Erste Anhörung Praetor Peregrinus - Nero Aemilius Secundus vs. Kyriakos

  • 5280-hebraer-1-jpgGideon


    Der Hebräer trat vor verbeugte sich vor Secundus und dann vor dem Prätor. Freundlich nickte er dem adcocat zu,während er den Kyriakos mit keinem Blick würdigte.

    "Hochwürdigster Praetor Peregrinus, ehrenwerter Advocatus, allergnädigster Herr und Meister, Secundus, ich bekenne ich habe gefehlt!

    Zwar nicht direkte an diesem Tag, jedich am Tage seines Amtsantritts, hat Secundus uns Subalterne, erklärt, das wir Dinge wie Hausdurchsuchungen nur im Beisein der Cohortes Urbanae vorgenommen werden dürfen.

    Diese Order gabe ich, Gideon, der Hebräer, staatslicher Münzprüfer, im eifer des dienstes ausser acht gelassen und bin mit unseren Sicherheitskräften, unter der Leitung des hier ebenso anwesenden Salvatus ( den namen wird er wohl nicht richtig hinbekommen) losmarschiert.

    Wir kammen in eine recht verkommene Gegend ,es muss dort irgendwann ein Großfeuer gewütet haben, betrafen einen heruntergekommenen Innenhof . Nur lichtscheues Gesindel, hochwürdigster Prätor Oeregrinus, kann so hausen, auf keinen fall anständige Bürger des ewigen Roms! Salvatus pochte laut und dennoch mehrmals an die Türe bevor jene geöffnet

    Ein Typ nammes Polix oder so und sein, wohl als Drohung gedachter, vierschröttiger Knecht, standen da.

    Dank meiner Wortgewandheit und der militärischen Erfahrung des Salvatus, machte man uns Platz und die Durchsuchung des Objekts begann.

    Es wurde ein Schrank geöffnet,dort fand man allerlei Mummenschanz ,wie man es für heidnische Rituale benützt!

    Der gleichen wurde ein Kästchen im Schrank endeckt, in dem weitere Falschmünzen vermute, ich hätte jene ferals weitren beiweis, der Schuld des Mannes vorgelegt, jedoch ist einer seiner Diener names eselsohr ,oder so damit geflohen , natür liess ich jenen von einem unserer Wachen verfolgen, jedoch da ich bis jetzt ohne Rückmeldung,was sehr ungewöhnlich, vermute ich das Schlimmste, ergo, unser Mann muss Tod sein, gemeuchelt vom Diener jenes da."

    Nun deutete er auf Kyriakos. Er machte eine Kunstpause, um seinen Worten noch mehr Bedeutung zu geben unf er hatte noch ein "Ass im Ärmel", die Namensliste von Kunden. Gideon holte tief Luft und fuhr fort.

    "Hochwürdigster Praetor Peregrinus, als weiteers Beweismittel , der Schuld , jenes da, legte ich die Liste mit Namen vor, welcher ich von jenem Polix oder so, erhielt. Einer oder mehre darauf, muss der Falschmünzer sein.

    Zwar ergab sich bei der Durchsuchung nicht, das der Beklagte der Herrsteller ist, denn es fanden keinerlei Gerätschaften, jedoch scheint er der Hauptverteiler zu sein, darauf deute alles hin".

    Gideon verbeute sich abermals, er hatte alles gesagt was zu sagen war. Er holte die Liste hervor und reichte jene dem Prätor.

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Ich hörte mir die Aussage an. Die Schatulle lag also nicht vor. Und der Rest waren nur Vermutungen, also nichts Belastbares. Bis auf eine Sache.


    "Praetor, auf Grund des Geständnisses dieses Mannes erstatte ich Anzeige auf Grund des Verstoßes gegen Paragraph 114 Codex Iuridicialis in Tateinheit mit Paragraph 82 Codex Iuridicialis. Da er aber freimütig seine Verfehlung eingestanden hat, sollte lediglich die niedrigst mögliche Geldstrafe verhängt werden. Jedoch sollte in einem gesonderten Verfahren hierüber geurteilt werden."


    Kurz wandte ich mich an Gideon.


    "Ich bedaure, aber ich habe hier im Sinne der Rechtspflege keine Wahl. Es ist nicht persönlich und ich hoffe, dass es keine negativen Auswirkungen auf deine Anstellung in der Münzprägeanstalt haben wird."


    Nach einem aufmunternden Lächeln wandte ich mich an den Praetor.


    "Der Rest der Aussage hat leider wenig Erhellendes zu Tage gebracht. Dass die Subura keine gehobene Gegend ist, ist hinreichend bekannt. Religiöse Praktiken spielen keine Bedeutung, zumal die Hebräer mit ihrem eklatanten Mangel an Göttern hier sicher strengere Maßstäbe anlegen als der Rest der zivilisierten Welt. Es handelt sich also um eine subjektive Meinungsäußerung des Zeugen, die ihm durchaus zusteht. Nur leider bringt es keine Erkenntnis zu diesem Fall. Was die Schatulle anbetrifft, so stelle ich fest, dass diese nicht vorliegt und deshalb kein Beweismittel darstellt. Die Namensliste eines Lupanars wird einen Querschnitt durch unsere Gesellschaft darstellen, so wie bei jenen Einrichtungen oft üblich. Sollte diese als Liste von Verdächtigen für den Praetor als Beweismittel in Frage kommen, so bitte ich den Praetor darum, die Wohnstätten sämtlicher auf dieser Liste vorhandenen Namen zu veranlassen. Man sollte niemanden von vornherein ausschließen."


