Die Versteigerung der Sklavin Amytis

  • Titus betrat das Podest, wie immer mit seiner aufgerollten Peitsche in der Hand. Er hatte sie stets griffbereit, sollte einer der Sklaven aufmüpfig werden. "Bürger von Rom", sagte er laut, "Ich habe für euch ein Prachtexemplar der Weiblichkeit, ein junges, hübsches Weib. Man sagte mir, sie sei gefügig und zu allem bereit! Wer bietet für diese Sklavin namens Amytis. Wer zahlt mir gute Sesterzen für sie!" Billig würde er auch diese Sklavin nicht abgeben. Zumal er sehr viel Geld bekommen hatte, für den letzten Sklaven den er versteigert hatte. Den Eunuchen Sporus.

    Aber sie weiterzubehalten und sie pflegen zu müssen, das wollte Titus dann auch nicht. "Ihre Zähne sind gut, und ihr wohlgeformter Körper ist hübsch anzusehen. Sie wird euren Bedürfnissen gerecht. Ich warte auf eure Gebote." rief er laut. Das Publikum raunte, und schien interessiert. Besonders viel Titus ein Mann in der Menge auf, der offensichtlich sehr an ihr interessiert war. E kannte den Mann flüchtig, hatte er schon Geschäfte mit ihm gemacht. Es war Aulus Aurelius Pinus.

  • Aulus Interesse an ihr war groß. Er stieg auf das Podest und schaute sich die Sklavin genau an. Er ging einmal um sie herum, um ihre Figur genauer zu betrachten. Aulus erbat sich die Peitsche von Titus, die er ihm auch gab. Mit der Peitsche in der Hand stellte er sich vor ihr hin, weil er sehen wollte, wie sie darauf reagiert.

  • Die Reise nach Rom übers Meer war schier endlos gewesen, aber da der jungen Frau schon bald nach ihrer Gefangennahme klargemacht wurde, was mit ihr geschehen würde, und weshalb sie nur deshalb einen Aufschub gegenüber einigen anderen unglücklichen Seelen bekam, war ihr wenig anderes übriggeblieben, als sich in ihre Lage zu fügen. Die Sklavenhändler waren unerbittlich, wenn es darum ging, Widerstand zu brechen, und es reichte Amestris, zu sehen, wie aufmüpfigere Gefangene behandelt wurden. Amytis, nicht Amestris, so hatte man sie genannt, weil der Name dem Händler in den Sinn gekommen war, und man ihre alte Identität ohnehin vergessen machen wollte.
    Dennoch war die Reise letztlich nur lang und ereignislos gewesen, und nach der Ankunft hatte man dann alles daran gesetzt, die 'Ware' in einen verkaufswürdigen Zustand zu bringen und sie, je nachdem, für welchen Zweck man sie anpreisen wollte, für den Markt vorzubereiten. Die junge Partherin hatte man gewaschen, dafür gesorgt, dass sie keine Läuse oder andere Krankheiten sichtbarer Natur hatte, ihr eine schlichte, aber noch relativ gute knielange Tunika übergezogen und ihre Haare zurückgebunden. Da sie als 'Haussklavin' verkauft werden sollte, erging es ihr auch jetzt noch relativ gut, die einfachen Arbeitssklaven wurden weitaus weniger beachtet.


    So stand sie also nun auf dem Podest auf dem Markt in dieser riesigen, fremden Stadt, und wurde, nach einigen anderen Sklaven, nun ihrerseits angepriesen. Schweigend, den Blick auf den Boden gerichtet, stand sie dort und hörte zu, sie verstand ja immerhin ein wenig Latein, und es war durchaus erniedrigend, aber auch interessant, wie man sie beschrieb. Ihr junger, schlanker, aber an den richtigen Stellen auch weiblicher, Körper zeichnete sich unter dem dünnen Stoff hier und da ab, und sie schaute aus ihren dunklen Augen einmal verstohlen, als jemand anders das Podest betrat. Ihre Augen weiteten sich, als sie sah, dass dieser, ein junger Mann, eine Peitsche in der Hand hatte. Was hatte er vor?

