appius prustete noch einmal kurz und nahm dann den Brief seiner Cousine wieder in die Hand.

  • Die gute Laune von Cerretanus war ansteckend und der genehmigte Urlaub tat sein Übriges.


    "Bin schon weg. Danke, Optio", rief Scato mit den Tabulae in der Hand, salutierte mit einem unsoldatischen Grinsen und verschwand, um den Urlaub vorzubereiten.


    Lurco würde eine Überraschung erleben, denn der wusste noch gar nichts von seinem Glück oder davon, was Scato plante.


    Urlaubsantritt >>

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    Nachdem er Körper und Seele gepflegt und eine frische Tunika angelegt hatte, entdeckte Scato einen Aushang und erschrak. Man wurde nur ins Officium gebeten, wenn man etwas besonders gut oder besonders schlecht gemacht hatte. Scato war sich bewusst, dass er keineswegs zu den Milites gehörte, deren Leistungen herausstachen. Hatte Ramnus sich wegen des Garum-Verbots über ihn beschwert? Aber das war doch nichts, womit man die Offiziere behelligte. Oder hatte irgendjemand spitzgekriegt, dass ... Scato wich alle Farbe aus dem Gesicht. An Schlaf war nicht zu denken, er blieb wach, bis Cerretanus´ übliche Schreibstubenzeit begann. Scato fühlte sich wie auf dem Weg zu seiner eigenen Hinrichtung. Übernächtigt, vom Parcours des Todes geschunden und kreideweiß trat er ins Officium ein, dessen Tür immer offen stand. Er nahm Haltung an und salutierte.


    "Salve, Optio Furius Cerretanus! Ich soll mich hier melden."

  • " Steh bequem. Was ist mit Stilo?" eröffnete der Furier die Unterredung und wartete gespannt auf einen kurzen Bericht.


    Die Übung, welche Appius in der Nacht durchgeführt hatte verlief nicht so wie es sich Centurio Maro und er selbst gewünscht hatten.
    Die Zusammenarbeit ließ zu wünschen übrig. Der Zustand der Milites war verbesserungswürdig und die Disziplin unter aller Niveau.
    Appius überlegte, während sich Scato seine Worte zurecht lag, wie er diese Unzulänglichkeiten ausbessern könnte.


    Schon bevor die Übung durchgeführt wurde hatten der Octavier und Appius eine Patroullie geplant die sich im Umland Roms bewegen sollte. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wurde dieser wohl scharfer ausfallen als ursprünglich geplant.
    Aber dies stand auf einem anderen Blatt.

  • Scato entspannte seine Körperhaltung. Seine innere Anspannung blieb. Er fürchtete, dass die Frage nach dem Kameraden nur das Vorgeplänkel vor dem Donnerwetter war.


    "Sie haben Stilo für eine kurze Untersuchung dortbehalten, um festzustellen, ob er für den kommenden Tag diensttauglich ist. Wenn er sich und andere gefährdet, kann er seinen Dienst nicht verrichten. Ich habe nicht gewartet, um zu erfahren, was herauskam, sondern bin gleich danach in die Thermen gegangen. Aber ein Kumpel, der im Valetudinarium arbeitet, meinte, dass sie in letzter Zeit ziemlich viele Männer mit Alkoholvergiftung dort haben." Er machte eine kurze Pause, entschied sich dann aber, weiterzusprechen. "Er meinte, dass es ihnen zu gut geht und sie sich langweilen. Da würden sie auf dumme Gedanken kommen. Zur Zeit des Bürgerkriegs hätte es so etwas nicht gegeben."


    Und überhaupt wäre früher alles besser gewesen, aber solches Gerede konnte Scato nicht leiden. Er für seinen Teil war froh, dass seine Vergangenheit vorbei war und er wieder in die Zukunft blicken konnte.

  • " SoSo....also es geht ihnen zu gut?" Appius blickte lauernd Scato an.


    " Im Bürgerkrieg wären jene Idioten denen es zu langweilig bereits tot. Die Herrschaften sind wohl der Ansicht dies ist ein Spiel? Oder wie?


    Aber wenn sie wollen kann man, also ich im speziellen auch anders. Nur.....verschwende ich nicht gern Energie. Und Erziehung ist Energieaufwand vom feinsten."


    Appius stand auf und ging die wenigen Schritte an ein Regal. Dort lag, eher unscheinbar, einen Stab..dieser hatte an einem der Enden eine Kugel.


    " Kennst du dieses Utensil?" dabei nahm Appius den Stab und hielt diesen Richtung Scato.

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