    Natürlich wäre das politischer Selbstmord, so dass ich bezweifelte, dass der Praetor zu dieser Maßnahme griff. Würde er es doch machen, so hatte ich damit auch kein Problem. Es würde vielleicht Erkenntnisse bringen. Sicher war nur, dass es nicht nur meinen Mandanten, sondern die meisten Lupanare in Rom ruinieren würde.


    "Ob es sich bei meinem Mandanten um einen Verteiler von Falschgeld handelt, wage ich zu bezweifeln. Mir ist nicht bekannt, dass eine große Menge an Falschgeld vorhanden wäre, noch wurde in irgendeiner Form eine Kenntnis meines Mandanten bewiesen, dass er um die Eigenschaft als Falschgeld wusste und dieses vorsätzlich verteilte. An dieser Stelle sollte nun mein Mandant den Sachverhalt aus seiner Sicht schildern."


    Ich wandte mich an Kyriakos und flüsterte. "Sei präzise. Emotionen sind erlaubt, aber keine Wut und kein Hass. Enttäuschung ja, Verwunderung, Verzweiflung, das alles geht."

  • Verzweiflung? Das wäre sicher ein sehenswertes Schauspiel für jene, welche Leuten wie Kyriakos Verweiblichung vorwarfen. Er lächelte ob dieses Hinweises sanft. Dann erhob er sich zum Sprechen. Langsam atmete er, dann klang seine Stimme klar und deutlich durch den Saal. »Ehrenwerter Prätor, meine Sicht ist nicht in jedem Punkt deckungsgleich mit der Darstellung des Mannes, der mich der Falschmünzerei anklagt.« Klar wie ein Bergquell war sein Geist in diesem Augenblick, denn es ging um viel. Kyriakos, dem man das ausführliche Sprechen so lange hatte aberziehen wollen, sprach.


    »Zuerst bitte ich zu verstehen, dass ich kaum Münzen zur Überprüfung eingereicht hätte, wäre ich selbst der Urheber des Falschgelds. Welchen Sinn hätte es, sich als Täter selbst einem unnötigen Risiko auszusetzen? Ich bat lediglich um Überprüfung, da ihre Quelle mir fragwürdig erschien und mir das Haupt von Sorgen schwer ward. Denn mir ist bewusst, dass man meinereins nicht mit einem Übermaß an Vertrauen begegnet. Umso bedeutsamer ist für mich, den Ruf meines Lupanars zu wahren, das meine Lebensgrundlage und die meiner Angestellten bildet. Wir können uns einen Konflikt mit dem Gesetz nicht leisten. Darum kam ich in die Münzprägeanstalt, wo ich aufgrund einer Bagatelle vom Zeugen zum Täter erklärt wurde. Für den ehrenwerten Tresvir monetales ist dies nur ein Fall von vielen, für uns steht nun unsere Lebensgrundlage auf dem Spiel.«


    Ernst blickte er mit seinen schwarzen Augen in die Runde, während er die Worte wirken ließ. Da erkannte er mit Schrecken den Prätorianer, jenen schwarzen Skorpion, dessen Anwesenheit nicht dazu beitrug, seine Sorgen zu verringern. »Zweitens«, er stockte kurz, »zweitens möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich in der Münzprägeanstalt kein Geschrei veranstaltete, sondern die Magistrate höflich um eine Quittung bat. Fünf Aurei sind für mich viel Geld und ich wollte nicht riskieren, dass sie in den Wirren der Bürokratie verlustig gehen würden.« Erneut ließ er eine Pause, um den Zuhörern Zeit zu verschaffen, das Gesagte zu verinnerlichen, wobei er vermied, ein weiteres Mal in Richtung des Prätorianers zu schauen.


    »Drittens wurde ich im Gegensatz zur Darstellung des Aemilius Secundus keineswegs an den Füßen festgehalten, sondern an jenen aufgehängt, nachdem das Gift man mir mittels eines Röhrchens durch die Nase eingeflößt hatte. Wer Zweifel an dieser Darstellung hat, möge mit dem Prätor zum Zeugen versuchen, einen erwachsenen Mann mit ausgestreckten Armen vor sich in der Luft zu halten. Ich denke, es erklärt sich von selbst, dass dieser Akt selbst für einen kräftigen Mann ein Ding der Unmöglichkeit ist. Das Aufhängen, möchte ich hinzufügen, war nicht allein schmerzhaft, sondern aufgrund der Natur der hellenischen Mode auch beschämend. Nicht unerwähnt lassen will ich weiterhin die Drohung, man würde mir zur Not den Bauch aufschneiden.« Dies war die einzige Stelle in seiner Rede, in welcher seine Stimme ein leichtes Zittern vernehmen ließ. Dort war er, der unterdrückte Zorn.


