Turma II - Unterkunft des Decurio Publius Matinius Sabaco

  • Unterkunft des Decurio

    Publius Matinius Sabaco


    Jede Turma der Ala I Aquilia Singularis ist in einer eigenen Reiterbaracke untergebracht. Hier befinden sich sowohl die Unterkünfte der Reiter, als auch die Ställe der Pferde. Zwar verfügen die insgesamt zehn Unterkünfte über keine Vorräume, dafür müssen sich aber auch nur jeweils drei Männer eine Stube teilen. Ihre Pferde sind auf der anderen Seite der lang gestreckten Baracke untergebracht, nur durch eine dünne, hölzerne Wand von ihren Reitern getrennt.


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    Die Unterkunft des Decurios ist geräumiger, er hat mehrere Zimmer und er muss sie sich auch mit niemandem teilen. Seine Unterkunft umfasst außerdem einen Vorraum mit einem Scriba der Einheit, und bietet zudem zusätzlichen Komfort für die Offiziersränge.


    Dies ist die Unterkunft von Decurio Publius Matinius Sabaco.

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    Bis in die Nacht saß Sabaco im Vorraum seiner Unterkunft und erledigte den Papierkram, der sonst Nero zugefallen war. Bestellungen, Abrechnungen, Berichte, Korrespondenzen. Er fand seine eigenen Wachstafeln und Holzbrettchen mit Anweisungen und Hinweisen für seinen Cornicularius.


    Irgendwann klopfte es. Ein Capsarius brachte die gewünschte Liste mit dem Krankenstand. Sabaco nahm sie mit ausdrucksloser Miene entgegen. So viel Not und Elend, seine todkranken Männer, gepresst in eine seelenlose Tabelle. Er mochte seit diesem Tag keine Statistiken mehr. Hilflos starrte er darauf, nicht wissend, wie er solch einen Krankenstand noch kompensieren sollte.


    Ob die Hitze hinter seiner Stirn und seine wie Feuer brennenden Augen nur Zeichen seiner Überarbeitung waren oder ob er sich angesteckt hatte, vermochte er nicht zu sagen.


    Sola dosis facit venenum - Die Dosis macht das Gift >>

  • Der Einsatz hatte die Reiter um ihren Feierabend und um die halbe Nacht ihres Schlafes gebracht, doch immerhin gab es diesmal keine Verletzten.


    Trotzdem fühlte Sabaco sich nicht so fit, wie er sich fühlen sollte. Er streute heilsames Räucherwerk in die Feuerschale. Knisternd kräuselten die Blätter sich in der Glut. Den Gang ins Valetudinarium scheute er, doch er ließ nach Scato schicken mit dem Hinweis auf private Entlohnung. Seine Leistungsfähigkeit durfte nicht noch mehr leiden.

  • Von der Porta nahte bald der gewünschte Gast in Begleitung eines kleinen Eques, der munter gegen die Tür klopfte. "Hier ist es. Ich hoffe, er hat heute zur Abwechslung mal gute Laune. Und was dein Pferd betrifft: Topas wartet später bei den Ställen auf dich, da sind immer ein paar Plätze für die Pferde der Gäste frei. Er wird gut versorgt. Bis dann!" Damit schlenderte Fango zurück zum Tor. Er ließ sich Zeit, weil die Wallwache eine furchtbar langweilige Angelegenheit war.

  • "Herein", brummte Sabaco, der genau gehört hatte, was der Giftzwerg da über ihn sagte. Gemächlich erhob er sich von dem Schreibtisch, an dem sonst sein Cornicularius gearbeitet hatte, und schlenderte der Tür entgegen.

  • Scato drückte die Klinke und trat in die Unterkunft des Decurios. Hinter sich schloss er die Tür wieder. Dann legte er die freie Faust auf sein Herz, mit der anderen hielt er die Lederriemen seiner schweren Umhängetaschen fest. "Salve, Decurio Matinius! Wie kann ich dir helfen?" Auf den ersten Blick wirkte Sabaco recht vital.

  • "Komm erstmal rein. Den Decurio kannst du heute stecken lassen, ich habe privat nach dir schicken lassen. Als ob die Ala dienstlich auf die Ärzte der Prätorianer zurückgreifen könnte."


