~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!

  • Nun ja, also, wenn du deine Reise nicht antreten möchtest und daher Zeit findest einen Vorschlag für mich anzufertigen, dann sage ich da natürlich nicht nein. Ich möchte allerdings kein komplett neues Eherecht verfassen sondern die alten Gesetze ergänzen, respektive Klarheit erreichen.


    Das heisst also, dass ich zwar festlegen möchte, dass keine funktionierende Ehe durch einen Verwandten geschieden werden kann, ohne dass nicht beide Eheleute ihr Einverständnis dazu geben. Ich möchte aber auf keinen Fall die anderen Bestimmungen der augusteischen Ehegesetze tangieren.

    Ausserdem möchte ich festhalten, dass ein Nichteinhalten des Trinoctiums auf keinen Fall automatisch zum Erwerb der Manus führen soll, wenn die Ehe sine manu geschlossen wurde. Dazu müsste eine spezielle Einwilligung der Ehefrau vorgelegt werden und die Ehe dann neu als Ehe cum manu registriert werden.


    Eigentlich sollte das nicht allzu schwierig sein, aber mir fehlt im Moment leider wirklich die Zeit, mich einmal konzentriert und ohne Unterbrechung auf diese Arbeit einzulassen.


    Ob das gut war, diese erste Arbeit an einen meinen Klienten zu übergeben oder ob es fair war, wenn er die Arbeit machte und ich dann meinen Namen für das Gesetz geben durfte, das überlegte ich nicht. Es war normal, dass andere für mich arbeiteten und ich auch das Lob für ihre Arbeit erhielt. Meist gelang es mir, dieses durch mein Patronatsverhältnis wieder an sie weiterzuleiten, doch wenn es einmal nicht so war, dann gehörte das eben auch dazu.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Ich werde meine Reise antreten, nur vielleicht ein, zwei Wochen später. Und letztlich kann es, denke ich, ein sehr kurzes Gesetz werden. Man füllt ja lediglich Lücken."


    Und als Lohn würde ich einen Kommentar zum neuen Eherecht schreiben können, der das dann ganz aktuelle Gesetz mit berücksichtigen würde.


    "Das schaffe ich, denke ich, in ein bis zwei Wochen."

  • Dann bin ich gespannt auf deine Arbeit und danke dir von Herzen für die Hilfe! Ich nehme ja an, dass du dann auch gleich einen Kommentar dazu schreiben wirst, den du bei allfälliger Annahme im Senat umgehend veröffentlichen wirst?


    Sollte der gewiefte Advokat diese Möglichkeit übersehen haben, dann wollte ich sie ihm auf keinen Fall nehmen.

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Damit war vermutlich alles gesagt. Patron und Klient waren wieder einmal zufrieden, beide würden profitieren falls alles so verlief, wie sie es sich erhofften.


    Dann freue ich mich schon jetzt auf unsere nächsten Treffen und Gespräche, falls du nicht noch ein Thema hast, welches du mit mir besprechen möchtest.

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Von meiner Seite gab es nichts.


    "Nein, Patrone, ich habe kein Thema mehr. Ich freue mich ebenfalls auf unser nächstes Treffen."


    Ich wartete noch kurz eine Geste meines Patrons ab, dass ich gehen könnte, bevor ich die Salutatio verließ.

  • Schneller, als ich erwartet hatte, stand ich mit einem Wachstafel-Triptychon bei der Salutatio. Ich hatte sozusagen einen Geistesblitz gehabt, um ein kurzes, aber effizientes, Gesetz zu verfassen. Man würde sicher noch etwas Feinschliff benötigen, aber das konnte auch der Senat in der Diskussion erledigen. Entsprechend gut gelaunt war ich.


    "Guten Morgen, Patrone, wie geht es dir heute?"

  • Es waren nicht viele Tage verstrichen, seit Aulus Iunius Tacitus versprochen hatte, mit einem Entwurf zurückzukehren. Nun stand er wieder bei der Salutatio und er schien gut gelaunt zu sein.