    »In Anbetracht dieser Behandlung ist es vielleicht zu vernachlässigen und sollte dennoch nicht unerwähnt bleiben, dass man mich nachfolgend auch meiner Kleidung und Sandalen beraubte und in den Kittel eines Gefangenen kleidete. Dieser Diebstahl meines Eigentums ist der vierte Punkt, den ich zu ergänzen habe.


    Fünftens und letztens verbitte ich mir in aller Höflichkeit die Unterstellung, dass meine Angestellten Mörder seien. Sie sind dazu da, Freude zu bringen und kein Leid. Dies war für den Moment alles.«


    Er nahm wieder Platz. Diesmal lächelte er nicht, sondern arbeitete daran, die Emotionen, die er im Ansatz gezeigt hatte, wieder vollends in sein Inneres zu verschließen. Er wusste, dass der Tresvir monetales danach trachtete, ihn zu provozieren, um seiner weiterhin zu höhnen und ihn zu Fehlern zu verleiten. Das war diesem Manne ein Leichtes, aus seiner sicheren Position heraus, unangreifbar im Kreise von seinesgleichen, während Kyriakos, dem aufgrund seines Berufs kaum jemand Glauben schenken würde, um seine blanke Existenz kämpfen musste. Und der Prätorianer? Kyriakos ahnte Schreckliches, sollte Pollux tatsächlich Namen genannt haben. Er wischte sich kalten Schweiß aus den Brauen. Das scharfe Salz begann in seinen Augen zu brennen.

  • "Alles in Ordnung? Du sahst kurz aus, als hättest du ein Gespenst gesehen?" Fragte ich flüsternd meinen Mandanten. "Davon abgesehen, gute Aussage."


    Dann richtete ich kurz meine Toga und sprach erneut zum Praetor.


    "Nun, da wir alle Aussagen gehört haben, bitte ich den Praetor, den Fall abzuweisen. Eine konkrete Anklage wurde nicht formuliert. Auch wurden nicht einmal Indizien präsentiert, die eine Hauptverhandlung rechtfertigen würden. Mein Mandant wollte lediglich Münzen, fünf Aurei an der Zahl, überprüfen lassen, die er, wie wir inzwischen wissen, berechtigt, für Falschgeld hielt. Eine Quittung wurde ihm verweigert. Das ist zumindest ungewöhnlich, gehört doch das Ausstellen einer Quittung in solchen Fällen in der Regel zum üblichen Verwaltungsakt. Dass er die Münzen verschluckte, war sicher überzogen und ich vermag seine Beweggründe eher in der Situation begründet sehen. Ihm daraufhin ein Brechmittel zu verabreichen mag als Hilfeleistung zu deuten sein, jedoch war spätestens das Aufhängen eher eine fahrlässige Körperverletzung im Sinne des Paragraphen 78 Codex Iuridicialis. Jedoch hätte darüber ein Gericht zu befinden und es hat nichts mit den Vorwürfen gegen meinen Mandanten zu tun, die wir heute hier erörtern. Auch die Hausdurchsuchung des Lupanars meines Mandanten brachte keine Erkenntnisse, welche die Vorwürfe untermauern würden. Kurz gesagt, weder wurde eine konkrete Anklage formuliert, noch wurde eine gegen meinen Mandanten verwertbare Beweiskette präsentiert. Die Klage ist folglich als unbegründet abzuweisen."

  • "Stopp, bis hierher! Ich lasse mich , einen Aemilius , doch von so einen der nicht einmal ein Römer ist doch nicht des Diebstahls bezichtigen.

    Zu dem Quatsch mit der Quittung , so etwas gibt es bei uns nicht und wir haben ja alle gehört um welche lächerliche Summe es sich handelte.

    Quittungen kann nur jener erhalten, der mit einer erheblichen Summe zu uns kommt, es ist also eine Ausnahme und nicht die Regel und so wird es auch bleiben.

    Nun zu dem angeblichen Diebstahl , der Kerl hatte seine Lumpen , andres waren die angeglichen Kleider nicht, eingesaut, ergo hat einer meiner Untergebenen , diese verbrannt und da der Kerl ja nicht blossens vor Dir ehrenwerter Prätor, erscheinen konnte erhielt jener Bastschuhe und einen sauberen Kittel, jenen, welchen der Kerl jetzt am Leibe, aber anstatt in Demut und dankbarkeit ,ob meiner Sorgefalt um ihn, zu verharren, bezichtigt er mich frech, seine dreckigen Lumpen geklaut zu haben.

    Bitte dieses als weiteren Anklagepunkt gegen ihn hinzuzufügen, falsche Anschuldigung und Beleidigung!

    Ob meine Leute den Kerl , der ka nun kaum etwas wieg an den Füßen hielten ider eben daran festbanden ist ist doch völlig nebensächlich , wichtig ist das Resultat, wie es zustande kam interessiert mich nicht!

    Mich interessieren von amtswegen nur das alle Falschmünzer gefasst, die Falschmünzen verschwinden, wie das geschieht , ist mir ehrlich gesagt herzlich egal."

    Secundus sprach kalt fast leidenschaftslos und ebenso kalt blickten seine Augen. Innerlich aber bebte er vor Zorn.