    Er führte seinen Gast durch die angenehm kühle Unterkunft. Alle Fensterläden waren geöffnet, das Licht schien von draußen herein. Blaue Gardinen dienten als Sichtschutz und tauchten die Räume in ein kühles Licht. "Ich weiß nicht, was du für die Untersuchung brauchst", sagte Sabaco über seine Schulter hinweg, ein wenig nervös klang er vielleicht. "Tisch und Stuhl? Eine Liege?! Du musst mich rumkommandieren. Ich glaube, ich habe mir dieses verdammte Fieber eingefangen! Aber ich will nicht erst ins Lazarett, wenn ich nicht mehr kriechen kann. Die Frühzeichen müssen mit allen Mitteln bekämpft werden, ich habe eine Strafexpedition vorzubereiten."


    In seinem Schlafzimmer blieb er schließlich stehen und drehte sich zu Scato. Hier gab es alles, was zuvor aufgezählt worden war - ein Bett, ebenso auch einen Tisch mit zwei Stühlen, sowie eine Waschschüssel mit allem, was dazugehörte, Handtuch, ein Spiegel, Körperöl. In einer kleinen Extratruhe befand sich alles, was Sabaco sonst noch für die Körperpflege brauchte, wie Zupfer, Schaber, ein Toilettenbesteck und so weiter. Aber diese Dinge würden Scato wohl kaum interessieren.

  • Nach Scatos Dafürhalten war der Tisch ziemlich klein. So stellte er beide Verbandstaschen auf dem Boden ab und würde nur herausnehmen, was er tatsächlich benötigte, anstatt sich vorsorglich mit seinen Materialien auszubreiten. An der Waschschüssel reinigte er gründlich seine Hände und trocknete sie anschließend ab.


    "Noch ist ja nicht gesagt, dass du dich wirklich mit dem Fieber angesteckt hast, Sabaco. Aber das finden wir gleich heraus. Während du dich entkleidest, kannst du mir von deinen Beschwerden berichten."

  • So legte er den Gürtel und die Tunika ab, sogar das Schuhwerk, bis er nichts mehr am Leib trug. Alles legte er ordentlich auf einen Stuhl, die Schuhe schob er parallel darunter. Dann richtete er sich zur vollen Größe auf. Er überragte Scato um einen halben Kopf, war zudem massiger gebaut. Was die körperlichen Voraussetzungen betraf, sollten sie vermutlich tauschen, der Hänfling sollte Reiter werden und der menschgewordene Bulle Prätorianer. Aber das Leben folgte seinen eigenen Gesetzen.


    "Halsweh. Die Augen brennen, und Abends bekomme ich Fieber."


    Nervös zuckten seine Finger, denn es war offensichtlich, dass dies nicht alles war. An seinem Körper fanden sich zahllose Narben, Spuren und Wunden, die nicht dort hin gehörten, und Zweifel an Sabacos geistiger Eignung für seine Position als Decurio wecken könnten. Wie Sabaco bei diesem Gedanken mit erhobenem Kinn auf seinen Gast hinabsah, musste er aufpassen, nicht allzu bedrohlich dreinzublicken. Er wollte nicht, dass Scato das irgendwo ausquatschte, und konnte sich nur mit Mühe verkneifen, das auszusprechen.

  • Hatte Scato gerade noch angenommen, es mit einem bloßen Fall von Überarbeitung zu tun zu haben, dem er nur ein wenig Ruhe und fischreiche Ernährung zu verschreiben brauchte? Schlagartig hatte sich das Bild gewandelt und Scato stand einer medizinischen Herausforderung gegenüber, in deren Angesicht er sich hilflos fühlte. Ein solcher Fall war ihm noch nicht untergekommen.


    Dort, wo sonst die Tunika vor Blicken schützte, prangten auf Sabacos Körper hunderte Schnitte unterschiedlichen Alters, von weißen über rosa Narben bis hin zu offenen Wunden. Man sah die Erschütterung in Scatos Gesicht, als er die auffallend regelmäßigen Schnitte untersuchte, die überall dorthin reichten, wo man mit der eigenen Hand hingelangte. Die Verletzungen folgten der entsprechenden Richtung und wirkten im Bauchbereich am frischesten. Es war müßig zu fragen, wer dem Decurio das angetan hatte, der Übeltäter blickte dem Opfer jeden Tag aus dem Spiegel entgegen.