  • "Hast du Angst?", fragte Aulus, und trat näher an ihr ran. Er fuchtelte etwas mit der Peitsche herum. Aulus drehte sich zu Titus. "Was kann sie denn? Kann Sie lesen und schreiben?

    Kann sie irgendwas?"... Er drehte sich wieder zu Amytis, und schaute sie auffordernd an, eine Antwort zu geben.

  • Titus schien amüsiert zu sein, wie Aulus mit der Sklavin umging. "Nun ja", sagte Titus "Sie ist halt eine Sklavin für den Haushalt, aber ihr könnt sie natürlich nach Belieben gebrauchen."sagte er noch. Er gab Aulus ein Zeichen, dass er die Peitsche wieder haben möchte.

  • Aulus gab die Peitsche zurück. Aber er wartete immer noch auf eine Antwort der Sklavin, in dem er ihr unmissverständlich klarmachte. "Ich hatte dich gefragt, ob du Angst vor mir hast!" Ungeduldig zupfte er an seiner Nase, als ob diese jucken würde "Und?", fragte er noch. Es machte ihn sichtlich nervös, dass er nicht seine Macht auf Anhieb ausspielen konnte.

  • Als der Mann sich vor sie stellte, senkte sie den Blick rasch wieder. Er fragte etwas, und auch wenn es nicht an sie gerichtet war, fühlte sie sich ermutigt, zu antworten, immerhin wusste der Händler wohl nicht alles über sie. "Ich kann euch verstehen. Und ein wenig lesen und schreiben.", stellte sie klar. Würde das ihren Wert steigern? Sie hatte keine Ahnung, ihr war es aber egal.

  • "Erstens antwortest du nur, wenn du direkt gefragt wirst. Zweitens interessiert es mich nicht wirklich, ob du lesen und schreiben kannst. Das treibt nur den Preis in die Höhe,"zischte Aulus. Er wandte sich zu dem Publikum und sagte laut." Ich will ihre Brüste sehen, dann entscheide ich, ob ich sie kaufe! Wollt ihr auch ihre Brüste sehen?" fragte er laut. Das Publikum raunte und schien begeistert.

    Ihm ging es nur in zweiter Linie darum, sie halb nackt zu sehen. Er interessierte sich mehr dafür, wie sie auf diese Demütigung reagieren würde.

  • Amytis war ein wenig perplex, denn er hatte ja danach gefragt, dachte sie. Allerdings war die erste Regeln eben auch die, die er gerade wiederholt hatte. Das hatte man ihr auch bereits eingebläut, und sein Argument war schlüssig. Allerdings hätte er dann eben nicht danach fragen sollen, befand sie. Nicht ihre Schuld, dachte sie, aber der Mann sah das wohl anders und sie riss die Augen auf und sah sich unsicher um, als er dem Publikum die Frage stellte. Meinte er das ernst? Nun, man hatte sie bereits gewaschen, Haare entfernt und sie eingehend gemustert, aber das war nie vor so einer Menschenmenge geschehen.

    Man starrte sie an, erwartete wohl, dass sie etwas machte.

    Für einen Moment zögerte, bis jemand der Zuschauer wieder die Peitsche forderte. Sie hatte keine Wahl, also schlängelte sie die Arme durch das Kopfloch der Tunika, und zog sie auf Hüfthöhe hinab, um ihre apfelgroßen, festen Brüste zu entblößen. Dabei schaute sie zu Boden.

  • Aulus nickte leicht und erfreut. Er grinste, weil sie wieder auf den Boden schaute. Ihm gefiel, was er sah, und erfreute sich ihrer Unterwürfigkeit. Das ist es, was er immer brauchte, um sich selbst gut zu fühlen. Er liebte es, Menschen zu erniedrigen. "Titus!", sagte er laut. "Ich biete euch 800 Sesterzen." Ihm war klar, dass der Preis zu niedrig war. Aber er wollte es einfach mal probieren."Was sagt ihr." fragte er noch Titus.