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • »Ein Gespenst?« Er hob den vom Salz geröteten Blick, um ihn für einen Moment fest auf den Prätorianer zu richten, ehe er ihn wieder senkte. »Möglicherweise, mein Advokat, einen Boten aus dem Tártaros In einem Belang behielt Aemilius Secundus recht: Wer war schon Kyriakos? Was bedeuteten sein Sieg oder sein Verderben für Rom? Nichts. Und doch war der Prätorianer hier, mit unverschämter Auffälligkeit war er eingetreten. Kyriakos glaubte zu verstehen, was dieser Mann durch seine Präsenz zum Ausdruck brachte, ohne dass dieser einen weiteren Ton gesagt hatte als das saloppe Grußwort: »Er wartet auf die Namen.«


    O Pollux, was hast du nur getan?


    Da rollte weiteres Gewitter aus dem Munde des Klägers über ihn hinweg. Als von Lumpen die Rede war, zog Kyriakos finster seine Brauen zusammen, denn um seine beste Gewandung hatte es sich gehandelt, doch fiel dies kaum ins Gewicht in Anbetracht der Katastrophe, auf die sein Schicksal am heutigen Tage zuzusteuern schien.

  • Nun musste ich doch noch einmal das Wort ergreifen.


    "Ehrenwerter Aemilius, fünf Aurei mögen für einen Patrizier eine lächerlich geringe Summe sein, gewissermaßen nur ein Trinkgeld. Für einen normalen Plebejer sieht die Sache schon deutlich anders aus, immerhin reden wir von dem Sold, den ein Legionär in vier Monaten erhält. Und von einem Peregrinus wollen wir gar nicht sprechen. Da unsere Gesetze aber für das Volk geschrieben sind, sollte der Horizont eines einfachen Plebejers zur Bestimmung dessen, was eine erhebliche Summe ist, herangezogen werden. Und das ist nach herrschender Meinung unter uns Juristen alles, was mehr als das Einkommen eines Monats ist. Somit wären fünf Aurei durchaus als erheblich zu betrachten. Bei fünf Sesterzen würde ich die Sache deutlich anders sehen. Doch hätte in diesem Fall mein Mandant auch keine Quittung verlangt.


    Was die falsche Anschuldigung belangt, so bitte ich um Nachsicht. Die Feinheiten der Unterscheidung zwischen den Paragraphen 86 und 91 Codex Iuridicialis sind nur den wenigsten Römern bekannt, und bei Peregrini sieht es noch schlechter aus. Häufig wird die dauernde Sachentziehung als Diebstahl bezeichnet, wenngleich dieses falsch ist. Denn für Diebstahl bedarf es im Gegensatz zur dauernden Sachentziehung der Bereicherungsabsicht. Doch, wie gesagt, diese Unterscheidung oft nur ausgebildete Juristen und der durchschnittliche Plebejer würde auch die dauernde Sachentziehung als Diebstahl bezeichnen, mangels Bewusstsein für diese Feinheit. Eine dauernde Sachentziehung ist aber in diesem Fall unstreitig.


    Mit dem Vorwurf der dauerhaften Sachentziehung wäre auf Grund der Sachlage keine Beleidigung zu erzielen, weil es der Wahrheit entspräche. Mit der Bezeichnung der dauernden Sachentziehung als Diebstahl mangels exakter Kenntnis der Gesetze und ihrer Auslegung hatte mein Mandant aber nicht vorsätzlich gehandelt, so dass hier ein Verschulden ausscheidet, wodurch auch der Vorwurf des Diebstahls nicht zur Beleidigung taugt. Daher plädiere ich dafür, hier Milde walten zu lassen, so wie es auch Divus Iulius zu tun pflegte."


    Zugegebenermaßen hatte Divus Iulius seine Milde mit seinem Leben bezahlt, aber das war für mein Argument irrelevant.

  • Der Praetor hatte in der Zwischenzeit genug gehört. Seine Tafeln waren voll mit Notizen und der Eindruck, welchen die Anwesenden auf ihn gemacht hatten, tat das Seine dazu, ihn zu beeinflussen. Es fiel ihm schwer, sachlich zu bleiben, aber er tat sein Bestes:


    Bislang wurde folgender Ablauf geschildert:

    1. Der Angeklagte brachte 5 Aurei zur Prüfung

    2. Eine Quittung wurde gewünscht aber verweigert, die Prüfung ergab, dass Falschmünzen dabei waren

    3. Der Angeklagte verschluckte die Münzen

    4. Der Vigintivir gab den Befehl, ihm Brechmittel einzuflössen und ihn auf den Kopf gedreht zum Erbrechen der Münzen zu bringen

    5. Die durch die Behandlung unbrauchbar gewordene Kleidung des Angeklagten wurde entsorgt und nicht gleichwertig ersetzt

    6. Der Vigintivir gab den Befehl einer Hausdurchsuchung im Betrieb des Angeklagten

    7. Der hier anwesende Münzmeister Gideon hat diese Hausdurchsuchung selbst durchgeführt

    8. Durch diese unerlaubte Durchsuchung sind Menschen genannt worden, welche Kunden des durch den Ankläger betriebenen Lupanars sind

    9. Es liegen keine Beweise vor, dass diese Kunden Falschmünzen hergestellt haben und sie nicht selbst von irgendwo erhalten haben


    Sollte dieser Ablauf korrekt sein, so fehlen mir noch folgende Angaben:

    1. Welche Anklage wird eigentlich erhoben?

    2. Welche Beweise gibt es für diese Klage?

    3. Wer hat den Angeklagten verhaftet und vor den Praetor Urbanus geführt?


    Ausserdem bitte ich den anwesenden Scriba Praetoris zu bestätigen, dass die bisher gehörten Aussagen dem entsprechen, was ihm gestern vorgetragen wurde. Falls Ergänzungen notwendig sind, wären diese jetzt anzubringen.


