Hochzeit der Iulia Stella mit Lucius Annaeus Florus Minor

  • Der Abend vor dem Hochzeitsdatum näherte sich. Schon den ganzen Tag hatte ich damit verbracht, meine alten Kinderkleider und Spielsachen aus ihren Kisten zu räumen, in welchen sie für ganz genau diesen Anlass bisher verstaut gewesen waren. Ich war gefühlt bereits seit einer Ewigkeit eine Frau und konnte mich kaum mehr erinnern, wann ich einen Tag mit Spielen verbracht hatte, an Stelle von Arbeit im Haus.


    Und trotzdem war es Tradition, dass ich mich heute Abend von meinem "Kinder-Dasein" verabschieden würde und meine alten Kleider und Spielsachen opfern würde. Je näher der Abend rückte, desto nervöser wurde ich.


    Hundertfach kontrollierte ich Gürtel, Schleier, Tunika und Schuhe für den morgigen Tag respektive die Zeremonie heute Abend.

  • Endlich wurde es Abend und die Sklavinnen hatten alles sorgfältig bereit gelegt, auch die selbst gewobene Tunica recta, den von Hand selbst mit Hilfe eines Stapels kleiner Holzbrettchen gewobenen Gürtel, den Schleier, sowie die wollenen Bänder für die Hochzeitsfrisur. Alles war bereit als ich mein Zimmer verliess und nach unten zur Familie stiess.


    Empfangen wurde ich leider nicht von Vater und Mutter, da beide nicht mehr lebten und leider auch nicht von meinem Cousin und den Cousinen, welche ich so sehr gemocht hatte. Doch die in erster Ehe verheiratete junge Frau, welche in der ganzen Vorbereitung so etwas wie eine Freundin geworden war, übernahm auch diese Rolle und empfing mich mit einem freundlichen Lachen und offenen Armen.


    Auch Decimus Iulius Antipater, mein Vormund, war anwesend, was mich natürlich sehr freute, denn mit der Hochzeit verliess ich ja auch seine Obhut und nach dem Tode meiner Cousinen war ich die letzte seiner Lieblinge, welche ihm die Freude einer Hochzeit noch machen konnte.

    Er nahm meine Hand und führte mich zum Altar, auf welchem meine weisse Kindertunika mit dem breiten Streifen, der Kinder auszeichnete, schön gefaltet lag. Auf ihr meine damalige Lieblingspuppe, ein Meisterwerk aus Holz, deren Arme und Beine mit Hilfe einer Drahtöse am Körper befestigt waren und daher frei bewegbar blieben. Sie war gekleidet in die letzten Puppenkleider, welche ich als Kind selbst genäht hatte, bevor ich die Kindertunika ablegte.


    Antipater begann mit den Riten. Er kannte alle Worte auswendig und brauchte keine Tafel mit dem Text, was mir grossen Respekt abforderte, denn die Gebete waren lang und man musste sie wie bei jedem Ritus bis auf das letzte Wort genau vortragen.

  • Nachdem meine alte Kleidung und das Spielzeug geweiht waren und mein Leben als Kind nun offiziell abgeschlossen war, begann das Einkleiden für die Hochzeit von morgen. Meine simple Tunika, welche ich gerade noch über meiner Untertunika trug, musste ich nun vor der ganzen Familie ausziehen. Feierlich brachten mir zwei Sklavinnen die blütenweisse Tunica Recta, welche ich in den letzten Monaten äusserst sorgfältig selbst gewoben hatte und kleideten mich damit wieder an. Meine neue Freundin, Cornelia Flora, welche den Part meiner Mutter übernahm fing danach an, den ebenfalls von mir selbst gewobenen Wollgürtel mit dem keltischen Muster des ewigen verschlungenen Bandes, welches mir so sehr gefiel und gerade in Mode war, um meine Hüfte zu legen und den komplizierten Nodus Herculis zu binden. Dieser musste nun fast einen ganzen Tag und eine ganze Nacht halten, denn ich würde die ganze Nacht in diesen Kleidern verbringen. Danach sollte Florus noch immer seine Mühe damit haben ihn zu öffnen, was es nötig machte, dass er wirklich sorgfältig geknotet wurde. Mit einem geflüsterten Gebet an Iuno Cinxia wurde diese Arbeit von Cornelia Flora abgeschlossen und danach der Faltenwurf der Tunika durch die Sklavinnen erstellt.