    "Leg dich bitte in Rückenlage auf das Bett." In eine Schüssel füllte Scato das abgekochte Wasser, das er in einer Flasche mitgebracht hatte, damit er hier vor Ort ungestört und ohne Unterbrechung am Patienten arbeiten konnte. Darin weichte er einen frischen Verband ein. "Von wann sind diese Wunden?" Daran würde sich ausrichten, ob er das Nähzeug brauchte. Verstrich mehr als ein Vierteltag, mussten die Verletzung wegen der Entzündungsgefahr offen gelassen werden.

  • Als er auf der Pritsche lag, entspannte Sabaco sich ein wenig. Es hatte ihn viel Überwindung gekostet, einen Arzt zu konsultieren. Die Spuren auf seinem Körper waren nur Zeugnis eines viel größeren Kampfes, den er jeden Tag ausfechten musste. Die Gedanken daran, was er mit seinem Körper anstellen könnte, gingen über das, was man sah, hinaus. Wenn sich nichts änderte, würde er diesen Kampf verlieren.


    "Diese Narben sind sehr alt. Ich hatte damit aufgehört, als Stilo mich mit zum Militär nahm. Man hätte mich nicht für tauglich befunden, wären sie frisch gewesen. Das war der einzige Grund." Er unternahm keinen Versuch zu leugnen, dass er selbst sich diese Schnitte zugefügt hatte. "Ich hatte vor einigen Wochen wieder damit angefangen, als das Fieber um sich griff. Die Dinge stehen nicht gut. Meine Männer liegen im Valetudinarium, und man macht mir keine Hoffnung. Kameraden ... Freunde ..."


    Und mehr. Er kniff die Augen zusammen, erzitterte leicht, und öffnete sie wieder, doch sie blickten ins Nichts. "Unser Kampf ist gerecht, unsere Aufgabe groß. Wir wollen die Turma Prima retten ... meinen Bruder, vor allen anderen ihn, und auch Subpraefectus Alae Germanicus Varro und seine übrigen Männer. Aber es scheint, wir ... können es nicht."


    Das Gefühl völliger Nutzlosigkeit und Vergeblichkeit überkam ihn erneut, weil alles schief lief, weil sie starben wie die Fliegen, weil irgendjemand da oben nicht wollte, dass Ocella überlebte oder dass Sabaco glücklich war.


    "Mein Cornicularius und mein Duplicarius liegen in diesem Moment im Sterben. Die Turma Secunda ist ein verstümmelter Rumpf, der nur noch einen einzigen Arm hat. Die Männer fragen mich, wie es weitergehen soll. Ich mache ihnen Mut, führe sie Tag für Tag. Jeden Sonnenaufgang lüge ich ihnen zum Appell ins Gesicht. Es ist nun schon Monate her, seit die Turma Prima davonritt, und wir haben kein Wort von ihnen gehört und keine Spur in Erfahrung gebracht. Der Tod ist durch den Limes gesickert und tötet uns auf unserem Heimatboden, ohne dass die Germanen auch nur die Axt erheben müssen."

  • Während Sabaco sprach, setzte Scato sich an sein Bett, um mit dem nassen Verband die verkrusteten Wunden zu reinigen. Das dauerte eine Weile, manche musste er einweichen. Er nahm sich die Zeit, ging vorsichtig und gründlich vor. Der Selbstzerstörung setzte er Fürsorge für den geschundenen Körper entgegen. "Die Zeiten könnten besser sein", bestätigte Scato, während er einen der Schnitte sauber rieb. Er unterdrückte jede sichtbare Gefühlsregung, als er an Lurco dachte, der ebenfalls mit dem Fieber im Lazarett lag.