    Der Scriba des Praetor Urbanus erhob sich.

    Verehrter Praetor Peregrinus, die bisher gemachten Angaben stimmen mit dem überein, was mir gestern berichtet wurde. Ich kann zudem bestätigen, dass auch mir keine Angabe gemacht wurde, welche Anklage konkret erhoben werden sollte und welche Beweise es dafür gibt. Die Aussagen des Vigintivir lassen darauf schliessen, dass er vielleicht eine Anklage wegen Herstellung von Falschgeld erheben möchte, doch ausgesprochen hat er dies nicht. Er hat mir gestern auch keine Beweise dafür vorgelegt.

    Als letzten Punkt muss ich festhalten, dass der Kläger den Angeklagten 'verhaftet' hat und ihn mir vorführen liess. Erst ich habe die Cohortes Urbanae eingeschaltet und den Angeklagten aus der Obhut des Klägers in die der Cohortes Urbanae übergeben lassen.


    Der Praetor bedankte sich für diese Aussage, worauf der Scriba sich wieder setzte. Dann wandte sich der Praetor an den Kläger:


    Nun denn. Welche Anklage wird gegen diesen Mann erhoben und welche Beweise dafür könnte der Vigintivir in einem allfälligen Verfahren vorlegen?

  • "Es ist an Dir ehrenwerter Prätor den Strolch zu bestafen, ich tat alles oder besser lies alles tun, was von Nöten um jenen vor Dein Anglitz zu schleifen.

    Was die Kleidung des Strolchs betrifft natürlich ist sie gleichwertig, sogar höherwerig ,als jene Lumpen welcher der Mann am Leibe trug.

    Was wäre nun angemessen als Strafe für jenen? Eventuell fünfundzwanzig Hiebe auf die Fusssolen oder er arbeitet seine Schuld in Münzanstalt ab, heißt für ein Jahr gehört er mir!

    Aber ich will Dir ehrenwerter Prätor nichts vorschreiben!"

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Ich konnte das nur schwer ertragen. Zu gerne hätte ich Aemilius geholfen und ihm eine ordentliche Anklage formuliert, zumindest einen Hinweis gegeben. Aber das wäre ein schwerer Verstoß gegen jede Ethik eines Juristen und würde meiner Reputation schaden. Seine Ausbildung war zweifelsfrei gut, doch schienen seine Verwandten wenig Wert auf einen Rhetoriklehrer gelegt zu haben, der ihm auch das juristische Argumentieren beigebracht hätte. Oder er hatte nicht aufgepasst. Was auch immer es war, hier sorgte es dafür, dass ich mich zurückhielt und stoisch da saß, während er sich selbst in eine immer schlechtere Position manövrierte. Vielleicht würde ich bei der nächsten Salutatio mit meinem Patron reden, dass sich Aemilius selbst im Weg stand. Mit etwas Unterstützung würde aus ihm sicher einmal ein ordentlicher Politiker werden, da hatte ich keine Zweifel. Doch im Moment...


    Ganz dezent signalisierte ich meinem Mandanten, es mir gleich zu tun und ruhig und emotionslos hier zu sitzen. Abwarten war im Moment die beste Strategie.

  • Eine innere Kälte hatte von Kyriakos Besitz ergriffen, obgleich kalter Schweiß sein tiefschwarzes Schläfenhaar verklebte. Ein Trost war, dass der Praetor bislang kein Interesse an den Namen der Kunden zeigte, so dass der nach verfänglichem Wissen gierende Prätorianer in den Reihen der Zuschauer aller Wahrscheinlichkeit nach mit leeren Händen nach Hause würde gehen müssen.


    Aemilius Secundus aber, der nach seiner genauen Anklage gefragt worden war, schlug stattdessen eine Strafe vor, die an Dreistigkeit selbst den Auftritt des Prätorianers übertraf. Kyriakos verabscheute Machtspiele wie diese, insbesondere, da er aus einer Gesellschaft mit sehr klaren Verhältnissen stammte. Der Aemilius hingegen war dabei, sich wie ein Fisch den Weg des Cursus honorum entlang nach oben zu winden und auf seinem Weg keine Widerlichkeit zu scheuen. Wohlweißlich würde er damit Erfolg haben, denn so funktionierte das Imperium: Eines Tages würde Aemilius die Geschicke des Imperiums als Senator lenken und vielleicht tatsächlich die Gesetze in seinem Sinne umschreiben, wenn Kyriakos noch immer in der Subura hauste oder bereits zurück nach Sparta gereist war, um, wie alle Versehrten, einen Verwaltungsposten anzutreten, der ein ehrenvoller Ersatz für die Kriegerlaufbahn war, doch seinem anerzogenen Wesen keine Rechnung trug.