    Guten Morgen, Iunius Tacitus. Du scheinst gute Laune zu haben. Hast du etwas für mich mitgebracht?


    Ich kannte meinen Klienten ja in der Zwischenzeit etwas.

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  • "Das könnte man so sagen. Ich habe zwar noch nie ein Gesetz geschrieben, aber ganz falsch scheint mir das hier nicht zu sein. Aus der juristischen Praxis heraus habe ich noch etwas Text vorausgestellt, um die Erwägungen hervorzuheben. Das macht die Auslegung leichter."


    Ich übergab die Wachstafeln.


    Entwurf einer Lex Annaea


    Praeambula


    Der Senat beschloss dieses Gesetz unter Erwägung folgender Gründe:


    i. Planwidrige Regelungslücken der Lex Iulia et Papia, die bislang durch die Gerichte geschlossen wurden, sollen rechtssicher geschlossen werden.


    ii. Die Vertragsfreiheit der Eheleute oder Verlobten, eine Ehe so zu gestalten, wie es ihnen richtig erscheint und zu einer funktionierenden Ehe, sollte nicht grundlos eingeschränkt werden können.


    iii. Eine Scheidung der Ehe sollte alleinig von den Eheleuten getroffen werden. Auch hier greift die Vertragsfreiheit.


    iv. Grundsätzlich sollten die Agnaten der Eheleute lediglich bei der Anbahnung mitwirken können, nicht jedoch bei der konkreten Gestaltung der Ehe.


    v. Bei einer nicht funktionierenden Ehe sollten die Agnaten insbesondere der Ehefrau die Möglichkeit erhalten, rechtswirksam zu intervenieren.


    vi. Die Lex Iulia et Papia soll weiterhin voll wirksam sein.



    § 1 Geltungsbereich des Gesetzes


    (1) Dieses Gesetz gilt für alle römischen Bürger und solche Peregrini, die über das Conubium verfügen.


    (2) Die ausdrücklichen Regelungen der Lex Iulia et Papia beschränken dieses Gesetz.



    § 2 Entstehen einer Ehe cum manu


    (1) Eine Ehe wird grundsätzlich sine manu geschlossen.


    (2) Eine Ehe cum manu bedarf der Zustimmung beider Ehepartner. Eine Ehe cum manu, die gegen diese Bestimmung behauptet wird, soll sine manu sein.


    (3) Die Entstehung einer Ehe cum manu durch Ersitzung wird ausgeschlossen. Das Trinoctium aus Tabula VI, Lex XII Tabularum, wird hiermit obsolet. Die Behauptung einer Ehe cum manu durch Ersitzung ist nichtig. Die Ehe soll in diesem Fall sine manu sein.



    § 3 Rechte des Pater familias eines Ehepartners


    (1) Bei einer nicht funktionierenden Ehe steht es dem Pater familias des benachteiligten Ehepartners zu, die Ehe aufzulösen. Hierzu muss die Patria potestas über den benachteiligten Ehepartner auch nach der Eheschließung fortbestehen.


    (2) Eine funktionierende Ehe kann ausschließlich durch die Eheleute geschieden werden. Die Rechte der Patres familias werden somit eingeschränkte. Weder dürfen sie die Ehe ohne Einwilligung der Ehepartner scheiden, noch dürfen sie einen Ehepartner ohne dessen Einwilligung aus dem ehelichen Haushalt entfernen.



    § 4 Gerichtlicher Rechtsschutz


    (1) Bei Verstößen gegen dieses Gesetz kann Klage vor dem Praetor Urbanus erhoben werden.


    (1) Bei Verstößen gegen § 2 hat der Praetor Urbanus auf eine Ehe sine manu zu erkennen. Sollte die Fortführung der Ehe vom benachteiligten Ehepartner auf Grund der Behauptung als untragbar vorgetragen werden, so kann der Praetor Urbanus die Ehe scheiden.