    Nun folgte der aufwändigste Teil des ganzen Vorganges. Mit einer Lanze, durch welche im Kampf bereits ein Mann getötet worden war und deren Spitze nach unten abgeknickt war, wurden mir, so sorgfältig es mit diesem gänzlich ungeeigneten Werkzeug auch nur möglich war, die Haare in 6 Strähnen aufgeteilt. Zum Glück hatte Antipater sich eine solche Hasta Caelibaris angeschafft, als er erfahren hatte, dass er als Vormund für gleich 3 iulische Damen eingesetzt war. Dass ich nun die letzte war, welche noch lebte und es bis zur Hochzeit schaffte, verlieh diesem Moment einen speziellen Stellenwert.

    Sorgfältig wurden die 6 Strähnen nun mit den Wollbinden umwickelt und danach zur Brautfrisur, dem Tutulus, hochgesteckt. Nach einer gefühlten Ewigkeit war auch das beendet und die damit beschäftigten Sklavinnen waren zufrieden mit ihrem Werk.


    Ein Kranz aus frischen Frühlingsblumen, welcher um die hochgesteckte Frisur gelegt wurde und mit Hilfe des Brautschleiers fixiert wurde, vervollständigte endlich das Werk. Nun war ich bereit für die Hochzeit, wenn da nicht diese ewige Nacht wäre, welche ich in dieser Aufmachung durchleben musste. Schlafen war so völlig unmöglich, sonst wäre die Frisur demoliert, also waren Brettspiele vorbereitet worden, mit welchen wir uns nun die Nacht um die Ohren schlugen. Die letzte Möglichkeit mit meiner Familie in diesem Rahmen zusammen unbefangen allein zu sein.

  • Schon lange vor Sonnenaufgang begannen dann die Arbeiten für den Empfang der Gäste, welche bereits am frühen Morgen eintreffen sollten, um die offizielle Zeremonie zu verfolgen. Die Porta wurde mit weissen und gelben Blumengirlanden geschmückt und eine doppelte Wache davor postiert, damit nicht jeder einfach ungebeten ins Haus gelangen konnte. Die Tore standen aber offen, als Zeichen für das Willkommen von Gästen.


    In der Küche arbeiteten die Sklavinnen auf Hochtouren, um die Cena für alle Gäste vorzubereiten, damit auch ja nichts schief ging.


    Die ersten Gäste, welche empfangen wurden, waren der Augur und der Haruspex, welche Auspizien und Eingeweideschau vornehmen sollten, bevor die eigentliche Zeremonie begann.

    Zusammen mit ihnen überprüfte Antipater, dass alles für das Opfer an die Götter im Garten bereit war. Auch das Lamm, welches er für das Opfer erlesen hatte, wurde genau inspiziert.


    Ich selbst erhielt zu den Kleidern, welche ich die ganze Nacht getragen hatte, noch eine safrangelbe Stola, als Zeichen der Braut, zusätzlich zu Frisur und Schleier.


    Dann kamen auch schon Florus und sein Gefolge als erste Gäste.


    Sim-Off:

    Sorry, ich musste ganz schnell zu einem Corona-Test, weil ich in meiner Klasse plötzlich positive Fälle habe. Daher wurde ich hier unterbrochen.

  • Früh, sehr früh am Morgen, hatten sich die Klienten bei mir in der Domus Annaea eingefunden und gemeinsam waren wir die wenigen Doppelschritte bis zur Domus Iulia gegangen.


    Hier wurden wir freudig empfangen von der versammelten Gens Iulia. Iulius Antipater, mit dem ich mich bei meinem Besuch auf seinem Landgut so ausserordentlich verstanden hatte, empfing mich persönlich.


    Danach erhielten wir alle etwas zu trinken und wenig später sollte auch schon die Zeremonie beginnen mit den Auspizien und der Eingeweideschau.