    Es tat weh, sich der Dinge bewusst zu sein und ihnen doch machtlos gegenüber zu sitzen, aber auch diese Art von Pein hatte er gelernt zu ertragen. Auf den Hinweis seines Advokaten hin nickt Kyriakos stumm, während die Kälte auch in sein Gesicht kroch und seine Miene regelrecht vereiste.

  • Auf das Ergebnis der Anhörung wartete sicher nicht allein Stilo gespannt. Kläger und Angeklagter hatten Gehör gefunden, durch persönliche Befragung und durch das Wort des Advokaten. Nun lag es beim Prätor, zu entscheiden. Leider, zu Stilos Missfallen, wollte er scheinbar nicht die Namensliste hören. Die Gründe waren offensichtlich, das scheinbare Desinteresse vorhersehbar gewesen, doch für Stilo wären die Namen von höchstem Interesse.


    Er kratzte sich den Unterarm, der von der letzten Enthaarung juckte. Das angebliche Körperpflegeöl mit sogenannten wohltuenden Essenzen hatte sich als Geldschneiderei erwiesen, auf die hereinzufallen Stilo mit einer Hautreizung bezahlte. In Zukunft würde er wieder auf Olivenöl ohne Zusätze zurückgreifen. Vielleicht war die Hautreizung aber auch nur eine Reaktion auf den Stress der letzten Zeit? Beim Orcus, er musste sich konzentrieren. Er unterließ das Gekratze und fokussierte sich wieder auf die Verhandlung.

  • Aculeo vermutete dass die Anhörung bereits sein Ende gefunden hatte war aber neugierig darauf und betrat die Basilika, suchte sich den Raum in dem die Anhörung statt fand und betrat diesen leise.


    Kurz nickte er dem Praetor zu, lächelte entschuldigen und setzte sich in den Hintergrund.


    Dass die Anhörung noch nicht vorüber war freute den Germanicer. So konnte zumindest vor Ort verfolgen wie die Entscheidung ausfallen würde. Kam es zu einer Verhandlung würde er wohl davon erfahren, über den offiziellen Weg.

  • Ferox schaute, wer gerade eintrat und erkannte seinen Verwandten, der in der Kanzlei arbeitete. Sie hatten sich lange nicht gesehen, da sie beide beruflich stark eingespannt waren. Ferox nickte Germanicus Aculeo mit einem Lächeln zu.

  • Der Praetor war sich sicher, dass er auf Grund der vorliegenden Aussagen keine Wahl hatte. Es würde keine Hauptverhandlung geben.


    Nun denn, auf Grund der hier gemachten Aussagen bleibt mir keine andere Wahl als die Klage abzuweisen. Es wird in diesem Fall keine Anklage und somit auch keine weitere Verhandlung geben!


    Unruhe entstand im Saal. Scheinbar hatten einige Leute nicht diese Entscheidung erwartet, denn es surrten auch Worte durch die Luft, welche unangemessen waren.

    Mit einer energischen Handbewegung liess der Praetor nach kurzem Abwarten einen Scriba für Ruhe sorgen:

    RUHE! Der Praetor wird seine Entscheidung erläutern!


    Dies folgte dann auch sogleich nachdem es im Saal wieder ruhig geworden war.


    Vom Kläger wurden in dieser Anhörung keinerlei Beweise vorgelegt, dass es sich bei dem Beklagten um einen Mann handelt, der selber Falschmünzen herstellt oder diese wissentlich und um dem Staate zu schaden in Umlauf bringt. Somit gibt es keine Beweise welche den Beklagten eines Verbrechens überführen könnten. Es liegen somit auch keinerlei Fakten vor, welche eine Hauptverhandlung gegen Kyriakos ermöglichen würden.
    Es war das erste Mal, dass der Praetor den Namen des Griechen nannte. Bislang hatte er immer nur vom Beklagten gesprochen.

    Nun blickte er aber streng in die Richtung des Vigintivir.


    Im Gegensatz dazu liegen jedoch deutliche Hinweise darauf vor, dass der Vigintivir gleich in mehrfacher Art gegen die Regeln seines Amtes und die Gesetze Roms verstossen hat. Ich rate dem Vigintivir daher, meine folgenden Ausführungen genau zu verfolgen und seine Lehren daraus zu ziehen. Ansonsten wird er sich nicht im Senat, sondern als Angeklagter vor Gericht wiederfinden.
    Eine kleine Kunstpause verlieh der Ankündigung das nötige Gewicht.