    "Aber weißt du, gerade jetzt wäre es wichtig, dass du nicht solchen Unsinn hier anstellst. Du hast mich gerufen, um deine Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Wie soll ich das machen, wenn du dir selber so etwas antust? Die Götter haben dir einen gesunden Körper geschenkt als dein Werkzeug und als Sitz deiner Sinne, damit du Freude und Leid erleben kannst. Und du zerstörst ihn mit Absicht."

  • Von der Porta brachte Fango schon wieder einen neuen Gast. Wenn es so dringend war, würde Sabaco ihn sicher empfangen, auch wenn er schon wichtigen Besuch hatte. Fango hob die Faust und klopfte. Dabei plauderte er munter.


    "Ich frage so deutlich nach deiner Verwandtschaft, weil ich über den Vater mit den Iuniern aus Mantua verwandt bin. Mein Name ist Iullus Seius Iunianus Fango!"

  • Faustus sah sich den Soldaten genauer an, so so also er war mit den Iuniern um die vier Ecken verwandt. Er selber war auch irgendwie mit ihnen verbunden. "Der Decurio hatte mir in einem Gespräch mitgeteilt, dass hier einige meiner Verwandtschaft ihren Aufenthalt hätten. Er wollte mir diese dann vorstellen. Mein Vater war Lucius Iunius Corona und meine Mutter eine Germanin. Ihr Name war Luitgard." Nun ein bisschen Konversation konnte er mit dem Soldaten ja betreiben. Er hatte so viele Fragen zu seiner Vergangenheit und ein großer Teil war im Dunklen. Vielleicht erfuhr er ja nun das eine oder andere aus der Familiengeschichte. Trotz allem wollte er sich auf das Leben in der Ala konzentrieren, hier sollte seine Heimat werden. Er liebte das Freie an der Grenze und dort konnte man ohne viel Aufwand gut leben. Sein Bedürfnis irgendwann in eine der großen Städte zu reisen hielt sich stark in Grenzen. "Wir werden uns sicherlich noch über die Gens unterhalten können, denn ich beabsichtige der Ala beizutreten. Daher denke ich werden wir uns oft sehen."

  • Als es klopfte fuhr Sabaco mit einem derben Fluch auf. Ausgerechnet jetzt, nie hatte er Ruhe! Fast in der gleichen Bewegung war er in seine Tunika geschlüpft, schlang sich den Militärgürtel und den Waffengurt mit dem Dolch um die Hüften und stieg in die Schuhe, die er mit wenigen Handgriffen festzurrte und verschnürte. All das hatte nur wenige Augenblicke gedauert.


    "Du bleibst hier", befahl er Scato und es war ihm völlig schnurz, dass er nicht in der Position war, seinem Gast irgendetwas zu befehlen.


    Er schloss die Tür zu seiner privaten Stube hinter sich und marschierte zur Tür. Die öffnete er. Fango brauchte nichts sagen, Sabaco sah, wer neben ihm stand und öffnete sofort die Tür ganz. "Komm rein, Rupa." Sein Puls, der sich während der Behandlung zu entspannen begonnen hatte, schoss erneut in die Höhe. Er hoffte, der Mann hatte brauchbare Neuigkeiten! Auf gute Nachrichten hingegen hoffte Sabaco schon seit Wochen nicht mehr.