    (2) Bei Verstößen gegen § 3 hat der Praetor Urbanus die Ehe wiederherzustellen. Darüber hinaus steht es dem Praetor Urbanus frei, die gegen § 3 verstoßenden Agnaten von der Erbfolge ihres in der fraglichen Ehe stehenden Kindes auszuschließen, ohne jedoch die Ansprüche des Kindes gegen die Erbfolge über den schuldigen Agnaten auszuschließen.


    (3) Sollte einem Ehepartner durch einen Verstoß gegen dieses Gesetz ein Schaden entstanden sein, so kann der Praetor Urbanus einen Schadensersatz bestimmen.


    (4) Dem Praetor Urbanus steht es frei, einen römischen Bürger zum Iudex zu ernennen, der an Stelle des Praetor Urbanus den Prozess über Verstöße gegen Ehegesetze, inklusive dieses Gesetzes, führt. Bürger, die sich eines Verstoßes gegen Ehegesetze, inklusive dieses Gesetzes, schuldig gemacht haben, sind als Iudex auszuschließen.



    Gespannt wartete ich darauf, dass mein Patron den Entwurf überflog oder sogar im Detail durchlas.

  • Ich übersprang die erste Seite des Triptychons mit der Präambula und widmete mich dem Hauptteil. Diesen las ich etwas genauer als den Schlussteil, so dass die gesamte Handlung eine Mischung zwischen Überfliegen und Lesen ergab.


    Ich gratuliere und danke dir zu und für deine Arbeit! Mir scheint der wesentliche Inhalt vorhanden zu sein. Damit können wir auf jeden Fall arbeiten. Ich wünsche, dich heute Abend für eine genauere Besprechung zu sehen, wenn dir dies möglich ist. Bis dahin sollte ich den Text im Detail gelesen haben und mir einige Notizen dazu gemacht haben.


    Was meinst du, könnte dir ein Termin heute Abend möglich sein?

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ich dachte kurz nach.


    "Ja, ich denke, dass das geht. Nach der Cena wäre es bei mir am besten. Wobei meine Cena immer sehr, nun, sagen wir traditionell einfach, ausfällt. Ich pflege privat nur etwas Pulsum zu essen, manchmal auch Brot. Entsprechend benötige ich nicht allzu viel Zeit für die Cena. Das heißt, ich könnte nach der elften Stunde bei dir sein."

  • Auch wir speisen privat meist nicht ausgiebig. Kurz nach der elften Stunde sollte für mich absolut möglich sein. Dann ist der kleine Primus im Bett und wir haben Ruhe.

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  • "Dann wären wir diesbezüglich im Konsens. Von meiner Seite war die Übergabe des Entwurfs der Grund meines heutigen Erscheinens, einmal abgesehen davon, dass ich generell gerne meine Pflicht als Klient erfülle. Kann ich noch etwas für dich tun?"

  • In diesem Fall will ich dich nicht von deinen weiteren Pflichten deinen Klienten gegenüber abhalten. Wir sehen uns ja schon bald wieder. Ich werde mich gut vorbereiten! Vale und herzlichen Dank, Aulus Iunius Tacitus!


    Ich übergab die Tabulae meinem Privatsekretär und wies ihn an, diese in mein Officium zu bringen, damit ich sie später in Ruhe lesen und mir meine Notizen dazu machen konnte.

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  • Diesmal kam ich mit einem komplizierten Anliegen zu meinem Patron. Ich hatte den Brief des Kyriakos dabei, um ihn mit meinem Patron zu besprechen. Man sah mir wohl an, dass mich etwas sehr beschäftigte, als ich vor meinem Patron trat.


    "Guten Morgen, Patrone. Ich hoffe, dass es dir gut geht."

  • Als an diesem Morgen Aulus Iunius Tacitus als einer der ersten Klienten zur Salutatio vorgelassen wurde, ahnte ich Übles. Natürlich war ich von meinem prätorischen Scriba über die Vorkommnisse des Vortages informiert worden und hatte mir meine Gedanken darüber gemacht, wie ich Aemilius Secundus gegenüber reagieren sollte. Ich hatte mich entschieden, ihn am Abend nicht zu besuchen und die Sache laufen zu lassen, da sie mir nicht gross genug erschien, dass er und seine Karriere darunter leiden würden, selbst wenn sich der Praetor Peregrinus entscheiden würde, ihn dem Senat zu melden, wo sein Verhalten geprüft werden könnte. Doch die Tatsache, dass Iunius Tacitus heute derart zeitig erschien, liess mich ahnen, dass er mit dem Fall zu tun haben könnte.