  • Ich gehörte zu den Klienten, die sich im Morgengrauen, im tadellos angelegten Ehrengewand des römischen Bürgers ins Gefolge des Senators Annaeus Florus Minor eingereiht hatten und ihn in die Domus Iulia begleiteten. Wir alle waren guter Stimmung; doch auch außerhalb aller Förmlichkeit freute ich mich für Florus Minor, der heute an diesem glücksverheißenden Tag seine Hand der hübschen und umsichtigen Iulia Stella reichen würde. Beide hatten lange und in Treue aufeinander gewartet, so weit ich wusste.

    admimp-primiceriusabepistul.png furia3.gif

    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Ich war schon früh morgens aufgestanden und konnte es kaum erwarten, bis wir los gingen. Ich freute mich so sehr für die beiden und hatte mein Bestes gegeben auch die Domus Annaea zu schmücken, damit dann alles für später bereit war. Doch zuerst musste noch einiges passieren, bevor Florus seine Braut nach Hause bringen konnte. Ich folgte dem Zug zur Domus Iulia, was ja nun nur einige Schritte waren und recht schnell ging. Unterwegs sah ich Florus' Klienten Saturninus erneut und nickte ihm zum Gruß zu. Später bei der Cena würde sich bestimmt Zeit zum Plaudern ergeben.

  • Sim-Off:

    Wir machen dann mal weiter. Jede/r der noch will, kann sich ja im Gefolge der Annaei noch dazuschreiben.


    Nachdem scheinbar alle Gäste eingetroffen waren, trat Florus zu mir. Wir reichten uns noch nicht die Hände, aber traten dennoch gemeinsam in die vorderste Reihe, gleich hinter dem Augur und dem Haruspex, welche am Altar standen. Zusammen mit Antipater und Cornelia Flora, welche neben uns standen, warteten wir darauf, was die Vögel und die Eingeweide des Lämmchens besagen würden.


    Es begann der Augur, welcher mit seinen scharfen Augen die Vögel suchte und beobachtete, welche durch den Ort der Feier, den Garten, gut sichtbar waren. Niemand verstand wirklich, was er tat und wie er seine Entscheidung traf, aber er nickte wenig später zu uns hinüber und übergab an den Haruspex. Dieser hob liess das Lämmchen durch einen Opferhelfer festhalten und schnitt ihm schnell die Kehle durch. Nachdem das Blut in einem Gefäss aufgefangen worden war, öffnete er das kleine Tierchen mit schnellen sicheren Schnitten und entnahm einer ganz bestimmten Reihenfolge nach die Teile, welche er begutachten wollte. Wenig später war er auch zufrieden und nickte ebenfalls zu uns hinüber. Offensichtlich war der Tag noch immer günstig und den Göttern war es genehm, dass wir unseren Bund schliessen würden.


    Nun trat Antipater an den Altar und opferte unter Gebeten an Iuno, Tellus und Ceres einige Teile des Fleisches vom Lamm, einige aus der Erde gewonnene Knollen und Pilze, sowie Weihrauch und Kuchen. Jeder Gottheit die richtigen Opfergaben und Gebete, so wie es die Tradition vorgab.


    Nach dem Opfer war alles bereit für den eigentlichen Hauptteil der Zeremonie.

  • Freilich fand sich auch Ravilla unter den Gästen! Doch hatte er das Brautpaar noch nicht persönlich begrüßen können. Er war zu spät gekommen, da er aufgrund eines Brandes einen Umweg hatte nehmen müssen.


    Ganz in Seide aus fließendem Rosa schritt Ravilla durch die Reihen der Gäste, eine freundliche und schöne Farbe, wie er fand, einer Hochzeit sehr angemessen. Das Haupt krönte ein farblich passender Kranz von Rosenblüten. Hinter ihm ging Anaxis in frühlingshaftem Hellgrün, eine zarte Blätterkrone tragend. Allein die Farbenpracht ihrer Gewänder, die schwarze Umrandung ihrer Augen und das tiefschwarze Haar verrieten die östliche Herkunft der beiden Männer, während der Schnitt ihrer Kleidung an jenem denkwürdigen Tage gänzlich römisch war. Im Gegensatz zu sonst trug auch Anaxis den Oberkörper heute züchtig verhüllt.