  • Die Urbaner sorgten für die Sicherheit des Marktes. Sie waren nicht jedes Mal anwesend, doch sie zeigten immer wieder Präsenz und regelten einige Angelegenheiten. So wurde auch die Streife von Ferox unfreiwillig Zeuge dessen, was hier gerade geschah. Es war üblich, die Katze nicht im Sack zu kaufen und die Sklaven kurz zu untersuchen, doch die Art und Weise, die der junge Kaufinteressent an den Tag legte, missfiel Ferox zutiefst. Warum er mit der Peitsche vor der ohnehin schon gehorsamen Frau herumfuchtelte und sich an das Publikum wandte, als sei dies eine Vorführung im Kolosseum, war nur für Menschen eines sehr unangenehmen Schlages zu verstehen. Ferox schüttelte missbilligend den Kopf. Sklave in so einem Haushalt zu sein, musste der Orcus auf Erden sein.

  • Aulus bemerkte den Urbaner und sah, was er von ihm wohl halten möge. Er ging etwas weg von der Sklavin, um nicht die Situation eskalieren zu lassen. "Sind die eigentlich überall hier. Die kann ich wirklich nicht gebrauchen." zischte Aulus vor sich hin, aber so leise, dass ihn wohl niemand verstanden hat. Aulus tat gut daran, sich für seine Verhältnisse gut zu benehmen, hat er es mit dem Gesetz nicht so.

    "Also Titus", fragte er laut, "Was verlangt ihr für die Sklavin?"

  • Titus erkannte die Situation, ließ sich aber nichts anmerken. Ist nicht mein Problem, dachte er sich. "Gebt mir 1200 Sesterzen, und die Sklavin soll euch gehören", sagte er zu Aulus. Ihm war klar, dass es für sie schwer werden würde, unter so einem Tyrannen leben zu müssen. Aber er versteigerte eben Sklaven, und deshalb dachte er auch nicht weiter darüber nach.

  • "Ihr scherzt wohl", sagte er zu Titus. "Aber nun gut. 1200 Sesterzen". Er gab das Geld Titus, klopfte ihm auf die Schulter, und sagte noch leise zu ihm." Ich denke, wir werden öfters noch Geschäfte machen". Wie genau er das meinte, ließ er offen.

    Er wandte sich zu Amytis. "Zieh dich an, wir gehen!", befahl er ihr.

  • Die Situation war unschön für die Sklavin. Für die Urbaner gab es dennoch keinen Anlass, einzugreifen. Man konnte von der Behandlung halten, was man wollte - sie stand im Einklang mit dem römischen Gesetz. Dennoch war Ferox froh, dass der Kaufinteressent sich nun ein wenig zurücknahm.


    "Wie heißt der Bürger da?", raunte er einem Kameraden zu. "Sieht reich aus. Patrizier, wenn ich das auf die Entfernung richtig sehe. Den müsste man doch kennen."


    "Keine Ahnung", kam die Antwort. "Mal die Ohren aufsperren."

  • "Ihr scherzt wohl", sagte er zu Titus. "Aber nun gut. 1200 Sesterzen". Er gab das Geld Titus, klopfte ihm auf die Schulter, und sagte noch leise zu ihm." Ich denke, wir werden öfters noch Geschäfte machen". Wie genau er das meinte, ließ er offen.

    Er wandte sich zu Amytis. "Zieh dich an, wir gehen!", befahl er ihr.

    Eilig zog sie ihre Tunika wieder hoch, nachdem sie rot im Gesicht geworden war. Sie hatte keine Ahnung, ob dies nun ein gutes Zeichen war, aber eine Wahl hatte sie ja eh nicht, also folgte sie ihrem neuen Herren brav, nachdem niemand eine Einwand hatte.

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