    Guten Morgen, Iunius Tacitus, ich hatte eine unruhige Nacht auf Grund aktueller Fälle. Ich fürchte, dein frühes Erscheinen könnte mit einem davon in Zusammenhang stehen?

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Dein Gefühl trügt dich nicht."


    Ich überreichte meinem Patron den Brief.


    "Ich habe nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich Kyriakos vor Gericht vertreten werde. Aber bitte, lies zuerst den Brief meines Mandanten."

  • Ich nahm den Brief ohne Worte entgegen und las.

    Grundsätzlich deckte sich das Geschriebene mit dem, was mir mein Scriba berichtet hatte, zumindest insofern, als es vor ihm geschehen war oder zur Sprache gekommen war.

    Einmal mehr dankte ich den Göttern für den guten Mann, der mir die Fälle vorbereitete und zuwies, denn diese Situation hätte schnell für mich und auch Aemilius Secundus unangenehm werden können.


    Ein guter Mann, dieser Scriba, der die Klage dem Praetor Peregrinus überstellt hat. murmelte ich.


    Tja, was machen wir nun? Wie wir Aemilius Secundus kennen, wird er vermutlich wieder einmal etwas forsch vorgegangen sein und sich nicht an alle Gesetze gehalten haben, weil er als Patrizier zu denken scheint, diese würden nicht für ihn gelten. Doch kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dieser Kyriakos ganz so unschuldig ist, wie er es hier beschreibt. Ich habe auf jeden Fall nichts dagegen, wenn du ihn vertreten willst, aber bedenke, dass die Gegenseite ebenfalls mein Klient ist. Du könntest uns allen dreien grossen Schaden zufügen.

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  • "Über Schuld oder Unschuld meines Mandanten hat der Praetor Peregrinus zu richten. Ich vertrete ihn lediglich und sei es auch nur, weil man ihm einen Advocatus vorenthalten wollte."


    Das war wirklich meine Meinung. Letztlich konnte mir mein Mandant egal sein, so lange ich nur die Gelegenheit hatte, meine juristische Finesse unter Beweis zu stellen.


    "Aber mir ist auch wichtig, dass Aemilius Secundus so unbeschadet wie möglich aus der Sache herauskommt. Wenn auch nur die Hälfte dessen, was dieser Kyriakos schreibt, wahr ist, haben wir es mindestens mit Amtsanmaßung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung zu tun. Das ist schon ein erhebliches Risiko für seine politischen Ambitionen. Das Schadensrisiko ist mir also sehr bewusst. Von dir wende ich noch am ehesten Schaden ab, denn immerhin kannst du jederzeit klarstellen, dass Recht und Gerechtigkeit für dich so wichtig sind, dass du deinen Klienten gestattest, vor dem Praetor um Recht zu streiten, ohne dich einzumischen. Sehr viel größere Bedenken habe ich bezüglich Aemilius Secundus. Wenn er sich vor Gericht als über den Gesetzen stehend geriert, wird er zweifelsfrei nicht unbeschadet dort heraus kommen."


    Ich rieb meine Stirn, während ich nachdachte.


    "Sollte er also wirklich die Kompetenzen der Cohortes Urbanae für sich in Anspruch genommen haben, so bleibt mir nur, das auf seine Unerfahrenheit zu schieben und zugleich seine Mitarbeiter der groben Pflichtverletzung zu beschuldigen. Hätten sie ihn auf seinen Irrtum hingewiesen, so hätte er sein handeln korrigiert. Diese Strategie werde ich jedenfalls gegenüber dem Aemilier fahren, um seinen Schaden zu minimieren. Außer du hast eine bessere Idee."

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