    Das Brautpaar im wohlverdienten Zentrum der Zeremonie war ein entzückender Anblick, sie schienen sich gesucht und gefunden zu haben. Ganz von Liebe erfüllt glänzten ihre Augen. Indes verursachte diese Feststellung einen kleinen Stich im Herzen des Seius. Es würde einiger Gesetzesanpassungen bedürfen, wenn Ravillas Hochzeit einst ebenso eine Ehe aus Liebe werden sollte. Voll Neid betrachtete er die herzerwärmende Eintracht, ihnen das Glück gönnend und doch erbittert. So gut ihm der politische Werdegang zu gelingen schien, so hoffnungslos blickte er auf sein Privatleben.


    Aber ein Anblick riss ihn aus den tristen, heute wahrlich unangemessenen Gedanken!


    Dieser dunkle Schopf war ihm wohlvertraut. Umwölkt von süßem Rosenparfum, schritt er durch die Reihen der Gäste hin zu dem Gast, der sich mit Annaeus Florus Minor einen stetigen Wettstreit in Biederkeit zu liefern schien. Furius Saturninus würde Ravilla riechen, bevor er ihn sah, sofern kein Schnupfen seine Nasengänge verstopfte, als der Seius von hinten eine Hand auf die Schulter des Mannes legte. Zu sprechen war nun nicht der richtige Zeitpunkt, so ersetzten die Geste und ein Lächeln den Gruß.

  • Sie war schon seit Jahren nicht mehr in der Gesellschaft Roms unterwegs gewesen, aber nachdem ihr Vater nicht mehr so gut zu Fuß war und ihre Brüder keine Zeit hatten bzw. nicht in Rom weilten, blieb es nun an ihr hängen die Familie bei der wohl Hochzeit des Jahres zu vertreten. Sie hatte sich stundenlang von der Ornatrix quälen lassen, die ihr Haar gelockt und einen Teil davon hochgesteckt hatte. Mit einigen Haarnadeln hatte sie ein kostbares Diadem aus vergoldetem Silber und mit Perlen besetzt auf dem Kopf befestigt und sie dann in ein Ensemble in Himmelblau gesteckt, das ihre Augen und Haarfarbe perfekt zur Geltung brachte. Ein wenig Schminke und Gladiolenparfum rundeten das Erscheinungsbild ab.


    Früher als Mädchen hatte sie diese langen Sitzungen mit der Ornatrix geliebt, aber heute fand sie das nur noch eine Qual. Aber was sein musste, musste eben sein. Sie setzte ein perfektes Lächeln auf, als sie die Domus Iulia betrat gefolgt von ihrem grobschlächtigen germanischen Leibwächter, dessen Namen sie sich nicht merken konnte. Dieser trug in schneeweißes Leinen gewickelte Präsente für den Bräutigam und die Braut, die sie bei passender Gelegenheit übergeben würde, damit diese morgen von den frisch gebackenen Eheleuten ausgepackt werden konnten. Sie hatte zwei besondere Gegenstände ausgesucht, da man ja nicht knauserig sein durfte bei so etwas - es ging ja um das Prestige ihres Familiennamens.


    Faustina war anscheinend ein wenig spät dran und ein Teil der Zeremonie hatte bereits begonnen. So leise wie möglich gesellte sie sich zu der Gruppe der Gäste, wo ihr bereits eine Wolke aus Rosenparfüm entgegenschlug. Der Mann, der sich in diese Wolke hüllte, stach auf jeden Fall aus der Menge der Gäste hier heraus. Sie lächelte jedem freundlich zu, der sie bemerkte, auch wenn sie bisher kein bekanntes Gesicht entdeckte.

  • Unterwegs sah ich Florus' Klienten Saturninus erneut und nickte ihm zum Gruß zu. Später bei der Cena würde sich bestimmt Zeit zum Plaudern ergeben.


    Dieser dunkle Schopf war ihm wohlvertraut. Umwölkt von süßem Rosenparfum, schritt er durch die Reihen der Gäste hin zu dem Gast, der sich mit Annaeus Florus Minor einen stetigen Wettstreit in Biederkeit zu liefern schien. Furius Saturninus würde Ravilla riechen, bevor er ihn sah, sofern kein Schnupfen seine Nasengänge verstopfte, als der Seius von hinten eine Hand auf die Schulter des Mannes legte. Zu sprechen war nun nicht der richtige Zeitpunkt, so ersetzten die Geste und ein Lächeln den Gruß.