    Nun also zum Ablauf der Ereignisse und weiteren Entscheidungen meinerseits:

    1. Der Grieche Kyriakos brachte 5 Aureus Münzen zur Prüfung durch den Vigintivir.

    2. Er wünschte ein Quittung, welche ihm verwehrt wurde. Anmerkung 1: Es ist bei jedem kriminellen Geldverleiher üblich, Quittungen auszustellen. Entsprechend müsste es eigentlich selbstverständlich sein, dass der römische Staat solche auch ausstellt, insbesondere bei Summen, welche ein Mehrfaches eines Monatslohnes des betroffenen Menschen darstellen. 5 Aurei mögen für den Vigintivir eine kleine Summe sein, doch für einen Peregrinus kann dies auch durchaus ein ganzes Jahreseinkommen darstellen! Quittungen sind daher unbedingt auch ungefragt auszustellen!

    3. Kyriakos verschluckte darauf die fraglichen Münzen. Anmerkung 2: Das ist zwar keine Straftat, aber unglaublich dumm, wenn man sich nicht verdächtig machen möchte.

    4. Der Vigintivir ordnete daher das Einflössen eines Brechmittels an. Dabei wurde die Kleidung des Kyriakos derart verschmutzt, dass der Vigintivir sie entsorgen liess. Anmerkung 3: Der gestellte Ersatz für die zerstörte Kleidung ist minderwertig zur Originalkleidung. Bastschuhe ersetzen keine griechischen Schuhe und eine Leinentunika ist kein Ersatz für anständige griechische Kleidung. Der Vigintivir hat daher vor Verlassen des Gerichtes den Betrag von insgesamt 10 Sesterzen an Kyriakos zu bezahlen, um die zerstörte Kleidung angemessen zu ersetzen.

    Anmerkung 4: Der Vigintivir ist nicht die Cohors Urbana oder die Cohors Praetoria! Er hat keinerlei polizeiliche Befugnisse. Das Einflössen von Brechmitteln zur Beweismittelsicherung obliegt den zuvor genannten Diensten. Handelt es sich um eine Vergiftung, so ist ein Medicus zu holen. Allerdings gehe ich davon aus, dass bei der kleinen Grösse von Aureus Münzen auch Mutter Natur dafür gesorgt hätte, dass die fraglichen Münzen wieder zum Vorschein kommen, hätte man den Mann einem der zuvor genannten Diensten übergeben.

    5. Die Anordnung einer Hausdurchsuchung durch den Vigintivir stellt eine erneute, noch viel deutlichere Überschreitung seiner Kompetenzen dar. Ich wiederhole meine Anmerkung 4. Ein Vigintivir ist ein niedriger Magistrat, der einem höheren Magistraten unterstellt ist. Er hat keine polizeilichen Befugnisse.

    6. Auf Grund dieser Ereignisse halte ich folgendes fest:

    - Die echten Münzen sind Kyriakos sofort zurückzugeben.

    - Der Schadenersatz für die Kleidung ist hier und sofort zu bezahlen.

    - Die Summe von 1 Aureus wird dem Vigintivir zusätzlich als Strafe für das unangemessene Verhalten auferlegt. Diese wird er dem Kyriakos als Entschädigung für seine Behandlung ebenfalls hier und sofort bezahlen.

    - Der Vigintivir wird hiermit offiziell gerügt! Bei weiteren Verstössen gegen die Gesetze Roms, die Regeln des Cursus Honorum und den Ehrencodex der Amtsinhaber, wird der Senat offiziell und schriftlich informiert werden.


    Der Praetor fixierte den Vigintivir bei dieser letzten Aussage mit einem eisigen Blick. Fehler durfte man machen, aber man musste daraus lernen. Dies war unmissverständlich klar gemacht worden.


    Und noch eine letzte Sache: Die Liste mit den Namen der möglichen Falschmünzer ist an die Cohors Urbana zu übergeben. Diese wird sich mit dem Fall beschäftigen, wenn sie es für wichtig genug hält. Somit ist diese Anhörung geschlossen!

  • Das Urteil überraschte mich. Dass es keine Hauptverhandlung geben würde, war mir während der Anhörung bereits klar geworden. Dass meinem Mandanten Schadensersatz zugesprochen werden würde, hatte ich allerdings nicht erwartet. Ebenso wenig hatte ich damit gerechnet, dass der Praetor Peregrinus den Aemilier dermaßen scharf angehen würde. Von meiner Überraschung ließ ich mir aber nichts anmerken. Ich zeigte überhaupt keine Emotionen. So wandte ich mich zunächst an meinen Mandanten.


    "Kyraiakos, du wirst nicht triumphieren, verstanden. Wir werden diejenigen sein, die durch würdevolles Verhalten Eindruck machen. Allerdings solltest du dem Praetor für sein Urteil danken."


    Natürlich hätte auch ich den Dank meines Mandanten aussprechen können, aber so konnte ich Rom zeigen, dass mein Mandant zivilisiert war und im Zweifel für sich selbst sprechen konnte. Außerdem würde dieser Vortritt meines Mandanten letztlich auch meinem Ruf nützen.


    Eigentlich war da auch noch ein Impuls in mir, ein Wort der Fürsprache für Aemilius Secundus an den Preator zu richten. Jedoch erschien es mir unangebracht, so dass ich schwieg. Der Praetor hatte gesprochen. Es war nicht an mir, seinen Spruch zu korrigieren. Meine Aufgabe war die Verteidigung meines Mandanten, und die war erfolgreich. Dem Kläger zu helfen war nicht meine Aufgabe und wäre letztlich schädlich für meine Reputation, würde es doch mit ziemlicher Sicherheit als Anmaßung gewertet.