  • Faustus trat ein und sah sich dem Decurio gegenüber der ihm den Auftrag gegeben hatte. Schlecht sah er aus, ob gesundheitlich oder überarbeitet konnte er nicht sagen. Auf jeden Fall war der Mann ziemlich geschafft. Nun er hatte sicherlich eine Menge Verantwortung, denn um so eine Einheit zu führen bedurfte es schon besonderer Fähigkeiten. Faustus stand vor dem Decurio und wollte einfach nur noch seine Informationen weitergeben." Salve Sabaco so schnell sieht man sich wieder. Du hast mich ja ganz schön in ein Wespennest laufen lassen. Kommen wir gleich zur Sache, denn ich bin ziemlich fertig und will jetzt erst einmal einen Krug Wein und ein Bett zum ausruhen. Wie du schon vermutet hattest sind im germanischen Hinterland die Dinge in Bewegung geraten und vor allem zu Ungunsten Roms. Es hat sich herausgestellt, dass wir am Anfang eines Aufstandes stehen, der wenn nichts unternommen wird viel römisches Blut kosten wird. Auf meiner Reise kam ich ich mit Banditen und Plünderern in einem Dorf in Berührung, die sich immer wieder über die Grenze trauen und für Unruhe sorgen. Ich habe dir auf einem Pergament das Dorf und den Anführer aufgezeichnet. Das hat aber nur am Rande mit dem Aufstand zu tun der gerade im Entstehen ist. Das Dorf ist ein Ärgernis und sollte eliminiert werden als Warnung für die anderen grenznahen Dörfer. Viel wichtiger ist aber der Fürst Dankwart der gerade dabei ist Krieger zu sammeln für den Kampf gegen Rom. Bisher hat er ca. 200 Krieger zusammen, die hervorragend ausgestattet sind. Derzeit befindet er sich auf der Reise im Hinterland um so viele Dörfer auf seine Seite zu ziehen wie es nur möglich ist. Er ist von einem glühenden Hass auf Rom geprägt und vor allem ist er als Anführer sehr fähig. Das heißt er kennt die Stärken und Schwächen des römischen Militärs genau. Er hält sich im dichten Wald- und Buschbereich auf und dadurch sehr schnell seinen Standort wechseln. Ebenso ist das Gelände hervorragend geeignet um auf schwerfällige Legionäre Überfälle zu starten. Diese wären für Fußtruppen absolut tödlich. Und ein weiterer Nachteil der Legionäre ist die Schwerfälligkeit durch die Ausrüstung, ebenso ist das Gelände nicht geeignet für Formationskampf. Das weiss ich noch von meinem Vater, er hat mir einige Dinge über das Militär beigebracht. Also alles etwas unangenehm, aber du hast ja noch mich. Ich kenne die Gegend wie meine Westentasche und finde sicherlich einen Weg um an den Burschen heranzukommen." Ja so war es Faustus konnte tatsächlich hilfreich sein und sein Können wenn gewollt unter Beweis stellen. "Ich würde noch eine kleine Bitte vortragen wollen wenn wir schon dabei sind, ich merkte bereits an dass ich gerne der Ala beitreten würde. Ich brauche endlich einen festen Platz der für mich zur Heimat werden könnte. Außerdem möchte ich mehr über meine Verwandten erfahren da meine Vergangenheit noch einige unbeschriebene Stellen aufweist die ich schließen will. Ich hoffe du kannst mir dabei behilflich sein der Ala beitreten zu dürfen."



    Zielobjekte und Zielpersonen

    1. Operationsziel 27 Meilen nördlicher Richtung von der Provinzhauptstadt entfernt. Dorf lebt vorrangig vom Überfall auf den Limes und das Hinterland.

    2. Operationsziel Häuptling Oswald

    3. Operationsziel Druidenheiligtum 25 Meilen nördlich des Dorfes von Oswald

    4. Operationsziel Fürst Dankwart

    5. Operationsziel Drei Dörfer um Umfeld des Heiligtums mit den Anführern Wolfran, Gerulf und Giselher

  • Sabaco schloss vor Fangos Nase die Tür, bevor Rupa seinen Rapport machte. Der fiel ausführlicher aus als erwartet, so dass Sabaco anerkennend nickte. "Dass ein Aufstand ansteht, haben wir schon vermutet. Auch die Gründe sind uns bekannt. Gut zu wissen, dass endlich der verdammte Kopf und seine Helfer identifiziert werden konnten. Gute Arbeit. Dankwart also. Kannst du mir den beschreiben?"


    Dankwart, nie gehört. Der Kerl musste sich bisher gut verborgen haben, doch Sabaco zweifelte nicht am Wort des Iuniers. Er studierte die Karte, die von Rupa ergänzt worden war, und verglich sie mit seinen eigenen Erkenntnissen. Er hatte dem Kundschafter nur einen Bruchteil dessen verraten, was er selbst bereits wusste. Rupas Informationen fügten sich bestens in das Puzzle. Das half nicht nur in der Planung weiter, sondern diente vor allem dem Beweis von Rupas Vertrauenswürdigkeit. So stand einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Weg.