    Ich nickte der Annaea ebenfalls zu, sie sah heute besonders reizend aus. Vielleicht weil das Hochzeitspaar einen solch herzerwärmenden Anblick bot.


    Dann drang Rosenparfüm an meine Nüstern, und einen Moment lang dachte ich an die ebenso liebliche wie geschäftstüchtige Thalia, meine ...hüstel....Philosophielehrerin in Athen. Sie hatte auch immer nach Rosenöl geduftet.


    Aber die Hand auf meiner Schulter gehörte keiner holden Weiblichkeit, sondern Galeo Seius Ravilla, der eine Toga aus rosa Seide trug, und wieder einmal eine aparte Mischung aus Roma und dem Osten präsentierte.


    "Salve Ravilla", formten meine Lippen lautlos, um die Zeremonie nicht zu stören.

    admimp-primiceriusabepistul.png furia3.gif

    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Nachdem die Opfer gelungen und beendet waren, kam nun bereits die eigentliche Hochzeit. Immerhin sollten die Gäste danach ja feiern dürfen und nicht ewig darauf warten müssen. Wer auch immer früher einmal diesen Ablauf der Zeremonie festgelegt hatte, hatte definitiv etwas überlegt dabei.


    So nahm nun also Cornelia Flora meine Hand und drehte mich zum Publikum. Dann nahm sie eine Hand von Florus und legte meine Hand in seine. Cornelia hätte vom Alter her meine Mutter sein können, aber sie war in erster Ehe verheiratet und aus diesem Grund begleitete sie mich nun schon einige Zeit. Sie hatte mir wertvolle Tipps für das Weben der Tunica, des Gürtels und des feinen Schleiers gegeben und nun beendete sie ihre Aufgaben mit der Durchführung der eigentlichen Zeremonie und Überwachung des Consensus, der gegenseitigen Einigkeit die Ehe einzugehen. Aus ihrem Haar löste sie eines der Bänder und wickelte es sorgfältig um unsere ineinandergelegten Hände. Obwohl wir keine Manusehe schlossen, hatten wir uns geeinigt, die alte Formel zu nutzen, um unseren Konsens zu besiegeln.


    Dann trat sie einen Schritt auf die Seite und überliess uns die Bühne vor dem versammelten Publikum.


    Ich atmete einmal tief durch und suchte mit meinem Blick die Augen von Florus.


    ...


    Ubi tu Gaius, ego Gaia. sprach ich dann mit fester Stimme, den Blick ganz fest in den Augen von Florus verankert.

  • Natürlich war ich auch im Gefolge der Annaei mitgekommen. Die Verbindung zur Familie war noch immer stark, auch wenn wir diese in der Öffentlichkeit meist nicht zelebrierten. Vorallem die Verbindung zwischen Florus Minor und mir war speziell. Wir hatten viel zusammen erlebt, während er in Mantua aufwuchs und sich die Hörner abstiess.


    Heute würde diese Verbindung sich für immer ändern. Eine neue Person würde fest in sein Leben treten und seinen Lebensmittelpunkt bilden. Aber das störte mich nicht. Ich hatte meine eigene kleine Firma und mir ging es gut. Die Annaei würden weiterhin Teil meines Lebens sein und Senator Florus Minor brauchte auch in Zukunft meine Talente.


    Doch nun galt meine volle Aufmerksamkeit der Zeremonie, welche ihrem Höhepunkt entgegen ging.

  • Zum ersten Mal heute war nun die Reihe an mir etwas zu tun. Die Pronuba, welche in den letzten Monaten meine Stella öfter gesehen hatte als ich, damit sie auch wirklich gut vorbereitet war auf den heutigen Tag, hatte unsere Hände miteinander verbunden und überwachte nun den letzten Schritt.


    Stella blickte mir in die Augen, während sie die Worte sprach, welche früher ihren Übertritt von einer Familie in eine andere besiegelten. In der heutigen Zeit waren sie bloss noch eine Floskel. Ich versank in ihren grau-grünen Augen, während ich die Antwort sprach:


    Ubi tu Gaia, ego Gaius.


    Sim-Off:

    Nun darf applaudiert werden, denn offiziell ist die Zeremonie beendet und es folgt ein sozialer Teil mit Glückwünschen und danach eine Cena.