  • FEROX....am wenigsten hatte Aculeo damit gerechnet den jungen Mann hier zu sehen. Wie lange war es her.....

    Ohne den Gedanken weiter zu spinnen hob er kurz die Hand un winkte seinem Verwandten zu.


    Da kam auch schon das Urteil. Für den Germanicer war es ein Urteil. Ihne die Verhandlung verfolgt zu haben konnte er nun nicht abschätzen ob es gerecht war oder nicht.

    Der Beklagte, ein Grieche, kam hier nun gut davon. Nicht nur dass er des Deliktes frei gesprochen wurde, er bekam sogar noch Entschädigungen. Vermutlich einer der wenigen Tsge an dem es diesem Mann gut ging.

    Für ihn war es hier zu Ende. Er erhob sich, nickte dem Praetor grpssend zu und verließ den Raum leise wie er gekommen war.

  • Secundus war wie vom Schlag getroffen! Wusste dieser verdammte Orätor nicht wer Er war, er war ein Aemilia, so behandelte man ihn nicht!

    Vorerst würde er kein Aufsehen machen,er würde die gedordenten simmen zahlen,für ihn ein Klacks.

    Zuerst gab er abe die Loste mit den Namen an den Prätorianer, sollten jene sich damit befassen. Er Secundus hatte andres vor, Rache zu nehmen , an dem Prätor und an dem Griechen.

    Niemand nahm , etwas was ihm gehörte ungestraft weg.

    Da er nun wusste wo jener Kyriakos hausste ,würde er des Nacht seine Jungs vorbeischicken, kein Stein würde auf dem andren bleiben. Ja und dieser Prätor, nun er hatte ja noch ein Gespräch mit SM dem Kaiser, nun er würde jenen schon von der Ungähigkeit des Mannes überzeugen , so das jener abgelösst werden würde.

    Mit eiskalten Blick legte er eine Aureus auf dem Tisch des Prätors, wenn Blicke töten könnten.

    Dann winkte er dem Aurelius, jener nickte und warf ein Lederbeutel in Richtung des Kyriakos, jener lande Absicht oder auch nicht, direkt vor dessen Füsse. Secundus lächelte verächtlich.

    Dann wandte er sich dem Prätor zu , seine Stimme wrd freundlich ,jedoch sein Blick Eisig.

    " Nun den ehrenwerter Prätor, das war es dann.

    Die Schuld ist getilgt, Du hast den Aureus, der Kerl hat seine Münzen , plus der Auslagen, also gehen wir. Ich habe wahrlich besseres zu tun, als mich hier herumzustreiten!"

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Wenn Blicke töten könnten, wären der Prätor und der Angeklagte in diesen Augenblicken von plötzlich aufklaffenden Schlünden des Orcus verschluckt worden. So viel Zorn in den Augen des enttäuschten Patriziers. Welche Empörung und welch unverhohlene Abneigung schlugen dem amtierenden Magistrat von dem kleinen Vigintivir mit dem großen Namen doch entgegen.


    Und Stilo war um die Namensliste betrogen worden, welche die Cohortes Urbanae am Ende einheimsen würden, doch er hatte eine Information erhalten, die vielleicht noch interessanter war, falls Nero Aemilius Secundus den Weg der Macht noch weiter zu beschreiten gedachte. Mit dem Blick eines ruhenden Panthers beobachtete der Prätorianer die Szenerie, während ein Baldachin aus Schatten sich mit sanfter Kälte um seinen Geist legte.

  • Mit einem Urteil dieser Art hatte Kyriakos am wenigsten gerechnet. So konnte er es auch zunächst nicht fassen. Vor seinen Füßen landete der Geldbeutel, geworfen vom Vigintivir, mit welchem Rom sicher noch seine Freude haben würde. Dort auf dem Grund der Basilica Ulpia ließ Kyriakos den Beutel zunächst liegen. In würdevoller Bedachtsamkeit erhob er sich, um dem Rat des Aulus Iunius Tacitus zu folgen.


    »Ich möchte dem Prätor peregrinus für sein Urteil danken«, sprach er langsam und ruhig, jeden Anflug von Gehässigkeit herunterschluckend. »Gleichsam danke ich meinem Advokaten, der fachkundig und tatkräftig half, so dass der Gerechtigkeit genüge getan werden konnte. Ebenso danke ich allen anderen, die in diesem Fall für mich sprachen.«


    Und damit setzte er sich wieder, langsam durchatmend, während der Anflug eines Lächelns sich auf seinen rechten Mundwinkel stahl. Er war froh, dass er nicht völlig demontiert und ruiniert wurde, sondern weiterhin sein gewohntes Leben führen konnte. Eine letzte Sorge blieb mit der Namensliste. Kyriakos registrierte jedoch die Formulierung des Prätors: Die Liste mit den Namen der möglichen Falschmünzer sei an die Cohors Urbana zu übergeben - nicht die vollständige Liste mit den Namen aller Kunden. Was das anbelangte, so glaubte er den Kreis der Verdächtigen sehr gut eingrenzen zu können.

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