    Sabaco war zufrieden, was man ihm ansah, als er wieder aufblickte. "Ich kann dich beruhigen, eine zweite Varusschlacht wird es nicht geben. Die Details zur Strategie aber müssen wir den Stabsoffizieren überlassen. Es wird sicher bald eine Besprechung geben, da die neuen Tribuni ihre Ämter angetreten haben. Ich bin nicht begeistert darüber, dass während der Vorbereitung eines Feldzuges das Personal wechselt, aber so ist es nunmal. Wir müssen uns mit den Gegebenheiten arrangieren. Was deinen Wunsch betrifft, so stehe ich zu meinem Wort."


    Sabaco warf ihm ein Säckchen mit den Rest des vereinbarten Geldes zu. Rupa wirkte abgekämpft und hatte sich eine Pause redlich verdient. "Geh dich ausruhen und gönn dir so viel Wein, wie du willst, denn als Tiro wirst du die Castra nur dienstlich verlassen und hast keinen Ausgang. Bevor du nicht Eques bist, wirst du keine Taberna und kein Lupanar mehr von innen sehen, also lass ein letztes Mal die Sau raus. Wenn du dich bereit fühlst, melde dich erneut an der Porta und einer Rekrutierung steht nichts im Weg."

  • Faustus nickte anerkennend, der Mann war nach seinem Geschmack. Ein leichtes Grinsen kam über seine Lippen als er die restliche Belohnung entgegennahm. Der Iunier hatte sparsam gelebt und sich mit dieser Summe einen schönen Batzen an Kapitel angeeignet. Finanziell war er jetzt erst einmal unabhängig und konnte sich eigentlich alles leisten. " Decurio es ist für mich nicht wirklich wichtig mit Weib, Wein und Gesang meine Zeit zu verbringen. Ich hatte dir ja schon gesagt meine Heimat soll die Ala werden und dafür bin ich bereit alles zu tun was notwendig ist. Ganz abgesehen scheint es dir derzeit irgendwie an Personal zu fehlen, es sieht hier alles etwas sehr dünn an Soldaten aus. Zumindestens kannst du sicherlich eine zusätzliche starke Hand gebrauchen, die Reiten und Kämpfen kann." Faustus war sich ziemlich sicher, dass er den meistens der Soldaten im Kampf überlegen war und auch bei seinen Reitkünsten konnte er sich sehen lassen. "Wir sehen uns Morgen wieder, denn da stehe ich am Tor und werde dein bester Soldat darauf kannst du dich verlassen!" Faustus ging dann aus dem Raum um sich zu letzten Mal einen Tag als Zivilist zu gönnen.

  • "Wenn die Ala deine Heimat werden soll, hast du das Herz auf dem rechten Fleck." Das war eine andere Motivation, als das Bürgerrecht oder der Zaster, wenngleich beides auch seine Berechtigung hatte. Doch würden entsprechende Soldaten eher selten im gleichen Maße heimisch werden wie jene, die den Eid aus tiefstem Herz heraus sprachen.


    Als Rupa sagte, er würde Sabacos bester Soldat werden, lachte der Decurio, doch es war ein gutmütiges Lachen, weil ihn der Überschwang amüsierte. In all der Tristesse, der er in den letzten Monaten ausgesetzt war, tat es gut, mal wieder jemanden zu erleben, in dem das Lebensfeuer noch derart heiß loderte. "An Motivation und Selbstsicherheit mangelt es dir jedenfalls nicht. Du hast die Messlatte mit deinen Worten hoch gesteckt, aber du wirst schon wissen, warum." Vielleicht war es ihm wichtig, einen guten Eindruck zu erwecken, vielleicht war er tatsächlich von seinen Leistungen derart überzeugt und vielleicht, nur vielleicht, war er das sogar zu Recht. Die Ausbildung würde es bald zeigen. "Na dann. Wir sehen uns."


    Noch durfte er ihn nicht mit "wegtreten" verabschieden, doch das würde noch kommen ... bald.

  • Der heutige Dienst hatte Sabaco geschlaucht. Nachdem er in der Therme gewesen war und frische Kleider angelegt hatte, räumte er noch ein wenig auf. Er erwartete Besuch ...

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