  • Während der ganzen Zeremonie befand sich Marcus etwas zurückgezogener im Hintergrund. Neu in der Stadt hatte er dich über die Verbindung seines Cousins Florus mit Stella gefreut, umso mehr da er daran teilnehmen konnte.

    Doch heute war der Tag des Florus, ja und auch Stellas. Und obwohl die Handlungen den Regeln einer manus Ehe entsprachen, so wüßte er doch aus den kurzen Erwähnungen in der Familie, dass es keine manus Ehe ist.


    Am frühen Morgen des Hochzeittages hatte Marcus den Tempel der Juno aufgesucht und ausgewählte Opfergaben gereicht. Er erbat Führung und Hilfe bei der Pfluchterfüllung zu Gunsten Stellas, so dass die Verbindung auch erfüllend werden möge.


    Er hatte sogar eine Juno erworben, direkt nahe des Tempels. Sie war einen halben pes (Fuß) hoch, massiv und vergoldet. Es sollte sein Geschenk zur Hochzeit werden. Schließlich hielt nun ein weiblicher Genius Einzug in das Lararium seines Cousins Florus. Und sobald Stella einzieht hat das Lararium alle abzudecken. Nicht auszudenken, wenn das nicht der Fall wäre. Stella hätte keine beschützende Hand im Haus, da ihre Juno nicht mitgekommen wäre. Sie würde zürnen und nicht schützen können. Und dieses Unheil darf das Haus der Annaei nicht heimsuchen.


    Im Anschluß an den Tempelbesuch und den Erwerb ging er vor der Zeremonie ins Haus über das Lararium und stellte die Juno an ihren Platz, ihrem neuen Zuhause. Darauf schrieb er ein paar Zeilen an Florus ob seiner Handlung, die er dem persönlichen Sklaven seines Cousins gab, mit der Bitte in einem passenden Moment diese seinem Herrn zu übergeben.


    Nun stand er hier, die Vermählung war abgeschlossen und gaius et gaia wirkten glücklich, fast schon gelöst auf ihn. Er begann in die Hände zu klatschen und rief Laute Glückwunschadressen dem Brautpaar zu.


    Sim-Off:

    der Genius ist der pers Schutzgeist des Mannes, für die Frau ist es Juno.

  • Lurco hatte sich in Begleitung von Charislaus ebenfalls zu seinem Patron begeben. Lucius Annaeus Florus Minor hatte geheiratet und es gehörte sich für ihn als Klienten, ihm seine Aufwartung zu machen. Zur Zeremonie selbst war Lurco nicht erschienen, dass gehörte sich in seinen Augen nicht, denn er war weder Freund noch gehörte er zum engsten Kreis des Gastgebers. Entgegen seiner sonstigen Kleidung war er heute in eine Toga gewandet und trug geschlossene Schuhe. Charislaus trug eine Tunika und das Geschenk für die frischgebackenen Eheleute. Eine schöne gläserne Schale, die man dekorativ allein oder mit Obst gefüllt hinstellen konnte.


    Lurco schaute sich um, er selbst hatte keine Ahnung wie man sich auf einer Hochzeit verhielt, oder wann es passend war das Geschenk zu überreichen. Er war Einzelkind, ferner hatte er auch so groß keine Verwandten, die ihm vorab einmal die Möglichkeit gegeben hätten einer Hochzeit beizuwohnen. Diese Hochzeit war also seine Premiere, sie würde vermutlich auch die einzige Hochzeit bleiben, die er besuchte. All seine anderen Kameraden, Bekannte und Freunde dienten bei den Cohortes Urbanae, folglich stand das Thema Heirat nicht zur Debatte. Nicht in den nächsten Jahrzehnten.


    Für ihn persönlich gab es dieses Thema nicht. Jedenfalls nicht offiziell, sein Treueschwur galt der Person die er liebte. Den Schwur hatte er vor fast einem Jahr abgelegt, ohne ein Wort zu sagen, völlig lautlos.


    Lurco freute er sich für seinen Patron und dessen Ehefrau, sie beide wirkten glücklich. Sein Blick schweifte über die Menschenmenge, auch Ravilla war zu Gast. Er nickte seinem Bekannten kurz grüßend zu.

  • Ich stand recht weit vorne in der Gästeschar als Teil der Familie und nachdem die beiden Brautleute ihren Schwur gesprochen hatten, musste ich mir doch ein Tränchen weg wischen. Der Moment war sehr ergreifend und romantisch, da die beiden sehr verliebt waren. Ich hoffte, dass mir auch solches Glück zu Teil werden würde in der Zukunft. Ich stimmte auch in den Beifall ein und freute mich bereits auf die anschließende Feier, wo wir die Geschenke übergeben konnten.


    Ich warte einige Momente des Applauses ab, damit das Brautpaar diesen Moment genießen konnte. Da nach dem ersten Applaus noch niemand vorgetreten war, machte ich einfach den Anfang und beglückwünschte Florus voller Freude und umarmte Stella im Anschluß.

  • Den ganzen Tag war es mir nicht gut gegangen, sodass ich mich eher zurückhaltend beteiligte. Ich hatte auch nicht wirklich registriert, wer hier alles zu Gast war, obwohl ich die meisten Gesichter schon gesehen hatte. Die gesamte Zeremonie allerdings war so angenehm und schön, dass ich meine kleinen Leiden vergessen konnte und mich auf die anschließende Feier freuen konnte.


    Crispina machte den Anfang und beglückwünschte das frische Brautpaar, wobei sie Iulia Stella - Moment, stimmt das noch?! - direkt um den Hals fiel. Ich war dabei etwas zurückhaltender und beglückwünschte beide nur kurz in angemessener Form, denn für alles Weitere wäre später noch genug Zeit und die zahlreichen Gäste würde sicherlich auch noch ihre Glückwünsche überbringen wollen.

    itcrom-aedituus.png annaea2.png

    KLIENT - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    TIRO FORI - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    SODALIS - FACTIO ALBATA



  • Ich warte einige Momente des Applauses ab, damit das Brautpaar diesen Moment genießen konnte. Da nach dem ersten Applaus noch niemand vorgetreten war, machte ich einfach den Anfang und beglückwünschte Florus voller Freude und umarmte Stella im Anschluß.

    Crispina machte den Anfang und beglückwünschte das frische Brautpaar, wobei sie Iulia Stella - Moment, stimmt das noch?! - direkt um den Hals fiel. Ich war dabei etwas zurückhaltender und beglückwünschte beide nur kurz in angemessener Form, denn für alles Weitere wäre später noch genug Zeit und die zahlreichen Gäste würde sicherlich auch noch ihre Glückwünsche überbringen wollen.


    Sogleich nach dem Ende der Zeremonie begannen die Glückwunsche. Crispina war die Erste und umarmte mich herzlich. Nun war ich ja ein Teil der Familie.


    Danach trat Vindex heran, der etwas distanzierter, aber nicht weniger herzlich seine Freude zum Ausdruck brachte. Er sah nicht gut aus heute und ich unterliess es auf Grund des Anlasses, zu fragen weshalb. Keine dunklen Wolken sollten diesen Tag trüben.


    Auch Antipater war bei den ersten Gratulanten und natürlich Cornelia Flora. Beide umarmten mich herzlich und Antipater bat danach alle Gäste, welche bereits gratuliert hatten, zur Cena.

    Neben uns war im Garten ein Tisch aufgestellt worden, auf welchem die Gäste allfällige Geschenke platzieren konnten. Eigentlich war dies erst am Tag danach in der Domus Annaea vorgesehen, aber manche Gäste würden sie auch heute schon loswerden wollen.


    Sim-Off:

    Cena-Gespräche und Gratulationen dürfen gerne vermischt werden. Wir können ja problemlos mit Zitaten arbeiten.

    Sim-Off:

    Geschenke sind offiziell erst am Tag danach in der Domus Annaea vorgesehen, aber wer seine mit in die Domus Iulia geschleppt hat, darf sie da gerne neben dem Brautpaar auf den vorbereiteten Tisch stellen.

  • Auch ich nahm die ersten Glückwünsche entgegen. Crispina und Vindex waren logischerweise unter den ersten Gratulanten.

    Iulius Antipater umarmte mich wie einen Sohn und beschwor die alte Verbindung der Iulii und Annaei, welche mein Vater und meine Mutter schon begründet hatten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!